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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 362

1855 - Mainz : Kirchheim
362 Dieses große, schöne und mit den köstlichsten Produkten ausge- stattete Land gehört zum großen Theil den Engländern. Das bri- tische Ostindien hat zur Hauptstadt Calcutta am Ganges. Unab- hängig von englischer Herrschaft sind die Länder der kriegerischen Seiks und das Land Nepal am Himalapa, und der Staat der Mäh rat ten. Hinterindien wird von eigenen unumschränkten Für- sten regiert. Auf beiden Halbinseln haben Franzosen, Portugiesen, Dänen und Holländer Besitzungen. Afrika. 69. Afrika umfaßt 550,000 Q. M. mit 100 Mill. Menschen und ist eine große, vom mittelländischen, atlantischen und indischen Meere umflossene Halbinsel, welche durch die Landenge von Suez mit Asien zusammenhängt. Das Meer macht keine Einschnitte in's Land. Zwischen dem Tieflande des Nordens und dem Hochlande des Südens findet theils wegen der wenigen Flüssen und den zahl- reichen Sandwüsten, theils aber auch wegen des sehr heißen Klima's keine Verbindung statt. Daher kommt es, daß Afrika der unbekann- teste und unbebauteste unter allen Erdtheilen ist. 70. Der Boden dieses Erdtheils ist in bewässerten Thälern äußerst fruchtbar und liefert die größten und gewürzreichsten Pflan- zen, majestätische Palmenarten, den Butterbaum mit seinem wohl- schmeckenden Fett, den Baobab, dessen Stamm oft 80 Fuß im Umfange hat, den Affenbrodbaum, Gummibaum, Färbehölzer, die brennendsten Gewürze und Getreide in erstaunlicher Menge. Die in Afrika lebenden Thiere zeichnen sich meistens durch Größe, Muth und Raubsucht aus. So der Elephant, daö Flußpferd, das Rhino- ceros, der Strauß, das Crocodil, die Hyäne, der Löwe, die Schlan- gen; die Giraffe, das Zebra, das Gnu werden nur in diesem Erd- theile angetroffen. 71. Die zahlreichsten Bewohner Afrika's sind die Neger. Sie haben eine schwarze Hautfarbe, hochrothe, aufgeworfene Lippen, eine platt gedrückte und aufgestülpte Nase, weit abstehende Backen- knochen und Kmnladen, flache und zurückgedrängte Stirne, schwarze, krause, wollenartige Haare. In ihrer Geistesbildung, in Religion, Kunst und Wissenschaft stehen diese Neger noch sehr tief. Mit ihnen verwandt sind die Kaffern und Hottentotten, welche den afrikanischen Süden bewohnen. An den Küsten des Mittelmeeres wohnen Völker kaukasischen Stammes, Araber, Berben und Türken. Dieser Erdtheil wird in Nord-, Mittel- und Südafrika eingetheilt. 72. Zu Nordafrika gehören: 1. Aegypten, ein frucht- bares, vom Nil durchflossenes Flachland, wird von einem türkischen Pascha regiert. Bemerkenswerth ist die Hauptstadt Kairo am Nil und die Handelsstadt Alerandria. — 2. Die Berberei umfaßt das vom Atlasgebirg durchzogene Küstenland von Aegypten

2. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 380

1855 - Mainz : Kirchheim
380 gefangen und ermordet wurde, fand Alexander todt in seinem Blute. Er ließ ihn feierlich begraben und strafte seinen Mörder. Auch Indien betrat der große Eroberer, unterwarf einige Völker und würde noch weiter vorgedrungen sein, wenn ihn-nicht das bedenkliche Murren seiner Soldaten von weiteren Kriegszügen abgehalten hätte. Zwölf Altäre wurden an der Gränze seines Siegeszuges errichtet. Durch diese glänzenden Erfolge übermüthig geworden, überließ sich Alexander in Babylon, seiner Residenz, asiatischer Schwelgerei und oft grausamem Despotismus, wie er ihn an seinem Retter Klitus verübte, den er bei einem öffentlichen Gastmahle ermordete. Seine üppige Lebensart trug nicht wenig zu seinem frühen Tode bei, der ihn im 32. Lebensjahre zu Babylon überraschte. — Sein Tod war das Lärmzeichen eines langwierigen Krieges zwischen seinen Feldherren, von welchen sich jeder für den würdigsten hielt, ihm nachzufolgen. Keiner konnte sich aber zum alleinigen Herricher des großen Reiches emporschwingen. So zerfiel Alexanders Reich in mehrere Staaten, unter denen Aegypten, Syrien und Macedonien die bedeutendsten wurden. Die Römer. Die Römer haben sich durch die allmälige Eroberung der ganzen damals bekannten Welt einen unvergänglichen Namen erworben. Ihre Sprache, die lateinische, ist die Sprache der Kirche geworden und ihren Gesetzen gehorchen die Völker der späteren Zeilen. Nach Troja's Eroberung lande'en Trojaner in Mittelitalien und stifteten das lateinische Reich oder Latium. Aus den Nachkom- men der Herrscher von Latium stammten die Brüder Nomulus und Rem u s, welche an den Ufern der Tiber eine kleine Stadt von Lehm erbauten und dieselbe Nom nannten. Dieses geschah im Jahre 753 vor Christus. Nomulus war der erste Herricher oder König über das kleine Gebiet. Bald mehrte sich die Zahl der Häuser und Ein- wohner und glücklich geführte Kriege mit den benachbarten Volks- stämmen vergrößerten das Gebiet des neuen Königreichs. Si den Könige herrschten nach einander über Rom und legten den Grund zu dem nachmaligen römischen Weltreiche. Der siebente König wurde im Jahre 510 aus Rom ver- trieben. An seine Stelle traten zwei Consuln, welche jährlich ge- wählt wurden. Die Zeit des römischen Freistaats, nahe an 500 Jahre, war eine Reihe ruhmwürdiger Ereignisse und S ege für die Römer. Diese glücklichen Erfolge verdankten sie ihren Tu genden, ihrer edlen Einfachheit, ihrer Mäßigkeit, ihrem Gehorsain gegen das Gesetz und ihrer Liebe zum Vaterlande. Im Frieden bebauten die vornehmsten Männer ihre Felder, und es geschah nicht selten, daß Staatsmänner und Feldherrn vom Pfluge zu ihren hohen Würden gerufen wurden. Ihr Körper war abgehärtet und ertrug mit Leichtigkeit alle Beschwerden des Krieges. Ihre Kleidung

3. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 403

1855 - Mainz : Kirchheim
403 Wenzels Bruder, zum Throne, und es war nun seine erste Sorge dahin gerichtet, auch die Unordnung in der Kirche zu entfernen. Es wurde daher eine allgemeine Kirchenversammln n g nach Konstanz ausgeschrieben und am 16. November 1414 dieselbe er- öffnet. Hier wurden die drei Päpste abgesetzt, und Martin V., ein hochgebildeter, kluger, fester Mann, ward als Oberhaupt der Kirche ausgerufen. Auch wurde vor die Kirchenversammlung Jo- hann Huß, ein Prager Professor, der verderbliche, unchristliche Lehren verbreitete, geladen. Kaiser Sigismund versprach ihm siche- res Geleit, jedoch mit Vorbehalt der Rechtsübung. Huß wollte aber seine Lehren nicht widerrufen, wurde nun als Irrlehren seiner priesterlichen Würde verlustig erklärt und der weltlichen Obrigkeit zur Bestrafung übergeben. So wurde Huß nach den damaligen strengen Gesetzen lebendig verbrannt. Dasselbe Loos traf seinen Schüler Hieronymus von Prag. Hussens Anhänger, Hus- siten genannt, suchten in Böhmen die Lehren ihres Meisters mit Feuer und Schwert zu verbreiten. Die wilden Ziska, P r o k o p i u s der Große und P r o k o p i u 6 der Kleine führten sie in ihrem gräßlichen Vertilgungskriege gegen die Katholiken an. Bald aber zerfielen sie unter sich in Parteien, die Gemäßigten ver- einigten sich mit den Katholiken, die Strengen wurden besiegt und zum Frieden gezwungen. — Die große Unordnung und Schwäche des deutsäen Reiches endete mit Sigismunds Tod. Eine neue, bessere Zeit bricht nun für unser Vaterland an. Das Faustrecht hört auf, Gesetze und Ordnung beginnen, Deutschland wird mäch- tig und vom Auslande geachtet. Diese glückliche Umänderung haben wir den Kaisern aus dem Hause Oesterrich zu verdanken. In diesen Zeitraum gehören noch zwei derselben, Albrecht Ii. und Friedrich Ul., deren Regierung eine bessere Zeit anbahnte. Zur Zeit Friedrichs eroberten die Türken Konstan- tinopel am 29. Mai 1453. Umsonst waren seine Bemühungen, einen Kreuzzug gegen die Türken zu Stande zu bringen, denn überall herrschte Uneinigkeit im Reiche. Friedrich hatte noch die Freude erlebt, daß die deutschen Kurfürsten seinen Sohn Maxi- milian zum König wählten. Das Mittelalter. Im M i t t e l a l t e r oder in der Zeit von Karl dem Großen bis auf die Entdeckung Amerika's (800 - 1500) fanden Künste und Wissenschaften bei den Päpsten und Kaisern vor- züglichen Schutz. Gern hörte man Dichter zur Harfe singen. Man nannte sie Minnesänger und später, da sie handwerksmäßig die Dichtkunst betrieben, M e i st e r s ä n g e r. In den Klosterschulen wurden die Wissenschaften fleißig betrieben, welche dilrch Stiftung der Universitäten zu Prag, Wien, Heidelberg, Köln, Erfurt, Leipzig, Freiburg, Basel, Mainz u. s. w. und durch Wieder- 26 *

4. Theil 2 - S. 213

1864 - Mainz : Kirchheim
213 — natürliche Verwahrlosung, als üble Angewohnheit sein? — Ich kann es nicht glauben. Sind wir nicht Herr unserer Aufmerksamkeit? Haben wir es nicht in unserer Gewalt, sie anzustrengen, sie abzuziehen, wie wir wollen? Und was ist die Zerstreuung anders, als ein unrechter Gebrauch unserer Aufmerk- samkeit? Der Zerstreute denkt und denkt nur das nicht, was er seinen jetzigen sinnlichen Eindrücken zufolge denken sollte. Seine Seele ist nicht entschlum- mert. nicht betäubt, nicht außer Thätigkeit gesetzt; sie ist nur anderwärts thä- tig. Aber so gut sie dort sein kann, so gut kann sie auch hier sein; es ist ihr natürlicher Beruf, bei Len sinnlichen Veränderungen ihres Körpers gegenwär- tig zu sein; es kostet Mühe, sich dieses Berufs zu entwöhnen, und es sollte unmöglich sein, ihr ihn wieder geläufig zu machen? 81. Verschiedenheit der Menschen. Die Menschen sind verschieden dem Geschlechte nach; aber sie unterscheiden sich auch durch die Farbe ihrer Haut, durch ihre Gesichtsbildung, ihre Grösse und ihre Lebensart von einander. Gewöhnlich ist ein ausgewachsener Mensch 5 Fuss oder dritt- halb Ellen hoch. Doch werden in den kältesten Ländern der Erde die Menschen selten über 4 Fuss hoch und find gemeiniglich sehr ungestaltet. Es gibt aber auch ausserordentlich grosse Menschen von 7 bis 8 Fuss, die man Biesen nennt. Hoch gibt es kein einziges Volk auf der Erde. welches aus lauter Riesen besteht. In Ansehung ihrer Lebensart theilt man alle Bewohner der Erde in drei Haupt-Klaffen, nämlich in wilde Völker, in Hirten- V ö I k et und in gesittete Völker. — Wilde Völker gibt es vor- züglich noch in Süd-Indien, in Asien und Afrika. Sie haben das Eigenthümliche, dass sie keine Veranstaltung treffen, um ihres Un- tei hälts sicher zu sein. Sie säen und pflanzen nicht, legen keine Vor- ratshäuser an ; sie sorgen nicht für die Zukunft, sondern gehen nur dann auf Nahrung aus, wenn der Hunger sie dazu treibt. Ihre Hauptbeschäftigung ist daher entweder die Jagd, oder die Fischerei, und hierin bringen sie es zu einer ausserordentlichen Fertigkeit. Sie find unter einander alle gleich und haben also weder einen Ober- herrn, noch Gesetze. Der Stärkste und Geschickteste ist gewöhnlich ihr Anführer, wenn sie in grossen Haufen auf die Jagd gehen oder in den Krieg ziehen. — Die Hirtenvölker find etwas verständiger und gesitteter, und diess müssen sie schon defswegen fein, weil die Viehzucht mehr Aufmerksamkeit und Kenntnisse erfordert, als die Jagd. Sie heissen Hirtenvölker, weil sie sich bloss mit der Pflege des Viehes beschäftigen und von ihren Herden sich nähren. Sie haben also auch ein gewisses Eigenthum, nämlich ihre Herden, und da der eine nalüiiicher Weise lein Vieh besser pflegt, oder auch mehr

5. Theil 2 - S. 258

1864 - Mainz : Kirchheim
258 zen, Citronen, Datteln, Oes, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Tabak, Indigo, Banniwolle, Kameele, Pferde, Schafe, Ziegen, Rindvieh, Büffel, Elephanten, Löwen, Tiger, Panther, Leoparden, Hyänen, Schakals, Antilopen, Zebras, Giraffen, Affen, Krokodile, Strauße, Pfauen, Papageien und vieles andere Geflügel; Kupfer, Gold u. s. w. Auf der Nordküste von Afrika, die reich an Städten ist, blühen auch städtische Gewerbe und Manufakturen in Seidenwaa- ren, Leinwand, Leder u. s. f. Im Innern aber beschränkt sich der ganze Kunstfleiß der Einwohner auf einige Bautnwvlleuzeuge, die sie zu ihrer Be- deckung weben, und dazu gehört nicht viel; denn ihr ganzes Gewand ist ein Schurz,Khre Wohnung ein Zelt oder eine Hütte. Mit Allem, was sie sonst bedürfen zu ihrem Unterhalte, sind sie von der Natur reichlich beschenkt wor- den. Vieles von dein, was sie haben, können sie zum Handel mit den Euro- päern und Kaufleuten anderer Erdtheile benutzen, wie z. B. Baumwolle, Gummi, Indigo, Kupfer, Gold, Elfenbein, auf der Nordküste auch Getreide. Und was verkaufen sie noch? — Zsch, kaum sollte man es glauben —Fürsten verkaufen ihre Unterthanen, Väter ihre Kinder oder die Kinder ihrer Nach- barn , der Freund oft seinen Freund. — Und an wen? — An die Europäer, damit sie von diesen als Sklaven nach Amerika geführt werden. In manchen Jahren wurden ehedem über 200,000 Neger auf solche Art verkauft, sowohl Männer, als Weiber und Kinder. Man bezahlte 30 bis 40 Gulden für den Kopf; aber auch mancher schöne Jüngling wurde mit allen seinen Ansprüchen auf Lebensglück für ein Füßchen Branntwein und oft noch wohlfeiler hinge- geben. Hundert Kriege wurden muthwillig angefangen, nur um Sklaven zu machen, und oft ganze, friedliche Familien von den Soldaten des Fürsten aus ihren Hütten geholt und auf die Schiffe gebracht. Doch dieser abscheuliche Menschenhandel hat in den neuesten Zeiten sehr abgenommen, und es ist von den Engländern, Holländern, Franzosen und Amerikanern beschlossen worden, ihn ganz abzuschaffen. Im Innern von Afrika wird er aber leider! fortdauern. Der innere Verkehr wird durch Karavanen geführt, die mit Salz, Dat- teln, Goldstaub und andern Waaren, auch vorzüglich mit Sklaven handeln. Die Ostküste von Afrika besuchen vorzüglich Araber und Indianer, die West- küste aber nur Europäer. Von Gelehrsamkeit ist in Südafrika nicht die Rede; doch hat sich im Norden, wo sich die Araber festgesetzt haben, noch Manches von ihren ehema- ligen Kenntnissen erhalten. Es war eine Zeit, wo Aegypten berühmt war durch seine Weisen, und auch noch in der Folge zeichneten sich manche ara- bische Gelehrten durch Scharfsinn und großes Wissen aus; jetzt aber sind nur noch geringe Spuren in Aegypten, Abyssinien, Fetz und Marokko davon übrig. — Unter den schönen Künsten ist bloß Musik und Tanz bei den Afrikanern beliebt; im nördlichen Theile des Landes auch die 'Bau- und Gartenkunst. In ganz Afrika findet sich aber kein so gebildetes Volk, als in Asien die Chi- nesen und Japanesen, und viel weniger kann eines den Europäern an die Seite gesetzt werden.

6. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 40

1882 - Mainz : Kirchheim
- 40 - stickenden Qualm seinen Tod, da seine Wißbegierde ihn dein Krater *n nahe brachte. So edel Titus war, so grausam war sein Bruder und Nachfolger Domitian 81—96. Unter ihm brach die zweite Chri-stenverfolgnng aus. Er wurde otfn seinem eignen Weibe ermordet 96; er war der letzte Flavier. Nerva, ein alter strenger Senator, wurde nun Kaiser 96—98. Er adoptirte den Spanier Trajan 98—117, vom Volke „der Beste" genannt. Dieser dehnte feine Macht in Westeuropa und Asien aus und legte in Deutschland außer den bereits bestehenden (Trier, Mainz, Cöln) neue Befestigungen an. Damals lebte der große Geschichtsschreiber Tacitns, dem wir die ältesten Nachrichten über unser deutsches Vaterland verdanken. Auch Trajan war ein Verfolger der Christen. Hadrian 117—138, war ein Frennd und Förderer der Kunst und Wissenschaft. Er machte große Reisen und zog vrele Gelehrte an seinen Hof. Der merkwürdigste ist der Grieche Plntarch, dessen „Lebensbeschreibungen" fast in alle Sprachen übersetzt sind. Hadrian erbaute sich ein großartiges Grabmal, die Hadriansburg, die noch jetzt steht und den Namen „Engelsburg" führt. An t o n inns P ins 138—161, ein Adoptivsohn Hadrians, war ein friedliebender Kaiser, der dem Grundsätze huldigte: „Es ist besser, das Leben eines Bürgers zu erhalten, als Tausend Feinde zu vertilgen." Marcus Aurelius 161—180 war ein thatkräftiger Mann und ein Freund und Anhänger der stoischen Philosophie. Er besiegte die Markomannen und hielt strenge Ordnung in allen Staatsgeschäften. Auch er verfolgte die Christen. Z w a n z i g st e s Kapitel. Mom unter den Mikitärkaisern. Unter Marc Anrel stand das römische Kaiserreich ans dem Gipfel seiner Macht, sank aber rasch unter seinen Nachfolgern. Ko mm od us 180 — 193, sein unwürdiger Sohn, war ein Mensch, der nur seiner tyrannischen Willkür fröhnte. Er wnrde vergiftet. Die Prätorianer boten dem Meistbietenden

7. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 189

1882 - Mainz : Kirchheim
— 189 — öffentlichen Zustände unter dem Präsidenten Ferdinand Lopez. Die Eingeborenen gehören dem christlichen Stamme der Indianer Guarani an. In Urngnai. das von den Gauchos bewohnt wird, betreiben hauptsächlich deutsche und englische Farmer Ackerbau und Handel mit Südfrüchten. Guyana, teilweise sehr fruchtbar, hat ein ungesundes Klima. Es gehört den Holländern, Franzosen und Engländern und wird oou denselben als Berbannnngsort für politische Verbrecher benutzt. Die Republik Argentiita , auch Buudesstaat Rio de la Plata genannt, hat blühende deutsche Niederlassungen. Die südlichen Provinzen Patagonien und Feuerland sind bis jetzt der europäischen Enltnr am wenigsten zugänglich ; die Briten haben dort Colonieen für den Seehund- und Walfischfang. Ebenso besitzen sie in Centralamerika wichtige Plätze für den Handel. Die drei Colnmbischen Republiken, die eigentlich neun Staaten umfassen, von denen die bedeutendsten Columbia, Venezuela und Ecuador fini), haben schon seit dreißig Jahren die Sklaverei abgeschafft und gewinnen immer mehr an Bedeutung für den überseeischen Handel durch den begonnenen Canal an der Landenge von Panama. Die einzige Monarchie bildet das Kaiserreich B r a silie n, das seit 1822 von Portugal getrennt ist. Der Kaiser, Dom Pedro Ii. aus dem Hause Braganza, kann sich rühmen, daß sein Land zu den fruchtbarsten und reichsten Ländern der Erde gehört. Die Diamantfelder von Onropreto, die reichen. Goldadern am Amazonenstrome, die zahlreichen Heerden und die an Reis, Kaffee, Zncker und Baumwolle fruchtbaren Gefilde haben viele Europäer nach Brasilien gezogenwo leider die geheimen Gesellschaften eine bedeutende Rolle spielen und den schlimmsten Einfluß auf Religion und Politik ausüben.

8. Die Neuzeit - S. 39

1884 - Mainz : Kirchheim
Ulrich v. Hutten. — Martin Luther. verarmten fränkischen Rittergeschlechts am 21. April 1488 auf dem Schlöffe Steckelberg geboren und wurde in seinem 11. Jahre von seinem Vater, der ihn dem geistlichen Stande bestimmt hatte, in die Klosterschule zu Fulda gebracht. Aber er entwich als sechzehnjähriger, kecker, unbotmäßiger und streitsüchtiger Junge heimlich aus dem Kloster und trieb sich seitdem, von seinem Vater verstoßen, 10 Jahre lang als Student und fahrender Litterat, den niedrigsten Ausschweifungen hingegeben, auf den verschiedenen Universitäten Deutschlands und Italiens herum. Durch seinen Geist und insbesondere durch sein glänzendes Talent, mit Leichtigkeit lateinische Verse hinzuwerfen, erwarb er sich unter den gelehrten Vergötterern des Altertums zahlreiche Gönner, auf deren Kosten er lebte. Ost geriet er in die äußerste Dürftigkeit und verschmähte dann auch gewöhnliches Betteln nicht. Dabei mischte er sich mit Leidenschaft in alle gelehrten Streitigkeiten und verfolgte diejenigen, bei denen er feine Rechnung nicht fand, mit den beißendsten Ergüssen seiner vergifteten Feder. Als sein Vetter Hans von Hutten im Jahre 1515 von Herzog Ulrich von Würtemberg meuchlerisch ermordet worden und er in mehreren umfangreichen Flug- und Streitschriften die Bestrafung des Frevels forderte, wurde er von feiner Familie wieder aufgenommen. Aber den Ruhelosen litt es in der Heimat nicht; denn nur im Streite fühlte er sich wohl. Seinem Wesen fehlte jeder innere Halt. Seine Reizbarkeit und das wilde Feuer, das in dem kleinen, schmächtigen, unscheinbaren Manne loderte, flößten selbst feinen Freunden Furcht ein. Von maßlosem Stolze auf seine glänzende Begabung und seine humanistische Bildung erfüllt, betrachtete er sich als den Träger einer neuen Zeitbewegung; aber feine ganze Bedeutung bestand im Zerstören. Alles, was feinen umstürzenden Ideen entgegenstand, erschien ihm als Despotismus und Geistesdruck, in dessen Bekämpfung er jedes Mittel, Entstellung der Thatsachen, gemeine Lüge und Verlänmdung, für erlaubt hielt. 2. Martin Luther. Martin Luther- war den 10. November 1483 zu Eisleben geboren, wohin feine Mutier auf den Jahrmarkt gekommen war. Luthers Voreltern waren Bauern in Möhra. Von dort zog fein Vater, Johann Luther, nach dem Bergwerk Mansfeld. Hier empfing Martin Luther feinen ersten Unterricht und wurde 1497 in die Franziskaner-Schule nach Magdeburg, und ein Jahr darauf in eine höhere Schule nach Eisenach gebracht. An

9. Die Neuzeit - S. 18

1884 - Mainz : Kirchheim
18 Amerigo Vespucci. Bartholomäus de las Casas. miüenüerbinblittg, die ihm bte Verheiratung mit der Nichte eines bielnermögenben Herzogs von Alba verschaffte, verhalf ihm enblich zu der Verbienten Statthalterschaft von Westinbien. Auf dem geraben Wege möchte er sie schwerlich erhalten haben. Gewöhnlich hört man einen verdienten Zeitgenossen des Columbus, Amerigo (Emmerich) Vespncei, seinen Ehrenräuber schelten; urtb boch ist es wahrscheinlich ihm so wenig als jenem eingefallen, dem neuen Lande, das man noch lange nach ihm für ein Stück von Indien hielt, einen Namen zu geben. Ist hier eine Ungerechtigkeit geschehen, so hat der Zufall sie begangen. — Vespueei war ein florentinischer Ebelmann, der im Fache der Mathematik, Astronomie, Erb - imb Schiffahrtskunde treffliche Kenntnisse besessen haben soll. Als nach Columbus erster Reise mehrere reiche Spanier Privatunternehmungen nach dem neuen Indien hin versuchten, ging Vespucci zuerst 1497, und hernach noch einmal 1499 nach dem neuen Erdteil. Hierauf soll der König Emannel von Portugal ihn in seine Dienste genommen, und ihn zweimal nach Brasilien gesandt haben. Er legte darauf dem Publikum seine Beobachtungen auf diesen interessanten Reisen in einem Buche vor, welches die Welt zuerst mit der Beschaffenheit jener neuentdeckten Länder bekannt machte, und auch lauge Zeit das einzige in seiner Art blieb. Da nun die gelehrte Welt den neuen Erdteil viele Jahre hindurch einzig aus Amerigvs Buche kannte, so war es sehr natürlich, daß man diesen Erdteil, eines vom Staate bestätigten Namens, vor der Hand ten-a America (Emmerichsland) nannte, und dabei ist es denn geblieben. 8. Bartholomäus de las Casus. Auf der dritten Reife des Columbus nach dem neuen Erdteile war auch der ehrwürdige Dominikanermönch de las E afas mit dahin gegangen. Die Religiosität der Spanier hatte nicht ermangelt, die neue Welt auch mit Geistlichen zu versorgen, die teils die religiösen Bedürfnisse der dortigen Spanier befriedigen mußten, teils die heidnischen Bewohner der neuentdeckten Länder zum Christentums bekehren sollten. Vorzugsweise waren es die Dominikaner, die sich dieser schweren Aufgabe unterzogen, und man muß sagen, daß alle mit Gewalt gegen die unmenschliche Tyrannei eiferten, die die armen Wilden erfuhren und die zuletzt so groß wurde, daß die Indianer schon beim bloßen Anblick

10. Die Neuzeit - S. 312

1884 - Mainz : Kirchheim
Französische Litteratur. Die Encyclopädisten. lons standen in solchem Ansehen, daß answärtige Fürsten bei ihnen bezahlte Korrespondenten hielten und daß, als einstmals zwischen zwei Damen, Frau von Dessant uitb dem Fräulein l Espin a s s e, ein Zwiespalt sich erhob, bies wie ein europäisches Ereignis behanbelt würde. Bemerkenswert war die Gesellschaft, welche ]ich bei dem Pfälzer Baron Holbach wöchentlich zu einem schwelgerischen Mittagsmahl zusemmenfand und eitien förmlichen Vernichtungskrieg alles bisher für wahr und heilig Gehaltenen begann. Aus diesem Kreise ging eine Reihe verwerflicher Schriften hervor, die frechste war das im Jahr 1770 erschienene „Natursystem", worin alles Göttliche geleugnet wird. (Sin Geist existiert nicht, die Natur ist eine Maschine, gleichsam nur das fein organisierte Räderwerk einer Uhr. Da es nichts Übersinnliches giebt, so dreht sich alles um das eigene Ich; das Leben ist weiter nichts als ein flackerndes Licht, wenn es aus-lischt, ist alles vorbei. Demgemäß ist auch das Wirken für eine l)öl)ere Idee, Aufopferung der Persönlichkeit für das gemeinsame Wohl eine Thorheit, Sittlichkeit ein überflüssiges Vorurteil oder eine leidige Gewohnheit. Ähnlich ist das Bnch des Helvetins: „vom Geist", richtiger vom Nichtgeist, denn alles, was wir Geist nennen, wird geleugnet, Selbstsucht und Eigenliebe sind die Triebfedern der menschlichen Thätigkeit. Die Anhänger dieser allen sittlichen Halt im Menschen untergrabenden Lehren bezeichnet man auch mit dem Namen der Eneyclopädisten. Encyclopädie, ein dem Griechischen nachgebildetes Wort, „der Kreis des zur allgemeinen Bildung Wissenswerten" war der Titel eines von dem berühmten Mathematiker d'alembert und dem auch durch verschiedene Rührstücke bekannten Diderot entworfenen Wörterbuches, in welchem alles menschliche Wissen übersichtlich zusammengefaßt werden sollte. Die oben angedeuteten Grundsätze fanbeu die allgemeinste Verbreitung in Europa, und die Schriftsteller selber wurden von Königen und hochgestellten Persönlichkeiten ausgezeichnet. Friedrich Ii. zog Voltaire, La Mettrie und d'argens an seinen Hos; Katharina Ii. von Rnßlanb staub mit Voltaire in Briefwechsel und bewog Diderot auf kurze Zeit, feinen Aufenthalt in Petersburg zu nehmen. So ergriff der Auf-klärungseifei' auch die Fürsten und ihre leitenden Minister, obgleich die meisten Verbesserungsversuche erfolglos scheiterten. Die sogenannten Reformverfuche begannen in der Südwestecke Europas. In Portugal richtete der Minister P o m b a l
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