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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 152

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 152 — a) die belgischen Besitzungen waren zu abgelegen und durch das feindlich gesinnte Frankreich ständig schwer gefährdet, b) die italienischen Lande hatten bald nur noch den Wert von Tauschmitteln. 3. Er beabsichtigte hingegen mit aller Kraft a) die alten Rechte des Kaisertums im Reiche stärker zu betonen, b) die Pragmatische Sanktion bei allen Mächten zur Anerkennung zu bringen, c) die österreichischen Lande zur herrschenden Macht Mittel- und S ü d e u r o p a s zu erheben. 375. Inwiefern begründete Karl Vi. die österreichische Staatswirtschaft? 1. Der Staat übernahm die Sorge für den Straßen- und Wegebau. 2. Die landesherrliche Verwaltung nahm sich des Post wesens an (1720). 3. Die Seestädte Triest und Fiume wurden Freihäfen (1723). 4. Im Adriatischen Meere wurde (1725) eine Kriegsflotte errichtet. 376. Welches Ergebnis hatte die Regierung Karls Vi. für Österreich? 1. Österreich hatte fast alle nach 1700 gemachten Erwerbungen im Osten und Westen eingebüßt. 2. Österreich war im Innern noch immer nicht einheitlich gestaltet. 3. Österreich war trotz aller Verträge ohne jeden sicheren Bundesgenossen: ,,180 000 Mann werden die Ansprüche deiner Tochter besser beschützen als diese papierne Sicherheit“ (Prinz Eugen zur Pragmatischen Sanktion). 4. Österreich war mit Preußen ernstlich verfeindet. 5. Österreich trug den Vorwurf der Schuld an dem Verluste Lothringens. 377. Inwiefern nahm Bayern im katholischen Süddeutschland einen ähnlichen Rang ein wie Preußen im protestantischen Norden? 1. Bayern war ein einheitlicher Staat: a) sein Ländergebiet war gut abgerundet, b) seine Bevölkerung besaß eine völkisch ausgeprägte Eigenart. 2. Bayern besaß eine einheitliche Religion: die katholische. 3. Bayern machte im Kriegswesen manche Fortschritte: neben dem Heere bestand noch eine Miliz. 4. Bayern konnte jedoch die Schäden des Großen Krieges nur langsam überwinden:

2. Das Deutsche Reich - S. 262

1901 - Langensalza : Beyer
262 Ii- Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. tümeru Lippe, dem Herzogtum Braunschweig, dem Fürstentum Waldeck und der Provinz Hesfen-Nassau eingeschlossen wird. 2. Welchen Landschaften gehört die Provinz Westfalen an? Die Provinz Westfalen gehört drei natürlichen Landschaftsgebieten au. Das ganze Gebiet südlich der Lippe umfaßt den nordöstlichen Teil des rheinischen Schiesergebirges, der östliche Teil gehört zum Weserberglande, während der nördliche Teil den Südwesten Niedersachsens einnimmt. Vom rheinischen Schiefergebirge gehören der Provinz Westfalen der größte Teil des Sauerlands mit dem Haarstrang an; vom Weserbergland umsaßt die Provinz das Egge- gebirge und Teile des Teutoburger Waldes und des Wieheugebirges, während von der Landschaft Niedersachsen die Münsterbucht der Provinz einbezirkt ist. 3. Inwiefern ist Westfalen Preußens westliche Schatzkammer? a) Reich ist die Provinz Westfalen an Bodenschätzen. Unerschöpfliche Kohlenlager sinden sich im südwestlichen Teile der Provinz, in den Gebieten der Ruhr und Lippe. Mittelpunkt dieses großen Kohlengebiets ist die Stadt Dortmund. Auch im Teutoburger Wald und im Wieheugebirge stnden sich ergiebige Kohleulager. (Ibbenbüren und Münden.) Die Ausbeute der Kohlenzechen betrügt ca. 30 Mill. Tonnen, die einen Wert von ca. 250 Mill. Mark repräsentieren. -— Ergiebige Eisenlager finden sich im Siegerlande. (Ausbeute über 1 Mill. Tounen im Werte von 10 Mill. Mark.) — Zink- und Bleierze werden in der Gegend von Iserlohn ge- graben. — Ebenso birgt der Boden Silber- und Kupfererze. d) Reich ist die Provinz auch an Mineralquellen. Die bedeutendsten sind die zu Lippspringe und Oeynhausen. c) Westfalen befitzt auch eiueu großen Reichtum an Waldungen. Be- sonders waldreich sind die gebirgigen Teile. ä) Westfalen ist endlich auch ein reiches Ackerbaugebiet, das hinsichtlich seiner Fruchtbarkeit zu den ertragreichsten Gegenden Preußens gehört. Be- deutende Fruchtbarkeit herrscht im Münsterlande, in der Warburger Börde au der Diemel und im Wefer-Sonnenthal. e) Reich ist die Landschaft infolgedessen an Erwerbsquellen. Hoch ent- wickelt ist in Westfalen die Großindustrie. Im Ruhrgebiete blüht die Me- talliudustrie, in der Gegend des Teutoburger Waldes hat die Leiueuiudustrie weite Verbreitung gefunden. Im Ruhrgebiet und im Sauerlande herrschen Bergbau und Hüttenbetrieb vor, während im Münsterlande und im Weser- gebiet Ackerbau und Viehzucht in großem Umfange betrieben werden. f) Reich ist Westfalen an volkreichen Orten. Sachliche Vertiefung: Woher hat die Provinz ihren Namen? In- wiefern gehört sie zu den Jndustriebezirken Deutschlands? Warum hat sich die Industrie hier so stark entwickelt? Worin ist der Kohlen- und Erz- reichtum begründet? Warum hat sicb besonders die Eisen- und Leinen- industrie entwickelt? Welche Städte find besonders berühmt und wodurch? Wie kommt es, daß in Westfalen auch Ackerbau und Viehzucht auf hoher

3. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 166

1877 - Langensalza : Beyer
Radetzky 6 ei ditsto zza (1848) ltnb N o t> a r a (1849) Besiegt und die Ungarn, welche sich unter dem Präsidenten Ludwig Kossuth für unabhängig erklärt hatten, im ^ahre 1849 mit russischer Hisse toieber unterworfen würden. Da das beutfche Volk schon längst den Wunsch gehegt hatte, daß ein festeres -Banb alle beutfchen (Staaten umschlinge, so schien jetzt der Zeitpunkt gekommen, den beutfchen Bnnb durch ein geeintes bcutsches Staatswesen zu ersetzen. Im Mai 1848 trat ein beutfches Parlament (Volksvertreter des gefammten beutfchen Volkes) in Frankfurt a. M. zusammen zur Ausarbeitung einer Reichs Verfassung. Nach langen Beratungen kam man bamit zu ^tanbe, inbent man Dentfchlanb zu einem bunbesstaatlich geglieberten Kaiserreiche und den König Friedrich Wilhelm Iv. zum erblichen beutfchen Kaiser erklärte. Dieser aber schlug die Kaiserkrone aus, ba er der Zustimmung der meisten übrigen beutfchen Fürsten nickt versichert^ war. Aufstäube, welche in Sachsen und Baden zur Durchführung der Reichsverfassung losbrachen, würden durch preußische Truppen blutig niebergefchlagett und der alte Bunbestag würde im Jahre 1850 auf Betrieb Oesterreichs, welches die Leitung Deutschland nicht einbüßen wollte, toieber hergestellt. § 196. Die schteswig-Hokkeinischen Mrren. 1848—1851 und 1863—1864. In Dänemark starb im Januar 1848 König Christian Viii. fein. Sohn und Nachfolger Friedrich Vh. (1848—1863) toar der letzte derjenigen olbenburgifchen Linie, welche über Dänemark regierte. Da nun die Dänen nach dem Aussterben biefer Herrscherfamilie eine Trennung der Herzogtümer Schleswig und Holstein, wo der Herzog von Schleswig -Holstein-Augustenbnrg erbberechtigt war, von Dänemark fürchteten, so zeigten sie sich bestrebt, die Familie des Herzogs von Augustenbnrg von der Nachfolge in den Herzogtümern auszuschließen, bamit bieselben für immer mit Dänemark vereinigt bleiben sollten. Als barauf die Schleswig-Holsteiner Preußen um Hilfe gegen die Dänen angiengen, zumal auch bieselben alles Deutsche in Schleswig auszurotten versuchten, rückte General Wrangel mit Truppen in die Herzogtümer ein und vertrieb die Dänen baraus. Aber Euglanb und Rußland, welche nicht wollten, daß die Herzogtümer von Dänemark abkommen sollten, nahmen sich der Dänen an und ba Preußen und Dentfchlanb keine Flotte befaß, mit welcher sie gegen jene, welche die beutfchen Häsen blockierten, hätten auftreten können, so mußte am 26. August 1848 zu Malmoe in Süb-schweben ein Waffenstillstanb abgeschlossen werben. Diesem Waffenstill-stanbe folgte ant 2. Juli 1850 der Friebe zwischen Dänemark und Preußen, in welchem letzteres die Herzogtümer ihrem Schicksale über-lassen mußte. Die Schleswig-Holsteiner stellten nun zwar ein eigenes Heer auf und aus ganz Deutschlaub strömten bemselben Kämpfer zu, aber sie würden bei Fribericia in Jütlanb und bei Jbstebt in Schleswig (25. Juli 1850) geschlagen. Oesterreicher und Preußen rückten

4. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 171

1877 - Langensalza : Beyer
— 171 — § 201. Die Kämpfe im Westen und Süden; Stiftung des jtorddentschen Wundes. Nach der (Kapitulation von Langensalza vereinigte General Vogel von Falken st ein die verschiedenen westlichen preußischen Truppenteile zur Main arm e e und gieng mit derselben gegen die Bayern und die süddeutschen Bundestrnppen vor. Die Bayern wurden bei Hün-feld, Dermbach und Kissingen (den 10. Jnli) geschlagen; hierauf wendete sich Vogel von Falkenstein gegen Frankfurt a. M., besiegte die Oesterreicher und Hessen bei Aschaffenburg und besetzte die Bnndes-hanptstadt. Manteuffel, Vogel von Falkensteins Nachfolger im Oberbefehl, focht siegreich bei Tauberbischofsheim gegen die Würtemberger, bei Werbach gegen die Badener und bei Üttingen (26. Juli) gegen die Bayern. Unterdessen war am 22. Jnli, während die Preußen unter Fransecki glücklich bei Blumenau unweit Preßbnrg kämpften, eine Waffenruhe ^eingetreten, welcher am 26. Juli der Waffenstillstand von Nikolsburg folgte. Diesem Waffenstillstände traten die süddeutschen Staaten bei. Der Friede zwischen Oesterreich und Preußeu kam zu Prag zu Staude. Nach demselben schied Oesterreich aus Dentschlaud und erkannte die Veränderungen an, welche Preußen in demselben vornahm; auch gestand es zu, daß Venetien den Italienern, welche gegen die Oesterreicher bei Cnstozza (den 24. Juni) und in der Seeschlacht bei Lissa (den 21. Juli) nicht glücklich gekämpft hatten, überliefert wurde. Die Veränderungen, welche Preußen in Deutschland vornahm, bestanden darin, daß Hannover, Knrhessen, Nassau, die bisherige freie Stadt Frankfurt und Schleswig-Holstein dem preußischen Staatsverbande einverleibt wurden; Bayern und Hessen traten einige kleinere Gebietsteile ab und sämmtliche besiegte Staaten zahlten Kriegskostenentschädigungen. Alle deutsche Staaten nördlich des Main, einschließlich das Königreich Sachsen, mußten dem neugegründeten norddeutschen Bund beitreten; derselbe bildete ein einheitliches Staatswesen unter dem Präsidium der Krone Preußen mit einem Bundesrath (Vertreter der einzelnen Bundesstaaten) und einem aus allgemeinen directen Wahlen hervorgegangenen Reichstag als gesetzgebenden Behörden. Gras Bismark, der Schöpfer des neuen Staatswesens, trat als Bundeskanzler an die Spitze der Regierung desselben. § 202. Aer deutsch-französische Krieg 1870—1871. Veranlassung und Ausöruch desselben. Schon längst hatte Frankreich, welches die Einigung Deutschlands verhindern zu müssen glaubte, das Wachsen Preußens mit Neid und Mißgunst wahrgenommen und besonders seit 1866 eifrig gerüstet. Innere Schwierigkeiten und die Unzufriedenheit seines Volkes über eine mißglückte Unternehmung nach Mexico, wo er den österreichischen Erzherzog Maximilian als Kaiser eingesetzt, ihn aber auf die drohende Haltung der vereinigten Staaten hin im Stiche gelassen hatte, sodaß derselbe seinen Feinden in die Händ^W.,pnd internationale f iy -r^| Brau .... ttothlibucriui u U rtjk

5. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 170

1877 - Langensalza : Beyer
— 170 — V. Deutschlands Neugestaltung. § 200. Der preußisch - österreichische Krieg; die Kämpfe in Thüringen und Oesterreich. Da sich Oesterreich jeder Machterweiterung Preußens, namentlich der Einverleibung Schleswig-Holsteins in dasselbe widersetzte, so trat sehr bald eine feindselige Spannung zwischen beiden Großmächten ein, welche zu einem völligen Bruch führte, als Oesterreich die Lösung der schleswig-holsteinischen Frage an den von ihm völlig abhängigen deutschen Bund verwies. Mit Preußen verbündete sich Italien, welches Venetien zu erwerben hoffte, während anf Oesterreichs Seite die süddeutschen Staaten, Sachsen, Kurhesseu, Nassau und Hannover standen. Die Annahme des österreichischen Antrages beim Bundestage, das Bundesheer, natürlich gegen Preußen, mobil zu machen, wurde von letzterem als Kriegsfall bezeichnet; nichtsdestoweniger ward dieser Antrag am 14. Juni 1866 angenommen. Nun rückten die Preußen in zwei Heersänlen (Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld und erste Armee unter Prinz Friedrich Karl) in Sachsen ein und besetzten Dresden, während andere preußische Truppen von Schleswig-Holstein und Westfalen her das Königreich Hannover und Kurhessen eroberten. König Georg V. von Hannover zog sich mit seinem Heere südwärts zurück, um sich mit den Bayern zu vereinigen, ward aber den 27.Juni vom preußischen General Flies bei Langensalza angegriffen. Die Hannoveraner siegten zwar nach hartnäckigem Kampfe gegen das schwächere preußische Heer, sahen sich jedoch am zweiten Tage darauf gezwungen, sich dem General von Mantenffel zu ergeben. Unterdessen waren Herwarth von Bittenfeld und Prinz Friedrich Karl von Sachsen aus in Böhmen eingerückt. Nach den siegreichen Gefechten bei Liebenan, Podol und Münchengrätz von Seiten der ersten Armee und bei Hühnerwasser von Seiten der Elbarmee erfolgte die Vereinigung beider Heersäulen, woraus die Oesterreicher und die mit ihnen vereinigten Sachsen in der Schlacht bei Gitschin abermals geschlagen wurden (den 29. Juni). — Von Schlesien aus war nun auch der Kronprinz mit der zweiten Armee in Böhmen eingerückt und seine Truppen hatten siegreich bei Nachod (den 27. Jnni), bei Trau-tenau und bei Skalitz (den 28. Juni, General von Steinmetz) gekämpft. Da zog der oberste Feldherr der Oesterreicher, Feldzeugmeister von Benedek, seine gesammten Truppen in einer festen Stellung bei Königgrätz zusammen. Hier wurde er am 3. Juli vom Prinzen Friedrick Karl angegriffen und im Verein mit dem zur Hilfe herbeigeeilten Kronprinzen vollständig geschlagen. Die Beute der Sieger bestand aus 11 Fahnen, 174 Geschützen und 18000 nnv er mundeten Gefangenen. Den Oberbefehl in dieser größten Schlacht des Jahrhunderts über ferne Truppen führte König Wilhelm selbst. Unaufhaltsam drangen nun die Preußen durch Böhmen, Mähren und Oesterreich gegen Wien bot. und standen bald im Angesichte dieser Stadt.

6. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 53

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 53 - Staatliche Einteilung. Das Gebiet ist größtenteils preußisch; es verteilt sich auf die Pro- vinzen Hessen-Nassau, Westfalen und Hannover. Auch einige Kleinstaaten haben Anteil daran. Zum Großherzogtum Hessen gehört die Provinz Oberhessen, die von Hessen-Nassau eingeschlossen ist. Im Wesergebiet liegen ferner: das Fürstentum Wal deck, Lippe, „ „ Schaumburg-Lippe und der westliche Teil des Herzogtums Braunschweig. 1. Hessen-Nassau. Hessen-Nassau ist die kleinste aller preußischen Provinzen. Sie erstreckt sich von der Werra und der Weser bis zum Main und Rhein und umfaßt das ehemalige Kurfürstentum Hessen, das ehemalige Herzogtum Nassau, die Grafschaft Heffeu-Homburg, die frühere freie Reichsstadtfrankfurtund einige von Hessen und Bayern abge- tretene Landesteile. Preußen erwarb diese Gebiete durch den Krieg von 1866 und vereinigte sie zu einer Provinz. Der Westen der Provinz gehört mit Taunus und Westerwald dem Rheinischen Schieferge- birge an, der Osten wird vom Hessischen Berglande ansge- füllt. Nur in den Tälern herrscht Fruchtbarkeit; sie dienen hauptsächlich dem Ge- treidebau. Im Main- und Abb. 35. Die Provinz Hessen-Nassau. Rheintal blühen auch Obst- und Weinbau. Wichtig sind ferner die Mineralquellen des Taunus. Die Provinz besteht aus den Regierungs- bezirken Kassel und Wiesbaden. Die Hauptstadt der Provinz ist Kassel an der Fulda, 153 Goo Eimv. Hier kreuzt sich die wichtige Eisenbahnlinie Hamburg—frankfurt mit den Verkehrs- linien von Westfalen nach Thüringen und Sachsen. Infolge dieser günstigen Lage ist Kassel zu einer wichtigen Handelsstadt emporgeblüht. Auch seine Industrie ist bedeutend. (Maschinen- und Lokomotivfabriken.) In der Nähe liegt das Schloß Wilhelmshöhc, wo Napoleon Iii. 1870—71 als Gefangener saß. An der Fulda liegt die Stadt Fulda; im Dome ruhen die Gebeine des Bonifatius. An der Lahn liegt Marburg, Universität; Hauau am Main ist eine bedeutende Fabrikstadt in Gold- waren. — Wiesbaden, 109000 Einw., am südwestlichen Abhang des Taunus, ist ein vielbesuchter Badeort. Andere berühmte Badeorte sind Homburg, Laugen- 40.

7. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 62

1901 - Halle : Gesenius
— 62 — 9. König Wilhelms erste Sriegsttjaten für Deutschlands Einheit. Ziel. König Wilhelm und was er für Deutschlands Einheit gethan hat. Darstellender Unterricht a. Das deutsche Reich, so wie ihr es jetzt kennt, nach der Landkarte und aus dem, was um euch her vorgeht, hat uicht immer so bestanden. Eure Väter haben noch eine ganz andere Zeit gekannt. Damals gab es statt des Reiches nur einen deutschen Buud. Diesen hatten die deutschen Staaten geschlossen, als Napoleon I. besiegt und gestürzt worden war. Der Bund hatte keinen Kaiser, sondern statt des Kaisers regierte der Bund es tag. So nannte man eine Versammlung von Staatsmännern, welche in Frankfurt am Main wohnte, das damals Deutschlands Hauptstadt war. Jeder Staat schickte seinen Gesandten nach Frankfurt, und diese Gesandten zusammen bildeten jenen Bundestag. Daneben aber regierte ein jeder Fürst sein Land selbst. Der mächtigste Fürst war der Kaiser von Österreich, der auch zum deutschen Bunde gehörte, dann kam der König von Preußen. Und hieraus folgten die Könige von Bayern, Württemberg, Sachsen und Hannover, dann viele Großherzoge, Herzoge, Fürsten und vier Republiken (freie Städte), wie wir deren heute nur noch drei in Deutschland haben. Die vielen Herren waren nun immer neidisch aufeinander, und keiner wollte dem andern einen Vorzug gönnen. Am schlimmsten war die Eifersucht zwischen den zwei Großmächten Österreich und Preußen. Jede von beiden wollte die erste sein im deutschen Bunde. Der Kaiser von Österreich sagte: Ich bin Kaiser und habe ein viel größeres Land als Preußen. Der König von Preußen jedoch hielt ihm entgegen: Mein Land liegt aber fast ganz im deutschen Bunde und Deines nur mit seinem kleineren Seile. Und während sich beide so fünfzig Jahre lang stritten und einander hinderten, suchten die Nachbarn des deutschen Bundes diesem auf alle mögliche Weise zu schaden. Ja im Norden rissen die Dänen sogar die beiden deutschen Länder Schleswig und Holstein vom Bunde ab und machten sie zu einer dänischen Provinz, und man mußte es geschehen lassen. Wiederholen nach Kernfragen. I. Stufe. Was war wohl vorauszusehen bei dieser Eifersucht Österreichs und Preußens aufeinander? (Zank, Streit, Krieg.) Was hat wohl den Krieg verhindert? Denkt an die Handlung König Friedrich Wilhelms Iv. den Berlinern gegenüber! (König Friedrich Wilhelm Iv. war nachgiebig, Friedensfreund; er wollte durchaus allen Kampf und Streit oder gar Krieg vermeiden.) Ob der neue König Wilhelm auch so dachte? (Er

8. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 66

1901 - Halle : Gesenius
— 66 — Endlich zog sich die ganze österreichische Armee zusammen bei der Festung Königgrätz. In einer großen Schlacht am 3. Juli 1866 wurde sie hier geschlagen und zersprengt. Bis nach Wien rückten die Preußen nach. Da bat der Kaiser von Österreich um einen Waffenstillstand, den ihm der König Wilhelm auch bewilligte. Wiedergabe durch die Schüler. Überschrift: Der Krieg in Böhmen. Konzentrationssragen^ Wodurch die Preußen den Österreichern überlegen waren. Welche Fehler letztere begingen. Wie die Preußen ihren Plan ausführten. Wie es die Österreicher hätten machen sollen. Warum sie es nicht thaten. b. Das andere preußische Heer batte unterdessen die Bundesarmee auf dieselbe Weise besiegt. Auch hier hielten die Preußen ihre Truppen zusammen und die Gegner verzettelten die ihren. Die Bayern. Württembergs, Badener, Hessen. Nassauer, Hannoveraner konnten nie recht zusammenkommen. Zuerst griffen die Preußen die Hannoveraner an. und trotzdem sie erst von ihnen geschlagen wurden, zwangen sie doch die Hannoveraner, sich zu ergeben. Dann kamen die andern an die Reihe. Alle wurden einzeln besiegt und die Bundeshauptstadt Frankfurt am Main wurde erobert. Endlich vereinigte sich die Bundesarmee, wurde aber doch geschlagen. Da waren die Fürsten des Krieges müde. Sie meinten, es wäre genug Blut von Brüdern geflossen und baten ebenfalls um Waffenstillstand. Der Feldzug hatte allerdings nicht soviel Menschenleben gekostet, und die Krieger waren oft widerwillig in den Kampf gezogen. So freute sich alles, als die Waffen stillstanden. Der Friede wurde bald daraus geschlossen. Österreich trat aus dem deutschen Bunde aus. Preußen behielt die eroberten Gebiete Schleswig-Holstein, Hannover, Hessen, Nassau und die Stadt Frankfurt am Main. Alle Länder nördlich von diesem Flusse bildeten fortan den norddeutschen Bund. Das Oberhaupt des norddeutschen Bundes wurde König Wilhelm von Preußen, und der Minister Graf von Bismarck wurde Bundeskanzler. Die süddeutschen Staaten, Bayern. Württemberg, Baden und Hessen, blieben für sich selbständig bestehen; im Kriege aber sollten sie ihr Heer dem Könige Wilhelm zur Verfügung stellen. Damit war der An- fang zur deutschen Einheit gemacht. Wiedergabe durch die Schüler. Überschrift: Der Krieg in Deutschland und der Friede. Konzentrations fragen. Weshalb die Preußen auch hier siegten. Warum die Bundesarmee nicht ernsthaft kämpfte. Wie es kam, daß sich alles so wandte, wie es Preußen haben wollte. Warum Preußen die fünf Länder behielt. Warum wohl die andern kein Land abzutreten brauchten. Wie durch all das der Anfang zur deutschen Einheit gelegt wurde.

9. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 77

1901 - Halle : Gesenius
— 77 — 11. König Wilhelm wird deuisch er Kaiser. Ziel. Wie König Wilhelm von Preußen deutscher Kaiser wurde, davon wollen wir heute Näheres hören. I. Stufe. Nach welchem Kriege wurde das deutsche Bundesgebiet umgestaltet? Erzähle mir furz, wie das geschah! Wie der norddeutsche Bund gebildet wurde. Was wir von dem norddeutschen Reichstage wissen. Was von dem Rechte und der Pflicht des Königs von Preußen. Welche Staaten nicht zum norddeutschen Bunde gehörten (Bayern, Württemberg, Baden, Hessen südlich des Mains). Wav diesen Staaten gestattet war. (Eigene Verwaltung. Bildung eines süddeutschen Bundes.) Was ihnen aber zur Pflicht gemacht worden war. (Hauptsächlich Unterstützung des norddeutschen Buudes im Kriegsfälle). Ob die süddeutschen Staaten einen süddeutschen Bund gründeten. Warum nicht? (Eifersucht aufeinander. Uneinigkeit.) Ob sie sich an den norddeutschen Bund anschlossen. Warum nicht? (Feindliche Stimmung gegen Preußen.) Warum man ihnen das nicht fo sehr verübeln kann, daß sie noch vielfach auf Preußen erbittert waren und von einem Bunde mit ihm nichts wissen wollten. Wie aber Preußen trotzdem mit ihnen verfahren war. (Milde. Keine Landabtretung von Bedeutung.) Ob das nicht auch anerkannt werden mnßte. Wer hatte auf die Feindschaft der Süddeutschen gegen Preußen gerechnet? Und was dachte er, als er den Krieg begann? Hatte er richtig gerechnet? Was geschah vielmehr? (Ganz Süddeutschland erhob sich einmütig für Preuße» und den norddeutschen Buud.) Man sah ein, daß, wenn Napoleon siegen würde, auch seine Verbündeten von ihm abhängig werden würden. Und dann wollten auch die Süddeutschen eine Besiegung und Zersplitterung oder Zerkleinerung Deutschlands nicht. Und endlich hatten sie doch ihr Wort gegeben, Preußen zu helfen. Als nun die Deutschen gemeinsam in den Schlachten gegen die Franzosen kämpften und siegten, welcher Gedanke wird da in den Herzen der Süddeutschen aufgetaucht sein? (Bund mit dem norddeutschen Bunde.) Ganz richtig! So kam es. Zusammenfassung. Wiedergabe. Ii. Stufe. Nun hören wir, wie es zuging. a. Norddeutsche und Süddeutsche hatten miteinander geblutet. Die großen Schlachten von Wörth, Sedan und andere waren von beiden Teilen gemeinsam geschlagen worden. Die Deutschen fühlten sich als Brüder, als Kinder einer Mutter, der Germania. Da wurde draußen im

10. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 64

1901 - Halle : Gesenius
— 64 — mit Hurra ging es die feindlichen Schanzen hinanf. Nur wenige Stunden dauerte es, da waren alle erobert, und die Dänen flohen in wildem Durcheinander übers Meer aus ihre Inseln Einige Wochen später eroberten die Preußen dann die Insel Alfen, und nun mußte der Dänenkönig Frieden schließen. Er trat die Länder Schleswig und Holstein an Preußen und Österreich ab. König Wilhelm war nicht mit ins Feld gezogen; aber nach der Erstürmung der Düppeler Schanzen besuchte er sein Heer, hielt eine große Parade ab und belohnte die tapferen Soldaten, die so Schweres auszuhalten gehabt hatten. Und diese zogen dann später auch unter großem Jubel in Berlin ein. Wiedergabe durch die Schüler: 1. Die bloß historischen Thatsachen. 2. Dasselbe mit Ausnahme des im darstellenden Unterrichte Mitgeteilten. Konzentrations- und Urteilssragen über die Notwendigkeit der Heeresvermehrung, über das Recht des Eingriffs in die schleswig-holsteinische Angelegenheit, über das Recht des Krieges u. s. w. Merke: Erstürmung der Düppeler Schanzen, 18. April 1864. Darstellender Unterricht b. Die Herzogtümer Schleswig und Holstein waren also wieder deutsch geworden. Aber nicht an den deutschen Bund waren sie von den Dänen abgetreten worden, sondern an Preußen und Österreich. Anfangs regierten diese beiden die Länder gemeinschaftlich, dann verwaltete Preußen Schleswig und Österreich Holstein. Aber für die Dauer konnte das nicht so fortgehen. Österreich war in Schleswig-Holstein beliebt; es wollte aus den beiden Ländern einen neuen Bundesstaat machen, und Herzog darüber sollte der Prinz Friedrich, der Vater unserer heutigen Kaiserin, werden. Aber König Wilhelm verlangte dafür, daß das Heer des neuen Staates preußisch werden und daß man den großen Kriegshafen zu Kiel der preußischen Flotte abtreten sollte. Das wollte Österreich nicht. Dazu kam noch ein anderes. Der Kaiser von Österreich hatte schon vor dem schleswig-holsteinischen Kriege versucht, den deutschen Bund umzugestalten. Der Kaiser wollte zugleich deutscher Kaiser werden, und Preußen sollte den anderen, kleineren deutschen Staaten gleichgestellt werden. Minister von Bismarck aber wußte den König Wilhelm zu bereden, daß er nicht daraus einging. Die große Fürstenversammlung, die zu Frankfurt am Main stattfand, hatte keinen Zweck; denn der König von Preußen erschien nicht aus ihr. Jetzt, nach dem Kriege, kam Österreich wieder mit seinem Verbesserungsplane. Dagegen reichte nun auch Preußen einen solchen ein, der aber ganz anders lautete. Nach diesem sollte Österreich ganz aus dem deutschen
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