14
Deutschland.
links die Glatzer Neiße, die Katzbach, der Bober und die Görlitzer
Neiße, rechts die Kloduitz, Malapaue, Bartsch und Warthe
(mit der Obra und Netze).
Der östlichste Teil des Norddeutschen Tieflandes wird
durch die Weichsel, den Pregel und die Memel entwässert. Die
Weichsel, die links die Brahe aufnimmt, tritt als stattlicher Strom
in das deutsche Gebiet ein, und die Memel gehört diesem nur mit
dem untersten Laufe an. Der Pregel kann nur als Küstenfluß gelten;
er nimmt links die Alle auf.
Mündung und Mllndungsform. Während die Donan den
weiten Weg zum Schwarzen Meere suchen muß, münden Rhein,
Ems, Weser und Elbe in die Nordsee, Oder, Weichsel, Pregel und
Memel iu die Ostsee.
Die Form der Mündung ist sehr verschieden. Der Rhein
bildet auf holländischem Boden ein großes Delta. Ebenso bilden
Weichsel und Memel ein Delta, die Weichsel, indem sie die Nogat
entsendet, die Memel, indem sie sich in Gilge und Ruß teilt. Die
Oder mündet in das Stettiner Haff, nachdem sie sich ebenfalls
vorher geteilt hat. Die Inseln Ilsedom und Wollin sperren ihre
Mündung und lassen nur die drei schmalen Ausgänge der Peene,
Swine und Dievenow frei. Sobald die Oder mit ihrem Schlamme
das Stettiner Haff ausgefüllt hat, ist das große Oderdelta fertig.
Auch die Nogat und der Pregel, sowie die Memel münden in ein
Haff, jene beiden in das Frische, diese in das Kurische Haff.
Die Ems, Weser, Elbe und der kleine Küstenflnß Eider haben
eine Trichtermündung, die durch die ein- und ausströmende Flut
der Nordsee offengehalten wird. Die Mündung des Pregel und des
Küstenflüßchens Trave zeigt ebenfalls Trichterform.
Seen. Durch ihren Reichtum an Seen zeichnen sich zwei
Gebiete Deutschlands aus, der Nordrand der Alpen, also der südliche
Teil der Schwäbisch-bayerischen Hochebene, und der Baltische
Landrücken. In beiden Gebieten ist der Seenreichtum auf die einstige
Vergletscherung zurückzuführen. Der Baltische Landrücken ist so
reich an Seen, daß seine einzelnen Teile auch als Seenplatten
bezeichnet werden. Von andern Arten von Seen, die in Deutschland
vorkommen, seien noch genannt die Kraterseen und die Strandseen..
Die Kraterseen haben sich auf dem Kraterboden erloschener Vulkane
gebildet, wie die Maare der Eifel. Die Strandseen haben die gleiche
Entstehung wie die Haffe; sie siud also Wasserbecken, die durch die
Schlammablagerung einmündender Flüsse und des Meeres vou letztenn
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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Extrahierte Personennamen: Bartsch
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Donan Rhein Nordsee Rhein Wollin Kurische_Haff Küstenflüßchens_Trave Deutschlands Baltische
Landrücken Deutschland
114
Grundzüge der allgemeinen Erdkunde.
Abb. 27. Talformen.
a) V-förmiges Tal, b) v-förmiges Tal,
c) Terrassental, d) Muldental.
gleichung der Gefällunterschiede. Ströme, die dies bald erreicht haben,
nennt man fertige, die anderen unfertige Ströme. Stromschnellen
und Wasserfälle bezeichnen die unfertigsten Stellen des Stromlaufes.
Jeder Wasserfall wandert rückwärts, der Niagara-Fall z. B. auf der
kanadischen Seite jährlich um 66 cm.
Die großartigsten Beispiele der Fluß-
ausuaguug sind die Durchbruchs-
täler und die Canons (kanjon)
oder Schluchtentäler. Durchbruchs-
täler sind häufig durch die Arbeit
rückwärtsschreitender Wasserfälle ent-
standen. Die Caüonbilduug setzt am
Steilrande des Tafellandes ein und
schreitet vou dort rückwärts vor.
Das großartigste Canontal ist das
des Colorado in Nordamerika, das
bis zu 2000 m tief ist. (Bilderanh.
19.) Talterrassen zeigen an, daß
nach Zeiten geringer Ausuaguugs-
tätigkeit solche schnellerer Vertiefung
des Tales folgten. Vermag der Fluß
durch sein starkes Gefälle mehr Erd-
stoffe fortzuführen, als ihm zugeführt
werden, so entsteht ein V-förmiges
Tal, überwiegt aber die Ablagerung,
so bildet sich das Muldental.
Zwischen beiden steht die durch
Gletscherausuaguug erbreiterte Ii-
Form. (Abb. 27.)
Uferbildung. Auf dem Unter-
laufe der Ströme hört zwar die Ver-
tiefung, nicht aber die Erbreiteruug
des Flußbettes auf. Jede Biegung
des Stromes regt ihn an, das äußere
Ufer anzugreifen, während die ruhige
Strömung am anderen Ufer eine
Ablagerung neuen Laudes gestattet. So bildet sich abwechselnd auf der
eiueu Seite eiu Steilufer, das immer mehr schwindet, und auf der
andern ein Flachufer (Abb. 28), das im steten Wachsen begriffen ist.
Drängen vorherrschende Winde die Flußströmnng fast stets nach der einen
Abb. 23. Seitenarbeit der Flüsse.
1. Steilufer, 2. Flachufer, 3. Stromstrich.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
42
Kartographie.
bb) Die abwickelbaren Entwürfe.
Anstatt die Oberfläche der Erdkugel auf eine andere ebene
Fläche zu projicieren, versuchte man auch, dieselbe abzuwickeln.
Da aber eine Kugel nicht abwickelbar ist, übertrug man ihre Ober-
fläche auf andere Körper, besonders auf Zylinder und Kegel,
deren Oberfläche leicht abgewickelt werden kann und dann als
flache Karte erscheint.
«) Die Zylinder-Projektion.
§ 31. Die stereographische oder Zentralprojektion der Erdoberfläche
Ausführung^- läßt sich so ausführen, daß man sich um die Erdkugel sechs den
weise- Innenflächen eines hohlen Würfels entsprechende Tangentialebenen
gelegt denkt. Geht man dann in der Vorstellung einen Schritt
weiter und denkt sich die Zahl der Seitenflächen, die beim Würfel
vier beträgt, bis ins Unendliche vermehrt, so erhält man einen
Zylinder, dessen Umfang dem Erdäquator entspricht. Indem
man die Zylinderfläche abwickelt, erhält man die Karte.
Die Höhe des Zylindermantels oder die Höhe der Karte hängt
von der Wahl des Augenpunktes ab. Legt man diesen in
den Mittelpunkt der Erde, so erhält man zwei kreisförmige Polar-
ebenen und einen Zylindermantel, dessen Höhe gleich dem Kugel-
durchmesser ist, während seine Länge 3,14 mal soviel beträgt.
Legt man den Augenpunkt in den Endpunkt des Erddurchmessers,
so wird der Zylindermantel nach oben und unten wesentlich ver-
längert, während die beiden Polarebenen fortfallen.
Eigenschaften. Parallel kreise und Meridiane erscheinen auf dem
Zylindermantel als rechtwinkelig sich schneidende Geraden.
Die Projektion ist also winkeltreu, aber nicht flächentreu
und, vom Äquator abgesehen, auch nicht längentreu.
Herstellung Flächentreue läßt sich herstellen. Man zeichnet
Flächentreue, die Parallelkreise in den Abständen, die sie bei der orthograph-
ischen Parallelprojektion erhalten, und verlängert sie bis zur Länge
des Äquators. Der so entstehende Zylindermantel bildet ein
schmales Rechteck, dessen Flächeninhalt dem der Kugel-
oberfläche gleich ist (4r2x). Diese iso-zylinderische
Projektion (v. griech. isos = gleich) stammt von Lambert. Auf
ihr bilden nur die Netzmaschen am Äquator Quadrate.
^pfatikarte^'6 Zeichnet man alle Netzmaschen als Quadrate so entsteht die
quadratische Plattkarte. Auf dieser entsprechen alle Abstände
vom Äquator nach N und S hin der Wirklichkeit; die Karte ist
also mitteabstandstreu. Mit der wachsenden Entfernung vom
Äquator müssen sich auf der Karte aber große Verzerrungen
in westöstlicher Richtung ergeben. Um diese zu mildern,
dachte man sich den Zylindermantel nicht am Äquator um die
Erdkugel gelegt, sondern in höherer Breite diese schneidend. Da
aber in höherer Breite die Meridiane einen geringeren Abstand
als die Parallelkreise haben, so entstand auf diese Weise keine
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
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Die oberrlieinsche Tiefebene.
169
der g gefördert. In Karlsruhe und Darmstadt befinden
sich technische Hochschulen.
Rückblick auf frühere Kulturzeiten.
Von den ältesten Kulturzeiten, von der Stein-, Bronze- und
Eisenzeit, haben uns ebenso wie in den Nachbarlandschaften
zahlreiche Funde Kenntnis gegeben. Vor dem Eindringen der
Römer müssen die Bewohner schon auf einer ziemlich hohen
Kulturstufe gestanden haben. Die aus den Hügelgräbern
jener Zeit zu tage geförderten Gegenstände, wie Waffen, Ge-
räte und Schmucksachen, die teils aus Bronze, teils aus
Eisen oder gar aus Gold und Bernstein verfertigt waren,
verraten geschickte Hände und lassen auch einen Handelsverkehr
mit entfernt wohnenden Völkern vermuten. Es scheint, dass da-
mals die Gebirge noch gar nicht oder wenig bewohnt waren ;
denn fast nur in der Ebene wurden Reste vorrömischer Kultur
gefunden.
Die Römer zogen das schöne Gebiet ganz in den Bereich
ihrer Herrschaft. Schnell fasste in ihm ihre hohe Kultur festen
Fuss, und von römischer Kulturarbeit haben auch spätere
Zeiten noch Gewinn gezogen. Auf den sonnigen Abhängen der
Gebirge pflanzten die Römer die edle Weinrebe und anderes
Edelobst an, im Odenwalde benutzten sie schon die wertvollen
Syenitsteinbrüche, in denen noch heute riesige, von Römer -
hand behauene Steine (so die Riesensäule und der Altarstein)
liegen; sie legten ferner Lands trass en an und erbauten zahl-
reiche Kast elle, aus denen städtische Ansiedelungen, wie Baden,
Breisach, Pforzheim, Strassburg, Zabern, Mainz,
Kastell u. a. erwuchsen.
In den Stürmen der Völkerwanderung unterlag die
römische Herrschaft den nach Süden vordringenden germani-
schen Vo 1 k s s tä m m en. In die Landschaft teilten sich jetzt die
Allemannen und die Franken. Erst.ere nahmen die südlichen,
letztere die nördlichen Gebiete in Besitz, welche Verteilung sich
auch heute noch sowohl in der Sprache der Bewohner als auch in
der Hausanlage zu erkennen giebt. Von den beiden Stämmen ge-
wannen durch den Sieg des Königs Chlodwig die Franken die
Oberhand. Das von den Allemannen bewohnte Gebiet wurde dem
m ä c h t i g e n F r a n k e n r e i c h e als ein allemannisches Her-
zogtum einverleibt. Die fränkische Kultur, welche auch
die Segnungen des Christentums brachte, gelangte am
Rheinstrome zur vollen Entfaltung.
Der Aufschwung, den in der zweiten Hälfte des Mittelalters
das deutsche Städteleben machte, betraf namentlich die
Städte der oberrheinischen Tiefebene. Glänzende Zeiten sahen die
Städte Strassburg, Worms, Speyer, Mainz und Frank-
furt, in denen sich ein grosses Stück der deutschen Ge-
Kerp, begründ.-vergleich. Erdkunde, I. Bd.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Das schwäbisch-fränkische Stufenland.
189
Ihre Aufgabe ist es, das gewaltige Floss, das gewöhnlich ruhig den Strom
hinuntertreibt, seltener von einem kleinen Dampfer gezogen wird, in der
richtigen Fahrstrasse zu halten. Zum Steuern sind an ihm vorn und
hinten grosse Ruder von ungeheurer Länge angebracht. An jedem Ruder
stehen 2 — 4 Männer. Laut zählen die Flösser bei der Arbeit, und taktmässig
folgen die Ruderschläge.
Dem Flosse fährt stets ein Nachen eine weite Strecke voraus, der sogen.
Wahrschaunachen, der die Schiffe benachrichtigen soll, damit sie recht-
zeitig ausweichen können. Man erkennt ihn an einem Fähnchen, auf welchem
schwarze und rote Quadrate abgezeichnet sind.
Rei Anbruch der Dunkelheit legt sich das Floss in der Nähe des Ufers an
eine geschützte Stelle vor Anker. Am andern Morgen werden in aller Frühe
die Anker gelichtet, und die Fahrt geht voran. Endlich ist die Stadt er-
reicht. wohin das Holz an einen Holzhändler verkauft wird. Das Floss wird
auseinander genommen, und die Flösser kehren in ihre Heimat zurück, um bald
wieder eine neue Stromreise anzutreten.
Der B un t s an d s tei n ist ein vorzüglicher Baustoff. Da
der Main einen leichten Versand ermöglicht und die am Ünter-
lauf dieses Flusses, sowie am Rheinstrome gelegenen Städte, be-
sonders Frankfurt und Mainz, viele Bausteine gebrauchen,
lag nichts näher, als Steinbrüche in Betrieb zu setzen. Wenn wir
dem Mainflusse auf der Strecke, wo er in grosser Biegung den
Spessart umfliesst, nachfolgen, so schaut unser Blick fast überall
die scharfen Umrisse von Sandsteinbrüchen. — Reger Betrieb
von Sandsteinbrüchen.
Bei Klingenberg am Main lagert ein guter, in der
Töpferkunst sehr brauchbarer Thon, der viel zur Ausfuhr,
namentlich nach Amerika, gelangt. — Thongewinnung.
Der Stadt Klingenberg, in deren Besitz die Thonlager sind, bringen
diese so viel ein, dass die Bürger keine Gemeindesteuern zuzahlen brau-
chen, ja jedes Jahr noch etwas Klingendes erhalten,
Obschon das Ab fors ten und Aufforsten der Wal-
dungen, die Bearbeitung und der Versand des Holzes,
sowie der Betrieb der Steinbrüche und Thongruben,
viele Tausend Menschen b es chä ft ig e n und ernähren, ist doch
im ganzem die Bevö lkeru n g des Spessart, da sonstige Erwerbs-
zweige fast gänzlich fehlen, eine geringe (etwa 50 E. auf 1 qkm).
Von der Armut, die unter den Bewohnern vielfach herrscht, giebt
die Armseligkeit der Wohnhäuser Kunde.
Die Rhön.
Iii ihrem nördlichen und südlichen Teile zeigt die Rhön grosse
landschaftliche Verschiedenheiten. Ein gleicher Ge-
gensatz besteht infolgedessen auch in den Kulturverhält-
nissen der beiden Gebirgsteile.
Die hohe Rhön. Ihre hochgelegenen Flächen sind entweder
felsig-kahl oder mit Wiesen und Mooren bedeckt. Das Klima
ist ein rauhes (mittl. Sommert, nur 14—15 o G), und feuchte Nebel-
wolken hüllen fast immer die Berge ein (jährliche Regenmenge über
85 cm). — Kein Anbau ist dort möglich; die frühern
Buchen w aid ungen sind jetzt verschwunden.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
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Extrahierte Personennamen: Klingenberg
Extrahierte Ortsnamen: Main Ünter- Rheinstrome Frankfurt Mainz Mainflusse Main Amerika Klingenberg
Das rhein. Schiefergebirge und die niederrhein. Tiefebene.
213
allerlei wollenen Geweben (Streich- und Kammgarnstoffen, Möbelstoffen,
Tischdecken und besonders dem Futterstoffe Zanella), während in Barmen die
Band Wirkerei (Herstellung von Bändern), die Biem endre her e i (das
Flechten von Litzen und Kordeln) und die Knopfverfertigung in hoher
Blüte stehen.
Es wurden vorher nur die Industriezweige erwähnt, die
nacheinander dem Gewerbe der beiden Städte das Hauptge-
präge gegeben haben. Ausser den genannten entwickelten sich
noch viele andere Zweige der gewerblichen Thätigkeit, z. B.
die Türkischrot-Färberei, die eine so hohe Ausbildung
erhielt, dass sie sogar die türkischen Gewebe vom europäischen
Markte verdrängte. Ein Sachse, der sich auf der Rückreise aus
der Türkei befand, verkaufte in Elberfeld das Geheimnis der Be-
reitung dieser Farbe für eine geringe Summe. Auch heute sind
die chemischen F a b r i k e n Elberfelds, die Farbstoffe herstellen,
bedeutend, und in neuerer Zeit hat die dortige K utt u n f ä rb e r e i
Weltruf erlangt.
Die in Elberfeld und Barmen betriebenen Gewerbe sind
in ihrer Verbreitung nicht auf diese beiden Städte beschränkt ge-
blieben. Orte, wo die Verfertigung von wollenen, halb-
wollenen, baumwollenen oder seidenen Stoffen betrie-
den wird, und die also dem El der fei d-Barmener Gewerbe-
bezirk eingegliedert werden können, sind noch namentlich Langen-
berg, Wülfrath, Mettmann, Ratingen, Haan, Hilden,
Leichlingen, Burscheid, Wermelskirchen (11 774 E.)
u. a. Im obern Wupperthale, z. B. in den Städten und Be-
zirken Lennep (10 427 E.), Lüttringhausen (10 498 E.), Rade-
vormwalde (10 237 E.); Hückeswagen und Wipperfürth
hat insbesondere die Tuch Verfertigung eine starke Verbreitung
gefunden. Für Wollen- und Baumwollen-Verarbeitung giebt es
ferner in dem angrenzenden Bezirke Gummersbach (10 010 E.)
noch in manchen Orten bedeutende Betriebe.
Nächst Elberfeld und Barmen sind Solingen (36 540 E.)
und Remscheid (40 371 E.) die gewerbreichsten Städte des
Wuppergebietes. Der Gewerbfleiss macht sich aber in ihnen auf
einem ganz andern Gebiete geltend. Eisen und Stahl sind hier
zur Herrschaft gelangt, und statt des Schnurrens und Geklappers
der Webstühle hören wir das Rauschen der Wasserräder in den
Schleifmühlen und das Pochen und Hämmern in den Schmieden.
— In Solingen und Remscheid berühmtes Eisen- und
Stahlgewerbe.
Jede der beiden Städte verfertigt andere Gegenstände. In Solingen
ist die Waffenschmiedekunst, sowie die Herstellung von Messern,
Gabeln, Scheren. S c h i r m g e s t e 11 e n u. s. w. zu hause, in Remscheid
beschäftigt man sich dagegen mit der Verfertigung von feinern und gröbern
F is en- und Stahl waaren, z. B. von Haus- und Küchengeräten,
Ackergeräten, besonders Sicheln und Sensen, ferner von Schlitt-
schuhen, Sporen, Bügeln und Werkzeugen aller Art. Während in
Solingen sich die Arbeitsteilung herausgebildet hat und also viele Hände
an den einzelnen Gegenständen arbeiten, werden diese in Remscheid sogleich
in der nämlichen Werkstätte fertiggestellt. Die Solinger und Bern-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Das rhein. Schiefergebirge und die niederrhein. Tiefebene.
215
nete Eisenerze. Das Grosseisengewerbe hat seinen Haupt sitz
im Dortmund (89 663 E.), wo sich das grosse Eisenwerk „Dort-
munder Union" befindet, in Bochum (47 706 E.), wo der
„Bochumer Gussstahl" tausende Arbeiter in seinen ausge-
dehnten Fabrikanlagen beschäftigt, in Esse n (78 706 E.), das in
der Krupp'sehen Gussstahlfabrik die grösste Fabrikanlage
der Welt besitzt, in Ruhrort (11 099 E.), wo das grosse Eisen-
werk „Phönix" in Betrieb ist, sowie in den Städten Duisburg
(59 285 E.), Mülheim a. d. Ruhr (27 903 E.), Oberhaus en
(25 249 E.), Gelsenkirchen (28 057 E.), Witten (26 310 E.),
Hagen (35428 E.), Hörde (16 346 E.) und Hamm (a. d. Lippe
mit 24 969 E.).
Die giossartigen Krupp'sehen Fabrikanlagen sind ans kleinen
Anfängen hervorgegangen. Der Grossvater des jetzigen Besitzers, Friedrich
Krupp, gründete im Jahre 1810 in Essen eine kleine Gussstahlfa h rik.
Aber sein Unternehmen hatte nur geringen Erfolg. Erst sein Sohn, Alfred
Krupp, brachte dasselbe durch Fleiss und Ausdauer auf die Höhe. Besonders
begründeten die zuerst von ihm verfertigten und in späterer Zeit immer mehr
vervollkommneten Gussstahlkanonen den Weltruf seines Namens. Den
ersten Erfolg erzielte Krupp im Jahre 1851 auf der Weltausstellung in
London, wo er den grössten Tiegelgussblock und eine Sechspfünder-Gussstahl-
kanone ausstellte. Auf der Pariser Aussstellung im Jahre 1867 erregte
sein 50 000 kg schweres Biesengeschütz gewaltiges Aufsehen Aber weit
übertroffen wurde dieses durch eine 72 000 kg schwere Kanone, die er 1880 auf
der G e w e r b e - A uss t e 11 un g in Düsseldorf ausstellte, und die höchsten
Triumpf'e feierte die auf den jetzigen Besitzer Friedrich Alfred Krupp
übergegangene Kanonenwerkstätte auf der jüngsten Weltausstellung 1893
in Chi kago mit dem dort ausgestellten Biesengeschütze. Mehr als 30 Staaten
sind heute mit Krupp'schen Geschützen ausgerüstet.
Die Gussstahlfabrik von Krupp hat eine grössere Ausdehnung als
manche mittelgrosse Stadt. Eine Chaussee durchschneidet die Fabrikanlagen von
Westen nach Osten. In der südlichen Hälfte befinden sich das grosse Dampf-
kesselhaus, die Fabrikgasanstalt, der Wasserturm u. s. w. Auf
der andern Seite der Chaussee liegen die Kanonenwerkstätten, ferner
der mächtige Schmelz bau und viele andere Fabrikgebäude. Hier verrichten
die gewaltigen B i es en h ä m m er, die das Schmieden der grossen Gussstahl-
blöcke ausführen, ihre laute Arbeit, von der die Erde erschüttert wird und die
benachbarten Gebäude erzittern. Die vollkommensten neuern Maschineneinrich-
tungen sind in den Dienst der menschlichen Arbeit gestellt, die ohne die Hilfe
der Naturkräfte nicht im stände sein würde, aus den rohen Stoffen der Natur die
grossen Werke zu schaffen, die wir hier voll Staunen bewundern müssen.
Ueber 12 000 Arbeiter sind auf der Gussstahlfabrik beschäftigt, über
8000 noch ausserdem in den Bergwerken und auf den Eisenhütten, die
Krupp in verschiedenen Gegenden besitzt. Für die Wohlfahrt der Arbeiter
und Beamten ist durch den Bau von Wohnungen, durch die Einrich-
tung von Konsum an stalten und Speisesälen, von Krankenhäusern,
von Kranken- und Pensionskassen aufs beste gesorgt worden. Die
A r b e i te r st a d t im .Westend" der Fabrik ist mit allen städtischen Ein-
richtungen versehen. Sie wird von breiten Strassen, die mit Baumreihen be-
pflanzt sind, durchschnitten und hat Marktplätze, Schulgebäude, Wasser- und
Gasleitung. Alle diese Einrichtungen bekunden, wie sehr dem Besitzer
dieser grössten Fabrik der Welt die Sorge für das Wohl seiner
Arbeiter am Herzen liegt.
In den früher genannten Orten hat vornehmlich das Gross-
eisengewerbe, das sich mit der Verfertigung von Eis enbah n-
schienen, Dampfkesseln, Vv agen aclis en, Radreifen,
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Personennamen: Hagen Friedrich
Krupp Friedrich Alfred
Krupp Friedrich_Alfred_Krupp Friedrich Krupp
362
Die deutschen Landschaften.
entwickelt sich vor unsern Augen. Hier hebt ein Dampfkrahnen
grosse Warenballen aus dem Rumpfe eines Schiffes, dort rollen starke
Hafenarbeiter schwere Fässer zum Einladen herbei, und die lauten Rufe und
Kommandoworte werden übertönt von dem schrillen Pfiff der Eisenbahnlokomo-
tive, die auf dem an der hintern Seite des Lagerschuppens laufenden Geleise
neue Frachtgüter herbeischleppt*). Nachdem wir von einer Erlaubnisskarte für
den Besuch eines der Riesendampfer Gebrauch gemacht haben, besteigen wir
wieder ein Hafenschiffchen und fahren hinüber zu dem auf der andern Seite des
Segelschiffhafens liegenden A si a quais. Wir landen an seiner Endspitze, auf
dem K r a h n s h öf t, wo der riesigste der Dampfkrahnen, der 150 Tonnen
Gewicht zu heben vermag, seine Arbeit verrichtet. In den langen Schuppen-
reihen des Asiaquais gewahren wir das gleiche emsige Schaffen, und ebenso ge-
waltige Schiffskolosse fesseln unsern Blick. Ueber 100 der grössten Seeschiffe
vermag der Segelschiffhafen zu fassen. Auf demselben Wege führt uns das
Hafenschiffchen wieder zurück zur Landungsbrücke am Niederhafen. Noch ein-
mal lassen wir die Hauptzüge des wechselreichen Hafenbildes auf uns einwirken.
Dann wandern wir an den im Innern Hamburgs laufenden Kanälen ent-
lang. Ueberall herrscht das gleiche rege Schiffahrtstreiben. Hunderte
von kleineren Fahrzeugen beleben hier die engen, von hohen, altertümlichen
Häusern eingeschlossenen Wasserstrassen.
Auch aus dem ganzen Geschäftsleben der grossen Stadt ersehen wir,
welche hohe Bedeutung die Schiffahrt für das Erwerbsleben der Hamburger Be-
völkerung hat. Die M at r os e n s eh e n k en , diegeschäfte für den Verkauf von
Schiffahrtsgegenständen sind in den alten Stadtteilen vorherrschend.
Die Industrie Hamburgs ist nur auf den Gebieten hervor-
ragend, die zur Schiffahrt in engster Beziehung stehen. In-
dustriezweige, deren Entwicklung für diese nötig war, sind der
Schiffsbau, die Eisengiesserei, die Kesselschmiederei, der Ma-
schinenbau, die Herstellung von Zeitmass- und andern op-
tischen Instrumenten u. s. w. Die grossartigen Anlagen für die
Schiffsbauthätigkeit, die W erfte und Docks, wie auch die meisten
der Maschinenfabriken und K e s s e 1 schmi eden befinden sich
am Südufer der Elbe, auf dem Kleinen Gras brock, dem
K u h - und Steinwärder, welche die nördlichen Bezirke des
Freihafengebietes bilden.
Mehr als Hamburg ist die Nachbarstadt Altona (143 242 E.),
insbesondere deren Stadtteil Ottensen der Sitz einer regen G e-
werbthätigkeit geworden ist. Es wird daselbst ebenfalls vor-
nehmlich das Eisengewerbe, die Kesselschmiederei und der Ma-
schinenbau betrieben. Nächstdem ist die Zigarrenverfertigung,
die auch in Hamburg selbst ziemlich stark betrieben wird, am
bedeutendsten. Ferner liefert das Altonaer Gewerbe G1 as wa r en ,
Papier, Segel, Wollstoffe, Hüte, Schuhwaren, Roh-
und Goldleisten, Möbel, Fässer u. s. w.
Dem Hamburg-Altonaer Gewerbebezirke sind auch
die Städte Harburg (35 081 E.), das bedeutende Schiffahrt und
deshalb auch regen Schiffsbau treibt, ferner Palmkern- und
Kokosnussfabriken, sowie Gummi- und Guttaperchafabri-
ken besitzt, Wandsbeck (20571 E.), wo namentlich eine grosse
Dampfbrennerei und Presshefefabrik, sowie Gerbereien und
*) Alle Quais des Hamburger Hafens stehen durch Schienengeleise mit
sämtlichen Bahnhöfen der Stadt in Verbindung.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
370
Die deutschen Landschaften.
Xv. Das Tiefland der untern Oder.
Die Küste der Ostsee zieht sich von der Kieler Bucht an in
vorwiegend östlicher Richtung hin und begrenzt eine Tieflandschaft,
durch welche die Oder nach Norden zum Meere abfliesst. Dieses
Tiefland der untern Oder schliesst sich also ostwärts an
das der untern Elbe an und ist eine Küstenlandschaft der Ost-
see. Zum Tiefland der mittlem Elbe und Oder hat es eine nörd-
liche Lage.
1. Die Vorführung und Schilderung der
natürlichen Landschaft.
a. Die Auffassung der einzelnen Gegenstände.
aa. Die Bodenerhebungen.
Die mecklenburgische Seenplatte.
Der Landrücken streicht in westlicher Richtung von
der Oder bis zur Elbe hin. Seine durchschnittliche
H öhe beträgt im Osten etwa 100 m, im Westen weniger als
50 m. Ihm sind mehrere, ebenfalls von Osten nach Westen
gerichtete Höhenzüge aufgesetzt, von denen jedoch nur die mittlem
deutlich ausgeprägt sind, während die nördlichen und südlichen
durch Flussläufe und Seenflächen in einzelne Hügel-
gruppe n geteilt erscheinen. Die höchsten Erhebungen sind die im
Osten gelegenen Helpter Berge (179 m).
In einigen Landstrichen zeigt der Landrücken ein anmutiges Landschafts-
hild. Die überaus zahlreichen Seen, unter denen der Müritz-See
der grösste ist, bilden in ihrer waldigen Umrahmung seinen Haupt-
schmuck. Es giebt in ihm sogar eine mecklenburgische Schweiz,
nämlich die Gegend zwischen dem M a 1 c h i n e r - und Krakower See. Auch
die Umgegend des F e 1 d h e r g e s ist von 1 a n d s c h a f 11 i c h e r S c h ö n h e i t.
Anderseits fehlt es jedoch auch nicht an grossen Heidegebieten, die
nur mit Heidekraut und Kiefergehölz bewachsen sind, wie auch nicht an s u m-
pfigen Mooren.
In keinem Gebiete Norddeutschlands lassen sich die Spuren der früheren,
zweimaligen Vereisung so deutlich erkennen, wie auf der mecklenburgi-
schen Seenplatte. Zehn Geschiebestreifen durchziehen das Land und
zeigen die Richtung an, der die Gletscher bei ihrem Voranschreiten und Zurück-
weichen gefolgt sind.
Die pominersche Seenplatte.
Oestlich der Oder erhebt sich ein anderer Landrücken von
der nämlichen landschaftlichen Erscheinung, die pommer s che
Seenplatte, die durchschnittlich 100—200 m hoch gelegen ist
und im Turtnberg sogar zu 331 m ansteigt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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372
Die deutschen Landschaften.
den Landseen der mecklenburgischen Seenplatte hat der Miiritz-
See (133 qkm), unter denen der pommerschen der Madüe-See
(37 qkm), den grössten Flächeninhalt. Der grösste der Strand-
seen, die in langer Reihe längs der hin ter pommer sehen Küste
liegen, ist der Leba-See (73 qkm).
Das Meer: (lie Ostsee (s. S. 357).
Die Ostsee greift in der pommerschen Bucht, von der
durch die Inseln Usedom und Wollin das Oder-Haff abgetrennt
wird, tief in die Landschaft ein. Von der Odermündung aus er-
streckt sich die Küste Vorpommerns in nordwestlicher und die
Hinterpommerns in nordöstlicher Richtung hin. Während letztere
gar keine Buchtenbildung zeigt, ist erstere ziemlich reich
gegliedert. Ihr sind die grosse, vielgestaltige Insel R üg e n und
die Halbinsel Zingst vorgelagert. Die bedeutendsten Buchten
sind die von Greifswalde südlich der Insel Rügen und die von
Barth südlich der Halbinsel Zingst.
b. Die Auffassung des Gesamtbildes der Landschaft.
Das Gebiet ist ein Tiefland, das sich längs der Ostsee-
küste erstreckt. Durch das O d e r t h a 1 wird es in eine west-
liche und eine östliche Hälfte geteilt, die sich in der Gestal-
tung ihrer Oberfläche fast vollständig gleichen. Sowohl Vo r p o m-
mern und Mecklenburg, die linke Oderseite, als auch H i n te r-
pommern, die rechte Oderseite, wird von einem niedrigen,
seenreichen Landrücken durchzogen. Dort erhebt sich
die mecklenburgische (mittl. Erhebung 50 —100 m), hier die
pommersche S e e n p 1 a 11 e (100—200 m). Während der Land-
rücken in der westlichen Hälfte der Landschaft in ziemlicher Ent-
fernung von dem Ostseestrande hinstreicht, so dass sich zwischen
ihm und diesem noch ein breiter Tieflandstreifen befindet, nähert
er sich in der östlichen Hälfte mehr und mehr der Küste und er-
reicht diese an seinem Nordostrande.
In dieser Gestaltung der Landschaft liegt es begründet, dass
sich ihr W a ss e r a bf 1 u s s nicht in der grossen Stromrinne der
Oder sammelt, sondern in zahlreichen klein e'n Küstenflüssen
seinen Weg zum Meere sucht.
2. Die Betrachtung der menschlichen Kultur-
verhältnisse in der Landschaft.
a. Die Erwerbsverhältnisse in den einzelnen Gebieten und Begrün-
dung ihrer Entwicklung.
Für unsere Untersuchung über den An bau wert des Gebietes
passt ein Vergleich mit der schleswig-holsteinischen Seenplatte.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]