481—751 Die Dynastie der Merovinger.
481___511 Chlodovech, der Gründer des vereinigten Fran-
kenreiches. — Lex Salica.
486 Niederlage des Syagrius bei Soissons.
496 Krieg gegen die Alamannen. — Chlodovech tritt mit einem Theile seines Volkes zum katholischen Christenthum über.
507—510 Westgothenkrieg: Sieg bei Voullon.
523—524 Krieg der Frankenkönige gegen Burgund.
531 Das Reich der Thüringer erobert durch Theude-
rich mit Hülfe der Sachsen.
532—534 Einverleibung Burgunds.
558—561 Chiothar I. Alleinherrscher der fränkischen Monarchie.
613—628 Chiothar Ii. Alleinherrscher der fränkischen Monarchie.
628 Dagobert I.j Alleinherrscher der fränkischen
Monarchie.
687 Pippin von Herist al siegt bei Testri; er wird dux
et princeps Francorum.
714—741 Karl Martell.
732 Karl schlägt die Araber bei Tours und Poitiers
(Abderaman fällt) und
737 bei Narbonne.
741—751 Pippin der Kleine dux et princeps Francorum.
751—768 Pippin der Kleine König der Franken.
Concilium Germanicum: Anerkennung des päpstlichen Primats.
Bonifacius’ Märtyrertod in Friesland.
755—756 Pippins zweimaliger Krieg in Italien gegen Aistulf (749—755).
Die Pippin’sche Schenkung (patrimonium Petri) an die Kirche.
768—814 Karl der Grosse Seit 771 Alleinherrscher.
772 Erster Feldzug Karls gegen die Sachsen.
742
755
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Extrahierte Personennamen: Pippin Karl_Martell Karl Karl Karl Pippin Pippin Pippins Karl Karls
33
884 Vereinigung des ganzen Frankenreiches.
Gründung der slavischen Nationalkirche durch Methodius und Cyrillus.
887 Karl der Dicke dankt ab. f 888.
887—899 Arnulf von Kärnthen.
888 Graf Rudolf gründet Hochburgund.
891 Arnulfs Sieg über die Normannen an der Dyle bei
Löwen.
896 Arnulfs Kaiserkrönung.
900—911 Ludwig das Kind.
i_________
919—1024 Das Reich unter den sächsischen Königen.
911—918 Konrad I. von Franken.
919—936 Heinrich I. — Herstellung eines deutschen Reiches.
920 Unterwerfung Burchards von Schwaben und
921 Arnulfs des Bösen von Baiern.
924 Verwüstungszug der Ungarn und neunjähriger
W affenstill stand.
925 Unterwerfung Giselberts von Lothringen.
928 Wendenkrieg. Erstürmung von Brennaburg.
933 Die Ungarnschlacht bei Riade.
Die burgundischen Lande zu einem arelatischen Reiche vereinigt.
936—973 Otto I. der Grosse.
939 Besiegung der aufständischen Vasallen bei Birthen und Andernach.
951 Erster Zug Ottos nach Italien.
952 Belehnung Berengars mit Italien zu Augsburg.
955 Ottos Sieg über die Ungarn auf dem Lechfelde bei
Augsburg.
Zweiter Kampf der Herzöge gegen Otto. 961—965 Zweiter Römerzug: Otto „sanctus imperator“. 966—972 Dritter Römerzug: Befestigung der päpst-
lichen Macht in Rom und Herstellung des Kirchenstaates.
973—983 Otto Ii. Sicherstellung Lothringens.
982 Ottos Niederlage an der Ostküste Calabriens.
983—1002 Otto Iii. Verfall der Reichsgewalt.
3
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Extrahierte Personennamen: Methodius Karl Rudolf Rudolf Ludwig Ludwig Konrad_I._von_Franken Konrad_I. Heinrich_I. Giselberts Otto_I. Ottos Ottos Otto Otto Otto Ottos Otto
48
1529 Damenfriede von Cambrai.
1529 Zweiter Reichstag zu Speier. Prote-
stanten.
1530 Karls Kaiserkrönung zu Bologna.
1530 Reichstag zu Augsburg: Confessio Au-
gustana. Confutatio. Melanchthons Apologie. Confessio Tetrapolitana.
1530—1531 Schmalkaldner Bund. — Luthers „Schmalkaldner Artikel.“
1532 Nürnberger Religionsfriede.
1533 Katholischer Gegenbund zu Halle.
1534 Herzog Ulrich von Würtemberg (1519 vertrieben)
wird durch Landgraf Philipp von Hessen wieder zurückgeführt.
1534 Vertrag zu Kadan in Böhmen mit Ferdinand.
1534— 1535 Aufruhr der Wiedertäufer in Münster.
1535 Karls V. Zug gegen Tunis.
1536—1538 Dritter Krieg zwischen Karl V. und Franz I.
1538 Zehnjähriger Waffenstillstand zu
Nizza.
1539 Die Reformation wird in Sachsen (Herzog Hein-
rich) und Kurbrandenburg (Joachim Ii.) ein-geführt.
1541 Religionsgespräch auf dem Reichs-
tage zu Regensburg.
1541 Karls zweiter Zug nach Nordafrika.
1542—1544 Vierterkrieg zwischen Karl V. und Franz I.
Friede zu Crespy.
1546 18. Febr. Luther f.
1546 Ausbruch des schmalkaldischen Bürger- und
Religionskrieges.
1547 Niederlage und Gefangennehmung des Kurfür-
sten Johann Friedrich des Gross-müthigen (seit 1532) bei Mühlberg an der Elbe.
1548 Augsburger Interinl.
1551 Capitulation von Magdeburg.
Des Kurfürsten Moritz (seit 1547) Offensivbündnis
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Extrahierte Personennamen: Karls Ulrich_von_Würtemberg Philipp_von_Hessen Philipp Ferdinand Karls_V. Karl_V. Karl_V. Franz_I. Joachim_Ii Karls Karl_V. Karl_V. Franz_I. Johann_Friedrich Johann Friedrich Moritz_(
Extrahierte Ortsnamen: Cambrai Karls Bologna Melanchthons Luthers Karls Tunis Nizza Sachsen Regensburg Karls Nordafrika Bürger- Mühlberg Magdeburg
52
1609—1614 Jülich-clevescher Erbfolgestreit zwischen Brandenburg und Pfalz-Neuburg.
1614 Theilungsvertrag zu Xanten.
1629 Düsseldorfer Theilungsvertrag.
1666 Definitive Theilung.
1609 ll.jun. 1. Rudolf Ii. giebt den protestantischen Ständen
Böhmens den Majestätsbrief.
9. Juli 2. Vertrag zwischen den protestantischen und katholischen Ständen.
1610 Die Union verbindet sich zu Schwäbischhall mit
Heinrich Iv. von Frankreich.
1610 Heinrich Iv. von Ravaillac ermordet. 1612—1619 Matthias.
1618—1648 Drei s sigj ähriger Krieg.
1618—1629 Böhmisch - pfälzisch - dänischer Krieg.
Graf Thurn. Ernst von Mansfeld.
Gewaltact gegen Martinitz und Slawata und den Secretär Fabricius.
1619—1637 Ferdinand Ii.
1619 Friedrich V. von der Pfalz König von Böhmen.
1620 Schlacht am weissen Berge bei Prag: Die Böh-
men werden geschlagen; Friedrich flieht. Gegenreformation in Böhmen.
1621 Auflösung der Union.
1622 Kämpfe am Mittelrhein bei Wiesloch, bei Wim-
pfen und bei Höchst.
1623 Die pfälzische Kurwürde erhält Maximilian von
Baiern.
1623 Tillys Sieg über Christian von Halberstadt bei
Stadt Lohn.
1626 Sieg Wallensteins über Mansfeld an der dessauer
Brücke.
Sieg Tillys über Christian Iv. bei Lutter am Barenberge.
1628 Wallenstein, Herzog von Mecklenburg, belagert
Stralsund.
1629 Friede zu Lübeck mit Christian Iv von Däne-
mark. — Restitutionsedikt.
1630 Auf dem Kurfürstentage zu Regensburg wird
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Extrahierte Personennamen: Rudolf_Ii Rudolf Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Matthias Ernst Ferdinand_Ii Ferdinand Friedrich_V. Friedrich_V. Friedrich Friedrich Maximilian_von
Baiern Maximilian Christian_von_Halberstadt Christian_Iv Christian_Iv_von_Däne-
53
1630-
1630
1631
1631
1632 1632
1632-
1633
1634
1635
1636
1636
1637-
1638
1639
1641
1642
1643 1645
1647
Wallensteins Absetzung besonders durch Maximilians Opposition erreicht.
Richelieu in Frankreich wirkt gegen Oesterreich.
1632 Schwedischer Krieg.
Gustav Adolf, König von Schweden (1611— 1632), landet in Deutschland.
1629 Waffenstillstand zu Altmark.
Eroberung, Brand und Plünderung Magdeburgs durch Tillys Heer.
Gustav Adolf siegt über Tilly bei Breitenfeld und zieht durch Deutschland.
Tillys Niederlage und Tod am Lech. •
Gustav Adolfs Tod in der Schlacht bei Lützen. Bernhard von Weimar erkämpft den Sieg. — Wallenstein zieht sich nach Böhmen zurück.
1648 Französisch-schwedischer Krieg. Bernhard von Weimar. Horn. Axel Oxenstierna.
Engere Verbindung mit den süddeutschen Reichsständen zu Heilbronn unter Mitwirkung Frankreichs.
Wallensteins Ermordung in Eger durch Deveroux.
Sieg der Kaiserlichen bei Nördlingen über Bernhard von Weimar.
Prager Separatfriede.
Johann von Werths Reiterzug nach dem nördlichen Frankreich.
Niederlage der Kaiserlichen bei Wittstock durch Banör.
-1657 Ferdinand Iii.
Bernhard von Weimar ist siegreich im Eisass.
Bernhard von Weimar f.
Reichstag zu Augsburg: Einleitungen zu den Friedensverhandlungen werden getroffen.
Torstensons Sieg bei Leipzig.
1645 Torstensons Sieg bei Jankau.
Niederlage der Franzosen bei Tuttlingen.
Sieg der Franzosen unter Cond£ und Turenne bei Allersheim.
Sieg der Franzosen und Schweden über die Baiern bei Susmarshauseri.
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Extrahierte Personennamen: Maximilians Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Bernhard_von_Weimar Bernhard_von_Weimar Axel_Oxenstierna Bernhard_von_Weimar Johann_von_Werths_Reiterzug Johann Ferdinand_Iii Ferdinand Bernhard_von_Weimar Bernhard_von_Weimar
Extrahierte Ortsnamen: Maximilians Frankreich Oesterreich Schweden Deutschland Magdeburgs Tillys Breitenfeld Deutschland Heilbronn Frankreichs Eger Frankreich Wittstock Eisass Leipzig Tuttlingen Allersheim Schweden Baiern
56
1667—1668 Ludwigs Devolutionskrieg (Erster Raubkrieg) gegen Spanien.
1667 Holland, England und Schweden schliessen die
Tripelallianz. (Johann de Witt.)
1668 Friede zu Aachen.
1672—1679 Ludwigs Krieg (Zweiter Raubkrieg) gegen
Holland und seine Verbündeten. — Wilhelm Iii. von Oranien.
Seit 1674 Bund der Generalstaaten mit dem Reiche.
1675 Des grossen Kurfürsten Sieg bei Fehrbellin:
Eroberung von Schwedisch-Pommern.
1678 Friede zu Nymwegen mit Holland und Spanien
geschlossen.
1679 Friede zu Nymwegen mit dem Kaiser und Reiche
geschlossen.
Brandenburgs Separatfriede zu St. Germain en Laye: Schwedisch-Pommern fast ganz zurückgegeben.
1680—1684 Ludwigs chambres de reunions in Metz, Besanqon und Breisach.
1681 Uebergabe der Reichsstadt Strassburg an Louvois.
1683 Belagerung des von Stahremberg vertheidigten
Wien. Der Polenkönig Johann Sobiesky und der Herzog Karl von Lothringen retten die Stadt.
1685 Ludwig hebt das Edikt von Nantes auf.
1686 Das augsburger Bündnis wird gegen Frankreich
geschlossen.
1688—1697 Dritter Raubkrieg gegen die Alliirten von Augsburg.
1689 Teuflische Verwüstung der Pfalz. (Heidelberg,
Speier.)
1697 Friede von Ryswyk: Strassburg bleibt franzö-
sisch.
1697 Eugen von Savoyen siegt über die Türken bei
Zenta (an der Theiss).
1699 Friede von Karlowitz.
1701—1706 Religionskrieg der Camisarden in den Cevennen.
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs_Devolutionskrieg Ludwigs Johann_de_Witt Johann Ludwigs Ludwigs Wilhelm Germain Ludwigs Johann_Sobiesky Johann Karl_von_Lothringen Karl Ludwig Ludwig Ryswyk Eugen_von_Savoyen Eugen Zenta Karlowitz
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Holland England Schweden Aachen Holland Fehrbellin Schwedisch-Pommern Holland Spanien Brandenburgs Schwedisch-Pommern Breisach Stahremberg Wien Nantes Frankreich Augsburg Heidelberg Strassburg
— 59 -
Iii. Die Länder der Romanen.
§. 1. Frankreich.
Ein gegen 9600 Qm.^) umfassendes Polygon zwischen dem
13. und 25. Meridian und den Parallelen von Süd-England
und Nord - Spanien. Größte Breite unter dem Meridian von
Paris; ihr kommt die größte Länge (fast unter dem Parallel
von Paris) gleich. Compactes, fester als Deutschland begrenztes
Binnenland. Nach der oceanischen Seite England benach-
bart, nach der maritimen Seite von den romanischen Halb-
inseln umschlossen, continental von diesen durch die Westalpen
und die Pyrenäen, von der Schweiz durch die Jurawälle getrennt.
Die natürliche Grenze gegen Deutschland würde auf der Wasser-
scheide der Nordsee, des Kanals und des Mittelmeeres liegen,
d. h. den flandrischen Landrücken und den Argonnenwald entlang
bis zum Quellbezirke der Maas, Mosel und Saone. Durch die
geschichtliche Entwicklung, während der die germanischen König-
reiche, das westfränkische (Neustrien) im N. und Nw., das West-
gothische (Aquitanien) im W. und Sw., das burgundische im
S. dem geistigen Einflüsse der römisch gewordenen Gallier unter-
worfen wurden, sind die Franzosen die Vorkämpfer der Roma-
men zunächst gegen die Germanen in Deutschland und Italien
geworden. Daher an der Ostseite Verrückung der natürlichen
Grenzen, am meisten gegen Deutschland, wo Frankreich, keilför-
mig zwischen Rheinpfalz und Schweiz bis zum Rhein vorge-
schoben, erst jetzt durch das deutsche Schwert auf seine Sprach-
grenze zurückgewiesen ist (s. Ii. § 1). In Folge dieser politi-
schen Stellung geringere Berücksichtigung des Oceans, als des
Mittelmeeres!, auch seitdem die langgedehnten oceanischen Küsten
in den festen Besitz des Centralstaates übergegangen sind. Vor-
rücken der Herrschaft an der italischen Küste: Nizza, Korsika;
an der afrikanischen: Algier; an der Schwelle des Orients: der
Suezkanal. Das Mittelmeer ein französischer See?
Frankreich der westliche Flügel des großen europäischen
Gebirgsdreiecks. Fortsetzung der drei deutschen Erhcbungsstnfen,
aber mit nordwestlicher und westlicher Abdachung, bedingt durch
*) nach Abzug der an Größe ungefähr dem Königreich Sachsen gleich-
kommenden deutschen Provinz Elsaß-Lothringen mit etwa 1,600,000 Ew.
nur um 219 Qm. kleiner als das neue deutsche Reich. Größer die Differenz
der Einwohnerzahl: Frankreich 36, deutsches Reich 41 Millionen Ew.
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TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Nord Spanien Paris Paris Deutschland England Deutschland Nordsee Argonnenwald Maas Deutschland Italien Deutschland Frankreich Rheinpfalz Schweiz Rhein Nizza Korsika Algier Frankreich Sachsen Frankreich
— 63 —
Aus dieser Ebene allmähliches Aufsteigen zum Alpenlande, von
dessen Hauptkamm hohe Seitenäste im Zickzack den entsprechen-
den Lauf der oberen Rhone, der Jsöre und Dnrance nebst ihren
Zuflüssen begleiten, ohne den Uebergang in das steil abfallende
Pogebiet zu versperren. Pässe von Lyon: 1) über den kl. St.
Bernhard in Savoyen zur Dora Baltea (Aosta. Hannibal?),
2) durch den Dauphins zwischen Jsöre und Dnrance, und zwar
der nördliche der des Mittelalters (auch aus dem westl. Deutsch-
laud) über den M. Cenis *), der südliche, schon von den Römern
begangen (auch von Hannibal?) über den M. Genevre (Alpis
Cottia) **).
Mit Ausnahme der Westschweiz gehören jetzt seit der Ein-
verleibuug Savoyens sämmtliche burgundische Länder zu Frank-
reich. Das zuerst an die Krone gefallene, dann durch König
Johann wieder verliehene Herzogthum Burgund zwischen
der oberen Loire und Saone bis nach Genf reichend, Veranlaf-
sung zum Wandern des Namens Burgund bis zu den Nieder-
landen. (Karls des Kühnen Erbschaft). Von Genf und Lyon
her Uebergangsland zum nordwestlichen Frankreich. Chalons
an der Saone und Dijon die Knotenpunkte. Daran stößt nord-
östlich die Freigrafschaft*^) (Hochburgund), das Quellgebiet
der Saone und eine in der Mitte vom Doubs durchfloffene
Mulde, die Verbindung mit Elsaß, Schwaben und Schweiz;
daher die vielen Kämpfe. In der Mitte Besang n (Yesontio.
Ariovist).
b. Das Rhein- und Scheldegebiet: der größte Theil
von Lothringen; Artois, nebst Theilen von Flandern und Hen-
negan. Ueber Lothringen s. S. 15 f. Die Bevölkerung des
alten deutschen Bisthums Birten (Verdnn) im Maasgebiete
wie die um die Mosel- und Menrtheufer südlich von Metz bis
zu den Sichelbergen hinauf ist durch die lange Verbindung mit
dem Westen im Charakter und Sprache französisch, doch sind
Preußens Erbschaft. Verpflanzung des Namens nach den Niederlanden,
England, Preußen; der Orangefluß in Südafrika.
*) jetzt Eisenbahn.
**) Beide vereinigen sich auf der italischen Seite im Thale der Dora
Ripera bei Susa auf dem Wege nach Turin.
***) so genannt wegen der vielen freilich durch die Revolution verlorenen
Privilegien. Die kleine an den Elsaß grenzende Grafschaft Mömpelgard,
würtembergifches Besitzthum bis zur Evolution, hält noch heute wie der
Elsaß an der alemannischen Mundart in den Dörfern fest.
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Extrahierte Personennamen: Bernhard Hannibal Cenis Hannibal Alpis
Cottia König
Johann Johann Karls Metz
Extrahierte Ortsnamen: Lyon Dora_Baltea Aosta Westschweiz Savoyens Burgund Genf Burgund Genf Lyon Frankreich Dijon Schwaben Rhein- Lothringen Flandern Lothringen England Südafrika Dora
Ripera Turin Elsaß
17
Die lateinische Sprache wird Welt- und Kirchensprache in der abendländischen Christenheit.
Eins der eigentümlichsten Institute christlicher Sitte, das Klosterleben, dankt seinen Ursprung dem heiligen Antonius, der im dritten und vierten Jahrhundert ein Leben strengster Ascese in den Wüsten Ägyptens führte und zahlreiche Jünger nach sich zog. Die Einsiedler einigten sich in Klöstern (claustrum, xoivoßiov), die Pachomius, Antonius’ Schüler, in Mönchs- und Nonnenklöster auf der Nilinsel Tabenna schied. Als Klosterregeln galten: Gehorsam, Armut, Ertötung der Sinnlichkeit. — Der Schöpfer des abendländischen Klosterwesens ist Benedikt von Nursia (geb. 480); sein in der Wildnis des Monte Cassino 529 in Campanien gestiftetes Kloster ward das Vorbild für unzählige andere. Der Lebensinhalt der Benediktiner-Mönche war ein ora et labora: neben den geistlichen Übungen ging ihr Streben auf Ackerbau, Volksbildung, Erhaltung der Denkmale des Altertums. — So wurden aus dem Eremitenleben Klöster, aus den Klöstern Mönchsorden.
Zu den germanischen Stämmen fanden die ersten Spuren des Christenglaubens schon im zweiten Jahrhundert, aus den römischen Legionen am Rhein und an der Donau, ihren Weg. Die eigentliche Christianisierung des inneren Deutschlands kam von Britannien, s. u. S. 37. —
Herbst, histor. Hilfsbuch. Ii. 8. Aufl.
2
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Extrahierte Personennamen: Antonius Benedikt_von_Nursia
33
Teilfursten. Der ripuarische Sigibert wird von seinem Sohne ermordet, dieser durch Chlodovechs Leute.
Die Teilung des Reichs unter seine vier Söhne nach fränkischem Recht vollzieht sich so, dafs die deutschen Lande grofsenteils unter dem ältesten Theoderich, dem Sohne erster Ehe (der indes auch romanisches Gebiet erhielt), zusammenbleiben. Neu erworben werden:
1) Thüringen im Herzen Deutschlands. Die Thüringer (s. o. S. 9) bildeten später ein Königreich zwischen Donau und Harz. König Hermanfried beseitigt mit fränkischer Hilfe seine Brüder, mit denen er in Zwiespalt lebte. Da er aber 531 (?) dem Frankenkönig Theoderich den Lohn an Land vorenthielt, so entsteht Krieg, in welchem Hermanfried gegen Franken und Sachsen Reich und Leben verliert. Der Norden des Thüringerlandes wird sächsisch, der Süden fränkisch (dem Namen nach wohl erst später?), nur in dem Mittellande zwischen Unstrut und Thüringerwald, später mit einem Herzog unter fränkischer Hoheit, erhält sich der Name des Landes.
2) Gleichzeitig werden die Westgoten völlig nach Spanien hinübergedrängt und die Grenzen des Frankenreichs bis zu den Pyrenäen ausgedehnt.
3) Burgund, das durch die drei jüngeren Brüder, die den Krieg aus Blutrache für ihren Grofsvater 522 begannen,
532—534 erobert und einverleibt wird. • 532—534
So wurde nach dem Zuwachs an romanischen Gebietsteilen im Westen durch Erweiterung der fränkischen Herrschaft über große Strecken deutschen Landes das Gleichgewicht beider Nationalitäten in etwas hergestellt.
4) Nach dem Sinken der ostgotischen Macht unterwerfen sich dem Frankenreiche ferner: die Provence, die Herzogtümer Älemannien und Bayern; letzteres doch wesentlich selbständig unter Agilolfin gischen Erbherzögen.
Noch zweimal einigte sich das Frankenreich in einer Hand:
I. unter Chlotar Z, Chlodovechs jüngstem Sohn, 558—561,
Ii. unter Chlotar 11., des ersten Chlotar Enkel, 613—628.
Herbst, histor. Hilfsbuch. Ii. 8. Aufl.
3
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]