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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Europa ohne Deutschland - S. 32

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 32 — Käse, frisches Fleisch, Pferde, Rinder, Heringe, Blumen- zwiebeln, Gemüse u. a. Holland erhält von uns Stein- Abb. 24. Verpackung und Versand holländischer Feingcniüse. kohlen, Eisenwaren, Holz, Steine, Getreide, Mehl und Webwaren n. a. Aus seinen Kolonien in Asien, Amerika und Australien erhält Holland wertvolle Waren: Kaffee, Zucker, Reis, Tabak, Gewürze. Das Großherzogtum Luxemburg. (2600 qkm, 260000 Eiuw.) § 18. Luxemburg gehört in seinem südlichen Teil zum Lothringischen Stufenlaud, im Norden zum Gebiet der Ardeuueu. Landwirtschaft und Bergban (Eisenerze) bilden die Haupterwerbsquellen der Bevölkerung. Diese ist der Abstammung nach deutsch und mit dem Deutscheu Reich auch durch Zollunion verbunden; doch herrscht die französische Sprache vor. Die früheren Festungswerke der Hauptstadt Luxemburg, 21000 Einw., sind geschleift worden.

2. Mitteleuropa - S. 123

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 123 — beschwerten Schindeldach gegen Wind und Wetter geschützt wird. Sie enthält meistens nur die allernotwendigsten Stubengeräte und einen großen Herd. Hier bereitet der Senne mit seinem Handbuben aus der Milch seiner Herde den berühmten Schweizerkäse (in den Ostalpen vor-- Abb. 88. Alm mit Sennhütte im Berner Oberland. zugsweise Butter). — Bei günstiger Witterung führen die Hirten ein sorgenloses Leben; aber bei Sturm und Unwetter haben sie große Mühe, die aufgeregten Tiere zusammenzuhalten. Im September treiben sie die Herden wieder zu Tal. Ein Teil derselben wird auf den großen Herbstviehmärkten verkauft, der andere in den Ställen überwintert. vie 5chweiz, eine Bundesrepublik. (Ungefähr so groß wie die Provinz Brandenburg; 3,7 Mill. Einw.) Sie erstreckt sich von der Höhe der Alpen bis zum Bodensee und § 112. Rhein, vom Schweizer Jura bis zum Oberinntal; dazu kommt noch der Kanton Tessin, der bis zu den Seen Oberitaliens reicht. — Man unterscheidet das Alpenland, die Schweizer Hochfläche und das Juragebiet.

3. Mitteleuropa - S. 34

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 34 — Besonders die Schweinezucht hat eine große Ausdehnung, da die großen Eichenwälder in den Eicheln ein vorzügliches Mastfutter für die Schweine bieten. Die westfälischen Schinken sind wegen ihres Wohlgeschmacks be- rühmt und werden weithin versandt. Aus dem Korn wird ein kräftiges Schwarzbrot gebacken, das unter dem Namen Pumpernickel bekannt ist. 3. Besiedelung. Die Bauern dieses Gebietes wohnen auf großen Gehöften, die keine geschlossenen Ortschaften bilden, sondern einzeln im Lande zerstreut liegen. Die Güter werden selten geteilt. Nach dem Tode des Vaters erhält der älteste Sohn das ganze Erbe. Die andern Kinder gehen fast leer aus. Haben sie nicht auf andere Weise ein Auskommen zu erwarten, so bleiben sie auf dem Hofe im Dienste des Bruders. Das Wohnhaus ist meist einstöckig, aber groß und geräumig und vereinigt unter einem Dache die Wohnung für die Menschen und die Ställe für das Vieh. An der Giebelseite befindet sich ein mächtiges Tor, das zur Tenne oder Diele führt. Rechts und links davon steht das Vieh, mit den Köpfen der Tenne zugekehrt. Am andern Ende der Diele befindet sich der Wohnraum, der oft zugleich die Küche enthält. § 25. Staatliche Einteilung. In staatlicher Hinsicht ist das Gebiet größtenteils preußisch; es verteilt sich auf die Provinzen Hessen-Nassau, Westfalen und Hannover. Auch einige Kleinstaaten haben Anteil daran. Zum Volksstaat Hessen gehört die Provinz Oberhessen, die von Hessen- Nassau eingeschlossen ist. Im Wesergebiet liegen ferner: der Volksstaat Wal deck, „ „ Lippe-Detmold, „ „ Schaumburg-Lippe und der westliche Teil des Volksstaates Braun schweig. § 26. 1. Hessen-Nassau ist die kleinste aller preußischen Provinzen. Sie erstreckt sich von der Werra und der Weser bis zum Main und Rhein und umfaßt das ehemalige Kurfürstentum Hessen, das ehemalige Herzogtum Nassau, die Grafschaft Heffen-Homburg, die frühere freie Reichsstadt Frankfurt und einige von Hessen und Bayern abgetretene Landesteile. Diese Gebiete erwarb Preußen durch den Krieg von 1866 und vereinigte sie zu einer Provinz. Der Westen der Provinz gehört mit Taunus und Westerwald dem Rheinischen Schiefergebirge an; der Osten wird vom Hessischen Berglande ausgefüllt. Keine andere Provinz

4. Teil 4 - S. 17

1910 - Leipzig Wien : Freytag
17 zwar übernahmen die Thüringer das Gebiet östlich der Saale, das Königreich Sachsen und Schlesien, während die Sachsen über die Elbe vordrangen. Der No. Deutschlands wurde von süd- und norddeutschen Stämmen gemeinsam kolonisiert, indem der Deutsche Orden, der dort hauptsächlich wirksam war, Ritter aus allen Gauen Deutschlands zu dem Kulturwerke berief. Der Rest der preußischen Urbevölkerung, zur litauischen Yölkergruppe gehörig, wurde allmählich aufgesogen; um 1700 starb die altpreußische Sprache aus. Außer ihnen waren im äußersten No. noch Litauer erhalten geblieben, die man auch heute noch im Gebiete des Memelflusses findet. Der größte Teil fremder Bevölkerung entfällt auf die Polen, von denen wir seit dem Ende des 18. Jahrhunderts in den östlichen Provinzen viele dem preußischen Staat einverleibt hatten, die jetzt aber in beträchtlicher Zahl auch als Arbeiter in den Industriegebieten von Rheinland und Westfalen angesiedelt sind. Die übrigen Slawen des östlichen Deutschland sind nahezu vollständig mit den Deutschen vermengt und haben sich nur in einigen kleineren Bezirken, wie an der Spree, als Wenden mit eigener Sprache und eigentümlichen Sitten erhalten. Im nördlichen Schleswig finden sich noch Dänen mit eigener Sprache und im Gebiete des Hohen Venn Wallonen sowie in Lothringen Franzosen mit französischer Sprache. Die Unterschiede in der Volksart der einzelnen Stämme sind zwar bezüglich mancher Kleinigkeiten bedeutend, beispielsweise sticht die Lebendigkeit der Franken von der Bedächtigkeit der Niedersachsen ^ehr ab, aber trotzdem überwiegt die gemeinsame Art doch die Unterschiede und so konnte das Land die blutsverwandten deutschen Bewohner auch staatlich einigen. Der Bundesstaat des Deutschen Reiches hat das Haus der Hohenzollern als erbliche Kaiser. Da der Staat Preußen nach Größe und Volkszahl etwa zwei Drittel des ganzen Reiches einnimmt, unterscheidet sich das jetzige Deutsche Reich sehr von dem früheren Wahlkaisertum des „Heiligen römischen Reiches deutscher Nation“, in dem der führende Staat häufig genug nicht die Übermacht über die anderen Staaten hatte und deshalb manchmal keine Anerkennung fand; oft genug gehörte der deutsche Kaiser sogar einem Herrscherhause an, das seinem innersten Wesen nach gar nicht deutsch war. Zum Deutschen Reiche gehören außer dem Königreich Preußen das Königreich Bayern im Alpengebiet, im Alpenvorlande, im Nab-, Main- und Rheingebiet, das Königreich Württemberg im Neckargebiet, das Großherzogtum Baden im Gebiete der Oberrheinischen Tiefebene, das Reichsland Elsaß-Lothringen ebenda und im Moselgebiete, das Großherzogtum Hessen im Gebiete des Rhein und im Hessischen Berglande, das Königreich Sachsen im allgemeinen im Erzgebirge und seinem vorliegenden Tieflande bis in die Sudeten hinüber, das Herzogtum Sachsen-Altenburg und die Fürstentümer Reuß älterer und jüngerer Linie ebendort, das Großherzogtum Sachsen-Weimar, die Herzogtümer Sachsen-Koburg-Gotha und Sachsen-Meiningen sowie die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarz-fcurg-Sondershausen im Gebiete zwischen Thüringer Wald und Harz, das Herzogtum Anhalt und das Herzogtum Braunschweig im Gebiete des Tieflandes und des Harzes, die Fürstentümer Lippe und Schaumburg größtenteils im Gebiete des Harzes bis zum Wesergebirge hinüber und in das Tiefland hinein, das Fürstentum Waldeck im Hessischen Berglande und Schiefergebirge, die Großherzogtümer Mecklenburgsteineoke, Deutsche Erdkunde. Iv. Teil. o

5. Teil 1 = (Für Sexta u. Quinta) - S. 71

1909 - Leipzig Wien : Freytag
71 hat sich eine rege Gewerbtätigkeit entwickelt, die teilweise durch die Wasserkraft der Flüsse, teilweise durch den Holzreichtum der Berge gefördert wird. Namentlich die Herstellung von Maschinen und Uhren hat hier eine große Blüte erreicht. Außerdem sind einige Gegenden so schön, daß sie den Strom der Fremden an sich ziehen. Namentlich vereinigen der Genfer, der Neuenburger und der Vierwald- stätter, der Züricher und der Bodensee reges Leben an ihren Ufern. Staatlich gehört das ganze Gebiet zu der aus 25 Kantonen bestehenden Schweizer Eidgenossenschaft. Die Hauptstadt ist das altertümliche Bern an der Aare. Größer ist das am Fuße des höchsten Bergriesen, des Montblanc, gelegene Genf, am Ausflusse der Rhone aus dem See. Beide Orte nebst Zürich sind die Fig. 36. Der_rheinfall bei Schaffhausen. (Nach einer Photographie.) geistigen Mittelpunkte des Landes. Der Hauptverkehr der Fremden zieht sich an den vielgezackten Vierwaldstätter See, an dessen Ufer Luzern für längeren Aufenthalt geeignet ist, während von dem darüber emporragenden Rigi die Aussicht auf die vorgelagerte Alpenkette trotz ihrer Schönheit meist nur zu vorübergehendem Aufenthalt einladet. An dem Knie des Rheines liegt die alte und reiche Stadt Basel, der Ubergangs- platz von Deutschland nach der Schweiz. Während im allgemeinen der Rhein die Grenze der Schweiz bildet, reicht doch an einigen Stellen die Staatengrenze herüber; so gehört das rechtsrheinische Schaff hausen zur Schweiz, während das links vom Rhein gelegene Konstanz zu Deutschland gehört. Das Tal des Rheines und das der Reuß sind die von der Natur vorgeschriebenen

6. Teil 2 - S. 75

1910 - Wien Leipzig : Freytag
Vorarlberg, größtenteils zum Rheingebiete gehörig und nach dem Bodensee abwässernd. Die Haupt- stadt des Gebietes, das neben Vieh Wirtschaft auch eine beträchtliche Baum- wollindustrie hat, ist Bre- genz am Bodensee. östlich schließt sich die gefürstete Grafschaft Tirol an. Sie besteht aus zwei Teilen, einem nörd- lichen im Gebiete des Inn, der fast durchweg deutsch ist, und einem südlichen im Gebiete der Etsch. Die Hauptstadt Innsbruck hat eine Universität und ist der geistige Mittelpunkt des Landes. (Fig. 36.) Wegen ihrer Lage in der Mitte des breiten Inntales und am Beginn der Bren- nerstraße wird sie viel von Fremden besucht. Die nach N. führenden schma- len Täler sind in früheren Zeiten oft umkämpft worden. Der wichtigste Eisenbahnknotenpunkt ist dort Kufstein. Nach S. führt der Brenner in den ungemein milden Talkessel der oberen Etsch; wo der Kurort Meran und der durch sein schönes Obst bekannte Ort Bozen die wichtigsten Städte sind. Im sogenannten Welschtirol an der unteren Etsch herrscht bereits italienische Sprache, und nur wenig Sprachinseln zeugen noch davon, daß diese Gegend in früheren Zeiten durchaus deutsch war. Der Hauptpunkt des Welschtums ist Trient,

7. Teil 5 - S. 50

1910 - Wien Leipzig : Freytag
50 barden und die Goten im N., sowie die Normannen im S., suchten dort ständige Wohnsitze oder Gelegenheit zur Beute. Die Lombardei trägt ihren Namen noch von dem deutschen Yolksstamme und die Städte von Oberitalien bezeichnen wir aus alter Gewohnheit mit deutschem Namen, wenn auch einige von diesen nicht mehr üblich sind, wie Bern für Verona und Raben für Ravenna. Ein gut Teil unserer deutschen Heldensage spielt auf italienischem Boden. Die geschichtlichen Beziehungen waren Jahrhunderte hindurch dadurch festgeknüpft, daß die deutschen Könige in Wirklichkeit römische Kaiser waren und sich bemühten, den südlichen Abhang der Alpen mit dem nördlichen unter ihrem Zepter zu vereinigen. Zudem waren die Kulturbeziehungen sehr mannigfach, denn durch das ganze Mittelalter hindurch war die christliche Geistlichkeit, d. h. der ganze gebildete Stand, von Rom abhängig, und noch heute gehört fast die Hälfte unseres Volkes zum römisch-katholischen Bekenntnis. Dazu kamen noch die vielfältigen Wechselbeziehungen, die sich aus den Kreuzzügen und aus der Notwendigkeit ergaben, die Kolonialwaren über Italien zu beziehen. Von den deutschen Siedlungen aus früherer Zeit haben sich nur wenige kleine Sprachinseln erhalten, die Sette Communi (Sieben Gemeinden) und die Tredeci Communi (Dreizehn Gemeinden) in der Gegend von Verona, in der Nähe des Monte Rosa und in den Seitentälern der Etsch, zusammen etwa 10 000 Seelen. Noch von größerer Wichtigkeit war der geistige Einfluß, den Italien zur Zeit der Renaissance auf Deutschland ausgeübt hat, und die Beeinflussung unserer Literatur und Kunst durch die Nachkommen der alten Römer bis in unsere Tage hinein. Die staatliche Verbindung war in den letzten Jahrhunderten gelöst und die wirtschaftlichen Beziehungen beschränkten sich auf Italiener, die in Deutschland vorübergehend arbeiten, sowie auf Deutsche, die in Italien Kunststätten oder schöne Gegenden aufsuchten. Seit Italien zu derselben Zeit wie Deutschland ein einheitlicher Staat geworden ist, sind beide Länder durch Handelsverträge und auch durch ein Schutzbündnis miteinander verbunden. Äußerlich kennzeichnet sich das nähere Verhältnis durch den Lau der St. Gotthardbahn, die eine Menge von Waren von beiden Seiten über die Alpen befördert. Leider gelingt es uns nicht, den für Italien wichtigsten Gebrauchsgegenstand, die Steinkohle, über die Lombardei hinaus einzuführen, da dort bereits die auf dem Seewege kommende englische Kohle billiger ist. Eine Kanalverbindung zwischen den oberitalienischen Seen und dem Rheingebiete würde die Verbindung bedeutend enger knüpfen und uns erlauben, Massenwaren nach Italien auszuführen. Die Balkan-Halbinsel liegt für uns entlegener und hat doch viele Beziehungen zu Deutschland, da der Donaustrom eine leichte Wasserverbindung herstellt, welcher die Landstraßen ohne Schwierigkeit folgen können. An der Donau und ihren Nebenflüssen entlang zogen die Hunnen, die Ungarn, die lürken und die Slawen bis tief in die deutschen Ostmarken hinein und umgekehrt erfolgten kriegerische, jedoch weit mehr friedliche Vorstöße der Deutschen. In der letzten Zeit ist die große Haupt Verkehrslinie, der durch Süddeutschland führende Orient-Expreß, von Deutschen viel mehr benutzt worden als früher und die türkischen Eisenbahnen haben sich nicht nur an diese Hauptlinie angeschlossen, sondern finden sogar eine Fortführung durch Kleinasien bis nach Mesopotamien. Deutsche Bauern, deutsche Kauf leute und deutsche Gewerbetreibende sind auf der Balkan-Halbinsel angesiedelt, und die dortigen Staaten empfangen nicht nur die Ein-

8. Vom Interregnum bis zum Westfälischen Frieden - S. 62

1911 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 62 — wurde, ferner verschiedene Erzeugnisse der Landwirtschaft, Erträge des Bergbans, z. B. Silber und Kupfer, Waren der Metall-indnstrie, z. B. Sicheln, Nürnberger Spielwaren, vor allem auch Felle, werden doch sogar Eichhörnchenfelle besonders erwähnt, und endlich auch niederländische Tnche. d) Alpenstraßen. War früher Deutschland von großen Handelswegen unberührt geblieben, so taten sich, seitdem es Anschluß am Welthandel gesunden hatte, neue Handelsstraßen in ihm auf. Die Verbindung mit Italien führte zur Erschließung der Alpen. In germanischer Urzeit hatten sich schon die Römer Wege über sie hinweg zu den nordwärts wohnenden Germanen gebahnt, und ebenso waren germanische Wanderzüge vor der hohen Gebirgsmauer nicht zurückgeschreckt. Dann aber blieben sie lange vom großen Völkerverkehr unberührt. Die Kulturarbeit der Mönche erschloß aber auch hier die Wildnis, in öden Tälern siedelten sich fleißige Menschen an. Die wenigen alten Wege wurden wieder ausgesucht und neue erschlossen. Die deutschen Kaiser strebten auf ihnen dem Süden zu. Was jene Kulturträger begonnen hatten, setzten die Kaufleute fort. Die Pässe, die einst vom Waffenklang widerhallten, wurden nun vielbegangene Handelsstraßen. Eine bedeutsame Rolle spielte allezeit der B r e n n e r p a ß. Von Venedig aus erreichte man ihn über Verona, Bozen und Brixen, welche Städte infolgedessen Zu verkehrsreichen Märkten aufblühten, oder man wandte sich auf kürzestem Wege dem Pustertal zu und zog in diesem auswärts. Von Norden aus wählte man gewöhnlich den Weg über Füssen und Innsbruck. Im Westen benutzte man die Straße über den Großen St. Bernhard und gewann so die Verbindung mit Genua. Außerdem kamen der Simplon-, der Splügen- und der Septimerpaß als Handelswege in Frage. Eine neue bedeutungsvolle Straße öffnete sich im 13. Jahrhundert über den St. Gotthard, nachdem Kolonisten einen Weg durch das wilde Reußtal angelegt hatten. Allerdings befanden sich die Wege größtenteils noch in einem mangelhaften Zustande, und wenn auch der wachsende Handel Veranlassung gab, auf ihre Verbesserung bedacht zu fein, so war doch der Verkehr auf ihnen mit nicht geringen Schwierigkeiten verbunden. Mühsam schleppten daher die Zugtiere den schwerbeladenen Frachtwagen die steilen Straßen hinauf, oder Saumrofse trugen die Waren auf schmalen, an schwindelnden Abhängen hinführenden Pfaden übers Gebirge hinweg. Froh war

9. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 139

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 139 — hervor, sondern waren auf die Zugehörigkeit der Staaten zum Rheiubuud zurückzuführen, der in verschiedenen Dingen bereits eine Neugestaltung des Staatswesens mit sich gebracht hatte. Darum durfte der König von Bayern auf dem Wiener Kongreß erklären, daß er schon früher die Verleihung einer neuen Verfassung beschlossen habe. Zuerst, schon am 2. September 1814, wurde eine solche in Nassau eingeführt. Dann folgten 1816 Schwarzburg-Rudolstadt, Sachsen-Weimar, Lippe-Schaumburg, 1818 Sachsen-Hildburghausen, Bayern und Baden, 1819 Hannover, 1820 Hessen-Darmstadt. In Württemberg verkündete König Friedrich I., ein Gegner des Deutschen Bundes, 1815 eine neue Verfassung; aber da er infolge seiner bureankratischen und despotischen Regierung unbeliebt war, nahm das Volk die „Wohltat" mit Mißtrauen auf und lehnte sie ab. Es verlangte nach dem „guten alten Recht". Erst unter dem Nachfolger Friedrichs, unter König Wilhelm I., kam nach langen Kämpfen 1819 eine neue Verfassung zustande. Die Landstände, die durch die neuen Verfassungen geschaffen wurden, gliederten sich nach dem französischen Vorbild meist in zwei Kammern. Die Mitglieder waren Vertreter des Großgrundbesitzes, der Städte und der Landbevölkerung. Zu rechtem Ansehen vermochten sie freilich die neue Ordnung tut allgemeinen nicht zu bringen. Daß die neue Verfassung gerade in den unbedeutenden und unselbständigen Staaten Deutschlands, die so lange unter französischem Einfluß gestanden hatten und dann mehr und mehr in Abhängigkeit von Österreich gerieten, zur Einführung gelangte, gereichte ihr zum Unsegen. „Der deutsche Parlamentarismus erhielt von Haus aus das Gepräge kleinstädtischer und kleinmeisterlicher Beschränktheit." Es fehlte ihm jeder große Zug und der weite Blick; er artete in persönliche Zänkerei aus und wirkte so verwirrend auf die öffentliche Meinung. d) Das Wartburgfest. In Preußen, von dem die Verfassungsfrage auf dem Wiener Kongreß am lebhaftesten gefördert worden war, kam es nicht zur Verwirklichung konstitutioneller Ideen. Wohl versprach der König in einer Verordnung vom 22. Mai 1815 die Einführung einer Volksrepräsentation; aber zahlreiche andere Aufgaben, die nach den Kriegswirren ihrer Lösung harrten, und der hemmende Einfluß Metternichs ließen die neue Verfassung nicht zustande kommen.
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