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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 346

1855 - Mainz : Kirchheim
346 Eidergänse. — Die Mineralien sind fast gleichmäßig ausgetheilt. Nur hat man bisher im Süden mehr Gold und Edelsteine, und im Norden mehr Eisen gefunden. 12. Die Bewohner unserer Heimath sind uns nach ihrer Haut- farbe und Gesichtsbildung, nach ihrer Lebensart und Beschäftigung, nach Sitten, Sprache und Religion bekannt. Nicht alle Menschen, welche die große Erde bewohnen, haben die Hautfarbe und Gesichts- bildung, die Lebensart und Beschäftigung, die Sitten, Sprache und Religion, wie wir. Es gibt vielmehr hierin eine große Verschieden- heit. Viele Millionen Menschen haben eine weiße Hautfarbe; bei andern ist die Haut gelblich, schwarz, kupferroth, dunkel- oder hellbraun. Viele Menschen leben noch in ganz wildem Zu- stande und ernähren sich von Jagd, Fischerei oder gar vom Raube. Andere leben von ihren Heerden, mit welchen sie von einem Orte zum anderen herumziehen, und werden Hirtenvölker oder Nomaden genannt. Noch andere haben bestimmte Wohnorte, treiben Ackerbau, Gewerbe und Handel und heißen gebildete oder gesittete Völker. — Wie wir unsere eigene Sprache sprechen, so hat fast jedes Volk seine eigene Sprache. Im Ganzen soll es an 3000 verschiedene Sprachen und Mundarten auf der Erde geben. 13. Der Religion nach lassen sich die Menschen eintheilen in Heiden, Muhamedaner, Juden und Christen. Das Heiden- thum oder die Vielgötterei ist eine von Menschen ersonnene Religion, die nur wenige Reste der Uroffenbarung enthält. Die muhamedanische Religion, von dem falschen Propheten Mu- hamed gestiftet, ist eine lügenhafte Nachäffung des Juden- und Christenthums. Das Judenthum ist die von Gott durch Moses und die Propheten den Vätern des alten Bundes geoffenbarte, auf Jesum Christum hinweisende Religion. Das Christenthum ist die Offenbarung des dreieinigen Gottes in dem menschgewordenen Sohne Gottes, Jesus Christus. Von der durch Jesus Christus gestifteten oder katholischem Kirche haben sich im Laufe der Zeit abgesondert: die Griechen und die Protest an ten, welche letztere wiederum in Lutheraner. Reformirte, Anglikaner und zahlreiche Sccten zerfallen. Nach einer ungefähren Schätzung beträgt die Zahl der Christen 304, der Juden 5, der Muhamedaner 135 und der Heiden 830 Millionen. 14. Menschen, welche gemeinschaftlichen Ursprung und die- selbe Sprache haben, machen ein Volk aus. Wird ein Volk oder ein Theil desselben nach bestimmten Gesetzen von einer gemein- schaftlichen Regierung regiert, so bildet es einen Staat. Re- gien in einem Staate nur ein Oberhaupt, so ist der Staat eine Monarchie, die wieder unumschränkt oder eingeschränkt sein kann; regieren Mehrere, so nennt man den Staat Freistaat oder Republik. Das Oberhaupt des Staates bekommt verschie-

2. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 355

1855 - Mainz : Kirchheim
355 45. Meere: Das asow'sche, schwarze, marmor-, mittellän- dische und adriatische Meer im Süden, das atlantische Meer und die Nordsee im Westen, die Ostsee und das Eismeer im Norden. Seen: Ladoga-, Onega- und Peipussee in Rußland; Mälar-, Wener- und Wettersee in Schweden; Neusiedler- und Plattensee in Ungarn; der Comersee in Italien; der Genfer-, Neuenburger-, Zürcher- und Vierwaldstättersee in der Schweiz. Hauptflüsse: Don, Dniepr und Wolga in Rußland; Donau, Rhein und Elbe in Deutsch- land; die Seine (Sän'), Loire (Loar'), Garonne und Rhone in Frankreich. Der Tajo (Tacho) und Ebro in Spanien und Por- tugal; die Themse in England; der Po in Italien; die Weichsel in Polen. 46. Europa wird von romanischen, germanischen und slavi- schen Völkern bewohnt, welche unstreitig die gebildetsten der ganzen Erde sind. Fast alle Europäer bekennen sich zur christlichen Reli- gion, ausgenommen die Juden, die Muhamedaner in der Türkei und die heidnischen Lappländer im Norden. Europäische Staaten. 47. Das Königreichportugal (1660 Q. M. und 3,450,000 kath. E.) hat heißes Klima und fruchtbaren Boden. Es gibt hier Pomeranzen, Citronen und Feigen in Menge. Die Hauptstadt Lissabon (280,000 E.) liegt am Tajo und hat eine sehr schöne Lage. Noch sind zu bemerken die Handelsstadt Oporto und die Universitätsstadt C o i m b r a. 48. Das Königreich Spanien (8600 Q.m. und 12,100,000 kath. E.) nimmt den größten Theil der pyrenäischen Halbinsel ein, ist überaus fruchtbar, aber nicht genug angebaut. Es hat sehr gute Pferde, Schafe, Maulesel, Seide, Wein,Oel und Südfrüchte. Madrid (200,000 E.) ist die Hauptstadt des Reiches. Andere berühmte Städte sind: Toledo, Barcelona, Malaga und Cadir. 49. Das Kaiserthum Fran kretch (9620q.m., 35,500,000 kath. E.) ist ein großes, schönes Land, das Getreide, Wein, Obst, Oel und edle Früchte hervorbringt, starken Handel treibt und bedeu- tende Fabriken hat. Paris an der Seine (1,000,000 E.) ist die Hauptstadt des Reiches und der Größe nach die zweite Stadt in Europa. Lyon, große Stadt an der Rhone, mit bedeutendem Seidenhandel. Marseille(Marselj'), Toulon und Bordeaux (Bordo) sind berühmte Handelsstädte. Straßburg mit herrli- chem Münster. 50. Das Königreich Großbritannien (5700 Q. M., 29,128,000 E., worunter 8,770,000 Katholiken, 20,115.400 Pro- testanten) besteht aus den drei Königreichen England, Schottland und Irland. Großbritannien hat feuchtes Klima, gute Viehzucht, ' ^ 23 *

3. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 358

1855 - Mainz : Kirchheim
358 57. Das Königreich Dänemark (2847 Q. M., 2,090,000 E., sämmtlich Protestanten) besteht aus einer großen Halbinsel, deren südlicher Theil zu Deutschland gehört, aus den in der Ostsee liegenden Inseln, den Faröer-Inseln und der Insel Island. Das Land ist eben, die Witterung feucht und rauh. Die Insel Island ist wegen ihrer Vulkane und heißen Quellen merkwürdig. Holz, Salz und Metalle fehlen fast ganz; dagegen gibt es Getreide, Pferde, Rindvieh und Fische im Ueberfluß. Kopenhagen mit 120,000e. auf der Insel Seeland ist die Hauptstadt des Reiches. 58. Das Königreich Schweden mit Norwegen (13,734 Q. M. mit 4,300,000 protestantischen E.) ist eine große, theils gebir- gige, theils ebene seereiche Halbinsel, auf welcher ein langer, hef- tiger Winter, ein kurzer, heißer Sommer herrscht, reich an Renn- thieren, Fischen und vortrefflichem Eisen, arm an Getreide und Salz. Die Einwohner sind Schweden, Norweger und Lappen. Die Hauptstadt ist Stockholm, 84,000 E., merkwürdig wegen ihrer Lage auf Inseln, zwischen Felsen, Hügeln, Thälern und Ge- wässern. Noch zu bemerken sind: Gothen bürg und Upsala in Schweden; Christiania und Bergen in Norwegen. Die übrigen Erdtheile. Die übrigen Erdtheile sind: Asien, Afrika, Amerika und Australien oder Südindien. 59. Asien gränzt an das nördliche Eismeer, das stille und indische Meer, an Afrika, das mittelländische und schwarze Meer und an Europa. Es wird von den höchsten Gebirgen der Erde durchzogen, von welchen wir nur das Himalaja-Gebirge mit dem 27,000' hohen Berg Dawalagire bemerken. Von den großen asiatischen Flüssen erwähnen wir Ob, Ienisei, den gel- den und blauen Fluß, den Ganges, Indus, Euphrat, Tigris und die Wolga. Der größte See ist das kaspische Meer; die größte Wüste heißt Co bi. Die Witterung ist wegen der großen Ausdehnung und der hoben Gebirge sehr verschieden; ebenso die Producte und die Fruchtbarkeit des Bodens. Asien hat einen großen Reichthum an Thieren und Pflanzen, welche Eu- ropa fehlen, z. B. Kameele, Löwen, Tiger, Elephanten, Strauße Papageien; Palmen. Kaffee, Thee, herrliche Gewürze, Sago, Reis, Baumwolle u. s. w. Auch findet man in Asien die schönsten Edelsteine. 60. Asien ist der größte Erdtheil (800,000 Q. M. mit 500 Mill. Menschen) und wird von drei Menschenstämmen bewohnt, welche ihrer Religion nach Christen, Muhamedaner und Heiden sind. Diese Menschenstämme sind: Der kaukasische Stamm, von weißer Hautfarbe und schöner Körperbildung im Westen und Sü- den Asiens und in Europa. Der mongolische Stamm in der Mitte

4. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 362

1855 - Mainz : Kirchheim
362 Dieses große, schöne und mit den köstlichsten Produkten ausge- stattete Land gehört zum großen Theil den Engländern. Das bri- tische Ostindien hat zur Hauptstadt Calcutta am Ganges. Unab- hängig von englischer Herrschaft sind die Länder der kriegerischen Seiks und das Land Nepal am Himalapa, und der Staat der Mäh rat ten. Hinterindien wird von eigenen unumschränkten Für- sten regiert. Auf beiden Halbinseln haben Franzosen, Portugiesen, Dänen und Holländer Besitzungen. Afrika. 69. Afrika umfaßt 550,000 Q. M. mit 100 Mill. Menschen und ist eine große, vom mittelländischen, atlantischen und indischen Meere umflossene Halbinsel, welche durch die Landenge von Suez mit Asien zusammenhängt. Das Meer macht keine Einschnitte in's Land. Zwischen dem Tieflande des Nordens und dem Hochlande des Südens findet theils wegen der wenigen Flüssen und den zahl- reichen Sandwüsten, theils aber auch wegen des sehr heißen Klima's keine Verbindung statt. Daher kommt es, daß Afrika der unbekann- teste und unbebauteste unter allen Erdtheilen ist. 70. Der Boden dieses Erdtheils ist in bewässerten Thälern äußerst fruchtbar und liefert die größten und gewürzreichsten Pflan- zen, majestätische Palmenarten, den Butterbaum mit seinem wohl- schmeckenden Fett, den Baobab, dessen Stamm oft 80 Fuß im Umfange hat, den Affenbrodbaum, Gummibaum, Färbehölzer, die brennendsten Gewürze und Getreide in erstaunlicher Menge. Die in Afrika lebenden Thiere zeichnen sich meistens durch Größe, Muth und Raubsucht aus. So der Elephant, daö Flußpferd, das Rhino- ceros, der Strauß, das Crocodil, die Hyäne, der Löwe, die Schlan- gen; die Giraffe, das Zebra, das Gnu werden nur in diesem Erd- theile angetroffen. 71. Die zahlreichsten Bewohner Afrika's sind die Neger. Sie haben eine schwarze Hautfarbe, hochrothe, aufgeworfene Lippen, eine platt gedrückte und aufgestülpte Nase, weit abstehende Backen- knochen und Kmnladen, flache und zurückgedrängte Stirne, schwarze, krause, wollenartige Haare. In ihrer Geistesbildung, in Religion, Kunst und Wissenschaft stehen diese Neger noch sehr tief. Mit ihnen verwandt sind die Kaffern und Hottentotten, welche den afrikanischen Süden bewohnen. An den Küsten des Mittelmeeres wohnen Völker kaukasischen Stammes, Araber, Berben und Türken. Dieser Erdtheil wird in Nord-, Mittel- und Südafrika eingetheilt. 72. Zu Nordafrika gehören: 1. Aegypten, ein frucht- bares, vom Nil durchflossenes Flachland, wird von einem türkischen Pascha regiert. Bemerkenswerth ist die Hauptstadt Kairo am Nil und die Handelsstadt Alerandria. — 2. Die Berberei umfaßt das vom Atlasgebirg durchzogene Küstenland von Aegypten

5. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 364

1855 - Mainz : Kirchheim
364 Amerika. 75. Amerika ist nach Asien der größte Erdtheil und wurde im Jahre 1492 von Christoph Columbus entdeckt. Das nördliche Eis- meer, das stille und das atlantische Meer bespülen die Küsten dieses Erdtheiles. Amerika hat 800,000 Q. M. mit 50 Mill. Menschen. Das längste Gebirg der Erde, die An des genannt, und majestä- tische, meerartige Flüsse, als: Missisippi, St. Lorenzo, Amazouen- strom, La Plata und Orinoko, sowie große Seen, als der Bären- see, Sklavensee u. a. finden sich in diesem Erdtheil. Das Klima ist wegen der großen Ausdehnung vom Nordpol bis zum Südpol sehr verschieden. Der Boden ist äußerst fruchtbar und der Reichthum an Produkten wurde durch Einführung europäischer Thiere und Pflanzen bedeutend vermehrt. Ursprünglich amerikanische Produkte sind: Kartoffeln, Tabak, Cacao, Vanille, Cochenille, Chinarinde. Unter den Waldbäumen gibt es Cedern, Brasilien-, Campesche- und Mahagonp-Bäume. Die Thiere dieses Erdrheiles sind kleiner und schwächer als in der alten Welt. Es gibt außer den eingewanderten Thieren noch zahllose Heerden wilder Pferde und Rinder in den süd- lichen Ebenen, ferner Lama's, die feinwolligen Vikunja's, Tapire, Bären, Biber, Affen, Alligatore, Konture, Papageien, Kolibri, Walfische u. s. w. In den Gebirgen ist ein großer Reichthum an edlen Metallen, Gold, Silber, Platina und an Diamanten. 76 Die Ureinwohner des Landes heißen Indianer. Zur Zeit der Entdeckung dieses Erdtheiles lebten einige indianische Völ- ker, z. B. die Merikaner und Peruaner, in geordneten Staaten un- ter eigenen Königen und hatten Tempel und gottesdienstliche Ge- bräuche. Die Meisten aber lebten im wilden Zustande, nährten sich von Jagd und Fischerei, führten steten Krieg gegen ihre Feinde und verzehrten das Fleisch der Gefangenen. Die Indianer haben eine kupferfarbige Haut, einen runden Kopf mit niedriger Stirn und sind von zartem Gliederbau. Die Europäer und Neger haben diese Ureinwohner, deren Zahl gegenwärtig sehr gering ist, in die ameri- kanischen Urwälder zurückgedrängt. — Amerika wird in Nord- und Südamerika und in die zwischen beiden liegenden Inseln, W e st i n d i e n genannt, eingetheilt. 77. Nordamerikanische Länder: 1. Die menschenleere Inselgruppe Spitzbergen, nahe am Nordpol. 2. Grönland, von wenigen, armen Menschen bewohnt, ist eine dänische Besitzung. 3. Das britische Nordamerika mit den Städten Quebeck am Lorenzostrom und Halifax am Meere. 4. Die Länder an d e r H u d so n s - B a i, an der Nordwestküste und das zwischen bei- den Gebieten im Inneren liegende Land werden von Eskimos und wilden Indianern bewohnt. 5. Die nordam erikanisch en Frei- staaten — gegenwärtig 27 — werden von Engländern und Deut- schen bewohnt, deren Anzahl durch jährliche Einwanderungen stets

6. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 369

1855 - Mainz : Kirchheim
369 Trennung der Menschen. Die Semiten blieben in der Gegend von Babel, die Chamiten gingen nach Canaan, Arabien und Afrika und die Japhetiten nach Europa. Eine Anzahl Familien, welche die- selbe Sprache redeten, verbanden sich unter einem Oberhaupte. So entstanden Völker, Staaten, Reiche. Die ersten Staaten entstanden an den Ufern des Euphrat und Tigris. Die merkwürdigsten Völker der alten Welt sind: Die Babylonier, Assyrer, Meder, Perser, Hebräer, Phönizier, Aegypter, Griechen und Römer. Babylonier und Assyrer. An den schönen und fruchtbaren Ufern des Euphrat und Tigris siedelten sich schon frühe Noe's Nachkommen an und beschäf- tigten sich mit Viehzucht und Ackerbau. Nimrod, den die Schrift „einen starken Jäger vor dem Herrn" nennt, unterwarf sich die Völker am Euphrat und stiftete das älteste Reich der Erde, von seiner Hauptstadt Babylon Babylonien genannt. — 630 v. Chr. eroberten die Chaldäer, welche westlich am Euphrat wohnten, das Land. Unter den babylonischen Königen aus diesem Volke zeichnete sich besonders Nebukadnezar durch große Eroberungen aus. Er unterjochte einen großen Theil von Asien und führte die jüdischen Stämme Juda und Benjamin in die sogenannte babylo- nische Gefangenschaft. Als Nimrod Babylonien unter seine Herrschaft gebracht hatte, wanderte der Stamm Assur über den Tigris und stiftete das Reich Assyrien. Ninus, der erste König des neuen Reiches, erbaute die große Stadt Ninive, welche sich drei Tagereise am Tigris hinzog, und eroberte Babylon. Ninus und seine nach ihm regierende Gemahlin Semiramis schlugen in Babylon ihren königlichen Sitz auf und schmückten diese Stadt durch herrliche und großartige Bau- werke. — Die Nachfolger der Semiramis waren verweichlichte und träge Regenten, unter welchen das Reich immer mehr in Verfall gerieth. Gegen den letzten assyrischen König Sardanapal, dessen Regierung durch Schwelgerei und Thorheit allgemein verhaßt war, empörten sich seine Statthalter. Um der Schande einer schmäh- lichen Gefangenschaft zu entgehen, verbrannte er sich sammt seinen Schätzen im Hofe seines Palastes. Das Reich zerfällt nun in Neu-Babylonien und Neu-Assyrien. Unter den neu- assyrischen Königen ist besonders Salmanassar zu nennen, der die 10 Stämme Israels in die assyrische Gefangen- schaft führte. Diese Völker, Nachkommen des mit dem väterlichen Fluch belasteten Cham, — Nimrod war ein Enkel Chams — waren dem Götzendienst und den schrecklichsten Lastern ergeben, weßwegen Gott den Propheten Jonas als Bußprediger nach Ninive sandte. Sie erbauten in der Stadt Babylon ihrem Götzen Bel oder Baal einen prachtvollen Tempel, in welchem ihre Priester, vom Stamme Hrpp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch. 24

7. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 390

1855 - Mainz : Kirchheim
390 Wahrheit seiner Religion. Seine Anhänger mehrten sich und bald hatte er ganz Arabien für sich gewonnen. Nun drang er mit seinen begeisterten Arabern in die Besitzungen des griechischen Kaisers und eroberte bedeutende Länderstrecken, deren Bewohner großentheils mit Anerkennung seiner Oberherrschaft auch seine Religion annahmen. Muhamed starb 632 und wurde zu Medina in einem Sarge von wei- tem Marmor begraben. Muhameds Nachfolger, Kalifen genannt, vergrößerten ihr Gebiet durch rasch auf einander folgende Siege. So kam Palästina, Phönizien, Aegypten, Persien, sogar Spanien unter die Botmäßigkeit der Muhamedaner. Die Araber haben sich in Künsten und Wissenschaften Vortheilhaft ausgezeichnet. Die Dichtkunst, Sternkunde, Medicin und andere Wissenschaften machten durch sie große Fortschritte. Handel, Schifffahrt, Gewerbe blühten unter ihrer Herrschaft, hörten aber unter der Herrschaft der Seld- schuken oder Türken, welche dieses edle Volk unterjochten, wieder auf. Ausbreitung des Christenthums in Deutschland. Durch die Römer und später durch die Franken war das Christenthum am Rhein und in den angränzenden Ländern verbreitet worden. Zu Mainz, Köln, Bonn, Trier, Worms, Speyer und Straßburg gab es Kirchen und Bischöfe. Aber über dem Innern von Deutschland lag noch heidnische Finsterniß. Da kamen aus England und Irland eifrige Glaubensboten und predigten mit Le- bensgefahr die Religion Jesu. So Severin in Tyrol und Steyermark, C o l u m b a n in Schwaben , Gallus, der Stif- ter des Klosters St. Gallen, in der Schweiz, Kilian in Franken und Thüringen, E m m e r a n und R u p r e ch t in Bayern, W i l l i b r o r d in Friesland. Der ausgezeichnetste Bekehrer der heidnischen Deutschen ist aber Winfried, später Bonifaeius (Wohlthäter) genannt. Er war 684 zu Kirton in England geboren und für die Sache Christi schon frühe mit großer Begeisterung erfüllt. Nachdem seine Bekehrungs- versuche unter den Friesländern mißlungen waren, wendete er sich zu den übrigen Deutschen. Papst Gregor Ii. gab ihm die Vollmacht zur Bekehrung dieser Heiden. In der Gegend von Amöneburg in Hessen predigte er nun das Evangelium und gewann bald die Her- zen der Hessen für die neue Religion. Dann reiste er 723 wiederum nach Nom, wo er zum Bischof geweiht wurde und den Namen B o- nifacius erhielt. Hier versprach er dem Papste, die bekehrten Deutschen in steter Einheit mit dem Oberhaupte der Kirche zu erhal- ten und reiste mit ausgedehnten Vollmachten und Empfehlungen des Papstes und mit einem Schutzbriefe Karl Martells abermals nach Deutschland. Mit neuer Begeisterung predigte er das Christen- thum und fällte bei Geismar in Hessen die alte Eiche, welche dem Donar geweiht war, zum großen Entsetzen des umstehenden Heiden- volkes, welches erwartete, der Gott werde den unerhörten Frevel

8. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 207

1855 - Mainz : Kirchheim
207 Diese Gerichte führten mit der Zeit zu großen Mißbräuchen; denn der Willkühr der Richter war zu große Gewalt eingeräumt. Da erhoben sich von allen Seiten Klagen, sogar förmliche Verbindungen gegen dieselben. Erst die Einführung einer besseren Rechtspflege im sechszehnten Jahrhundert und die festere Begründung der Landeshoheit der Fürsten beschränkten den furchtbaren Wirkungskreis dieser Gerichte und ließen sie endlich, als nicht mehr angemessen der vorangeschritte- nen Bildung der Zeit, völlig untergehen. Welter. 19. Die Schlacht am Hasenbühl bei Göllheim. Endlich nach einer kurzen Sommernacht und einer noch kürzeren Ruhe graute der Tag. Es war das Fest Unserer Lieben Frauen in der Erndte, Mittwoch der 2. Juli des Jahres 1298. Mit dem ersten Morgenstrahl riefen die Lärmtrompeten in beiden Heeren das Volk wach, und Jeder erhob sich behend vom Lager und eilte in die Rüstung. Der verhängnißvolle Tag sollte mit Gott begonnen wer- den. Die Feld-Capläne bestiegen den Zeltaltar und erflehten, Messe lesend, den Waffen ihres Königs Heil und Sieg. Alle hörten die Frühmesse mit Andacht, bei welcher da manch brünstiges Gebet aus bewegter Brust zum Herrn der Heerschaaren emporstieg. Nach Be- endigung des Gottesdienstes fassen die Ritter zu Roß; die Knechte rückten auö ihren Herbergen zum Sammelplätze. Albrechts ließ seine Hauptleute in einen Ring treten und wiederholte seine schon in der Nacht gegebenen Weiffungen zur Schlachtordnung. Nachdem er den Zug geordnet, stieg er zu Roß. Die einfache Ritterrüstung verhüllte in ihm den König; er wollte, so.zwar den Seinen bekannt, aber vom Feinde übersehen, der Schlacht beiwohnen. Dagegen kleidete er mehrere seiner getreuen Lehensleute in den königlichen, mit dem schwarzen Adler geschmückten Wappenrock, und ließ ihren Streit- hengsten solche Satteldecken auflegen, in welche ebenfalls der Reichs- adler gestickt war, um dadurch den Gegner irre zu führen. Sodann ließ er das Reichsbanner erheben — es war vowrother Farbe mit einem weißen Kreuze in der Mitte — gab das Zeichen und die Schaaren rückten aus dem Lager auf den Wiesengrund vor bis zum Hasenbach. Zu gleicher Zeit, als dies im Lager Albrechts vorging, rüstete auch Adolph schon seit Sonnenaufgang zum Angriff. Nachdem seine Leute ebenfalls Messe gehört, bezogen sie aus ihren Herbergen den bestimmten Sammelplatz. Das Heer zählte nicht über 14,000 Mann, war aber wohlbewaffnet. Die Reisigen und Schildknechte trugen eiserne Gugelhauben und Waffenkoller von Linnen, mit Hanf oder alten Wollenlumpen gesteppt, und darüber ein Panzerhemd, aus eisernen Ringeln gewoben, durch welches kein Pfeil schlagen konnte. Die Ritter waren in stählerne Harnische, Beinschienen und Eisen- handschuhe gekleidet, und stählerne Helme, hellglänzend und mit Albrecht, Sohn des Kaisers Rudolph von Habsburg, kämpfte gegen den rechtmäßigen deutschen König Adolph von Naffau bei Göllheim in der Rheinpfalz.

9. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 209

1855 - Mainz : Kirchheim
209 legten die Lanzen ein und sprengten in geschlossenen Geschwadern den Hasenbühl hinan. Zu gleicher Zeit aber fielen auch die Kärthner und Steyrer in gedrängten Haufen von der Höhe herab. In der Hälfte des Abhanges prallten die Schaaren auf einander. Von dem gewaltigen Stoße wurde die Vorderreihe der Pfälzer durchbrochen, und Roß und Reiter unwiderstehlich niedergerannt. Herzog Hein- rich von Kärnthen saß, den Streit lenkend, hoch zu Roß, und warf Alle, die sich ihm entgegenstellten, mit gewaltiger Lanze aus dem Sattel. Vom ersten glücklichen Gelingen noch muthiger ge- macht, sprengte er, die Seinen durch Zuruf und Beispiel anfeuernd, mit verhängten Zügeln auf die zweite Linie und hatte auch hier, von Glück und Boden begünstigt, gleichen Erfolg. Viele Pfälzer stürzten; manche, um nie wieder aufzustehen. Ueber sie weg setzte der Sieger in ungestümer Streitbegierde; allein seine Hitze hatte ihn bald zu weit geführt. Das Glück wendete sich, als er auf ebenerem Boden, im Thalgrunde angekommen, von Otto, dem Herzoge der Bayern, mit gleicher Kraft empfangen wurde, indem die Bayern, fester zu- sammengeschlossen, mit ihren schweren Panzerhengsten in die Kärnth- ner brachen und Roß und Mann zu Boden rannten. In Kurzem waren der Steyrer und Kärnthner so viele bügelloö, daß ihr Herzog, zu schwach das Feld zu halten, auf seine Sicherheit dachte und nur schwer sich aus dem Getümmel heraushauend, mit Hinterlassung vieler Kampfunfähigen zur Höhe des Hasenberges zurückwich. Die Bayernfürsten sammelten die zersprengten Schaaren und drängten rachedürstend nach. Allein der Oesterreicher hatte schon auf dem Bergrücken einen neuen Schlachthaufen aufgestellt, der setzt mit un- geschwächter Kraft herniederstürmte. Die Pfälzer empfingen aber diesmal den ersten Stoß mit besserem Glücke, als vorher, und be- haupteten das gewonnene Feld. Da das Rennen keinen Ausschlag gegeben hatte, warf man die Lanzen weg und zog die Klingen blank. Es entbrannte setzt ein harter Kampf, Mann gegen Mann. Die Schwerter erklangen auf Helm und Harnisch, Hieb wurde mit Hieb gewechselt, und Wunde bezahlt für Wunde. Mit äußerster Er- bitterung stritt man hin und wieder, aber der Sieg blieb lange un- gewiß und die Schale der. Entscheidung schwankte auf beiden Seiten. Adolph, der im zweiten Treffen hielt, sah anfänglich dem Streite und seinen Wechselfällen mit dem prüfenden Blicke des Feldherrn zu. Als aber das Getümmel wieder wild ward, und das Geschrei der Kämpfenden immer lauter und das Schwertergeklirr mit stets steigen- der Heftigkeit zu ihm herüberschallte, schlug sein Herz höher vor Kampfeslust und seine Brust hob sich in freudigem Muthe. „Hei, wie die Bayernfürsten sich so rüstig geberdten gegen ihren Oheim, den Kärnthner!" sagte er zu den ihn umgebenden Herren; „wie lustsam ist das zu hören und zu schauen! Hört ihr nicht ihre Schwerter so wacker herüber klingen? Wie wär'ö, wenn auch wir darein spreng- ten?" „Herr," erwiederten die Dienstmannen warnend, „es frommt Hepp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch. \\

10. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 365

1855 - Mainz : Kirchheim
365 im Wachsen begriffen ^st. Die wichtigsten Städte darin sind: Boston, Neu-Iork, Philadelphia, Baltimore und Washington (Weschingten). 6. Die Freistaaten von Me- xiko (Mejiko), von Spaniern bewohnt, mit den Städten Mexiko, Vera Cruz und Puebla. 7. Der Freistaat Guatemala zwi- schen Mexiko und der Landenge von Panama mit der Hauptstadt Guatemala am stillen Meere. 78. Südamerika besteht aus neun Freistaaten, nämlich: 1. Venezuela mit der Hauptstadt Caraccas. 2. Neugra- n a d a mit der Hauptstadt Bogota. 3. E c u a d o r mit der Haupt- stadt Quito. 4. Peru mit der Hauptstadt Lima. 5. Bolivia mit der Hauptstadt C b u q u i s a k a. 6. C h i l i mit der Hauptstadt St. Iago. 7. La Plata mit der Hauptstadt Buenos-Ayres. 8. Uruguay mit der Hauptstadt Montevideo. 9. Para- guay mit der Hauptstadt Assumcion. — Die Südspitze Ameri- ka's heißt Patag onien, eine wenig bekannte, kalte, arme und von rohen Indianern bewohnte Halbinsel. — Einen bedeutenden Theil Südamerikas nimmt das Kaiserreich Brasilien ein. Haupt- stadt Rioianeiro; Bahia, große Handelsstadt am Meere. — Guyana, ein heißes Küstenland, welches den Franzosen, Englän- dern und Holländern gehört. 79. West in dien oder die amerikanischen Inseln zwischen Nord- und Südamerika im atlantischen Ocean gehören verschiedenen europäischen Völkern. Auf den Pflanzungen dieser Inseln gewinnt man Kaffee, Zucker, Tabak, Arzneipflanzen. Die bedeutendsten In- seln sind: Cuba, Portorico, Hayti und Jamaika. Bemer- kenswerth ist die Insel G u an ah an i, welche das erste amerikanische Land war, das Colnmbus 1492 sah und betrat. Australien. 80. Australien oder Südindien (185,000 Q. M. mit etwa 3 Mill. E.) besieht aus dem festen Land Neuholland und aus vielen Inseln, welche im stillen Meere liegen. Auf diesen In- seln herrscht ein gesundes Klima. Der Boden ist fruchtbar und den aus Europa hieher verpflanzten Gewächsen sehr günstig. Australien hat wenig Bäume und auf vielen Inseln trifft man nur Kokospal- men und Brodfruchtbäume. Unter den australischen Thieren sind zu bemerken: Das Känguruh , das Schnabelthier, der neuhollän- dische Hund, schwarze Schwäne, weiße Adler u. s. w. 81. Die Einwohner des fünften Erdthciles haben eine dunkel- braune Hautfarbe und sind an Körperbildung unter sich verschieden. Einige sind durch ihre dunkle Hautfarbe, ihre aufgeworfenen Lippen und ihr kurzes, wolliges Haar den Negern ähnlich. Sie sind No- maden, Jäger und Fischer. Andere gleichen den asiatischen Malaien und sind rohe Ackerbauer. Noch Andere sind mit den Hindus ver-
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