Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 267

1864 - Breslau : Leuckart
Das Riesengebirge. 267 welche gleich Stützen des Himmelsgewölbes hinaufsteigen. Von jenen grossen Felsen blicken vier besonders merkwürdige Glet- scher herab. In den Gletschern befinden sich Spalten und tiefe Abgründe, welche ein trügerischer Schnee deckt und die selbst dem vor- sichtigsten Wanderer mit dem Tode drohen. Im Ganzen starren 17 —18 Gletscher mit ihrem eisigen Antlitz auf den Thal- bewohner herab. Aus ihren finstern Eiskammern dringt Wasser hervor, welches sich in einem Flusse dahinwälzt, Thäler aus- höhlt, Seen füllt und die Felder erquickt. Oft stürzen grosse Schneelawinen mit fürchterlichem Getöse und unglaublicher Gewalt von den hohen Felsen in die Tiefe herab. Diese furcht- baren Massen reissen alsdann Bäume, Felsen und Erdstücke in ihrem Sturze mit sich fort und begraben nicht selten Men- schen und ihre Wohnungen unter ihrer Last. Jeder, der mensch- lich fühlt, muss von erhabenen Gefühlen ergriffen werden beim Anblicke dieses Berges, der seit Jahrtausenden sein Haupt weit über die Wolken himmelan hebt. In seiner Nähe sinkt der Mensch in Demuth und heiliger Andacht vor dem allmächtigen Wesen nieder, welches das kleine Sandkorn so wie diese gewaltigen himmelhohen Säulen seines Erdballs aus dem Nichts hervorrief. * Das Riesengebirge. Das berühmteste und längste Gebirge des preussischen Staates und nächst den Alpen das höchste und ansehnlichste in ganz Deutschland ist das Biesengebirge. Zwischen Böhmen und Schlesien erhebt es sich majestätisch mit seinen weiten Verzweigungen und seinen schäumenden Gewässern, die, in schwachen Bächlein den steilen Felsengipfeln entquellend, bald als mächtige Flüsse den fernen Meeren zuströmen. Unzählige Wanderer eilen alljährlich während der sommerlichen Zeit dieser Zierde ostdeutscher Gaue zu, theils um an dem Fusse des Gebirges in heilkräftigen Bädern die geschwundene Gesundheit wieder herzustellen, theils um sich mit der Natur- und Alter- thumskunde in den wunderschönen Gegenden mit ihren denk- würdigen Burgruinen und ergötzlichen Sagen nützlich und ange- nehm zu beschäftigen, oder sei es auch nur, um nach müh- samer und entkräftender Geistesarbeit sich an den Reizen der so reich begabten Gegend inmitten echt deutscher und fröhlich biederer Bewohner zu erholen und erhöhten Lebensmuth zu neuen Unternehmungen zu gewinnen. Alle aber werden das Gebirge nach allen seinen Eigenthümlichkeiten beschauen und immer weiter hinaufsteigen, um die Natur in ihrer Grösse

2. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 250

1864 - Breslau : Leuckart
250 Geographie. Klippen und Riffe sind einzelne aus dem Wasser hervor- ragende Felsen. Stellen des Meerbodens, die nur wenige Fuß unter dem Wasser liegen, bilden Untiefen, Sandbänke. Das Land bietet selten eine vollkommene Ebene dar; die Erhöhungen sind oft gering, oft bedeutend, und man gibt ihnen die Namen: Anhöhe, Hügel, Berg. Gewöhnlich stehen mehrere Berge beisammen, stoßen unten an einander, machen Reihen, Züge oder Ketten aus und heißen ein Gebirge. Die Theile eines Berges sind : die Grundfläche, nämlich der Raum, auf dem er steht, der Fuß, die Abhänge und der Gipfel oder die Spitze. Die Vertiefungen zwischen den Bergen werden Thäler, wenn sie eng sind und schroffe Wände haben, Schluch- ten genannt. Ein schmaler Weg zwischen Bergen ist ein Paß. Die Höhen einiger Berge sind beträchtlich. Für den größten auf der Erde galt früher der Chimborasso in Amerika, 20.000 Fuß; allein vor nicht gar langer Zeit hat man in den asiatischen Gebirgen höhere, darunter den Davalagiri von 27.000 Fuß entdeckt. Man unterscheidet bei den Hauptgebirgen die Vorberge von dem Mittelgebirge und dem Hoch- gebirge. Die erstern bestehen aus beträchtlichen Hügeln und Bergen mit sanften Abhängen und flachen, weiten Thälern. Das Mittelgebirge zeichnet sich schon durch bedeutendere Höhen, steile Abfälle und tiefere Thäler aus. Je höher man hier steigt, desto dürftiger erscheinen die Wälder, Gesträuche und Wiesen; die Bäume werden niedriger, verkrüppelter und arten aus. Das Hochgebirge erhebt sich in rauhen, kahlen und spitzigen Gipfeln, voller Spalten und herabgestürzter Felsenstücke. Außer einigen Moosen und Flechten sieht man da nichts vom Gewächsreiche; die höchsten Spitzen sind mit ewigem Schnee und Eis bedeckt. Viele derselben hat noch kein menschlicher Fuß betreten; bei man- chen ist die Besteigung mit großer Gefahr verbunden. Die Bestandtheile der Berge sind Steine und Erden. Die Hauptgebirge enthalten blos Felsen, die entweder gar keinen, oder nur einen dünnen Ueberzug von Erde haben. Man theilt sie nach ihrer verineintlichen frühern oder spätern Entstehung in Urgebirge, Uebergangsgebirge und Flötzgebirge ein. Das Urgebirge ist aus Granit, Gneuß, Glimmerschiefer, Porphyr, körnigem Kalkstein und Urthonschiefer zusammengesetzt. Es soll das älteste sein, weil die erwähnten Steinarten unter allen übrigen liegen, und darin durchaus keine Versteinerungen von Pflanzen und Thieren vorkommen. Das Uebergangsgebirge liegt auf dem Urgebirge an. Es enthält Grauwacke, ein Gestein, welches aus größern oder kleinern Geschieben der zertrümmerten Gebirge erzeugt zu sein scheint, ferner Thonschiefer und dichten / ■rt/' //Zs' - 'Zm* y-v... /r+* , d't/. ~ ■

3. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 263

1864 - Breslau : Leuckart
Die Elbe. 263 l-keill (voll Köhi bis Holland) eingetheilt, und die ganze Strecke vom Ursprung bis zum Ausflusse ins Meer auf 150 Meilen berechnet. Die Ufer am Mittelrheine und am letzten Drittel des Ober- rheines entwickeln eine Reihenfolge der herrlichsten Landschaf- ten. An der südöstlichen Spitze von Rheinbayern beginnt der Strom jene Reize zu entfalten, die ihn zur beliebtesten und am häufigsten bereisten Wasserstrasse Europas machen. Langsam zieht er durch das meist 9 bis 10 Stunden breite Rheinthal, welches rechts von der berühmten Bergstrasse längs dem Fusse des Odenwaldes, links durch das weinreiche und malerische Haardtgebirge begrenzt ist. Weiter hinab schwinden die Berge, und saufte Hügel erheben sich, die bei Mainz ein schönes Amphitheater bilden. Nachdem der Strom rechts den Main aufgenommen, nahen sich im Westen die Berge des para- diesischen Rheingaues, des grossen deutschen Weingartens. Bald treten die Berge von beiden Seiten hervor, das Rhein- thal verengt sich, und die Strömung des bisher sehr brei- ten und ruhigen Flusses nimmt während seines zehnstün- digen Laufes durch diesen Bergschlund bedeutend zu. Von Bingen bis Königswinter bieten die Ufer die mannigfaltigsten Aussichten dar. Im Thale lagern freundliche Ortschaften, an den Felsenabhängen grünen üppige Rebenpflanzungen, und auf den Gipfeln stehen romantische Burgruinen, aus denen der Geist einer grossen Vergangenheit redet. Bei Coblenz erweitert sich das Thal von Neuem; aber schon bei dem alterthümlichen Andernach stürzt sich der Strom abermals in eine Enge, bis bei Bonn die Berge in sieben hohen burggekrönten Häuptern, dem Siehengebirge, sich endigen. Die beiderseitigen Gelände schmücken nun statt des Rebengrüns segensreiche Saatfelder. Unterhalb Köln wird der Boden allmälig flacher, und der Strom wallt ruhig der reizlosen Tiefebene Hollands zu. Bei seinem Eintritte in die Niederlande spaltet er sich in zwei Arme, von denen der linke die Waal bildet, der rechte den Namen Rhein behält. Jener fällt, vereinigt mit der Maas, in die Nordsee, dieser theilt sich von Neuem noch zwei bis dreimal und geht so geschwächt, einem beinahe lebensmüden Greise vergleichbar, unterhalb Leyden in die Nordsee. * Die Elbe. Der Elbstrom hat einen Lauf von 156 Meilen und ist auf diesem in einer Strecke von mehr als 100 Meilen schiffbar. Nach der malerischen Schönheit seiner Ufer, nach der Menge

4. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 369

1864 - Breslau : Leuckart
Das Pflanzenreich. 369 nicht mehr deutlich wahr. Er hat einen splittrigen Bruch, ist schwarz, grau, roth, braun, ziemlich weich, und zeigt, wenn er geritzt wird, einen hellen Strich. Man gebraucht ihn zum Dach- decken und zu Schreibtafeln. Bei Arnoldsdorf, nicht fern von Ziegenhals, bricht ein fester Thonschiefer. — Der Serpentin ist v ungeschichtet, von Farbe grün, ins Braune und Schwärzliche fallend, oft gefleckt und gestreift. Er ist leicht zu bearbeiten ; man drech- selt daraus Reibschalen und Mörser für die Apotheker, so wie Dosen, Schreibzeuge, Taufsteine. Serpentin findet man in der Nähe des Zobtenberges, bei Reichenstein und Schmiedeberg. — Der Por- phyr ist ein Gemenge feiner Theile von verschiedenen Stoffen mit eingesprengtem Quarz oder Feldspath. Er ist gewöhnlich gelb, roth oder braun. Die meisten Berge zwischen Waldenburg und Neurode sind aus Porphyr. — Im Sandstein lässt sich die Verbindung der Quarzkörnchen durch eine Art von Mörtel deutlich erkennen. Zuwei- len spaltet der Sandstein in würfelförmige Stücke und heisst deshalb Quadersandstein. Es gibt Sandsteine, die sich leicht zerreiben lassen, andere sind von festem Zusammenhange. Man verfertigt aus diesem Mineral Mühl- und Schleifsteine, zuweilen Bildsäulen, oft dient er als Baustein. Ganze Bergreihen im nördlichen Theile der Grafschaft Glatz, die Heuscheuer und Bukowina, bestehen aus Sand- stein. — Die Wacke, ein scheinbar gleichartiges, dichtes, mehr oder weniger zelliges Gestein, grünlich, grau, auch schwarzbraun, kommt im Flötzgebirge vor. Der Warthaberg in Schlesien besteht aus Wacke. — Der Basalt ist ein schwarzer, äusserst fester Stein. Er liegt oft in fünf- oder sechsseitigen Säulen. Mehrere Berge bei Löwenberg, der Gräditzberg, der Spitzberg bei Probsthain enthal- ten Basalt. 2. Das Pflanzenreich. In der Pflanze bemerkt man eine Art Leben, denn sie nimmt Nahrung zu sich, verarbeitet sie durch besondere Werk- zeuge, Organe, und bildet daraus alle Theile, die wir an ihr sehen. Sie wächst von innen aus und trägt Samen, aus denen wiederum ein eben so gestaltetes Wesen wird. Alles das vermag der Stein nicht; in ihm herrscht keine Thätigkeit, er ist leblos. Schneidet man aus dem Stengel und den Zwei- gen einer Pflanze dünne Scheiben, so sieht man in denselben mit Hilfe eines Yergrösserungsglases eine Menge Behältnisse, welche das sogenannte Zellgewebe ausmachen. Durch die Zellen ziehen sich nach allen Richtungen bald gerade, bald schraubenartig gewundene Röhrchen hin. Diese haben Ähnlichkeit mit den Adern der Thiere und sind deut- lich in den Blättern wahrnehmbar. Nahrung nimmt die Pflanze zu sich ans der Erde mittelst der Wurzel. Die im Boden Rendschmidt's Lesebuch für obere Klaffen. Ohne Illstr. 24

5. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 268

1864 - Breslau : Leuckart
268 Geographische Schilderungen. und Erhabenheit in tausend reizenden An- und Aussichten zu bewundern. Wer einen mühsamen schmalen und steilen Weg nicht scheut, wird den erhabenen Gipfel jenes Gebirges zu erklim- men suchen. Denn hier auf dem höchsten Punkte des östlichen Deutschlands eröffnet sich dem Auge ein Rundgemälde, das wohl eines der schönsten und umfangreichsten der deutschen Lande ist. In einem Umkreise von 20 bis 30 Meilen erblickt man unzählige Berge und Flüsse, riesige Gründe mit seltsamen Felsengebilden, wie Städte und Dörfer, bei deren Anblick man sich in ihre Nähe und mit dort weilenden Freunden in geistige Berührung versetzt wähnt. Diesen reichen Genuss gewährt der König aller Sudeten-Höhen, die Riesen- oder Schueekoppe, wenn, was gar häufig zutrifft, der Gipfel nicht mit Nebel und Wolken umhüllt ist. Wie die Gipfel des Brockens, so erscheint auch die Schneekoppe leblos, rauh und öde, die Natur ist erstarrt, und die Pflanzenwelt reicht kaum in verkrüppeltem Kieferngesträuche bis in die nächste Region. Nur in niedern Gattungen, den Flechten und Moosen, vermag sie bis zu den obersten Höhen zu dringen, von denen einiges wohlriechendes Veilchenmoos von den Reisenden gewöhnlich als Erinnerungs- zeichen mitgebracht wird. Die eigentliche Riesenkoppe, an deren eine Seite der schauerliche Riesen- oder Teufelsgrund (Rübezahls - Garten) stösst, erhebt sich, aus Granitfelsen gebil- det, als eine steile, kegelförmig aufsteigende Anhöhe gegen 5000' über die Meeresfläche. Auf dem oberen abgestumpften Gipfel, über welchen die Grenze Böhmens und Schlesiens hin- läuft, befindet sich eine im Jahre 1668 erbaute runde und gewölbte Kapelle, mit 4x/2' dicken Mauern versehen, um deu Stürmen in dieser Schnee- und Eisregion kräftig widerstehen zu können. Sie ist dem heiligen Laurentius gewidmet und dient in neuester Zeit wieder dem Gottesdienste bei den Wall- fahrten zahlreicher Schaaren frommer Gläubiger aus beiden angrenzenden Ländern. Betrachten wir nun die Flüsse, die auf dem Riesengebirge entspringen, so finden wir, dass von ihm wie vom Fichtelgebirge Flüsse nach allen vier Weltgegenden ausströmen. Gegen Süden Liesst die March, die alle vom mährischen Gebirge kommenden Gewässer aufnimmt; gegen Südwesten Hiessen Iser und Elbe; letztere wendet sich nach Nordwesten und nimmt die ganze Wassermasse der böhmischen Flüsse auf; gegen Norden und Osten gehen die Nebenflüsse der Oder, die Oppa, die Neisse, die Weistritz, die Katzbach, der Queis, der Bober und die Lausitzer Neisse.

6. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 269

1864 - Breslau : Leuckart
Der Sinai. 269 Das Hirschberger Thal ist eine der freundlichsten Partieen des Riesengebirges, das vom Bober durchströmt wird. Hier sind die merkwürdigsten Orte: Warmbrunn, das weltberühmte Bad, dem so mancher Gichtkranke seine Heilung verdankt — Fischbach, der liebliche Sommeraufenthalt des verstorbenen Prinzen Wilhelm — und Erdmannsdorf, das Friedrich Wil- helm m. zu einem Lustorte umgeschaffen hat. * Der Sinai. In seltsamen Umrissen, düster und drohend, steigen die Vorberge des Sinai in die Höhe, steil und wild durcheinander geworfen, als wollten sie jeden Zutritt zu dem innern Heilig- thume verwehren. — Das eigentliche Gebirge besteht aus Por- phyr und Granit. Von der Gluth der Sonne geschwärzt, von dem Anprall der Gewitterstürme zerrissen, bald überhängend, bald senkrecht aufgerichtet, nehmen die Felsen immer wunder- samere Formen an. Ueber die rothbraunen Flächen der Granit- wände sieht man hier und da wilde Streifen von dunkelblauer Stahlfarbe gezogen, gleich als hätte der Blitz darin seine Feuerbahn durchlaufen, als hätte der Finger Gottes auf diese Felsen seinen Namen geschrieben. Die Thäler des Sinai sind zum Theil wüst und öde, mit ungeheuren Steinblöcken und Felsengeröll überlagert oder mit Triebsand überdeckt; andere dagegen sind fruchtbar und wohlbewässert. In den Betten der Winterströme wächst Gebüsch und Weide genug für die Heer- den eines wandernden Hirtenvolkes. Ein Thal besonders, wel- ches sich durch die Bergstrecken windet, ist lieblich. Dort blüht die vaterländische Königskerze auf sonnigen Hügeln; hochstämmige Dattelpalmen treten am Quell gesellig zusammen; prachtvolle Schmetterlinge gaukeln durch die klare Luft; und während das freigelassene Kameel des Pilgers am Ginster rupft, lockt ihn selber ein Honiggeruch in das baumhohe Tamariskengebüsch, an dessen Zweigen das Manna wie geron- nene Thautropfen, wie glänzende weisse Perlen hängt. — Von hier aus tritt man in das Scheikthal, welches im wei- ten Bogen die Nordseite des innern Gebirges umkreist und ernst und grossartig bis an den Fuss des höchsten Gipfels empor- führt. Eine breite schöne Ebene bildet den Vorplatz des hei- ligen Berges. Sie ist mit Gesträuch und Kräuterbüschen beklei- det; aber nackt, mit zersplitterten Spitzen umschliesst das Granitgebirge diesen Raum, und in feierlicher Erhabenheit ragt die dunkle Vorwand des Horeb empor. Seitwärts führt eine enge Felsspalte bis zum Rücken des Berges hinauf in ein tiefes, von Gebüsch begrüntes Becken, um welches 12 Bergspitzen

7. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 297

1864 - Breslau : Leuckart
Deutschland. 297 sind die Nord- und Ostsee, Dänemark, Preußen, das Groß- herzogthum Posen, Galizien, Ungarn, das adriatische Meer, Italien, die Schweiz, Frankreich, Belgien und Holland. Es ist 140 Meilen lang, fast eben so breit, hat 600 Meilen im Um- fange, einen Flächenraum von 12,000 Quadratmeilen und 46 Millionen Einwohnern. Den mittlern Theil durchziehen / ' ziemlich bedeutende, den südlichen viele und hohe Gebirge. Die :,J / ■ letztern gehen von den schweizer Alpen aus und sind: die thro- ler, salzburger, steyerschen, kärnthner und jütischen , Alpen, deren höchste Spitzen: der Ortler, Glöckner und Terglu. '/< Als Hauptstamm der Gebirge in Mitteldeutschland wird das Fichtelgebirge betrachtet. Von ihm zweigen sich zunächst ab: ^das Erzgebirge, der böhmer-, der thüringer Wald, an den östlich das Rhöngebirge und nördlich der Harz stößt. Die Sudeten mit dem Riesengebirge und dem mähri- schen machen den Uebergaug zu den Karpathen. Das Fichtel- gebirge hängt durch den südwestlich streichenden fränkischen Landrücken mit dem Schwarzwalde zusammen. Gewässer. 1. Der Rhein. Er entspringt am Gott- hard in der Schweiz, fließt durch den Bodensee, nimmt Anfangs die Richtung gegen Abend, dann bei Basel gegen Mitternacht und mündet in die Nordsee ein. Seine größeren Nebenflüsse sind links: Aar, Jll, Mosel und Maas; rechts: Neckar, Main, Lahn, Sieg, Ruhr und Lippe. 2. Die Weser. Sie entsteht aus dem Zusammenflüsse der Werra, die im thüringer Walde, und der Fulda, die im Rhöngebirge entspringt. Links gehen in die Weser die Hunte, rechts die Aller mit der Ocker und Leine. An ihrer Mündung in die Nordsee ist sie sehr breit, hat aber viele Sandbänke. 3. Die Elbe. Diese hat ihre Quelle im Riesengebirge und ihren Ausfluß in die Nordsee. Sie nimmt ant linken Ufer auf: die Moldau, Eger, Mulde, die Saale mit der Unstrut; am rechten: die Jser, die schwarze Elster und die Havel mit der Spree. 4. Die Oder. Sie entspringt am Abhange der Sudeten, wird verstärkt links: durch die Oppa, Neisse, Weistritz, Katzbach, den Bober; rechts: durch die Olsa, Malapane, Bartsch, die Wartha und Netze. Sie tritt mit drei Armen, Pene, Swine und Diwenow, aus dem pommerschen Haff in die Ostsee. 5. Die Weichsel, welche in dem teschener Gebirge entsteht, strömt durch Polen und Preußen und geht unweit Danzig in die Ostsee. 6. Die Donau, der größte Fluß Deutschlands, hat ihren Ursprung im Schwarzwalde. Sie macht von der Quelle bis zur Mündung ins schwarze Meer einen Weg von 400 Mei- len. Ihre Nebenflüsse am linken User heißen: Altmühl, Naab, March und Theiß; am rechten: Iller, Lech, Isar, Inn, Ems,

8. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 298

1864 - Breslau : Leuckart
298 Geographie. Raab, die Drave mit der Mur und die Save. Unter den Seen gehört der bedeutendste, der Bodensee, nur halb zu Deutsch- land; sonst sind noch im Süden der Wurm see, der Ammer- see, der Chiemsee und in den kärnthner Gebirgen der merk- würdige Zirknitzsee, welcher zuweilen ganz ablaust und sich in kurzer Zeit wieder füllt. Im Norden sind der schweriner, der Plauensee und die pommerschen Seen. Das südliche Deutschland hat keine, das mittlere einige bedeutende Ebenen; Morddeutschland aber bietet eine weite Fläche dar. Die Grundlage der nördlichen Ebene ist Sand, der schon am Harz und an den lausitzer Bergen anfängt, stellenweise das Land unfruchtbar macht, oft jedoch, besonders in der Nähe von Flüssen, mit guter Erde bedeckt ist. An den Mündungen der Oder, Elbe und Weser gibt es ausgedehnte Moore, die durch den Fleiß des Menschen zum Theil in Saat- und Wiesenland umgeschaffen sind. Die Gegenden am Rhein, Main und an der Donau gehören unter die fruchtbarsten. Erzeugnisse. Der Bergbau auf Gold ist nicht ergibig. Bedeutender ist der Silberertrag im Erzgebirge und im Harz. Die meisten deutschen Gebirge sind reich ,an Kupfer und Blei. Eisen ist in Menge vorhanden, vorzüglich in Steyermark, in Oberschlesien und im preußischen Rheinlaude. Zinn liefern das Erzgebirge und Böhmen; Zink ist besonders in Schlesien, und Quecksilber bei Jdria am adriatischen Meere. Einige Halbedel- steine, als Topase, Granaten, Turmaline und Quarzkrystalle, findet man in den böhmischen und mährischen Gebirgen; die meisten ausgezeichneten Steinarten besitzt wohl Throl. Stein- kohlen bieten die häufig vorkommenden Flötzgebirge. Deutschland zählt einige hundert Gesundbrunnen, unter denen die vor- züglichsten zu Karlsbad, Eger, Töplitz, Wiesbaden, Selters, Pyrmont, Laudeck, Warmbrunn und Salzbrunn. Die Waldungen haben sich zwar sehr vermindert und in manchen Gegenden herrscht Holzmangel, indeß besitzt das Land noch ausgedehnte Wälder im Norden und in den Gebirgen. Au Getreide ist Ueberfluß, mit Ausnahme von Tyrol und Kärn- then. Viel Wein wird am Rhein, Main, Neckar, an der Donau und Mosel gebaut. Den schönsten Flachs besitzt Nord- deutschland. Die trefflichsten Pferde findet man an den Küsten der Nord- und Ostsee in Holstein und Mecklenburg. Das beste Rindvieh ist im Norden und Süden. Unter den Schafen geben die sächsischen und schlesischen die feinste Wolle. In den Gebirgen von Throl leben Gemsen, Steinböcke und Bären. Die großen Waldungen enthalten viel Wild; die Flüsse, Seen und Meere sind reich an Fischen. Der Deutsche bearbeitet einheimische

9. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 264

1864 - Breslau : Leuckart
264 Geographische Schilderungen. und Merkwürdigkeit der daran liegenden Städte, so wie nach seiner Wichtigkeit für Schifffahrt und Handel ist er der dritte Hauptstrom Deutschlands, innerhalb dessen Grenzen er ent- springt. Auf der Elb wiese, die am Riesengebirge 42004 hoch über dem Meeresspiegel liegt, Hiesst ans einer Menge sumpfiger Stellen das Wasser nach den etwas tiefer gelegenen Theilen ab und bildet hier und da sogenannte Brunnen, d. h. Vertiefungen mit klarem, steinigem Grunde. Diese unschein- baren Brunnen sind die eigentlichen Quellen der Elbe; denn von ihnen aus bilden sich kleine, 1—2' breite und kaum 1j2i tiefe Bächlein, die nach dem Südfusse des Gebirges hineilen und nach ihrer Vereinigung den Namen Elbe erhalten. Hat man ihr auf dem Wege nach der Riesenkoppe hin eine massige Strecke weit das Geleit gegeben, so stürzt sie sich in wildester Eile über jähe Felsen hinab in den nach ihr benannten Elb- grund, ein gar schönes, von hohen, steilen Gebirgswänden umgrenztes Thal. Raschen Laufes erreicht sie bei Hohenelbe die Hügellandschaft, tritt bei Josephstadt in die böhmische Thalebene, wendet sich bei Pardubitz plötzlich westlich, geht dann nordöstlich, von Leitmeritz an nördlich und drängt sich bei Lobositz durch eine Felsenspalte, um aus dem grossen Gebirgskessel Böhmen in das Königreich Sachsen zu gelangen. Hier durchbricht sie zwischen Tetschen und Pirna die merkwür- digen Quadersandsteine, Gebilde der schönen sächsischen Schweiz., bewässert hierauf den herrlichen Thalgrund, in welchem Dres- den liegt, und zwängt sich zum drittenmale bei Meissen durch Granitgebirge, um endlich die norddeutsche Ebene zu erreichen. Bei Torgau und Wittenberge verschwinden die Höhen gänzlich, und der Strom setzt seinen Lauf in vollkommner Ebene fort, getheilt durch zahlreiche Inseln in viele Arme, welche sich jedoch alle wieder vereinigen, bevor er sich unterhalb Hamburgs in einer Breite von 2 Meilen in die Nordsee ergiesst. Auf seinem Laufe nimmt er die Moldau, die Eger, die Iser, die schwarze Elster, die Mulde, die Saale, die Havel mit der Spree und viele kleinere Flüsse in sich auf. Viele hölzerne und steinerne, zum Theil sehr schöne Brücken ver- binden die gegenseitigen Ufer. Bei Melnik wird die Elbe schiffbar, und von ihrer Mün- dung bis einige Stunden oberwärts Hamburg, bis wohin auch die Ebbe und die Flnth ihre Wirkung erstrecken, trägt sie Seeschiffe. Die Dampfschifffahrt, bis jetzt nur zwischen Magdeburg, Hamburg und Cuxhafen und zwischen Dresden, Tetschen und Prag regelmässig betrieben, wird durch die jährlich zunehmende Versandung des Stromes sehr gehindert,

10. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 303

1864 - Breslau : Leuckart
Deutschland. 303 Pommern. Die Oberfläche dieses Landes und seine Aus- dchnung an der Ostsee zeigt viel Ähnlichkeit mit Preußen. Außer der Oder sind die schiffbaren Küstenflüsse: Peene, Persante und Stolpe. Eine Menge Seen bedecken den südlichen Theil. Aus dem pommerschen Haff ergießt sich die Oder ins Meer. Die zu Pommern gehörige Insel Rügen ist fruchtbar. Sie hat eine sonderbare Gestalt: indem ein langer Meerbusen ins Land dringt, werden mehrere Halbinseln und Landzungen gebildet. Es gibt hier bedeutende Hügel, von denen der eine, Stubbenkammer genannt, aus Kreide besteht. Die jetzigen Bewohner von Pom- mern sind Deutsche, die alten, von denen noch Ueberbleibsel in einigen Dörfern leben, waren Wenden. Das Land zerfällt in die Regierungsbezirke Stettin, Stralsund und Köslin.— Stettin ist eine starke Festung, treibt einen ansehnlichen Han- del mit schlesischen und brandenburgischen Kunsterzeugnissen nach dem Auslande und versieht einen großen Theil des Staates mit Waaren des Nordens, Frankreichs und Englands. Schlesien hat einen Flächeninhalt von 742 Quadrat- meilen. Gegen Südwest und Süden befindet sich das Haupt- gebirge Deutschlands: die Sudeten 30 — 40 Meilen lang. Seine einzelnen Theile sind: das Jsergebirge, das Riesengebrrge, der Hochwald, das Eulengebirge, die Glatzer - Gebirge (Erlitz Mense-, und Heuscheuergebirge) und das Altvatergebirge oder Gesenke. Südöstlich stoßen an dasselbe die Karpathen — west- lich das Erzgebirge. — Das Land wird der Länge nach von der Oder durchströmt, die hier links die Oppa, Hotzenplotz, Neiße, Ohlau, Weistritz, Katzbach, den Bober; rechts die Ostrawitza, Olsa, Klodnitz, Malapane, Stöber, Weide und Bartsch auf- nimmt. Der Boden ist auf der linken Oderseite fruchtbarer als auf der rechten, wo es manche sandige Striche gibt. In Ober- schlesien und im Gebirge trifft man noch bedeutende Waldungen und in denselben ansehnliches Wild. Die Schafheerden sind veredelt und geben nach den sächsischen die feinste Wolle. Das Land hat mannigfaltige Erzeugnisse des Pflanzen- und Mineral- reichs , welche von den betriebsamen Einwohnern meist selbst ver- arbeitet werden. Außer Getreide und Obst baut man Färber- röthe, Tabak und vor allem Flachs. Das Weben und Bleichen der Leinwand beschäftigt viele tausend Gebirgsbewohner. Nächst- dem ist die Tuchbereitung ein wichtiger Gewerbszweig in den Städten Görlitz, Lauban, Grünberg und Goldberg. Höchst bedeutend ist _ der Bergbau, durch den man zwar auch Silber, Kupfer, Blei und Arsenik, vorzüglich aber Eisen, Zink und treffliche Steinkohlen gewinnt. — Die Einwohner sind theils deutscher, theils polnischer Abkunft. Die letztern mögen ein
   bis 10 von 23 weiter»  »»
23 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 23 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 146
1 7
2 15
3 22
4 17
5 95
6 21
7 235
8 5
9 18
10 225
11 41
12 9
13 13
14 15
15 42
16 114
17 15
18 23
19 154
20 8
21 40
22 15
23 12
24 42
25 7
26 10
27 34
28 28
29 14
30 100
31 17
32 0
33 17
34 26
35 11
36 32
37 326
38 89
39 14
40 16
41 22
42 10
43 28
44 9
45 125
46 18
47 12
48 21
49 24

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 4
6 8
7 0
8 0
9 0
10 3
11 5
12 0
13 0
14 0
15 0
16 2
17 3
18 4
19 0
20 0
21 12
22 0
23 0
24 2
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 1
41 0
42 1
43 0
44 1
45 0
46 0
47 0
48 9
49 19
50 1
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 1
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 3
71 0
72 0
73 1
74 0
75 0
76 4
77 1
78 0
79 0
80 3
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 6
93 3
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 12
7 0
8 0
9 0
10 0
11 2
12 0
13 0
14 7
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 3
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 3
33 0
34 1
35 0
36 4
37 0
38 1
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 1
47 1
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 1
69 0
70 2
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 2
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 4
90 2
91 0
92 0
93 0
94 0
95 4
96 0
97 0
98 0
99 0
100 1
101 0
102 0
103 0
104 0
105 0
106 0
107 5
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 7
120 0
121 1
122 1
123 0
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 9
131 2
132 0
133 5
134 0
135 2
136 0
137 1
138 0
139 4
140 0
141 0
142 0
143 0
144 1
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 1
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 4
176 0
177 0
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 0
184 0
185 0
186 0
187 0
188 1
189 0
190 0
191 0
192 0
193 1
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0