Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Knabenschule
Geschlecht (WdK): Jungen
— 152 —
endlich im Glanze eines milden Sonnenlichts Memel vor sich. Bald langten dort auch der König und die Kinder an.
Im Februar 1807 leuchtete für Preußen ein Hoffnungsstrahl auf. Der Kaiser von Rußland, Alexander I., schloß einen Bund mit Preußen gegen Napoleon, und in der Schlacht bei Pr. Eylan, wo Russen und Preußen kämpften, thaten sich die letzteren, die um ihren König versammelt waren, durch Tapferkeit hervor, aber es war kein zweifelloser Sieg. Gleichwohl ließ Napoleon dem König Frieden anbieten, wenn er mit Rußland brechen wollte, doch auf diese Bedingung ging Friedrich Wilhelm nicht ein. Alexander besuchte die königliche Familie in Memel und sagte zu seinem Bundesgenossen: „Nicht wahr? Keiner von uns beiden fällt allein? Entweder beide zusammen oder keiner von beiden." Unterdessen hatte Napoleon mehr Streitkräfte an sich gezogen und gewann im Juni bei Friedland einen entscheidenden Sieg über die verbündeten Preußen und Russen; damit war das Verderben Preußens besiegelt. Die Königin schrieb an ihren Vater: „Mein Glaube soll nicht wanken, aber hoffen kann ich nicht mehr. Nun denn, so wollen wir ans dem Wege des Rechts leben, sterben und, wenn es sein muß, Salz und Brot essen." Der Kaiser Alexander vergaß seine feierliche Zusage und schloß einen Bund mit Napoleon. Dieser lud die königliche Familie zu den Friedensnnterhandluugeu nach Tilsit ein. Da er auf Preußen ganz besonders erbittert war, so riet Alexander, die Königin möchte mit Napoleon über die Friedensbedingungen sprechen, die Anmut, Hoheit und Reinheit ihrer ganzen Erscheinung könne auf den harten Sieger mildernd wirken. Sie willigte ein, doch unter Thränen sagte sie: „Das ist das schmerzlichste Opfer, das ich meinem Volke bringe, und nur die Hoffnung, diesem dadurch nützlich zu sein, kann mich dazu bringen." Napoleon wollte die Frau, von der er so viel gehört hatte, kennen lernen und lud sie zu einem Mittagsmahl bei sich ein. Mit allen königlichen Ehren wurde sie abgeholt, und so lange sie von gleichgiltigen Dingen sprachen, bezeigte ihr Napoleon die feinste Höflichkeit, aber als die Rede auf den Frieden kam, konnte ihn die Königin nicht zum geringsten Zugeständnis bewegen. Die Gewalt, die sie sich angethan, mit Napoleon zu sprechen, war erfolglos geblieben. Nur eine hohe Meinung von ihr nahm er mit sich.
Im Frieden von Tilsit mußte Preußen die volle Hälfte seines Besitzes abtreten und wurde aus einem hochgeachteten Lande eines
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Extrahierte Personennamen: Alexander_I. Alexander_I. Napoleon Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Alexander Alexander Napoleon Alexander Alexander Napoleon Alexander Alexander Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Knabenschule
Geschlecht (WdK): Jungen
— 135 —
1. Schlacht..bei Roßbach 1757.
Die Franzosen wollten den Winter über in Sachsen bleiben und schlugen dort ein festes Lager auf. Dies mußte Friedrich verhindern, weil er, so lange der Feind dort stand, dem schwer bedrohten Schlesien nicht zu Hilfe kommen konnte. Er beschloß daher den Feind durch eine Schlacht zu vertreiben. Die Franzosen standen unter dem Prinzen von Soubise, dem auch die Reichsarmee beigegeben war. Die Reichsarmee bestand aus den Truppen der kleinen und kleinsten deutschen Staaten. Soubise hatte ein Heer von 60 000 Mann, Friedrich nicht mehr als 22000. Die stolzen Franzosen waren daher so siegesgewiß, daß sie es fast für eine Schande hielten mit dem kleinen Häuflein anzubinden. Im Voraus kündigten sie in Paris an, man würde die Preußen umzingeln und vernichten und ihren König als Gefangenen nach Paris schicken. Am 4. November kam es znr Schlacht. Die Franzosen hatten eine Reihe von kleinen Anhöhen besetzt, Friedrich aber that, als ob er der Schlacht ausweichen wollte, lind lockte sie dadurch in die Ebene hinab. Mit klingendem Spiel und unter Trommelschall zogen sich die Franzosen in einem Halbkreis um die Pmtßen her. Der König saß mit einigen Generalen bei Tafel; als er auf die Gefahr aufmerksam gemacht wurde, befahl er, die Soldaten, die eben mit dem Abkochen ihrer Mahlzeit beschäftigt waren, nicht zu stören. Es war bereits zwei Uhr, als er die Zelte abbrechen ließ, was so schnell geschah, daß die Feinde darüber höchlich verwundert waren, und ebenso schnell eilten die Soldaten zum Angriff. Nun begann die Schlacht nach dem Plane, den der König entworfen und den Führern mitgeteilt hatte. Seydlitz, einer der jüngsten, doch auch der tüchtigsten Generale, rückte, von den Hügelreihen verdeckt, so geschickt vor, daß er den Feinden im Rücken war, bevor sie Zeit gehabt hatten ihre Reihen zu ordnen. Zugleich donnerten die Geschütze, welche Friedrich auf einen das Schlachtfeld beherrschenden Hügel hatte auffahren lassen, während die Franzosen mit ihren Geschützen nichts ausrichten konnten. Soubise versuchte noch auf eine und die andere Weise den Kampf zu feinem Vorteil zu wenden, doch Friedrich hatte alle Möglichkeiten bedacht und für alle im voraus das Nötige bestimmt. Da verzweifelten die Feinde und wandten sich zu schneller Flucht. Ein Glück war es für die Besiegten, daß der kurze Wintertag bald zu Ende ging und weitere
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Roßbach Sachsen Paris Paris
Fränkisches Viereck,
wird der Fluß zur Regnitz ; sie ist der wichtigste und größte Nebenfluß des
Mains, von der Frankenhöhe her eilt ihr die A i s ch zu. Auf der entgegengesetzten
Seite entsendet die Frankenhöhe dem Mainviereck die Tauber, von Norden
her empfängt der Main schon vorher die Fränkische Saale- sie umfließt
den Nordrand der haßberge und läuft dann den Abhängen der Rhön entlang
zum Beginn des Mainvierecks.
Die Regnitzmulde.
Die flache (nicht wellige), etwa blattförmige Regnitzmulde gehört zu
Deutschlands regenarmen Gebieten,- die ausgedehnten Waldungen im Osten
ziehen nämlich die Regenwolken zumeist so rasch an, daß es über der Regnitzmulde
nur selten zu ergiebigern Niederschlägen kommt. Auch dehnen sich — namentlich
dort, wo Pegnitz und Rednitz sich vereinigen — sandige Strecken, in denen
die ohnehin schon spärlichen Niederschläge rasch verrinnen. An der Regnitz finden
wir deshalb zum Teil künstliche Bewässerung (durch Schöpfräder).
Es ist daher wohl begreiflich, daß die Ergiebigkeit des Lodens
st reckenweise gering ist. Föhrenrvälder und Heidekraut-
b e st ä n d e decken z. T. die Sandflächen- minderwertige Acker verwandelte man
(wie in der angrenzenden Gberpfalz) in Zischweiher (Aischgründer Karpfen).
Andrerseits eignet sich aber selbst zu Gemüsebau (Spargelzucht in der N ü r n -
b e r g e r Gegend, u. a. auch im sog. „Knoblauchslanb'') stellenweise der Loden und
der südliche Teil der Regnitzmulde erzeugt Deutschlands besten Hopfen (Spalter
Gegend). Auch das Pegnitztal aufwärts (in der Gegend von Hersbruck) blüht
der hopfenbau. Durch ihren großen Fleiß (gerade der hopfenbau verlangt viel
Arbeit) gestalteten die Bewohner selbst Feldbau und Graswirtschaft
lohnend. Das Heidekraut der sandigen Wälder östlich von Nürnberg („Reichs-
wald") förderte seit alters schon die Bienenzucht.
Der-Fleiß der Bewohner ließ zugleich eine großartige Gewerbe-
t ä t i g k e i t in einer Anzahl von Städten und den bedeutendsten Mittelpunkt der
süddeutschen Industrie (Fürth-Nürnberg) hier erstehen.
von den gewerbefleißigen Mittel- und Kleinstädten hat jede ihre besonderen
Erzeugnisse: Weißenburg („am Sand", 7000 Einw.) am Nordabhang des
Iura liefert z. V. Leoniwaren (Gold- und Silberschnüre, Tressen u. ä.), Roth
bei Nürnberg (5000 Einw.) Draht, Schwabach (11 000 Einw.) Nadeln, Blatt-
gold und Blattsilber, Kunstpapier zur Ausstattung von Zigarrenkistchen u. ä.,
Fürth (66 000 Einw.) Spiegel, die Universitätsstadt Erlangen (25 000
Einw.) sowie F o r ch h e i m (10 000 Einw.) Bier.
Alle diese und noch zahlreiche andere Erzeugnisse dazu bringt Nürnberg
hervor, so daß heute wieder gilt, was schon vor Jahrhunderten richtig war:
„Nürnberger Tand
geht durch alle Land."
Diese zweitgrößte Stadt des Königreichs Bauern (Zzz 000 Einw.) ist ja vor allem
berühmt durch ihre Bleistifte, ihre Zinn- und Blechspielwaren und ihre Leb-
oder Honigkuchen- sie ist Teilsitz der großen Augsburg-Nürnberger Maschinenfabrik
sowie der Siemens-Schuckertschen Elektrizitätswerke. Für die regsamen Bewohner
der Stadt war eben die geringe Ergiebigkeit der sandigen Gegend beinahe ein
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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8
Das Deutsche Reich.
Fuß der Zugspitze liegt Garmisch-Partenkirchen - östlich dehnt sich
das Karwendelgebirge, das größtenteils zu Österreich gehört,
d) Die vorketten umschließen die breiten Täler:
der ä rn m e r (Ammerwaldgebirge,- beachte den Namen „Waldgebirge")-
mitten in Waldeinsamkeit hier Schloß Linderhof- am Ausgang
des Gebirges liegt das durch sein Passionsspiel weltberühmte Dorf G b e r -
ammergau- nahe dabei Kloster Ettal mit berühmter Kirche,-
hart an der Ebene, die hier unvermittelter herantritt als beim Allgäu,
ragt das „Ettaler Mandl" auf-
der £ o i j a ch , in deren Gebiet Kochel- und Walchensee ge-
hören- beide trennt der aussichtsberühmte Herzog st and sowie der
(niedere) Hesselberg, über den eine berühmte Kunststraße (die Kessel-
bergstraße) in vielen Windungen führt;
der Isar, die oberhalb des ansehnlichen Marktfleckens Tölz einen
Winkel („Isarwinkel") bildet,- hier zieht sich die langgestreckte Kelsen-
mauer der Benediktenwand hin.
Zwischen Mangfall und Inn („Mangfallgebirge") liegen Tegern -
und Schliersee- nahe dem Inn schon ragt der berühmteste Aussichtspunkt
der deutschen Alpen empor, der W e n d e l st e i n , auf den jetzt eine Lahn führt.
Die Gegend um Miesbach ist bekannt durch Viehzucht,- über Kohlenbergbau s. o.
Die Bayrischen Alpen sind zwar zugänglicher als das Allgäu, aber über-
wiegend mit Wald bedeckt. Die Bevölkerung ist daher hier dünner.
3. Die Berchtesgadener Alpen umfassen:
a) den langgestreckten Grat der Ehiemgauer Berge (südlich vom
Chiemsee),
d)die Berchtesgadener Berge im engeren Zinne- sie um-
schließen den schönsten deutschen Alpensee, den Königssee. Zu
ihnen gehört u. a. Gipfeln über 2000 m der zweithöchste Berg des
Deutschen Reiches, der zweigipfelige W a tz m a n n ; über die Mar-
morbrüche am sagenberühmten Untersberg sowie das Salz-
bergwerk Berchtesgaden s. o. An der 5 a a l a ch , dem Nebenfluß
der Salzach, der das Berchtesgadener Land vom übrigen Bauern ab-
trennt, liegt Neichenhall- das in Wasser gelöste Salz wird von
Berchtesgaden durch die berühmte Solenleitung (die über
Traun st ein bis Nosenheim a. Inn führt) nach Neichenhall ge-.
leitet und in der Saline versotten, z. T. aber auch zu Heilzwecken benützt
(berühmter Badeort).
Die Bewohner der Bayrischen und Berchtesgadener Alpen sind Bajuwaren
und katholisch.
2. Die Schwäbisch-bayrische Hochebene.
(Das Alpenvorland.)
Entstehung. In der E i s z e i t (s. Teil I S. 22) hatten die Alpengletscher
wiederholt eine ungeheure Ausdehnung erlangt. Damals waren nicht nur auch
unsere deutschen Alpen mit Gletschern bedeckt, diese reichten öfters selbst weit über
das Gebirge hinaus. Sie kamen bis in die Gegend von Memmingen, Augsburg,
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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pfälzisch-lothringisches Dreieck.
43
berg, die an Baudenkmälern reiche „Siebenhügelstadt" Bayerns (50 000 Einw.),
liegt an der Vereinigung von Ludwigskanal und Regnitz nahe der Mündung letz-
terer in einem wegen seines Gemüsebaues weit und breit bekannten Tal-
kessel. Nach der Einmündung der Regnitz unterhalb Bamberg wird der Main
schiffbar (Kettenschiffahrt). Lei S ch w e i n f u r t (22 000 Einw.), berühmt durch
Zarbenfabriken („Schweinfurter Grün"), beginnt mit der Main tiefebene
der Weinbau. Km großen Dreieck liegt Würzburg, wie Samberg einer
der ältesten Bischofssitze Deutschlands. (Die Residenzen zu Bamberg und Würz-
bürg, zwei der berühmtesten Bauten Deutschlands, sowie das Schloß zu Aschaffen-
burg stammen aus der Glanzzeit der Zürstbischöfe.) In Würzburg (85 000 Einw.)
befinden sich eine Universität und das Julius-Hospital, ein vom Zürstbischof Julius
(Echter von Mespelbrunn) gegründetes und mit reichen Stiftungen ausgestattetes
Universitätskrankenhaus, dem u. a. auch die besten Weinlagen der Gegend gehören-
denn auf den Muschelkalkhöhen des heißen Würzburger Kessels wächst der treffliche
Stein- und L e i st e n w e i n. Bei W e r t h e i m erreicht Laden das
Maintal. Bei Aschaffenburg, in dessen Nähe Ludwig I. das Pompejanische Haus
(Pompejanum) errichtete, tritt der Main in die Rheinebene ein,' die Stadt
(30 000 Einw.) treibt u. a. Papierfabrikation und Handel.
Krankenhöhe und Steigerwald (letzterer wenigstens großenteils) gehören zum
bayrischen Regierungsbezirk Mittelfranken, der hauptteil der
Zränkischen Platte dagegen zu Unterfranken (Kreishauptstadt Würzburg)-
doch erreichen auch Württemberg und L a d e n die Taubergegend. Ein Teil
des Mainvierecks bildet, wie erwähnt, die Grenze zwischen Baden und Bayern.
3m Mainland überwiegen die Katholiken.
5. Das pfälzisch-lothringische Dreieck.
Grenzen. Line Linie von dem Beginn der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle bei Bingen
längs des Rheinischen Schiefergebirges bis zu der Ecke, wo Frankreich, Luxemburg und Deutsch-
land zusammenstoßen, von da längs der Reichsgrenze etwa bis zum Donon und (dem Westrand
der Hardt entlang) zurück zum Ausgangspunkt umschreibt ein Dreieck, dem ein großer Teil der
bayrischen Rheinpfalz, das sog. Westrich, und Lothringen angehören.
Entstehung, Gliederung. Wie östlich vom Schwarzwalde ist westlich von den
Dogesen staffeiförmig das Land abgesunken; Buntsandstein, Muschelkalk und
Reuper treten auch hier nacheinander zutage. Gegen die Mosel hin findet sich dagegen
bereits wieder Iuragestein. Auf dem Muschelkalk liegen manchmal Letten, in denen
sich durch Einsturz unterirdischer Hohlräume Weiher und Seen bildeten. Schon in viel früherer
Zeit mußten dort große Binnenseen bestanden haben; ihr Wasser verdampfte und die Rück-
stände, Steinsalz und Gips, werden noch heute aus den später darübergelagerten
Bodenschichten herausgegraben.
In noch viel früherer Zeit aber muß das Gebiet ein sumpfiges Küstenland gewesen sein,
von Flußarmen durchzogen, in deren braunem Moorwasser die zahlreichen Reste vom Wind
geknickter merkwürdiger pflanzen (riesiger Farne und Schachtelhalme, Schuppenbäume) ver-
moderten. Aus diesen untergegangenen Wäldern entstanden die Kohlenlager an der
S a a r , die zu den reichsten Deutschlands gehören.
)n die Gegend zwischen Saar und Donnersberg etwa wurden ferner auf die Muschel-
kalkunterlage die Schuttmassen des Rheinischen Schiefergebirges
geschwemmt; so entstand eine langgestreckte, nach der Saar hin geneigte schüsselförmige Mulde.
Wir unterscheiden also:
1. die eigentliche lothringische Seenplatte,
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Extrahierte Personennamen: Samberg Julius
(Echter_von_Mespelbrunn Ludwig_I. Ludwig_I. Steigerwald
Extrahierte Ortsnamen: Bayerns Ludwigskanal Bamberg Main Main Deutschlands Bamberg Deutschlands Würzburg_( Maintal Aschaffenburg Main Rheinebene Würzburg Mainvierecks Baden Bayern Mainland Frankreich Luxemburg Donon Rheinpfalz Lothringen Deutschlands Saar Donnersberg
10
Das Deutsche Reich.
Die Eiszeitgletscher haben nämlich verschiedene Mulden ausgetieft, in denen
sich bei Abdämmung des Ausgangs Seen bilden konnten. Aber der schwache
Durchfluß (geringe Abflüsse z. T.) und toniger Untergrund führte- bei manchen
zu vermoorung (Leginn derselben z. B. beim Kochelsee). Ivo die Schotter«
öecke über dem tonigen Untergrund dünn wird, begünstigt das an die Ober-
fläche des Lodens tretende Wasser auch sonst die Bildung ausgedehnter Torf-
moore,
Klima. Nirgends findet sich ein ausgiebiger Schutz gegen die rauhen Dst-
und Nordwinde,- Hitze und Kälte wechseln jäh. Die Niederschläge sind gegen die
Alpen zu (s. 0.) häufiger, gegen die Donau zu, wo es auch ebenso wie an den
Bodenseeufern wärmer wird, werden sie weniger.
Wirtschaftliches. Die ausgedehnten Moorflächen wurden und werden
zwar fortschreitend urbar gemacht, bedeuten aber doch immer noch weite Gebiete
geringer Ertragsfähigkeit, wenn schon der gewonnene Torf als Brennmaterial
eine Nolle spielt. Großenteils ist ferner die Humusschicht über dem alpinen
Schotter dünn. Dagegen hat der Wind einst nach dem Rückgang des Eises von
den Moränenhügeln ungeheure Massen Staub fortgeblasen und im Norden des
Gebietes aufgehäuft: so entstand fruchtbarer Lös; b o d e n.
Gliederung und Grtskunde. Demnach können wir drei Zonen unterscheiden:
a) Im Süden die Moränen-
oder Seenzone, hier setzt sich
der Ivald- und lviesenreichtum
des Gebirges fort, die Wirtschaft-
lichen Verhältnisse des Moränen-
Hügelgebietes entsprechen denn
Ti.scuzbu/y auch denen in den Alpen selbst;
die Ufer der größeren Seen sind
meist vielbesuchte Sommerfri-
schen. Rosenheim ist wichtig
als Eisenbahnknotenpunkt,
d) In der In i t t e die Geröll-
zone. Sie ist am wenigsten
fruchtbar, aber die günstige ver-
kehrslage ließ hier doch zwei
Großstädte entstehen: Mün -
chen, die Hauptstadt des König-
reichs Bauern, die drittgrößte
Stadt des Deutschen Reiches,
die größte und wichtigste Stadt
Süddeutschlands (600000 E.), seit Ludwig I. Deutschlands erste Kunststadt,
heute auch im Besitze einer blühenden Industrie (Bierbrauerei, Maschinen-
fabriken, Kunstanstalten) und eines einflußreichen Kunstgewerbes- sodann
Augsburg, die Hauptstadt des bayrischen Kreises (Regierungsbezirkes)
Schwaben und Neuburg, reich an Denkmälern einer großen Vergangenheit
(„Goldener Saal" im Rathaus) und Sitz einer hochentwickelten Textil- und
Eisenindustrie.
n. Münchens
n Holzkircfieri
u Müncherc
Eisenbahn.
Bosen -
sterrv- voru
Si"
S"
R
Fig. 5.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Das Deutsche Reich.
1. Bayern mit der schönen Inselstadt Lindau (prächtiger Hafen).
2. Württemberg mit Zriedrichshafen (Lahn nach Ulm).
3. Baden mit Konstanz, der größten Stadt am See, von deren Münster-
turm aus man einen einzigartigen Blick über den See genießt.
(4. Schweiz mit R 0 r s ch a ch und Komansfyotn.
5. Österreich mit B t e g e n 3 am Zuß des Pfänder, eines beliebten
Aussichtsberges.)
Auch die Bodensee-G ürtelbahn hat eine große Verkehrsbedeutung.
Der Bodensee (62 km lang, 250 m tief, 540 qkm groß = y^Vo Deutschlands),
im Umriß einem Stiefelzieher vergleichbar, ist wiederholt schon 3ugefroren (vgl.
Gedicht von Schwab „Der Heiter und der Bodensee"),- man hat ausgerechnet,
daß auf dieser Kläche dann sämtliche Menschen der Erde aufgestellt werden
könnten!
Das Donautal in Deutschland. Die Donau entspringt bekanntlich im
Schwarzwald aus Brege und Brigach und durchbricht dann dreimal den
Iura:
1. auf eine weite Strecke hin
| etwa vom Zusammenfluß
^ ^ der (tzuellflüsse bis gegen
Jura^V-^ Sigmaringen;
1, 2. in der Gegend von Neu-
Jurau—\___-_ bürg a. Donau, dessen
~~ prachtvolles Schloß (pfäl-
zischer tdittelsbachcr) auf
Bayer.wald W ___ einem Iurafelsen über
3. dem Zlusse thront,-
Donaulaufw. Hochebene 3- in..^ ®e9«n». w° Ktt-
1 zwischen Ulm u Donauwörth, muhl und Naab munden,
2 bei Welte nbvurg, hier bildet sie das be-
3. bei Donaustauf. rühmte Durchbruchstal
bei Kloster Umtenburg,
L's- 8- nicht weit von Oelheim
mit der Befreiungshalle.
von Regensburg ab etwa fließt sie meist nahe an den Granit- und
Gneiswänden des Bayrischen Waldes hin, die sie dann in
der Gegend um die alte Bischofsstadt Passau ebenso durchbricht wie die beiden
hier mündenden Nebenflüsse Inn und Ilz (ebenfalls sehr malerische Täler).
Erst von R e g e n s b u r g an ist das Donautal eine wichtige Der-
fehrslinie: hier läuft in derselben Richtung eine Weltverkehrslinie vom
Rhein (und Holland) her nach Wien und dem Grient, auch beginnt bei Regensburg
Zrachtschiffahrt (auch Kettenschiffahrt); ab Passau verkehren Personendampfer.
Die größte deutsche Stadt an der Donau ist U l m (56 000 E.) in Württemberg,
mit dem bayrischen Neuulm zusammen ein wichtiger Waffenstützpunkt; es liegt
in einer fruchtbaren, zum Gemüsebau (Ulmer Spargel) wohlgeeigneten Mulde
und treibt eine ganze Anzahl von blühenden Gewerben (Gießereien, Färbereien,
Möbelfabriken, Bierbrauereien usw.),- der Turm des herrlichen Münsters, das
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Personennamen: Württemberg Welte
Extrahierte Ortsnamen: Ulm Deutschlands Deutschland Sigmaringen Donau Ulm Donauwörth Donaustauf Oelheim Donautal Rhein Holland Wien Donau Württemberg Bierbrauereien
Donautal. — Vberpsalz.
\5
I
1
mehr als die Hälfte der Bewohner der Stadt (über 30 000 Menschen) faßt, ist der
höchste (161 m) und vielleicht sogar schönste Kirchturm der Erde.
Zwischen Ulm und Regensburg folgen dem Ufer teilweise nasse Wiesen
{Donauried) teilweise Moorstrecken (Donaumoos) teilweise buschige fluert; doch
fehlt es nicht an altertümlichen, z. T. gew erbfleißigen Städtchen. Regens-
bürg (über 50 000 Einwohner) ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt (Nord-
Deutschland—münchen und die oben erwähnte Oonaulinie), die Nähe der frucht-
baren Ebene verraten Vierbrauereien, eine Zuckerfabrik, Zleischwarenfabriken,
zahlreiche Gewerbe arbeiten für die Bedürfnisse der Landbevölkerung,' ganz
besonders reich ist Regensburg an altertümlichen, schönen Kirchen (Dom u. a.).
Wie bei Oelheim (s. o.) die Befreiungshalle so erbaute König Ludwig I. von
Bauern bei Oonaustauf auf dem waldbestandenen nördlichen Steilufer des Stromes
den marmornen Ruhmestempel des von ihm so warm geliebten deutschen Volkes,
die Walhalla. Über Straubing und Passau s. o.
Das Stafenland der Naab (Oberpfalz). Nördlich von Regensburg etwa
setzt sich zwischen Iura und Böhmerwold (Bayrischem Wald) die Hochfläche fort,
nach Norden und Westen
allmählich ansteigend (also
nach Süden abge-
öacht), im Süden hügelig.
Durch die tiefste Rinne
fließt die (aus Wald-, Sich-
tel- und heidenaab) ent- Mainürm
stehende Naab. Das
Klima ist (infolge der
Nähe der Gebirge) rauher
als an der Donau, Nie-
der schlüge fallen aber
nicht ganz so zahlreich wie
in den angrenzenden Ge-
birgen; die Humusschicht
ist sehr dünn, die Ergiebig-
keit des Bodens daher ge-
ring, die Knsiedlungen sind
ärmlich im Gegensatz zu
den behäbigen Dörfern
und großen Höfen man-
cher Strecken des Süd-
donaulandes („Kartoffel-",
„Steinpfalz")- durch Der-
Wandlung wenig ergiebiger
Strecken in ausgedehnte
Zischweiher wird der
Ertrag des Lodens vieler-
orts gehoben.
Während Höhenlage
f1' l Regensburg
M/' 2 Schwandorf
3 Wiesaw
4 Markt -Redwtteh
ö.iiof
^ n Furth i. Iv.
n. Böhmerv
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Sachsen. 69
(Nach Lehmanns geogr, Charakterbildern. Leipziger Schulbilder-Verlag von F. Gr. Machsmuth, Leipzig.)
Das Llbsandsteingebirge.
Basteibrücke; im Hintergründe rechts der Aönigstein. (Bastei beißt ein kleiner Felsenvorsprung
200 m über der Elbe.)
(9icch Lehmanns geogr. Charakterbildern. Leipziger Schulbilder-Verlag von F. E. Wachsmuth, Leipzig.),
Dresden, Blick auf die Altstadt (am linken Ufer).
Zwischen den beiden Brücken die Brühlsche Terrasse.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig]]