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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 181

1911 - Erfurt : Keyser
— 181 — nutzt, teils als Ruinen ba.1) — Das vor Jahrhunderten berühmte Erfurt war zu einer bescheibenen Mittelstabt herabgesunken. (Nach Dr. Alfreb Overmann n. a.) 63. Schiller in Erfurt. Zugult und September 1791. 1. Aufenthalt in Erfurt: Schon zu Ansang 1791(31. Dez. 1790 bis 11. Jan. 1791) hatte Schiller mit seiner Gemahlin von Jena aus für kurze Zeit in Erfurt geweilt. Leiber knüpften sich für den Dichter an biesen Besuch sehr trübe Erinnerungen, ba ihn ein heftiges Katarrhfieber zwang, für einige Zeit Bett und Zimmer zu hüten. Doch suchten ihm seine Erfurter Frennbe die Lei-benszeit so erträglich wie möglich zu machen, und auch der Koab-jutor Karl Theobor v. Dalberg besuchte ihn mehrmals. Rückkehr nach Jena: Bereits am 11. Januar kehrte Schiller nach Jena zurück, die Tage bebauernb, die er in Erfurt durch feine Krankheit verloren hatte. Gegen Frau v. Stein, die innigen Anteil an feinem Leiben nahm, hat er sich später bcchin geäußert, daß er bei dem Anfall geglaubt Hätte, sterben zu müssen. Die Kräfte stellten sich nur langsam wieber ein, ja, es fehlte sogar nicht an Rückfällen. Schon acht Tage nach feiner Rückkehr erkrankte Schiller von neuem, und ein starkes Fieber entkräftete ihn so, daß die geringste körperliche Anstrengung ihm eine Ohnmacht zuzog. Doch gelang es der liebevollen Pflege seiner Gattin und den sorgsamen Bemühungen zweier Aerzte, das Gespenst des Knochenmannes abermals zu bannen, und mit der erneuten Lebenslust erwachte in Schiller auch von neuem der Wunsch, sür zwei bis brei Monate zu seinen Frennben nach Erfurt zurückzukehren. Vorbereitungen für den 2. Aufenthalt: Er beauftragte darum unterm 21. Mai brieflich den Professor Dominikus, ihm eine passenbe Wohnung von einigen Zimmern und etwa 3 Kammern in einem Privathause zu besorgen, weil ihm ein so langer Ausenthalt im Gasthofe zu teuer käme. Doch bürste das Logis nicht zu weit von der Hofstatt (b. i. der Statthalterei, dem heutigen Re-gieruugsgebäube) entfernt liegen. Als Mietspreis bestimmte Schiller monatlich 7—8 Taler; im ganzen wollte er, wenn er brei Monate bliebe, bafür 4—5 Louisbor (Golbstück = 20 Frank) anlegen. Abermaliger Aufenthalt: Zunächst freilich nutzte Schiller nach Karlsbab zur Kur, so batz er erst im August mit seiner Gemahlin zur Nachkur in Erfurt eintreffen konnte. Beibe haben dann i) Heute ftnb von diesen nur noch die Aegidienkirche und die Türme bet Bartholomäus- (Anger), der Johannis- (Johannesstraße), Nikolai- (Augustiner* strafte', Georgs- (Geotqsgctffe) und Paulskirche (T'aulstraße) vorhanden.

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 137

1911 - Erfurt : Keyser
— 137 — die Fahrt im Lenzessonnenschein. Am 2. Mai langte er abends in Eisenach an, von wo er 20 Jahre zuvor als fröhlicher Student gen Erfurt gewandert war. Ausgestoßen aus der Kirche und gebannt vom Papste, doch umjubelt vom deutschen Volke, kehrte er zurück. Von Eisenach ging die Fahrt weiter durch den Thüringer Wald. Nichts lag da näher, als daß er einen Abstecher nach Möhra, der elterlichen Heimat, unternahm, um die Verwandtschaft zu besuchen. Er war Gast bei Heinz Luther, dem Bruder seines Vaters, und verkündete in der Dorfkirche das Wort Gottes, wie er es auch in Eisenach getan hatte. Bei seiner Abreise gaben ihm Verwandte und Freunde das Geleit bis Allenstein und nahmen beim Anbruch der Nacht innigen Abschied. Ueberfall bei Altenstein: Nun gings in den tiefen, dun- keln Wald. Zu beiden Seiten des engen, tiefen Hohlweges ragten hohe, dichtbewaldete Hügel empor. Dumpf rauschten die Wipfel der Tannen, und über krachendes Gezweig stob flüchtiges Rot-wild. Es war schier unheimlich; der schreckhafte Ordensbruder fuhr bei jedem Geräusch zusammen. Auf einmal vernahm man das Schnauben von Rossen und das Klirren von Harnischen. Da sprengten auch schon in höchster Eile gepanzerte Reiter mit geschlossenem Visier (Helmgitter) daher. Bei einer großen Buche in der Nähe eines Brunnens stießen sie aufeinander und umringten die Wagen. Der Ordensbruder schrie Mordio und ergriff eilends die Flucht. Amsdorf, in den Plan eingeweiht, erging sich, um den Fuhrmann zu täuschen, in lauten Schmähungen über die frechen Straßenränder. Diese aber bedrohten mit gespannter Armbrust den zitternden Wagenlenker, ihnen zu sagen, welcher der ruchlose Ketzer sei. Scheltend und fluchend rissen sie dann Luther aus dem Wagen und eilten mit ihm tiefer in den Wald. Amsdorf aber schrie immer lauter über die angetane Gewalt, indes die Reiter verschwanden. Anfangs mußte Luther zu Fuß folgen, dann aber setzten sie ihn aufs Pferd. Um falsche Fährte zu hinterlassen, sprengten sie zuerst gen Morgen und kreuz und quer durch den Wald, bis sie nordwärts die Richtung nahmen. Außer Hörweite des Fuhrmanns behandelten die fluchenden Gesellen ihren Gefangenen überaus fein und höflich und ritten mit ibm gegen 11 Uhr in der Nacht durch das Tor der Wartburg. Auf der Wartburg: Der Schloßhauptmann Hans von Berlepsch zog das Barett und begrüßte den Gast sehr ehrerbietig als Herrn Junker Georg. Sorgsam wachte er auch darüber, daß das Geheimnis der Person des fremden Ritters gewahrt blieb. — Eine goldene Kette schmückte nun Luthers Brust, und bald umrahmte ein stattlicher Vollbart sein Antlitz. Bei Wanderungen in die Umgebung, beim Ausritt in die Wälder und auf dem Wege nach der Stadt begleitete ibn, der dann wie ein Ritter das Schwert

3. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 147

1911 - Erfurt : Keyser
— 147 — konnten, das wurde von den Frauen und Kindern für spätere Zeiten in Zubern nach Haufe geschafft. Leider find damals viele wertvolle Schriften vernichtet worden. Der Chronist berichtet: „Unnd über das alles, so zerrissen die baur und die mit inen waren uf sankt Walpurgen tagk in der Lauwengassen mehr dan zwene wagen soll bucher und wurffens auss den heussern auff die gassen; die trugen der burger gesynnde in grossen korben heym. Als dieselben am besten die zerrissenen bucher auffluden unnd in die korbe tratten unnd an die seyle wie man strau byndent, da erhübe sich ein wynndt wirbell unnd füret die zerryssene bucher, brieffe und bappire auff in die hohe über alle heuser hynwegk, das mans eyn theyll in den wyngartte an den pfehlen hernach gefunden.“ Erfurt erklärt sich für unabhängig von Mainz: In dieser Zeit des Aufruhrs hörte die amtliche Tätigkeit des Rates auf. Viele der Ratsherren blieben aus Furcht vor der aufgeregten Menge dem Rathaufe fern, einige ergriffen sogar die Flucht. Das Wahrzeichen der mainzifchen Landeshoheit, das steinerne Bild des heiligen Martin vor dem Rathaufe, wurde zerschlagen und auch die sonstigen Hoheitszeichen des Erzbifchofs entfernt. Die Stelle des Rates vertraten jetzt zwei Ausschüsse: einer für die Bürgerschaft auf dem Rathause, der andere sür die Bauern auf dem Petersberge. Auch das alte Ratsfiegel wurde durch ein neues ersetzt. Man wollte nicht mehr „die getreue Tochter des Mainzer Stifts" fein (f. S. 5 und Nr. 16) und fetzte an die Stelle des heiligen Martin den Heiland, thronend auf dem Regenbogen, und dazu die Umschrift: Recte iudicate filii hominum ut non iudicemini“. Das Vorbild dazu hatte man im Rathaus selbst gefunden, wo über der Tür zum Sitzungszimmer des Rates Christus als Weltenrichter auf dem Regenbogen zu schauen war. Das Gemälde zeigte dieselbe lateinische Umschrift. Der Ansicht der aufgeregten Volksmenge entsprach es vollständig, daß die Leiter der Bewegung jenes Gemälde als Sinnbild für das neue Siegel der Stadt wählten. Der Rat sollte immer an die strenge Ausübung einer unparteiischen Gerichtspflege erinnert werden: „Richtet recht Menschenkinder, daß ihr nicht gerichtet werdet." — Ferner wurde die neue Lehre eingeführt. In sämtlichen Kirchen der Stadt, von denen man die kleinsten schloß, wurde evangelischer Gottesdienst gehalten; katholischer dagegen war bei Strase selbst in Klöstern und Stiftern verboten (f. Nr. 41). Rückschlag: Nach acht Tagen kehrten die Bauern an den heimischen Herd zurück, hoffend, daß ihre Forderungen erfüllt werden würden. Und der Rat tat auch, was er konnte. Aber schon nach Monatsfrist wurde das alte Regiment wieder eingesetzt. Da kam auch der hinkende Bote für die Bauern nach. Sie mußten die Zeche bezahlen: jeder, der beteiligt gewesen war, hatte für den angerichteten Schaden 10 Gulden Strafe zu entrichten. io*

4. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 90

1916 - Erfurt : Keyser
— 90 — Lossius, Kaspar Friedrich; 1753—1817; Diakonus a. d. Predigerkirche, Schulmann; Meinecke. Leopold Wilh.; 1789—1860; Kgl. Major a. D. Die Inschrift auf seinem Denkmal im Hain lautet: Freund und Wohltäter Erfurts, Forscher seiner und der Thüringischen Geschichte, Führer seiner Frei- willigen 1814/15; Motz. Friedrich Chr. Adolf; 1775—1830; 1816—1820 erster Regierungs- Präsident in Erfurt; Nerly. Friedrich V.; 1807—1878; Erfurter; bedeutender Maler, dessen künst- lerischer Nachlaß unserem Museum überwiesen wurde; lebte in Venedig, wo er auch starb. 4. Alte Erfurter Handelsstraßen. Durch sechs Stadttore Erfurts zog im Mittelalter von früh bis zum Sonnenuntergang die lange Reihe der Frachtwagen und Karreu ein und aus. Durch das Andreastor mußte alles, was in die „Vogtei" (südlich von Mühlhausen) gehörte und was über den Hainich nach Nordhausen fuhr. Vom Johannestor lief die wichtigste, nach Norden führende Linie aus. Sie verband in mehreren Zweigen Erfurt mit den bedeutendsten Städten der Hanse. Am Krämpfertor begann eine Straße, die nach der Unstrut und weiter nach der Saale führte. Ihre wichtigste Abzweigung war die Kupfer- straße. Sie führte ihren Namen von den Knpferfnhren. die ans dem Harze die Erze über Erfurt bis weit über den Thüringer Wald brachten. Durchs Augusttor, später durchs Schmidtstedter Tor, gelangte man auf zwei Straßen nach Weimar und Saalfeld. Die erste lief nngefähr in derselben Richtung wie die heutige Landstraße nach Linderbach und Utzberg. Die andere, die anch „Böhmische Straße" genannt wnrde, führte in gerader Richtung über Berg und Tal und durch dichte Wälder über Klettbach und Tannroda nach Rudolstadt und Saalfeld. Am Löbertor nahm die „Nürnberger Geleitstraße" ihren Anfang. Sie überschritt den Alten Steiger, die Wawet, bis Egstedt und bog dann nach Rockhausen zum südlich davon gelegenen „Alten Gericht" oder „Galgenhügel". Hier kreuzte sie sich mit der alten Arnstadt-Weimarischen Straße, führte dann weiter über Ilmenau und den Paß von Allzunah nach Frauenwald und von da ins Fränkische. Ein reiches Netz von Neben-' straßen zweigte sich von ihr ab, z. B. bei Egstedt die Nürnberger Sraße. die über Bechstedt-Wagd, Gügleben usw. nach Saalfeld führte. In das Brühler Tor mündete die „Königstraße". Sie vermittelte den gewaltigen Verkehr mit den Niederlanden und Flandern. Reich an Nebenwegen, lief diese alte Völkerstraße vom Rhein über Frankfurt, Eisenach und Gotha nach Erfurt. Sie hielt sich fern von der bergigen Wald- Wildnis der Loiba (Thüringer Wald) und führte doch auf möglichst hoch-

5. Nebst einer römischen Eroberungs-Geschichte und Länder-Uebersicht - S. 432

1807 - Erfurt : Keyser
43.2 . Beschreibung des Zustandes redtfamkeit hatte sich schon längst ans Rom verlottlll Gallien stellte jetzt eine Anzahl guter Panegyren am, gut freylich nur . für dieses Zeitalter, x) Den.dw tern aber fehlte es größtentheils an Anlage und all Feile. Noch eher gedieh die Geschichte, die uns W diesem Zeiträume einige nicht zu verwerfende' Gesche Schreiber auszuweisen hat. Die ehemalige Kritik fen wir aber jetzt.bey den.wenigsten erwarten, da W 'Laydesgefchichte nicht mehr das Studium Ms-E Volkes war. Die Schmeicheley verderbte aucha' ' 26. x ' $ t; ^ - ( t. '. ^ j Daß jetzt die ächte Philosophie durch fpitzstndl^ ^ Sophistereyen verdrängt wurde, läßt sich leicht ?er' rnuthen. Die alten griechischen Sekten fanden noch immer ihre Anhänger und Verehrer, nur rvarch sie sämmtlich-durch die Zusätze und Sophistereyen Neuern in ihren Lehrsätzen verändert. Diene, tonische, Pythagoreische und pyrrhomsche fand jetzt den meisten Beyfall. Die Rechcsrviste" fchafc hatte dadurch, *) daß Adrian eine Sch" ' stiftete, verschiedene heilsame Gesetze gab, und, es scheint, die drey Edicte jn der Stadt, daseiet"* ein ließ, und daß unter ihm Salvius Julianus / ^ großer Rechtsgelehrter, welcher selbst den letzte".^ satz machte, der noch nachher geblieben ist, über s» .'2. 4' x) E>. Latini Pacati Drepanii Panegyricus, Amst c nouvar. praes. ^ *) Nictu durck das Edictum perpetuum, w«e ma« qlauble; s. davon unrca §. Der Ausdrucr rxsrpctuum kommt aucl> icbon in >der Periode v Zwdlf Taselii b>s aus.cicero vor, im emer Tekannrmachmig m erner cmzclnen Sacye-

6. Nebst einer römischen Eroberungs-Geschichte und Länder-Uebersicht - S. 532

1807 - Erfurt : Keyser
sz2 Beschreibung des Zustande- gefetzt werden; aber über Lebensgröße. Sie besteht, nach der Geschichte des Virgils, *) aus drey Haupt- fianrendem alten ^aokoon und fernen deydeu Söhnen, welche von zwey großen Schlangen umwun- den find. Der Ausdruck ist der des höchsten Schmerzen, der Angst, welcher der Vater unterliegt, und der äu- ßersten Kraft, mit welcher er widerstrebt, und hat eine alre Basis mit zwey Stufen, als Zugabe zum Watt, h Laokoon legt. **) Die Verrvicke- auf weichen stch h) Aen. Ii, 22!. lung ) In den Propyläen — herausgegeben von Görhe (lt Bd. iö S>. Tübingen 1798 ) Ut eme wichtige Abhanv' lung über Lavkvou, welche den Zweck hat, den inner" und äußern Geist dieser unschätzbare» Gruppe dur^ eine ästhetische Zergliederung zu einhüllen. Wir (fa' den nur Folgendes davon aus. „Der Zustand der dsw Figuren > der G-uppe Laokvons) ist nur der höck"'^ Weröheit stufenwetse dargestellt; der älteste Svi)» nur an den Extremitäten verstrickt. der zweyte umwunden, besonders ist ihm die Brust.zusamniee schnürt; durch die Bewegung des rechten Arms er sich Luft zu machen, mit der Linken drängt er fa'” den Kopf der Schlange zurück, um sie abzuhalfta daß sie nicht noch einen Rmq um die Brust ziehe; r ist rm Begriff, unter der Hand wegzuschlüpfen, nesweqs aber bcrst sie. Der Vater hingegen w'll "71 und die Kinder von diesen Umstnckungen m«l Ge>ra> befreyen^. er preßt die andere Schlange, und dm», gereizt, beist ihn in die Hüfte. Um die Stellung y*. Vaters sowohl rm Ganzen, als auch nach allen Tm' len deö Körpers zu erklären, scheint es am Vorths'. Haftesten, das augenblickliche Gefühl der Wunde ö' die Hauptursache der ganz.» Bewegung anzugeb^ Die Schlange hat nicht gebissen sondern sie beist, ""g Zwar in den weichern Theil des Körpers über und ekiv hinter der Hüfte. Die Stellung des restaurirtcn der Schlange hat den eigentlichen Biß der nrcht recht angegeben. Glücklicherweise haben stch die Reste der beyden Kinnladen an dem hintern Tb' der Statüe erhalten. " S. 8. 9 Auch ver^u . die Abhandlung eines Künstlers über die Gruppe Lavkoon im -Ören St. des Meuselschen Museunis > Künstler (Mannheim 1790) gelesen zu werden.

7. Nebst einer römischen Eroberungs-Geschichte und Länder-Uebersicht - S. 556

1807 - Erfurt : Keyser
ff$ ..Beschreibung des Zustandes Götterbildern gaben; daher die immerwährend^ 5^ gend A tu welcher sie dieselben abbildeten; daher Ruhtz,uttd Grille des Gemüths, die Entfern ungal'^ Leidenschaften, von denen sie höchstens nur einen ken blicken ließen. Eben, so bemühet waren sie al,$ um den Wohlstand und die Sittfamkeit; Alles-,' eine unregelmäßige Nachlässigkeit, einen Uebehrall athmete. Alles, was für unanständige Freyheit le gelten können, entfernten sie gänzlich. Der 8^' hterzu sind ihre Tänzerinnen :, wie züchtig, mitten freyen Tanze erscheinen sie nicht.'.Jupiter, beynr ho»? sten Schmerz in der Geburt Minervens , verdtlst^ nur sein Ge^cht. Apollo soll Zorn und Berachlle beym Siegen über den Drachen Python ausdrücke^ ohne sein Gesicht weiter zu entstellen, legt der Kürng den Zorn in die Flügel der Nase, den Schmerz slutdv Lippen. Die äußerste Traurigkeit der Hekuba E den Tvd des. Hektor aber, beschreibt nur die Kettn, rung der. gesenkten Stirne, mit der rechten $?£ Wie stark, und doch wie fein, ohne der - 0®?'! heit etwas zu benehmen, schildert der Kürrstler s!', ganze Zieihe von Leidenschaftelt in dem Labkoon f ™ . stellt er die höchste Beiaubnng zugleich neben der 0^! heit in den Töchtern der Niobe dar!- Wie zeich^ die Bilder.der Kaiser, ohne monarchischen Stolz, ^ Herrn ; die Bilder der Kaiserinnen, ohne alle erku> stelte Artigkeit, schöne und kluge Frauen an! 5!!1 ,t bestätiget sich der große Grundsatz der Alten, daß Diel mit Wenigem anzeigen müsse. Zu allen dies, erhabenen Vollkommenheiten aber mußten allerdrns erst Vollkommenheiten einer niedrigen Art, nälirirw eine vollkommene Richtigkeit der Zeichnung, schöne, 0/ uane, ffießende und sanfte Umrisse der Körper, D höchste anatomische Kenntniß, eine genaue Bekann' schalt mit dem Spiele der Muskeln und der Wim" ^ der Wdeuschgften auf den-Körper, den Künstlern W Weg bahnen. Und diese Vorkenntnisse.sind auch w* unentbehrliche Einleitung in das Studium deräutlke " i

8. Nebst einer römischen Eroberungs-Geschichte und Länder-Uebersicht - S. 495

1807 - Erfurt : Keyser
der Künste und. Wissenschaften-rk 495 Werke eines Asinius Pollio, M. Agrippa und anderer großer..Geschichtschreiber dieses Zeitalters, verloren gegangen sind. 70. Auch der ausländischen Geschichte widmeten die Horner ihren Fleiß, ob wir schon nicht sa^en können, . a§ fíe darin Meister geworden waren, wofür wir sie in Mer eigenen Geschichte zu erkennen haben. Diodor von Swilien, ein Grieche aus dem Zeitalter Casars M Augustas, brach hier die Bahn. Von seinen 49 wuchern der allgemeiner, Geschichte sind nur noch die 5 ersten, und das eilfte bis zum zwanzigstest Buche, in allem 15 Bücher, vorhanden. Man kann seinen Fleiß schlechterdings nicht verkennen; seine Einsicht und Be- Meiluug aber hat oft Tadel gefunden. Trogus ^ompejus schrieb im Zeitalter des Augustas, in der sanier des Theophons, ein größeres Geschichtbuch, uns aber, verloren gegangen ist. Ungefähr im Zeit- chter des K. Antonius lieferte M. Junianus Juftis ^Us einen Auszug daraus, der nach und nach das Hauptwerk verdrängte, in einem reinekn und gefällü öev» Styl, als man es von einem Schriftsteller seir Zeitalters erwarten kann. Manche Fehler, z. B. !? der Zeitrechnung, rühren nicht von ihm her; einen <heil der Schuld tragen die spateren Abschreiber, o) p eben diese Zeiten gehört auch der Grieche Vlicos iau* von Damascus, ein vom K. Augustus besonn geschätzter Schriftsteller, welcher die assyrische ^schichte und sein und des Augustus Leben beschrieb, «p besitzen von ihm nur noch einzelne Bruchstücke, p ungleich mehrerem Erfolge, als alle diese Vorgarn schrieb Tacitus sein Buch von der Lage und den Sir? ^ L^viev's Vorrede zu ftiner franzbf. Usberfetzung ves Justmö, Paris 1737.

9. Theil 2 - S. IX

1796 - Erfurt : Keyser
Ix zur zweiten Auflage. mancherley Verhältnissen gefördert werden muß- te, sahe ich mich genöthigt, in Absicht auf Wer- ke, die auch ich nicht besitze, oder haben konnte, einen Gehülfen, der naher an den Quellen wä- re, aufzusuchen; und ich fand ihn an dem schon bekannten Herrn M. Fikenscher, einem wür- digen Mitglieds des philologischen Semina- riums zu Erlangen, durch Verrath des Herrn Hofraths Harleß.^ Da aber leicht hin und wieder falsche und unbrauchbare Stellen seyn konnten: so war nicht genug, daß ich hier mit ausharrender Geduld berichtigte, und wohl hal- be Tage oft mit einzelnen Stellen zubrachte, um ja nicht von den Citaten des Verfassers, der gewiß mit mühsamen Fleiße forschte und schrieb, ohne Noth etwas wegzustreichen; son- dern ich prüfte auch nach Möglichkeit die mir zugeschickten Berichtigungen, da Herr Fi keu- sch er den Text mit den Citatis überall zu ver- gleichen, nicht allemal Zeit hatte, und auch mcht wissen konnte,was ich von dem Texte stehen las- sen würde; und ich setzte noch neue hinzu, die mit den von mir beigefügten Anmerkungen, au- ßer denen in den fortlaufenden Buchstaben, im- mer durch Sternchen unterschieden sind. Was die Hauptsache des Buches, den Text selbst betrifft: so habe ich zwar lieber mit Mühe zu verbessern und abzuhelfen gesucht, als (weiches oft viel leichter gewesen wäre) neu zu arbeiten, um nach dem Wunsche und Gründen des Hrn. Verlegers, das Werk auch nicht zu sehr zu verstärken. Aber die Wahrheit und der * s Zu-

10. Theil 2 - S. 630

1796 - Erfurt : Keyser
6zo Gottesdienstliche Verfassung der Römer. sichten, z. E. als Erfinder und Vorsteher der Fahr- und Reitekunst *) verehrt. Die Seeleute flehten ihn um glückliche Rückkunft an. Er wird abgebildet als ein ältlicher Mann, mit blauen Augen, einem krausen Barte, einer breiten Brust, und gewöhnlich heiterm Gesichte; aber auch im Sturme mit der Miene eines zürnenden Gebieters — und mit Jupiters Majestät, größtenkheils nackend oder mit einem iin Sturmwinde flatternden Gewände Er halt in der einen Hand den bekannten Drcyzack (Tridens), und fitzt entweder auf einer Muschel, oder, und zwar meist! mit seiner Ge. mahlin Amphirrire, auf einem Wagen, der die Gestalt einer Muschel hat, und von Meerpferdcn gezogen wird g\ Seine Begleiter find portunus, die Miro» jim und Mamra (siehe misen), Außer der Gedach- ten schreibt nran ihm noch zwey Gemahlinnen, Sala- cía und Venilla, die Ebbe und Llmh zu. Man opferte ihm einen schwarzen Ochsen. Wegen der Erdbeben wurde er insonderheit Ennosigäusodecsisichchsn (Erd- crfchütterer) geheißen. Consus, Stabiliror U. s. w. sind andere von diesem Könige der Gewässer hier und da vorkommende Namen. 28. Dulcanus, der Sohn Jupiters und der Juno, ward als der Gott des Feuers und der mechanischen Künste, die dieses Elements bedürfen, verehrt. Ju- piter warf ihn, weil er seiner Mutter, als sie Jupi- ter in der Luft aufhängen *) wollte, zu Hülfe kam, von *) Daher die feyerlichen Spiele, welche dem Neptunus Eguestcis zu Ehren, unter dem Namen Consualia (Liv. 1, 9.) gehalten wurden: Consus hieß der Neptun, gleichsam der Gott geheimer Anschläge. g) Gruteri Inscr. ed. nov. p. 1073. Wilde Gemm. sei. n. 43. *) S. oben Juno, wo sie als das Sinnbild der Atmosphä- re (und Jupiter als die oberste Luft) vorkomnien. Hier
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