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1. Geschichts-Bilder - S. 454

1878 - Langensalza : Greßler
454 gleißendem Scheine schnöder Trug gegen Preußen verübt, dessen Hauptvertreter der Minister Hardenberg war. Am wenigsten übel meinte es noch England mit Preußen. Die englischen Staatsmänner begannen, da sie es nicht zum Aeußersten sollten, aus eine Ausgleichung hinzuarbeiten. Endlich beschlossen die drei Mächte, dem Kaiser Alexander Polen bis aus einen kleinen Theil, der bei Preußen bleiben sollte, unter der Bedmgung zu lassen, daß er die Ansprüche Preußens auf Sach-, ferrter i unterstütze. — So erhielt denn Preußen von aachjen ein Gebiet von 36772 Quadratmeilen mit 864,000 Einwohnern. ^Die kleinere Wülste, mit den Städten Dresden und ietpztg, 271 Ouabratmeilen mit 1,200,000 Einwohnern, behielt Friedrich August. Der König von Sachsen weigerte sich lange, einem solchen Vertrage seine Zustimmung zu geben; erst am 18. Mai 1815 wich er der Nothwenbigkeit und unterzeichnete. Die weiteren Entschäbigungen Preußens bestauben in einem Theile des Herzogthums Warschau (Posen), schwebisch Pommern, Kleve, Berg, Ahremberg und andern westphälischen Gebieten, enblich m dem linken Rheinufer bis an die Saar. Preußens Antrag, Lothringen und den Elsaß wieber mit Deutsch-lanb zu vereinigen, scheiterte an Rußlanbs und Englanbs Wiberspruch, da lie ein starkes Frankreich, des europäischen Gleichgewichts wegen, für nöthig erachteten. Dagegen mußte Frankreich seine Grenzen auf den Besitzstanb von 1790 zurückführen. Zwischen den übrigen beutfchen ?änbern würden noch einige Gebietsausgleichungen und Verleihungen frei geworbener Länber-theile vorgenommen, woburch sich ihr jetziger Bestanb gebilbet hat. „ Me Regierungen Deutschlanbs vereinigten sich nunmehr, ba die Herstellung des deutschen Kais er thu ms zu sehr außer dem Gesichtskreise der Zeit lag, zu einem beutscheu Bunbe, bessen Glieber 39 waren. Was die Verfassung Deutschlanbs betrifft, wie sie in der Bunbesakte festgestellt ist, so würde sie als ein freier 53unb felbftftänbiger und unabhängiger Staaten ausgerichtet, beffen Hauptbestimmungen folgenbe waren: »Ter Zweck des Bundes ist die Erhaltung, der äußern und innern Sicherheit Deutschlands überhaupt und der Unabhängigkeit und Unverletzlichkeit der deutschen Bundesstaaten insbesondere.« »Alle Bundesglieder haben als solche gleiche Rechte.« »Tie gemeinsamen Angelegenheiten werden durch eine Bundesversammlung besorgt, die ihren Sitz zu Frankfurt am Main hat und bei welcher Oesterreich den Vorsitz führt.« »Die gewöhnlichen Geschäfte besorgt ein engerer Ausschuß von 17 otimmen. Bei Abfassung oder Abänderung von Grundgesetzen und andern wichtigen allgemeinen Anordnungen versammeln sich aber die Vertreter

2. Geschichts-Bilder - S. 484

1878 - Langensalza : Greßler
484 Seit 1865 ist das Herzogthum Lauenburg in den Besitz der preußischen Krone gekommen, während Schleswig von Preußen, Holstein dagegen von Oesterreich bis auf Weiteres verwaltet wurde. Eingedenk der beiden großen Waffenthaten hat das deutsche Volk den gefallenen Heldenbrüdern auf Düppel und Alsen zwei Denkmäler gesetzt, deren Hülle unter angemessener Feierlichkeit am 30. Sept. 1872 gefallen ist. Preußens Feldzüge gegen Oesterreich und dessen Verbündete im Jahre 1866.*) Veranlassung des Krieges. Im Jahre 1865 am 14. August wurde zwischen Oesterreich und Preußen zu Ga st ein ein Vertrag abgeschlossen, nach welchem die befreiten Elbherzogthümer von den beiden Großmächten gemeinschaftlich verwaltet werden sollten. Dieser Vertrag schien anfangs friedliche Verhältnisse anzubahnen. Oesterreich ernannte den Feldmar-schall-Lieutenant Gablenz zum Statthalter von Holstein, Preußen den General-Lieutenant v. Manteusfel zum Statthalter Schleswigs. Es zeigte sich aber bald für jeden Unbefangenen deutlich, daß die österreichische Regierung beim Abschluß des Vertrages nichts weiter im Sinne gehabt, als nur um so ungehinderter den Bestrebungen Preußens entgegenwirken' zu können. Mit allerlei Hintergedanken rückte Oesterreich anfänglich ins Feld. Preußen hatte in dem Kriege gegen Dänemark die größte Arbeit gethan, und dennoch wurde es fortwährend in Ausführung seiner Pläne von dem Mitbesitzer, Oesterreich, gehemmt und gestört. Dazu kam, daß der Prinz Friedrich von Auguftenburg ebenfalls den Mitbesitzer spielte, obgleich es ihm an jeder Anerkennung fehlte. In seinem Bestreben aber fand er bei Oesterreich Schutz und Hülfe. Der alte Neid und die über-lieferungsweise Herrschsucht von Seiten Oesterreichs waren auch hier wieder die Triebfedern zum Streit. Daher betrachtete denn Preußen schon seit geraumer Zeit den österreichischen Einfluß auf die deutschen Verhältnisse als einen Hemmschuh gedeihlicher Entwicklung, und aus diesem Grunde war es unablässig bemüht, im wahren Interesse Deutschlands, diesen unberechtigten und nachtheiligen Einfluß immer mehr zu beschränken. Die Gelegenheit hierzu wurde aber von unserm friedliebenden König nicht leichtfertig oder aus bloßer Ruhmsucht herbeigeführt, sondern ihm durch die Mißgunst und Leidenschaftlichkeit feiner Gegner aufgedrungen. *) Nach den zuverlässigsten Quellen bearbeitet.

3. Geschichts-Bilder - S. 505

1878 - Langensalza : Greßler
505 der sichbaren Führung des Himmels geschehen; wir verdanken es den Gebeten daheim und aus dem Schlachtfelde. Der Himmel hat uns sichtbar geholfen, daß wir Gott auf den Knieen danken müssen. Also Demuth, keine Ueberhebung! Die Erfüllung der deutschen Geschicke ist nahe; unser Volk.hat endlich seinen Staat gefunden.« Die Friedensschlüsse und die Erfolge des Krieges. Als am 26. Juli in Nikolsburg zwischen Preußen und Oesterreich ein Waffenstillstand vereinbart worden war, begannen zu Prag am 9. August die Friedensverhandlungen. Diese erreichten am 23sten August ihren Abschluß. Die Hauptbedingungen waren: »Oesterreich erkennt die Auflösung des bisherigen deutschen Bundes an und giebt seine Zustimmung zu einer neuen Gestaltung Deutschlands ohne seine Betheiligung. Außerdem verpflichtet sich der Kaiser von Oesterreich an Preußen 20 Millionen Thaler Kriegskosten baar zu zahlen und überträgt dem Könige von Preußen die Rechte auf die Herzogtümer Holstein und Schleswig.« Die Friedensunterhandlungen mit den süddeutschen Staaten wurden in Berlin geführt. — Baiern trat an Preußen folgende Gebietstheile ab: das Landgericht Orb, das Bezirksgericht Gersfeld, die Enklave Kaulsdorf zwischen Saalfeld und dem Kreise Ziegenrück, zusammen 10 Qm. mit 32,976 Ew. Außerdem mußte Baiern 20 Millionen Gulden Kriegskosten zahlen. Sachsen trat kein Land ab, zahlte aber 10 Millionen Thaler Kriegskosten. Würtemberg zahlte 8 Millionen, Baden 6 Millionen, Hessen-Darm stadt 3 Millionen Gulden, Reuß ä. L. 100,000 Thaler an die preuß. Wittwenkasse. Außer den 3 Millionen Kriegskosten mußte der Großherzog von Hessen folgende Gebietstheile an Preußen abtreten: Die Landgrafschaft Hessen-Hom-burg mit der Herrschaft Meisenheim, die Kreise Biedenkopf und Vöhl, den nordwestlichen Theil des Kreises Gießen, den Ortsbezirk Rödelheim und einen Theil des Ortsbezirkes Nieder* Ursel, zusammen 29 Qm. mit 77,200 Ew. Für diese Abtretungen wurde der Großherzog durch 11 vormals kurhessisch-nass auisch-frartffurtifche Gebietstheile entschädigt.*) Dem preußischen Staate gänzlich einverleibt sind: Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt a. M. und Schleswig-Holstein, wodurch Preußen einen Gebietzuwachs von 1308 Qm. mit 4vs Mill. Ew. erhalten hat; demnach beträgt der jetzige Flächeninhalt des preußischen Staates 6172 Reichs-Qm. mit 25,700,000 Ew. *) Zur gründlichen Belehrung über Preußens Neugestaltung empfehle ich eine vortrefflich bearbeitete Schrift: »Preußen und der Norddeutsche Bund i. I. 1867. 5te Aufl.« Schulbuchhandlung von F. ®. L. Greßler in Langensalza.

4. Geschichts-Bilder - S. 485

1878 - Langensalza : Greßler
485 Preußens Bestreben ging darauf hin, Deutschlands Macht nach Außen, sein gedeihliches Emporblühen nach Innen durch Einheit zu stärken, was aber nur möglich war durch Beschränkung der Einzelstaaten. Oesterreich dagegen war es darum zu thun, Deutschland in seiner alten Zersplitterung zu erhalten. Darum wollte es in den befreiten Elbherzogthümern unter der Herrschaft des Prinzen von Augustenburg einen neuen deutschen Kleinstaat mit unverkürzten Regentenrechten ins Leben treten lassen. Obgleich Preußen bis jetzt nirgends eine bestimmte Erklärung gegeben hatte, daß es die Elbherzogthümer sich einverleiben wollte, so sehen wir doch an der Gerechtigkeitsliebe des Königs Wilhelm, daß, bevor er diesen Schritt thun wollte, er die ersten Juristen des Landes berief, um die Rechte des Prinzen von Augustenburg mit aller Gründlichkeit zu prüfen und ein Gutachten darüber abzugeben. Der Ausspruch der Juristen fiel gegen den Augustenburger aus. Die Anhänget* des Prinzen fuhren nun fort, die Landeshoheitsrechte, welche Preußen und Oesterreich thatsächlich und rechtlich besaßen, anzuzweifeln und jede Thätigkeit und Wirksamkeit der preußischen Regierungsbevollmächtigten zu untergraben. Die preußische Regierung that beshalb nur, was jebe Regierung ihrem Lanbe schulbig ist: sie suchte die Aufrechthaltung der Ordnung zu schützen. Oesterreich dagegen schlug einen andern Weg ein. Es erließ einseitig und ohne den König von Preußen, als rechtlichen Mitbesitzer beider Elbherzogthümer, irgend wie zu beachten, an den Feldmarschall-Lieute-nant Gablenz den Befehl, sofort zur Einberufung der holsteinischen Stände zu schreiten, »um dft Stimme des Landes über sein künftiges Geschick zu hören.« — Dieser von der österreichischen Regierung angekündigte Schritt erfolgte wirklich. Am 11. Juni 1866 sollten sich die Stände in der Stadt Itzehoe einfinden. Oesterreich hatte durch diesen Befehl den Gasteiner Vertrag verletzt; denn es heißt ausdrücklich in demselben, »daß Oesterreich und Preußen die Elbherzogthümer gemeinsam besetzen und verwalten, auch die künftigen Verhältnisse derselben nur im gegenseitigen Einverständnisse feststellen.« Preußen legte gegen die Einberufung der Stände Verwahrung ein, welche allen Gesandten in Frankfurt mitgetheilt wurde. Außerdem erhielt der General Mantenffel den Befehl, mit den preußischen Truppen in Holstein einzurücken, um die gemeinsame Regierung Schleswig-Holsteins mit dem Feldmarschall-Lieutenant Gablenz in Holstein zu vereinbaren. Da aber Gablenz die gemeinsame Verwaltung Schleswig-Holsteins ablehnte, so wurde der Baron von Scheel-Plessen preußischerseits mit der Verwaltung der nunmehr vereinigten beiden Herzogtümer beauftragt und der Zusammentritt der holsteinischen Stände untersagt.

5. Geschichts-Bilder - S. 61

1878 - Langensalza : Greßler
61 Die Römer. Italien und seine ältesten Bewohner.*) Italien ist die mittlere von den drei großen Halbinseln Südeuropas; fast in Form eines Stiefels streckt es sich in das Mittelmeer hinaus. Im Norden trennen es die Alpen von dem übrigen Europa; auf allen andern Seiten wird es vom Meere umspült. Vom Norden bis nach Süden wird es von einer Bergkette, den Apenninen durchzogen, von denen nach Osten und Westen zu eine Menge Flüsse sich ins Meer ergießen. Der bekannteste ist der Tiber; an ihm liegt Rom, früher auf sieben Hügeln. Den nördlichen Theil des Landes durchströmt am Fuße der Alpen der Po mitten in einer großen und fruchtbaren Tiefebene. Der Vesuv bei Neapel und der Aetna aus der Insel Sicilien sind als feuerspeiende Berge berühmt. Die Natur hat Italien zu einem europäischen Lustgarten geschaffen. In den südlichen Theilen insbesondere herrscht fast ein immerwährender Frühling; ein stets blauer Himmel wölbt sich über die üppige Flur; milde Seelüfte kühlen in den heißen Tagen die Mittagsgluth. Das Land ist so fruchtbar, daß in vielen Gegenden zwei- bis dreimal geerntet wird. Außer Getreide und köstlichem Wein gedeihen Feigen, Zitronen, Oliven, Apfelsinen u. f. w. vortrefflich in großer Menge. Wegen solcher Fülle des Segens war diese Halbinsel von jeher nicht nur der Stolz seiner Bewohner, sondern auch das Land der Sehnsucht für den Fremden. Auch hat das graueste Alterthum schon der Gegend Zauber erkannt und gewürdigt. Als die Griechen, die feinen Kenner und Empfinder des Schönen, das Land entdeckten, wurden sie so entzückt von seiner Schönheit, daß sie in Schaaren die Heimath verließen, sich neue Wohnungen zu bauen am fernen Strande, und noch Jahrhunderte wallete die poetische Sage von den Wundern desselben hinüber nach Altgriechenland. Hierher versetzten seine Dichter die hesperidi-schen Gärten, hierher die elysäischen Gefilde, die ewig blühenden. Homer läßt seine Sirenen hier singen, an Neapels Küste zauberte seine Circe. Selbst der ernste »forschende Aristoteles« spricht von diesem herrlichen Lande wie von einer neuen Welt, von einem Eldorado. Auch für Handel und Verkehr hat Italien eine überaus günstige Lage. Durch das Mittelmeer steht es nicht nur mit den gesegnetsten Ländern von Europa, sondern auch mit dem reichen Asien und Afrika in naher Verbindung. Italien besteht aus drei Theilen: aus Oberitalien, Mittelitalien und Unteritalien oder Großgriechenland. Westlich *) Nach mehreren Schriftstellern.

6. Geschichts-Bilder - S. 486

1878 - Langensalza : Greßler
486 In Folge dieser Maßregeln wartete Gablenz den Einzug der preußischen Truppen in Holstein nicht einmal ab, sondern begab sich mit seinem Korps nach Hamburg und ging dann über Hannover, Kassel und Frankfurt, um zur österreichischen Nordarmee in Böhmen zu stoßen. Auch der Prinz von Augustenburg entfloh aus Altona und gab damit seine Sache gänzlich auf. — So war Preußen im ungestörten Besitze der Elbherzogthümer und um einen unblutigen, aber doch entschiedenen Erfolg reicher. Preußens Nothwehr wurde von Oesterreich als Selbsthülfe bezeichnet. Am 11. Juni trat Oesterreich in der Bundesversammlung mit seiner schon längst gehegten Absicht, gegen Preußen die Bundesexekution vollstrecken zu lassen, offen hervor. Der Antrag Oesterreichs wurde in der verhängnißvollen Sitzung des Bundestages am 14. Juni 1866 zum Beschluß erhoben. Mit 9 Stimmen gegen 7 ward derselbe angenommen. Für den Antrag erklärten sich Oesterreich, Baiern, Württemberg, Sachsen, Hannover, Kurhessen, Hessen-Darmstadt, Nassau und Reuß ä. L. Dieser Schritt wurde von Preußen als Kriegserklärung.angesehen. Der preußische Gesandte gab hierauf die feierliche Erklärung ab, »daß der Bund Preußen gegenüber gebrochen sei, und er deshalb denselben nicht mehr für verbindlich ansehe, denselben vielmehr als erloschen betrachten und behandeln werde.« — Der 14. Juni ist somit in der Geschichte Deutschlands fortan ein Tag von dauernder Bedeutung; denn an diesem Tage ist der deutsche Bund in seiner bisherigen Gestalt vernichtet worden. Frankreich, England und Rußlan^, hatten sich zuvor bemüht, durch eine Konferenz in Paris dem Ausbruch des Krieges vorzubeugen. König Wilhelm erklärte seine Bereitwilligkeit; Oesterreich hingegen verweigerte seine Theilnahme. Die Würfel waren nunmehr gefallen, die Entscheidung durch die Waffen stand nach Erschöpfung aller friedlichen Mittel unmittelbar bevor. Ausbruch des Krieges. Bevor Preußen mit Entschiedenheit gegen seinen Hauptfeind, Oesterreich, vorzugehen wagte, mußten Hannover, Kurhessen und Sachsen von preußischen Truppen besetzt werden. Dies geschah denn auch, ohne einen einzigen Tropfen Blutes zu vergießen, in dem kurzen Zeitraume von 4 Tagen. Am 15. Juni überschritten die Preußen unter General v. Man-teuffel bei Harburg und Lauenburg die Elbe und betraten hannoversches Gebiet, um sich sofort gegen die Hauptstadt in Bewegung zu setzen. Der König von Hannover hatte sich in Folge dessen am 16. Juni mit dem Kronprinzen zu seinem, im Süden des

7. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 166

1877 - Langensalza : Beyer
Radetzky 6 ei ditsto zza (1848) ltnb N o t> a r a (1849) Besiegt und die Ungarn, welche sich unter dem Präsidenten Ludwig Kossuth für unabhängig erklärt hatten, im ^ahre 1849 mit russischer Hisse toieber unterworfen würden. Da das beutfche Volk schon längst den Wunsch gehegt hatte, daß ein festeres -Banb alle beutfchen (Staaten umschlinge, so schien jetzt der Zeitpunkt gekommen, den beutfchen Bnnb durch ein geeintes bcutsches Staatswesen zu ersetzen. Im Mai 1848 trat ein beutfches Parlament (Volksvertreter des gefammten beutfchen Volkes) in Frankfurt a. M. zusammen zur Ausarbeitung einer Reichs Verfassung. Nach langen Beratungen kam man bamit zu ^tanbe, inbent man Dentfchlanb zu einem bunbesstaatlich geglieberten Kaiserreiche und den König Friedrich Wilhelm Iv. zum erblichen beutfchen Kaiser erklärte. Dieser aber schlug die Kaiserkrone aus, ba er der Zustimmung der meisten übrigen beutfchen Fürsten nickt versichert^ war. Aufstäube, welche in Sachsen und Baden zur Durchführung der Reichsverfassung losbrachen, würden durch preußische Truppen blutig niebergefchlagett und der alte Bunbestag würde im Jahre 1850 auf Betrieb Oesterreichs, welches die Leitung Deutschland nicht einbüßen wollte, toieber hergestellt. § 196. Die schteswig-Hokkeinischen Mrren. 1848—1851 und 1863—1864. In Dänemark starb im Januar 1848 König Christian Viii. fein. Sohn und Nachfolger Friedrich Vh. (1848—1863) toar der letzte derjenigen olbenburgifchen Linie, welche über Dänemark regierte. Da nun die Dänen nach dem Aussterben biefer Herrscherfamilie eine Trennung der Herzogtümer Schleswig und Holstein, wo der Herzog von Schleswig -Holstein-Augustenbnrg erbberechtigt war, von Dänemark fürchteten, so zeigten sie sich bestrebt, die Familie des Herzogs von Augustenbnrg von der Nachfolge in den Herzogtümern auszuschließen, bamit bieselben für immer mit Dänemark vereinigt bleiben sollten. Als barauf die Schleswig-Holsteiner Preußen um Hilfe gegen die Dänen angiengen, zumal auch bieselben alles Deutsche in Schleswig auszurotten versuchten, rückte General Wrangel mit Truppen in die Herzogtümer ein und vertrieb die Dänen baraus. Aber Euglanb und Rußland, welche nicht wollten, daß die Herzogtümer von Dänemark abkommen sollten, nahmen sich der Dänen an und ba Preußen und Dentfchlanb keine Flotte befaß, mit welcher sie gegen jene, welche die beutfchen Häsen blockierten, hätten auftreten können, so mußte am 26. August 1848 zu Malmoe in Süb-schweben ein Waffenstillstanb abgeschlossen werben. Diesem Waffenstill-stanbe folgte ant 2. Juli 1850 der Friebe zwischen Dänemark und Preußen, in welchem letzteres die Herzogtümer ihrem Schicksale über-lassen mußte. Die Schleswig-Holsteiner stellten nun zwar ein eigenes Heer auf und aus ganz Deutschlaub strömten bemselben Kämpfer zu, aber sie würden bei Fribericia in Jütlanb und bei Jbstebt in Schleswig (25. Juli 1850) geschlagen. Oesterreicher und Preußen rückten

8. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 171

1877 - Langensalza : Beyer
— 171 — § 201. Die Kämpfe im Westen und Süden; Stiftung des jtorddentschen Wundes. Nach der (Kapitulation von Langensalza vereinigte General Vogel von Falken st ein die verschiedenen westlichen preußischen Truppenteile zur Main arm e e und gieng mit derselben gegen die Bayern und die süddeutschen Bundestrnppen vor. Die Bayern wurden bei Hün-feld, Dermbach und Kissingen (den 10. Jnli) geschlagen; hierauf wendete sich Vogel von Falkenstein gegen Frankfurt a. M., besiegte die Oesterreicher und Hessen bei Aschaffenburg und besetzte die Bnndes-hanptstadt. Manteuffel, Vogel von Falkensteins Nachfolger im Oberbefehl, focht siegreich bei Tauberbischofsheim gegen die Würtemberger, bei Werbach gegen die Badener und bei Üttingen (26. Juli) gegen die Bayern. Unterdessen war am 22. Jnli, während die Preußen unter Fransecki glücklich bei Blumenau unweit Preßbnrg kämpften, eine Waffenruhe ^eingetreten, welcher am 26. Juli der Waffenstillstand von Nikolsburg folgte. Diesem Waffenstillstände traten die süddeutschen Staaten bei. Der Friede zwischen Oesterreich und Preußeu kam zu Prag zu Staude. Nach demselben schied Oesterreich aus Dentschlaud und erkannte die Veränderungen an, welche Preußen in demselben vornahm; auch gestand es zu, daß Venetien den Italienern, welche gegen die Oesterreicher bei Cnstozza (den 24. Juni) und in der Seeschlacht bei Lissa (den 21. Juli) nicht glücklich gekämpft hatten, überliefert wurde. Die Veränderungen, welche Preußen in Deutschland vornahm, bestanden darin, daß Hannover, Knrhessen, Nassau, die bisherige freie Stadt Frankfurt und Schleswig-Holstein dem preußischen Staatsverbande einverleibt wurden; Bayern und Hessen traten einige kleinere Gebietsteile ab und sämmtliche besiegte Staaten zahlten Kriegskostenentschädigungen. Alle deutsche Staaten nördlich des Main, einschließlich das Königreich Sachsen, mußten dem neugegründeten norddeutschen Bund beitreten; derselbe bildete ein einheitliches Staatswesen unter dem Präsidium der Krone Preußen mit einem Bundesrath (Vertreter der einzelnen Bundesstaaten) und einem aus allgemeinen directen Wahlen hervorgegangenen Reichstag als gesetzgebenden Behörden. Gras Bismark, der Schöpfer des neuen Staatswesens, trat als Bundeskanzler an die Spitze der Regierung desselben. § 202. Aer deutsch-französische Krieg 1870—1871. Veranlassung und Ausöruch desselben. Schon längst hatte Frankreich, welches die Einigung Deutschlands verhindern zu müssen glaubte, das Wachsen Preußens mit Neid und Mißgunst wahrgenommen und besonders seit 1866 eifrig gerüstet. Innere Schwierigkeiten und die Unzufriedenheit seines Volkes über eine mißglückte Unternehmung nach Mexico, wo er den österreichischen Erzherzog Maximilian als Kaiser eingesetzt, ihn aber auf die drohende Haltung der vereinigten Staaten hin im Stiche gelassen hatte, sodaß derselbe seinen Feinden in die Händ^W.,pnd internationale f iy -r^| Brau .... ttothlibucriui u U rtjk

9. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 170

1877 - Langensalza : Beyer
— 170 — V. Deutschlands Neugestaltung. § 200. Der preußisch - österreichische Krieg; die Kämpfe in Thüringen und Oesterreich. Da sich Oesterreich jeder Machterweiterung Preußens, namentlich der Einverleibung Schleswig-Holsteins in dasselbe widersetzte, so trat sehr bald eine feindselige Spannung zwischen beiden Großmächten ein, welche zu einem völligen Bruch führte, als Oesterreich die Lösung der schleswig-holsteinischen Frage an den von ihm völlig abhängigen deutschen Bund verwies. Mit Preußen verbündete sich Italien, welches Venetien zu erwerben hoffte, während anf Oesterreichs Seite die süddeutschen Staaten, Sachsen, Kurhesseu, Nassau und Hannover standen. Die Annahme des österreichischen Antrages beim Bundestage, das Bundesheer, natürlich gegen Preußen, mobil zu machen, wurde von letzterem als Kriegsfall bezeichnet; nichtsdestoweniger ward dieser Antrag am 14. Juni 1866 angenommen. Nun rückten die Preußen in zwei Heersänlen (Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld und erste Armee unter Prinz Friedrich Karl) in Sachsen ein und besetzten Dresden, während andere preußische Truppen von Schleswig-Holstein und Westfalen her das Königreich Hannover und Kurhessen eroberten. König Georg V. von Hannover zog sich mit seinem Heere südwärts zurück, um sich mit den Bayern zu vereinigen, ward aber den 27.Juni vom preußischen General Flies bei Langensalza angegriffen. Die Hannoveraner siegten zwar nach hartnäckigem Kampfe gegen das schwächere preußische Heer, sahen sich jedoch am zweiten Tage darauf gezwungen, sich dem General von Mantenffel zu ergeben. Unterdessen waren Herwarth von Bittenfeld und Prinz Friedrich Karl von Sachsen aus in Böhmen eingerückt. Nach den siegreichen Gefechten bei Liebenan, Podol und Münchengrätz von Seiten der ersten Armee und bei Hühnerwasser von Seiten der Elbarmee erfolgte die Vereinigung beider Heersäulen, woraus die Oesterreicher und die mit ihnen vereinigten Sachsen in der Schlacht bei Gitschin abermals geschlagen wurden (den 29. Juni). — Von Schlesien aus war nun auch der Kronprinz mit der zweiten Armee in Böhmen eingerückt und seine Truppen hatten siegreich bei Nachod (den 27. Jnni), bei Trau-tenau und bei Skalitz (den 28. Juni, General von Steinmetz) gekämpft. Da zog der oberste Feldherr der Oesterreicher, Feldzeugmeister von Benedek, seine gesammten Truppen in einer festen Stellung bei Königgrätz zusammen. Hier wurde er am 3. Juli vom Prinzen Friedrick Karl angegriffen und im Verein mit dem zur Hilfe herbeigeeilten Kronprinzen vollständig geschlagen. Die Beute der Sieger bestand aus 11 Fahnen, 174 Geschützen und 18000 nnv er mundeten Gefangenen. Den Oberbefehl in dieser größten Schlacht des Jahrhunderts über ferne Truppen führte König Wilhelm selbst. Unaufhaltsam drangen nun die Preußen durch Böhmen, Mähren und Oesterreich gegen Wien bot. und standen bald im Angesichte dieser Stadt.

10. Bis zum Interregnum - S. 76

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 76 - an zu verfallen. Wasser und Frost zerstörten die Wälle. Von den Kastellen und Türmeu wurden Steine gebrochen und ander-weit verwendet, das Holz der Wachthäuser vermoderte. Das Land am Limes und rechtsseitige Gebiete der Donau mußten den Germanen überlassen werden. Am Rheine, wo Franken und Alamannen tief nach Gallien vordrangen, gelang es den Römern, 357 in der Schlacht bei Straßburg noch einmal die Feinde zurückzudrängen. Es war der letzte große Sieg der Römer über die Germanen. Unter den Stürmen der Völkerwanderung war dann das römische Reich, das 395 in Ost- und Westrom zerfiel, den furchtbarsten Angriffen ausgesetzt. Dem oströmischeu Reiche gelang es, die einwandernden Germanen wieder auszustoßen und sich zu behaupten. Westrom aber brach zusammen. 476 setzte der Heerkönig Odwakar, der Führer der in römischen Diensten stehenden germanischen Söldner, den letzten Kaiser Angustulus ab, machte sich zum Herrn Italiens und verbat sich die Sendung eines Kaisers aus Ostrom. Die Kämpfe zwischen Germanen und Römern zeigen uns, wie ein junges Volk von unerschöpflicher Lebenskraft mit einer alternden Knltnrmacht um die Herrschaft rang. In den Germanen war ein großes Maß überschüssiger Kraft vorhanden, die nach Arbeit, nach Tätigkeit verlangte, und da zu friedlicher Arbeit das Land nicht Raum genug bot, wurde ihnen der Kampf aufgenötigt. Eiu gutes Stück herrlicher Kultur ist dabei zertreteu worden. Ein unnennbares Maß von Kraft ist in den Römerkriegen verbraucht und vernichtet worden. Eine halbe Welt hätten die Germanen bevölkern können, aber ungezählte Scharen, ganze Volksstämme mußten zugrunde gehen, ehe die Germanen das Erbe des Altertums antreten konnten. Jo. Germanen und Römer im friedlichen Oerkehr. a) Früheste Einflüsse auf die germanische Kultur. Wichtiger als die feindseligen Zusammenstöße zwischen Römern und Germanen waren die friedlichen Beziehungen zwischen beiden Völkern und die Einflüsse, die dabei die römische Kultur aus die Germanen ausübte. Ehe aber die Römer auf unsere Vorfahren einwirkten, hatten diese schon aus den Berührungen mit anderen Völkern, namentlich den Kelten, vielfachen Gewinn gezogen. Wir erinnern
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