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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 95

1877 - Berlin : Herbig
Ethnographische Uebersicht von Italien. 95 Drepanum, Eryx. Auf der Nordküste: Panormus {Iiùvoqfxog, jetzt Palermo, s. S. 20), Himsra, Mylae. Im Innern der Insel: Henna. Sardinia (.Saldai): Carälis (Cagliari). Corsica (Kvqvos): Alalia, später als römische Colonie Aleria. Von kleineren Inseln sind zu merken: 1) die Aegatischen Inseln (Insulae Aegates), im W. von Sicilien, nicht weit vom Vorgebirge Lilybaeum, 2) die Insulae Aeoliae (jetzt die liparischen Inseln), die größte Lipära, nördlich von Sicilien, 3) Capreae jetzt Capri, beim Golf von Neapel, 4) die pontischen Inseln (Pontia, Pandataria). Ethnographische Übersicht Von Italien.1 Im äufsersten Südoston die Iapyger. Ihre Abstammung ist nicht ganz sicher, doch gehören sie unzweifelhaft der indo-europäischen Völkerfamilie und wahrscheinlich dem illyrischen Stamme an. In der historischen Zeit zeigen sich die Reste des Stammes, in auffälligem Unterschiede von den eigentlichen Italikern, in einem raschen Prozess völliger Hellenisirung begriffen. Eben so gehören zu den indo-europäischen Völkern die Bewohner Mittel-Italiens, die eigentlichen Italiker, die sich in den latinischen und in den umbrisch-sabellischen (oskischen) Stamm scheiden. Sie sind die nächsten Stammverwandten der Hellenen.* Die Einwan- derung der Italiker ist auf dem Landwege erfolgt. Die Latiner haben die westliche Ebene (Latium, verwandt mit lätus) besetzt, die sabellisch-umbrischen Stämme breiteten sich im Osten Mittel-Italiens aus (Umbrer, Picenter, Sabiner, Marser). Ein Hauptzweig, die Samnitcr, besetzte das nach ihm genannte Bergland und drängte die Iapyger zurück. Von den Samnitern zweigten sich mehrere Neben- stämme ab, namentlich die Cumpancr, so genannt von der Ebene {campus), die sie am tyrrhenischen Meere besetzten. Durch Sprache, Religion u. Sitte stehen in eigentümlich ge- sonderter Stellung neben don latinischen und sabellischen Italikern die Etrusker (in ihrer eigenen Sprache Rasenen, Rasenna). Bisher hat kein Versuch, ihro ethnographische Stellung zu bestimmen, zu einem sicheren Resultate geführt. Der in neuester Zeit angetretene Ueweis ihrer Zugehörigkeit zum indo-europäischen Volksstamme und 1 Mommsen, Röm. Geschichte, 6. Aufl. I, 2. 2 S. S. 37, Anm. 3.

2. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 431

1877 - Berlin : Herbig
Kaiserwürde von Preußen abgelehnt, Aufstände. 431 österreichischen Truppen besetzt und den Dänen gegen das vage Versprechen „die liechte der Herzogthümer zu wahren“ über- liefert (1851). 1849. In England Aufhebung der Navigationsakte (s. S. 324). 1849. Vollendung der deutschen Reichsverfassung: Reichstag bestehend aus Staatenhaus (zur Hälfte von den Re- gierungen, zur Hälfte von den Volksvertretungen der Einzelstaaten zu ernennen) und Volkshaus. Monarchische Reichs geivalt mit nur suspensivem Veto. — Entstehung der zwei Parteien der Grofs- dcutschcn, welche das deutsche Bundesgebiet Oesterreichs bei Deutsch- land erhalten wollen, und der Kleindeutschen, welche mit Aus- schluss Oesterreichs einen engeren Bund unter Preußens Hegemonie anstreben. 1849. Die dem Könige Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen 3. April, durch eine Deputation der Frankfurter Nationalver- sammlung an geboten ewürde eines Kaisers der Deutschen wird vom Könige abgelehnt. Friedrich Wilhelm erklärt, die Kaiserwürde nur bei Zustimmung aller deutschen Regierungen annehmen zu können. Mai. Aufstand in Dresden (Tzschirner, Ileubncr, Todt, Baku- nin), mit preufsischcr Hülfe niedergeworfen. Abberufung und Austreten einer großen Zahl Abgeord- neter aus der Frankfurter Nationalversammlung. Das Rumpfparlament (Präsident Löwe-Kalbe) in Stuttgart wird aufgelöst. Mai. Republikanischer Aufstand und Abfall des Heeres in der Pfalz und im Grofslicrzogtlium Baden (Slruve, Micro s- lawski). Einrücken der preußischen Truppen in Baden unter Oberbefehl des Prinzen von Preußen, der die 15. Juni. Aufständischen im Treffen von Waghäusel schlägt, Rastadt einschliefst und zur Uebergabe zwingt. Der Kommandant Ticdemann und mehrere andere werden erschossen; viele, unter ihnen der Dichter Kinkel, zu lebenslänglicher Straf- arbeit verurteilt. (Kinkel, 1850 in Spandau, wird durch Karl Schurz befreit.) 1850. In Preußen wird die revidirte Verfassung von dem Könige 6. Febr. und den Kammern feierlich beschworen.

3. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 432

1877 - Berlin : Herbig
432 Neuere Geschichte, Vierte Periode. Bestrebungen Preußens, mit Ausschluss Oesterreichs einen deutschen Bundesstaat zu schaffen, lebhaft unterstützt von der alten erbkaiserlichen Partei des Frankfurter Parlaments, den Gothaern (so genannt von einer Zusammenkunft in Gotha). Der am 26. Mai 1849 geschlossene Dreikönigsbund“ (Prcufsen, Hannover, Sachsen), dem sogleich die meisten kleineren deutschen Staaten beitreten, zer- fällt bald, da sich Hannover und Sachsen von ihm lossagen. Nichts- destoweniger wird das 1850. Erfurter Parlament eröffnet, 20. März. welches schon am 27. April die Berathung über die Verfassung einer neuen deutschen Union zu Ende führt. (Radowitz.) 9.—16. Mai. Fürstencongress in Berlin, auf dem die Abneigung Kurhessens (Ilasscnpflug) gegen die Union zu Tage tritt. Einrichtung eines Fürsten- kollegiums. Den preufsischen Unionsbestrebungen tritt Oesterreich entgegen durch die 2. Sept. Wiedereröffnung des Frankfurter Bundestages. Verfassungskainpf in Kurhessen. Wiederholte Auflösung der Ständeversammlung durch Hassenpflug. Das ganze Land wird in Kriegszustand erklärt (7. Sept.). Widerstand der Behörden und der Gerichte. Der Kurfürst verlässt das Land und ruft die Ein- mischung des von Oesterreich wiederhergestellten, von Preußen und seinen Bundesgenossen nicht anerkannten Bundestages an; Hassen- pflug Bundestagsgesandter. Der Bundestag sagt dem Kurfürsten Hülfe zu, Preussen protestirt gegen diesen Bundesbeschluss. Dem General Hagnau wird die Militärdiktatur in Kurhessen übertragen (2. Oct.). Fast das ganze kurhessische Offizierkorps nimmt seine Entlassung. Bruch zwischen Preufsm und Oesterreich, für welches Kaiser Nikolaus von Russland (zwei Warschauer Zusammenkünfte) Partei nimmt. Zusammenkunft des Kaisers von Oesterreich, der Könige von Baiern und Würtemberg in Bregenz, gegen Preußen gerichtet. Bundesexekution durch bairische und österreichische Truppen. Die preufsische Regierung, welche ihre Truppen (General Grüben) eben- falls in Kurhessen einrücken lässt, scheint einen Augenblick der Bundesexekution entgegentreten zu wollen (Zusammentreffen der Vorposten in Bronnzell, 8. Nov.), begnügt sich aber schliefslich mit

4. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 447

1877 - Berlin : Herbig
Vertrag zu Gastrin. 44? Auf Antrag der beiden Grofsmächte wird das Exekutionsver- fahren gegen Holstein vom Bundestage für beendet erklärt, die Bundes- truppen (Hannoveraner und Sachsen) räumen das Land. Von Preußen und Oesterreich wird für die Herzogthümer eine gemein- schaftliche Regierung in der Stadt Schleswig eingesetzt. Während am Bundestage, in diplomatischen Verhandlungen und in der Presse die Successionsfrage eifrig besprochen und in leiden Herzogtümern für den Erbprinzen agitirt wird, geraten der österreichische und der preufsischo Eegierungskommissar in bedauerliche Konflikte. Um diese zu vermeiden, wird, unter Ver- tagung der endgültigen Entscheidung über die Herzogthümer Schleswig und Holstein, zwischen Preußen und Oesterreich ge- schlossen der 1865. Vertrag zu Gastein. 14. Aug. 1) Beide Mächto behalten sich die gemeinschaftliche Souveränetät über beide Herzogtümer vor, Oesterreich übernimmt provisorisch die Verwaltung Holsteins, Preußen die Schleswigs. 2) Rendsburg soll Bundesfestung, Kiel Bundeshafen werden, die Benutzung dieses holsteinischen Hafens bleibt gemein- schaftlich, doch erhält Preußen dort den Oberbefehl; auch werden ihm eine Etappenstrafse, eine Telegraphen- und eine Postlinie durch Holstein zugesichert. 3) Der Kaiser von Oesterreich überlässt dem Könige von Preußen das Herzogthum Lauenburg in vollen Beeilten für 21/a Millionen dänischer Tlialer. In Ausführung dieses Vertrages besetzt Preußen das Herzog- thum Schleswig (Gouverneur von Manteuffel) und Oesterreich das Herzogtum Holstein (Gouverneur von Gablern). Das Herzogtum Lauenburg tritt nach erlangter Einwilligung der Stände in das Verhältnis der Personal-Union zur Krone Preußen. Im übrigen Deutschland tiefe Missstimmung über diesen Ver- trag Bald treten auch zwischen den beiden Grofsmächten neue Zerwürfnisse ein. Oesterreich, entschlossen eine wesentliche Macht- vergröfserung Preußens unter keinen Umständen zuzugeben, kehrt in dieser Frage auf den Bundesstandpunkt zurück und verständigt sich mit den deutschen Mitt< Istaaten; Preußen, welches eine schliefs- liche kriegerische Entscheidung der deutschen Frage als unvermeid- lich ansieht, tritt mit Italien in Unterhandlung.

5. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 448

1877 - Berlin : Herbig
448 Neuere Geschichte, Vierte Periode. 1866. Per Deutsche Krieg.1 16. Juni—22. Juli. (Der eigentliche Kampf dauert 1 Monat, 22. Juni (23. Aug.) bis 22. Juli.) Preussen Gegen Oesterreich. Vorbündoto Preußens: Dio kleineren norddeutschen Staaten und Italien. Vorbündoto Oesterreichs: Uaiern, Wiirtemberg, Sachsen, Hannover, Baden, beide Hessen. Ursache des Krieges: Das Verlangen der deutschen Nation nach gröfserer Einheit und die Unmöglichkeit, zu einer Neugestaltung Deutschlands mit einer festeren Centralgewalt zu gelangen, so lange sich im deutschen Bunde zioei Großmächte gegenüberstellen, die eine mit einer zum gröfsten Theile nicht deutschen Bevölkerung und mit nicht deutschen Interessen. Specielle Veranlassung: Der Streit über die Zukunft der nord- albingischen Herzogthümer. Oesterreich will, dass der Erbprinz von Augustenburg als Herzog von Schleswig-Holstein anerkannt wird uncl als souveräner Fürst in den deutschen Bund tritt. Preußen verlangt (Note vom 21. Februar 1865) für den Fall, dass zu den schon in Deutschland vorhandenen noch ein neuer Kleinstaat Schleswiy-Jiolstcin geschaffen werden soll: 1) dass dessen gesummte Streitkräfte ein integrirender Bestandteil der prcufsisclion Armee und Flotte werden und das Post- und Telcgraphenwcsen der Herzog- thümer mit dem preufsischen verschmolzen wird, 2) dass ihm behufs Uebernahme des gegen Dänemark nöthigen Schutzes des neuen Staates mehrere militärisch wichtige Punkte (Friedrichsort, Sonder- burg, etc.) abgetreten werden. Grund der Theilnahme Italiens am Kriege: Die günstige Gelegen- heit Venetien zu gewinnen. Rüstungen der drei Mächte, zu denen jede behauptet durch die Rüstungen des Gegners gezwungen zu sein. 1 „Der Feldzug von 1866 in Deutschland“ (vom preufsischen Generalstabe) und „Oesterreichs Kampf im Jahre 1866“ (vom öster- reichischen Generalstabe).

6. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 449

1877 - Berlin : Herbig
Deutscher Krieg, Aufstellung der Heere. 449 Den Oberbefehl über die österreichische Armee in Böhmen und Mähren (Nordarmee) erhält General Benedek (240,000 Mann), er nimmt sein Hauptquartier in Olmütz. Den Befehl über die Armee in Ycnetien (Südarmee) erhält Erzherzog Albrecht. Von Seiten Preußens erfolgt die Aufstellung von fünf Heeren: 1) Die lsle Armee in der Lausitz (93,000 Mann) unter Prinz Friedrich Karl. 2) Die 2t0 (schlesische) Armee (115,000 Mann) unter Kronprinz Friedrich Wilhelm. 3) Die Elbarmec (40,000 Mann) in Thüringen unter General v. Herwarth. 4) Die Reservearmee bei Berlin unter General v. Mülbc (24,000 Mann Landwehr). 5) Die erst später gebildete Mainarmee, zunächst noch getrennt in 3 Korps, Falckenstein bei Minden, Manteuffcl bei Schleswig, Beyer bei Wetzlar (zusammen 48,000 Mann). Oberbefehlshaber aller Heere: König Wilhelm I ,; Chef des grofscn Generalstabs: General v. Moltke.^^.^./^./^^u "hx/W. /8p) Die am 27. und 28. Mai in Frankfurt angebotenen Vermit- telungen Frankreichs, Englands*und Russlands werden durch die Forderung Oesterreichs vereitelt, dass auf der etwaigen Friedens- konferenz von keiner Gebietsveränderung die Rede sein soll. Die Zusammenberufung der holsteinischen Ständeversammlung (5. Juni) durch den österreichischen Gouverneur v. Gablenz führt zum offenen Bruche. Preußen erklärt den Vertrag von Gastein für ge- brochen mnd lässt den General v. Manteuffcl in Holstein einrücken (7. Juni), v. Gablern zieht sich mit der österreichischen Brigade unter Protest nach Altona und von da auf hannoversches Gebiet zurück (12. Juni). (Später werden diese österreichischen Truppen mittelst der Eisenbahn nach Süddeutschland gebracht.) Auf Antrag Oesterreichs, welches durch das Vorgehen Preußens in Holstein den Bundesfrieden für gebrochen erklärt, wird 1860. vom Bundestag Mobilisirung der gesummten Bundesarmee 14. Juni. mit Ausnahme der drei preulsischen Bundesarmeekorps beschlossen. Austritt Preußens und Auflösung des deutschen Bundes. C. 1’lwu, Auszug, ß, Auü.

7. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 427

1877 - Berlin : Herbig
Aufstand der Ungarn (Magyaren). 427 1n48—1h49. Krieg Oesterreichs gegen Sardinien. Die Oesterreicher, durch einen Aufstand aus Mailand vertrieben, gehen bis nach Verona zurück. Angriff der Italiener bei S. Lucia zurückgescblagen. Radetzki, durch Nugent (Kämpfe bei Udine und Belluno) verstärkt, geht wieder vor. Die Truppen Karl Alberta, Königs von Sardinien, siegreich bei Goito, werden bei Custozza (24. Juli) von Radetzki vollständig geschlagen. Mailand wird von den Oesterreichern wieder eingenommen. Waffenstillstand vom 9. August 1848 bis 16. März 1849. Radetzki erzwingt durch die Siege bei Mortara (21. März) und bei Novara (23. März) den Frieden. Karl Albert dankt zu Gunsten seines Sohnes Victor Emmanuel ab und begibt sich nach Portugal (f Juli 1849). — Einnahme von Brescia nach furchtbarem Strafsenkampf, Grausamkeiten gegen die Gefangenen (Haynau). — In Venedig nach Abzug der österreichischen Besatzung (1848, März) erst provisorische Regierung im Namen des Königs von Sardinien, dann nach der Niederlage des italienischen Heeres Republik (Präsident Manin). Belagerung (1848, Mai—august) und Einnahme Venedigs durch die Oesterreicher. Das ganze lombardo-venetianische Königreich ist den Oesterreichern von neuem unterworfen. 1h48 — 1h49. Aufstand der Ungarn (Magyaren). Die Ungarn verlangen und erhalten ein eigenes Mini- sterium (1848, April). Graf Battliyanyi Ministerpräsident, Kossuth (spr. Koschüt) Finanzminister. Reichstag in Pesth unter dem Vorsitz des Erzherzogs Stephan als Palatin. Der Widerstand der slarischen Bevölkerung und der Nebenländer der Krone Ungarn (Kroatien, Siebenbürgen) gegen die magyarische Suprematie und ihre Forderung politischer Gleichberechtigung werden vom Wiener Hofe unterstützt, Jellachich wird zum Ban von Kroatien ernannt. Kossuth setzt im Reichstage die Aushebung von Nationaltruppen (Honveds) und die Ausgabe ungarischen Papiergeldes durch. Jellachich fällt in Ungarn ein, wird bei Velencze geschlagen. Der Erzherzog Palatin Stephan legt seine Stelle nieder. Graf Bamberg, zum kaiserlichen Statthalter von Ungarn ernannt, wird in Pesth ermordet (Sept.); der Kaiser verfügt die Auflösung des Reichstages. Nach Abdankung Ferdinands I. besteigt den Thron sein Neffe 1848—x. Franz Joseph I., Kaiser von Oesterreich.

8. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 475

1877 - Berlin : Herbig
Frieden zu Frankfurt, Erster Reichstag1. 475 1871. Frieden zu Frankfurt a. M. 10. Mai. Die drei großen Ergebnisse des blutigen Krieges sind: 1) Das Amhören der dominirenden Machtstellung Frank- reichs; 2) die Gewinnung einer sichern militärischen Westgrenzc für Deutschland; 3) die Verwirklichung der seit langen Jahren erstrebten politischen Einigung der deutschen Nation. 21. März—15. Juni. Erster Reichstag des neuen deutschen Bundesstaats, welcher den 14. April fast einstimmig folgende Reichsverfassung annimmt: Präsidium erblich verbunden mit der Krone Preußen, dessen König zugleich den Titel deutscher Kaiser führt, das Reich völkerrecht- lich vertritt, (mit Zustimmung des Bundesraths) Krieg und Frieden erklärt, Bündnisse schliefst, den Oberbefehl über die gesammto deutsche Land- und Seemacht hat. Die Vertretung der (24) Re- gierungen bildet der Bundesrath (im Ganzen 58 Stimmen: Preußen 17, Baiern 6, Sachsen und Würtemberg je 4, Baden und Hessen je 3, Mecklenburg-Schwerin und Braunschiveig je 2, die übrigen je 1); den Vorsitz führt der Reichskanzler (der erste: Fürst Bismarck). Die Vertretung der Bevölkerung bildet der Reichstag, bestehend aus 382 Abgeordneten, die aus allgemeinen und direkten Wahlen her- vorgehen. Einheitliches Heerwesen, allgemeine Wehrpflicht (3 Jahre im stehenden Heere, 4 Jahre in der Reserve, 5 .lahre in der Land- wehr). Das Reich bildet ein Zollgebiet. Gemeinsames Post- und Telegraphenwesen. (Das Gesamintgebiet des neuen deutschen Beiches: 9800 Q Meilen, iibor 41 Millionen Einwohner.) Schon während der Belagerung von Paris hatten mehrfache Versuche der in der Hauptstadt zahlreichen socialistischen Partei stattgefunden, das Regiment an sich zu reifsen, waren aber an dem Widerstand der Truppen und dor in der Nationalgarde vertretenen Bourgeoisie gescheitert. Nach der Kapitulation hatte sich die Be- völkerung der Arbeiterviertel unter verschiedenen Vorwänden meh- rerer hundert Kanonen bemächtigt und die nordöstlichen Theile der Stadt (namentlich Montmartre und Bellcville) fast in Festungen verwandelt. Der anfangs geglückte Versuch des zum Kommandanten von Paris ernannten General Vinoy, sich dieser Geschütze wieder ühi bemächtigen, führt zu einem allgemeinen

9. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 445

1877 - Berlin : Herbig
Krieg Oesterreichs und Preußens gegen Dänemark. 445 1863. Einverleibung Schleswigs in Dänemark wird seihst die 30. März. seit 1851 den Uebergriffen der Dänen gegenüber oft bewährte Geduld des deutschen Bundestags erschöpft und Bundesexekution gegen Dänemark beschlossen (1. Okt.). 1863. 14. Nov. Tod Friedrichs Vii., Königs von Dänemark. Nach dem Londoner Protokoll (s. S. 434) folgt Christian Ix. für die dänische Gesammtmonarchie. Trotzdem und ohne Berück- sichtigung der Vcrzichtleistung seines Vaters erklärt sich der Erb- prinz von Augustenburg durch eine Proklamation (10. Mai) als Friedrich Viii. zum Herzoge von Schleswig-Holstein. Gedrängt von der einflussreichen eiderdänischen Partei in Kopen- hagen, nimmt König Christian Ix. die neue dänische Verfassung, welche Schleswigs Einverleibung in Dänemark ausspricht, an (Nov.). Ungeheure Aufregung in Deutschland. Die öffentliche Meinung ist entschieden für die vollständige Trennung Schleswig - Holsteins von Dänemark und verlangt vom deutschen Bunde wenigstens vorläufige Besetzung der Herzogtümer. Allein auf den Antrag Oesterreichs und Preußens, welche durch das Londoner Protokoll gebunden sind, bringt der Bundestag nur die Bundesexekution zur Ausführung und lässt Hannoveraner und Sachsen (General Hake) in die zum Bunde gehörigen Herzogtümer Holstein und Lauenburg einrücken. In Holstein wird überall der Erbprinz von Augustenburg zum Herzog ausgerufen. Krieg Oesterreichs und Preußens gegen Dänemark. Jan.— Okt. Veranlassung: Oesterreich und Preußen verlangen die Aufhebung der November Verfassung als den früheren Vereinbarungen widersprechend. (Dänemark hatte im Jahre 1851, als dio beiden Grofsmächte ihm Schleswig-Holstein wieder überlieferten, versprochen, „die liechte der Herzogtümer zu achten,“ was eine Inkorporation Schleswigs unbedingt ausschloss.) Weigerung Däne- marks. Einrücken des österreichisch-preufsischen Heeres (Feldmarschall v. Wrangel, Prinz Friedrich Karl, österr. General v. Gablern) in Schleswig (Holstein bleibt von den Bundestruppen besetzt). — Die Oesterreicher gehen unter hitzigen Gefechten auf das Danewirk los, die Preußen gehen, nach einer vergeblichen Kanonade bei Missnnde, bei Arnis über die Schlei. Der dänische Oberbefehlshaber de Me za gibt das Danewirk auf (G. Fcbr.). Er wird durch den General Gerlach

10. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 430

1877 - Berlin : Herbig
430 Neuere Geschichte, Vierte Periode. den Abschluss des nicht ehrenvollen Waffenstillstandes von Malmö (2g. August 1848—26. März 1840). Einsetzung einer „Gemeinschaft- lichen Regierung“ für die Herzogthiimer. Unzufriedenheit mit diesem Waffenstillstand in ganz Deutsch- land. In Frankfurt in der Nationalversammlung heftige Debatten; Strafsenkampf mit der von den Demokraten aufgeregten Menge. Ermordung des Fürsten Lichnowslci und des Generals v. Auerswald. 1849. Zweiter Krieg. Einsetzung einer Statthalterschaft (Beseler, März—juli. Rcventlow, Preetz) durch die deutsche Centralgewalt. Bei Eckernförde wird das Linienschiff Christum Viii. in Brand geschossen und die Fregatte Gefion genommen (5. April). Erstürmung der Düppeler Schanzen durch bairische und sächsische Truppen (13. April). Der preufsische General lionin besiegt an der Spitze der schleswig-holsteinischen Armee die Dänen bei Holding (20. April). In Folge der drohenden Haltung Englands, Frankreichs und Russlands, laue Führung des Krieges durch die preufsischen und anderen deutschen Truppen (General Prittwitz). Belagerung Eridericias durch die schleswig-holsteinische Armee, welche aber durch einen glücklichen Ausfall der Dänen bedeutende Verluste er- leidet. Waffenstillstand von Berlin zwischen Preußen und Däne- mark (10. Juli 1849), wonach Schleswig im Norden eine schwedische, im Süden eine preufsische Besatzung erhält und für beide Herzog- thümer eine neue Bundesverwaltung eingesetzt wird, am 2. Juli 1850 in einen definitiven Erieden (auch im Namen dos deutschen Bundes) verwandelt. Bonin und alle preufsischen Offiziere werden von der schleswig-holsteinischen Armee abberufen. 1850—1851. Dritter Krieg, durch die von Deutschland verlassenen Juli—jan. Schleswig-Holsteiner allein geführt. Der ehemalige preufsische General Willisen übernimmt den Oberbefehl über ihr Heer. Er wird bei Idstedt (24. 25. Juli) geschlagen, Schles- wig von den Dänen beselzt. In dem Gefecht bei Missunde (12. Sept.) werden die Schleswig-Holsteiner ebenfalls besiegt, beim Sturm auf Ericdrichstadt (4. Okt.) werden sie mit grofsem Verlust zurückge- schlagen. Der Oberbefehl geht von Willisen auf General Horst über. Der mittlerweile wieder horgestellte deutsche Bund (s. S. 432) erzwingt unter dem Einfluss Oesterreichs die Einstellung der Feindseligkeiten, Holstein wird mit prcufsischcr Zustimmung von
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