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1400 Sorten zählt, und eben deswegen gibt es auch eine so große
Menge von Weinarten, die sich durch Güte und Geschmack, wie
auch durch Farbe und andere Eigenschaften sehr von einander unter-
scheiden. Unter den deutschen Weinen wird der Rheinwein für den
besten gehalten. Die besten Traubensorten zum Essen sind: der
Muskateller, wovon es eine weiße und eine rothe Spielart gibt,
der Gutedel, ebenfalls weiß oder roth, und die Zibentraube, mit
ovalen gelblichen Beeren, wovon in den wärmeren Ländern die
großen Rosinen oder Zibeben kommen. Die besten Weine geben:
der Riesling, welcher weiße (grüne) Beeren hat, und besonders
häufig am Rhein gebaut wird, wovon die Rheinweine so vorzüglich
sind; der Klüvn-er, welcher kleine, dunkelblaue oder graue Beeren
hat; der Sylvaner (Salviner) oder Oestreicher mit einer weißen
oder einer blauen Spielart; der Traminer, roth; der Strohwein
oder Sekt entsteht aus den Trauben, die man im Herbste noch auf
dem Stroh trocknet, wodurch sie einen großen Theil des Wässerigen
verlieren und also an Süße zunehmen.
Wohl ist der Wein ein herrliches, den Müden und Kranken
erquickendes, den Niedergeschlagenen erfreuendes Getränke, das
der, der es haben kann, täglich genießen mag, aber immer so, daß
wirklich nur das Herz erfreut wird und nicht der Bauch dabei in
seine tolle Luftigkeit geräth, wobei er mit dem Verstände und dem
Herzen durchgeht, und beide zu Sachen hinreißt, die nicht gut und
nicht recht sind.
9. Der Haifeebaimi.
Seine Bhitler sehen fast wie Pommeranzenblät-
ter aus; nur sind sie viel länger; die Blüthen sind
weiss; die Frucht ist eine kleine Hirsche, welche
anfangs grün, später roth, zuletzt bei völliger Heise
schwarz ist. Sie enthält unter dem dünnen, widrig-
süsslichen, ungeniessbaren Fleische zwei harte Sa-
menkerne, die bekannten Kaffeebohnen, welche mit
den flachen Seiten an einander liegen. Der Kaffeebaum
blüht jährlich zweimal und man findet fast immer
Blüthen, unreife und reife Früchte an demselben.
Ursprünglich wächst dieser Baum in Arabien,
wo er in vielen Gegenden eben so häufig angepflanzt
ist, als bei uns der Zwetschenbaum. Und gewiss
ist die dortige die edelste und beste Kaffeesorte in
der ganzen luteit. Ufenn man aber meint, dass
nun auch in jenen Gegenden immer und überall der
beste Kuffee getrunken werde, so irrt man sich sehr.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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sehr mild. Nur in sumpfigen Gegenden herrscht ungesunde Lust, und hier wü-
thet zuweilen das furchtbare gelbe Fieber. Man baut alle europäischen Obst-
arten, Baumwolle, Reiß, Getreide, Zucker und vorzüglich Tabak. In den
ungeheuren Wäldern leben viele Pclzthiere und viel Wild. Von den schädlichen
und lästigen Thieren erwähnen wir die Klapperschlange und die Muskitos.
In Carolina und vorzüglich in Californien findet man eine ungeheure Menge
Gold, in den Gegenden des Misfisippi viel Eisen, Kupfer und Blei. Die See-
küsten sind reich an großen, natürlichen Häfen.
Die südlichen Staaten haben Sklaven; es sind dies Neger oder Schwarze,
welche durch den schändlichen Menschenhandel aus Afrika zu Arbeitern in den
Plantagen eingeführt wurden. Zur Ebre der Menschheit wird dieser abscheu-
liche Handel jetzt immer mehr beschränkt. Handel, Fabriken und Gewerbe be-
schäftigen den britischen Kolonisten; der Deutsche ist der tüchtigste Landbauer
und Handwerker. Er zeichnet sich durch Fleiß, Ordnungsliebe und Genügsam-
keit aus. Die Regierungsverfassung verbindet jetzt,einunddreißig verschiedene,
von einander völlig unabhängige Staaten und mehrere Distrikte zu einem
Ganzen, und zwar durch den Congreß, welcher sich aus Abgeordneten der
sämmtlichen Staaten bildet. An der Spitze steht der auf vier Jahre erwählte
Präsident, welcher die vollziehende Gewalt hat. Die Union zählt jetzt über 25
Millionen Einwohner auf 140,000 Quadratmeilen. Ihre Landessprache ist
die englische.
32. E i n P r a i r i e b r a n b.»
Der lieblichste Spätherbst hatte eine Anzahl Reisender eingeladen, in der
Prairie von den Pferden zu steigen und bei einem Mittagsmahle, aus einem
köstlichen Büffelrücken bestehend, einige Stunden behaglicher Ruhe zu pflegen.
Die Natur selbst scheint eine Feierstunde zu halten. Ueber das unermeßliche
goldene Meer der gelb gewordenen Prairiegräser und Blumen streift ein kaum
merklicher Westwind, und das gegenseitige Neigen der Stengel scheint ein ver-
trauliches Getose derselben zu bewirken. Die ganze unermeßliche Prairie liegt
schweigend, als ob sie raste oder Mittagsruhe halte, während das majestätische
Gestirn des Himmels, bereits den Scheitelpunkt seines Laufes hinter sich,
nach dem Westen sich neigt. Gemüthlich plaudern die Jäger oder Reisenden
von der Jagd auf den Prairien und den Gefahren, die sie bestanden; sieh',
da werden ihre Pferde auf einmal unruhig, toll und suchen mit aller Gewalt
sich loszureißen von dem Lasso und zu entfliehen. „Auf, auf!" ruft der erfah-
rene Gabriel, „auf, ihr Freunde! Schnell die Pferde gesattelt! Retteteuer
Leben! Die Prairie steht in Flammen, und die Büffel jagen gegen uns
heran !"
Da waren keine Worte zu verlieren; Alle sprangen auf; es galt das
Leben! Nur die schnellste Eile kann reiten. In einer Minute sind die Pferde
gesattelt; in der zweiten jagen die Reiter schon über die Prairie hin. Es be-
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: rene_Gabriel
Extrahierte Ortsnamen: Carolina Californien Afrika Congreß
118
5. Die Olive.
Die Olivenbäume sind den Bewohnern des südlichen Europa's, nament-
lich den Italienern und Griechen, eben so viel werth, als uns die Obstbäume.
Da ist keine Hütte, zu der sich nicht die Olive gleichsam als Hausgenosse ge-
sellt hätte; da ist kein Berg, in dessen Mittelgrunde nicht Olivenbäume grün-
ten, während am Fuße die breitblätterige Feige steht. So lang nur noch etwas
Leben in ihren Adern kreis't, bietet sie sich mit Allein, was sie hat, zur Be-
nutzung dar. Mit geringer Pflege zufrieden, segnet sie schon mit ihrer kirsch-
artigen Frucht, noch wenn dieselbe unreif ist, indem sie eingemacht auf die
Tafel gebracht wird. Hat sie die gehörige Reife erlangt, so wird aus ihrem
Fleische das bekannte Oliven- oder Baumöl gepreßt, das fast in allen südlichen
Ländern Europa's stak> der Butter zur Bereitung vieler Speisen gebraucht,
namentlich aber als Salatöl benutzt wird. Doch nicht nur in ihren Früchten
spendet die Olive den mannichfaltigsten Segen; ihr Holz ist auch eine Zierde
der Stuben. Die Möbeln, welche daraus verfertigt sind, sehen wie marmorirt
aus, ja, oft wie mit Landschaften bemalt. Nicht minder ist der Baum ein
Schmuck der Gebirge und ein Licbliirg der Maler. Zwar sagt man, daß er
unserm Weidenbaume ähnlich sehe, der bekanntlich kein schöner Baum ist; aber
sicherlich übertrifft er ihn in dem Wuchs seiner feinen und zierlich verschlunge-
nen Zweige, in dem silberfarbenen, leichten Blatte seiner Krone, in den lieb-
lichen Gruppen, die er an den Bergabhängen Italiens bildet, deren Rücken
sich meistens nackt mit scharfen, bestimmten Linien in die reine, tiefblaue Lust
des Südens erhebt und aus der Ferne blau erscheint. Er soll aus Palästina
nach Europa gekommen sein. Seiner wird zuerst im alten Testamente bei der
Sündsluth gedacht. Die Taube, welche Noah zunr zweiten Male ausstiegcn
ließ, trug, als sie zurückkam, ein frisches Oelblatt in ihrem Schnabel, und
Noah erkannte daran, daß das Gewäffer gefallen sei. Dieses grüne Friedens-
blatt, im Schnabel der treuen Taube gehalten, ward bei den älteren Christen
ein sinniges und liebes Denkmal. Auf ihren Friedhöfen sah man nämlich häu-
fig die Taube mit dem Oelblatte in Stein ausgehauen. Salomon ließ aus
dem Holze der Olive zwei Cherubin!, zehn Ellen hoch, anfertigen und diese in
seinen herrlichen Tempel bringen. In der Stistshütte brannte das allerreinste,
lautere Olivenöl in einer Lampe, und aus Olivenöl wurde das heilige Salböl
zubereitet, mit welchem Samuel sein Horn füllte, als er den David mitten unter
seinen Brüdern zum Könige salbte. Auch der Frankenkönig Chlodwig, der bis
zur Schlacht bei Zülpich ein Heide gewesen, wurde am Weihnachtsfeste des
Jahres 496 von einen! Bischöfe mit solchem Oele gesalbt.
Auch den Griechen war der Oelbaum von großer Bedeutung. Die Göttin
Pallas Athene, so erzählten die Griechen, habe mit eigener Hand die erjle
Olive auf Athens Tempelberg gepflanzt, und von dieser stammten alle Oliven
Griechenlands ab. Als einst Athen durch die Perser eingeäschert wurde, brannte
auch der Olivenbaum, den die Athene gepflanzt, mit an, brannte jedoch nicht
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
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152
Blechnäpfen oder irdenen Töpfen in einen heißen Ofen stellt. Auch dadurch
tödtet man sie, daß man ihnen die Luft entzieht. Die getödteten Thiere wer-
den dann auf Matten ausgebreitet und so lang der Sonne ausgesetzt, bis sie
völlig trocken sind. Nachdem sie dann noch gesiebt worden sind, um sie von
Unreinigkeiten zu befreien und um das Weibchen von den kleineren Larven
zu sondern, verpackt man sie in Schachteln. In diesem Zustande sind sie nun
eben der unter dem Namen Cochenille bekannte Farbestoff. Man sieht, daß die
Cochenillezucht zwar ein einträgliches, aber auch ein sehr mühevolles Ge-
schäft ist.
32. Der Seidenspinner
Ihr habt doch gewiß schon von dem Seidenwurme gehört, von dem un-
sere Seide kommt. Nun, das ist eben die Raupe, aus welcher der Seidenspin-
ner, eines der nützlichsten Insekten, entsteht. — Glaubt ja nicht, daß der Sei-
denspinner schön aussieht. Er ist ein Nachtvogel, ungefähr einen Zoll lang
und mit ausgespannten Flügeln zwei Zoll breit. Er hat gelblich-weiße Flügel
mit drei blaßbraunen Streifen und kammartige Fühlhörner. Das Weibchen
legt in einigen Tagen 300—500 Eier, die so groß sind, wie Hirsekörner.
Durch eine Wärme von 18—20 Grad werden diese Eier in 6—8 Tagen
ausgebrütet. Die kleinen Räupchen, die erst weiß sind, dann braun werden
und zuletzt einen schwarzen Kopf bekommen, wachsen schnell. Sie sind sehr
gefräßig, wie alle anderen Ihresgleichen, rühren aber Nichts an, als die Blät-
ter des weißen Maulbeerbaums, wenigstens will ihnen nichts Anderes recht
schmecken und zusagen. Sie häuten sich vier- bis fünfmal, und zwar beinahe
jede Woche einmal. So lebt und frißt nun diese Raupe 6—7 Wochen lang.
5—7 Tage nach der letzten Häutung fängt sie endlich an, sich einzuspinnen,
was sie vorher dadurch zu erkennen gibt, daß sie nicht mehr frißt, sondern mit
Fäden im Maule und mit aufgerichtetem Halse unruhig umherläuft, um einen
Ort zu suchen, an den sie die Fäden befestigen kann. Hat die Raupe endlich
diesen Ort, nämlich dürre Ruthen von Birken- oder andern Reisern, gefun-
den, so klebt sie zwei sehr feine Tröpfchen eines klebrigen Saftes an die Ru-
then an, bewegt den Kopf hin und her und bringt so zwei sehr dünne Fäden
aus den Oesfnungen heraus, die sie geschickt mit den beiden Vorderfüßen zu
einem Faden zu verbinden weiß. Zuerst spinnt sie ein weitläufiges, verwor-
renes und durchsichtiges Gewebe, aus welchem die Floretseide kardätscht wird.
Den zweiten Tag zieht sie die Fäden um sich herum und bildet den eigentlichen
Kokon (Seidenhäuschen), in dessen Mitte sie sich befindet. Ein solcher Kokon,
der ziemlich die Größe und Gestalt eines kleinen Taubeneies hat, besteht aus
einem einzigen Doppelfaden, der 900 —1200 Fuß lang ist. Dies ist nun
unsere Seide, die man nicht erst zu spinnen braucht, wie den Flachs oder die
Baumwolle; denn das hat ja die Raupe schon gethan. Man darf nur 10—12
Kokons mit einander abhaspeln und sie zwirnen. Läßt man aber der Puppe,
— 70 -
Er brachte 1032 Burgund (das alte arelatische Reich) an sein Haus; ebenso Schwaben durch seine Gemahlin Gisela. Sein Stiefsohn Ernst empörte sich gegen ihn, wurde geächtet und fand mit seinem Freunde Werner von Ky-bürg ein tragisches Ende bei der Belagernng der schwäbischen Burg Falkenstein 1030. Das wechselvolle Leben des Herzogs Ernst bot den Dichtern des Mittelalters reichen poetischen Stoff zu Sagen und Liedern.
Konrad Ii. ordnete den Gottesfrieden — Treuga Bei — an, wonach an den durch das Leiden Christi geheiligten Wochentagen die Waffen ruhen mußten.
Er machte sich Polen und Böhmen lehenspflichtig, mußte aber Schleswig bis zur Eider an Kan nt d. von Dänemark abtreten. Biele kleinere Lehen wurden unter seiner Regierung erblich, was große Nachteile zur Folge hatte.
Konrad starb in den Niederlanden 1039 und liegt in dem von ihm erbauten Dome zu Speyer begraben.
Heinrich Iii. 1039—1056, genannt der Schwarze, Konrads Ii. Sohn und Nachfolger, hob das kaiserliche Ansehen zu der Macht, die schon sein Vater erstrebt hatte; vor dem strengen Kaiser fürchteten sich die Großen des Reiches. Er machte sich den König von Ungarn lehenspflichtig und brachte Heinrich I. von Frankreich zum Schweigen, nr'cher Ansprüche auf Lothringen erhob.
Damals sah es traurig in der Kirche Gottes aus: drei Päpste waren gewählt, von denen Keiner zurücktreten wollte. Heinrich vermochte sie zur Abdankung und lenkte die Wahl auf den Bischof von Bamberg, der als Clemens Ii. den päpstlichen Thron bestieg. Auf ihn folgten Damasns Ii. und Leo Ix., die ebenfalls Deutsche von Geburt waren. Heinrich starb im kräftigsten Mannesalter in seiner königlichen Pfalz zu Goslar und wurde in Speyer beigesetzt.
Heinrich Iv. (1056 — 1106) war erst sechs Jahre alt, als ihm die Königskrone zufiel; deshalb regierte statt seiner seine Mutter Agnes, welcher der Bischof von Augsburg mit Rat und That zur Seite stand. Die Erziehung des zwar talentvollen aber leidenschaftlichen jungen Fürsten übernahm anfangs der sittenstrenge Erzbischof Hanno von Köln, der mit Festigkeit dem ungezügelten Wesen Heinrichs entgegentrat, und später Adalbert von Bremen, der seinen bösen Neigungen nicht genug Widerstand leistete.
Kaum zur Regierung gelangt, überließ sich Heinrich in
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Extrahierte Personennamen: Gisela Ernst Werner_von_Ky-bürg Ernst Konrad_Ii Konrad Konrad Heinrich_Iii Heinrich Konrads Konrads Heinrich_I._von_Frankreich Heinrich_I. Heinrich Clemens_Ii Leo_Ix. Leo_Ix. Heinrich Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Agnes Hanno_von_Köln Heinrichs Heinrich Heinrich
o Dtto I. Christentum unter den Slaven.
wurde, Hane sich an die Spitze der verschworenen Großen gestellt. Der König kam nach Quedlinburg, und auch die Verschworenen stellten sich ein, und der schwarze Anschlag hätte genügen können, wenn er nicht noch kurz vor Ostern dem Könige entdeckt worden wette. Der König traf seine Vorsichtsmaßregeln, und feierte, von einer verstärkten L>char treuer Krieger umgeben, ruhtg das heilige Osterfest. Nach demselben aber versammelte er ne treuen Fürsten, die sich gleichfalls zu Quedlinburg einge-Nmden hatten, enthüllte die Verschwörung und begehrt ihren Rat. Er lautete auf Festnahme und Hinrichtung der Schuldigen. ~ei Graf Erich aber zog beit Tod mit den Waffen in der Hand vor, und statt sich verhaften zu lassen, stieg er, als Bewaffnete steh ihm näheren, zu Pferde und kämpfte so lange, bis er getötet wuide. Der übrigen Hanptverschworeuen Köpfe fielen durch das Schwert des Richters. Heinrich, der treulose Bruder des Königs, wnrde^nach der Pfalz Ingelheim in Verwahrung gebracht.
L tto hatte die -Llaven zwar unterworfen, und seines treuen Gero stcirf"e Hand hielt sie nieder, aber nur dann war zu hoffen, daß sie die Herrschaft ertragen lernen würden, wenn sie zu Christen und allmählich auch zu Deutschen gemacht würden. Dem letzteren schien am besten vorgearbeitet werden zu können, wenn beutsche Einrichtungen bei den Slaven eingeführt würden. Das beschloß denn auch Otto und übertrug die Ausführung dem Gero. Hart war das Schicksal, das dadurch die Slaven traf, welche freie Herren des Grundes und Bodens waren, auf dem sie lebten. Das Joch des Lehenswesens wurde ihnen auferlegt, t h r Land wurde an deutsche Vasallen gegeben, und bekam fremde Herreu, die s i e, die Eigentümer von Gott und Rechtswegen, zu Knechten machten.
Bereits hatten christliche Missionäre in diesen Gegenden den Glauben gepredigt. Aber die Slaven, von Natur aus ein zähes Volk, hielten nicht nur an ihren Göttern fest, sondern waren dem Christentnme auch deshalb abhold, weil es von ihren Unterdrückern kam, und weil es die Abgabe des Zehnten über sie brachte. Meils aber waren die christlichen Priester so thätig, teils waltete der Markgraf Gero so umsichtig und kräftig, und teils jähen die Slaven selbst so klar ein, daß nur die Annahme des Ehrtstentuluv sie wenigstens etwas gegen die Gewalt ihrer neuen Herren schützen könne, _daß Otto I. bis zum Jahre 946 die hierunter Oldenburg (Holstein) und Havelberg, und später das Bistum Brandenburg stiften konnte. In beut ganzen Striche von der Ostsee am rechten Elb ns er hinan bis an die Grenze von Böhmen huldigten die slavischen Völker, die in der Lausitz aus-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Erich Heinrich Heinrich Gero Otto Gero Gott Gero Otto_I.
Sein Privatleben. °'
Hühnern und Tauben, auch hielt man als Ziervögel Pfauen, Enten und Turteltauben. Die Aufsichtsbeamten mußten zu Weihnachten ein genaues Verzeichnis von dem ganzen Bestände an Vieh, Getreide, Wein, Honig, Eiern, Wolle n. s. w. einreichen, am Palmsonntag den Geldertrag abliefern und Rechnung ablegen. Wenn Karl feine Güter bereifte, was fehr oft geschah, fo war er ganz Landwirt und vergaß den König und Staatsmann; er nahm alles selbst in Augenschein, ordnete Verbesserungen an, prüfte die Bauanschläge und sah die Rechnungen nach, in welche alles bis aufs Kleinste, selbst jedes verkaufte Ei, eingetragen sein mußte.
6. Karls Privatleben und Tod.
So groß Karl iu allen Verhülltnissen des öffentlichen Lebens war, fo liebenswürdig erscheint er irrt Privatleben. Wie er seiner Mutter stets die höchste Ehrfurcht erwies, so war er feiner Schwester Gisla ein liebevoller Bruder, feiner (Zweiten) Gemahlin Hildegard ein zärtlicher Gatte, feinen Kindern ein sorgsamer Vater. Seine Söhne ließ er nicht nur in den Waffen üben, sondern er war auch mit der größten Sorgfalt für ihre geistige Bildung bemüht. Eben so sorgte er dafür, daß feine Töchter, an denen er mit ganzer Seele hing, nicht nur in den weiblichen Künsten des Spinnens, Webens und Wirkens, sondern auch iu den Wissenschaften unterrichtet würden. Nie mochte er sie von feiner Seite lassen, und nicht bloß bei Tische mußten sie neben ihm fitzen, sondern sie begleiteten ihn auch auf feinen Reifen, gingen mit ihm auf die Jagd, und selbst auf feinen Kriegszügen trennte er sich nicht von ihnen.
In feiner Lebensweise war er außerordentlich einfach. Niemand konnte müßiger fein in Speise und Trank. An seiner gewöhnlichen Mittagstafel gab es nur 4 Gerichte, außer dem Braten, den er von den Jägern am Bratspieß herbeibringen ließ, und den er fehr gern atz. Gastmähler fanden nur selten und an besonders festlichen Tagen statt; dann fah er aber auch gern recht viele Leute bei sich. Wein trank er wenig, selten mehr als dreimal bei Tische, und nichts verabscheute er mehr, als Trunkenheit; dagegen wurde es ihm fehr schwer, an Fasttagen ohne alle Speise fertig zu werden, und er meinte, das Fasten schade ihm. Zur Unterhaltung ließ er sich bei Tafel etwas von den Thaten der alten Könige, auch wohl aus den Schriften des heiligen Augustin vorlesen; auch liebte er bei Tische Saitenfpiel und Gesang. Nach der Mahlzeit pflegte er 2—3 Stunden zu schlafen;
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karls Karls Karl Karl Gisla Hildegard
80 Weitere Ausbreitung der neuen Lehre.
Niederwerfung seines Feindes, und erklärte ihm (1542) den Krieg. Als Vorwand gab er an, daß zwei französische Gesandte, welche nach Constantinopel hatten reisen wollen, im Mailändischen ermordet worden wären. — Aber auch dieses Mal entschied das Waffenglück gegen ihn. Karl drang siegend in Frankreich ein und stand schon in der Nähe von Paris, wo sich alles flüchtete; da bot Franz dem Kaiser Frieden an, der auch für diesen sehr erwünscht war, weil wichtige Angelegenheiten feine Rückkehr nach Deutschland erheischten. Dieser Friede wurde im Jahre 1544 zu C r e s p i geschlossen. Franz behielt das streitige Burgund, und Karl Mailand. In vier Kriegen war also nichts erreicht, und alles Menschenblut vergebens vergossen worden. Doch hatte Franz den Ruhm, die Fortschritte seines Nebenbuhlers gehemmt und einem Herrscher, vor welchem ganz Europa gezittert hatte, das Gegengewicht gehalten zu haben. Er starb schon im folgenden Jahre.
16. Luthers Eoii. Bei* Lchmalkaidis'che Krieg.
Luther brachte die letzten Jahre seines Lebens in sehr gedrückter Stimmung zu. Äußerlich zwar ging alles nach Wunsch. Immer größer wurde die Zahl der fürstlichen Anhänger des „Evangeliums," und somit auch die der Läuder, in welchen dasselbe znr Herrschaft gelangte. Der Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg, der im Jahre 1535 seinem Vater Joachim I. in der Regierung gefolgt, trat im Jahre 1539 zum Protestantismus über. Im Herzogtum Sachsen wurde derselbe durch Heinrich von Freiberg eingeführt, der im Jahre 1539 nach dem Tode seines kinderlosen Bruders Georg die Regierung angetreten. In Braunschweig erlag der Luther so sehr verhaßte und so leidenschaftlich von ihm geschmähte Herzog Heinrich der Jüngere i. I. 1541 einem Angriff der Schmalkaldischen Fürsten, die ihn ans seinem Lande vertrieben und den Gottesdienst in demselben nach lutherischer Weise einrichteten. Würtemberg wurde durch den Herzog Ulrich „reformiert," nachdem derselbe dnrch den Landgrasen Philipp von Hessen im Jahre 1533 mit Waffengewalt in sein Land zurückgeführt worden. In Baden begünstigte der Markgraf Ernst von der Durlacher Linie, in der Rheinpfalz der Kurfürst Friedrich Iii. die Verbreitung des Luthertums. Während unter diesen Verhältnissen der Untergang der alten Kirche in Deutschland in nicht allzuferner Zeit unausbleiblich schien (siehe auch die Anmerkung Seite 68), wurden auch im Auslande ganze
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Franz Franz Franz Franz Karl_Mailand Karl Franz Franz Luthers_Eoii Luther Joachim_Ii Joachim_I. Heinrich_von_Freiberg Heinrich Georg Heinrich_der_Jüngere Heinrich Würtemberg Ulrich_„reformiert Philipp_von_Hessen Philipp Ernst Ernst Friedrich_Iii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Constantinopel Frankreich Paris Deutschland Burgund Europa Brandenburg Sachsen Braunschweig Baden Rheinpfalz Deutschland