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1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 412

1829 - Leipzig : Hinrichs
412 Achter Zeitraum. trag des rheinischen Bundes (12. Jul. 1806) noch mehr überrascht. Das südliche und westliche Teutschland trennte sich durch denselben von dem nördlichen, und die Gesandten der zum Rheinbünde getretenen Fürsten (der Kö- nige von Bayern und Würtemberg; des Churfürst- Erzkanzlcrs, nunmehrigen Fü rstc n Primas; der nunmeh- rigen Großherzogevon Baden, von Berg, und von Hessen-Darmstadt; der Fürsten von Nassau-Usin- gen und Weilburg; der Fürstcn von Hohenzol- le rn-Hech ingcn und Sigmaringen; der Fürsten von Salm-Salm und Salm-Kyrburg; des Für- sten von Zsenburg-Bicstein; des Herzogs von A h r c m b c r g; dcö Fürsten von Liechtenstein und von der Lcyen) erklärten am 1. Aug. 1806 die völlige Lossa- gung ihrer Souveraine von dem tcutschen Staatskörper. Zu- gleich übergab der französische Gesandte Bacher zu Regcns- burg eine Erklärung, worin er bekannt machte: das; der Kaiser Napoleon die Würde eines Protcctors des Rheinbundes angenommen habe; daß er das Daseyn der tcutschen Reichsverfaffung nicht weiter anerkenne, dagegen aber die volle und unbeschrankte Souverainetät eines jeden der Fürsten, deren Staaten den Rest von Teutschland ausmachten. Unmittelbar darauf legte (6. Aug. 1806) der Kaiser Franz die teu t sch e Kaiser würde nieder, empfahl das Personale des Rcichskammergerichts den tcutschen Fürsten, und erklärte, daß er seine sämmtlichen tcutschen Länder von jetzt an blos nach ihrer Vereinigung mit dem östreichischen Sraatskörper betrachte; Preußen aber ward von Frank- reich veranlaßt, einen ähnlichen Bund in dem nördlichen Teu tschland zu bilden. 148. Fortsetzung. Durch die Stiftung des rheinischen Bundes, den man französischer Seits als eine Ergänzung des Preßburger Frie- dens darstellte, ward die geographische Gestalt Teutschlandö eben so, wie dessen Verfassung, verändert. Alle nicht in dem Bundcsvcrtrage genannten bisherigen reichsunmittelbaren

2. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 418

1829 - Leipzig : Hinrichs
[ 418 Achter Zeitraum. Eongrcßacte ausgenommen, und von den acht Machten, welche den Pariser Frieden geschlossen hatten, garantirt, enthielt die Bedingungen der neuen Vereinigung der teutschcn Fürsten und Staaten, als eines souverainen Staatenbundes (nicht: Bundesstaates). Zu ihm gehören der Kaiser von Oestreich und der König von Preußen, nach allen ihren vormaligen und neuen teutschcn Besitzungen; der König von Dänemark wegen der Hcrzogthümer Holstein und Lauen- burg, und der König der Niederlande wegen des Groß- hcrzogthums Luxemburg. Der Zweck des Bundes sollte die Erhaltung der äußern und innern Sicherheit Teutsch- lands, und die Unabhängigkeit und Unverletzbar- keit der einzelnen teutschcn Staaten scyn. Auf einer Bundesversammlung (welche am 5.Nov. 1816 zu Frankfurt am Main eröffnet ward,) sollten alle Angelegen- heiten des Bundes verhandelt werden, und die Mitglieder desselben theils einzelne, theils Gesammtstimmen führen; für Oestreich ward der Vorsitz in dieser Bundesversammlung bestimmt. Die wichtigste Erklärung für die innern Ver- hältnisse des Bundes enthielt der dreizehnte Artikel, nach welchem in jedem Bundesstaate eine landstandi- sch c V c r fa ssu n g bestehen soll. Nächst Oestreich, Preußen, Dän.'-iark und den Niederlanden, gehörten zu dem teutschcn Bunde, die vier Könige von Bayern, Sachsen, Hannover und Würtembcrg; der Ehurfürst von Hesscn und Großherzog von Fulda; die Großhcr- zoge von Baden, Hessen, Sachsen-Weimar, M e ck l c n b u r g - S ch w e r i n, M c ck l e n b u r g - S t r c l i tz; die Herzoge von Oldenburg, Nassau, Braun- schweig, Sachsen-Gotha, S a ch se n - M c i n i n g e n, S a ch se n - E o b u r g und S a ch se n - H i l d b u rg h a u sc n, Anhalt-Dessau, A n h a lt - Bern bu rg, Anhalt- Köthen; die F ü r st e n v o n S ch w a rz b u rg - S o n d c rs- hausen und Rudolstadt, die Fürsten von Hohen- zell c r n - H e ch i n g e n und S i g m a r i n g e n, v o n L i c ch- lcn stein, Wald eck, Lippe-Detmold und Lippc- Scha umburg, das Gesammthaus Reuß und der Landgraf von Hessen-Homburg, so wie die vier

3. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 406

1829 - Leipzig : Hinrichs
Achter Zeitraum. 40ü Krieg aber im südlichen Tcutschlande und in Italien von Frankreich mit überwiegendem Glücke bis zu dem Frieden von Campo Formio (17. Oct. 1797) fortgesetzt, nach welchem auch auf dem Eong resse zu Rasta dt mildem tcutschcn Reiche über den abzuschlicßenden Frieden unterhan- delt ward (Dec. 179/ — Apr. 1799). Als aber Bonaparte, der Sieger in Italien, mit seinem Heere in Aegypten sich befand, und das französische Direktorium Rom und Nea- pel in Freistaaten verwandelt, die alte Verfassung der Schweiz umgestürzt, so wie den König von Sardi- nien aus Piemont (1798 und 1799) verdrängt hatte; da erneuerten O e st r e i ch und N u st l a n d (1799) den Krieg nicht ohne Glück in Tcutschland und Italien, bis Moreau, nach der Schlacht bei Novi, auf genuesischem Boden, und Nt asse na, nach der Schlacht bei Zürich, dies- seits des Rheins sich behaupteten. In dieser Lage der Dinge übernahm der aus Aegypten zurückgekehrte Bonaparte (9. Nov. 1799) die Zügel der Regierung, und besiegte (14. Iun. 1800) bei Nt arengo die Oesireicher, worauf Italien wieder erobert ward. In Tcutschland stand Moreau, nach seinem Siege bei Hohenlinden (3. Dec. 1800), in der Nahe von Wien. Der Friede von Lüncvillc (9. Fcbr. 1801) war die Folge dieser beiden entscheidenden Schlachten. Oestrcich schloß ihn für sich und im Namen des tcut- schcn Reiches mir Frankreich. Dieser Friede brachte Frankreich in den Besitz aller tcutschcn Lander auf dem linken N h c i n u sc r, mit Einschluß der ö st re i ch i sch e n Niederlande. In der östreichischcn Lombardei und in andern eroberten italischen Landern ward die cis- alpinischc Republik hergestellt. Oestreich erhielt dagegen für seinen Verlust den größten Theil des (1797) aufgclöse- len vcnetianischcn Staates. Zugleich gab Oestrcich, um alle nähere Berührungspunkte mit Frankreichs Grenzen zu vermeiden, den Breisgau als Entschädigung an den Herzog von Modena, dessen Lander zur cisalpini- schen Republik geschlagen wurden. — Für Toskana, das als Königreich Hetrurien in diesem Frieden an den Erbprinzen von Parma kam, erhielt späterhin der Groß-

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 413

1829 - Leipzig : Hinrichs
Teuschland. 413 Stände des südlichen und westlichen Teutschlands verloren durch diesen Vertrag ihre R e i ch s u n m i t t e l b a r k e i t und Territorialhoheil an die vereinigten Fürsten. So kam die Reichsstadt Nürnberg und deren Gebiet an den König von Bayern; die Stadt Frankfurt am Main und ihr Gebiet an den Fürsten Primaö; das Fohannitcrfürstenthum H e iter s hei m an Baden, und die Burggrafschaft F r ie d- b c rg an Hessen - Darmstadt. Vasallen ihrer ehemaligen Mitstände wurden die R e i ch s r i t t c r in Schwaben, Franken und am Rheine; die Fürsten und Grasen S ch w a rz c n b c r g, Hohcnlohe, Octtingcn, Thurn und Taxis, Fugger, Lruchseß-Waldburg, Fürstcnberg, Leinin gen, Löwenstein, Dillen bürg, Hessen-Honr bürg, Wied-Runkel und Wied-9teuwied, Castell, Ko- ni g s c g g , S a l m - R e i fe r s ch e i d, B e n t h e i m, W al- mo d e n - G i m b o r n, Siegen, Erbach, R h c i n e ck, die iscnburgischen Linien zu Büdingen, Wachtersbach und Mcerholz, der Herzog von Looz u. s. w. Die Me- d iati si r te n behielten ihr Patrimonial- und Privateigenthum, das Recht der niedcrn und miltlern Gerichtsbarkeit, und das Jagd-, Fischerei- und Patronatsrecht. Dagegen setzte der Bundcsvertrag die Rechte der Souvera in etät in das Recht der Gesetzgebung, der höchsten Gerichtsbarkeit, der hohen Polizei, der militairischen Conscription und der Be- steuerung. — Frankreich versprach zum Schutze des Bun- des ein Heer von 200,000 Mann zu stellen; das Contingcnt der ersten Mitglieder des Bundes aber betrug 63,000 Mann. — Kurz nach dieser Auflösung der teutschen Reichöverfassung verband (Scpt. 1806) der König von Dänemark sein Herzog- thum Holstein, das bisher zum'.niedersächsischen Kreise gehört hatte, mit dem dänischen Reiche. Preußen hin- gegen beabsichtigte die Stiftung eines n o r d i sch c n B u n d e s, zu welchem alle diejenigen nordtculschcn Fürsten und Staaten gehören sollten, welche in dem Grundvertrage des Rhein- bundes nicht namentlich aufgeführt worden waren. Die Unterhandlungen über diese und mehrere andere politische Gegenstände endigten im Octobcr 1806 mit der Eröffnung

5. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 166

1877 - Langensalza : Beyer
Radetzky 6 ei ditsto zza (1848) ltnb N o t> a r a (1849) Besiegt und die Ungarn, welche sich unter dem Präsidenten Ludwig Kossuth für unabhängig erklärt hatten, im ^ahre 1849 mit russischer Hisse toieber unterworfen würden. Da das beutfche Volk schon längst den Wunsch gehegt hatte, daß ein festeres -Banb alle beutfchen (Staaten umschlinge, so schien jetzt der Zeitpunkt gekommen, den beutfchen Bnnb durch ein geeintes bcutsches Staatswesen zu ersetzen. Im Mai 1848 trat ein beutfches Parlament (Volksvertreter des gefammten beutfchen Volkes) in Frankfurt a. M. zusammen zur Ausarbeitung einer Reichs Verfassung. Nach langen Beratungen kam man bamit zu ^tanbe, inbent man Dentfchlanb zu einem bunbesstaatlich geglieberten Kaiserreiche und den König Friedrich Wilhelm Iv. zum erblichen beutfchen Kaiser erklärte. Dieser aber schlug die Kaiserkrone aus, ba er der Zustimmung der meisten übrigen beutfchen Fürsten nickt versichert^ war. Aufstäube, welche in Sachsen und Baden zur Durchführung der Reichsverfassung losbrachen, würden durch preußische Truppen blutig niebergefchlagett und der alte Bunbestag würde im Jahre 1850 auf Betrieb Oesterreichs, welches die Leitung Deutschland nicht einbüßen wollte, toieber hergestellt. § 196. Die schteswig-Hokkeinischen Mrren. 1848—1851 und 1863—1864. In Dänemark starb im Januar 1848 König Christian Viii. fein. Sohn und Nachfolger Friedrich Vh. (1848—1863) toar der letzte derjenigen olbenburgifchen Linie, welche über Dänemark regierte. Da nun die Dänen nach dem Aussterben biefer Herrscherfamilie eine Trennung der Herzogtümer Schleswig und Holstein, wo der Herzog von Schleswig -Holstein-Augustenbnrg erbberechtigt war, von Dänemark fürchteten, so zeigten sie sich bestrebt, die Familie des Herzogs von Augustenbnrg von der Nachfolge in den Herzogtümern auszuschließen, bamit bieselben für immer mit Dänemark vereinigt bleiben sollten. Als barauf die Schleswig-Holsteiner Preußen um Hilfe gegen die Dänen angiengen, zumal auch bieselben alles Deutsche in Schleswig auszurotten versuchten, rückte General Wrangel mit Truppen in die Herzogtümer ein und vertrieb die Dänen baraus. Aber Euglanb und Rußland, welche nicht wollten, daß die Herzogtümer von Dänemark abkommen sollten, nahmen sich der Dänen an und ba Preußen und Dentfchlanb keine Flotte befaß, mit welcher sie gegen jene, welche die beutfchen Häsen blockierten, hätten auftreten können, so mußte am 26. August 1848 zu Malmoe in Süb-schweben ein Waffenstillstanb abgeschlossen werben. Diesem Waffenstill-stanbe folgte ant 2. Juli 1850 der Friebe zwischen Dänemark und Preußen, in welchem letzteres die Herzogtümer ihrem Schicksale über-lassen mußte. Die Schleswig-Holsteiner stellten nun zwar ein eigenes Heer auf und aus ganz Deutschlaub strömten bemselben Kämpfer zu, aber sie würden bei Fribericia in Jütlanb und bei Jbstebt in Schleswig (25. Juli 1850) geschlagen. Oesterreicher und Preußen rückten

6. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 171

1877 - Langensalza : Beyer
— 171 — § 201. Die Kämpfe im Westen und Süden; Stiftung des jtorddentschen Wundes. Nach der (Kapitulation von Langensalza vereinigte General Vogel von Falken st ein die verschiedenen westlichen preußischen Truppenteile zur Main arm e e und gieng mit derselben gegen die Bayern und die süddeutschen Bundestrnppen vor. Die Bayern wurden bei Hün-feld, Dermbach und Kissingen (den 10. Jnli) geschlagen; hierauf wendete sich Vogel von Falkenstein gegen Frankfurt a. M., besiegte die Oesterreicher und Hessen bei Aschaffenburg und besetzte die Bnndes-hanptstadt. Manteuffel, Vogel von Falkensteins Nachfolger im Oberbefehl, focht siegreich bei Tauberbischofsheim gegen die Würtemberger, bei Werbach gegen die Badener und bei Üttingen (26. Juli) gegen die Bayern. Unterdessen war am 22. Jnli, während die Preußen unter Fransecki glücklich bei Blumenau unweit Preßbnrg kämpften, eine Waffenruhe ^eingetreten, welcher am 26. Juli der Waffenstillstand von Nikolsburg folgte. Diesem Waffenstillstände traten die süddeutschen Staaten bei. Der Friede zwischen Oesterreich und Preußeu kam zu Prag zu Staude. Nach demselben schied Oesterreich aus Dentschlaud und erkannte die Veränderungen an, welche Preußen in demselben vornahm; auch gestand es zu, daß Venetien den Italienern, welche gegen die Oesterreicher bei Cnstozza (den 24. Juni) und in der Seeschlacht bei Lissa (den 21. Juli) nicht glücklich gekämpft hatten, überliefert wurde. Die Veränderungen, welche Preußen in Deutschland vornahm, bestanden darin, daß Hannover, Knrhessen, Nassau, die bisherige freie Stadt Frankfurt und Schleswig-Holstein dem preußischen Staatsverbande einverleibt wurden; Bayern und Hessen traten einige kleinere Gebietsteile ab und sämmtliche besiegte Staaten zahlten Kriegskostenentschädigungen. Alle deutsche Staaten nördlich des Main, einschließlich das Königreich Sachsen, mußten dem neugegründeten norddeutschen Bund beitreten; derselbe bildete ein einheitliches Staatswesen unter dem Präsidium der Krone Preußen mit einem Bundesrath (Vertreter der einzelnen Bundesstaaten) und einem aus allgemeinen directen Wahlen hervorgegangenen Reichstag als gesetzgebenden Behörden. Gras Bismark, der Schöpfer des neuen Staatswesens, trat als Bundeskanzler an die Spitze der Regierung desselben. § 202. Aer deutsch-französische Krieg 1870—1871. Veranlassung und Ausöruch desselben. Schon längst hatte Frankreich, welches die Einigung Deutschlands verhindern zu müssen glaubte, das Wachsen Preußens mit Neid und Mißgunst wahrgenommen und besonders seit 1866 eifrig gerüstet. Innere Schwierigkeiten und die Unzufriedenheit seines Volkes über eine mißglückte Unternehmung nach Mexico, wo er den österreichischen Erzherzog Maximilian als Kaiser eingesetzt, ihn aber auf die drohende Haltung der vereinigten Staaten hin im Stiche gelassen hatte, sodaß derselbe seinen Feinden in die Händ^W.,pnd internationale f iy -r^| Brau .... ttothlibucriui u U rtjk

7. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 170

1877 - Langensalza : Beyer
— 170 — V. Deutschlands Neugestaltung. § 200. Der preußisch - österreichische Krieg; die Kämpfe in Thüringen und Oesterreich. Da sich Oesterreich jeder Machterweiterung Preußens, namentlich der Einverleibung Schleswig-Holsteins in dasselbe widersetzte, so trat sehr bald eine feindselige Spannung zwischen beiden Großmächten ein, welche zu einem völligen Bruch führte, als Oesterreich die Lösung der schleswig-holsteinischen Frage an den von ihm völlig abhängigen deutschen Bund verwies. Mit Preußen verbündete sich Italien, welches Venetien zu erwerben hoffte, während anf Oesterreichs Seite die süddeutschen Staaten, Sachsen, Kurhesseu, Nassau und Hannover standen. Die Annahme des österreichischen Antrages beim Bundestage, das Bundesheer, natürlich gegen Preußen, mobil zu machen, wurde von letzterem als Kriegsfall bezeichnet; nichtsdestoweniger ward dieser Antrag am 14. Juni 1866 angenommen. Nun rückten die Preußen in zwei Heersänlen (Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld und erste Armee unter Prinz Friedrich Karl) in Sachsen ein und besetzten Dresden, während andere preußische Truppen von Schleswig-Holstein und Westfalen her das Königreich Hannover und Kurhessen eroberten. König Georg V. von Hannover zog sich mit seinem Heere südwärts zurück, um sich mit den Bayern zu vereinigen, ward aber den 27.Juni vom preußischen General Flies bei Langensalza angegriffen. Die Hannoveraner siegten zwar nach hartnäckigem Kampfe gegen das schwächere preußische Heer, sahen sich jedoch am zweiten Tage darauf gezwungen, sich dem General von Mantenffel zu ergeben. Unterdessen waren Herwarth von Bittenfeld und Prinz Friedrich Karl von Sachsen aus in Böhmen eingerückt. Nach den siegreichen Gefechten bei Liebenan, Podol und Münchengrätz von Seiten der ersten Armee und bei Hühnerwasser von Seiten der Elbarmee erfolgte die Vereinigung beider Heersäulen, woraus die Oesterreicher und die mit ihnen vereinigten Sachsen in der Schlacht bei Gitschin abermals geschlagen wurden (den 29. Juni). — Von Schlesien aus war nun auch der Kronprinz mit der zweiten Armee in Böhmen eingerückt und seine Truppen hatten siegreich bei Nachod (den 27. Jnni), bei Trau-tenau und bei Skalitz (den 28. Juni, General von Steinmetz) gekämpft. Da zog der oberste Feldherr der Oesterreicher, Feldzeugmeister von Benedek, seine gesammten Truppen in einer festen Stellung bei Königgrätz zusammen. Hier wurde er am 3. Juli vom Prinzen Friedrick Karl angegriffen und im Verein mit dem zur Hilfe herbeigeeilten Kronprinzen vollständig geschlagen. Die Beute der Sieger bestand aus 11 Fahnen, 174 Geschützen und 18000 nnv er mundeten Gefangenen. Den Oberbefehl in dieser größten Schlacht des Jahrhunderts über ferne Truppen führte König Wilhelm selbst. Unaufhaltsam drangen nun die Preußen durch Böhmen, Mähren und Oesterreich gegen Wien bot. und standen bald im Angesichte dieser Stadt.

8. Europa ohne Deutschland - S. 16

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 1(3 — Ertrag bringt, so hat sich ein großer Teil der Bewohner der Industrie, namentlich der Uhrenfabrikation und der Weberei, zugewandt. Haupt- orte derselben sind Neuenbürg an dem Neuenburger See und Low- thurn. B. Die Bevölkerung und ihre wirtschaftliche Tätigkeit. 1. Bevölkerung. Verfassung. Die Bevölkerung zeigt große Verschiedenheit in bezug auf Abstammung und Sprache. Am Genfer See und auf dem Jura wohnen Franzosen, im Rheingebiet Deutsche (3a der Bevölkerung), in Graubünden Romane n und am Tessiu Italiener. Die Bewohner der Ebene sind meistens Prote- stauten, die Gebirgsbewohner Katholiken. Allen gemeinsam ist die Liebe zur Heimat und zum Vaterland. Die Schweiz ist eine Republik, deren 25 Kantone zu einem Bundes- staat vereinigt sind. Die gesetzgebende Gewalt übt die in Bern tagende Bundesversammlung aus. Dort hat auch die ausführende Behörde, der Bundesrat, seinen Sitz. Die Schweiz ist für neutral erklärt und hat deshalb kein stehendes Heer; die kriegstüchtigen jungen Männer werden nur auf kurze Zeit zu ihrer militärischen Ausbildung ein- berufen. 2. Wirtschaftliche Tätigkeit der Bewohner. Da die Schweiz vorwiegend Gebirgsland ist, kann die Landwirtschaft nur in den Tälern und auf der Schweizer Hochfläche mit Erfolg betrieben werden. Daher muß noch von den Nachbarländern Mehl und Getreide bezogen werden. Die Viehzucht dagegen ist infolge des Reichtums an Matten und Wiesen bedeutend. Einerganzbesonderen Pflege erfreut sich die Industrie. In Zürich und Basel blüht die Seidenindustrie, iu und um St. Gallen die Baum- wollenweberei, in Genf und auf dem Jura die Uhrenfabrikation. Im Handelsverkehr werden diese Waren an das Ausland ge- liefert, ebenso Vieh und Molkereierzeugnisse. Von dort erhält die Abb. 13. Post in den Alpen.

9. Bis zum Interregnum - S. 76

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 76 - an zu verfallen. Wasser und Frost zerstörten die Wälle. Von den Kastellen und Türmeu wurden Steine gebrochen und ander-weit verwendet, das Holz der Wachthäuser vermoderte. Das Land am Limes und rechtsseitige Gebiete der Donau mußten den Germanen überlassen werden. Am Rheine, wo Franken und Alamannen tief nach Gallien vordrangen, gelang es den Römern, 357 in der Schlacht bei Straßburg noch einmal die Feinde zurückzudrängen. Es war der letzte große Sieg der Römer über die Germanen. Unter den Stürmen der Völkerwanderung war dann das römische Reich, das 395 in Ost- und Westrom zerfiel, den furchtbarsten Angriffen ausgesetzt. Dem oströmischeu Reiche gelang es, die einwandernden Germanen wieder auszustoßen und sich zu behaupten. Westrom aber brach zusammen. 476 setzte der Heerkönig Odwakar, der Führer der in römischen Diensten stehenden germanischen Söldner, den letzten Kaiser Angustulus ab, machte sich zum Herrn Italiens und verbat sich die Sendung eines Kaisers aus Ostrom. Die Kämpfe zwischen Germanen und Römern zeigen uns, wie ein junges Volk von unerschöpflicher Lebenskraft mit einer alternden Knltnrmacht um die Herrschaft rang. In den Germanen war ein großes Maß überschüssiger Kraft vorhanden, die nach Arbeit, nach Tätigkeit verlangte, und da zu friedlicher Arbeit das Land nicht Raum genug bot, wurde ihnen der Kampf aufgenötigt. Eiu gutes Stück herrlicher Kultur ist dabei zertreteu worden. Ein unnennbares Maß von Kraft ist in den Römerkriegen verbraucht und vernichtet worden. Eine halbe Welt hätten die Germanen bevölkern können, aber ungezählte Scharen, ganze Volksstämme mußten zugrunde gehen, ehe die Germanen das Erbe des Altertums antreten konnten. Jo. Germanen und Römer im friedlichen Oerkehr. a) Früheste Einflüsse auf die germanische Kultur. Wichtiger als die feindseligen Zusammenstöße zwischen Römern und Germanen waren die friedlichen Beziehungen zwischen beiden Völkern und die Einflüsse, die dabei die römische Kultur aus die Germanen ausübte. Ehe aber die Römer auf unsere Vorfahren einwirkten, hatten diese schon aus den Berührungen mit anderen Völkern, namentlich den Kelten, vielfachen Gewinn gezogen. Wir erinnern

10. Bis zum Interregnum - S. 77

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 77 — uns dabei daran, daß man die früheste Zeit menschlicher Kultur als die Steinzeit bezeichnet, da man zu Geräten und Waffen außer Knochen vorzugsweise Steine verwendete, zuerst in roher, nur gesplitterter Form. Später lernte man sie zur Gewinnung brauchbarerer Formen aber auch schleifen und durchbohren, um einen Stiel daran zu befestigen. Einen wichtigen Fortschritt bedeutete es, als man darauf zur Bearbeitung und Verwendung von Metallen überging, und so folgte auf die Steinzeit die Met allzeit. Zuerst verwertete man das Kupser, aber ehe es sich allgemein einbürgerte, gelangte die Bronze, eine Mischung von 9 Teilen Kupfer und einem Teil Zinn, zur Herrschaft. In dieser Form wirkte das Metall umgestaltend auf menschliche Einrichtungen. Als Bronze führte es sich im Norden Deutschlands, überhaupt Europas ein und blieb dort längere Zeit vorherrschend als im europäischen Süden. In den Ostseeländern entwickelte sich daher im 1. Jahrtausend v. Chr. eine vielseitige Bronzekultur. Ihre Träger waren die Germanen. Unterdessen erschien in Südeuropa das Eisen, das im 2. Jahrtausend v. Chr. bereits in Mesopotamien und Ägypten bekannt war. So begann für die europäische Kultur die E i s e u z e i t, in der man vielfach eine Hallstadt und eine La -Tqne - Periode unterscheidet. Jene, nach den reichen Funden auf dem Gräberfelde am Hallstatter See im Salzkammergut benannt, kennzeichnet sich als eine Mischkultur, indem bei vervollkommneter Bearbeitung der Bronze gleichzeitig das Eisen mitverwendet wurde. An ihr hatten teil die Griechen, Italiker, Etrusker und Kelten. Bei den Griechen und Römern entwickelte sie sich in raschem Fortschritt zu größter Vollkommenheit. Irrt weiteren Verlause trat die Bronze mehr und mehr zurück, das Eiseu gewann die Oberhand. Die Erzeugnisse dieser Art hat man nach den Funden bei La Tene am Neuenburger See als La-Tene-Kultur bezeichnet. Sie führte zugleich zur Verbesserung der Töpferei; denn man lernte das Emaillieren und verwendete die Drehscheibe. Bemerkenswert ist an ihr noch das Aufhören der Pfahlbauten. Das Gebiet ihrer Verbreitung umfaßte das Alpenland, Westungarn, Böhmen, Mähren, Oberdeutschland und das nordöstliche Frankreich. Ihre Träger waren vorzugsweise die in den genannten Gebieten wohnhaften Kelten. Sie hatten bei ihrer lebhaften Auffassungsgabe von der Mittelmeerkultur frühzeitig Gewinn gezogen, wurden auch fortgesetzt von Süden her beeinflußt
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