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1. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 4

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
4 Der Acker- tmb Gartenbau kann im Schwarzwald nur sehr spärlich betrieben werden. Deshalb bildet für die Bewohner neben der großen Vieh, zucht hauptsächlich die Ausnutzung des Waldes den hauptnahrungszweig.*) Die Stämme werden gefällt und als Brenn- oder Bauholz weithin verschickt. Die Schwarzwälder Flößer verbringen ihr Langholz sogar bis nach Holland. In den zahlreichen Sägmühlen werden die Stämme in Breiter geschnitten und dann ver. schickt oder zu den mannigfaltigsten Geräten und haushaltungsgegenständen ver. arbeitet (Kübel, Scheffel, Kochlöffel, Holzteller rc). Daneben werden namentlich noch Strohflechterei, Bürstenbinderei und Uhrenmacherei, des. im südlichen Schwarzwalde^ betrieben; auch fertigt man große und kostbare Spieluhren**) an. Diese Gegen- stände wandern in alle Welt und bringen reichlichen Verdienst. Im Schwarzwald findet man selten geschloffene Dörfer und Städte; vielmehr liegen die Wohngebäude meist zerstreut da und dort. Die Schwarzwaldhäuser sind gewöhnlich fast ganz aus holz und bestehen aus übereinandergelegten Balken; gedeckt sind sie meist mit Stroh oder Schindeln. Um das Haus laufen sogenannte Lauben oder Galerien. Linen großen Teil des Hauses nimmt die niedrige, getäfelte Wohnstube ein, in der sich ein sehr großer, mit Bänken umgebener Kachelofen befindet. Mit der Rückseite lehnt das Haus gewöhnlich an einem Bergabhang, von diesem aus kann man über eine Brücke gleich in den Speicher fahren, der als Scheune dient. Letztere liegt also über der Wohnstube und den Ställen. Neben jedem Hause ist ein laufender Brunnen mit einem Milchhäuschen, hier wird im Sommer die Milch durch das frische waffer kühl gebalten. Il, ;25, \26. 6. Der Odenwald erhebt sich am Nordende des badischen Landes und gehört größtenteils zu Hessen. Er hat seinen Namen von Odin oder Wodan, dem obersten Gotte der alten Deutschen, der hier besonders verehrt wurde. Der Hauptteil des Odenwaldes liegt zwischen Neckar und Main und heißt der große Odenwald. Nur ein geringer Teil liegt südlich vom Neckar und wird kleiner Odenwald genannt. Den höchsten Punkt erreicht dieses Gebirge in dem 630 m hohen Katzenbuckel bei Eberbach. Bei Heidelberg, am Ausgange des freund- lichen Neckarthales. stehen wie zwei Wächter der Heiligenberg (430 m) und der Königstuhl (570 m); letzterer trägt ans einem Vorberge die weltberühmten Ruinen des alten Heidelberger Schlosses. Im Hessischen erhebt sich der Krähenbcrg, nördlich vom Katzenbuckel, und am Westrande des Gebirges der aussichtsreiche Melibokus oder Mulchen (520 m). Der Odenwald wendet seine Steilseite der Rheinebene und dem Neckarthale zu; gegen Osten senkt er sich allmählich zu einer welligen Hochstäche, dem sehr fruchtbaren Bauland; davon sind namentlich der Taubergruud und das Mainthal reich mit Getreide, Obst und Wein gesegnet. Jenseits der Tauber geht dieses Hügelland in die fruchtbare fränkische Hochebene über. Der Odenwald ist vornehmlich mit Laubholz bewachsen. Seine Höhen sind windig und kalt. Die Felder sind fleißig angebaut, liefern jedoch meist nur geringe Ernten. Aber die Abhänge gegen das Rheinthal bilden einen herrlichen und fruchtbaren Landstrich; ein wahres Paradies ist die Gegend längs der Bergstraße, am Westfuße des Gebirges. Hier gedeihen *) Kohlenbrennerei, Harzreißen, Pech- und Kienrußbereitung. — Groß-" betrieb (Fabrikation) und Hausindustrie. — **) Orchestrion.

2. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 8

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
8 oder bis Stein) beträgt 65 km. Die größte Breite befindet sich zwischen Friedrichshafen und Rohrschach und mißt 15 km. Daselbst erreicht er auch seine bedeutendste Tiefe, die sich auf 250 m beläuft. — Fünf Staaten grenzen an seine Ufer: Baden, Württemberg, Bayern, Öster- reich und die Schweiz. Man unterscheidet am Bodensee drei Teile, den Obersee, den Uberlingersee und der Zeller- oder Untersee. Drei Inseln ragen aus seinen blauen Fluten empor. Im Obersee ist die Insel Lindau (40 ha) mit der gleichnamigen bayerischen Stadt. Im Uber- lingersee befindet sich die Mainau, ein liebliches Eiland, das dem Großherzog von Baden gehört (45 ha). Auf ihr steht ein schönes Schloß, Insel Mainau. umgeben von herrlichen Gartenanlagen. Im Untersee liegt die reben- bewachsene Reichenau (390 ha). Sie ist 5 km lang und trägt drei Ortschaften. Früher war auf dieser Insel ein großes (vom hl. Pirmin i. I 724 gegründetes) Kloster, berühmt durch seinen Reichtum und die Gelehrsamkeit seiner Mönche. In der schönen Klosterkirche liegt Kaiser Karl der Dicke begraben (fi 888). Zuflüsse. Von einem Ende zum andern, von Rheineck bis Stein, ist der Bodensee vom Rhein durchflossen. Außer diesem ergießen sich in ihn: Die Radolfzeller Aach, die Stockacher Aach und die Seefelder Aach, die Schüssen, die Argen und die Bregenzer Aach. Bei windstillem Wetter, namentlich im Sommer, ist oft die weite Fläche des Sees vollständig ruhig und glatt, einem glänzenden blauen Spiegel vergleichbar, in welchem sich der heitere Himmel beschaut. Bei starkem Sturme aber geraten seine Fluten in heftige Bewegung; namentlich regt der Föhn das Wasser auf. Dieser ist ein warmer Südwind, der von den schneebedeckten Alpen herabweht und sich mit furchtbarer Gewalt auf die weite Wasserfläche stürzt. Dann bedeckt weißer Schaum die klare Flut; mannshohe Wellen brausen daher und rollen donnernd ans Ufer. Alle kleinen Fahrzeuge eilen zum Lande, und tm_ Gberfee, wo der Sturm am gefährlichsten tobt, suchen sogar große Dampfschiffe den schützenden Hafen auf.

3. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 41

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
41 Stralsund, fast ganz von Wasser umgeben, ist eine alte Handels- stadt Und Festung Belagerung durch wallenstein 1.628. Siehe § (66. Gegenüber von Stralsund liegt Rügen, die größte und schönste deutsche Insel, mit herrlichen Buchenwäldern und 130 m hohen Kreide- felsen, die steil ins Meer abfallen. In Hinterpommern liegen die Städte Kolb erg und Köslin. 51. Provinz Schlesien. 40000 (giern groß; 4,5 Mill. Einw.; Va kath. Schles ien ist die größte preußische Provinz. Sie umfaßt das Ooerthal mit den angrenzenden Gebirgen. Längs der Grenze gegen Böhmen ziehen von der Elbe bis zur Oder die Sudeten. Zu ihnen gehören: das Lausitzer Gebirge, Las Riesengebirge, das Gtatzer A esselland und das Ge- senke. Aus letzterem entspringt die Oder. Aus den Sudeten empfängt sie viele Nebenflüsse, darunter die Gl atz er Neiße, die Aatzbach und die Lausitzer Neiße. Das Riesengebirge ist das höchste deutsche Mittelgebirge. Seine kahlen Bergkuppen, seine tiefen, schauerlicheu Schluchten, seine hohen Wasserfalle erinnern an die Alpen. Nur wenige steile Fußpfade führen über seine Höhen, und ver- einzelt nur trifft man menschliche Wohnungen, die im Winter oft bis an die Dächer eingeschneit sind. Sein höchster Gipfel, die Schneekoppe ((600 m), ent- hält die (Quellen der Eibe. von Rübezahl, dem Berggeiste des Riesengebirges, weiß die Sage viel zu'erzählen. Schlesien ist ein an Naturprodukten reiches Land. Seine Berge enthalten Zink, Eisen und besonders Steinkohlen; im Ooerthal wächst Getreide und Flachs in Menge; in den Gebirgsthälern liegen viele Städte und große Dörfer mit Tuch-, Leinwand-, Baumwoll- und Glasfabriken. Breslau, an der Ober (373), die zweitgrößte Stadt Preußens, ist der Sitz eines Fürstbischofs, hat eine Universität, lebhaften Handel und große Wollmärkte. Iii, *29. In der Nähe: Leuth en, Schlacht (757, Ii, ^9. Liegnitz, an der Katzback. in fruchtbarer Gegend. Südöstlich ist das Schlachtfeld w a h l st a t t (1.8(3). Ii, (62. Görlitz, an der Grenze gegen Sachsen (70), hat Tuchfabriken. Gl atz und Neiße sind Festungen an der Glatzer Nerße. 52. Die Provinz pssen. 29000 qkm, 1,8 Mill. Einw.; 2/3 kath. Die Provinz Posen, eine waldreiche Ebene, liegt zwischen der Oder und Weichsel. — Die Warthe und Netze schleichen träge dahin und bilden viele Sümpfe und Moore, welche durch Entwässerung nach und nach in fruchtbares Ackerland umgewandelt werden. Posen ist eines der ersten Weizenländer Europas. Die Bewohner sind zur Hälfte Polen. Posen, a d. Warthe (73), ist eine Grenzfestung gegen Rußland. Bromberg, am Bromberger Kanal, der die Weichsel mit der Oder verbindet, treibt Getreidehandel.

4. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 43

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
43 monaten Erfrischung und Erholung. Seine zahlreichen Bewohner be- schäftigten sich außer mit Ackerbau, Viehzucht und Kohlenbrennen nament- lich mit der Herstellung von Spielwaren. Auch die Fabrikation von Glas-, Porzellan-, Meerschaum- und Eisenwaren ist bedeutend. Zwischen dem Thüringer Wald und dem Harz breitet sich das fruchtbare und liebliche Thüringer Hügelland aus, eine wellenförmige Hochebene, auf welcher sich einzelne Bergzüge und Berge erheben, z. B. der durch die Barbaroffa-5age bekannte A'ssthäufer bei Gonders- hausen mit einem mächtigen Denkmal Kaiser Wilhelms I. Ii, *35. Der Thüringer Wald und das Thüringer Hügelland gehören ver- schiedenen kleinen Staaten an, die man gewöhnlich unter dem Namen Thüringen zusammenfaßt. Werra und Saale sind die Hauptflüsse. a. Das Grotzherzogtum Sachsen-Weimar. 3 600 qkm; 339000 ev. Einw. Das Großherzogtum Sachsen-Weimar umfaßt drei größere und verschiedene kleinere, getrennte Gebiete. Das Hauptland liegt im Thü- ringer Hügellande an beiden Ufern der Saale. Weimar ist die Haupt- und Residenzstadt. Hier lebten die Dichter Göthe, Schiller, Herder und Wieland, deren Denkmäler die „Dichtersladt" schmücken. Jena, an der Saale, ist Landesuniversität. Schlacht ^806. Eisenach, am Nordwestende des Thüringer Waldes, wird von der prachtvoll wiederhergestellten Wartburg überragt. Luther *52*. b. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen. 2 500 qkm; 234000 ev. Einw. Dieses Land liegt am südwestlichen Abhang des Thüringer Waldes und wird der Länge nach von der Werra durchflossen. Die Hauptstadt ist Meiningen, an der Werra. e. Das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha. 2000 qkm; 217 000 ev. Einw. Der südliche Teil dieses Landes, das Herzogtum Ko bürg, ist durch den Thüringer Wald von dem nördlichen Teil, dem Herzogtum Gotha, getrennt. Gotha, die reichste und schönste Stadt Thüringens, besitzt eine Sternwarte. Der Herzog residiert in K 0 b u r g. d. Das Herzogtum Sachsen-Altenbnrg. 1300 qkm; 180000 ev. Einw. Sachsen-Altenburg besteht aus zwei Hauptteilen. Es gehört zu den fruchtbarsten Gegenden Deutschlands und besitzt einen wohlhaben- den Bauernstand. Die Hauptstadt heißt Altenburg.

5. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 28

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
28 B. Die Nachbarländer Badens. 38. Das Königreich Württemberg. (19 500 qkm; über 2 Hüll. Linw.; 7/io ev., 3/io kath.) Das östliche Nachbarland Badens ist das Königreich Württem- berg. Es ist größtenteils Berg- und Hügelland. Von der badischen Grenze an ziehen Teile des mittleren und nördlichen Schwarzwaldes gegen den Neckar hin. Zwischen dem Neckar und der Donau breitet sich der schwäbische Jura oder die rauhe Alp, zwischen der Donau und dem Bodensee die schwäbische Hochebene aus. Am nordwestlichen Rande der rauhen Alp erheben sich einzelne kegelförmige Berge, z. B. der ksohenzollein, mit dem Stammschlosse der Könige von Preußen, und der bsohenstausen, aus dein einst die Stammburg des hohenstaustschen Kaiser- hauses stand. Iii, 127. Die bedeutendsten Gewässer des Landes sind der Bodensee, der Neckar (mit Enz, Kocher und Jagst) und die Donau (mit der Iller). Württemberg ist im allgemeinen ein fruchtbares und schönes Land. Seine zahlreichen Thäler sind mild und lieblich, die Höhen des Jura dagegen rauh und wenig ergiebig, so daß sie fast nur zur Schafweide dienen. — Landwirtschaft und Gewerbe stehen in hoher Blüte; besonders hervorragend sind der Wein- und Obstbau, die Schafzucht und die Wollindustrie. Die Württemberger, gewöhnlich „Schwaben" genannt, zeichnen sich durch Fleiß, Unternehmungsgeist und praktischen Sinn aus. il, liö. Das Land ist in den Schwarzwald--, Donau-, Reckar- u. Jagstkreis eingeteilt. Stuttgart, in der Nähe des Neckars (158), ist die schöne, zwischen wald- und weinreichen Hügeln gelegene Haupt und Residenz- stadt mit lebhaftem Handel (Buchhandel) und reger Industrie (Klavierfabriken). Polytechnikum. Cannstatt, am Reckar, Badeort. Eßlingen und Ludwigsburg, beide am Neckar, sind Fabrikstädte. Im Städtchen Marbach am Neckar wurde 17 59 der Dichter Schiller geboren. Heilbronn am Neckar, der von hier aus schiffbar ist, treibt Handel und Weinbau und hat bedeutende Ledermärkte. Bei dem Städtchen 11) einsberg find die Ruinen der Burg „Ideibertreueck Wildbad, an der Enz, hat warme Heilqaellen. m, 173. Tübingen, Universitätsstadt am oberen Neckar, ist der Geburts- ort des Dichters Uhland. Ulm, an der Donau, ist eine Festung, Industrie- und Handels- stadt mit großen Woll- und Tuchmessen. Der Ulmer Dom mit dem 161 m hohen Turm ist das höchste kirchliche Bauwerk der Erde. Friedrichshafen, Handelsstadt am Bodensee. 39. Hohenzollern. Von badischem und württembergischem Ge- biete wird das kleine preußische Fürstentum Hohenzollern umschlossen (n^s qkm; 7oooo koth. Cinw.). Es liegt aus der rauhen Alp und wird von der Donau und dem Neckar durchströmt.

6. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 29

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
29 Sigmaringen, a. d. Donau, ist die Hauptstadt desselben. Hechingen liegt am Fuße des steilen Zollernberges, der die .stattliche Burg Hohenzollern, das Stammschloß unseres Kaisers, trägt. Burg Hohenzollern. 40. Das Reichsland Elsaß-Lothringen. 14 500 qm; 1,6 Mill. größtenteils kath. Einw. Westlich vom badischen Oberlande, jenseits des Rheins, liegt das deutsche „Reichsland" Elsaß-Lothringen. Das Elsaß umfaßt den südl. Teil der linken Rheinebene und den größten Dil der Vogesen oder des Wasgaugebirg-'s, Lothringen die Hoch- ebene zwischen den Vogesen und der Mofll. ttnem Nebenfluss des Rheins. Die Vogesen ziehen von S. n. N. wie der Schwarzwald, init dem sie viele Ähnlichkeit haben. Sie bilden den westl. Rand der oberen Rheinebene und teilweise die Grenze geaen Frankreich. Ihre chöhen sind reich bewaldet; an den Abhängen wächst guter wein. Der Sulzer Leichen (Z4z0 m) ist der höchste Berg der Vogesen. Elsaß besitzt eine hochentwickelte Industrie und erzeugt vortrefflichen Tabak und Hopfen; die Berge Lothringens enthalten einen unschätzbaren Reichtum an Ersen und Steinkohlen, namentlich im Gebiete der Saar, welche der Mosel zufließt. Die Elsässer sind alemannischer Abkunft und verraten schon durch ihre Sprache, daß sie unsere Stammesgerlvssen sind. Im westlichen 'Lothringen dagegen wird meist französisch gesprochen. Elsaß-Lothringen bildete früher schon einen Teil Deutschlands, war aber gegen 200 Jahre lang in den fänden der Franzosen. Seit dein siegreichen Kriege \870/7 \ ist es wieder init dein Deutschen Reiche vereinigt und wird von einem ^Statthalter iin Namen des Deutschen Kaisers verwaltet. Städte im Elsaß: Mülhausen i. E. (89), an der Jll, ist die erste Fabrikstadt des Landes und hervorragend in Baumwollweberei und Maschinenbau. Neu-Breisach, eine kleine Festung, liegt der badischen Stadt Alt- Wreisach gegenüber am Rheim Rhonekanal und hat eine Unterosfiziersschule. 3

7. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 32

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
32 Ruhmeshalle mit der Bavaria zu München. Augsburg, am Lech (81), ist eine allberühmte Handels- und Fabnkstadt. Im Mittelalter waren die „Fugger" zu Augsburg die reichsten Kaufleute in Europa. Ii, ^5. Schlacht 955; Augsburger Konfession zszo. Regensburg, an der Donau, war bis 1806 der Sitz des deutschen Reichstages. In der Nähe ist die „Walhalla", ein püachtgebäude mit den aus Marmor gehauenen Brustbildern berühmter deutscher Männer. Passau, an der Mündung des Inn, ist eine Festung nahe der österreichischen Grenze, passauer vertrag ^552. Lindau, auf einer Insel im Dodensee, ist eine Hafen- und Handelsstadt. Nürnberg, an der P'gnitz (162,>, die erste Handels- und Fabrikstadt Bay'rns, bietet in ihrer Bauart teilweise noch das Bild einer deutschen Stadt zur Zeit des Mittelalters. prächtige Kirchen, altertümliche llsä cher mit Laikonen und Erkern, kunstvolle Brunnen und Denkmäler, gewaltige Mauern und Türme erinnern heute noch daran, daß Nürnberg einst die Königin unter de > deutschen Städten war. Zugleich ist es der Geburtsort berühmter Männer, wie des Meistersängers lhans Sachs, des Malers Albrecht Dürer, des Erzbildners jdeter Bischer, jdeter lhele erfand hier die Taschenuhren. — Auf einer Anhöhe unmittelbar über der Stadt liegt die „Burg", in welcher länge e Zeit die Grafen von lhohenzollern wohnten. — Nürnberger Spielwaren und Lebkuchen (Pfefferkuchen) sind weithin bekannt. — bsoxsenmärkte. Zwischen Nürnberg und der Fabrikstadt Fürth wurde (836 die erste Eisenbahn Deutschlands eröffnet. Würzburg (69), am Main, Universitäts- und Bischofsstadt mit mehr als 30, zumteil prachtvollen Kirchen und großem Spital. 42. Das Großher)ogtrlm Hessen. 7 680 qkm; 1000000 ©.; über 2,3 evaug. Im N. wird Baden von dem Großherzogtum Hessen begrenzt. Dieses besteht aus zwei größeren getrennten Gebieten. Der südlich vom

8. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 37

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
37 Den südlichen Teil derselben nimmt das erz- und kohlenreicke Sauerland ein, das von der Ruhr und deren Nebenbächen durchströmt wird. Im Gebiete der Ruhr reiht sieb Stadt an Stadt, Fabrik an Fabrik, Bergwerk an Bergwerk. Den Norden der Provinz durchzieht in langer Linie der Teutoburger Wald, der vorwiegend mit Buchen bewachsen ist. Der übrige Boden Westfalens ist größtenteils Tiefland und zeichnet sich durch Fruchtbarkeit und den Schmuck herrlicher Eichenwälder aus. Letztere begünstigen insbesondere die Schweinezucht. — Westfälischer „Pumpernickel" (ein grobes Brot) und westfälischer Schinken sind in ganz Deutschland bekannt. Im Teutoburger Walde entspringt die Ems, ein schiffbarer Küsten- fluß, der sich nach einem Laufe von 300 km in die Nordsee und zwar in den Dollartbusen ergießt. Dortmund (11 l), im Ruhrgebiet, ist größte Stadt des west- fälischen Jndustriebezirks. Münster, die altertümliche Hauptstadt Westfalens, hat eine Hoch- schule für katholische Priester. Im großen Saale des Rathauses wurde 1648 der westfälische Friede untezeichnet. (Siehe Osnabrück Seite 38.) Bielefeld, im Teutoburger Walde, ist berühmt durch seine Leinwandindustrie. Minden, bei der westfälischen Pforte, ist eine sehr alte Stadt. 46. Die provin) Hannover. 38000 qkm; 2,4 Milt, cvang. Einwohner. Das ehemalige Königreich Hannover liegt nördlich von West- falen, und reicht von der Ems bis zur Elbe. Es besteht aus drei Haupt- teilen: Ost-, West- und Südhannover. Ost- und Westhannover sind durch das Großherzogtvm Oldenburg von einander geschieden und hängen nur im Süden zusammen. Südhannover ist durch ein schmales braunschweigisches Gebiet vom Hauptlande getrennt. Der größte Teil Hannovers (etwa */5) ist Tiefland mit ausgedehnten Moor- und Heide- flächen. Nur der Süden des Landes ist gebirgig und enthält Teile des Teutoburger Waldes, der Wesergebirge und des Harzes. Der mit Launen bewachsene ksarz erhebt sich aus einem Kranze von vor- bergen zu einer Lsöhe von z-zw m und enthält in seinem Innern Silber, Kupfer und Blei. Der höchste Berg des bscirzes ist der durch viele Sagen bekannte Brocken oder Blocksberg. Berühmt ist die Harzer Vogelzucht. Die größte Heide ist die Lüneburger Heide, ein sandiger 100—150 m hoher Landrücken. So weit das Auge reicht, ist der Boden mit Heidekraut, spärlichem Grase und mächtigen Granitblöcken bedeckt, hie und da unterbrochen von Aieferwaldungen oder Buchweizen- feldern. Überall herrscht lautlose Stille. Nur das Summen der Bienen, der Gesang eines Vogels oder das Blöken einer Herde von Heide- fchnucken (kleiner schwarzer Schafe) verrät die Nähe lebender Ivesen.

9. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 38

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
38 In den oft lieblichen und fruchtbaren Flußthälern der Heide findet inan größere, zumteil wohlhabende Ortschaften. Das Küstenland an der Nordsee ist oft so niedrig, daß es durch künstliche Dämme oder Deiche gegen die Fluten des Meeres geschützt werden muß. Hinter diesen Dämmen liegt äußerst fetter und fruchtbarer Marschboden. — Ackerbau, Rindvieh- und Pferdezucht bilden die Haupt- beschäftigung der Bewohner Hannovers. Die Hauptflüsse Hannovers sind: Ems, Weser und Elbe. Göttin gen, Universitätsstadt an der Leine, liefert Wurstwaren. Hannover, an der Leine (2l0), ist die schön gebaute Haupt- stadt der Pcovinz und hat viele Fabriken, namentlich für Maschinenbau. Lüneburg hat eine Saline. Zu Osnabrück, in Westhannover, wurde 1643 bis 1648 der sogenannte westfälische Friede beraten. (Siehe Münster S. 57.) Wilhelmshafen, am Jadebusen, ist der Kriegshafen für die deutsche Flotte an der Nordsee. 47. Die proviu) Schleswig-Holstein. 19 000 girrn; 1,3 Will. ev. Einw. Diese Provinz liegt nördlich von der Elbe, zwischen der Nord- und Ostsee und bildet den südlichen Teil der Halbinsel Jütland. Die Küstengegenden sind sehr fruchtbar, namentlich an der Ostsee; durch die Mitte aber zieht eine sandige Heide. Die Ostsee dringt in mehreren tiefen Buchten, die von hohen Gestaden eingefaßt sind, in das Land ein. Die Küste der Nordsee aber ist so flach, daß sie durch Dämme geschützt werden muß. — Sehr bedeutend ist die Rinder- und Pferdezucht; die Schleswig-Holsteiner Pferde finb schwere und starke Zugpferde. — Im nördlichen Teile Schleswigs wohnen etwa 140000 Dänen. In der Mstsee liegen die Inseln Fehmarn und Alsen, in der Nordsee die nordfriesischeu Inseln, darunter Föhr und Sylt, und die kleine Felseninsel Helgoland mit besuchten Seebädern und starken Befestigungen. Altona, an der Elbe (149), die Nachbarstadl Hamburgs, hat große Fabriken und treibt lebhaften Handel. Kiel (86), ist der Hauptkriegshafen für die deutsche Flotte und besitzt eine Universität. Hier beginnt der fast 100 km lange und 9 m tiefe Nord-Ostsee- oder Kaiser Wilhelm-Kanal, der in süd- westlicher Richtung durch Holstein an die Elbemündung führt und Nord- und Ostsee mit einander verbindet. (Lrbaut *887—1895 für iss Mill. Mark.) Schleswig, am Ende des Schleibusens, ist die Hptst. der Provinz. 48. Die Provinz Sachsen. 25 000 qkm; 2,7 Mill. meist ev. Einw. Die Provinz Sachsen breitet sich auf beiden Seiten der mittleren Elbe aus und umschließt eine Anzahl fremder Staatsgebiete. Der süd- liche Teil ist gebirgig (Teile des Isarzes und Thüringer Hügellandes), der nörd- liche eben. Der Hauplfluß der Provinz ist die Elve, welche die vom Fichtelgebirge kommende Saale aufnimmt. — Der Boden ist größten»

10. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 44

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
— 41 — e. Das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt. (940 qkm; 89üuü ev. Einw.) Es liegt zum größten Teil am Noroabhange des Thüringer Waldes. Die Residenz Rudolstadt liegt an der Saale, in, 70. f, Das Fürstentum Schmarzbur^-Sondershausett. (900 qkm; 78 000 eo. Elmv.) Das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen ist fast ganz von der Provinz Sachsen eingeschlossen. Sondershausen, beim Kyffhäuser, ist die Residenzstadt. g. und h. Die kleinen Fürstentümer Reutz altere Linie <300 qkm; !6?000 ev. Einw.) Mtt der Hauptstadt Greiz, und Reutz jüngere Linie (800 qkm; 131000 ev. Einw.) mit der Hauptstadt Gera zählen zu den gewerbrelchsten Bezirken des Deutschen Reiches. 57. Das Königreich Lachsen. (15 000 qkm; 3,8 Mill. meist evang. Einwohner.) Das Königreich Sachsen ist ein sehr industriereiches Land an der mittleren Elbe. Beim Eintritt in das Königreich Sachsen durchbricht die Elbe das Elbsaudsteingebirge, dessen schroffe Felswände an einzelne Gegenden der Schweiz erinnern, weshalb man diesem Gebirge auch den Namen „sächsische Schweiz" beigelegt hat. Es steht gegen Südosten mit den Sudeten, gegen Südwesten mit dem Erzgebirge in V rbindung. Das Erzgebirge verdankt seinen Namen dem Reichtum seiner Berge an Silber, Blei und Eisen. Gegen Böhmen hin sällt es steil ab; auf der sächsischen Seite aber senkt es sich nur allinählich und bildet ein von vielen Flußthälern durch- schnittenes Bergland, welches zuletzt in das Tiefland im Norden übergeht. Das Erzgebirge ist von einein fleißigen, aber größtenteils armen Volke dicht bewohnt. Ivährend die Männer bei Tag und Nacht mühsam unter der Erde graben und hämmern, arbeiten die grauen und Mädchen in den Fabriken, viele Familien beschäftigen sich auch mit Schnitzarbeiten und Sxitzenklöpxeln. Im Erzgebirge entspringt die Mulde (Freiberger und Zwickauer Mulde). Sachsen ist unter allen deutschen Ländern am dichtesten bevölkert. Dresden, an der Elbe (331), die Haupt- und Residenzstadt, hat wertvolle Kunstsammlungen und schöne Paläste. Meißen, a. d. Elbe. besitzt die älteste Porzellanfabrik Deutschlands. F reib erg, an der Mulde, hat eine Hochschule für Bergleute. Chemnitz (161), ist die erste Fabrikstadt Sachsens und hat Spinnereien, Webereien und Maschinenfabriken. Bei Zwickau, a. d. Mulde, sind Eisen- und Steinkohlenbergwerke. flauen ist der Hauptsitz der Fabrikation feiner Baumwollstoffe. Leipzig (mit Vororten 398), ist die erste Buchhandels- u. Meßstadt in Deutschland und der Sitz des „Reichsgerichls", des höchsten deutschen Gerichtshofes. Seine Messen, aus welchen besonders Bücher, Musikalien,
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