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1. Bd. 6 - S. 452

1845 - Leipzig : Kollmann
452 Heiligkeit seiner Würde erfordere; auch Befehl nach Turin, wenn der Papst dort ankommcn sollte, ihn nach Savona zu schicken; und endlich nach Paris, dem Papste entgegen zu senden, ihn nach Florenz zurückzuführen, wenn er noch nicht über die Apcnnincn wäre, im Gegenthcil aber ihn nach Savona zu bringen. Der Reisende war indeß schon bis Grenoble gekommen, als dieser Befehl dort einging, so daß er nun den Weg durch die Dau- phine und Provence wieder rückwärts machen mußte. — Obgleich sehr unzufrieden mit den Vorfällen in Nom, mußte Napoleon doch das einmal Geschehene sich gefallen lasten und konnte nur die oben erwähnten Maßregeln für des heiligen Vaters künftigen Aufenthalt anordnen. In Savona bewohnte er den erzbischöf- lichen Palast, der mit allen Erfordernissen versehen war; er selbst hatte den für ihn bereiteten Hofstaat und mehrere ihm dargebotene Bequemlichkeiten abgelchnt. So blieb es geraume Zeit. Man bot ihm an, nach Nom zurückzukehren, wenn er sich anheischig machte, unter Annahme des Iahrgcldes von zwei Millionen der weltlichen Herrschaft zu entsagen, die jetzige Negierung daselbst anzuerkennen und sich nur mit den geistlichen Angelegenheiten zu beschäftigen. Allein Pius weigerte sich standhaft, Liesen Anträgen Gehör zu geben, desgleichen den von Napoleon eingesetzten Bischö- fen, als von der Ernennung eines Mannes, den die Kirche aus ihrem Schvoße gewiesen hatte, die kanonische Bestätigung zu ertheilen; daher mußten alle inzwischen erledigte bischöfliche Stühle unbesetzt bleiben, und die Bcsorgniß fand Raum, beson- ders für Deutschland, wo wenige Bislhümer besetzt waren, daß der Kirche durch den Mangel ihrer Hirten beträchtlicher Schaden erwachsen, und das Episcopat am Ende ganz erlöschen könne. Doch auch diese Vorstellung konnte den Starrsinn des unerschüt- terlichen Greises nicht beugen. Für Frankreich machte Napoleon von einer alten Berechtigung Gebrauch, kraft welcher bei Erle- digung eines bischöflichen Stuhles die bischöfliche Gewalt einem vom Landesherrn dazu ernannten Geistlichen konnte übertragen werden, und besetzte die Bisthümer Florenz und Asti, endlich auch das Erzbisthum Paris; das letztere mit dem berühmten Maury, der in der ersten Nationalversammlung als kühner und beredter Vertheidiger der kirchlichen Nechte ausgetreten und nach seiner Auswanderung in Rom von Pius Vi. zum Eardinal war ernannt worden. Jetzt erkor ihn Napoleon zum Erzbischof von

2. Bd. 3 - S. 227

1844 - Leipzig : Kollmann
. 227 Nom bauen erschrocken war. Er hatte, sagt ein Zeitgenosse von ihm, eine bewundernswürdige Kraft in seinen Ausdrücken, und wenn er gar im Zorne sprach und dazu seine schrecklichen Blicke funkeln ließ, so schien es, als ob er donnere. Selbst seine Milde war mit einem furchtbaren Ernste gemischt. Als jener Orsini, der Mörder seines Neffen, ihm seinen Glückwunsch abzustatten kam, berührte Sixtus diese That ganz leise und fügte dann hinzu: ,,Sowie wir euch Alles verzeihen, was ihr dem Hause Peretti Böses zugefügt habt, so werden wir euch doch nie vergeben, was ihr gegen Sixtus begehen solltet. Gehet sogleich und entlaßt aus cuerm Gebiete alle Banditen, denen ihr bisher Aus- nahme und Schutz zugcstanden habt. Geh't und gehorcht!" Der stolze und mächtige Herzog gehorchte nicht bloß, sondern verließ sogar aus Furcht den Kirchenstaat. Von seinen Verwandten waren nur noch seine Schwester Camilla, nebst deren zwei Söhnen, und eine Tochter seines Bruders am Leben. Er hatte sich bisher seiner Familie nicht geschämt, sie aber nur nothdürftig unterstützt. Gleich nach sei- ner Erwählung aber ließ er seine Schwester mit den Kinderir nach Nom kommen. Einige Cardinäle waren der Signora Ca- milla entgegen gefahren, hatten sie erst auf einer Villa standes- mäßig herausgeputzt, und so wurde sie ihrem Bruder, dem Pap- ste, vorgestellt. Dieser sah sich um und fragte, wo seine Schwe- ster sey. „Hier ist sie," sagte der Cardinal Alessandrine. „Ich habe nur Eine Schwester — cntgcgnetc der Papst — eine arme Frau aus la Grotte. Diese Dame hier kann das wohl nicht seyn; nur erst, wenn ich sie sehe, sowie ich sie in ihrem Geburts- orte gekannt habe, werde ich sie als meine Schwester erkennen." Camilla mußte sich entfernen, den ihr geschenkten Putz den vor- eiligen Cardinälcn zurücksenden und in ihrer eigenen geringeir Kleidung wieder erscheinen. Jetzt umarmte sic ihr Bruder und so auch ihre Kinder, wies ihr seinen bisherigen Palast und Gar- ten zur Wohnung an und gab ihr einen mäßigen Monatsgehalt. Dabei verbot er ihr aber noch ausdrücklich, sich in seine Geschäfte zu mischen und als Fürbitterin bei ihm zu erscheinen. Der Groß- herzog von Toscana, sowie auch der König von Spanien licßerr ihr den Titel einer Gräfin anbieten, allein Sixtus gab es nicht zu; es sey ihr Ehre genug, sagte er, des Papstes Schwester zu heißen. 15 *

3. Bd. 3 - S. 226

1844 - Leipzig : Kollmann
226 Bei dem Volke suchte er so sehr das Ausehen eines wohlthätigen Menschenfreundes zu erlangen, daß er sogar einiges Silbergeschirr aus seiner Hauscapette versehen ließ, um nur recht viel Geld zu Almosen übrig zu haben. Dabei vermied er alles Geräusch, bewohnte ein stilles Landhaus vor der Stadt, wo er sich mit gelehrten Arbeiten beschäftigte. Nach und nach fing er an, zu husten und an einem Stocke zu gehen, und sprach viel von seinem nahen Tode. Endlich starb Gregor Xiii. (im April. 1585). In dem Con- clave waren zu Montalto's Glücke die Parteien sehr getheilt. Als man sich über die vornehmeren Cardinäle nicht vereinigen konnte, traten einige vielbedcutcnde Männer zum Besten dieses ärmeren und schwachen Bruders zusammen, wählten ihn, und am 24. April 1585 ward Montalto Papst. Kaum aber hatte man seinen Namen als den des Erkore- nen, genannt, so sah man den gebückten, keichendcn Greis seine Krücke rasch wegwerfcn und mit der Munterkeit eines kraftvollen Mannes dastehen. Das Volk erstaunte über seinen majestätischen Gang, als der feierliche Zug ihn in die Peterskirche führte, und einer der Cardinäle konnte sich nicht enthalten, in feiner Gegen- wart über fein verändertes Ansehen eine Bemerkung zu machen. „Monsignor, — sagte Sixtus darauf — (diesen Namen wollte cr führen, das Andenken des Papstes Sixtus Iv. zu ehren, der auch Franciskaner gewesen war) als wir noch Cardinal wa- rcn, gingen wir mit gebeugtem Nacken, weil wir die Schlüssel des Himmels auf der Erde suchten; jetzt, da wir sie gefunden haben, sehen wir gen Himmel auf, weil wir auf Erden nichts weiter nöthig haben." Bei dem Gastmahle, das er den vornehmsten Cardinälen bald nach seiner Thronbesteigung gab, und bei welchem sich viele an ihn drängten, in der Hoffnung, zu seinem Vertrauten erwählt zu werden, legte er ihnen den Spruch: „Du bist Petrus, und auf diesem Felsen will ich meine Gemeinde bauen," mit solchem Nachdrucke aus, daß keiner mehr daran dachte, sein Mitregcnt. scyn zu wollen. Wie erstaunten die betrogenen Cardinäle! Wer hätte aber auch an eine so lange fortgeführte Verstellung glauben sollen! Jetzt zeigte sich ganz der ehemalige Inquisitor wieder, und die Neigung zum Herrschen brach nun so gewaltsam aus, daß ganz
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