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1. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

2. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

3. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 438

1874 - Mainz : Kunze
438 Asien — das Land. warme Persien nach Syrien, Kleiu-Asieu, oder südlich zur heißen arabischen Wüste zu inachen. Leicht läßt sich daraus auf die Produktion schließen; doch sind einige Notizen in dieser Hinsicht nöthig, um bloße Vermuthungen durch wirkliche Angaben zu unterstützen. Nördlicher kommt der Wein stock nicht vor, als am Südhange des Thian-Schan, und wo nördlich von Peking der Südrand der Mongolei nach China abfällt. Die Palme findet sich nordwärts uoch auf deu südlichsten Inseln Japans, im südlichsten China, am mittleren Ganges, am Südrande Irans, am Euphrat und ans der Süd- küste Kleiu-Asieus. — Die ungeheuren Wälder Nordasieus sind reich an Pelzwild, z. B. an Zobeln, Schwarzfüchsen, Fischottern und Hermelinen. — Vom Nordostrande der hohen Mongolei dacht sich das Land der Maudschu ab, das iu seiuem südlichen Theile noch zum Getreide-, Obst- und Tabaksbau tauglich, am Amur jedoch so rauh ist, daß sich die Temperatur nur wenige Grad über Null erhebt. Doch welch ein Unter- schied zwischen diesem und dem mittleren Oxusthal, wo Südfrüchte wachsen und be- reits Baumwolle und Seide gewonnen wird! — Dem Lande Tibet ist eine Gattung Schafe eigen, die ganz vorzügliche Wolle hat; das Pamirschaf weidet anf den Hoch- plateanx von „Pamir" bis zum Tengri-Chan. In Tibet gibt es ferner eine Art von Büffeln (Jak, Grnnz ochse) mit lang- und seidenhaarigen Pferdeschweifen, die Herden- weise die öden Regionen bis unmittelbar unter die Schneegrenze (5200 m.) beleben, anch allgeinein als Lastthiere gebraucht werden und die höher gelegenen Striche des Landes eigentlich bewohnbar machen; desgleichen findet man hier eilte Ziegenart, deren Haar von den Bewohnern Kaschmirs gekauft und zu den feinsten Shawls gebraucht wird. Nicht minder merkwürdig ist, daß in Hochasien nnfre europäischen Hansthiere im freien Zustande leben. Das wilde Pferd ist klein, mil dickem Kopf, feurigem Ange und kurzer Mähne; es rennt, wie auch der wilde Esel, mit großer Behendigkeit au deu steilsten Pfaden der Gebirge herum. Flüchtiger uoch ist dort der Dschiggetai oder wilde Maul- efel mit hirschartigem Hals und im übrigen einem feingebauten isabellfarbenen Maul- thiere ähnlich. — Wo Perfien bewässert ist, erzeugt es Datteln, Gummi, Salep, Teufelsdreck (assa foetida), Mastix, Baumwolle und Seide, und erfreut sich unter den Thieren der leichten schönäugigen Gazelle, wie unter deu Blumen der glänzenden, stark- duftenden Rose vou Schiras. — Arabiens Kamel (das Schiff der Wüste) ist bekannt genng; doch zeigt der Strauß schon die Verwandtschaft dieser Halbinsel mit dem heiße« Afrika. Uebrigeus ist der glückliche Theil Arabiens das Vaterland des Kaffees und liefert Weihrauch und köstlichen Balsam. — Im Süden des Kaukasus, am Haug der a rm eui scheu Berge und in Kl eiuasieu, ist großer Reichthnm an Baumwolle, Manna, edlen Südfrüchten und balsamischen Harzen. Von den Küsten des schwarzen Meers sollen Kirschen und andre treffliche Obstarlen nach Europa gekommen sein; ja der griechische Geograph Strabo hielt die südwestlichen Vorlande des Kaukasus für das Vaterland des Weinstocks. Dieselbe üppige Fruchtbarkeit zeigt sich auch am Süd- rande des Kaspisees. — Der chinesisch e Boden ist unter andern mit der (nun auch mit glänzendem Erfolge nach Indien :c. verpflanzten) Theestande gesegnet, die so reichen Ertrag gibt, daß der Chinese trotz seines eignen übermäßigen Theetrinkens noch über l1/» Millionen Centner davon an Europäer und Amerikaner verkaufen kann. Vor- zügliche Porcellanerde hat früh in China und Japan die Erfindung des Porcellaus

4. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 556

1874 - Mainz : Kunze
556 Afrika — das Land. dieses Handels hält die Verminderung des Sklavenhandels gleichen Schritt. — In den Gewürzhandel liefert Afrika den Pfeffer, weshalb ein Theil Guineas den Namen Pfeffer- oder Körnerküste führt; auch sind indische Gewürze herüber gepflanzt, nament- lich die Gewürznelke nach Zanzibar. — Baumwolle, in Tunis kultivirt und in Aegypten gegenwärtig der Hauptexportartikel des Landes, wächst in vielen Landstrichen, z. B. am Zambesi nud Schire, wild, desgleichen Zuckerrohr und Indigo. — Aus den Urwäldern feuchter Landstriche kann man treffliche Holzarten zur Färberei und Tischlerei beziehen, und die Akazien trockener Länder liefern das Kautschuk Senegambiens und den arabischen Gummi Aegytens; desgleichen ist das Copal- harz namentlich Südafrikas ein wichtiger Handelsartikel, der auch aus dem Junern an die Küsten gebracht wird. — Wie der kolossale Baobab oder Affenbrotbaum ein acht afrikanisches Gewächs ist, so anch der Kaffeebaum, der wahrscheiulich über die Straße Bab^el-Man^b nach Arabien verpflanzt worden; deun im südlichen Habesch, im Quanzagebiet und in Guinea ist er Wälderweis zu sehen. — Ausfallend ist, daß die üppige Vegetation der großen, gebirgigen und wohlbewässerten Insel Madagaskar weit mehr auf die der hinterindischen Inseln, als auf die Afrikas hinweist. Je mehr Gebirge man entdeckt, desto höher sollte nnsre Vorstellung von dem Reich- t hnm Afrikas an Mineralien steigen; es ist aber nicht der Fall. Manches Laud hat Mangel an Salz, manches an Eisen; in andern scheint Erz in Fülle zu sein, so daß Eingeborne das Eisen auszuscheiden und zu verarbeiten wissen. Daß kupferreiche Stellen vorhanden sind, wissen wir seit langer Zeit und haben die jüngsten Eutdeckungs- fahrten Livingstones aufs neue bestätigt (Kupferminen zu Katanga in Lualabagebiet!); Afrikas Goldstaub war schon im Alterthum ein gesuchter Handelsartikel, und die erst jüngst entdeckten reichen Gold- und Diamantenfelder Südafrikas haben bereits eine große Menge Menschen, anch aus Europa, dorthin gelockt. — An Zahl der Thier arten, wenigstens der Vierfüßler, soll Afrika selbst über Asien stehen. Unter den eigenthümlicheu ragen Zebra, Gnn und Giraffe hervor. Wie der Affenbrotbaum unter den Bäumen, so kaun die Giraffe unter den Th'.eren als Wappen des Erdtheils dienen, eher als der Löwe, der freilich hier in seiner Größe und Schönheit und überall zu finden ist, außer in der Wüste, wo es an Nahrung für ihn fehlt. Bei der Menge reißender Thiere ist es auffallend, daß kein Tiger da ist; die arabische Wüste wird ihn verhindert haben, aus seiner asiatischen Heimat sich auch hieher zu verbreiten, obwohl das Kamel aus Asien stammt, und erst während nnsrer Zeitrechnung nach Afrika gelangt ist; wenigstens kommt es noch nicht auf den alten Monumenten Aegyptens vor. Kamel und Dattelpalme machen die Wüste bewohnbar. Der Stranß ist afrikanisch, rechnet aber, als Frennd trockner Hochebenen, Arabien mit zu seinem Reiche. Hochafrika und Habesch können besonders als Reich der Dick- häuter und Wiederkäuer gelten; höchst zahlreich sind hier Elephanten und Anti- lopen; jene in feuchten und waldigen Landstrichen, z. B. am Limpopo, diese auf den Savannen und so manchfaltig in Gestalt, daß man glanbt, 5/e aller Antilopenarten der Erde seien hier zu Hause. Uebrigens zeigt sich der afrikanische Elephant minder klug als der ostindische, hat aber gewaltigere Zähne, von 3—3^2 m. Länge, deren jeder über 80 bis 100 ff. wiegt, weshalb besonders die Elephantenjagd so manche Europäer an den weißen Nil, und seit der Entdeckung des Ngamisees nach Südafrika lockt; auch das werthvolle Horn des Rhinoceros reizt jene Jäger. Khartüm und Zanzibar

5. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 954

1874 - Mainz : Kunze
954 Eur opa — Skandinavien. Sternwarte, Predigerseminar, Gymnasium und Bibliothek von 6000 Bänden. Ans- suhrhasen für die Ergebnisse des Fischfangs und der Jagd, für Talg und Thran, für Wolle und Pferde (im ganzen jährlich für 4 Mill. Thlr.). Die Einfuhr besteht in Korn. Kolonialwaaren, Holz, Steinkohlen, Tabak und verschiedenen Fabrikaten. Ak- reyri an einer tief einschneidenden Bucht der Nordküste. Außereuropäische Besitzungen. Einige ärmliche Niederlassungen an der Südwestküste Grönlands (2200 Q.-M. mit 9800 E.) und die westindische (virginische) Insel St. Croix (Santa Cruz). — Trankebar u. a. Kolonien in Ostindien sind an England, St. Thomas und St. John in Westindien an Nord-Amerika verkauft. b) Die Königreiche Schweden und Norwegen. (Zusammen Größe: 13829 £X°2ji.*) mit 5,992000 E. Volksdichtigkeit: 435 auf 1 Q.-M.). Neuere Geschichte. Regierende Häuser: Wasa 1523 bis 1654. Wittelsbach-Zweibrücken bis 1751. Ho lstei n-G ottorp bis 1818. Jetzt das Haus Bernadotte. Die 38jährige Regierung Gustav Wasas ist dem Volke unvergeßlich; nachdem die politische Selbständigkeit wiederhergestellt, wurde das unwürdige Handelsmonopol der Hansa abgeworfen und die Reformation eingeführt. Von den Gütern des Klerus, der fast 2/s des Grnnoeigenthums besaß, kamen viele an den Staat, viele an Adel und Volk, doch ward der verringerten Zahl der Geistlichkeit genug zu guter Besoldung ge- lassen. Der Reichstag zu Weste ras 1527, wo außer dem Adel auch 6 Bauern aus jedem Gerichtsbann und städtische Deputirte erschienen, setzte dies durch. Nun be- gann die Nation ihre innern Kräfte zu entwickeln und konnte unter Wasas Enkel Gustav Adolf (1611—1632) mächtig erscheinen. Bekannt sind dieses ruhmreichen Fürsten Thaten und seine Siege über Polen, Oesterreich und Baiern. Königin Christine, seine Erbin, war freilich adligem Glänze und pedantischer Gelehrsamkeit zu sehr ergeben und eine unkluge eitle Verschwenderin; allein zum Glück dankte sie 1654 freiwillig ab, den Thron dem tapfern Prinzen Karl Gustav von Pfalz-Zwei - brücken überlassend, den die Nation als einen Großenkel Gustav Wasas erwählte. Sechs Jahre hat er (im sogen, schwedisch-polnischen Erbfolgekrieg) Europa mit seinem Namen erfüllt; Kenner der Kriegskunst Priesen ihn noch höher alk Gustav Adolf. Durch diesen aber war Schweden wahrhaft mächtig geworden. Es besaß außer Finnland noch Karelien, Jug ermauulaud, Esthland und Livland, Vorpommern, Wismar in Mecklenburg, und die Herzogtümer Verden und Bremen (nicht die Hansastadt, sondern das Land umher); wozu Karl Gustav noch die den Dänen von alters her gehörige Südspitze Schwedens, nämlich Schonen mit Ha?-and (Küftm- strich am Kattegat bis nach Göteborg hin) und Blekingen (Küstenlandschaft bil zur *) Einschließlich der Wasserflächen, die ca. 1000 Q.-M. ausmachen.

6. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1086

1874 - Mainz : Kunze
1086 Südamerika — Argentina. dm Dulce verschlucken, aber den Herden willkommen sind. Dagegen am untern Pa- ranü, ist das Tiefland zugleich Fruchtland mit guter Vegetation, und was die Gebirgs- striche des Nordwestens betrifft, so sind große Stücke der Provinzen Mendoza, Cor- dova und Tucuman mit Südfrüchten, Wein, Pfirsichen und Oliven, mit Indigo,. Tabak und Baumwolle gesegnet, während es in Rioja und Catam a rca, neben dem metallreichen Nordchile, Silber- und Goldgruben gibt. Ueberhaupt ist das Land reich an Produkten der heißen und gemäßigten Zone, nur hat es Mangel an Arbeitskräften, und der Maugel an Verkehrsmitteln trug Schuld, daß bisher die Produkte des Westens (so namentlich eine Menge Erze) nicht in den Handel kamen, sondern nur die aller- rohesten Produkte, die durch massenhafte Ausfuhr im Stande wareu, den Import zu decken, z. V. Wolle, Rinder- und Pferdehäute, Schaffelle, Pferdehaare, Talg, Hörner, gesalzene Ochsenzungen :c. In den letzten Jahren hat allerdings der Bau von Eisen- bahnen, die bereits bis an des Fnß der Andes sich erstrecken, große Fortschritte ge- macht, so daß der Werth der Produkte im Steigen begriffen ist; es wird nicht mehr lange dauern, so werden die argentinischen Bahnen eine Vereinigung mit denen von Chile, wohin der Telegraph bereits reicht, aufsuchen; bis jetzt allerdings spottete die die kolossale Höhe der Pässe innerhalb des bewohnten Theils von Chile noch jedes derartigen Versuches. In der Bevölkerung überwiegt noch die Zahl der Indianer, deren mehrere Stämme ^Charrnas, Poyuches, Pampe ras, Mamuelches :c.) frei umherstrei- feu, unter gewählten Häuptlingen (Kazikeu), die sie indes mehr als ihre Väter und Leiter, denn als ihre Herrn und Gebieter betrachten und bei denen sie bleiben oder die sie verlassen, ganz nach Lust und Gutdünken; der übrige Theil der Bevölkerung, besteht aus Weißen, Mestizen, Mulatten :c. Westlich des Rio la Plata ist aus der Vermischung Weißer (namentlich okkupirender spanischer Soldaten) mit Indianern ein eigenes Nomadenvolk, die Gauchos (spr. Ga-utschos) entstanden, das gewöhnlich zu Pferde erscheint, sehr geschickt mit dem Lasso (einer Jagdschlinge) und den Bolas oder Schleuderkugeln umzugehen versteht, nud von der Hut und dem Fange des zahllosen wildgewordenen Rindviehes lebt *). Auch der Reichthum der dortigen weißen Grund- bescher besteht hauptsächlich in Herden. Es gibt Estanzieros (Grundeigentum«), die 50000 Stück haben; man läßt sie stets unter freiem Himmel. — Die Estanzien im Campo gehen jetzt immer mehr in die Hände von Fremden über, wie auch in den Städten der Großhandel. Der Eingeborne, von übertriebenem Stolze, ist ohne wirk* liche Arbeitskraft und ausdauernden Unternehmungsgeist, und so vollzieht sich dort ge- genwärtig ein Volks-Nenbilduugsprozeß, bei welchem die Deutscheu am meisten inte- ressirt sind. Denn obgleich gering an Zahl, gegenüber den in großer Masse einwan- dernden Italienern, Basken, Südfranzosen :c., die dem Lande für immer den romanischen Charakter wahren werden, haben die Deutschen doch festen Boden gefaßt und infolge *) „Der Gaucho führt ein Leben voll Entbehrungen, aber sein Luxus ist die Freiheit. Er ist stolz auf seine Unabhängigkeit, die keine Schranke kennt; seine Gefühle sind wild wie sein ganzes Leben, aber im Grunde gut und edel" (Head). Und Sar- miento, selbst ein Argentiner, schildert deu Gaucho als einen Menschen, der wenig Be- dürfnisse kennt, von Unterordnung gar keinen Begriff hat, ebensowenig von einer Re- gieruug; jede regelrechte systematische Ordnung ist bei ihm ein Ding der Unmöglichkeit..

7. Kleine Schulgeographie - S. 113

1841 - Mainz : Kunze
Amerika. 113 gelegene See Titicaca, in dessen Nähe sich der 23600' hohe Schneegipfel v. Sorata erhebt. — 2) In der vsil. Hälfte Süd- Amerikas: das Gebirg Guiana's mit Gipfeln v. 7000', wo das Quellgebiet des Orinocoz u. die brasilischen Gebirge, die nicht über 6900'. — 3) Im öftl. Theile Nord-Amerika's: die All eg ha nis zwischen der atlant. Küste u. dem Ohio-Missisippi- gebiet. Am Susquehannah heißen sie Blauberge, tm Süden Apallachen; bedeutendste Höhen etwas über 6000 Fuß- Zwischen diesen Gebirgen breiten sich, von den großen Flüs- sen durchströmt, ungeheure Flach- u. Tiefländer zum Meere hin. Savannen, Llanos, Pampas. Keine ausgedehnte Wüsteneien, wie in Asia und-Afrika, denn Amerika ist reicher an Gewässern. Klima und Production. — Nord-Amerika ist unter glei- cher Breite weit kälter als Europa, auch hat man dort den mag- netischen Pol 30° vom Nordpol entfernt gefunden. Das gemä- ßigte Klima reicht auf der Nord- und Südhälfte nicht über 50° Br. hinaus. Zwischen den Tropen sind nur die Tiefländer und niedrigen Küsten heiß u. ungesund, auf den Gebirgen u. Hoch- > platten herrscht milde Temperatur. — Unter den eigenthümlichen Producten sind zu merken: Kartoffeln u. Tabak, Fernambuk- n. Mahagoniholz, Caktus, peruvianische od. Chinarinde, Kakao, Va- nille, Quassia u. s. w. der Colibri, der Kuntur od^ Lämmergeier, das Lama, die Vicunna, der Cuguar, die Klapperschlange u. a. m. Außerdem besitzt es viele Produkte, die auch in der alten Welt ein- heimisch sind, als: Indigo, Baumwolle, Palmen u. Pisange, Mais, Pelzwild, Schweine, Steinkohlen, Gold u. Silber in Fülle, Pla- tina, Diamanten in Brasilien u. a. m. — Pferde, Rindvieh u. unsre Getraidearten sind indeß erst von den Europäern einge- führt, die auch Wein, Gewürze, Zuckerrohr, Kaffee, chinesischen Thee und Brodfrucht angepflanzt haben. Bewohner. — Man schätzt gegenwärtig die Bevölkerung auf 46 Mill. nemlich etwa 19 Miss. Weiße, 10 Mill. Indianer, 8 Mill. Neger, 9 Mill. von gemischter Art, nemlich Mulatten, Mestizen, Zambos u. a. — Kaum J/4 redet indianische Spra- chen; über 35 Mill. reden europäisch und zwar die meisten eng- Schacht's kl. Schulgcögrafie, zweite Aufl 8

8. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 324

1831 - Mainz : Kunze
Zustande leben. Das wilde Pferd ist klein, mit dickem Kopf, feu- rigem Aug und kurzer Mähne; es rennt, wie auch der wilde Esel, mit großer Behendigkeit auf den steilsten Pfaden der Gebirge herum. Flüchtiger noch ist dort der Dschiggetai oder wilde Maulesel mit hirschartigem Hals und im übrigen einem feingebauten isabellfar- benen Maulthiere ähnlich. — Wo Persien bewässert ist, erzeugt es Datteln, Gummi, Teufelsdreck (assa soetida), Mastir, Baum- wolle und Seide, und erfreut sich unter den Thieren der leichten schönaugigen Gazelle, wie unter den Blumen der glänzenden stark- duftenden Rose von Schiras. — Arabiens Kameel (das Schiff der Wüste) ist bekannt genug; doch zeigt der Strauß schon die Verwandtschaft dieser Halbinsel mit dem heißen Afrika. Uebrigens ist der glückliche Theil Arabiens das Vaterland des Kaffees und liefert Weihrauch und köstlichen Balsam. — Im Süden des Kau- kasus , am Hang der armenischen Berge und in Kl. Asien ist großer Reichthum an Baumwolle, Manna, edlen Südfrüchten und bal- samischen Harzen. Von den Küsten des schwarzen Meers sollen Kirschen und andre treffliche Obstarten nach Europa gekommen sein. Ja der griechische Geograf Strabo hielt die südwestlichen Vorlande des Kaukasus für das Vaterland des Weinstocks. — Der chine- sische Boden ist unter andern mit der Theestaude gesegnet, die so reichen Ertrag gibt, daß der Chinese trotz seines eignen übermä- ßigen Theetrinkcns noch ein Paar Millionen Ctn. Blätter davon an Europäer und Amerikaner verkaufen kann. — Vorzügliche Por- cellanerde hat früh in China und Japan die Erfindung des Por- cellans veranlaßt. — An Mannigfaltigkeit der Production über- trifft der indische Boden wohl seden andern. Mit Ausnahme weniger Landstriche ist das beinah 60000 Qm. große, den Umfang Deutschlands 5rnal enthaltende Vorder - Indien von unzähligen Flüssen bewässert und vor der Dürre bewahrt, woran Persien lei- det; selbst die heißen Südküsten werden durch Monsuns und starke Regen erfrischt. Das dortige Lieblingsgetraide ist der Reis. Unter den nutzbaren Hölzern wird das Bambusrohr viel erwähnt; auf Ceylon wachsen Kokospalmen neben dem Zimmetbaum, und auf den noch heißeren südöstlichen Inseln Gewürznelken und Muskat- nüsse. Indiens Diamanten sind so berühmt als die Perlen des persischen Meerbusens. Von den oftindischen Thieren verdient der Elefant, der an Größe und Klugheit seine Brüder in Afrika über-

9. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 351

1831 - Mainz : Kunze
Bergketten von 4 — 5000' Höhe. Hinter der vordem Kette (Zwarte Berge) dehnt sich die 3000' hohe wasserarme Ebene Karro o aus, von wo man zu steilen Gebirgen mit 10000' hohen Kuppen kommt, die unter den Namen Neuevelds-, Schnee - und Winterberge bekannt sind. Hinter ihnen ist Hochebene mit dem Stromgebiet des Oranje. 4. Der Westrand. Weit nordwärts vom Oranje begrenzt öde unwirthbare und gleichfals landeinwärts steigende Küste das Meer. Dann vom Cap Negro an wird die Küste unterm Namen Nieder- od. Südguinea bekannter, doch nur an Flüssen (Coanza, Congo u. a.) hinauf bis zu Gebirgen, die das Innere verbergen und noch nicht untersucht sind. — Alles, was die Randabdach- nngen einschließen, scheint Hochland und mehrentheils Hochebene zu sein. K l i m a und P r o d u c t e. Jeder Strich Afrikas, die Südspitzen und Berghohen abge- rechnet, ist heißer als Europa. Der größte Theil liegt zwischen den Tropen und leidet um so mehr durch Sonnenglut, da der Wassermangel auch Mangel an Kühlung zur Folge hat. Natür- lich muß die Hitze in bewässerten Thälern und Tiefländern auch die Vegetation fördern, die sich in höchster Ueppigkeit zeigt, jedoch an Mannigfaltigkeit der Arten nicht mit der indischen zu vergleichen ist. Palmarten, Gummibäume, Farbhölzer, Pfeffer u. a. Gewürzpflanzen gibts in Menge; der Butterbauin liefert dem Neger ein wohlschmeckendes Fett und die Kokospalme Milch und Wein, wahrend im Norden die Dattel den arabischen Manr nähren hilft. Ein besonderer Beweis von der Triebkraft der Natur ist der Baobab od. Kalebasse in Senegambien; seine Krone hat häufig 130' im Durchmesser, sein Stamm 80' im Umfang. — Die Thierwelt ist mannigfaltiger als die der Pflanzen und für den Naturforscher wichtiger. An Quadrupeden soll Afrika den Vorzug vor Asien haben; wenigstens ist es an Schlangen, rei- ßendem Wi!d, Affen und Jnsecten nur zu reich. Eigenthümlich sind ihm Strauß (doch auch in Arabien), Giraffe, Zebra, Gnu u. a. Elefanten hat es mit Indien gemein, doch ist die afri- kanische Art minder groß und klug. Das Kameel ist im Norden des Welttheils eben so zu Haus und eben so nothwendig als in

10. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 354

1855 - Mainz : Kunze
352 Asia — das Land. Leicht läßt sich daraus auf die Production schließen; doch sind einige Notizen in dieser Hinsicht nöthig, um bloße Vermuthungen durch wirkliche Angaben zu unterstützen. Nördlicher kommt der Wein stock nicht vor, als bei Astrachan im untern Wolgagebiete, ferner am Südhange des Mus Dagh. und wo nördlich von Peking der Südrand der Mongolei nach China abfällt. Die Palme findet sich nordwärts noch auf den südlichsten Inseln Japans, im südlichsten China, am miitleren Ganges, am Südrande Irans, am Euphrat und auf der Südküste Klein-Asiens. — Die ungeheuren Wälder Nordasiens sind reich an Pelzwild, z. B. an Zobeln. Schwarzfüchsen, Fischottern und Hermelinen. — Vom Nordost- rande der hohen Mongolei dacht sich das Land der Mandschus und Tungusen ab, das in seinem südlichen Theile noch zum Getraide-, Obst- und Tabaksbau tauglich, am Amur jedoch so rauh ist, daß sich die Temperatur nur wenige Grad über Null erhebt. Doch welch ein Unterschied zwischen diesem und dem mittleren Oxusthal, wo Südfrüchte wachsen und bereits Baumwolle und Seide gewonnen wird! — Dem Laude Tibet ist eine Gattung Schafe eigen, die ganz vorzüg- liche Wolle hat. Eben so gibt es dort Büffel mit seidenartigen Pferdeschweifen, und eine Ziegenart, deren Haar von den Bewohnern Kaschmirs gekauft und zu den feinsten Shawls gebraucht wird. Nicht minder merkwürdig ist, daß in Hoch- tibet und an der Wüste Coby unsre europäischen Hausthiere im freien Zustande leben. Das wilde Pferd ist klein, mit dickem Kopf, feurigem Auge und kurzer Mähne; es rennt, wie auch der wilde Esel, mit großer Behendigkeit auf den steilsten Pfaden der Gebirge herum. Flüchtiger noch ist dort der Dschiggetai oder- wilde Maulesel mit hirschartigem Hals und im übrigen einem feingebauten isabellfarbenen Maulthiere ähnlich. — Wo Persien bewässert ist, erzeugt es Datteln, Gummi, Salep, Teufelsdreck (assa foeticia), Mastix, Baumwolle und Seide, und erfreut sich unter den Thieren der leichten schönaugigen Gazelle, wie unter den Blumen der glänzenden starkduftenden Rose von Schiras. — Arabi- ens Kameel (das Schiff der Wüste) ist bekannt genug; doch zeigt der Strauß schon die Verwandtschaft dieser Halbinsel mit dem heißen Afrika. Uebrigens ist der glückliche Theil Arabiens das Vaterland des Kaffees und liefert Weihrauch und köstlichen Balsam. — Im Süden des Kaukasus, am Hang der armenischen Berge und in Kleinasien, ist großer Reichthum an Baumwolle, Manna, edlen Südfrüchten und balsamischen Harzen. Von den Küsten des schwarzen Meers sollen Kirschen und andre treffliche Obstarten nach Europa gekommen sein; ja der griechische Geograph Strabo hielt die südwestlichen Vorlande des Kaukasus für das Vaterland des Weinstocks. — Der chinesische Boden ist unter andern mit der Theestaude gesegnet, die so reichen Ertrag gibt, daß der Chinese trotz seines eignen übermäßigen Theetrinkens noch ein Paar Millionen Centner Blätter davon an Europäer und Amerikaner verkaufen kann. — Vor- zügliche Porcellanerde hat früh in China und Japan die Erfindung des Por- cellans veranlaßt. — An Mannigfaltigkeit der Production übertrifft der indische Boden wohl jeden andern. Mit Ausnahme weniger Landstriche ist das beinah 60000 Qm. große, den Umfang Deutschlands 5mal enthaltende Vorder-Indien
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