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1. Das Altertum - S. 2

1907 - Leipzig : Voigtländer
Oie Urzeit. § l. anfange -er Kultur. M?nschh°tt 1l Die Heimat des Menschengeschlechts. Als der Ursitz des Menschengeschlechts, „die wiege der Menschheit", gilt das innere Asien. 2. anfange der Kultur, von den frühesten Entwicklungsstufen der Menschheit fehlt uns, wie schon erwähnt ist, genauere Kunde. Doch wurden besonders in höhlen, Seen und Gräbern zahlreiche Zünde gemacht, die einigen Aufschluß geben. Nach den Stoffen, aus denen die Menschen sich ihre Werkzeuge und Waffen herstellten, unterscheidet man nacheinander Bronzezeit öiß Steinzeit, die Bronzezeit und die Eisenzeit. Der Übergang Eisenzeit von der einen zur anderen Hrt der Werkzeuge und Waffen erfolgte bei den verschiedenen Völkern zu sehr verschiedenen Seiten; noch heute bedienen sich manche Naturvölker knöcherner und steinerner Werkzeuge und Waffen. Der Mensch wußte während aller dieser Zeiträume schon Zeuer zu erzeugen und erlernte die Töpferei, das Flechten, Spinnen und weben. Allmählich erwachte sein Kunstsinn: er gab den Geweben gefällige Muster, fertigte Ketten, Ringe und Nadeln zum Schmuck und zierte das Tongeschirr mit Punkten, Strichen und Schnüren. 3. Entstehung der Staaten. Nach der Beschaffenheit der Wohnsitze, welche die Menschen einnahmen, gestaltete sich ihre Lebensweise. 5ik7und Die Bewohner rauher Gebirge lebten von der Jagd; die, welche an Hirtenvölker unwirtlichen Ufern hausten, lebten vorn Zischfang; die Steppenvölker trieben Viehzucht. Nicht wenige dieser Jäger-, Fischer- und Hirtenvölker entbehrten fester Wohnsitze; sie hausten in höhlen, schlichten Hütten oder Zelten und zogen als „Nomaden“ von (Drt zu (Drt. So blieben sie mehr oder weniger roh und werden in der Geschichte nur dann erwähnt, wenn sie als zerstörende Horden den Frieden höher stehender Völker gefährdeten (Hunnen, Mongolen). Säe 5u höherer Kultur gelangten diejenigen Völker, die sich in fruchtbaren vömer^ ^"dstrecken, in den Tälern wasserreicher Ströme oder an günstigen Meeresküsten niederließen. Sie trieben Ackerbau, Gewerbe, Schiffahrt und Handel und gründeten feste Wohnsitze, aus denen Dörfer und Städte entstanden. Je enger die Menschen zusammen wohnten, um so nötiger wurden ihnen Gesetze, durch welche sie ihr Zusammenleben regelten und Staaten sich zu geordneten Staaten verbanden. Die ältesten Staaten, die für unsere Bildung von Wichtigkeit wurden, entstanden im Morgenlande, d. H. in den Ländern vom Nil bis zum Indus.

2. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 182

1896 - Leipzig : Voigtländer
182 des trefflichen Kriegsministers Roon geschaffene Reorganisation", d. i. Neugestaltung d e s H e e r e s, wodurch die Zahl der schlagfertigen Truppen erheblich vermehrt wurde, mit bedeutendem Kostenauswande verbunden war, so fand das wichtige Werk im Abgeordnetenhause des Landtages heftigen Widerspruch. Nur des Knigs unerschtterliche Ausdauer und die unvergleichliche staatsmnnische Begabung des groen Ministers, der ihm zur Seite stand ,Ottovonbismarck, waren diesem Widerspruche gewachsen. Otto Von Bismarck-Tchnhausen, geb. am 1. April 1815 zu Schnhausen, aus altmrkischem Rittergeschlecht, Gutsherr in Pommern, 1847 Mitglied des Vereinigten Landtags, hervorragender Redner der Regierungspartei, bekmpft 1848 die Revolution; 1849 konservativer Parteifhrer in der Zweiten Kammer in Berlin; 18511858 preuischer Gesandter beim Bundestage in Frankfurt a. M., 18591862 in Petersburg, seit Mai 1862 in Paris; 23. September 1862 preuischer Staatsminister, 8. Oktober 1862 Prsident des Staatsministeriums und Minister der auswrtigen Angelegenheiten. Trotz allen Widerstandes fhrte Minister Bismarck die Heeresumgestal-tung durch und schuf dadurch fr Preußen eine Waffenmacht, die bald durch die glorreichsten Erfolge die Welt in Staunen setzte. 92. Der dnische Krieg 1864. 1. Veranlassung. Als im November 1863 König Christian Ix. den dnischen Thron bestieg, genehmigte er eine neue Staatsverfassung, die in rechtswidriger Weise Schleswig dem Knigreiche Dnemark vllig einver-leibte. Da lie der Deutsche Bund, der die von dem Prinzen Friedrich von Augustenburg auf Schleswig-Holstein erhobenen Erbansprche begnstigte, durch schsische und hannoversche Truppen das Bundesland Holstein besetzen. Preußen und sterreich lieen ein gemeinschaftliches Heer unter dem Oberbefehl des preuischen Feldmarschalls W rnge l in Schleswig einrcken. Hiermit begann der dnische (oder zweite schleswig-holsteinische) Krieg 1864. 2. Dppel und Alfen. Die Dnen gaben die Festungslinie des D a n e -werks ohne Kampf auf und gingen, auf dem Rckzge von den sterreichern unter Gablenz bei versee geschlagen, in die Dppeler Schanzen zurck. Nach siebenwchiger Belagerung erfolgte die Erstrmung von Dppel durch die Preußen unter dem Prinzen Friedrich Karl, 18. April 1864. Nach einem Waffenstillstnde und vergeblichen Friedensunterhand-lungen wurde durch den bergang der Preußen b er den Alsen-f und (29. Juni) die Insel Alfen gewonnen, endlich ganz Jtland bis zum Kap Skagen besetzt. 3. Der Frieden. Im Frieden zu Wien (Oktober 1864) trat der König von Dnemark Schleswig-Holstein nebst Lauenburg an den Kaiser

3. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 183

1896 - Leipzig : Voigtländer
188 von sterreich und den König von Preußen ab. Durch den Vertrag zu Gastein (August 1865) wurde Holstein unter sterreichische, Schleswig unter preuische Verwaltung gestellt; das Herzogtum Lauenburg ging, gegen eine an sterreich zu zahlende Abfindungssumme, in den Besitz des Knigs von Preußen der. Bismarcks Verdienst um diese Erfolge wurde durch seine Erhebung in den Grafen-stand vom Könige anerkannt. 93. Der deutsche Krieg von 1866. (. Karte Xii und X.) 1. Verwickelung in Schleswig-Holstein. Nach der bereinkunft von Gastein arbeitete die sterreichische Regierung in Holstein immer ent-schiedener darauf hin, dieses Land dem Prinzen von Augustenburg zu ber-antworten. Preußen erhob hiergegen scharfen Widerspruch, und als sterreich die schleswig-holsteinische Sache der Entscheidung des Bundes anheimstellte, erklrte Preußen dieses Vorgehen sterreichs fr einen Bruch des Gasteiner Vertrags. Es beanspruchte daher wieder die Mitregierung in Holstein und lie dort Truppen einmarschieren; vor diesen zog sich die minder zahlreiche sterreichische Besatzung aus Holstein zurck. 2. Ausbruch des Krieges. Wegen der Besetzung Holsteins durch Preußen beantragte sterreich Bundeshilfe. Als diese in der Bundes-tagsitzung vom 14. Juni beschlossen wurde, erklrte Preußen den bis-herigen Bundesvertrag sr gebrochen. Sofort rckten preuische Truppen in die mit sterreich verbndeten Staaten Hannover, Kurhessen und Sachsen ein. Das hannoversche Heer suchte nach Bayern durchzubrechen, mute aber, von bermacht umstellt, bei L a n g e n s a l z a die Waffen strecken; Kurhessen wurde ohne Schwertstreich besetzt; das schsische Heer zog sich beim Einrcken der Preußen nach Bhmen zurck. 3. Der Kampf in Bhmen. sterreich hatte in Mhren und Bhmen unter dem Feldzeugmeister Benedek ein Heer von 240000 Mann aufgestellt, dem sich 23000 Sachsen anschlssen. Gleichzeitig von drei Seiten drangen die Preußen in Bhmen ein: (a.) die Elbarmee, 46000 Mann unter Herwarth von Vittenfeld, zog von Dresden her sdstlich; (b.) die erste Armee, 93000 Mann unter dem Prinzen Friedrich Karl, rckte von der Lausitz her nach Sden vor; (c.) die zweite oder schlesische Armee, 115000 Mann unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, zog der das Riesengebirge heran. Benedek vereinigte sein Heer bei Kniggrtz. Den Oberbefehl der die gesamten preuischen Streitkrfte bernahm jetzt König Wilhelm, der mit dem Grafen Bismarck am 2. Juli in Gitfchin

4. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 184

1896 - Leipzig : Voigtländer
184 eintraf; ihm zur Seite stand als Chef des Generalstabs der General von Moltke. Hellmut von Moltke ist am 26. Oktober 1800 zu Parchim in Mecklenburg-Schwerin geboren. Im Jahre 1822 trat er aus der dnischen in die preuische Armee der. Seit 1858 an der Spitze des groen Generalstabs, stand er in dem Kriege gegen Dnemark 1864 dem Prinzen Friedrich Karl zur Seite und entwarf sowohl in dem deut-schen Kriege von 1866, als auch spter in dem Kriege gegen Frankreich 187071 die wichtigsten, von den glnzendsten Erfolgen begleiteten Kriegs- und Schlachtenplne. Er starb 24. April 1891, anerkannt als einer der grten Feldherren aller Zeiten, zugleich ein edler Mensch. Sofort nach der Ankunft des kniglichen Oberfeldherrn erfolgte die ent-scheidende Schlachtbei Kniggrtz, Z.juli. 206000 sterreicher und Sachsen standen gegen 220 000 Preußen. Beim Beginne der Schlacht waren die sterreicher an Zahl erheblich berlegen, da von den Preußen nur die erste und die Elbarmee zur Stelle waren. Erst um Mittag erschien die zweite Armee (unter dem Kronprinzen) auf dem Kampfplatze und erzwang den Sieg der Preußen. Damit war der ganze Krieg in nur acht Tagen (26. Juni bis 3. Juli) entschieden. Die Preußen rckten noch bis vor Wien. Am 26. Juli machte der Nikolsburger Waffenstillstand dem Kampfe ein Ende. 4. Der Mainfeldzug. Alle sddeutschen Staaten hatten sich auf fter-reichs Seite gestellt. Preußen stellte ihnen ein kleines Heer unter dem General Vogel von Falken st ein entgegen. Dieses hinderte die an Zahl weit berlegenen Verbndeten an ihrer Vereinigung, schlug sie einzeln in mehreren Gefechten (namentlich bei Kissingen und Aschaffenburg) und besetzte Frank-furt. Falkensteins Nachfolger im Oberbefehl, General M a n t e u f f e l, drang bis Wrzburg, eine andere preuische Heeresabteilung bis Nrnberg vor. Ein Waffenstillstand machte auch hier dem Kampfe ein Ende. 5. Friede. Zwischen Preußen und sterreich kam am 28. August der Friede zu Prag zustande: der bisherige Deutsche Bund" wurde fr aufgelst erklrt, sterreich schied aus Deutschland aus und trat seine Rechte auf Schleswig-Holstein an Preußen ab. Mit den sddeutschen Staaten wurdeinberlin Friedegeschlossen. Schleswig-Hot st ein, Hann Over, Kurhessen, Nassau und die freie Stadt Frankfurt (1325 Quadratmeilenmit4300000 Einwohnern) wurden dem preui-schen Staate einverleibt, der dadurch abgerundet und auf 6395 Quadrat-meilen mit 24 Millionen Einwohnern vergrert wurde. 6. Der Norddeutsche Bund. Die smtlichen Staaten Norddeutsch-lands (22 an der Zahl) vereinigte Preußen zu dem Norddeutschen Bunde", dessen Verfassung am 1. Juli 1867 in Kraft trat. Mit den sddeutschen Staaten schlo Preußen geheime Bndnisvertrge ab.

5. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 175

1896 - Leipzig : Voigtländer
die in Belgien standen, jedes etwa 100 000 Mann stark. Ihnen zog Napoleon mit 128 000 Mann entgegen. Durch die Schlacht bei Ligny, 16. Juni, ntigte er Blcher zum Rckzge; an demselben Tage wurde Ney bei Qua-trebras,woder Herzog Wilhelm von Brauns chweig fiel, von Wellington auf-gehalten. Am 18.Juni wurde dann die entscheidende Schlacht bei Waterloo oder Belle Alliance geschlagen. Napoleon griff hier mit bermacht Welling-tons Heer an; dieses hielt aber gegen die Feinde hartnckig stand, bis am , Abend Blcher erschien und den Sieg entschied. Die Verbndeten zogen zumv zweitenmal in Paris ein; Napoleon entsagte der Krone zu Gunsten seines Sohnes" und begab sich zu Rochefort in den Schutz der Englnder. Er wurde aber als Gefangener nach der Insel St. Helena gebracht. Dort lebte er, umgeben von einigen Getreuen, noch fnf Jahre. Er starb (am 5. Mai) 1821. 2. Der zweite Pariser Friede 1815. Ludwig Xvm. nahm den franzsis chen Thron wieder ein. Derzweitepariserfriedebes chrnkte Frankreich auf den Umfang von 1790; es trat Saarbrcken und Saarlouis an Preußen, Landau an Bayern ab und gab die in seinen Eroberungskriegen geraubten Kunstschtze an ihre frheren Besitzer zurck. In Paris schlssen auf Kaiser Alexanders Veranlassung die Herrscher Rulands, sterreichs und Preuens denheiligenbund, worin sie gelobten, nach Befehl der heiligen Schrift wie Vter ihre Völker zu regieren, untereinander Frieden zu halten und als Brder einander Hilfe und Beistand zu leisten. Die meisten brigen Fürsten traten in den folgenden Jahren der heiligen Allianz bei. \ Ii. Die neueste Zeit, 18151888. Die Zeiten der heiligen Mtam; Friedrich Wilhelms Iii. fernere Regierung. 1. Der Deutsche Bund. Der 1815 gegrndete Deutsch e Bund vereinigte die fr selbstndig erklrten Einzelstaaten zu einem Staaten-bunde, dessen gemeinsame Angelegenheiten am Bundestage zu Frank-furt a. M. verhandelt wurden. In mehreren deutschen Staaten (Sachsen-Weimar, Bayern, Baden, Wrttemberg, Hessen-Darmstadt) wurden land-stndischeverfafsungen eingefhrt. Aber die beiden deutschen Gromchte, sowohl sterreich als Preußen > waren damals allen freiheitlichen Bestrebungen abgeneigt und suchten solche auch im brigen Deutschland niederzuhalten (die Karlsbader Beschlsse 1819). So kam zu der Spaltung Deutschlands noch die Unterdrckung. Die Eintracht zwischen Regierung und Volk war getrbt; Mitrauen und Verstimmung ergriffen die Herzen und verbreiteten sich weiter und weiter. / Im . I ki-'j

6. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 179

1896 - Leipzig : Voigtländer
179 Metternich abdanken, Md bald darauf verlie der Kaiser die aufrhre-rische Hauptstadt. In Berlin kam es zu einem Straenkampf zwischen den Aufstndischen und den kniglichen Truppen. Um grerem Blutvergieen Einhalt zu thun, befahl der König den Abzug der Truppen. Am 18. Mai 1848 trat in Frankfurt a. M. eine Nationalver-sammlung zusammen, um eine neue Reichsverfassung zu beraten. Unter dem Prsidenten Heinrich von Gagern whlte sie, nach Aufhebung des Bundestages, den Erzherzog Johann von sterreich zum Reichsverweser. Nach langen Beratungen stellte sie den Entwurf einer Verfassung auf, wonach der deutsche Staatenbund in einen enger vereinigten Bundes st aat unter einem erblichen Kaiser umgestaltet werden sollte. Der^n ^Versammlung zum deutschen Kaiser gewhlte König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen lehnte jedoch (April 1849) diese Wrde ab. Hierdurch scheiterte das Verfassungswerk, und die Nationalversammlung lste sich auf. Auch Preuens Versuch, eine neue deutsche Bundesverfassung zu schaffen, milang, und nach mancherlei Wirren endete die Bewegung damit, da 1851 der alte Bundestag wieder eingesetzt wurde. 4. Schleswig-Holstein. Der Versuch der dnischen Regierung, das mit dem deutschen Herzogtum Holstein unzertrennlich (Up ewig ungedeelt") verbundene Schleswig mit Aufhebung seiner alten Rechte dem dnischen Staate vllig einzuverleiben, ne[__ls4-4ne- Erhebung der schleswig-holsteinischen Bevlkerung hervor. Preuische und andere deutsche Truppen brachten den Schleswig-Holsteinern Hilfe und drngten in siegreichen Ge-fechten die Dnen bis nach Jtland zurck. (Erster schleswig-hol-steinischer Krieg.) Allein die Einmischung der fremden Gromchte stellte die dnische Herrschaft der Schleswig-Holstein wieder her. Doch wurde festgesetzt, da trotz der Verbindung mit Dnemark die eigene Ver-fassung der Herzogtmer aufrecht erhalten bleibe. 5. sterreich. In sterreich war zwar der Kaiser nach Wien zurck-gekehrt; doch bald (im Oktober 1848) ntigte ihn ein neuer Ausstand, sich nach Olmtz zu retten. Nachdem Wien mit Waffengewalt wieder unterworfen war, entsagte der schwache Kaiser (2. Dezember) der Regierung, und sein acht-zehnjhriger Neffe Franz Joseph wurde Kaiser von sterreich. Die Emprung der Ungarn, die sich unter Kossuth von der Verbindung mit sterreich losgesagt und eine Republik errichtet hatten, wurde in lngerem Kampfe durch den Beistand eines russischen Heeres (1849) unterdrckt. 6. Preußen, Ausgang Friedrich Wilhelms Iv* Nach dem Mrzaufstande war in Preußen eine Nationalversammlung zur Verein-barung einer Verfassung berufen worden. Allein die durch ihre uufrucht-baren Verhandlungen genhrten, stets zunehmenden Unordnungen im Lande und besonders in der Hauptstadt bewogen die Regierung (unter den Ministern 12*

7. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 167

1896 - Leipzig : Voigtländer
167 schweig und des Fürsten Hohenlohe in der Doppelschlacht bei Jena und Anerstdt, 14. Oktober 1806, vollstndig geschlagen. Die wichtigsten preuischen Festungen, unter ihnen auch Magdeburg, ergaben sich fast ohne Widerstand dem Feinde; nur Graudenz (unter Courbire) und Kolberg (von Gneisenau, Schill und Nettelbeck verteidigt) hielten sich tapfer. Napoleon zog (am 27. Oktober) in Berlin ein; die preuische Knigsfamilie flchtete nach Knigsberg und weiter nach Memel. Der greise Herzog von Braun-schweig, der erblindet in Ottensen bei Hamburg starb, und der Kurfürst von Hessen verloren ihre Lnder- Der Kurfürst von Sachsen, bisher mit Preußen verbndet, trat dem Rheinbunde bei und erhielt die Knigswrde. Nun griff Rußland, mit Preußen verbndet, in den Kampf ein; das preuische Polen aber schlo sich Napoleon an. Dieser drang jetzt bis nach Ostpreuen vor; hier lieferte er dem russischen General Bennigsen die blutige Schlacht bei Preuisch-Ey lau (7. und 8. Februar 1807), die erste, die der Sieg-gewohnte nicht gewann. Nach einer Waffenruhe von vier Monaten erfocht Napoleon den Siegbeifriedland (14. Juni) und zwang hierdurch Ru-land und Preußen zum Frieden von Tilsit, 1807. Der König von Preußen verlor die Hlfte seiner Lnder, nmlich a. die ehemals polnischen Gebiete Sdpreuen und Neuostpreuen, die als Herzogtum Warschau an den König von Sachsen fielen; b. die preuischen Gebiete zwischen Elbe und Rhein, aus denen, verbunden mit Braunschweig und Hessen-Kassel, fr Napoleons jngsten Bruder Jerome das Knigreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel gebildet wurde. Erst nach ungeheuren Erpressungen (der 1000 Millionen Francs) rumten die Franzosen die dem König von Preußen noch gebliebenen Lnder, und die knigliche Familie kehrte (gegen Ende 1809) aus Ostpreuen nach Berlin zurck, 3. Preuens innere Neugestaltung 18071813 Durch den unglcklichen Krieg von mehr als 9 auf 4va Millionen Bewohner heruntergebracht, durch feindliche Bedrckung tief verarmt, in seiner Kriegsmacht auf ein Heer beschrnkt, das nach Napoleons Befehl nicht der 42 000 Mann zhlen durfte, konnte der schwergeprfte preuische Staat nur durch ein-greifende Verbesserungen seiner Zustnde erhalten und mit neuer Lebenskrast erfllt werden. Diese innere Erneuerung Preuens war das Werk einer Anzahl hochbegabter, vaterlndisch gesinnter Männer. Unter ihnen ragten vor allen Stein und Scharnhorst hervor. Karl vom Stein, geb. zu Nassau a. d. Lahn, aus altem reichsunmittelbarem Ritter-geschlecht, tritt (1780) in den preuischen Staatsdienst, wird Oberprsident von Westfalen, 1804 Finanz- und Handelsminister; anfangs 1807 vom König ungndig entlassen, wird er nach dem Tilsiter Frieden von neuem Minister. Gerhard Johann David Scharnhorst, geb. im Hannoverschen, eines unbemittelten Pchters Sohn, tritt 1801 als Oberstlieutenant in preuische Dienste, wird Lehrer an

8. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 160

1895 - Leipzig : Voigtländer
160 Erstrmung der Hhen des Montmartre zur bergabe. 3qy_31. Mrz erfolgte ihr Einzua in Varis: Napoleon wurde vom Senate abgesm' und entsagte (11. April) dem franzsischen Thron, wogegen er die Jnselwba als Frstentum bekam und den Kaisertitel behielt. Seiner Gemahlin Marie Luise wurde das Herzogtum Parma zugeteilt. Ludwig Xviii., der Bruder Ludwigs Xvi., kehrte als König nach Paris zurck und gab durch die Charte Frankreich eine neue Verfassung. Im ersten Frieden zu Paris 1814 (30.,Mcu) wurde Frankreich auf die Grenzen von 1792 beschrnkt^--- Z 2. Der Wiener Kongre. Um die Angelegenheiten Europas zu ordnen, versammelten sich die Vertreter der europischen Mchte, namentlich die Kaiser von sterreich und Rußland und der König von Preußen, sowie viele andere Fürsten, Staatsmnner und Feldherren auf dem Kongresse zu Wien (1. November 1814 bis 9. Juni 1815). Nach langen Verhandlungen, die namentlich das Schicksal Polens und Sachsens betrafen, wurden folgende Bestimmungen vereinbart: a. sterreich erhielt die illyrischen Provinzen, die Lombardei und Venedig, Salzburg und Tirol. b. Preußen bekam die nrdliche Hlfte von Sachsen, ferner Posen, Schwedisch-Pommern, die Rheinprovinz und Westfalen. Preußen erlangte damit den Umfang nicht wieder, den es 1806 gehabt; es war um mehr als 600 ^M. (von 5725 auf 5050 ?$*) verkleinert, dazu in zwei getrennte Lnder-maffen geteilt, aber auch durch die Verminderung seiner flavifchen Bestandteile nicht mehr der Gefahr ausgesetzt, seine Eigentmlichkeit als deutscher Staat zu verlieren. e. An die Stelle des ehemaligen Deutschen Reiches trat der Deutsche Bund, bestehend aus den deutschen Lndern von sterreich und Preußen und den brigen deutschen Staaten (zusammen 38), unter denen Hannover zum Knigreiche, Weimar, Oldenburg und die beiden Mecklen-brg zu Groherzogtmern erhoben, Frankfurt ct. M, Hamburg, Lbeck und Bremen freie Städte wurden. Frankfurt wurde Sitz des Bundes-tages. d. Rußland bekam den grten Teil des Herzogtums Warschau als Knigreich Polen. e. Der König von England erhielt das deutsche Knigreich Hannover zurck. f. Aus Holland und Belgien wurde das Knigreich der vereinigten Niederlande gebildet, und dem ehemaligen Statthalter von Holland als König Wilhelm I. verliehen. g. Schweden blieb im Besitze Norwegens.

9. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 178

1895 - Leipzig : Voigtländer
178 von Dppel 18. April 1864 durch die Preußen unter dem Prinzen Fried-rich Karl. Nach einem Waffenstillstnde und vergeblichen Friedensunter-Handlungen wurde durch den bergang der Preußen der den Alfens und (29. Juni) die Insel Alfen gewonnen, endlich ganz Jtland bis zum Kap Skagen besetzt. 3. Der Frieden. Im Frieden zu Wien (Oktober 1864) trat der König von Dnemark Schleswig-Holstein (nebst Lauenburg) an den Kaiser von sterreich und den König von Preußen ab. Durch den Vertrag zu Gast ein (August 1865) wurde Holstein unter sterreichische, Schleswig unter preuische Verwaltung gestellt; das Herzogtum Lauenburg ging, gegen eine an sterreich zu zahlende Abfindungsumme, in den Besitz des Knigs von Preußen der. (Bismarcks Verdienst um diese Erfolge wurde durch seine ... Erhebung in den Grafenstand vom Könige anerkannt.) 115. (174.) Der deutsche Krieg von 1866. (S. Karte Xii.) 1. Bnndesreformplne. Das Bedrfnis einer festeren Einigung Deutschlands, als der lose zusammenhngende, machtlose Staatenbund von 1815 bot, machte sich im deutschen Volke mit zunehmender Strke geltend. Nach dem unfruchtbaren Ausgange der Bestrebungen der Jahre 1848 und 1849 wirkte seit dem Jahre 1859 der Nationalverein dafr, da Preußen als der mchtigste rein deutsche Staat die Fhrung des geeinigten Deutschlands erhalte. Aber zwischen den beiden Hauptmchten, sterreich und Preußen, bestand in dieser Frage ein starker Gegensatz. Der Kaiser von sterreich legte einem von ihm nach Frankfurt berufenen Frstentage (1863) einen Bundesreformplan vor, wonach sterreich an Deutschlands Spitze treten und Preuens Einflu erheblich gemindert werden sollte. Auch dem Verlangen des Volkes nach einem deutschen Parlament wollte sterreich nicht entsprechen. Preußen dagegen bezeichnete eine aus allgemeinen Wahlen hervorgehende Vertretung des deutschen Volkes als notwendige Grundlage jeder Neugestaltung des Bundes. Der König von Preußen blieb dem Frsten-tage fern, und der sterreichische Vorschlag scheiterte. 2. Verwickelung in Schleswig-Holstein. Die schleswig-holsteinische Angelegenheit gab den Ansto zum blutigen Austrage des Gegensatzes der beiden Mchte. Nach der bereinkunft von Gastein arbeitete die sterreichische Regierung in Holstein immer entschiedener darauf hin, dieses Land dem Prinzen von Augustenburg zu berantworten. Preußen, das die Errichtung eines neuen Kleinstaates an der Eider nicht dulden konnte, erhob hiergegen scharfen Widerspruch und stellte, um mit der schleswig-holsteinischen zugleich

10. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 180

1895 - Leipzig : Voigtländer
180 der. Seit 1858 an der Spitze des groen Generalstabs, stand er in dem Kriege gegen Dnemark 1864 dem Prinzen Friedrich Karl zur Seite und entwarf sowohl in dem deut-schen Kriege von 1866, als auch in dem Kriege gegen Frankreich 1870-71 die wichtigsten, von den glnzendsten Erfolgen begleiteten Kriegs- und Schlachtenplne. Er starb 24. April 1891, anerkannt als einer der grten Feldherren aller Zeiten, zugleich ein edler Mensch. Sofort nach der Ankunft des kniglichen Oberfeldherrn erfolgte die entscheidende 3.Juli Schacht bei Kuiggrlz 3. Juli. 206 000 sterreicher und Sachsen standen gegen 220000 Preußen. Beim Beginne der Schlacht waren die sterreicher an Zahl erheblich berlegen, da von den Preußen nur die erste und die Elbarmee zur Stelle waren. Erst um Mittag erschien die zweite Armee (unter dem Kronprinzen) auf dem Kampfplatze und erzwang den Sieg der Preußen. 20 000 Gefangene und 161 Kanonen blieben den Siegern. Damit war der ganze Krieg in nur a ch t Tagen (26. Juni bis 3. Juli) ent-schieden. Die Preußen rckten noch bis vor Wien. Am 26. Juli machte der Nikolsburger Waffenstillstand dem Kampfe ein Ende. 6. Der Mainfeldzug. Alle sddeutschen Staaten hatten sich auf fter-reichs Seite gestellt. Preußen stellte ihnen ein kleines Heer unter dem General Vogel von Falken st ein entgegen. Geschickt und khn gefhrt, leicht beweglich, hinderte dieses die an Zahl weit berlegenen Verbndeten an ihrer Vereinigung, schlug sie einzeln in mehreren Gefechten, namentlich bei Kissingen und Aschaffenburst, und besetzte das vom Bundestage verlassene Frankfurt. Falkensteins Nachfolger im Oberbefehl, General Manteuffel, gewann weitere Erfolge und drang bis Wrzburg, eine andere preuische Heeres-abteilung bis Nrnberg vor. Ein Waffenstillstand machte auch hier dem Kampfe eine Ende. 83.Aug. 7. Friede. Zwischen Preußen und sterreich kam am 23. August der Friede zu Prag zustande: der bisherige Deutsche Bund" wurde fr auf-gelst erklrt, sterreich schied aus Deutschland aus und trat seine Rechte auf Schleswig-Holstein an Preußen ab. Mit den sddeutschen Staaten wurde in Berlin Friede geschlossen. Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau und die freie Stadt Frankfurt (1325 Quadratmeilen mit 4 300 000 Einwohne rn) wurden dem preuischen Staate einverleibt, der dadurch abgerundet und auf6395quadratmeilen mit 24 Millionen Einwohnern vergrert wurde. 8. Der Norddeutsche Bund. Die smtlichen Staaten Norddeutsch-lands (22 an der Zahl) vereinigte Preuer zu dem Norddeutschen Bunde", dessen Verfassung am 1. Juli-l867 in Kraft trat. Mit den sddeutschen Staaten schlo Preußen Bndnisvertrge ab, die deren Streitkrfte im Kriegsfalle unter den Oberbefehl des Knigs von Vreuen stellten. Die Einigung Deutschlands war nahe.
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TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
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