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..Tage kündigte Bonaparte den Waffenstillstand mit dem Papste
auf und wendete sich gen Rom, die dasigen Priester für ihre
Verbindung, die sie bei Wurmsers Ankunft mit Oesterreich an-
geknüpft, zu züchtigen. Erschreckt durch die Niederlage der Oester-
reicher und den Fall Mantua's, sendete der Papst Friedensboten
in das französische Hauptquartier zu Tolentino, und die da-
selbst gepflogene Unterhandlung endigte sich am 19. Februar mit
Unterzeichnung eines sehr harten und demüthigenden Friedens.
Außer den schon im Waffenstillstände bestimmten Lieferungen
mußte der Papst noch einunddreißig Millionen Livres bezahlen,
feinest Rechten auf Avignon und der Grafschaft Venaissin
entsagen und die Lcgationen Bologna, Ferrara und Ro-
magna abtretcn. —
Nachdem somit der Papst bezwungen war, und der König
von Neapel seinen im vorigen Jahre geschloffenen Frieden ratifi-
cirt hatte, sah sich Oesterreich mit einem Male im Innern seiner
Erbstaatcn bedroht. Der kaiserliche Hof hakte den Erzherzog
Karl vom Rheine abgerufen und ihm das Commando in Italien
übergeben. Aber die Armee, die er vorfand, war durch die ohne
Abwechslung erlittenen Niederlagen geschwächt und entmuthigt.
Bonaparte, durch ein ansehnliches Truppencorps, das mitten im
Winter die Alpen überstiegen hatte, verstärkt, eröffnete den Feld-
zug schon zu Anfänge des Märzmonats mit >0,000 Mann.
Zuerst drängte er die Ocsterreicher vom Tagliamento bis hin-
ter den Lisonzo zurück, überwältigte die kärntischen Alpen
und drang über Laibach in Krain vor, während eine andere
Abtheilung über Klagenfurth einbrach und eine dritte über
Botzen und Briren heraufdrang. Innerhalb zwanzig Tagen
hatte der Erzherzog über 20,000 Mann verloren und war der
Reihe nach aus allen festen Stellen verdrängt worden. Zu An-
fänge des April befand sich die österreichische Armee im vollen
Rückzüge auf der Straße nach Wien, wohin der französische
Befehlshaber ihm folgte. Nur neun Posten waren die Franzo-
sen noch von der Hauptstadt entfernt. Die außerordentliche Ge-
fahr bewog den Kaiser, ein Gebot zum Aufstande in Masse zu
erlaffcn, und die Nation leistete bereitwillig Folge. Die Lage
Bonaparte's ward dadurch bedenklich, indem einerseits seine Trup-
pen Mangel an Lebensmitteln litten, andererseits aber er in
seinem Rücken durch die Tiroler Insurrection und die Zurüstun-
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Rom Wurmsers Oesterreich Oester- Avignon Bologna Ferrara Neapel Oesterreich Rheine Italien Laibach Krain Wien
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Nach der Schlacht bei Dragochan hatte Georgekis die Trüm-
mer der Armee gesammelt und den Kampf noch eine Weile fort-
gesetzt, wenn gleich ohne Erfolg in der Hauptsache und gleichsam
nur in der Absicht, nicht mit Schimpf, sondern mit Ruhm zu
enden. Er warf sich in die Moldau und vertheidigte sich hier, mit
wenigen Getreuen, fünf Monate lang wider die zahlreichen Os-
manen, immer von ihnen verfolgt. Endlich, nachdem er ihnen
Taufende getödtet, ward er von dem Bischof von Romano ver-
rathen, mit fünfhundert der Seinigen in das feste Kloster Seko
bei Niamts gelockt und endete, nachdem er sich hier noch fünf
Tage ohne Lebensmittel vertheidigt, indem er sich mit acht seiner
Getreuen in einem Thurms, seiner letzten Zuflucht, in die Lust
sprengte. Einen ahnlichen ruhmvollen Ausgang fand ein anderer
Anführer, der Hetarist Athanasios von Agrapha, Dieser zog
sich mit 450 Griechen, von einem starken türkischen Corps verfolgt,
bis an denpruth zurück, vertheidigte sich bei Wardein drei Tage
lang heldenmüthig und durchschwamm, als seine Munition er-
schöpft war, mit der Halste der Seinigen denpruth, worauf ihn
die russischen Vorposten in Empfang nahmen. Somit hatte die
Jnsurrection in der Moldau und Walachei für dieses Mal ihr
Ende erreicht; die Sache selbst, der dieselbe dienen sollte, konnte
zum Glück durch den schlechten Ausgang nicht mehr unterdrückt
werden, da Vpsilanti's Bewegung in der Moldau den Aufstand
in Griechenland selbst schon zur Entscheidung gebracht hatte.
Die Unbesonnenheit des phanariotischen Fürsten Monist,
der im Marz 1821 einen von Vpsilanti an ihn gerichteten Brief
aus Furcht dem Dtvan mittheilte, brachte die Türken so in Wuth,
daß sich die Schreckensscenen der ersten Christenverfolgung erneuer-
ten. Der Brief ward gedruckt, in allen Moscheen verlesen, und
der Pöbel der Hauptstadt auf jede Weise gegen die aufrührerischen
Rajah's entflammt. Der Patriarch in Constantinopel, Grego-
rius, erhielt Befehl, einen geistlichen Bannbrief auszufertigen,
den Fluch über Michael Suzzo, den rebellischen Hospodar der
Moldau, über Alexander Ypsilanti und alle diejenigen aus-
zusprechen, welche an dem Aufstande gegen die Pforte Theil ge-
nommen. Sowie die Sachen standen, konnte die hohe grtechi-
sche Geistlichkeit sich der Erfüllung dieses Befehls nicht entziehen.
Die Aufrührer wurden daher als Feinde der Ruhe und Ordnung
verflucht, und der Bannbrief ward, außer von dem Patriarchen,
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Extrahierte Personennamen: Dragochan Georgekis Athanasios_von_Agrapha Michael_Suzzo Alexander_Ypsilanti Alexander