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1. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 166

1877 - Langensalza : Beyer
Radetzky 6 ei ditsto zza (1848) ltnb N o t> a r a (1849) Besiegt und die Ungarn, welche sich unter dem Präsidenten Ludwig Kossuth für unabhängig erklärt hatten, im ^ahre 1849 mit russischer Hisse toieber unterworfen würden. Da das beutfche Volk schon längst den Wunsch gehegt hatte, daß ein festeres -Banb alle beutfchen (Staaten umschlinge, so schien jetzt der Zeitpunkt gekommen, den beutfchen Bnnb durch ein geeintes bcutsches Staatswesen zu ersetzen. Im Mai 1848 trat ein beutfches Parlament (Volksvertreter des gefammten beutfchen Volkes) in Frankfurt a. M. zusammen zur Ausarbeitung einer Reichs Verfassung. Nach langen Beratungen kam man bamit zu ^tanbe, inbent man Dentfchlanb zu einem bunbesstaatlich geglieberten Kaiserreiche und den König Friedrich Wilhelm Iv. zum erblichen beutfchen Kaiser erklärte. Dieser aber schlug die Kaiserkrone aus, ba er der Zustimmung der meisten übrigen beutfchen Fürsten nickt versichert^ war. Aufstäube, welche in Sachsen und Baden zur Durchführung der Reichsverfassung losbrachen, würden durch preußische Truppen blutig niebergefchlagett und der alte Bunbestag würde im Jahre 1850 auf Betrieb Oesterreichs, welches die Leitung Deutschland nicht einbüßen wollte, toieber hergestellt. § 196. Die schteswig-Hokkeinischen Mrren. 1848—1851 und 1863—1864. In Dänemark starb im Januar 1848 König Christian Viii. fein. Sohn und Nachfolger Friedrich Vh. (1848—1863) toar der letzte derjenigen olbenburgifchen Linie, welche über Dänemark regierte. Da nun die Dänen nach dem Aussterben biefer Herrscherfamilie eine Trennung der Herzogtümer Schleswig und Holstein, wo der Herzog von Schleswig -Holstein-Augustenbnrg erbberechtigt war, von Dänemark fürchteten, so zeigten sie sich bestrebt, die Familie des Herzogs von Augustenbnrg von der Nachfolge in den Herzogtümern auszuschließen, bamit bieselben für immer mit Dänemark vereinigt bleiben sollten. Als barauf die Schleswig-Holsteiner Preußen um Hilfe gegen die Dänen angiengen, zumal auch bieselben alles Deutsche in Schleswig auszurotten versuchten, rückte General Wrangel mit Truppen in die Herzogtümer ein und vertrieb die Dänen baraus. Aber Euglanb und Rußland, welche nicht wollten, daß die Herzogtümer von Dänemark abkommen sollten, nahmen sich der Dänen an und ba Preußen und Dentfchlanb keine Flotte befaß, mit welcher sie gegen jene, welche die beutfchen Häsen blockierten, hätten auftreten können, so mußte am 26. August 1848 zu Malmoe in Süb-schweben ein Waffenstillstanb abgeschlossen werben. Diesem Waffenstill-stanbe folgte ant 2. Juli 1850 der Friebe zwischen Dänemark und Preußen, in welchem letzteres die Herzogtümer ihrem Schicksale über-lassen mußte. Die Schleswig-Holsteiner stellten nun zwar ein eigenes Heer auf und aus ganz Deutschlaub strömten bemselben Kämpfer zu, aber sie würden bei Fribericia in Jütlanb und bei Jbstebt in Schleswig (25. Juli 1850) geschlagen. Oesterreicher und Preußen rückten

2. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 171

1877 - Langensalza : Beyer
— 171 — § 201. Die Kämpfe im Westen und Süden; Stiftung des jtorddentschen Wundes. Nach der (Kapitulation von Langensalza vereinigte General Vogel von Falken st ein die verschiedenen westlichen preußischen Truppenteile zur Main arm e e und gieng mit derselben gegen die Bayern und die süddeutschen Bundestrnppen vor. Die Bayern wurden bei Hün-feld, Dermbach und Kissingen (den 10. Jnli) geschlagen; hierauf wendete sich Vogel von Falkenstein gegen Frankfurt a. M., besiegte die Oesterreicher und Hessen bei Aschaffenburg und besetzte die Bnndes-hanptstadt. Manteuffel, Vogel von Falkensteins Nachfolger im Oberbefehl, focht siegreich bei Tauberbischofsheim gegen die Würtemberger, bei Werbach gegen die Badener und bei Üttingen (26. Juli) gegen die Bayern. Unterdessen war am 22. Jnli, während die Preußen unter Fransecki glücklich bei Blumenau unweit Preßbnrg kämpften, eine Waffenruhe ^eingetreten, welcher am 26. Juli der Waffenstillstand von Nikolsburg folgte. Diesem Waffenstillstände traten die süddeutschen Staaten bei. Der Friede zwischen Oesterreich und Preußeu kam zu Prag zu Staude. Nach demselben schied Oesterreich aus Dentschlaud und erkannte die Veränderungen an, welche Preußen in demselben vornahm; auch gestand es zu, daß Venetien den Italienern, welche gegen die Oesterreicher bei Cnstozza (den 24. Juni) und in der Seeschlacht bei Lissa (den 21. Juli) nicht glücklich gekämpft hatten, überliefert wurde. Die Veränderungen, welche Preußen in Deutschland vornahm, bestanden darin, daß Hannover, Knrhessen, Nassau, die bisherige freie Stadt Frankfurt und Schleswig-Holstein dem preußischen Staatsverbande einverleibt wurden; Bayern und Hessen traten einige kleinere Gebietsteile ab und sämmtliche besiegte Staaten zahlten Kriegskostenentschädigungen. Alle deutsche Staaten nördlich des Main, einschließlich das Königreich Sachsen, mußten dem neugegründeten norddeutschen Bund beitreten; derselbe bildete ein einheitliches Staatswesen unter dem Präsidium der Krone Preußen mit einem Bundesrath (Vertreter der einzelnen Bundesstaaten) und einem aus allgemeinen directen Wahlen hervorgegangenen Reichstag als gesetzgebenden Behörden. Gras Bismark, der Schöpfer des neuen Staatswesens, trat als Bundeskanzler an die Spitze der Regierung desselben. § 202. Aer deutsch-französische Krieg 1870—1871. Veranlassung und Ausöruch desselben. Schon längst hatte Frankreich, welches die Einigung Deutschlands verhindern zu müssen glaubte, das Wachsen Preußens mit Neid und Mißgunst wahrgenommen und besonders seit 1866 eifrig gerüstet. Innere Schwierigkeiten und die Unzufriedenheit seines Volkes über eine mißglückte Unternehmung nach Mexico, wo er den österreichischen Erzherzog Maximilian als Kaiser eingesetzt, ihn aber auf die drohende Haltung der vereinigten Staaten hin im Stiche gelassen hatte, sodaß derselbe seinen Feinden in die Händ^W.,pnd internationale f iy -r^| Brau .... ttothlibucriui u U rtjk

3. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 170

1877 - Langensalza : Beyer
— 170 — V. Deutschlands Neugestaltung. § 200. Der preußisch - österreichische Krieg; die Kämpfe in Thüringen und Oesterreich. Da sich Oesterreich jeder Machterweiterung Preußens, namentlich der Einverleibung Schleswig-Holsteins in dasselbe widersetzte, so trat sehr bald eine feindselige Spannung zwischen beiden Großmächten ein, welche zu einem völligen Bruch führte, als Oesterreich die Lösung der schleswig-holsteinischen Frage an den von ihm völlig abhängigen deutschen Bund verwies. Mit Preußen verbündete sich Italien, welches Venetien zu erwerben hoffte, während anf Oesterreichs Seite die süddeutschen Staaten, Sachsen, Kurhesseu, Nassau und Hannover standen. Die Annahme des österreichischen Antrages beim Bundestage, das Bundesheer, natürlich gegen Preußen, mobil zu machen, wurde von letzterem als Kriegsfall bezeichnet; nichtsdestoweniger ward dieser Antrag am 14. Juni 1866 angenommen. Nun rückten die Preußen in zwei Heersänlen (Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld und erste Armee unter Prinz Friedrich Karl) in Sachsen ein und besetzten Dresden, während andere preußische Truppen von Schleswig-Holstein und Westfalen her das Königreich Hannover und Kurhessen eroberten. König Georg V. von Hannover zog sich mit seinem Heere südwärts zurück, um sich mit den Bayern zu vereinigen, ward aber den 27.Juni vom preußischen General Flies bei Langensalza angegriffen. Die Hannoveraner siegten zwar nach hartnäckigem Kampfe gegen das schwächere preußische Heer, sahen sich jedoch am zweiten Tage darauf gezwungen, sich dem General von Mantenffel zu ergeben. Unterdessen waren Herwarth von Bittenfeld und Prinz Friedrich Karl von Sachsen aus in Böhmen eingerückt. Nach den siegreichen Gefechten bei Liebenan, Podol und Münchengrätz von Seiten der ersten Armee und bei Hühnerwasser von Seiten der Elbarmee erfolgte die Vereinigung beider Heersäulen, woraus die Oesterreicher und die mit ihnen vereinigten Sachsen in der Schlacht bei Gitschin abermals geschlagen wurden (den 29. Juni). — Von Schlesien aus war nun auch der Kronprinz mit der zweiten Armee in Böhmen eingerückt und seine Truppen hatten siegreich bei Nachod (den 27. Jnni), bei Trau-tenau und bei Skalitz (den 28. Juni, General von Steinmetz) gekämpft. Da zog der oberste Feldherr der Oesterreicher, Feldzeugmeister von Benedek, seine gesammten Truppen in einer festen Stellung bei Königgrätz zusammen. Hier wurde er am 3. Juli vom Prinzen Friedrick Karl angegriffen und im Verein mit dem zur Hilfe herbeigeeilten Kronprinzen vollständig geschlagen. Die Beute der Sieger bestand aus 11 Fahnen, 174 Geschützen und 18000 nnv er mundeten Gefangenen. Den Oberbefehl in dieser größten Schlacht des Jahrhunderts über ferne Truppen führte König Wilhelm selbst. Unaufhaltsam drangen nun die Preußen durch Böhmen, Mähren und Oesterreich gegen Wien bot. und standen bald im Angesichte dieser Stadt.

4. Vaterländische Geschichte - S. 194

1900 - Berlin : Nicolai
194 Ii. Der Krieg gegen Deutschland. 1805. Zusammenbruch des alten deutschen Reiches. 1. Austerkitz. Im Jahre 1805 überzog Napoleon Deutschland mit Krieg. Schnell folgten die Ereignisse aufeinander. Er zwang die süddeutschen Staaten, sich mit ihm zu vereinigen, nahm ein österreichisches Heer bei Ulm gefangen, zog die Donau abwärts und besetzte Wien. Die Österreicher wichen nach Mähren zurück, wo sie sich mit den Russen vereinigten. Bei Austerlitz kam es zur Schlacht, zur sogenannten „Dreikaiserschlacht." Da Napoleon einen glänzenden Sieg errang, schloß Österreich mit ihm Frieden. Napoleon war nunherrindeutschland und uahm als solcher große Veränderungen vor. Seine Bundesgenossen Bayern und Württemberg belohnte er mit der Königswürde, Baden wurde Großherzogtum. Mit diesen und anderen deutscheu Fürsteu gründete er den Rheinbund und warf sich zu dessen Protektor, d. i. Beschützer, auf. Dieser Wechsel übte auf die deutschen Verhältnisse einen nachhaltigen Einfluß aus. Das deutsche Reich, das seit mehr als 1000 Jahren bestanden hatte, löste sich auf, Franz Ii. legte die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich Franz I., Kaiser von Österreich. 2. Ursachen des Zerfalls. Das war die Zeit der Zerstörung, aber erst der Anfang von der Erniedrigung Deutschlands. Und welches waren die Ursachen des Unheils? Die deutschen Völker hatten vergessen, daß sie eines Landes Kinder waren. Für die, die im Süden des Reiches wohnten, waren die Bewohner des nördlichen Teiles ein entlegenes Volk. Preußen und Österreich galten als fremde Mächte. Vom Kaiser und seiner Herrschaft war nichts zu bemerken. Schutzlos lag die Grenze gegen den andringenden Feind. Es fehlte die treue „Wacht am Rhein". t Iii. Preußens unglücklicher Krieg. 1806—7. 1. Wreußens Wachlerrveiterung. Preußen verhielt sich in dieser bewegten Zeit (seit dem Baseler Frieden 1795) neutral, d. h. es nahm nicht am Kriege teil. Es war nicht mehr das Preußen Friedrichs des Großen. Zwar an äußerem Umfange hatte es in riesigem Maße zugenommen. Durch die zweite und dritte Teilung Polens waren gegen 1800 □Meilen slavisches Land mit der Haupt-

5. Vaterländische Geschichte - S. 242

1900 - Berlin : Nicolai
242 folgenden kriegerischen Ereignisse rechtfertigten des Königs und seiner Räte Standhaftigkeit, und des Königs militärische Fürsorge trug die herrlichsten Früchte. t b) Per dänische Krieg. 1864. Mit Besorgnis sah Österreich den wachsenden Einfluß Preußens in Deutschland, der durch den Zollverein immer fester begründet wurde. Seine Vorschläge, die darauf hinausliefen, Preußens Macht einzudämmen, begegneten dem entschiedensten Widerspruch Preußens. Es verlangte als der mächtigste Staat des Bundes völlige Gleichstellung mit Österreich. Diese billige Forderung wollte man ihm jedoch nicht zugestehen. Zunächst wurde der Verfassungsstreit durch Dänemarks Übergriffe vertagt. In Dänemark, dessen König zugleich Herzog von Schleswig-Holstein war, hatte ein Thronwechsel stattgefunden. Der neue König wollte entgegen den alten Verträgen Schleswig mit Dänemark vereinigen und nur Holstein beim deutschen Bunde belassen. Das Herzogtum allein war nicht imstande, den Bruch des Völkerrechts zu verhindern. Deutschland mußte für die Unverletzlichkeit seiner Grenzen einstehen. Es war auch gefahrvoll, das kleine Ländchen, die Vormauer Deutschlands nach Norden hin, der schwachen Regierung eiues eigenen Fürsten zu überlassen. Der deutsche Bund war indes geneigt, den eingeborenen Fürsten Friedrich von Augusten-bnrg als Herzog anzuerkennen. Da ließen Österreich und Preußen Truppenteile in das Land einrücken. Die Preußen standen unter dem Prinzen Friedrich Karl, die Österreicher unter dem General von Gablenz; den Oberbefehl führte der Feldmarschall Wrangel. Alsbald begannen die Feindseligkeiten. Die ausgedehnten Be-sestiguugswerke, das Danewerk,*) hemmten zunächst das Vordringen der Verbündeten. Nach längerem vergeblichen Kampfe und einem Hauptsturm der Österreicher auf die Schanzen setzten die Preußen über die Schlei, um die Dänen im Rücken anzugreifen. Auch von der Nordseite bedroht, gaben die Dänen die Verteidigung der Be-sestignngswerke auf und zogen sich eilig auf die festeren Düppe-ler Schauzen zurück, die den Übergang nach Alsen deckten. So schnell es die schlechten Wege erlaubten, folgten die Preußen mit ihrer Artillerie. — Aus einer Halbinsel, dem Sundewitt, zogen sich die Schanzen in langer Reihe am Strande hin und wurden auf der Ostseite vom Meere geschützt. Die Dänen hielten ihr Bollwerk, *) Der alte berühmte Grenzwall der Dänen gegen die Deutschen lag auf dem nördfichen Ufer der Eider und reichte von der Ost- bis zur Nordseeküste. Nach dem Jahre 1850 war er mit einem großen Kostenaufwands stark befestigt worden.

6. Vaterländische Geschichte - S. 243

1900 - Berlin : Nicolai
243 -as durch Gräben. Erdwälle, Verhaue und Drahtzäune umschlossen war, für uneinnehmbar. Um sich den Schanzen nähern und die Geschütze aufstellen zu können, wurden von den Preußen Laufgräben gezogen. Wochenlang dauerte die Einschließung. Am 18. April wurde endlich der Sturm unternommen und glücklich durchgeführt. (Pionier Klinke; Feldwebel Probst.) Unter großen Verlusten fielen in wenigen Stunden alle zehn Schanzen in die Hände der Sieger. Der größte Teil der dänischen Truppen rettete sich nach Alsen. Dem Übergang nach den dänischen Inseln stand kein Hindernis im Wege. — Inzwischen waren die Österreicher in Jütland eingedrungen und belagerten die Festung Fredericia. Nach einem sechswöchigen Waffenstillstand setzten preußische Truppen am 29. Juni in der Stille der Nacht aus Booten, die zu Lande herbeigeschafft worden waren, unter Herwarth von Bittenfeld nach Alsen über. Die dänische Besatzung wurde vertrieben. Auch die Festung Fredericia ergab sich kurz darauf. Erfreulich war es, daß auch die preußische Kriegsflotte in dem Kriege rühmliche Proben ihrer Tüchtigkeit abgelegt hatte. Die glänzenden Erfolge der Verbündeten bewirkten, daß Dänemark, welches diesmal keine Aussicht auf fremde Hilfe hatte, zum Frieden geneigt war. Es trat Schleswig-Holstein mit Lauenburg an Österreich und Preußen ab und verzichtete auf alle früheren die Landesgebiete betreffenden Rechte. t c) Der deutsche Werfassungskampf. 1866. t 1. Veranlassung. Die nächste Ursache des Krieges war der Streit um den Besitz Schleswig-Holsteins. Für das abgelegene Österreich hatte das kleine Land keinen Wert; eine Machtvergrößerung Preußens aber wollte es um keinen Preis zugeben. Darum erkannte Österreich die Erbansprüche des Prinzen Friedrich von Augustenburg an. Preußen sah seine Grenzen anfs neue bedroht und stellte daher die Bedingung, daß ihm der Oberbefehl über die schleswig-holsteinschen Truppen zuerkannt und der Kieler Hafen wie die Festung Rendsburg eingeräumt werde. Der Herzog, des österreichischen Schutzes versichert, ging darauf nicht ein. Zunächst führte der Ga st ein er Vertrag eine Einigung herbei. Das Herzogtum Lauenburg wurde gegen eine Geldentschädigung ein Preußen abgetreten, Holstein durch Österreich, Schleswig durch Preußen verwaltet. — Bald aber gab Österreich Preußen berechtigten Anlaß zu Mißtrauen; denn es war im geheimen bestrebt, das Ansehen des Augustenburgers zu stärken und die Bewohner des Herzogtums gegen Preußen einzunehmen. 16*

7. Vaterländische Geschichte - S. 244

1900 - Berlin : Nicolai
244 Als Preußen sich gegen die Umtriebe der Bewohner aussprach, legte Österreich das Geschick des Landes in die Hand des deutschen Bundes, mit dem es sich eins wußte. Das deutsche Bundesheer mit Ausnahme des preußischen Heeres wurde mobil gemacht. Aufs neue sollte Preußen gedemütigt werden. Aber die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte waren nicht vergeblich gewesen. Durch die „Armeereorganisation" fühlte sich jetzt Preußen mächtig genug, den Kampf mit Österreich aufzunehmen. Es ließ seine Truppen in Holstein einrücken und erklärte seinen Austritt aus dem Bunde. Vortrefflich kennzeichnen Preußens damalige Lage die Eingangsworte des königlichen Aufrufs: „Das Vaterland ist in Gefahr! Österreich und ein großer Teil Deutschlands steht gegen dasselbe in Waffen. Österreich will nicht vergessen, daß seine Fürsten einst Deutschland beherrschten. Es erblickt in Preußen einen feindlichen Nebenbuhler, keinen natürlichen Bundesgenossen. Die alte unselige Eifersucht ist in hellen Flammen wieder aufgelodert. Preußen soll geschwächt, vernichtet, entehrt werden. Wohin wir in Deutschland schauen, sind wir von Feinden umgeben, deren Kampfgeschrei ist: Erniedrigung Preußens!" 2. Ausbruch des Krieges. Auf Österreichs Seite standen alle größeren deutschen Staaten; zu Preußen hielten nur die von ihm umschlossenen Länder mit Ausnahme von Hannover, Hessen, Nassau und Frankfurt a. M. Durch ein Bündnis mit Italien, das Venetien erwerben wollte, gelang es Bismarck, Österreichs Macht zu spalten. Preußens Rüstungen waren bei der Kriegserklärung vollkommen beendigt, so daß es den Kampf sogleich beginnen konnte. Noch einmal ließ der König die feindlich gesinnten norddeutschen Staaten auffordern, parteilos zu bleiben. Nach ihrer Ablehnung bemächtigten sich preußische Truppen ihrer Länder. Der gefangene Kurfürst von Hessen wurde nach Stettin gebracht. Der König von Sachsen entkam mit seinem Heere nach Böhmen. Die hannoversche Armee strebte sich mit den süddeutschen Truppen zu vereinigen. Einige preußische Regimenter hielten sie jedoch bei Langensalza auf, und die inzwischen verstärkte Heeresmacht zwang sie nach ihrer Einschließung, sich zu ergeben. Das entwaffnete Heer wurde in die Heimat entlassen, der des Landes verwiesene König ging nach Wien. Die freigewordenen preußischen Truppen wandten sich in die Maingegend. 3. Der böhmische Kriegsschauplatz. •j* Aufstellung der Heere. Vordringen der Preußen. Die Haupt»

8. Vaterländische Geschichte - S. 247

1900 - Berlin : Nicolai
247 4. Der Mainfeldzug. Friedensbedingungen. Inzwischen waren auch in Süddeutschland die preußischen Waffen überall siegreich gewesen. Die Absicht Vogels von Falckeusteiu, die zerstenten Truppenkörper einzeln zu schlagen, gelang über Erwarten. Die Bayern wurden u. a. bei Kissingen und Aschaffenburg besiegt. Mit Beendigung des österreichischen Feldzuges trat auch hier Waffenruhe ein. Alle süddeutschen Fürsten wurden durch milde Friedensbedingungen, die sich fast gauz auf Kriegskostenentschädigung beschränkten, so für Preußen gewonnen, daß sie im geheimen ein Schutz- und Trutzbündnis mit dem jetzt gegründeten norddeutschen Bunde abschlössen. Auch das Königreich Sachsen kam mit Ausbringung einer Kriegs-kostenentschädiguug davon. Schleswig-Holstein fiel an Preußen. Die norddeutschen Länder, die sich gegen Preußen erklärt hatten, wurden, abgesehen von Sachsen, dem Königreiche Preußen einverleibt und bildeten fortan die Provinzen Hannover und Hessen-Nassau. Nunmehr war Preußen ein zusammenhängender Staat. 5. Die neue Verfassung. Mit allen Ländern nördlich der Mainlinie vereinigte sich Preußen zum norddeutschen Bunde, in dem es den Vorsitz führte. Berlin, die Hauptstadt des Bundes, war der Sitz des norddeutschen Reichstages. Der König von Preußen führte als Buudesfeldherr den Oberbefehl über die norddeutsche Land- und Seemacht. Wie das Heer- und Zollwesen, so wurde auch das Post- und Telegraphenwesen ein gemeinsames, dazu erhielt der Bund gleiches Strafrecht. Wohl hatte Deutschland an Umfang verloren, aber seine Macht nach innen und außen war gewachsen. Man fing in unserem Vaterlande an, den Wechsel der Dinge zu segnen. Durch die gewaltigen Erfolge wurde auch der Eiuklaug zwischen der preußischen Regierung und der Volksvertretung völlig hergestellt. f d) I>er deutschfranzöstschekrieg(1870/71)und diechründung des deutschen Kaiserreiches. Die ruhige Entwickelung des norddeutschen Bundes wurde unter-brocheu durch den Krieg gegen Frankreich, der das deutsche Kriegsheer mit glänzendem Ruhm bedeckte und die Einigung aller deutschen Stämme herbeiführte. f 1. Veranlassung. Schon 1866 hatte Napoleon Iii. gehofft, eine Vergrößerung Frankreichs znr Befestigung seiner wankenden Stellung durchzusetzen? Allein die unerwartet schnellen Erfolge der preußischen Waffen in Böhmen machten einen Strich dnrch seine

9. Europa ohne Deutschland - S. 16

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 1(3 — Ertrag bringt, so hat sich ein großer Teil der Bewohner der Industrie, namentlich der Uhrenfabrikation und der Weberei, zugewandt. Haupt- orte derselben sind Neuenbürg an dem Neuenburger See und Low- thurn. B. Die Bevölkerung und ihre wirtschaftliche Tätigkeit. 1. Bevölkerung. Verfassung. Die Bevölkerung zeigt große Verschiedenheit in bezug auf Abstammung und Sprache. Am Genfer See und auf dem Jura wohnen Franzosen, im Rheingebiet Deutsche (3a der Bevölkerung), in Graubünden Romane n und am Tessiu Italiener. Die Bewohner der Ebene sind meistens Prote- stauten, die Gebirgsbewohner Katholiken. Allen gemeinsam ist die Liebe zur Heimat und zum Vaterland. Die Schweiz ist eine Republik, deren 25 Kantone zu einem Bundes- staat vereinigt sind. Die gesetzgebende Gewalt übt die in Bern tagende Bundesversammlung aus. Dort hat auch die ausführende Behörde, der Bundesrat, seinen Sitz. Die Schweiz ist für neutral erklärt und hat deshalb kein stehendes Heer; die kriegstüchtigen jungen Männer werden nur auf kurze Zeit zu ihrer militärischen Ausbildung ein- berufen. 2. Wirtschaftliche Tätigkeit der Bewohner. Da die Schweiz vorwiegend Gebirgsland ist, kann die Landwirtschaft nur in den Tälern und auf der Schweizer Hochfläche mit Erfolg betrieben werden. Daher muß noch von den Nachbarländern Mehl und Getreide bezogen werden. Die Viehzucht dagegen ist infolge des Reichtums an Matten und Wiesen bedeutend. Einerganzbesonderen Pflege erfreut sich die Industrie. In Zürich und Basel blüht die Seidenindustrie, iu und um St. Gallen die Baum- wollenweberei, in Genf und auf dem Jura die Uhrenfabrikation. Im Handelsverkehr werden diese Waren an das Ausland ge- liefert, ebenso Vieh und Molkereierzeugnisse. Von dort erhält die Abb. 13. Post in den Alpen.

10. Bis zum Interregnum - S. 76

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 76 - an zu verfallen. Wasser und Frost zerstörten die Wälle. Von den Kastellen und Türmeu wurden Steine gebrochen und ander-weit verwendet, das Holz der Wachthäuser vermoderte. Das Land am Limes und rechtsseitige Gebiete der Donau mußten den Germanen überlassen werden. Am Rheine, wo Franken und Alamannen tief nach Gallien vordrangen, gelang es den Römern, 357 in der Schlacht bei Straßburg noch einmal die Feinde zurückzudrängen. Es war der letzte große Sieg der Römer über die Germanen. Unter den Stürmen der Völkerwanderung war dann das römische Reich, das 395 in Ost- und Westrom zerfiel, den furchtbarsten Angriffen ausgesetzt. Dem oströmischeu Reiche gelang es, die einwandernden Germanen wieder auszustoßen und sich zu behaupten. Westrom aber brach zusammen. 476 setzte der Heerkönig Odwakar, der Führer der in römischen Diensten stehenden germanischen Söldner, den letzten Kaiser Angustulus ab, machte sich zum Herrn Italiens und verbat sich die Sendung eines Kaisers aus Ostrom. Die Kämpfe zwischen Germanen und Römern zeigen uns, wie ein junges Volk von unerschöpflicher Lebenskraft mit einer alternden Knltnrmacht um die Herrschaft rang. In den Germanen war ein großes Maß überschüssiger Kraft vorhanden, die nach Arbeit, nach Tätigkeit verlangte, und da zu friedlicher Arbeit das Land nicht Raum genug bot, wurde ihnen der Kampf aufgenötigt. Eiu gutes Stück herrlicher Kultur ist dabei zertreteu worden. Ein unnennbares Maß von Kraft ist in den Römerkriegen verbraucht und vernichtet worden. Eine halbe Welt hätten die Germanen bevölkern können, aber ungezählte Scharen, ganze Volksstämme mußten zugrunde gehen, ehe die Germanen das Erbe des Altertums antreten konnten. Jo. Germanen und Römer im friedlichen Oerkehr. a) Früheste Einflüsse auf die germanische Kultur. Wichtiger als die feindseligen Zusammenstöße zwischen Römern und Germanen waren die friedlichen Beziehungen zwischen beiden Völkern und die Einflüsse, die dabei die römische Kultur aus die Germanen ausübte. Ehe aber die Römer auf unsere Vorfahren einwirkten, hatten diese schon aus den Berührungen mit anderen Völkern, namentlich den Kelten, vielfachen Gewinn gezogen. Wir erinnern
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