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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 14

1911 - Trier : Lintz
14 Deutschland. links die Glatzer Neiße, die Katzbach, der Bober und die Görlitzer Neiße, rechts die Kloduitz, Malapaue, Bartsch und Warthe (mit der Obra und Netze). Der östlichste Teil des Norddeutschen Tieflandes wird durch die Weichsel, den Pregel und die Memel entwässert. Die Weichsel, die links die Brahe aufnimmt, tritt als stattlicher Strom in das deutsche Gebiet ein, und die Memel gehört diesem nur mit dem untersten Laufe an. Der Pregel kann nur als Küstenfluß gelten; er nimmt links die Alle auf. Mündung und Mllndungsform. Während die Donan den weiten Weg zum Schwarzen Meere suchen muß, münden Rhein, Ems, Weser und Elbe in die Nordsee, Oder, Weichsel, Pregel und Memel iu die Ostsee. Die Form der Mündung ist sehr verschieden. Der Rhein bildet auf holländischem Boden ein großes Delta. Ebenso bilden Weichsel und Memel ein Delta, die Weichsel, indem sie die Nogat entsendet, die Memel, indem sie sich in Gilge und Ruß teilt. Die Oder mündet in das Stettiner Haff, nachdem sie sich ebenfalls vorher geteilt hat. Die Inseln Ilsedom und Wollin sperren ihre Mündung und lassen nur die drei schmalen Ausgänge der Peene, Swine und Dievenow frei. Sobald die Oder mit ihrem Schlamme das Stettiner Haff ausgefüllt hat, ist das große Oderdelta fertig. Auch die Nogat und der Pregel, sowie die Memel münden in ein Haff, jene beiden in das Frische, diese in das Kurische Haff. Die Ems, Weser, Elbe und der kleine Küstenflnß Eider haben eine Trichtermündung, die durch die ein- und ausströmende Flut der Nordsee offengehalten wird. Die Mündung des Pregel und des Küstenflüßchens Trave zeigt ebenfalls Trichterform. Seen. Durch ihren Reichtum an Seen zeichnen sich zwei Gebiete Deutschlands aus, der Nordrand der Alpen, also der südliche Teil der Schwäbisch-bayerischen Hochebene, und der Baltische Landrücken. In beiden Gebieten ist der Seenreichtum auf die einstige Vergletscherung zurückzuführen. Der Baltische Landrücken ist so reich an Seen, daß seine einzelnen Teile auch als Seenplatten bezeichnet werden. Von andern Arten von Seen, die in Deutschland vorkommen, seien noch genannt die Kraterseen und die Strandseen.. Die Kraterseen haben sich auf dem Kraterboden erloschener Vulkane gebildet, wie die Maare der Eifel. Die Strandseen haben die gleiche Entstehung wie die Haffe; sie siud also Wasserbecken, die durch die Schlammablagerung einmündender Flüsse und des Meeres vou letztenn

2. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 114

1911 - Trier : Lintz
114 Grundzüge der allgemeinen Erdkunde. Abb. 27. Talformen. a) V-förmiges Tal, b) v-förmiges Tal, c) Terrassental, d) Muldental. gleichung der Gefällunterschiede. Ströme, die dies bald erreicht haben, nennt man fertige, die anderen unfertige Ströme. Stromschnellen und Wasserfälle bezeichnen die unfertigsten Stellen des Stromlaufes. Jeder Wasserfall wandert rückwärts, der Niagara-Fall z. B. auf der kanadischen Seite jährlich um 66 cm. Die großartigsten Beispiele der Fluß- ausuaguug sind die Durchbruchs- täler und die Canons (kanjon) oder Schluchtentäler. Durchbruchs- täler sind häufig durch die Arbeit rückwärtsschreitender Wasserfälle ent- standen. Die Caüonbilduug setzt am Steilrande des Tafellandes ein und schreitet vou dort rückwärts vor. Das großartigste Canontal ist das des Colorado in Nordamerika, das bis zu 2000 m tief ist. (Bilderanh. 19.) Talterrassen zeigen an, daß nach Zeiten geringer Ausuaguugs- tätigkeit solche schnellerer Vertiefung des Tales folgten. Vermag der Fluß durch sein starkes Gefälle mehr Erd- stoffe fortzuführen, als ihm zugeführt werden, so entsteht ein V-förmiges Tal, überwiegt aber die Ablagerung, so bildet sich das Muldental. Zwischen beiden steht die durch Gletscherausuaguug erbreiterte Ii- Form. (Abb. 27.) Uferbildung. Auf dem Unter- laufe der Ströme hört zwar die Ver- tiefung, nicht aber die Erbreiteruug des Flußbettes auf. Jede Biegung des Stromes regt ihn an, das äußere Ufer anzugreifen, während die ruhige Strömung am anderen Ufer eine Ablagerung neuen Laudes gestattet. So bildet sich abwechselnd auf der eiueu Seite eiu Steilufer, das immer mehr schwindet, und auf der andern ein Flachufer (Abb. 28), das im steten Wachsen begriffen ist. Drängen vorherrschende Winde die Flußströmnng fast stets nach der einen Abb. 23. Seitenarbeit der Flüsse. 1. Steilufer, 2. Flachufer, 3. Stromstrich.

3. Mathematische Geographie und Karthographie - S. 42

1911 - Trier : Lintz
42 Kartographie. bb) Die abwickelbaren Entwürfe. Anstatt die Oberfläche der Erdkugel auf eine andere ebene Fläche zu projicieren, versuchte man auch, dieselbe abzuwickeln. Da aber eine Kugel nicht abwickelbar ist, übertrug man ihre Ober- fläche auf andere Körper, besonders auf Zylinder und Kegel, deren Oberfläche leicht abgewickelt werden kann und dann als flache Karte erscheint. «) Die Zylinder-Projektion. § 31. Die stereographische oder Zentralprojektion der Erdoberfläche Ausführung^- läßt sich so ausführen, daß man sich um die Erdkugel sechs den weise- Innenflächen eines hohlen Würfels entsprechende Tangentialebenen gelegt denkt. Geht man dann in der Vorstellung einen Schritt weiter und denkt sich die Zahl der Seitenflächen, die beim Würfel vier beträgt, bis ins Unendliche vermehrt, so erhält man einen Zylinder, dessen Umfang dem Erdäquator entspricht. Indem man die Zylinderfläche abwickelt, erhält man die Karte. Die Höhe des Zylindermantels oder die Höhe der Karte hängt von der Wahl des Augenpunktes ab. Legt man diesen in den Mittelpunkt der Erde, so erhält man zwei kreisförmige Polar- ebenen und einen Zylindermantel, dessen Höhe gleich dem Kugel- durchmesser ist, während seine Länge 3,14 mal soviel beträgt. Legt man den Augenpunkt in den Endpunkt des Erddurchmessers, so wird der Zylindermantel nach oben und unten wesentlich ver- längert, während die beiden Polarebenen fortfallen. Eigenschaften. Parallel kreise und Meridiane erscheinen auf dem Zylindermantel als rechtwinkelig sich schneidende Geraden. Die Projektion ist also winkeltreu, aber nicht flächentreu und, vom Äquator abgesehen, auch nicht längentreu. Herstellung Flächentreue läßt sich herstellen. Man zeichnet Flächentreue, die Parallelkreise in den Abständen, die sie bei der orthograph- ischen Parallelprojektion erhalten, und verlängert sie bis zur Länge des Äquators. Der so entstehende Zylindermantel bildet ein schmales Rechteck, dessen Flächeninhalt dem der Kugel- oberfläche gleich ist (4r2x). Diese iso-zylinderische Projektion (v. griech. isos = gleich) stammt von Lambert. Auf ihr bilden nur die Netzmaschen am Äquator Quadrate. ^pfatikarte^'6 Zeichnet man alle Netzmaschen als Quadrate so entsteht die quadratische Plattkarte. Auf dieser entsprechen alle Abstände vom Äquator nach N und S hin der Wirklichkeit; die Karte ist also mitteabstandstreu. Mit der wachsenden Entfernung vom Äquator müssen sich auf der Karte aber große Verzerrungen in westöstlicher Richtung ergeben. Um diese zu mildern, dachte man sich den Zylindermantel nicht am Äquator um die Erdkugel gelegt, sondern in höherer Breite diese schneidend. Da aber in höherer Breite die Meridiane einen geringeren Abstand als die Parallelkreise haben, so entstand auf diese Weise keine

4. Die deutschen Landschaften - S. 169

1896 - Trier : Lintz
Die oberrlieinsche Tiefebene. 169 der g gefördert. In Karlsruhe und Darmstadt befinden sich technische Hochschulen. Rückblick auf frühere Kulturzeiten. Von den ältesten Kulturzeiten, von der Stein-, Bronze- und Eisenzeit, haben uns ebenso wie in den Nachbarlandschaften zahlreiche Funde Kenntnis gegeben. Vor dem Eindringen der Römer müssen die Bewohner schon auf einer ziemlich hohen Kulturstufe gestanden haben. Die aus den Hügelgräbern jener Zeit zu tage geförderten Gegenstände, wie Waffen, Ge- räte und Schmucksachen, die teils aus Bronze, teils aus Eisen oder gar aus Gold und Bernstein verfertigt waren, verraten geschickte Hände und lassen auch einen Handelsverkehr mit entfernt wohnenden Völkern vermuten. Es scheint, dass da- mals die Gebirge noch gar nicht oder wenig bewohnt waren ; denn fast nur in der Ebene wurden Reste vorrömischer Kultur gefunden. Die Römer zogen das schöne Gebiet ganz in den Bereich ihrer Herrschaft. Schnell fasste in ihm ihre hohe Kultur festen Fuss, und von römischer Kulturarbeit haben auch spätere Zeiten noch Gewinn gezogen. Auf den sonnigen Abhängen der Gebirge pflanzten die Römer die edle Weinrebe und anderes Edelobst an, im Odenwalde benutzten sie schon die wertvollen Syenitsteinbrüche, in denen noch heute riesige, von Römer - hand behauene Steine (so die Riesensäule und der Altarstein) liegen; sie legten ferner Lands trass en an und erbauten zahl- reiche Kast elle, aus denen städtische Ansiedelungen, wie Baden, Breisach, Pforzheim, Strassburg, Zabern, Mainz, Kastell u. a. erwuchsen. In den Stürmen der Völkerwanderung unterlag die römische Herrschaft den nach Süden vordringenden germani- schen Vo 1 k s s tä m m en. In die Landschaft teilten sich jetzt die Allemannen und die Franken. Erst.ere nahmen die südlichen, letztere die nördlichen Gebiete in Besitz, welche Verteilung sich auch heute noch sowohl in der Sprache der Bewohner als auch in der Hausanlage zu erkennen giebt. Von den beiden Stämmen ge- wannen durch den Sieg des Königs Chlodwig die Franken die Oberhand. Das von den Allemannen bewohnte Gebiet wurde dem m ä c h t i g e n F r a n k e n r e i c h e als ein allemannisches Her- zogtum einverleibt. Die fränkische Kultur, welche auch die Segnungen des Christentums brachte, gelangte am Rheinstrome zur vollen Entfaltung. Der Aufschwung, den in der zweiten Hälfte des Mittelalters das deutsche Städteleben machte, betraf namentlich die Städte der oberrheinischen Tiefebene. Glänzende Zeiten sahen die Städte Strassburg, Worms, Speyer, Mainz und Frank- furt, in denen sich ein grosses Stück der deutschen Ge- Kerp, begründ.-vergleich. Erdkunde, I. Bd.

5. Die deutschen Landschaften - S. 139

1896 - Trier : Lintz
Das schwäbisch-fränkische Stufenland. 189 Ihre Aufgabe ist es, das gewaltige Floss, das gewöhnlich ruhig den Strom hinuntertreibt, seltener von einem kleinen Dampfer gezogen wird, in der richtigen Fahrstrasse zu halten. Zum Steuern sind an ihm vorn und hinten grosse Ruder von ungeheurer Länge angebracht. An jedem Ruder stehen 2 — 4 Männer. Laut zählen die Flösser bei der Arbeit, und taktmässig folgen die Ruderschläge. Dem Flosse fährt stets ein Nachen eine weite Strecke voraus, der sogen. Wahrschaunachen, der die Schiffe benachrichtigen soll, damit sie recht- zeitig ausweichen können. Man erkennt ihn an einem Fähnchen, auf welchem schwarze und rote Quadrate abgezeichnet sind. Rei Anbruch der Dunkelheit legt sich das Floss in der Nähe des Ufers an eine geschützte Stelle vor Anker. Am andern Morgen werden in aller Frühe die Anker gelichtet, und die Fahrt geht voran. Endlich ist die Stadt er- reicht. wohin das Holz an einen Holzhändler verkauft wird. Das Floss wird auseinander genommen, und die Flösser kehren in ihre Heimat zurück, um bald wieder eine neue Stromreise anzutreten. Der B un t s an d s tei n ist ein vorzüglicher Baustoff. Da der Main einen leichten Versand ermöglicht und die am Ünter- lauf dieses Flusses, sowie am Rheinstrome gelegenen Städte, be- sonders Frankfurt und Mainz, viele Bausteine gebrauchen, lag nichts näher, als Steinbrüche in Betrieb zu setzen. Wenn wir dem Mainflusse auf der Strecke, wo er in grosser Biegung den Spessart umfliesst, nachfolgen, so schaut unser Blick fast überall die scharfen Umrisse von Sandsteinbrüchen. — Reger Betrieb von Sandsteinbrüchen. Bei Klingenberg am Main lagert ein guter, in der Töpferkunst sehr brauchbarer Thon, der viel zur Ausfuhr, namentlich nach Amerika, gelangt. — Thongewinnung. Der Stadt Klingenberg, in deren Besitz die Thonlager sind, bringen diese so viel ein, dass die Bürger keine Gemeindesteuern zuzahlen brau- chen, ja jedes Jahr noch etwas Klingendes erhalten, Obschon das Ab fors ten und Aufforsten der Wal- dungen, die Bearbeitung und der Versand des Holzes, sowie der Betrieb der Steinbrüche und Thongruben, viele Tausend Menschen b es chä ft ig e n und ernähren, ist doch im ganzem die Bevö lkeru n g des Spessart, da sonstige Erwerbs- zweige fast gänzlich fehlen, eine geringe (etwa 50 E. auf 1 qkm). Von der Armut, die unter den Bewohnern vielfach herrscht, giebt die Armseligkeit der Wohnhäuser Kunde. Die Rhön. Iii ihrem nördlichen und südlichen Teile zeigt die Rhön grosse landschaftliche Verschiedenheiten. Ein gleicher Ge- gensatz besteht infolgedessen auch in den Kulturverhält- nissen der beiden Gebirgsteile. Die hohe Rhön. Ihre hochgelegenen Flächen sind entweder felsig-kahl oder mit Wiesen und Mooren bedeckt. Das Klima ist ein rauhes (mittl. Sommert, nur 14—15 o G), und feuchte Nebel- wolken hüllen fast immer die Berge ein (jährliche Regenmenge über 85 cm). — Kein Anbau ist dort möglich; die frühern Buchen w aid ungen sind jetzt verschwunden.

6. Die deutschen Landschaften - S. 213

1896 - Trier : Lintz
Das rhein. Schiefergebirge und die niederrhein. Tiefebene. 213 allerlei wollenen Geweben (Streich- und Kammgarnstoffen, Möbelstoffen, Tischdecken und besonders dem Futterstoffe Zanella), während in Barmen die Band Wirkerei (Herstellung von Bändern), die Biem endre her e i (das Flechten von Litzen und Kordeln) und die Knopfverfertigung in hoher Blüte stehen. Es wurden vorher nur die Industriezweige erwähnt, die nacheinander dem Gewerbe der beiden Städte das Hauptge- präge gegeben haben. Ausser den genannten entwickelten sich noch viele andere Zweige der gewerblichen Thätigkeit, z. B. die Türkischrot-Färberei, die eine so hohe Ausbildung erhielt, dass sie sogar die türkischen Gewebe vom europäischen Markte verdrängte. Ein Sachse, der sich auf der Rückreise aus der Türkei befand, verkaufte in Elberfeld das Geheimnis der Be- reitung dieser Farbe für eine geringe Summe. Auch heute sind die chemischen F a b r i k e n Elberfelds, die Farbstoffe herstellen, bedeutend, und in neuerer Zeit hat die dortige K utt u n f ä rb e r e i Weltruf erlangt. Die in Elberfeld und Barmen betriebenen Gewerbe sind in ihrer Verbreitung nicht auf diese beiden Städte beschränkt ge- blieben. Orte, wo die Verfertigung von wollenen, halb- wollenen, baumwollenen oder seidenen Stoffen betrie- den wird, und die also dem El der fei d-Barmener Gewerbe- bezirk eingegliedert werden können, sind noch namentlich Langen- berg, Wülfrath, Mettmann, Ratingen, Haan, Hilden, Leichlingen, Burscheid, Wermelskirchen (11 774 E.) u. a. Im obern Wupperthale, z. B. in den Städten und Be- zirken Lennep (10 427 E.), Lüttringhausen (10 498 E.), Rade- vormwalde (10 237 E.); Hückeswagen und Wipperfürth hat insbesondere die Tuch Verfertigung eine starke Verbreitung gefunden. Für Wollen- und Baumwollen-Verarbeitung giebt es ferner in dem angrenzenden Bezirke Gummersbach (10 010 E.) noch in manchen Orten bedeutende Betriebe. Nächst Elberfeld und Barmen sind Solingen (36 540 E.) und Remscheid (40 371 E.) die gewerbreichsten Städte des Wuppergebietes. Der Gewerbfleiss macht sich aber in ihnen auf einem ganz andern Gebiete geltend. Eisen und Stahl sind hier zur Herrschaft gelangt, und statt des Schnurrens und Geklappers der Webstühle hören wir das Rauschen der Wasserräder in den Schleifmühlen und das Pochen und Hämmern in den Schmieden. — In Solingen und Remscheid berühmtes Eisen- und Stahlgewerbe. Jede der beiden Städte verfertigt andere Gegenstände. In Solingen ist die Waffenschmiedekunst, sowie die Herstellung von Messern, Gabeln, Scheren. S c h i r m g e s t e 11 e n u. s. w. zu hause, in Remscheid beschäftigt man sich dagegen mit der Verfertigung von feinern und gröbern F is en- und Stahl waaren, z. B. von Haus- und Küchengeräten, Ackergeräten, besonders Sicheln und Sensen, ferner von Schlitt- schuhen, Sporen, Bügeln und Werkzeugen aller Art. Während in Solingen sich die Arbeitsteilung herausgebildet hat und also viele Hände an den einzelnen Gegenständen arbeiten, werden diese in Remscheid sogleich in der nämlichen Werkstätte fertiggestellt. Die Solinger und Bern-

7. Die deutschen Landschaften - S. 215

1896 - Trier : Lintz
Das rhein. Schiefergebirge und die niederrhein. Tiefebene. 215 nete Eisenerze. Das Grosseisengewerbe hat seinen Haupt sitz im Dortmund (89 663 E.), wo sich das grosse Eisenwerk „Dort- munder Union" befindet, in Bochum (47 706 E.), wo der „Bochumer Gussstahl" tausende Arbeiter in seinen ausge- dehnten Fabrikanlagen beschäftigt, in Esse n (78 706 E.), das in der Krupp'sehen Gussstahlfabrik die grösste Fabrikanlage der Welt besitzt, in Ruhrort (11 099 E.), wo das grosse Eisen- werk „Phönix" in Betrieb ist, sowie in den Städten Duisburg (59 285 E.), Mülheim a. d. Ruhr (27 903 E.), Oberhaus en (25 249 E.), Gelsenkirchen (28 057 E.), Witten (26 310 E.), Hagen (35428 E.), Hörde (16 346 E.) und Hamm (a. d. Lippe mit 24 969 E.). Die giossartigen Krupp'sehen Fabrikanlagen sind ans kleinen Anfängen hervorgegangen. Der Grossvater des jetzigen Besitzers, Friedrich Krupp, gründete im Jahre 1810 in Essen eine kleine Gussstahlfa h rik. Aber sein Unternehmen hatte nur geringen Erfolg. Erst sein Sohn, Alfred Krupp, brachte dasselbe durch Fleiss und Ausdauer auf die Höhe. Besonders begründeten die zuerst von ihm verfertigten und in späterer Zeit immer mehr vervollkommneten Gussstahlkanonen den Weltruf seines Namens. Den ersten Erfolg erzielte Krupp im Jahre 1851 auf der Weltausstellung in London, wo er den grössten Tiegelgussblock und eine Sechspfünder-Gussstahl- kanone ausstellte. Auf der Pariser Aussstellung im Jahre 1867 erregte sein 50 000 kg schweres Biesengeschütz gewaltiges Aufsehen Aber weit übertroffen wurde dieses durch eine 72 000 kg schwere Kanone, die er 1880 auf der G e w e r b e - A uss t e 11 un g in Düsseldorf ausstellte, und die höchsten Triumpf'e feierte die auf den jetzigen Besitzer Friedrich Alfred Krupp übergegangene Kanonenwerkstätte auf der jüngsten Weltausstellung 1893 in Chi kago mit dem dort ausgestellten Biesengeschütze. Mehr als 30 Staaten sind heute mit Krupp'schen Geschützen ausgerüstet. Die Gussstahlfabrik von Krupp hat eine grössere Ausdehnung als manche mittelgrosse Stadt. Eine Chaussee durchschneidet die Fabrikanlagen von Westen nach Osten. In der südlichen Hälfte befinden sich das grosse Dampf- kesselhaus, die Fabrikgasanstalt, der Wasserturm u. s. w. Auf der andern Seite der Chaussee liegen die Kanonenwerkstätten, ferner der mächtige Schmelz bau und viele andere Fabrikgebäude. Hier verrichten die gewaltigen B i es en h ä m m er, die das Schmieden der grossen Gussstahl- blöcke ausführen, ihre laute Arbeit, von der die Erde erschüttert wird und die benachbarten Gebäude erzittern. Die vollkommensten neuern Maschineneinrich- tungen sind in den Dienst der menschlichen Arbeit gestellt, die ohne die Hilfe der Naturkräfte nicht im stände sein würde, aus den rohen Stoffen der Natur die grossen Werke zu schaffen, die wir hier voll Staunen bewundern müssen. Ueber 12 000 Arbeiter sind auf der Gussstahlfabrik beschäftigt, über 8000 noch ausserdem in den Bergwerken und auf den Eisenhütten, die Krupp in verschiedenen Gegenden besitzt. Für die Wohlfahrt der Arbeiter und Beamten ist durch den Bau von Wohnungen, durch die Einrich- tung von Konsum an stalten und Speisesälen, von Krankenhäusern, von Kranken- und Pensionskassen aufs beste gesorgt worden. Die A r b e i te r st a d t im .Westend" der Fabrik ist mit allen städtischen Ein- richtungen versehen. Sie wird von breiten Strassen, die mit Baumreihen be- pflanzt sind, durchschnitten und hat Marktplätze, Schulgebäude, Wasser- und Gasleitung. Alle diese Einrichtungen bekunden, wie sehr dem Besitzer dieser grössten Fabrik der Welt die Sorge für das Wohl seiner Arbeiter am Herzen liegt. In den früher genannten Orten hat vornehmlich das Gross- eisengewerbe, das sich mit der Verfertigung von Eis enbah n- schienen, Dampfkesseln, Vv agen aclis en, Radreifen,

8. Die deutschen Landschaften - S. 362

1896 - Trier : Lintz
362 Die deutschen Landschaften. entwickelt sich vor unsern Augen. Hier hebt ein Dampfkrahnen grosse Warenballen aus dem Rumpfe eines Schiffes, dort rollen starke Hafenarbeiter schwere Fässer zum Einladen herbei, und die lauten Rufe und Kommandoworte werden übertönt von dem schrillen Pfiff der Eisenbahnlokomo- tive, die auf dem an der hintern Seite des Lagerschuppens laufenden Geleise neue Frachtgüter herbeischleppt*). Nachdem wir von einer Erlaubnisskarte für den Besuch eines der Riesendampfer Gebrauch gemacht haben, besteigen wir wieder ein Hafenschiffchen und fahren hinüber zu dem auf der andern Seite des Segelschiffhafens liegenden A si a quais. Wir landen an seiner Endspitze, auf dem K r a h n s h öf t, wo der riesigste der Dampfkrahnen, der 150 Tonnen Gewicht zu heben vermag, seine Arbeit verrichtet. In den langen Schuppen- reihen des Asiaquais gewahren wir das gleiche emsige Schaffen, und ebenso ge- waltige Schiffskolosse fesseln unsern Blick. Ueber 100 der grössten Seeschiffe vermag der Segelschiffhafen zu fassen. Auf demselben Wege führt uns das Hafenschiffchen wieder zurück zur Landungsbrücke am Niederhafen. Noch ein- mal lassen wir die Hauptzüge des wechselreichen Hafenbildes auf uns einwirken. Dann wandern wir an den im Innern Hamburgs laufenden Kanälen ent- lang. Ueberall herrscht das gleiche rege Schiffahrtstreiben. Hunderte von kleineren Fahrzeugen beleben hier die engen, von hohen, altertümlichen Häusern eingeschlossenen Wasserstrassen. Auch aus dem ganzen Geschäftsleben der grossen Stadt ersehen wir, welche hohe Bedeutung die Schiffahrt für das Erwerbsleben der Hamburger Be- völkerung hat. Die M at r os e n s eh e n k en , diegeschäfte für den Verkauf von Schiffahrtsgegenständen sind in den alten Stadtteilen vorherrschend. Die Industrie Hamburgs ist nur auf den Gebieten hervor- ragend, die zur Schiffahrt in engster Beziehung stehen. In- dustriezweige, deren Entwicklung für diese nötig war, sind der Schiffsbau, die Eisengiesserei, die Kesselschmiederei, der Ma- schinenbau, die Herstellung von Zeitmass- und andern op- tischen Instrumenten u. s. w. Die grossartigen Anlagen für die Schiffsbauthätigkeit, die W erfte und Docks, wie auch die meisten der Maschinenfabriken und K e s s e 1 schmi eden befinden sich am Südufer der Elbe, auf dem Kleinen Gras brock, dem K u h - und Steinwärder, welche die nördlichen Bezirke des Freihafengebietes bilden. Mehr als Hamburg ist die Nachbarstadt Altona (143 242 E.), insbesondere deren Stadtteil Ottensen der Sitz einer regen G e- werbthätigkeit geworden ist. Es wird daselbst ebenfalls vor- nehmlich das Eisengewerbe, die Kesselschmiederei und der Ma- schinenbau betrieben. Nächstdem ist die Zigarrenverfertigung, die auch in Hamburg selbst ziemlich stark betrieben wird, am bedeutendsten. Ferner liefert das Altonaer Gewerbe G1 as wa r en , Papier, Segel, Wollstoffe, Hüte, Schuhwaren, Roh- und Goldleisten, Möbel, Fässer u. s. w. Dem Hamburg-Altonaer Gewerbebezirke sind auch die Städte Harburg (35 081 E.), das bedeutende Schiffahrt und deshalb auch regen Schiffsbau treibt, ferner Palmkern- und Kokosnussfabriken, sowie Gummi- und Guttaperchafabri- ken besitzt, Wandsbeck (20571 E.), wo namentlich eine grosse Dampfbrennerei und Presshefefabrik, sowie Gerbereien und *) Alle Quais des Hamburger Hafens stehen durch Schienengeleise mit sämtlichen Bahnhöfen der Stadt in Verbindung.

9. Die deutschen Landschaften - S. 370

1896 - Trier : Lintz
370 Die deutschen Landschaften. Xv. Das Tiefland der untern Oder. Die Küste der Ostsee zieht sich von der Kieler Bucht an in vorwiegend östlicher Richtung hin und begrenzt eine Tieflandschaft, durch welche die Oder nach Norden zum Meere abfliesst. Dieses Tiefland der untern Oder schliesst sich also ostwärts an das der untern Elbe an und ist eine Küstenlandschaft der Ost- see. Zum Tiefland der mittlem Elbe und Oder hat es eine nörd- liche Lage. 1. Die Vorführung und Schilderung der natürlichen Landschaft. a. Die Auffassung der einzelnen Gegenstände. aa. Die Bodenerhebungen. Die mecklenburgische Seenplatte. Der Landrücken streicht in westlicher Richtung von der Oder bis zur Elbe hin. Seine durchschnittliche H öhe beträgt im Osten etwa 100 m, im Westen weniger als 50 m. Ihm sind mehrere, ebenfalls von Osten nach Westen gerichtete Höhenzüge aufgesetzt, von denen jedoch nur die mittlem deutlich ausgeprägt sind, während die nördlichen und südlichen durch Flussläufe und Seenflächen in einzelne Hügel- gruppe n geteilt erscheinen. Die höchsten Erhebungen sind die im Osten gelegenen Helpter Berge (179 m). In einigen Landstrichen zeigt der Landrücken ein anmutiges Landschafts- hild. Die überaus zahlreichen Seen, unter denen der Müritz-See der grösste ist, bilden in ihrer waldigen Umrahmung seinen Haupt- schmuck. Es giebt in ihm sogar eine mecklenburgische Schweiz, nämlich die Gegend zwischen dem M a 1 c h i n e r - und Krakower See. Auch die Umgegend des F e 1 d h e r g e s ist von 1 a n d s c h a f 11 i c h e r S c h ö n h e i t. Anderseits fehlt es jedoch auch nicht an grossen Heidegebieten, die nur mit Heidekraut und Kiefergehölz bewachsen sind, wie auch nicht an s u m- pfigen Mooren. In keinem Gebiete Norddeutschlands lassen sich die Spuren der früheren, zweimaligen Vereisung so deutlich erkennen, wie auf der mecklenburgi- schen Seenplatte. Zehn Geschiebestreifen durchziehen das Land und zeigen die Richtung an, der die Gletscher bei ihrem Voranschreiten und Zurück- weichen gefolgt sind. Die pominersche Seenplatte. Oestlich der Oder erhebt sich ein anderer Landrücken von der nämlichen landschaftlichen Erscheinung, die pommer s che Seenplatte, die durchschnittlich 100—200 m hoch gelegen ist und im Turtnberg sogar zu 331 m ansteigt.

10. Die deutschen Landschaften - S. 372

1896 - Trier : Lintz
372 Die deutschen Landschaften. den Landseen der mecklenburgischen Seenplatte hat der Miiritz- See (133 qkm), unter denen der pommerschen der Madüe-See (37 qkm), den grössten Flächeninhalt. Der grösste der Strand- seen, die in langer Reihe längs der hin ter pommer sehen Küste liegen, ist der Leba-See (73 qkm). Das Meer: (lie Ostsee (s. S. 357). Die Ostsee greift in der pommerschen Bucht, von der durch die Inseln Usedom und Wollin das Oder-Haff abgetrennt wird, tief in die Landschaft ein. Von der Odermündung aus er- streckt sich die Küste Vorpommerns in nordwestlicher und die Hinterpommerns in nordöstlicher Richtung hin. Während letztere gar keine Buchtenbildung zeigt, ist erstere ziemlich reich gegliedert. Ihr sind die grosse, vielgestaltige Insel R üg e n und die Halbinsel Zingst vorgelagert. Die bedeutendsten Buchten sind die von Greifswalde südlich der Insel Rügen und die von Barth südlich der Halbinsel Zingst. b. Die Auffassung des Gesamtbildes der Landschaft. Das Gebiet ist ein Tiefland, das sich längs der Ostsee- küste erstreckt. Durch das O d e r t h a 1 wird es in eine west- liche und eine östliche Hälfte geteilt, die sich in der Gestal- tung ihrer Oberfläche fast vollständig gleichen. Sowohl Vo r p o m- mern und Mecklenburg, die linke Oderseite, als auch H i n te r- pommern, die rechte Oderseite, wird von einem niedrigen, seenreichen Landrücken durchzogen. Dort erhebt sich die mecklenburgische (mittl. Erhebung 50 —100 m), hier die pommersche S e e n p 1 a 11 e (100—200 m). Während der Land- rücken in der westlichen Hälfte der Landschaft in ziemlicher Ent- fernung von dem Ostseestrande hinstreicht, so dass sich zwischen ihm und diesem noch ein breiter Tieflandstreifen befindet, nähert er sich in der östlichen Hälfte mehr und mehr der Küste und er- reicht diese an seinem Nordostrande. In dieser Gestaltung der Landschaft liegt es begründet, dass sich ihr W a ss e r a bf 1 u s s nicht in der grossen Stromrinne der Oder sammelt, sondern in zahlreichen klein e'n Küstenflüssen seinen Weg zum Meere sucht. 2. Die Betrachtung der menschlichen Kultur- verhältnisse in der Landschaft. a. Die Erwerbsverhältnisse in den einzelnen Gebieten und Begrün- dung ihrer Entwicklung. Für unsere Untersuchung über den An bau wert des Gebietes passt ein Vergleich mit der schleswig-holsteinischen Seenplatte.
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