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1. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 90

1890 - Nürnberg : Korn
90 § 83. Der siebenjährige Krieg 1756—1763. durch Sachsen in Böhmen ein, mußte sich aber bald nach Schlesien zurückziehen, ja seine Lage wurde bedenklich: 1) weil Österreich, Sachsen, England und Holland das Warschauer B ü u d n i s gegen ihn schlossen; 2) weil der Nachfolger des Karl Albrecht (den das Unglück nicht verlassen hatte, bis er es verließ), Maximilian Iii. von Bayern, den 1745 grieben zu Füßen 1745 schloß und barin seinen Erbansprüchen entsagte. Ans biefer gefahrvollen Lage rettete sich Friedrich bnrch die Siege bei Hohensriebberg, bei Sorr und bei Kesselsborf 1745; benn .nun schloß Maria Theresia auf die Vorstellungen Englanbs hin den Frieden zu D r es den 1745 und verzichtete zum zweiten-male auf Schlesien. Damit war der Krieg in Dentschlanb beenbigt: in Italien und den Nieberlanben aber bauerte berselbe fort. Erst als die Kaiserin Elisabeth von Rnßlanb (1741—62) sich mit Österreich verbanb und ein Heer an beit Rhein senbete, kam es zum 1748 Frieden von Aachen 1748, in folge beffen alles wesentlich beim Alten blieb. § 83. -1763 Der siebenjährige Krieg 1756- 1763. Um Schlesien wieber zu bekommen, schloß Maria Theresia auf den Rat ihres Ministers Kaunitz ein Bünbttis mit Rnßlanb (Elisabeth), Sachsen (Graf Brühl) und Frankreich (Österreichs altem Feind) gegen Friedrich Ii. von Preußen; dieser fanb bagegen an England, Braunschweig, Hessen-Cassel und Sachsen-Gotha Bunbesgenossen. 1756 1756. Friedrich b. Gr. rückte, als er von biesen geheimen Bünb-nissen Kunbe erhalten hatte, ohne Kriegserklärung ein, besetzte Dresben, schloß das sächsische Heer hei Pirna ein, schlug die zum Entsätze aus Böhmen heraurückenben Österreicher bei Lowositz und nahm dann die Sachsen bei Pirna gefangen. 1757 175 7. Im folgenben Jahre rückte Friedrich in Böhmen ein, siegte bei Prag (Schwerin f), würde aber vom österreichischen General Dann, dem er mit einem Teile seines Heeres entgegengerückt war, bei Collitt geschlagen und mußte sich ans Böhmen zurückziehen. Bei seinem raschen Einmarsch in bieses Land hatte er geäußert: „Frische Fische, gute Fische!" Auch auf seinem Rückzüge verlor er die Fassung nicht und rief seinen Truppen heiter zu: „Nur Gebulb, ich will alles wieber gut machen!" Diese Nieberlage Friebrichs ermutigte auch seine übrigen Gegner zum Vorrücken. Der König wenbete sich zuerst gegen die Franzosen und die mit benselben vereinigten Reichstruppen und schlug sie in der „luftigen" Schlacht bei Roßbach an der Saale. Ein Reiterangriff seines Generals Seiblitz hatte den Sieg entschieben, die fliehenbe Reichsarmee nannte der König „Reißausarmee." Nachbent er so Sachsen gesichert hatte, eilte er nach Schlesien, erfocht bei Le u t h e n seinen herrlichsten Sieg über Dann und Karl von Lothringen, inbem er die sogenannte schiefe Schlachtorbitung anwenbete, und gewann Schlesien wieber.

2. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 89

1890 - Nürnberg : Korn
§ 82. Der österreichische Erbfolgekrieg. Die beiden ersten schlesischen Kriege. 89 wurde. Nachdem er sich nach dem Willen seines Vaters mit einer Prinzessin von Braunschweig vermählt hatte, war dieser endlich völlig versöhnt. Er schenkte ihm das Schloß Rheinsberg, wo Friedrich im Vereine mit Gelehrten und Künstlern wohnte, bis ihn der Tod seines Vaters ans den Thron rief (1740—1786). Man erwartete, daß er 1740 1,86 ein Friedenssürst werden würde; aber es kam anders, und Friedrich erfüllte bald mit seinem kriegerischen Ruhme die Welt. Auch seiu Vater, der einst mißmutig von dem jungen Prinzen gesagt hatte: „Fritz ist ein Querpfeifer und Poet, er wird mir meine ganze Arbeit verderben!" — äußerte kurz vor feinem Tode: „Ich sterbe zufrieden, da ich einen so würdigen Sohn znm Nachfolger habe." Der österreichische Erbfolgekrieg 1740 ie beiden ersten 1740 1748 schlesischen Kriege. Als die Kaiserin Maria Theresia (1740—1780) die Regierung l-w-nso der österreichischen Länder antrat, wurden aus diese von verschiedenen Seiten her, insbesondere von dem Kurfürsten Karl Albert von Bayern, Ansprüche gemacht. Der Kurfürst wurde hierin von Frankreich unterstützt. Aber auch Friedrich Ii. von Preußen erhob Erbanfprüche aus Teile von Schlesien, das durch Gebirge von Böhmen und Mähren geschieden ist, und dessen Wasseradern ebenfalls nordwärts weisen. Er fiel, als er damit in Wien zurückgewiesen wurde, noch 1740 in Schlesien ein. Damit begann der erste schlesische Krieg 1740—1742, in 1740-1742 welchem der König Schlesien durch den von seinem Feldherrn Schwerin erfochtenen Sieg bei Mollwitz 1741 behauptete. Friedrich erklärte 1741 diese Schlacht als feine „Schule" und meinte: „Es ging gleichsam um die Wette, wer die meisten Fehler machte, der König oder Neipperg." (Sein Gegner.) Auch der Kurfürst von Bayern rückte 1741, von einem französischen Heere unterstützt, in Österreich ein und ließ sich in Linz und Prag huldigen. Ja er erlangte 1742 zu Frankfurt die Krönung als Kaiser (Karl Vii. 1742—1745). 1-42-1745 Nun aber zogen der Kaiserin, die zugleich an England einen Bundesgenossen fand, ans Ungarn zwei starke Heere zu Hilfe, wovon das eine München nahm. Das andere unter Karl von Lothringen marschierte gegen Friedrich, ward aber 1742 bei ©ho tu sitz, im Kreise Czaslau, so entscheidend 1742 geschlagen, daß Maria Theresia aus den dringenden Rat Englands den Frie den zu Breslau 1742 schloß und Schlesien bis zur Oppa, nebst Glatz an Preußen abtrat. Nun zogen sich die Franzosen mit großen Verlusten aus Böhmen zurück; auch der Kaiser mußte aus München wieder fliehen. Dies machte Friedrich für seine neuen Erwerbungen besorgt, und so begann er den zweiten schlesischen Krieg 1744—45. Er siel 1744-45 82

3. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 110

1890 - Nürnberg : Korn
Ho § 100. Der deutsche Krieg 1866. Hannover und Kassel (der Kurfürst als Staatsgefangener nach Stettin), verhinderte die Vereinigung der hannoverschen Armee mit den 8. Bundescorps unter dem Prinzen Alexander von Hessen und vereitelte ebenso die versuchte Verbindung mit dem 7. Bundescorps unter dem Prinzen Karl von Bayern durch die blutige Schlacht bei Langensalza, welche zur Kapitulation der Hannoveraner führte. Der Hauptschauplatz des Krieges war das östliche Böhmen, wo die Österreicher ihre „Nordarmee" unter Benedek ausgestellt und sich mit den Sachsen unter dem Kronprinzen Albert vereinigt hatten (ca. 270,000 M.). Die Preußen (ca. 280,000 M.) rückten, den Anordnungen des Generalstabschefs von Moltke gemäß, von drei Seiten nach Böhmen vor: a) durch das Elbthal unter Herwarth von Bittenfeld; b) durch die Lausitz unter Prinz Friedrich Karl (erste Armee); c) durch Schlesien unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm (zweite Armee). Nach siegreichen Gefechten einzelner Corps (Steinmetz bei Skalitz) erschien König Wilhelm selbst im Hauptquartiere zu Gitschiu, und unter seiner persönlichen Leitung erfolgte dann am 3. Juli der Hauptangriff auf die Österreicher und Sachsen bei Königgrätz zunächst durch den Prinzen Friedrich Karl, der bis zum Mittag der gesamten österreichischen Macht gegenüber Stand hielt, bis der Kronprinz auf dem Schlachtfelde erschien und durch Einnahme der österreichischen Hauptstellnng auf den Höhen von Chlnm den Sieg entschied. Während die siegreiche Armee gegen, Wien vorrückte, traf die überraschende Nachricht ein, der Kaiser von Österreich habe, trotz des Siegs seiner „Südarmee" unter dem Erzherzog Albrecht bei Custozzo (24. Juni), ganz Venetien dem Kaiser Napoleon abgetreten und sein Heer aus Italien abberufen, um es gegen die Preußen zu verwenden. Aber noch ehe ein letzter Hauptkampf begann, kam unter französischer Vermittlung der Waffenstillstand zu Nikolsburg zu stände, dem der Definitivfriede zu Prag (23. August) folgte. Österreich trat jetzt aus dem deutschen Bunde aus, willigte in die Gründung eines norddeutschen Bundes durch Preußen, wie in die Annexion von Schles-wig-Holstein, Hannover, Hessen-Cassel, Nassau und Frankfurt und trat Venetien an Italien ab. Die Verhältnisse der deutschen Staaten südlich vom Main zum norddeutschen Bunde sollten durch besondere Verträge geregelt werden. Nach der Kapitulation der hannoverschen Armee suchte General Vogel von Falkenstein die süddeutschen Bundestruppen über die Mainlinie hinauszudrängen. Er schlug die Bayern bei Kissingen und Hammel bürg (10. Juli). Nachdem Prinz Karl über den Main zurückgegangen war, warf sich Vogel von Falkenstein sofort auf das 8. Buudeskorps. Dem Siege Göbens bei Aschaffenburg folgte der Einzug in Frankfurt a. M., von wo der Rest des Bundestags nach Augsburg geflohen war. Als dann Vogel von Falkenstein nach Böhmen abberufen ward, bekam General Manteuffel den Oberbefehl, drängte die Württemberger bei Tauber bisch ofsh eim zurück und machte die endlich erfolgte Vereinigung der beiden Bundescorps

4. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 91

1890 - Nürnberg : Korn
§ 84. Friedrich der Große als Regent. 91 1758. Im Jahre 1758 endlich wendete sich der König gegen die i7&s Russen und besiegte sie in der blutigen Schlacht bei Zorndorf, wo man gegenseitig feinen Pardon gab und annahm. Darauf begab er sich nach Sachsen, itnt gegen die Österreicher zu kämpfen, ward aber in einem offenen Lager bei Hochkirch von Dann überfallen und mußte sich unter großen Verlusten zurückziehen; trotzdem behauptete er Schlesien und Sachsen. Nach dieser Schlacht wurde eine Denkmünze zur Verherrlichung des deutschen „Fabins Maximus" (Daun) gefertigt. 1759. Das Jahr 1759 war das unglücklichste des ganzen Feld- 1759 znges. Zwar siegte Ferdinand von Braunschweig über die Franzosen bei Minden; dagegen wurde Friedrich von den vereinigten Russen (Soltikow) und Österreichern (Laudon) bei Kunersdorf gänzlich geschlagen (Kleist f) und verlor Schlesien und Sachsen. Doch zeigte sich auch nach dieser Niederlage Friedriche Größe in einem glänzenden Lichte, indem er sich auch diesmal alsbald wieder ausrichtete. 1760. Das Jahr 1760 begann ebenfalls noch unglücklich für Fried- nco rieh, indem sich sein General Fouque bei Landshut iit Schlesien an Laudon ergeben mußte. Durch den Sieg des Königs über Laudon bei Liegnitz, den jener „den ersten Souueublick nach einem Jahr voll Trübsal" nannte, ward indessen Schlesien wiedergewonnen, und durch beit Sieg bei Torgau gelangte Friedrich auch wieder in den Besitz Sachsens, wo er nun seine Winterquartiere ausschlageu kouute. Bei Torgau hatte Ziethen, der Schöpfer der preußischen Kavallerie, die Entscheidung herbeigeführt. 1761. Im Aahre 1761 kam es zwar zu einer abermaligen Ver- i?6i einigung der Österreicher und Russen; aber infolge der Uneinigkeit ihrer Feldherrn wurde kein Angriff auf das verschanzte Lager Friedrichs bei Bunzelwitz, unweit Schweidnitz, unternommen. Trotzdem wurde seine Lage immer mißlicher, da nach dem Tode Georgs Ii. (t 1760) und dem Sturze des älteren Pitt der Subsidienvertrag mit Preußen nicht wieder erneuert wurde. 1762. Aus dieser verzweifelten Lage rettete den König der Tod 1762 der Kaiserin Elisabeth von Rußland, das nun Frieden schloß. Friedrich siegte jetzt über die Österreicher bei Burkersdorf unweit Reichen-bach, fein Bruder Heinrich über die Reichstruppen bei Fr eiberg. 1763. Nachdem bereits 1762 zwischen England und Frankreich der 1^8 Friede geschlossen war, kam derselbe^l763 zu Hubertsburg bei Meißen auch zwischen Preußen und Österreich zu stände. Es ward der Besitzstand vor dem Kriege wiederhergestellt; Preußen behielt Schlesien und ward jetzt als Großmacht allgemein anerkannt. § 84. Friedrich der Große als Regent. In der zweiten Hälfte seiner Regierung widmete sich Friedrich mit Eifer der Hebung seines Staates im Innern. Er sorgte dafür durch wohlthätige Verordnungen und Einrichtungen, sowie durch Reformen, besonders auch auf dem Gebiete der Rechtspflege und der Staatsver-

5. Grundriß der Weltgeschichte - S. 189

1885 - Nürnberg : Korn
2. Periode, 1648-1789. Ii. Hälfte, 1721—1789. 189 mit König August Iii. von Sachsen (durch dessen Minister Graf Brühl), mit König Ludwig Xv. von Frankreich (durch die Marquise Pompadour) und mit der Kaiserin Elisabeth von Rußland, die, durch Friedrichs Ii. Spott gekränkt, schon länger mit ihm verfeindet war. Friedrich Ii. sand nur an Hessen, Braunschweig, England und Hannover Bundesgenossen. Er erfuhr die Pläne seiner Gegner durch einen Schreiber des Grafen Brühl und beschloß, ihnen zuvorzukommen. Mit einem Einsall in Sachsen begann er den dritten schlesischen oder siebenjährigen Krieg (1756—1763). Ende August 1756 besetzte Friedrich Ii. Dresden und schloß die sächsische Armee in ihrem wohlverschanzten Lager bei Pirna ein; hierauf schlug er die den Sachsen von Böhmen her zu Hilfe eilenden Österreicher (unter Browne) bei Lvwositz a. d. Elbe und zwang die Sachsen, die Waffen zu strecken. 2. Im Jahre 1757 schlossen sich auch die Schweden und das deutsche Reich den Gegnern Friedrichs Ii. an. Von Sachsen aus drang Friedrich wieder in Böhmen ein und gewann durch seinen Feldmarschall Schwerin, der hier den Heldentod starb, die Schlacht bei Prag (6. Mai), erlitt aber durch den österreichischen General Dann eine Niederlage bei Kollin*) a. d. Elbe (östlich von Prag, 18. Juni) und mußte Böhmen räumen. In den nächsten Monaten (26. Juli) siegten auch die Franzosen über Friedrichs Verbündete bei Hastenbeck (südw. v. Hannover) und die Russen über ein preußisches Corps bei Grossjägeradorf (östlich von Königsberg, 30. August). Friedrich Ii. stellte jedoch noch tu demselben Jahre den Ruhm der preußischen Waffen aufs glänzendste wieder her. Mit nur 22 000 Mann besiegte er das 64 000 Mann starke, übermütige Heer der Franzosen samt den Reichstruppen (der „Reißausarmee") durch seinen jungen Reitergeneral Seidlitz bei Roßbach (unweit Merseburg, 5. November), und gerade einen Monat später gewann er das bereits verlorene Schlesien wieder durch seinen Sieg über die Österreicher unter Dann bei Leuthen (westlich von Breslau 5. Dezember). 3. Im Jahre 1758 schlug Prinz Ferdinand von Braun-ichweig, als Befehlshaber der englisch-hannoverschen Armee die Franzosen bei Krefeld am Rhein (23. Juni). Friedrich selbst besiegte, besonders wieder durch die Tüchtigkeit des Generals Seidlitz, die bis an die Oder vorgedrungenen Russen bei Zorn-dorf unweit Küstrin (25. August). Aber nach zwei Mona-ten verlor er durch Daun in einem nächtlichen Überfall bei . *) Die lateinischen Lettern bezeichnen Niederlagen Friedrichs Ii. oder ferner Verbündeten. 1756 n. Chr. Siebenjähriger Krieg.

6. Grundriß der Weltgeschichte - S. 227

1885 - Nürnberg : Korn
3. Periode, seit 1789. Iii. Abschnitt, 1848-1871. 227 die Hände seines Gegners Jnarez und wurde nach dem Ausspruche eines _ Kriegsgerichts standrechtlich erschossen (19. Juni 1867). Mejiko wurde nun wieder Republik. § 100. F. Deutschland. I. Vor 1866. 1. In Deutschland waren die Märzunruhen des Jahres 1848 die nächste Folge der von der Pariser Februarrevolution ausgehenden Erregung der Gemüter. Überall verlangte man Preßfreiheit, Schwurgerichte und eine neue Gesamtverfassung Deutschlands. In Baden wurde die bewaffnete Volkserhebung (unter Friedrich Hecker, Herwegh und Strnve) durch den Bnndesgeneral Friedrich Gagern unterdrückt. In Bayern entsagte König Ludwig 1. der Krone zu gunsten seines Sohnes Maximilian Ii., des „Vielgeliebten" (1848—1864). Nach dessen Tod (1864) folgte sein Sohn Ludwig Ii. 2-, In Österreich mußte der verhaßte Minister Metternich sein Amt niederlegen (Mai 1848). Die Märzunruhen in Wien und der Czechenaufftaud in Prag wurden von den Re-giernngstrnppen unter dem Feldmarschall Windischgrätz unterdrückt und viele Aufständische in Wien, darunter der Demokrat Robert Blum stanbrechtlich erschossen (9. November 1848). Kaiser Ferdinand I. (1835—1848; f 1875) dankte ab zu gunsten feines jugendlichen Neffen Franz Joseph (2. Dezember 1848). Die Ungarn und Lombarden suchten sich der österreichischen Herrschaft zu entziehen. Ungarn erklärte sich als Republik unter dem Präsidenten Koffuth (1849); aber die „ ungarischen Truppen unter General Görgei wurden von den Österreichern (unter General Hayn an) mit Hilfe eines russischen Heeres besiegt und Ungarn wieder der österreichischen Herrschaft unterworfen. Den Aufstand in der Lombardei und in Venetien unterdrückte der Feldmarschall Radetzky (s. § 98, 4). 3. Auch Preußen blieb von den Unruhen nicht verschont. Am 17. März 1848 hatte König Friedrich Wilhelm Iv. eine konstitutionelle Verfassung verheißen; dennoch kam es am folgenden Tage in Berlin zu einem Straßenkampfe. Ant 6. Februar 1850 beschwor der König die revidierte Verfassung , durch welche Preußen in die Reihe der konstitutionellen Staaten trat. In der Rheinpfalz, in Sachsen, Hannover, Nassau, Meck- 15*

7. Grundriß der Weltgeschichte - S. 229

1885 - Nürnberg : Korn
3. Periode, seit 1789. Iii. Abschnitt, 1848—1871. 229 Augustenburg auf Schleswig - Holstein, Preußen dagegen wünschte, diese Herzogtümer durch ein enges Bündnis an sich zu knüpfen und ließ Truppen in Holstein einrücken. Als nun der deutsche Bund auf Österreichs Antrag die Mobilmachung eines Heeres gegen Preußen beschloß, erklärte Preußen den Krieg, trat aus dem Bunde aus und führte dadurch die Auflösung des deutschen Bundes herbei (14. Juni 1866). 2. In dem Kriege zwischen Preußen und Österreich 1s66 waren die kleinen norddeutschen Staaten und das Königreich c?unf^nb Italien mit Preußen, dagegen Hannover,,, Sachsen, Kurhessen,Juli^Krieg Nassau und die süddeutschen Staaten mit Österreich verbündet, zwischen Sofort nach der Kriegserklärung besetzten die Preußen (16. Juni Preußen 1866) Sachsen, Kurhessen und Hannover. Die sächsische Armee zog sich nach Böhmen zurück, der Kurfürst von Hessen erm wurde als Gefangener nach Stettin abgeführt, die hannöverische Armee mußte trotz ihres tapferen Kampfes gegen die preußischen Truppen (unter Manteuffel und Vogel von Falckenstein) bei Langensalza in Thüringen (27. Juni) kapitulieren, worauf der König von Hannover Georg V. sein Land verließ und sich nach Wien begab. 3. Der Entscheidungskampf erfolgte in Böhmen. Drei preußische Heere rückten nach Moltkes Kriegsplan in Böhmen ein (22. Juni): Die erste Armee unter dem Prinzen Frie d-rich Karl über Görlitz und Reichenberg, die zweite unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Schlesien aus, die dritte unter Herwarth von Bittenfeld durch das Elbthal. Nach einer Reihe von siegreichen Kämpfen der einzelnen Armeen vom 26.—29. Juni, wie bei Trautenau, Nachod, Gitschin zc., erfolgte die Vereinigung der drei preußischen Heere bei Gitschin. König Wilhelm, der mit dem Grafen Bismarck, dem Kriegsminister Roon und dem Chef des Generalstabs Moltke beim 1860 Heere eingetroffen war, übernahm den Oberbefehl. In der o' mörderischen Schlacht bei Königqriitz und Sadowa (zwischen Schacht Elbe und Bistritz) errangen die Preußen einen glorreichen Sieg bei über die Österreicher (unter Benedek) und Sachsen (3. Juli Kömg- 1866). grätz. 4. Nachdem bereits in Böhmen die Entscheidungsschlacht geschlagen war, bestand auch die preußische Mainarmee unter dem Oberbefehl des Generals Vogel von Falckenstein eine Reihe siegreicher Gefechte gegen die süddeutschen Armeen, näm-lich gegen die Bayern unter dem Prinzen Karl (bei Kissingen, 10. Juli) und das 8. Bundescorps unter dem Prinzen Alexander von Hessen (bei Aschaffenburg, 14. Juli). General

8. Grundriß der Weltgeschichte - S. 188

1885 - Nürnberg : Korn
188 § 85-86. Neuere Geschichte, seit 1517 (1492) n. Chr. cf)eit ein zu der Zeit, ba Karl Albrecht in Frankfurt als föarl Vii. (1742—1745) die Kaiserkrone empfieng. Ein Jahr nach dem Breslaner Frieden schloß König Georg Ii. von England mit Maria Theresia ein Bünbnis und besiegte die Franzosen bei Dettingen unweit Aschaffenburg (1743). ' Auch Sarbinien und Sachsen traten auf Österreichs Seite. 5. Dies unerwartete Glück Österreichs machte Friedrich den Zweiten um den Besitz Schlesiens besorgt. Er schloß daher mit Kaiser Karl Vii. und mit Frankreich ein Bünbnis und begann mit einem Einfall in Böhmen den zweiten schlesischen Krieg (1744—1745). Die Preußen würden zwar aus Böhmen zurück-gebrängt; „aber im folgenben Jahre (1745) siegte Friedrich Ii. über die Österreicher und Sachsen bei Hohensriebberg (im westl. Schlesien), dann bei Sorr (im östl. Böhmen) und durch den Fürsten Leopolb, „den alten Dessauer", bei Kesselsbors (unweit Dresben). 6. Inzwischen war Karl Vii. nach feiner Hauptstabt München zurückgekehrt und balb barauf gestorben (Januar 1745). Sein Sohn und Nachfolger Kurfürst Maximilian Iii. Joseph entsagte im Frieden zu Füssen (April 1745) dem Österreicher Erbe; auch gab er bei der neuen Kais er Wahl feine Stimme dem Gemahl der Maria.theresia, so daß im Oktober besfelben Jahres mit Franz I. (1745—1765) das Hans Lothringen-Toscana (1745—1806) die beutfche Kaiserkrone erhielt. 7. Im Dresbener Frieden (Dezbr. 1745) behauptete Friedrich Ii. Schlesien; bafür erkannte er Franz I. als beutfchen Kaiser an. — Die Franzosen fetzten unter Anführung des Mar- 1748 Moritz von Sachsen den Krieg gegen die Österreicher n. Chr. Nieberlanbe fort. Erst als die Kaiserin Elisabeth von Ruß-Ende des lanb der Maria Theresia ein Hilfsheer fanbte, war auch Frank-österreich. reich im Frieden zu Aachen (1748) zur Anerkennung der krieqezb' pragmatischen Sanktion bereit. Maria Theresia behielt ihr ganzes Erbe mit Ausnahme von Schlesien, welches sie Friedrich Ii. lassen mußte, und den Gebieten von Parma und Pia-cenza, die sie an einen spanischen Jnfcinten abtrat. § 86. Dritter schlesischer ober siebenjähriger Krieg. 1. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen. Sie benützte die Mißgunst, mit welcher auch anbere Mächte auf das Wachstum Preußens blickten, dazu, mit biefen gegen Friedrich Ii. ein Bünbnis zu schließen. Der gewaubte österreichische Minister Kaunitz unterhanbelte zu biefem Zwecke

9. Grundriß der Weltgeschichte - S. 190

1885 - Nürnberg : Korn
190 § 86—87. Neuere Geschichte, seit 1517 (1492) n. Chr. Hockkirch (unweit Bautzen, 14. Okt.1759) den Feldmarschallkeith und viele andere tapfere Streiter, konnte jedoch Schlesien behaupten. 4. Das Jahr 17 59 brachte für Friedrich große Verluste. Zwar besiegte Ferdinand von Braunschweig die Franzosen bei Minden a. d. Weser (1. August) und drängte sie über den Rhein zurück; aber das preußische Hauptheer wurde durch die vereinigten Russen und Österreicher bei Kunersdorf (östlich von Frankfurt a. d. O.) den 12. August so völlig besiegt, daß Friedrich alles für verloren hielt. Nur die Uneinigkeit seiner Feinde rettete den König. Die Russen zogen nach Polen, die Österreicher nach Sachsen. Hier besetzte Dauu Dresden und nahm den General Fink nebst 12 000 Preußen bet Maxen gefangen (12. November). 5. Im Jahre 1760 konnte Friedrich bei großem Mangel an Geld und, an Truppen anfangs nur verteidigungsweise ver-sahren. Der Österreicher Laudon eroberte Schlesien; nun gab Friedrich Sachsen preis, um Schlesien wieder zu erobern, und durch den Sieg bei Liegnitz a. d. Katzbach (am 15. August) gewann er den größten Teil Schlesiens wieder. Die Truppen der Russen, Sachsen und Österreicher, welche Brandenburg und Berlin besetzt hatten, verjagte er durch die bloße Nachricht von seinem Anmarsch, und durch den schwer errungenen Sieg seines tapferen und frommen Husarengenerals Ziethen über Daun bei Torgau (3. November) sicherte er sich den Besitz von Sachsen. 6. Im Jahre 1761 lösten die Engländer (nach dem Tode ihres Königs Georg Ii.) das Bündnis mit Frankreich; Österreicher und Russen vereinigten sich nun von neuem. Zwar wagten sie nicht, Friedrichs festverschanztes Lager bei Buuzel-witz (unweit Schweidnitz) anzugreifen, aber Laudon nahm die Festung Schweidnitz (l. Oktober), und die Russen besetzten die Festung Kolberg (16. Dezember). Friedrichs Bedrängnis stieg anss höchste. 7. Da starb am 5. Januar 1762 Friedrichs unversöhnliche Feindin, die Kaiserin Elisabeth von Rußland. Ihr Nachfolger Peter Iii., ein begeisterter Verehrer des großen Preußenkönigs, schloß sofort Frieden mit Friedrich Ii. und sendete ihm ein Hilfsheer. Nach sechsmonatlicher Regierung wurde Peter Iii. ermordet (f 1762). Seine Gemahlin Katharina Ii. ries das russische Hilfsheer zurück, bestätigte aber den Frieden mit Friedrich Ii. Dieser siegte nun über Dann bei Burkersdorf (unweit Reicheubach, 21.Juli) und Friedrichs Bruder Heinrich über die Österreicher und die Reichstruppen bei Freiberg in Sachsen (29. Oktober).

10. Grundriß der Weltgeschichte - S. 263

1885 - Nürnberg : Korn
Iii. Abschnitt, seit 1506. 263 so großes Vermögen, daß Könige _ und Fürsten sie beneiden konnten. Nicht minder reich war die Familie Welser, welche wie die Familie Fugger (seit 1503) Handelsniederlassungen in Lissabon und Antwerpen, ja selbst in Ost- und Westindien hatte. — Im Jahre 1524 begann in Augsburg die Reformation; 1530 und 1555 wurden die für die Reformation wichtigen Augsburger Reichstage abgehalten. Zur Zeit des Beginns des auch für Augsburg so verderblichen dreißigjährigen Krieges baute Elias Holl das stattliche Augsburger Rathaus. Die Stadt Augsburg blieb, auch als durch Entdeckung des Seewegs nach Ostindien der Binnenhandel an Bedeutung verlor, der wichtigste Geld- und Wechfelplatz für Süddeutschland. Im Jahre 1803 wurde das Bistum, 1805 die Stadt Augsburg an Bayern übergeben. C. Das Königreich Bayern seit 1806. § 11. Die Könige Maximilian I. Joseph (1806—1825) und Ludwig I. (1825—1848). 1. Kurfürst Maximilian Iv. führte seit Beginn des Jahres 1806als I. den Titel „König von Bayern". Die Toch- ter des Königs Augusta Amalia vermählte sich mit dem Vicekönig Eugen von Italien, dem Stiefsohne Napoleons I.; auch trat Bayern mit fünfzehn anderen deutschen Staaten dem unter Napoleons Protektorate stehenden Rheinbünde bei (1806) und versprach zugleich, ein Kontingent von 30 000 Mann unter den Oberbefehl Napoleons zu stellen. So mußten denn bayrische Truppen sich an allen den Kriegen beteiligen, welche Napoleon in den nächsten Jahren führte, m gegen die Preußen und Russen (im Jahre 1807), wie gegen die Österreicher und Tiroler (1809). Die Österreicher drangen nach Bayern ein, wurden aber von Napoleon bei Abensberg, Eckmühl und Regensburg und bei Wagram unweit Wien besiegt (1809). Vor dem Aufstande der Tiroler mußten die Bayern weichen und konnten erst nach schweren Kämpfen (unter General Wrede) Tirol wieder nehmen. Im Wiener (Schönbrunner) Frieden erhielt Bayern Bayreuth und Salzburg. Im russischen Feldzug kämpften die Bayern siegreich bei Polozk ct. d. Düna (unter General Der oy, der hier siel). Von den 36 000 Kriegern, welche Bayern, dem Kaiser Napoleon zu diesem Feldzuge stellen mußte, blieben über 30 000 Mann auf den Schlacht- und Schneefeldern Rußlands, kaum 2000 kehrten nach Bayern zurück. — Noch vor der Schlacht bei Leipzig trennte sich Bayern von Napoleon
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