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südlich und nördlich des Amur von Korea bis zur Behrings-
straße. Reger Verkehr von Europa aus durch das Tiefland
Westsibiriens nach diesen Erzgebirgen, dem Altai (-Goldberg)
im W. und den Bäurischen Alpen im 0., in deren Mitte
der Baikalsee*); von hier (I r k n t s k) über Kjachta
die Karawanenstraße durch die Mongolei nach Peking, und
durch die von der cnltnrfähigen chinesischen Mandschurei
abgetreteneu Amurprovinz auf diesem Flusse zum neuen Ha-
sen N i k o l a j e w s 1- Hierdurch hat Kamtschatkas Peter
Paulshafen an Bedeutnng verloren, doch ist das Mün-
dnngsland des nach dem Ochotskischen Meere gerich-
teten Amur der Ausdehnung der russischen Herrschaft über
das Japanisches Meer hinderlich. — Die Ungunst des Kli-
mas seit dem Beginn der historischen Zeit, „der sibirische Win-
ter", hindert überall auch im Innern gedeihliche Entwicklung:
nicht bloß in der Ungeheuern polaren Festlandsmasse, die im
Nordcap (unter dem Meridian der Südspitze Asiens) die Höhe
von Spitzbergen erreicht, sondern auch im fruchtbaren Süden.
Die Einwirkung des excessiven Nordostwinds erstreckt sich weit
über Sibirien hinaus über die Sandwüsten des Aralsees und
des Truchmenenisthmus zum kaspischeu See und seinem ver-
weheten Oxusbette. — Daher selbst in den günstigsten Strecken
nur spärliche Bevölkerung, in Sibirien vorherrschend mongolische,
in Tnran türkisch-tatarische, selten seßhafte Horden; dazu aus
Europa außer wenigen Industriellen, Kaufleuten und Beamten
*) Der größte Gebirgssee der Erde, halb so groß wie der Aralsee;
dieser 1/i des 8400 Qm. enthaltenden kaspischen Sees.
**) Japans, des asiatischen Morgenlandes neueste Theilnahme an
der europäischen Kultur besonders durch England, Frankreich und Deutsch-
land gefördert. Rußland verbleibt auch in Ostasien die Erforschung und
Kultur der Binnenländer und Steppenvölker. Der Erwerb des hafenlosen
Küstenlandes zwischen dem verschlossenen Korea und der Amurmündung erst
dann von Wichtigkeit, wenn die ganze zu den Buchten des Chinesischen
Meeres geöffnete Mandschurei in Besitz genommen, die Schwelle des
eigentlichen China. Die Bevölkerung dieses von der Natur sowohl in den
Gebirgen als im Tieflande der beiden großen Zwillingsströme gleich günstig
ausgestatteten „Landes der Mitte" die zahlreichste in Asien. Diese „Utilita-
rier die Schüler des Cong-fu-tfe, von den Japanesen, ihren ver-
wandten Nachbarn an politischer Einsicht übertroffen, verstehen nicht wie
diese sich von geistigem Hochmuthe los zu machen, freiwillig die höhere
Bildung Europas anzuerkennen und dadurch den immer mehr von innen
und außen drohenden Verfall abzuwenden.
8*
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Peter
Paulshafen
Extrahierte Ortsnamen: Korea Europa Tiefland
Westsibiriens Bäurischen_Alpen Mongolei Peking Nordcap Asiens Spitzbergen Sibirien Tnran Europa Japans England Frankreich Ostasien Korea China Asien Japanesen Europas
— 118 —
700000 Qm.) Trotzdem nur ein Erdtheil wegen der Aehnlich-
keit beider Theile. In beiden herrscht das Einförmige und
Massenhafte. Neben der vom Cap Horn bis zur Barrow-
spitze überall den Westrand begleitenden größten Hochgebirgs-
kette der Welt meist ohne vermittelnde Stufenländer *) die uner-
meßlichen, von den größten Strömen der Welt durchschnitte-
nen, nur durch einzelne Küstengebirge und Hochlandschaften unter-
brochenen Tiefebenen, in ihnen, soweit der Einfluß des
oceauisch-feuchten Klimas reicht, die üppigste Natur kraft:
die Pflanzen- und niedere .Thierwelt maßlos in Größe und
Zahl. Beiden Theilen gemeinsam die rothe Menschenrasse,
die Fischer und Jäger ohne Viehzucht und Ackerbau; nur auf und
an der Cordillere einst auf höherer Kulturstufe, in Namerika der
Aztekenstaat Mejiko, in Sa. der Jnkastaat Peru.**) Um-
wandlung seit der europäischen Occupation: Verpflan-
zung der Banane, des enrop. Getreides, des Reis, Zuckerrohrs,
Kaffeebaums, Baumwollenstrauchs, Verbreitung der einheimischen
Pflanzen (Mais, Kartoffel, Tabak), Einführung der europ.
Hausthiere (Pferde und Rinder)***), Verdrängung der Urbevöl-
keruug (Mischung mit Spaniern nur im Bereich der mittleren
Cordilleren: Mestizen), Einführung der afrikanischen Rasse
(Mischung mit Europäern: Mulatten): Herrschaft der germa-
nischen und romanischen Eroberer unter moderueu Staats-
formen. Uebergewicht des germanischen Stammes mit englischer
Sprache in dem für europäische Ansiedlung günstigern Norden.
a. Nordamerika. Südlich von der nur erst theilweis aus-
geschlossenen Polar-Juselwelt, dem Riegel der Nordwest-
Passagef), die polare Küste nw. von Labradors Ostspitze
bis zur Behriugsstraße, an beiden Enden steil abfallend, im
Mittlern Theil flach mit vorspringenden Halbinseln und der La
*) Hochgebirge und Tiefland greifen nicht wie !n Europa durch an-
liegend? liebliche Mittelgebirgslandschaften in einander über, daher große
Einförmigkeit.
**) Daß der Ackerbau die Grundlage aller Kultur, ist auch hier bestä-
tigt: die Mejikaner und Peruaner waren die einzigen Völker, welche Mais,
die einzige Amerika eigne Getreideart, baueten.
***) Diese haben sich in den Grassteppen Amerikas fast verwildernd bis
ins Ungeheuere vermehrt (wie der einheimische wilde Bison in den Gras-
steppen Namerikas).
f) Hohe Schule der Nordpolfahrer. Im Bereich ihrer Eingangspsor-
ten unerschöpflicher Reichthum an Meer-Säugethieren, dessen Ausbeute er-
giebiger als der Ertrag aus den amerikanischen Goldbezirken.
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Extrahierte Ortsnamen: Namerika Peru Kaffeebaums Nordamerika Europa Amerika Amerikas
228
Mittel-Eur op a.
Vechte. 4) Kanal von Brüssel in den Rüpel zur graben Fahrt nach Antwerpen und'
aufwärts nach Charleroi (a. d. Sambre) und westwärts nach Bergen und Doornik
(a. d. Schelde). 5) Von Gent westwärts nach Brügge und Osteude. 6) Der Cam-
pine- und Wilhelmskanal (Lier-Hertogenbosch). — Belgien besitzt außerdem ein eug-
maschiges Netz vorzüglicher Eisenbahnen.
Die Niederländer waren ehemals das gewerbsleißigste Volk Europas, und noch
heutzutage, wo andere Völker, namentlich die Engländer, ihnen vielfach zuvorgekommen,
ist ihr Kunstfleiß von Wichtigkeit. Schon die Menge und Bevölkerung der Städte, von
denen einige ehemals noch größer waren als jetzt, beweist dies. Im 15. Jahrhundert
waren in Brügge allein 50,000 Menschen mit Bereitung wollener Tuche beschäftigt,
und Gent war so volkreich und mächtig, daß es beträchtliche Kriege, selbst gegen Frank-
reich, führen konnte. Antwerpen zählte, bevor Amsterdam in die Höhe kam, 200,000 E.,
während Brüssel jetzt weit bedeutender ist, als früher. Niederländische Tücher gingen
aber auch durch ganz Europa, was seit geraumer Zeit abgenommen hat. Ebenso ists
mit Bearbeitung der Seide; Haarlem hatte ehemals 3000 Seideustühle, jetzt nur 50.
Dessenungeachtet gehört Belgien durch seine Metall-, Wollen-, Linnen-, Baumwollen-,
Rübenzucker-, Glas- und Thonwaarenindustrie zu den ersten Industrieländern der Erde.
Hollands Tabake und Branntweinbrennereien („Schiedamer") sind so bekannt, wie
Limburgs (Mastrichter) Gerbereien; gleichfalls berühmt sind die Brabanter (Brüsseler)
Kanten oder Spitzen, wozn der feinhaarige Flachs, den man selber baut und spinnt,
den Zwirn liefert. Ebenso vorzüglich ist holländisches Papier (Deventer, Zwolle, Zaan-
dam), mit welchem in neuerer Zeit englisches und schweizerisches wetteifert. Schließlich
sind auch die holländischen Thonpfeifen nicht zu vergessen, die am besten zu Gouda ge-
macht werden, wo 5000 Menschen damit beschäftigt sind.
Wie die Gewerbe, so ist auch der Handel der Holländer noch immer lebhaft,
obwohl er sehr abgenommen. Der holländische Handel verhielt sich zum englischen im.
Jahre 1640 (vor der Schifffahrtsacte Cromwells wie 5: 1; 1750 wie 6: 7; 1794
wie 6: 15. Unter Napoleons Herrschaft war er Null, dann hob er sich wieder. — Wie
der Kaufmann Hollands im Ruf großer Rechtlichkeit und Pünktlichkeit steht, so gilt das
dortige Volk überhaupt für sparsam, einfach, aufrichtig und mildthätig. Holländisches
Phlegma und holländische Reinlichkeit sind zum Sprichworte geworden, und das Wort:
Alte batavische Treue*) hält der Holländer ebenso in Ehren, wie der Bewohner
des rheinischen Hochlands sich der Schweizer Treue rühmt. Wir sind eben allzumal
Deutsche. Die ältesten bekannten Bewohner des Landes zwischen den Rheinarmen,
vom Taunus dorthin ausgewanderte Chatten und vom Niedern Jnsellande (Bat-Auen)
Batauer genannt, waren eine, zeitlang den Römern verbündet, später unter deren
Herrschaft. Nördlich von ihnen saß ein Theil des deutschen Friesenvolkes. Beim Verfall
des Römerreiches kam das Land in Besitz der Franken, mit denen sich die Bataver ver-
mengten und deren Namen nun aus der Geschichte verschwindet. Auch ins südl. Bel-
*) Man denke des hochherzigen Schiffskapitäns Speik, der 1831 den 5. Februar
sich mit seinem Schiffe in die Luft sprengte, um die Ehre des holländischen Namens
zu retten und nicht den untreu gewordenen Belgiern in die Hände zu fallen.
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Afrika —
Nigritien.
601
zu begeistern, verhieß allen Sklaven, die seiner Fahne folgten, die Freiheit, brachte große
Reiterheere zusammen und ward in einer Reihe von Kriegen Meister über die Haussa
und andre Völker am Niger wie am Benne. Das große von ihm zusammeneroberte
Reich ward unter seine zwei Söhne getheilt; Bello, Clappertons Gönner, erhielt den
größeren Theil im Osten mit den Residenzen Säkoto und Wuruo, der mönchisch ge-
finute Abd Allahis den Westen am Quorra mit der Residenz Gando. Eine Zeit lang
waren die Fellatahs im Besitze von Timbuktn und Bornu und verbreiteten die muham-
medanische Civilisation bis südl. vou Benue. Leider ist die Herrschaft dieses bildungs-
fähigen und deu Europäern nicht abgeneigten Volkes noch nicht überall gesichert, ja in
neuerer Zeit sind sie minder glücklich gewesen; doch bilden sie noch überall eine Art
sehr mächtiger Aristokratie, die sich alle Aemter und einen großen Theil des Grund-
besitzes vorbehalte« hat. Ihre Zahl mag 6—8 Mill. betragen, die Gesammtbevölkerung
der Fellatahstaaten mindestens 20 Millionen (auf 15000 Quadrat-Meilen). Gegen-
wärtig hauptsächlich 3 Staaten, nämlich: 7) der von Sokoto, südl. und westl. von
Bornu. Residenz des Sultans ist Wurno. Größer (25000 E.) ist die in der Nähe
gelegene alte Hauptstadt des Landes, Svkoto, mit sehr ausgebreiteter Industrie und
lebhaftem Handel, leider auch mit Sklaven. Fünfzig Meilen ostsüdöstl. liegt das ge-
werbreiche „London des Südens", Kano mit 40000 E., die wichtigste Stadt für den
Handel im mittleren Negerlande, mit sehr bedeutender Aus-nud Einfuhr (unter letzterer
auch viele deutsche Fabrikate aus Sachsen, Solingen, Nürnberg, Steiermark u. s. w.).
Große Städte sind auch Zaria und namentlich Jakoba (mit 150000 E.), weiter
im Süden. — 8) Ter zweite Fellatahstaat, Gando (Borgu) umfaßt die Nigerlaudschasten
bis zur Einmündung des Benue. Bussa, Hauptstadt, M. Parks Ermordung 1805.
Größer ist Rabba am unteren Quorra, bedeutender Gewerbs- und Handelsplatz,
großer Sklaveumarkt. — 9) Das Reich Massena, nordwestlich der vorigen, mit der
Hauptstadt Dschenne am Dscholiba; es erstreckt sich den Strom hinab bis Käbara,
dem Hafen der 3 Stunden seitwärts liegenden Stadt Tim bukt u, die seine Hoheit
durch jährlichen Tribut anerkennt. Dieser vielumstrittene, i. I. 1213 von Tuä.vegs ge-
gründete, altberühmte Handelsort liegt auf der Grenze der Sahara und dreier Völker-
schasten (Tuä.regs, Berber, Fellatahs), weder in schöner noch in fruchtbarer Lage, ist
aber als Mittelpuukt von Karawanenwegen so wichtig, daß seine Bedeutung sich 7
Jahrhunderte trotz mancherlei Wechsel der Herrscher bis jetzt erhalten hat. Einmal
unter dem Kaiser von Marokko stehend, war Timbuktu ein Sitz maurischer Gelehrsam-
keit und prangt noch heutzutage mit großen Moscheen aus jener Zeit. Jetzt zählt es
nur 15000 ständige Bewohner, aber zur Zcit der Ankunft der Karawanen ans Gha-
dämes, Algier, Marokko :c. (November bis Januar) halten sich an 10000 Fremde in
der Stadt auf. Auf seinen Markt kommt Reis und Negerkorn, Schihbutter und
Datteln, Baumwolle und Gewürz, Thee und Zucker. Aus Marokko und Ghadämes
werden besonders europäische Waaren und berberisch-arabische Burnusse bezogen, aus
der Wüste Salz, von den Mandingos Gurunüsse, aus Bambuk am Senegal und aus
Bure am oberen Dscholiba Gold als Staub und verarbeitet. Der Umsatz ist groß,
der Gewinn aber geschmälert, da zur Sicherung des Verkehrs auch den Tuaregs Tribut
gezahlt werden muß.
Schacht, Lchrb. d. Geographie 8. Aufl. Zg
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
668
Europa —
die Türkei.
läßt in seiner Einbildung die blödsinnigsten Welteroberuugspläne reisen und träumt
von der Errichtung eines großen „daco-romanischen" Reiches, zu welchem außer Rumänien
wenigstens die Bukowina, Siebenbürgen und Ungarn bis zu den Tokayer Weingebirgen
gehören müsse! — Den wohlhabenden Handwerker- und Baumeisterstand bilden die
Deutschen, die Fabrikindustrie haben Franzosen und Engländer in Händen, die Handels-
vortheile kommen Griechen und Juden zngute. Bukarest (Bukarescht) in der au
Hilfsmitteln aller Art außerordeutlich reichen Walachei, die durch die Aluta iu die
große (östliche) und kleine (westl.) geschieden wird; 142000 E.; Hauptstadt und
Residenz. Dschurdschewo (Giurgewo), Ruschtschuk gegenüber, Hafen von Bukarest.
Braila mit einer deutsch-evaugelischen Gemeinde, wie sich deren noch 8—9 an der
untern Donau finden, und -40000 (nach andern bloß 26000) Hauptausfuhrhafen
für Getreide. In der Moldan ist Jassy mit 90000 (§. der Hauptort. Botoscharin,
37000 Eiuw., Aussuhrplatz nach Oesterreich. Galatz, zwischen Pest und Sulina die
größte Stadt an der Donau, Basis für Ein- und Ausfuhr, Geldmarkt; 90000 Einw.
(nach andern Angaben nur 36000). Ismail im Delta.
c) Montenegro (italisch, slavisch: Zrnagora, deutsch: Schwarzgebirg, tür--
kisch: Karadagh, jedoch bezeichnen die Türken mit diesem Namen jedes felsige und
daher unfruchtbare Land), 80 Q.-M.' und 100000 E. Die slavischeu Bewohner dieser
ans grauweißen Kalkmassen bestehenden natürlichen Felsensestuug wurden bis 1861 von
einem Vladika oder Bischof regiert, den sie selbst wählten und vom griechisch-katholischen
Patriarchen zu Konstautinopel bestätigen ließen. Kurz vor dem Krimkriege holte sich
aber der neue Vladika Daniel seine Weihe nicht beim Patriarchen, sondern in Peters-
bürg und die erbliche Fürstenwürde noch dazu. Auch das mußte die Pforte
dulden. Der jetzige Fürst steht nominell unter der Pforte, ist aber frei von Tribnt
(also von änßern Zeichen der Abhängigkeit) und seine Souveränität ist sogar von Rnß-
land anerkannt, das ihn anch mit Geld unterstützt. Das Volk ist arm; wenig Land-
bau; meist Viehzucht, gelegentlich auch Raubzüge. Der Hauptort Cettinje besteht
ans einem Kloster, der Wohuuug des Fürsten und 30 Häusern. Seit 1866 ist Mon-
tenegro auch im Besitze des Hafens Suttorina.
3) Dalmatien,
das auch einen Theil dieser Halbinsel bildet, wird bei Oesterreich erwähnt werden.
§♦ 4. Italien oder Apenninische Halbinsel.
Ohne die Inseln 4400, mit den Inseln (auch Corsica und Malta) 5542 Qm. Ge-
fammtbevölkeruug: 27,134000. Bevölkernngsdichtigkeit: 4896 S. auf 1 Qm.
Das Land.
Eine Linie von Genua nach Venedig trennt die eigentliche Halbinsel
vom Rumpfe Europas ab; in obigen Zahlenangaben ist indes auch das Land,
welches der Alpenbogen vom Tanaroquell bis zur Jsonzomündung umspannt,
mitinbegriffen. Die Küsten sind im allgemeinen niedrig, im Vergleich mit
der Balksnhalbinsel wenig gegliedert, die Buchten weit und stumpf; Hasen-
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Extrahierte Personennamen: Dschurdschewo Braila Sulina Ismail Schwarzgebirg Karadagh Daniel
Extrahierte Ortsnamen: Europa Ungarn Weingebirgen Bukarest Bukarest Donau Moldan Oesterreich Donau Montenegro Peters- Dalmatien Oesterreich Malta Genua Venedig Europas
602
Afrika —
Nigritien.
10) Schließlich haben wir noch das Reich Bambarra zu erwähnen, das an
Massena grenzt und am oberen Dscholiba bis in die senegambischen Gebirge sich aus-
dehut. Das Volk, ein Zweig der Mandingos oder Wangerawas, muhammedauisch und
unbezwnngen von den Fellatahs, lebt in einer staatlichen Ordnung, die höher steht
als die der Aschantis und Dahomeher, — ein Beweis, wessen auch Neger sähig
sein können. Die Bambarrauer sind in mancherlei Arbeiten geschickt, namentlich in
edeln Metallen; sie fertigen brauchbare Waffen, auch Pulver, obwohl sie die Gewehre
dazu durch den Handel beziehen. Nur Sklaven sieht man fast nackt-, freie Leute aber
gehen bekleidet einher. Ihre Frauen sind mit Baumwollspinnen und -färben beschäftigt,
während den Sklaven die Besorgung von Haus und Feld obliegt. Der König, der
seinen Sitz zu Sego (30000 E.) hat, übt keiue Willkürjustiz, da die Rechtsprechung
einem Rathe der Alten zusteht; er schützt Handel und Gewerbe, und vertheidigt sein
Land mit einem geregelten Heere, hält aber außerdem eine Leibgarde aus berittenen
Sklaven. —
Bemerkungen. 1) Mau macht gewöhnlich der Negerrasse deu Vorwurf der
Trägheit. Nun ists natürlich, daß den Bewohnern der Tropenländer das Leben leichter
wird als uns. Dennoch hat man bei mehreren Negervölkern, wie aus dem oben Ge*
sagten hervorgeht, eine Arbeitsamkeit gefunden, die freilich nicht englisch und deutsch,
allein bei einer mittleren Jahrestemperatur von 18° anerkennenswerther ist als die
der heutigen Sicilianer bei nur 14. Der Ackerbau wird nicht ohne Sorgfalt betrieben,
die Felder stehen voll Durrah, Reis und Mais, in Hauffa mitunter voll Weizen, und
mehrere andre Produkte, Baumwolle, Indigo u. f. w. werden kultivirt. Rinder« und
Pferdezucht beschäftigt eine Menge Männer; und was die städtischen Gewerbe betrifft^
so ließe sich keine schlechte Ausstellung einheimischer Sudsnwaaren veranstalten, als da
sind: manchsaltige Sachen aus Holz, Leder, Thon, Eisen, Ringe und sonstige feine
Goldgebilde, Liunen- und Baumwollzeuge in schönen Farben, glänzende Matten und
Sandalen, buntfarbige Seidenwaaren, wozu das Material vom Mittelmeere her be-
zogen wird, und sogar Pulver aus eignen Fabriken. Stellen wir dem Markte Tim-
buktus noch deu von Kano zur Seite, so wird unsre Vorstellung von ihrem Hau-
delsverkehr hinreichend deutlich werden. Auf den Markt Kanos kommen jährlich 600
Eselladungen Guruuüsse, 300 Kamelladnngen Salz, 400 solcher Lasten Seide aus Tri-
poli, 100 Lasten Zucker, 50000 Solinger Schwertkliugen, 5000 Sklaven, rothes Tuch
und Nadeln aus Livorno, arabische Anzüge, Kupfer, Rosenöl, Perlen u. s. w. 300
Kamellasten gehen jährlich nach Timbuktu ab. Die zu Gando gehörende Landschaft
Nyffe, worin der gewerbreiche große Ort Rabba, liefert besonders gesuchte Toben oder
Hemden, und Kano selbst zeichnet sich durch seine Sandalen, gestickten Reisetaschen :c.
aus. Der ganze Umsatz daselbst wird auf 1000 Millionen Kauries, soviel als
600000 Dollars, berechnet. Wo man, wie in den Städten Sudans, europäische
Waaren dreimal höher bezahlt als am Mittelmeere, da ist sicher kein geringer Wohlstand
zu Hause.*) Dies zeigt sich selbst an ihren Kriegsheeren, die gut ausgerüstet und ge-
ordnet sind.
*) „Die Wohnungen der muhammedanischen wie die der christlichen Abessinier"
— sagt G. Rohlfs — „sind bei weitem roher und schmutziger, als die der Neger in
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Rohlfs
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Hauffa Kano Livorno Timbuktu Kano Sudans
1030 Nordamerika — Vereinigte Staaten.
licht, die hafenarme Flachküste am Verkehr zur See hindert, und die Bewohner sich vor-
züglich dem Plantagebau zuwenden. Allerdings ist auch der Süden und Westen in
den Kreis des geschäftlichen (weniger noch des geistigen) Lebens hineingezogen werden;
das alte Louisiana war in den Händen der Franzosen sozusagen leblos, seit aber die
Union es gekauft und germanischer Kultur und Betriebsamkeit erschlossen (1803), ist
daraus eine Menge blühender Staaten erwachsen; und seit Calisornien dem Unter-
nehmnngsgeist germanischer Männer geöffnet ist, sieht sich die ganze Westküste Amerikas
vom Oregonlande bis zum südlichen Chile zu neuem thätigen Leben erweckt und wachsen
im Westen der Cordillere große Städte voll geschäftigen Lebens gleichsam über Nacht
empor. Aber noch immer behauptet der Nordosten sein Uebergewicht und wird es
wohl noch lange behaupten. Aus dieser Verschiedenheit der Stellung ergibt sich aber
eine Verschiedenheit der volkswirthschaftlichen Interessen, die nicht ohne Gefahren ist,
nmsoweniger, da man nicht einmal versucht, diese verschiedenen Interessen harmonisch
zu vereinigen. Die älteren östlichen Staaten mit ihren atlantischen Häfen besitzen das
Monopol der Manufakturen und Fabriken; sie haben in ihrem ausschließlichen Interesse
durch die klingende Macht ihres Kapitals die Gesetzgebung des Congresses beeinflußt,
fremde Gewerbserzeugnisse mit unmäßig hohen Zöllen belegt und sich durch die hohen
Preise ihrer Fabrikate in selbstsüchtigster Weise bereichert; sie beherrschen den Geldmarkt
des Landes, den gesammten Eisenbahnverkehr und kontroliren in den östl. Hafenstädten
den Transport und die Eiuschiffung der Produkte; sie tyrannisiren den Ackerbau des
Südens und Westens, den wichtigsten Erwerbszweig des Landes. Während der Westen
und Süden von dem östlichen Kapital durch hohe Preise der Manufakturartikel, durch
den Geldmarkt der Banken, durch die großen östlichen Eisenbahncompagnien bedrückt
und ausgebeutet wird, erhält dagegen der Westen und Süden kein ausgleichendes Aeqni-
valent von dem Osten; denn der Marktpreis der sämmtlichen Ackerbanprodnkte wird
im Auslände, namentlich in England bestimmt, welches der wirkliche Markt für die
westl. und südl. Erzeugnisse ist. Daher leidet der Westen und Süden unter dieser
Selbstsucht des Nord-Ostens, und von der Gesetzgebung geschah bisher nichts, diesen
Uebeln entgegenzuwirken.
Die Bewohner. Statistisches.
Die Art, wie Staaten entstehen und sich entwickeln, hängt nicht allein von der
Landesbeschaffenheit ab; sehr viel kommt noch auf die Rasse und Entstehung des
Volkes an. Die rothe Rasse Amerikas, als Fischer an Küsten und Flußufern, oder
als Jäger in den Urwäldern und Savannen herumstreifend, verstand Boden und Klima,
Ströme und Meere uicht zu benutzen; sie hätte wahrscheinlich nie Kulturstaaten ge-
gründet. Solche konnten nur das Werk von Europäern sein, entweder durch Be-
lehrung der Eingebornen, oder wenn dies zu schwierig war — und in der That sträubt
sich die rothe Rasse dagegen — durch Besitznahme des Landes. Das letztere war nnn
der Fall, indem die geringe Zahl der Urbewohner weiter und weiter nach Westen
verdrängt wurde. Eine Vermischung fand nicht statt. — Unter den Europäern waren
es aber hauptsächlich Engländer, welche dort einwanderten, die Krone Britanniens
war es, welche die Kolonien schuf; und das ist beachtenswerth. Andre Nationen, Por-
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Louisiana Amerikas Chile England Amerikas Britanniens
214
Mittel-Europa.
man vor einiger Zeit 888 Geistliche, 4377 Adlige, 5769 Beamte. Viele tausend
Menschen beschäftigen sich in Fabriken und Manufakturen verschiedener Art, wie
auch mit Handel, denn Wien ist die größte Fabrikstadt des Reichs und Mittel-
Punkt des östreich. Handels, der jetzt durch Dampfschiffahrt u. Eisenbahnen, und
bald durch das Fallen der Zollschranken an der ungrischeu Gränze, noch lebhafter
gehoben werden wird. Unter den bildenden Künsten ist die am meisten zu Wien
geliebte die Musik; sie wurde dort im vorigen Jahrh, durch I. Haydn (geb. 1732
zu Rohran an der Leitha) und durch Mozart (geb. zu Salzburg 1756) sehr ge-
fördert. Ueber die Umgegend Wiens siehe oben Seite 56.
Gleich andern Städten an der Donau war auch Wien ein römischer Gräuz-
platz, und theilte deren Schicksale in der verheerenden Zeit der Völkerzüge, bis
es wieder ein Gränzplatz, aber des deutschen Reichs wurde und sich zum Haupt-
orte der Mark Oestreich erhob. In glücklicher Stunde hatte Kaiser Otto Ii. einem
Grafen von Babenberg das Markgrafen-Amt übertragen, das sich 264 Jahre
ehrenvoll, zuletzt mit dem Herzogstitel, in der gleichen Familie erhielt. Dem
Wiener, dem Oestreicher überhaupt, kann die Erinnerung an die Babenberger
noch immer lieb sein. Es war die tüchtigste Zeit des Mittelalters, der deutsche
Name damals gefürchtet und geehrt, der deutsche Adel durch ritterliche Sitten
und durch Liebe zur Poesie ausgezeichnet, und in beidem wetteiferten Oestreich
und Steyermark mit dem übrigen Deutschland. Zeugen davon sind die Minne-
lieder und phantastischen Aufzüge Ulrichs von Liechtenstein, und mehr noch Otto-
ka r H o rn eck's große Re i m ch ro nik *), das erste Geschichtwerk in unserer
Muttersprache, worin merkwürdige Ereignisse, Festlichkeiten, Turniere u. Schlach-
ten, denen der Chronist zum Theil selbst beigewohnt, anschaulich geschildert sind,
ein wahres Gemälde der öffentlichen Lebensweise des 13. Jahrhunderts. Aber
auch die Bürgerschaft rührte sich im Handel und Gewerb, kräftigte sich durch Ein-
richtung von Zünften, und Führung von Waffen, erwarb sich eigne wichtige Ge-
rechtsame, und fühlte sich bei wachsender Zahl und blühendem Wohlstand stark
genug, das Errungene hinter Mauern und Thürmen zu vertheidigen. Selber
das Höchste, wonach ein bürgerliches Gemeinwesen im Mittelalter streben konnte,
die Reichsfreiheit, wäre den Wienern beinahe zu Theil geworden. Schon halte
Kaiser Friedrich Ii., der Hohenstanfe, sie damit beschenkt, als mit dem plötzlichen
Tode Herzog Friedrichs des Streitbaren (er siel 1246 in der Schlacht an der
Leitha gegen König Bela von Ungarn) das Babenberger Geschlecht erlosch, und
nach verheerenden Kriegen über den Besitz von Oestreich und Steyermark endlich
das Habsburger Hans an die Herrschaft kam. Der gewaltthätige Albrecht, des
wackern Rudolf Sohn — derselbe, der mit Adolf von Nassau bei Göllheim stritt
und nachher im Angesicht seines Stammschlosses Habsburg im jetzigen Schweizer-
land ermordet ward — zerriß die Haupturkunde, und so ging die Reichsfreiheit,
die Krone der Errungenschaft ans der Babenberger Zeit, wieder verloren, und
auf immer. Dagegen bot der Glanz des neuen Regentenhauseö Ersatz; es über-
stieg allmählig das alte an weiter Herrschaft, es ward erzherzoglich und trug
*) Siehe meine Bearbeitung derselben, Mainz 1821.
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Extrahierte Personennamen: Mozart Oestreich Otto Friedrich_Ii Friedrich Friedrichs Friedrichs Oestreich Hans Albrecht Albrecht Rudolf_Sohn Rudolf Adolf_von_Nassau Adolf
Extrahierte Ortsnamen: Wien Leitha Salzburg Wiens Donau Wien Babenberg Deutschland Liechtenstein Ungarn Göllheim Stammschlosses_Habsburg Mainz
455
31 frisa — Nigntien.
nach Benin und Bonny gehen, um den amerikanischen Sklavenhändlern in die
Hände zu gerathen. Es muß also an Benutzung der Gaben der Natur und —
wie die Größe der Städte und der Karawanen schon vermuthen ließe — au einem
gewissen Gewerbfleiße nicht fehlen. So ist es auch in der That. Man hat unter
manchen dieser Völker, namentlich in Haussa, eine Arbeitsamkeit vorgefunden,
die freilich nicht englisch und deutsch, aber bei einer mittleren Jahreswärme von
221/, Grad anerkennenswerther ist als die der Neapolitaner. Der Ackerbau wird
nicht ohne Sorgfalt betrieben, die Felder stehen voll Durrah, Reis und Mais,
in Haussa sogar voll Waizen, und mehrere andre Produkte werden kultivirt,
wenn auch die Hacke das einzige Werkzeug ist und alle Feldarbeit auf den Schultern
der Frauen ruht. Rinder- und Pferdezucht beschäftigt eine Menge Männer;
und was die städtischen Gewerbe betrifft, so ließe sich vielleicht keine ganz schlechte
Ausstellung einheimischer Sudanwaaren veranstalten, als da sind: mannigfaltige
Sachen aus Holz, Leder, Thon und Eisen, Ringe und sonstige seine Goldgebilde,
Leinwand und Baumwollzenge in schönen Farben, glänzende Matten und San-
dalen, buntfarbige Seidenwaareu, wozu das Material vom Mittelmeere her be-
zogen wird, und sogar Pulver aus eignen Fabriken. Daß sie dennoch nicht blos
Salz aus der Sahara — und an Salz hat Sudan Mangel — sondern vielerlei
Mannfacturwaaren, z. B. brittische, französische und indische Zeuge, Teppiche,
Gürtel, seidene Tücher und Sammet, Stahlwaaren, besonders Waffen, vom
Auslande beziehen, beweist nur< wie vielerlei sie bedürfen und wie sie längst über
die beschränkten Naturzustände hinaus sind. Wo man, wie in den Städten
Sudans, europäische Arbeiten fünfmal höher bezahlt als am Mittelmeere, da ist
sicher kein geringer Wohlstand zu Haus. Dies zeigt sich selbst an ihren Kriegs-
Heeren, die gut nusgerüstet und geordnet sind. Wie haben sich nicht Denham und
Clapperton über die Reiterei in Bornu und Baghermi gewundert, die in Drath-
panzern und eisernen Pickelhauben, die Pferde durch Slirnbleche und Polsterdecken
geschützt, daher zog!
Die Königsmacht bei diesen Völkern ist erblich, wird indeß nicht in so des-
potischer und grausamer Art ausgeübt, wie in einigen Guineastaaien, ist auch
nicht mit so blutigem Fetischendienste gepaart, denn Sudan kennt keine Menschen-
opfer. Der Unterthan wirft sich freilich vor dem Angesichte des Herrn zu Boden
und bestreut sein Haupt mit Staub. Das ist aber auch altorientalischer Brauch,
und offenbar befindet sich die Kultur Sudans in einer Uebergangsstnse zu orien-
talischer Regierungs- und Lebensweise. Ist doch der Islam schon da, schon in
Haussa, Bornu, Uaday, Dar Für, Dschenne u. s. w. vorherrschend , und in Nyffe
und Bambarra, wo die große Volksmenge noch am Heidenthnme hängt, bereits
Religion der Herrscher und der Vornehmsten! Es giebt viele Araber hier, nicht
blos einzelne als Handelsleute in Städten, sondern massenweis als Beduinen
auf den Sawannen Ostsudans, und sogar nicht fern vom Tsadsee. Diese sind
so zahlreich, daß der Beherrscher Bornu's sie zur Stellung einiger tausend Reiter
für seine Kriegszüge verpflichtet hat. Es ist also erklärlich, daß schon vor Jahr-
hunderten der Islam von zwei Seiten hieher gekommen, von Osten durch die
Araber, von Nordwesten durch die Mauren. Zur Herrschaft ist er jedoch erst in
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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