1916 -
Trier
: Lintz
- Autor: Genniges, E., Buschmann, Johannes
- Sammlung: Lesebuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Literatur
- Geschlecht (WdK): Jungen
379
Zwischen dem schroffen Geklüft und des Meeres anschwellender Salzflut.
Lebet! Es lebten wie ihr des Geschlechts urälteste Väter,
Seit dies Eiland einst von dem Sitz der Sirene ^) sich losriß
Oder die Tochter Augusts hier süße Verbrechen beweintes.
V. Der Toü -es Larusch.
(1830.)
A. a. O.. I, S. 136.
Mutig stand an Persiens Grenzen Roms erprobtes Heer im Feld;
Carus saß in seinem Zelte, der den Purpur trug, ein Held.
Persiens Abgesandte beugten sich vor Roms erneuter Macht,
Flehn um Frieden an den Kaiser; doch der Kaiser wählt die Schlacht.
Kampfbegierig sind die Scharen, die er fern und nah beschied; 5
Durch das Heer aus tausend Kehlen ging das hohe Siegeslied:
„Weh den Persern! Römer kommen, Römer ziehn im Flug heran,
Rächen ihren Imperator, rächen dich, Valerian^).
Durch Verrat und Mißgeschick nur trugst du ein barbarisch Joch;
Aber starbst du auch im Kerker, deine Rächer leben noch! 10
Wenn zu Pferd stieg Artaxerxes, ungezähmten Stolz im Blick,
Setzte seinen Fuß der König auf Valerians Genick.
Ach, und Rom in seiner Schande, das vordem die Welt gewann,
Flehte zum Olymp um einen, flehte nur um einen Mann.
Aber Männer sind erstanden, Männer führen uns zur Schlacht; 15
Scipio, Marius und Pompejus sind aus ihrem Grab erwacht.
Unser Kaiser Aurelianus^) hat die Goten übermannt,
Welche deinen Wundertempel, Ephesus, zu Staub verbrannt 6).
Unser Kaiser Aurelianus hat die stolze Frau?) besiegt,
Welche nun im stillen Tibur ihre Schmach in Träume wiegt. 20
Probus8) führte seine Mauer durch des Nordens halbe Welt,
Neun Germanensürsten knieten vor dem röm'schen Kaiserzelt.
Carus, unser Imperator, sühnt nun auch die letzte Schmach,
Geht mit Heldenschritt voran uns, Heldenschritte folgen nach!"
So der Weihgesang. Und siehe, plötzlich steigt Gewölk empor, 25
Finsternis bedeckt den Himmel wie ein schwarzer Trauerflor.
Regen stürzt in wilden Güssen, grausenhaster Donner brüllt;
Keiner mehr erkennt den andern, alles ist in Nacht verhüllt.
Plötzlich zuckt ein Blitz vom Himmel. Biele stürzen bang herbei;
Denn im Zelt des Imperators hört man einen lauten Schrei. 30
Die Sage bezeichnete verschiedene Punkte der italischen Küste als Sitz der
Sirenen. So befand sich ein Tempel der Sirenen bei Sorrent, das Grabmal der
Sirene Parthenope bei Neapel. — 2) Julia wurde wegen ihres sittenlosen Lebenswandels
von ihrem Vater im Jahre 2 v. Chr. nach der Insel Pandateria (Ventotene) bei Neapel,
dann nach Rhegium (Reggio) verbannt. Hier starb sie 14 n. Chr. — 3) Marcus Aurelius
Carus, römischer Kaiser 282—283 n. Chr. — 4 5) Valerianus, römischer Kaiser 253—260
n. Chr., wurde 260 durch Verrat bei Edcssa von den Persern gefangen genommen. —
5) Aurelianus, römischer Kaiser 270—275 n. Chr. — 6 * 8j im Jahre 262 n. Chr. —
7) Zenobia, Königin von Palmyra (in Syrien), wurde in dem von 271—273 n. Chr.
dauernden Kriege besiegt und gefangen und lebte bis zu ihrem Tode in Tibur. —
8) Probus, römischer Kaiser 276—282 n. Chr.
1881 -
Trier
: Lintz
- Autor: Buschmann, Johannes
- Sammlung: Lesebuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Literatur
- Inhalt: Zeit: Mittelalter
- Geschlecht (WdK): Jungen
110
seines Reiches einzusetzen. Nun aber hat er seine Tochter früher dein Könige Turnus
versprochen und Lavinias Mutter will diesen nicht betrügen. Sie läßt ihn daher durch
einen Boten auffordern, dem Aeneas mit den Waffen in der Hand entgegenzutreten. In
dem Kampfe, der nun entbrennt, steht Kamilla, die jungfräuliche Königin der Vulkane,
auf seiten des Turnus, Evander von Spalante hingegen auf feiten des Aeneas.
Schrecklich wütet der Kampf. Da soll ein Zweikampf zwischen Aeneas und Turnus
entscheiden. Die Königin aber läßt ihre Tochter zu sich kommen und sucht sie für den
Turnus zu gewinnen; doch wie sehr sie auch in Lavinia dringt, das Herz der Jungfrau
ist für die Minne noch unempfänglich (siehe unten: 1); erst als sie den trojanischen
Helden erblickt, wird ihr das Geheimnis der Liebe kund. Sie entdeckt dem Aeneas ihre
Liebe und dieser, dadurch wunderbar gestärkt, siegt in dem Zweikampf. Nun wird Friede
geschlossen, Aeneas erhält Lavinia zur Gemahlin (siehe unten: 2), worüber sich die Königin
zu Tode grämt; Latinus tritt ihm das Reich ab, und er lebt nunmehr mit seiner geliebten
Lavinia in ungetrübtem Glück.
Ausgabe der Eneit: L. Ettmüller 1852.
1. Lavinias Gespräch mit ihrer Mutter.
unde in von rollte llazzen 8g.1t,
wand'er dich mit gewalt
hie wil erwerben
1. Mit michelme sinne
dö sprach diu kuneginne:
„scöne Lavine,
liebiu tohter mine,
nü mach ez killte so körnen,
daj dir din vater hat genomen
michel gut und ere.
Turnus der heit here,
der dinre minnen starke gert,
10. der is din vil wole wert,
daz is mir wole kunt.
und wardst du noch tüsent Stunt
also schone und also gut,
so mohtestü wol dinen müt
gerne an in keren
ich gan dir aller eren,
und wil, daz du in minnest
und daz du bekennest,
daz her ein edele vorste ist.
20. dar umbe warne ich dich des
umbe den heit lussam,
und wis Enease gram,
dem unsäligen Troiän,
der in ze tode wil erslän,
den, der dir is von herzen holt.
dar zuo kästü rehte scholt,
daz du im ungenädich sis
unde im neheine wis
niemer ere getüst:
30. want dü'z wole läzen müst 1
unde wil erben
dines vater riebe,
oh du sali dich e
unde wole welles tun,
tohter, so minne Turnün.“
„Wä mite sal ich in minnen?“
40. „Mit dem herzen und mit den sinnen.
„Sal ich im min herze geben?“
„Ja du!“ „Wie sold’ ich danne geleben?'
„Dü nesalt ez ime'so geben niht.“
„Waz oh ez niemer geschiht.“
„Und waz, tohter, ob ez tut?“
„Frowe, wie mohte ich minen müt
an einen man gelleren?“
„Diu minne sal dich'z leren.“
„Durch Got, wer ist diu minne?“
50. „Si ist von aneginne
gewaldich über die werlt al
unde immer me wesen sal
unze an den jungisten tach,
daz ir niemen nemach
neheine wis widerstän;
wände sie is so getan
daz man sie enhoret noh ensiht.“
„Frowe, der erkenne ih niht.“
„Du salt sie erkennen noch!“
2. Die Aeneas Hochzeit hielt.
1. Daz do der here Eneas
gefromvet unde geret was,
daz liez her do schinen
und sach frowen Lavinen
als dicke, als in luste:
her halste si unde kuste,
daz si von im gerne nam;
unz daz tagedink quam,
daz diu brutlouft wart.
10. michel wart diu ziivart.
dar quamen in allen siten
.die vorsten vile witen
in schiffen und an der strafen
und ritere üzer mazen.
die spilman und diu gerende diet,
die verstunden sich niet,
di werblichen lüte.
daz täten sie noch hüte,
da solch höchzit wäre:
20 gefrieschen sie daz märe,
si zogen allenthalben zo.
also täten sie ouch dö
die ez beten verneinen,
si mohten gerne dar körnen
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
. *
C, Calpurnius Pifo ,
Cos. A. M. yj69.
I .
L Calpurnius Pifo Cxfonius,
Cos. A. M. 3s01.
I
U Calpvrnivs Piso Caesonivt»
Cos. A. M. 3837#
„ L.
),, Calpurnius Pifo Csfbnius,
inglorius,
... — 1 1 — -
X* Calpurnius Pifo Casfonius.
Cos, A. M 3891.
—» ___A-----------
C. Calpurnius Pifo Frugi,
Cos. A. M, 3882.
L. Calpurnius Pifo Cxfonius
Cos. A. M. X9is.
, X, Calpurnius Pifo ,
Cos, A. C. 27,
X. Calpurnius Pifo ,
Cos. A. C. 57,
1, Calpurnius Pifo,
froconf. Africe,
... I
Calpurni^ -
P'ß ist bey dem Flora in, 11/; 5. unbekannt/
wer er eigentlich gewesen,
ist wiederum bey dem Floro lib.lllt.c.n.
der L.calpurnius Pifo Carfonius, f.cacfoninus,
auch des X. Calpurnii Pifonis Csefonii Syhn,
welcher A, Al. 3935. die Fhracier unter ihrem
Königevoloxrfc schlug/drausprafcsturvibis
wurde,und hiernechst eben der ist, an welchen
Horatius seineepistcl deartepoetha geschrie-
den. Er starba. c. 13. und ist seinegencaiogie
kurtz hiebevor unter dem dritten Litul &/<*
rnsehen.
ein Gallier undmann von grossemansehen
und vornehmen Geschlechts, rettete seinen
Bruder au- denr Gedränge der Feinde,wurde
aber selbst darüber erleget,welches, als es sein
Bruder sähe,machte er sich auch wieder unter
die Feinde und föchte, bis er auch blieb.
C. Pifo, ist bey dem 8ai!ustio,/e Bell. Caül.c,^’).
der O. Calpurnius Pifo, des L. Calpurnii Pifo-
nis Cafomi Svl)N, Welcher A. M. Z882. mit
dem Alan. Aciüo Giabriqnp Bürgermeister
war, und nachher Galliqm als Proconfül ad-
miniftrirte, verhielt sich aber so, daß er öffent-
lich verklaget wurde,und, wo ihn nicht Cicero
mit allen Kräften dcfcndirei, garstig würde
weggckommen seyn. Seine Genealogie siehe
vorher unter p>ß n.z.
Cn. pffo, einer von den erstem Anhängern des
Cariiiu-.der aber, ehe solcher sein Unwesen
noch recht anfieng,als o^eftor nach Spanien
sieng,ttnd darbey von den Spanischen Reu-
tern caputircf wurde.
Julius pifo , ein Römer, so einige Ouercien mit
denenawafenis hatte,allein weiter auch nicht
bekannt ist, als was Pünius Hb, x, Ep.m.
wti m
Calpurnia,
1txor Ci Iuli Ceßrit%
C. Calpurnius Pifo ,
I
I
Calpurnius Gatcrianus.
L. Pifo, ist bey dem Cicerones^Farn.hb.liii.
Ep. 4. bey dem Cscfare de Bell. Gail. lib. 1. c. 6,
her L. Calpurnius Pifo, Cafbnius, des L.
Calpurnii Pifonis Cafonii welcher A»
m. 3892. dem A.gabinio Bürgermeister war/
und den Ciceronem sehr drücken half. Den
aber dieser so wohl anderwerts, als insonder-
heit in der noch zum Lheil verhandenen Gra-
dation in pifenem wieder mit seinen lebendi-
gen Farben abmahlet. Nichtsdestoweniger-
wurde er doch a, m. 3901. mit dem Appio
Claudio Pulchro Genfer, und insonderheit
von dem luiio Cafare sehr porciret/weil dieser
seine Tochter, die Crfoniam zur Gemahlin
hatte. Seine Genealogie siehe unter Pifo n.z.
M Pifo, ist bey dem Ctfare de Bell. Gail, lib.l.c.i.
her m. Pupius pifo, welcher A. 1^.3889. mit
dem Al. vaierio Aieffaiabürgermeister war,
allein sonst auch nicht eben sonderlich bekannt
ist, ^
Pifoncs waren eine berühmte Familie zu Rom,
welche in die Calpurnio*, Cellos und Puphs
Unterschieden war, wovon erstere,als die vor-
nehmsten,von dem Calpo des Numz Pompilii
Sohne herstammeten. Den Nahmen Pifo
hatten sie von p™fi » (.piß. und waren sonst
jwar nux Piehcii, hatten doch aber auch fast
alle die höchsten Ehren-Chargen in der noch
freyen République verwaltet,
kjstsrienfis ager ist die Gegend U.k-ndschaft um
die Stadt Pistorium in Frrurien, welcher Ort
an demßlusse Scella und dem Fusse des Apen-
ninischeugedirges lieget,und noch mpiftoia,
f, Pißoria Heisset. Den Nahmen soll sie vor»
den ehemahls vielen daselbst sich befindlichen
Deckern gehabt haben,daher sie denn auch^L
pißoresqwqnnt worden, und find die Etymo-
log*«,
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
2z94
rzsz Rhea - Rhegium
Tode ss weit,daß es zwischen ihnen zumkriege
kam- Wie sich aber der Kaysec Tiheriusdar,
zwischen legete/ und ihnen deyderseiks Friede
geboth/ parirte zwar Gotys also fort/ Rhafcu-
poiis über steilere sich/ als ob er sich mit ihnr in
der Güte vertragen mlu/ errichteten auch ei-
nen Vergleich miteinander und woltenden
neuen Frieden mit einem Conubio heschliesi
fen; allein el)e es sich Cotys versähe/ nahm ihn
Rhaicupolisgrfangen, und schrieb an den Ti-
berium, daß er das pr-Lucnire mit dem Corye
spielen müssen, weil ihm solcher hinterlistig
nach dem Leben gestanden. Wie aber Tibe-
rio verlängere- daß erden Cocym ihm auslie,
- fern, und seinesache zvrvm iuftificiren solté,
richtete er den Cotym vollend hin, «nd gab
vor, er habe sich selbst umgebracht. Allein es
fcfticfietiberius endlich den Pomponium Flac-
cum , seinen sonst gar guten Freund an ihn,
welcher ihn auch glücklich ins Netzmud mithin
nach Rom brachte, woselbst ihn des Cotyi«
Wittwe öffentlich anklagete,m:ddcrrath zum
Exfilio nöd) Alexandrien in Egypten conde-
mnirte; da er denn,als er sich dereinst mit der
Flucht,wie man wenigstens sürgiebet,fiaiuiren
wolte, scrrappiret und hingerichtetwurde. Ei-
nige nennen ihn sonst auch Rbafctiponp, Re-
fieuporin,' Vaaxiiroftv, Tbrafyptlim u.). f. der-
gleichen Variation aber in einem jo barbari-
schen Nahmen nichts neues.
Rhea, Gr. 'véa, des Cceü und der Erde, oderrve-
Üx Tcchrer, hlyratheke ihren Bruder, den Sa-
turnum, rn.dzeugete mit solchem den louem,
Neptunum Mid Plutonem, die sie aber heimlich
wegpracrieiren muste, weilsamrnus alle seine
Kinder männlichen Geschlechts zu vermin,
gen pflegte, oder vielmehr nach einem Verglei-
che mit dem Titane, feinem altern Bruder,
hinrichtcn lassen muste, welcher Titan aber,
als er der Rhea; Betrug inerfahrung brachte,
wider den Saturn um einen Aufstand machte,
und il)li,nebjr der Rhea gefangen nahm, Doch
befteyete fíe beyderseits luppiter wieder, und
half seinem Vater wiederum auf den Thron,
bey dessen Regirung denn die Rbea insonder-
heit unterschiedene Städte und Schlösser cr-
bauete, alsochaß sie auch selbst für die Erflnde,
rin derselben angegeben wird. Wie sie denn
auch daher mit einer Crone von einer Mauer
mit Thürmen abgebildet, sonst aber auch für
emerley mit der ope, Cybele, Veßa, lfute, Prü-
fer pina, Magna matre De um U. s. f. gehalten
wird, von welchen Nahmen denn daher die
besonder« Articul nachzufthen.
Rhea Siluia, siehe an seinem Orte llia.
Rheae filius, Gr.'P/*íít*íí, j(|bepbcrtpindaro
oi.b. «vr.«.v.8.so viel, als der luppiter. Sie-
he luppiter,
2£¿e<f maritus, Gr.'p/*i nisu;, ist heydem Pindaro
Ol. k. in. %.,v. 4, der kurtz vorher benannte
8aturnus. Siehe Saturnus, item Rhea.
Rheginijfjnb dieemwohner derstadt Rhegü in
Italien, von der fo gleich ein mehrers zu
fthen.
Rhegium, Gr. 'tiymv, eine Stadt in dem Agro
Bruttiorum, an dem Freto Siculo, weiche, nach
Rhena Rhenus
einigen, den Nahmen «ns fi auuh
fior.e hak, weil Sicilie»; in ihrer Gegend ehe-
mahls durch die Gewalt des Meers von Ita-
lien abgerissen worden. Manche schreiben sie
auch Regium, weil sie chemahis als eine Köni-
gin der Städte über viele andere die Herr-
schaft geführet. Für ihre Erbauer werden die
Ghnicidienfier angegeben, und hat sie sonst
ñucl) ehemahls Neptunia, fi Pafidonia, item,
nach einigen, auch Afichenazß.afickena^eifi
sen.ihr Gebiet!) ersireckete sich dey ihremflo-
re bis an den Fluß Elìcei», und war sie wegen
ihrer Festigkeit eine starà Vormauer Itali-
ens gegen Sicilie». Nichts destoweniger aber
eroberte sie doch Dionyfius senior und machte
sie der Erde gleich, dessen Sohn Dionyfius iu-
nior sie wieder erbauete und Phiebeiam nann-
te. Nach der Zeitzerstörete sie iubeiiio, Ge-
neral der Marien, wiederum, doch brachte sie
C.iuüus Cafar, durch eine Römische Colonie
wieder in guten Stand, daher sie dann auch
nachher von ihmñexá luhum genannt wur-
de. Anitzv heisset sie Rtegio, {".Reggio, ,md ist
die Haupt-Stadt in Calabria olirà. Sie ist
noch bis itzo ziemlich groß, alttjn zugleich auch
gar wüste, weil sic sich nach den Schaden, den
ihr die Türcken A. c. 154;. zugefügct, noch
nicht recht wieder erholen können,
Rhena, Gr. 'vbm, des Oiiei Gemahlin, mit wel-
cher solcher den Medontem zeugete. Siehe
an seinem Orte Medon.
Rhcn*a,Gr.t>4»ii«, oder, wie auch andere schrei-
den, Rhene, Rhenia, Rhenea, u. f. f. eine kleine
Insul; bis 47stadia von der Insul Velos, wo-
selbst auch die Einwohner ihre Begräbnisse
hatten, weil in velos selbst, als einer dem
Apoiüni gantz gewidmeten Insul, kein Tvdter
durfte begraben werden. Als sie dereinst Po-
lycrates, Tyrannein Samos, wegnahm, wid-
mete er sie auch demapoiiinimnd hreng sie zu
demende mit einer Kette an die Injül velos.
Anitzv wird sie mit samt derinsul Delos unter
dem Nahmen les Sduies begriffen, ist aber ss
wüste, als jene, und hat keine andern Einwoh-
ner- Äs eine ungemeine Menge Canim'chen.
Rhenus, einer von den gröstenflüssen iutcutsth-
land, welcher in den Alpen aufdem s. Gott-
hards-Berge aus 2. Qvellen entspringet, ws-
vvn eine den Dorder-Rhern/und die andere
den Hrnrrr-Rhemgiebet, welche, nachdem
sie sich bey Retluns vereiniget, bey curia, ijp
Cur,in Rhstia, Magia,ii$c Mayenfeld,vor-
bey durch benlacum Acronium, itzo Boden-
See, hinweg, und ferner bey dem Forotikc-
rii, rl;v Rñysirs-Stuhl, Augufla Rauraco-
r/m,'ti30 Augft, dem Monte Bn/heo, jtzobri-
fatyi Argentorato, itzo Straßdurgchentri-
bus Tabernis, itzo ^vhern-Zctbern, Nouioma-
g», itzo Speyer, Borbetemago, itzo Worms
Moguntiaco, itzvmayntz, Bingio, itzo Bin-
gen, Confluentia, itzo Eodlentz Bmna, itzo
Bonn, Colonia Agrippina,Lölln, Notte-
fio, itzo Neus U.ñ vorbey gehet, dis er sich end-
lich bey der itzigen Schencken-Schantz in 2.
Armetheilet, wovon derlmckearm Vahaiis;
vdex die Wahl heisset/ bep Nwwmago, oder
Nimwe-
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Rom Roma
Roma
24c4
-40;
Pyrti genannt wurde. Damit aber derglei-
chen Pyra desto eher Feuer fieuge,wurde nicht
allein leichtbrennendes Holtz darzu genom,
men, sondern auch noch Pech u.d.g. darun-
ter gegossen- Siehe vorher Pyra»
Rom, Gr. Ptiw, stehe $$Uid) Roma.
Roma, Gr.wi, die Haupt-Stadt nicht nur
des ehemahligen Larii, sondern auch gantz
^ Italiens, oder vielmehr des größten Theils
der Welt, so fern solche chemahls bekannt
war, und die Menschen sich ihrer zu bemäch-
tigen anlocken kunte, wurde nach einigen von
dem Romo, des Iouis,Viyffis, Aenes, Aicanii,
3tali,Ele£lrs,Emathionis, oder Alba:, Soh-
ne, nach andern von der Roma, einer gefan-
genen Troianeim, oder des Afcanii, Tele-
phi, Lacini, oder icaii Tochter; nach den
dritten von dem Romuio, des Aenc-, der
Acmiilt oder des Eañni, Sohne; und nach
den vierten zwar von dem Romuio, der Rhcae
siiuiat Sohne, dessen Vater aber nach einigen
Mars, nach andern Amuüur, nach den drit,
ten aber ein gemeiner Soldat gewesen, er-
bauet, und nach der gemeinsten und sichersten
Meynung A. M. ;i-7. Ante C. N. 751. Anno
4. Olymp. Vi. Und Anno ;-6i. Periodi lu-
üanx. Den Nahmen hat sie wiedernm
nach einigen von ihren Erbauern,dem Romo,
der Roma, oder dem Romuio, nach andern
abervvn dem Griechischen robur, nacö
den dritten, von dem Ebräischen >->2-1, e/e-
vari, exaltart; nach den vierten von dem
Syrischen Nvt, Haß», Quiris, daher auch
die Römischen Bürger ehemahls Quiritss ge-
nannt worden,und nach den fünften von dem
Leutschen Roem, oder Ruhm, so aber am
wenigsten Stich halten möchte. Wie aber
dieses der gemeine Nähme solcher Stadt
war; also hatte sie auch noch einen, so aber
für heilig gehalten wurde, und von nie-
mand bekannt gemacht werden durfte.
Wie denn als solchen der Tribnnn; Plebis,
Valerius Soranus, ausgeschwatzek, er deswe-
gen gecreutziget worden ftyn soll. Indessen
weiß man doch bis itzo noch nicht, welches sol-
cher gewesen, indem einige wollen, daß es
Valentía gewesen, wogegen andere auf A»-
thitfa fallen, und die dritten noch was anders
angeben. So fern rnan aber glaubet, daß
steromuius.der Rbe» Sohn, erbauet, war
sie anfangs ein gar kleiner Ort auf dem Mon-
te Palatino, so ins Gevierte gefastet war,
und auch so viel Lhore als Seiten hatte,
welche denn Porta Mugonia, Rom anula, Ix.
ftualis und Car mentalis hiesscn. Nach die-
sem machte solches alte und eigentliche Rom
unter dem Nahmen dcs Rom* Quadrate
uur einen Theil der zehenden Regio« des flo-
rirenden Roms aus, und zwar vergrössertcn
selbiges insonderheit t. Tarikönigs der 8a-
binorum. Tullius Hoftilius, dritter König der
Römer, Ancus Martius, vierter König, 8er.
Tullius, indem ersterer den Montem Tarpe-
äum, der andere den Msntcin Coeiium, der
-ritte Hnmwm Ajimüm,
Uttd die Regionem Trans-Tiberinam, Und
der vierte den Montem Quirinalem» tmd
Viminalem mit Zuk Stadt Zvg. Ww dei^N
auch Vvn svlchen Konigett Ancus Martius t>jc
Graben um solche Stadt herum ausfuhrete,
Und die Regioncrn Trans-Tiberinam Mit ei-
uer guteu Mauer einfassete, worauf nach-
hcr Tarciuinius Prilcus das disseitige Rom
mit einer Maner von lauter Qvadrr-Stu-
cken einzufaon anfieng, 8er. Tuiliur abec
erst vollfuhrete. Nach solchcr Zeit Hned
die Stadt in ihrer Grosse, bis ste L.xylia,
Uttd nach svlchcm Iui. Laetar, Auguftus U!t{)
Claudius Nero, u. a. immer noch mehr ver-
gi osserten , Und von ihnen rnsonderheit
Claudius den bis dahin fur unglucklich ge-
haltenen Verg, den Aucntinum, in die ci-
gentliche Ring-Maner mit einschlotz. Jhre
eigentliche Grosse ist indestrn schwehr zu
deecrminiren, indem einige den Degriss jh,
rer Manern auf 50. andere auf zi. die
dritten auf-a.itmnische, vder 1^.74»
oderauch nur y-Teutsche Meilcn setzen. Die
Vvrftstdteaber sich eines Thcils bis anotti.
am, andererorten aberauch so weit erstreck-
ten> das' auch schvn Dionyfius Vvn Haliear-
naifo nach der Latcinischen ver6on schrcibet:
Si tfuis auet Roma •magnitudinem indagare*
is & errare cogetur, nihil certi habebit
(igni, quo dignofeatur, quousque (It hac vrbs
progrejfa, aut inde ejje non amplius vrbs in.
cipiat: ita Vrbi contexta regio eflprabet que
/pedantibus opinionem extenfa /« infinitum
Vrbis, Jmmittelst theilete solche Stadt Ro-
mulus anfanglich in z. Theile, oder Tribus,
als in den Tribum Ramnium, f. Ramnenfium,
dm Tribum Tatienfium, Und bcu Tribum Lu.
cerum. Nachher, als solche Z. Tribus zu
starck wnrden, theilete Tarquinius Prifcus
ieden wiedcr in 2. Theile, datz ihrer also
6. wurden, welche denn Ramnenses primi*
Ratnnenfes fecundi, Tatienfes primi ulld
Tatienfes fecundi, Luceres primi Und Luceres
fecundi hieffm; doch anderte folches §er.
Tullius wieder, Und theilete die ganke
Stadt in 4. Partes oder Qvartiere, fo da
waren:
I. Saburraua ,in mlchem sich der Mons Coe-
lius, die Carins U. f. f. besimden;
Ii. Esquilma, wvrinne die Esquilia: iagen i
Iii. Collina, fo denn die Berge Viminalen»
Und Quirinalem cnthielt, unh
Iiii. Palatina,ii\ welchem sich der Mons Pal».
tinus bcfand.
Und diese Eintheilung bestund denn bis auss
den Auguftum, welcher das ganke Rvni
aufs neue in 14. R^iones theilete, st da
hieffen:
1, Porta Capena, Vvn dkm Thvve diefts
Nahmens;
^ 2. Coelimontium, Vvn dem Berge Cs.
lio;
2. Jfis & Serapis, Moneta, Vvn d em Tem-?
pes psesex wwimn E-tthejten;
iiki#
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Romana
2407
Wie fiefeann auch znmahl/ atsdaskayser-
thum von dem Conttsnnnr, td. nach Constan-
tinopel verleget wurde, von Tage zu Tage
mchr und mchr abtzeivmmeii/alfv/ daffder
Pvet/ i anus Vitalis, Coii Palemo, nicht Uttr
billigschreibet:
Qui Romam in media quaris nouus aduer.a
Roma\
Et Roma in Roma nil reperis media,
A/pice murorum moles, praroptaque Jaxa,
Obruttque horrenti vafla theatra
ftu:
Hac funt Roma, viden’ velat ipfa cadauera
tanta
Vr! is adhuc fpirent imperiofa mittas ?
Vicit vt hac mundum, vija ejf/evincere:
vicity
A fe non vilium ne quid in orte foret.
Nunc vi&a in Roma vilirix, Romatuafe-
pulta ejf,
Atque eadem vilirix villaque Roma
fu i e.
Albula Romani reflat nunc nominis index,
Quaque etiam rapidis fertur in aquor
aquis.
Dijce hinc,quidposfit fortuna : immota la-
ho/cunt,
Et qua perpetuo funt agitata* manent.
Indeffen aber i st es doch bis itzv noch eine der
gropten und herrlichsten Stadte in Europa,fo
zwarmeist nurauf bemehemahligen campo
sarcio erbauetjst, und grossen Thcils uber
dietiberhinuber versstzct worden; dahin-
gegen diegegenden/ wo dasprachtigstevon
dem alten Rom gestanden, itzv wuste liegen,
»md also ein anderer Poet wiederum nicht un,
recht sagct:
Qui miferanda videt veteris vefligia Roma,
Ille poteft merito dicere: Roma Fv1t.
At qui celfa noua fpellat vefligia Roma,
Hic merito poterit dicere : Roma
Viget.
Romana arx ist bey Virgilio Aen. Vm.v.213.
so viel/ als das palarium zu Rom/ welches
von dem Euandro erbauet zu seyn fürgegeben
wird/ weil derselbe ehemahls an dessen Stelle
feine Residentz errichtet. Siehe oben Paiian.
teum.
emana tellus ist bey dem Virgilio Aen, Iiu. v.
275. das Territorium Um Rvin/ vdek ftlbst das
Tatium. Siehe Latium.
omanxlyrse fidicen ist bey &Ci1j Horatio Lih.
Illi. Od. 3, v.penuit. fo viel/ als befagterpoet
telbst/ welcher sich diesentitur giebet/ weil er
ver erste gewesen/ so die poefin Lyricam im
Lateinischen emporgebracht.
omani, Gr., find nicht Nuk die Ekn»
wohncr der Stadt Rom/ sondern auch alte
die/ welche das Rdmische Durger-Rechthat,
ten/ stemochten wvhnen/wo sie wvlten. Ie-
Vvch warenersteregleichfamdieqvclle, wo-
her sie insgesamt entstnnden/und dicse ihrem
ersten Ursprunge nach wiederum nichts, als
ein zusamme gelauffener Haufe von Hirten/
Alalcontenren gegen ihre Odrrgkcit / Mbr-
Romani 24vs
dem/ Schelmen und Dieben. Masse«/ als
die beyden Hur-Kinder/ R^muius und Re-
mus, die Sradt Rom bauen weiten/ sie eine
Anzahl ihrer ehinahligen Cameradcii/ nehm-
lich der Hirten im Eatio, nebst denen von
Alfia, so mit Dmt Numitorc, als ihrem recht»
mäßigen König/ nicht zu frieden warkn/nah-
men/ und damit solches Werck anfiengen,
und damit ihrerdesto mehr werden möchte»/
ein Afylum, oder Freystadt errichteten/ wo-
hin sich alle die sicher rcrö-ireu kunten, welche
Schulden/ oder einiges Verbrechens wegen
aus den anliegenden Städten und Ländern
entlauffcn mustcn. Wie sie denn auch daher
in solchem Efiime stunden/ daß ihnen die be-
nachbarten» ationes nichteinmahl ihre Töch-
ter zu Weibern geben wolten/ sondern da sie
dergleichen haben wolten,sie dieselbe mit Ge-
walt raube»/ und also noch Menschen Diebe
darzu werden musten. Nichts destoweni«
ger wuste der so kluge/ als tapfere Romuins,
die Dinge also einzurichten/ daß er nicht al-
lein alle solche Schand-Flecke seines Velcks
verdeekete; sondern seine Römer auch gar zei-
tig über ihre vormahligen Verächter den
Herrn zu spielen anfiengen. Wenigstens
musten die stolnen Sabiner sich zuerst unter
solche biegen und zu frieden seyii/ daß sie nur
von den Römern zu Mit Bürgern angenom-
men wurden. Nach solcher Zeit griffen sie
immer weiter und weiter um sich/ bis sie sich
endlich zu Herren von Portugal/ Spanien/
Franckrcich/dcn kanarischen Insuln/'-orfica,
Sardinien/ gantz Italien/Sicilien/ Illyrien/
Dalniatien dem Epiro.gantzgriechcn-Lande/
Candien/ den Insuln im Arcfiipelago, Tfira-
cien/ -vicefien/ Nannonie»/ oder Ungarn/vvn
Leutschlande/ bis an die Donau, von den
Niederlanden, Britannien und so ferner/ in
Asten aber von gantz Klem-Asien/ und also in
solchem wieder von Litllynien/ Paphiagoni-
en/ fcettl Ponto, Cappadocietj/ Cilicich/ Ly-
caonißh/ Pamphyiicll, Pifidiett/ Phrygien/
Gallogra?cieil/Alyfiflt/ Aeolien/ Ionicn/Ly-
diett/ Carie»/ Eycien, u. «.ferner von Syrien,
Armenien/ Alelopotamien/ kat-ellina, und
einem Theile von Arabien/ und in Africa von
Egypten/ den jtzigemlarcan, Tripoli, Tunis,
Algier, und Marocco, Biledujgerid und wei-
ter machten. Und zu dieser Gewalt kamen
sie dann.
1) unter ihren 7. Königen/ welche waren
1 Romulus V0n A. M. ;l-8bk's Z2z5.
2 Numa Pompilius —— 3256 —- 327-.
3 Julius Hoftilius -- 3279----3511.
4 Ancus Martins------3311 —— 3j5$»
5 L. Tarquinius Prißus 3335--Zz7z,
6 Seruius Tuuius ---- 3373----3417,
7 Tarquinius Superbus 3417----Z442.
2) unter ihren Bürgermeistern/ fo oben unter
Conjklet jn threrfolge zu sehen/üls freye Leu-
te von a. m. 3442. bis A. 3902. da lufius
Catfar durch die t'harialifcfye Schlacht ihre
Freyheit über den Haufen warf/ und
;) unter de» Käyseru, von dem C*f*rc an
1731 -
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2655 Tatius
viderent,«»/ ipfam videre fe Cererem,aut
effigiem Ceret is, »c» humana manu fa-
£lam, fed caelo delapfam arbitrarentur:
vos etiam atque etiam imploro, & appello,
fanllijfima De¿e, que illos Ennenfes la-
tus,, lucos que colitis, cur, fl ¿eque Sicitt¿r,
que mihi defendenda tradita ejl, pv¿fi-
detis : a quibus inuent s frugibus, 6*
r-r orbem terrarum difiributis, o*»«
gentes, ac nationes veflri religione nu-
minis continentur: ceteros item Deos,
Deasque omneis imploro, atque obtefior,
quorum templis, <&* religionibus i fle ne-
fario quodam furore & audacia infiin-
¿lus, bellum facrilegum femper, impium-
que habuit indillum,vt,fi in hoc reo atque
in hac caufa omnia mea confilia ad fa-
lutem fociorum, dignitatem Populi Ro-
mani fidem meam fpe¿lauerunt: fi vllam
ad rem, «;/í* officium & veritatem
omnes mea cur ¿e, vigilia, cogitationes-
que elaborarunt: qua mea mens in fiu-
jcipienda caufa fuit, fides in agenda,
eadem vefira in iudicanda fit: denique
vti C Verrem, fi eius omnia junt inau-
dita , & fingularia facinora faleris, au-
dacia , perfidia, libidinis, auariti,e, fr«-
delitavs, dignus exitus eiusmodi vitet, at-
que fallis vefiro iudicio confequatur: vt-
que refpub, meaque fides vna bac accufa-
tione mea contenta fit: mihique pofthac
bonos potius defendere liceat, quam im-
probos accufare neccjfie fit. Cic, Orat.vii.'
in Verr. fubfin.
Tatius, oder/wie er eigentlicher heisset Titus Ta-
tius, König der Sabiner, griffa.^vi.z roz den
Romulum mit Krieg an, belagerte auch das
folgende Jahr Rom selbst, und eroberte durch
Verrätherey-der Tarpeia: das Capitolium,
jedoch kam es endlich zwischen beyden Par-
teyen zum Friede,und zogtacius mit seinen
Leuten selbst a. m- 5205. nach Rom, woselbst
er die Herrschaft mit dem Romulo gemein-
schaftlich führete. Wie aber seine Sabiner
immerzu die vvnstauinio incomrnodirteu,und
er deren Klagen wider sie nicht hören wolte,
seine Leute auch deren Gesandten selbst über-
fielen , und meist hinrichteten, wurden solche
endlich auch so fern in Harnisch gebracht, daß
als er, nach einigen, a.m. 5210, mit dem Ro-
mulo dahin kam, ein gewisses Opfer zu ver-
richten, sie über ihn herfielen, und mitkü-
cheu-Messern undbrat-Spiessen bey dem Al-
tare niedermachten; ober auch, da er, nach
andern, allein nach Lauinio kam, und die
schwürigen Einwohner solcher Stadt zu be-
sänftigen suchte, fielen sie ihn an, und warfen
ihn mit Steinen zu tode,nachdem er mit dem
Romulo Jahr Krieg und 5. Jahr die Herr-
schaft geführet hatte. Er wurde darauf nach
Rom gebracht, und daselbst foienniter begra-
den ; so ließ auch Romulus seine Mörder vor
Gericht «titea, allein, weil er dessen Verfch-
Tauri Taurvni 2656
ren selbst nicht billigen kunte, sie auch wieder
unaestraffk lavffen.
Tauri.sind bey de-n Ouidlio,deponto lib.lii.ep.x.
" 45- so viel, als die Einwohner der Landschaft
Taurica:. Siehe hernach Taurica terra.
Taurica Dea, ist bey Dem Ouidio, Triß. Iiilei eg.
4- V. 6z. so viel, als die Diana, welche in Tau-
n'ca mit Menschenopfern verehret wurde.
Siche sogleich folgenden Articul.
Taurica terra# Hey dem Ouidio, de Ponto lib.t.
Ep. 2. V.80. so Viel, als was sonst schlechthin
Taurica , Cöcf Üllch Taurica Cberjonefus gzf
nanyt wird. Es war aber dieses insonderheit
die iyige Halb-Jnful der kleinen Tartarey,
welche von den Taur s, oder Tauric>s, als ih-
ren ehenrahlrgen Einwohnern, den Nahmen
bekommen. Sie hatte in den altern Zeiten
ihre eigene Könige, von denen insonderheit
Theas bekannt ist, und wurde zufördcrst die
Diana auf eine gar grausame Art Hieselbst ver-
ehret, indem ihr alle Fremden, so in solches
Land kamen, zum Opfer abgeschlachtet wur,
den, bis endlich die iphigenia, ms Priesterin
solcher Götti», mit ihrem Bruder, Orefte,
und dem Pylade die Statuam derselben ent#
führeten, und sich damit nach 8mintbum und
endlich nach blycenen inachten. Sonst wur-
de der ifthmus solcher Halb-Jnsul insonder-
heit Taphra genannt, Und fanden sich von be-
rühmten Städten in demselben Tapbra, itzo
ungefehr Or, Cberfonefus, f. Cberronefus He.
ractea, (ßo Ungksehk Mungaria, Eupatoria,
Dandaca, Ctenus, Cbarax, Lagyra , Theodo.
fia, itzv Caifa , Panticapaum, itzo Ungesihr
Kirtz, und Cberfinefus Zenonis, in der Mit-
ten aber Cimmer¡u v, itzo ungefehr Baciefaray,
und wohneten mithin Scychen und Griechen
darinne unter einander. Anitzo Heist solcher
Cherfonefus Taurica bie.oimmifcfye Tarta-
rey, und wird von den daher so genannten
Crimmischen, oder Kleinen Tartarn beses-
sen, deren Cham Ju gedachten Baciefaray re-
tidiret,doch gehöret die Stadt und Festung
caffa den Türckcn. Sie ist anbey gar frucht-
bar an Getreyde, Reiß und guter Vieh-Wcy-
de, und daher noch ziemlich bewohnet.
Tauris, eine kleine Insul,in dem Oolf« di Vene-
tia aufder Seite von niyrien, unfern von der
Insul ifla, so aber anikv so fern unbekannt ist,
als dergleichen qar viel daherum liegen, und
sich ihr alter Nähme verlohren hat.
Taursis, st Tauroentus, ein Hafen und Castell in
Oallia Narbonenfi, \2000 Schritt Vvn Toii-
lon, gegen Abend zu, so ehemahls den^ast-
stlienstern mit gehörete, anitzo aber unbekannt
ist.
Tauromenium, st Taurominium, eine Stadt tn
Sicilien, und zwar aufder Oestlichen Seite
solcher Insul, welche auf dem Berge Taur«
lag, und von dem Andromacho, des Hiftorici
Timaji Vater, aus den Rninenider Stadt
I4axus, so Dionystus zerstöreke, erbauet wur-
de. Sie hat den Nahmen von besagtem Tau-
ro, und ph", maneo, weil sich besagter Andro-
machus lange Zeit daselbst aufgehalten, und,
indem solcher die vertriebenen Naxi&r, so viel
er
1731 -
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s845 Virgilius Virgilius Virginius S84<r
fchen Licauici Fürgeben von den Römern oh-
ne Ursache solté ihingerichtet morden ftyn;
allein als sich solcher nachher den Genügen
lebendig zeigete ,- den Litauicum mit seiner
Lügen r» Schanden machte. Er war sonst
von geringem Herkommen, allein, von dem
Ociare, dem er von dem oiuirinco übergeben
«orden, seiner guten Quaücaier! wegen sehr
erhoben worden, daher er denn solchen auch
wieder alle Treue erwieß.
Virgilius, oder, wie er völliger heisset P- y¡>s>-
lids Maro, des Maronis, eines Töpfers, und
der Mai* Sohn,von Andibus aus dem Man-
«uanischen, wurde A. M. 5879. gebohren, und
bis in sein 17. Jahr zu Ocmon- auftrzogen.
Won hier machte er sich nach Mayland, und'
endlich nach Neapsiis, woselbst er ohne dir
anderen Wissenschaften, sich insonderheit auf
die Median Und Mathemacicam, Oöcl' Phy
fiognomie legete. Er kam darauf nach Rom,
und Hieselbst bey des Augufti Stallmeister in
Dienste; indem er aber seine Wissenschaft
von Thieren selbst aufdiewon denen sie gczeu-
get würden, schliessen ku.ite, soll endlich der
Kayftr selbst, ihn deßhalber in geheim zu sich,
haben fordern lassen,und von ihm vernehmen
wollen, ob auch Olauiussejn Vater gewesen.
Als er aber solchem nach einigen Cg-rimonien,
gesagt, daß sein Vater ein Becker gewesen,
und Augustn- aufden Grund seiner Rede ge-
drungen, habe er es daher beweisen wollen,
daß er ihn für seine bißherige Dienste und
Proben seiner Wissenschaft niemahls mehr
gegeben/ als daß er ihm immer-zu des Tages
ein Prvd mehr zustellen lassen, welches denn
den Auguftum bewogen ihm seine Gnade zu
zu werfen, und ihn insonderheit dem Poiiioni
anzudefehlen. Und weil er nach und nach zu
einem grossen Vermögen kam, indem er bis
auf die 10000000. Sefterdcn, oder 312500.
Lhlr. besessen haben soll, lebte er gar be--
qvemlich. Sein Hauß hatte er zu Rom in
den Eiquiliis, lebete aber doch mehr in Kam-
panien, und ließ sein Haupt-Wesen die Poe-
sie sevn,nachdem er eine einige Rechts-Sache
jtt Rom getrieben. Seinen Eltern gab er
reichlichen Unterhalt, hevrathete aber nie-
mahls, und ob man wohl will, daß er sonst so
mire in Liebes-Dingen eben nicht gewesen,
so scheinet ihm doch, wo nicht alles, doch das
meiste, zur Ungebühr nachgeredet zu werden,
weil er nicht nur von seinem eingezogenen
Leben in solchemstück den Beynahmen Par.
tbeniasvon den Neapolitanern bekam; son-
dern ihm auch seine Seihet - Conftitution diß-
falls ziemlichen Einhalt tbat. Massen er
zwar von §carur groß und lang war, allein
meist an Kopf-und Magen-Schmertzen ia-
boririe, auch zum öftern Blut auswarf, und
überhaupt ein ziemlicher vaictuäinarius war.
Er starb endlich a. M. 3931. zu Brindifi, nach-
denr er in Griechenland kranck geworden war.
Seine Gebeine wurden darauf nach Neapoiis
gebracht, wie er es selbst verlanget, und hat er
sich vor seinem Tode noch selbst dieses Epita-
phium verfertiget;
Mantua me genuit, Calabri rapuere, tenet
nunc
Parthenope; cecini pafcua, rara, duces.
Von/einen unzweifelhaften Schriften find
Nvch Übrig X. Belogen, 4 Bücher Georgico-
mm und 12 Bücher Aeneiaos, welche am be-
sten edixet cuín Noris Varior, von Eminendfio
zu Leyden 1680, 8. und in vfum Delp’ani von
Carolo Rueo zu Paris 1675. und 1692. 4.
Was von ibm Zu halten,gibt insonderheit der
sonst oft allzuscharfe Censor der Poeten lu!.
Cres.sealiger, mit folgenden Elogiis: Virgi-
lios vates fitamßmus - nitidi¡Jimus, - -
pulcherrimus - . fplendidißmus - - dulciß-
mus - politißmus - Apollo ipfe cumpaftor
eßet, incundlori'eus aut teretioribus non ce-
cinit numeris-----Ineft in ee Phrafis regia,
£7 ipfius Apollinis ore digna - - - S puto
loqui Deorum proceres in Conciliis cceleth-us
- - - Non fi ipfe Juppiter P«aa fiat, melius
loquatur. Wenigstens bleibet er der Vor»
nehmste unter allen Lateinischen kaeren, und
schreibet schon Macrobius nicht unrecht,-«^
ea fit eius gloria » vt nullius laudibus cre-
fiat, nullius vituperatione minuatur.
c. Vigilius, Commendant zu ilapso, von des
c-csarisgegen Partey/der insonderheit dieses
Schisse, die er einzeln antraff, attaquirte, je-
doch aber mehr, als eins, auch nicht eroberte,
und die Gefangenen barvon dem sdpioni
aushanvigte, welcher sie so dann barbarischer
Weise hinrichten ließ. Er war sonst ein guter
Freund des Ciceronis, Und hatte bereits Si-
cilien als Propraetor gouuernirei, wo er aber
endlich geblieben, ist nicht bekannt-
Virgines sanät, sind Hey dem Horario, üb. /. Od.
2. V 27. so viel, als die Virgines Vestales,
Siehe Veßales virgines.
Virgineus liquor, j(i bey demouidio.^r Ponto lib.
I. Ep. 8 v. ;8. so viel, als das Aqua Virgo zu
Rom Siehe herü.ache,>x« aqua.
Virginius, vdek/wie er völliger hieß,L. Virgin ius,
em Römer, der zwar nur ein Piebeius war,
sich aber doch im Kriegs wohl gehalten hatte,
und endlich selbst ein Detachement wider die
Aequos commandirete. Dieses Tochter wur-
de zu ihrer Zeit für die schönste Iünafer zu
Rom gehalten,daher denn ob sic wohl bereits
anden lceiium,des iceiii, so zu Rom zuerst die
tribunos militum consulari potestate eiñfüh-
ren helfen,Sohn,einemmann,so auch bereits
seine Ehren,Chargen verwaltet, versprochen
war, destoch ließ sich der damahlige vecemmr,
Appius Claudius, ihre Schönheit so fern blen,
den, daß er erstlich suchte sie durch Spendagen
zu seinem Willen zu bringen, und, als solches
nickt angehen »volte-endlich den M.ciaudium,
einen seiner Cliente» anstellete, der sich der
Jungfer mit Gewalt zu bemächtigen suchte,
und, da darüber ein Auflauss wurde, auch so
wohl ihrer verstorbenen Mutter Bruder,?.
Namitorius, als auch ihr Bräutgam herbeg
kamen, klagte sie besagter Claudius für ve
Appi» an, als ob sie von einer stiner Sklavin-
nen gebohren,und m desvirgimikm« heim-
1731 -
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145 Agki
Agkip
Agrippa
kommen. Von dar an blieb es so ziemlich
stille/ bis A. M. 5817. Tib. Gracchus den
Schwarm wieder ansieng,weil des Licinii Ge-
setz fast gantzlich bey Seite gefetzet wurde, und
die Reichen zu Rombey nahe die Ländereyen
insgesamt zusammen gekauft hatten. Und
ob solcher wohl darüber ums Leben kam, so
wurde doch die Sache io. Jahr hernach wie-
derum aufs schstrstle xcuñirer, so daß auch der
berühmte p sdpio Africanus, inerter fidj
derselben insonderheit widersetzte/ in seinem
Hause darüber erniordet wurde. C. Grac-
chus, der seines Bruders Vornehmen zu pro-
seguiré» suchte, kam auch darüber a.m. 3829.
um, nicht weniger Appuleius Saturninus Ä.
M. Z850. und M, Liuius Drufus A. M. 3859-
Zu des Giceronis Zeiten suchte p. 8eruilius
Rulius wiederum dergleichen legem zu stellen,
wurde aber von besagtem eiceronc daran ge-
hindert, und drey Jahr hernach, nehmlich a.
m. 3890. kam l. Fiacdus mit eben dergleichen
angezvgen, so aber auch von dem cicerone
hmtermebm wurde, hingegen stellete in!.
€a:far folgendes Jahr ein anderes, nach wel-
chem die wüsten Gegenden unter dem armen
Pöbel vertheilet wurden, wvbev aber Nieman-
de einiges Unrecht geschähe, weil denen, so et-
was daran zu pr-erondiren hatten, alles bezah-
let wurde, wannenhero denn die berühmte-
sten von ven Legibus agrarjis, Ux Cajjßa, lex
' Li cinta, und ¡cx luha sjnd.
/tgri fruäuarii- sind bey dem cicerone ad Fam.
Hb. Vlil Ep p. solche Aecker und Ländereyen,
wovon den Städten jährlich ein gewisser
Pacht gegeben wurde.
Agriani waren eine Clarion aus Päonien, oder
der Gegend, wo itzo Torpiiio, oberhalb saio.
nichi in Maeedvnien, lieget, welche dem A-
lexanäro ^1. auf seinem Zuge wider Persien
gute Dienste thaten.
Agriafpa;, oder, wie sie andere fast lieber nennen
wollen, Ariasp-e, waren eine Asiatische Marien
zu des Alexanäri m. Zeiten, welche in der Ge-
gend der heutigen Stadt Candahar in Persien
wvhneten, und den Nahmen von ihrer Haupt-
Stadt Agriaspe hatten. Sie wurden auch
Euergetas, oder die wohlthäter, genannt,
weil sie dem Cyro auf seinem Zuge wider die
Seythen, als es seiner Armee an Proviante
und andern Nothwendigkeiten gebrach, hülf-
liche Hand geleisttt hatten.
Agrigentum fatyt Ac ragas.
Agrippa ist bey den Auctoribus bald so viel als
M. Agrippa, bald als Menenius Agrippa, bald
als M. Agrippa Poflumus, von denen «Isofort
ein mehrers.
Ui, Agrippa oder wie er eigentlich heisset, Kl. vi-
planius Agrippa, ein Mann von nicht sogar
berühmter, Geschlechts, der sich aber durch sei-
ne gute conäuire und Tapferkeit so weit em-
por Hub, daß er endlich a. m. 3913.0,1!&em
L. Caninio Gallo, und hernach noch zweymahl
selbst mit den, Auguft» Bürgermeister wurde.
Jn besagtem Jahre zwang er die Gallier, stille
zu seyn, und trang selbst in Teutschlandein.
Das folgende daraufschlug er den §ex. Pom-
146
peium bey Mosiis zur See, und erhielt zuerst
von dem Augutto eine Coronam roftratam
zum recompens ; a. m. 3919. eroberte er
Methonam ,'n Africa, Ur d commatidirete her-
nach die Flotte wider den Amonim« und die
Cieopatram, welche er denn auch bey Aüio ro-
raiicer schlug, und mithin des Auguftt Herr-
schaft vornehmlich fest setzete, allein dafür
auch die Ehre hatte, daß ihm dieser hernach-
mahls seine Tochter, die iuliam, zur Gemah-
lin gab, nachdem ihr erster Mann Marcellus
gestorben war. Als Auguftus fast Willens
war, den Römern ihre ehemahlige Freyheit
wieder zu geben, riech er ihm sehr darzu; al#
lein Mecenas it'öng doch vor ihm mit der Ge-
gen-Meynung durch. A.kl. 3931. bändigte
er wiederum die Gallier, wie auch die Canta-
brier, worauf er A M.3934. auch eine Reise
in Syrien chat,und selbst zu Jerusalem eine
ñecacomden opferte; allein, als er A. M,
3938. auch die Pannonrer wieder zur Ruhe
gebracht, starb er endlich in Campauien, und
hatte annvck nach seinem Tode die Ehre, daß
ihm Auguftus. selbst öffentlich eine Lob-Rede
hielte. Mit vbbemeldeter rmia hat er zwo
Tochter und drey Sohne gezeuget, nehmlich
die Agrippinam l'jpjhniam, welche Germaui-
Cus heyrachete, die Jul!am Agrippinam, welche
L. Aemilius Paullus nahm,den Carum, Luci-
vm und Agrippa?», welcher aber erst nach des-
sen Tode gebohren wurde, und daher Agripp*
Pejibumus genannt, von welchen dreyen an
ihrem Orte ein mehrers zu sehen ist.
Kl. Agrippa Pofthuinus, des M.vipfaniiagrippac,
und der iuiiae, einer Tochter des Kayftrs Au--
guüi,jüngstersvhn,so Poftbumus beygenaunt
wird, weil er erst nach seines Vaters Tode ge-
bohren wurde Er war ein roher Pursch, der
nichts von einigen Wissenschaften lernen
wolte, und sich bloß mit seiner Leibesstarcke
breit machte; allein weil er sich michin auch
nicht nach des Augufti Sinn und Willen auf-
führete, und ihn anbey Tiberius nicht wenig
verläumdete, wurde er A.c. 7. in diejnsul
pianastaw, oder wie sie itzo heißt, Piano/ä,
und bey Corfica liegt/reiegwet/Und, da er von
rechtswegen demaugufto selbst nach dessen
Tode, als der nächste Angehörige, Mcceäiren
sollen, brachte es die Liuia, als feine Stief-
Mutttr dahin, daß nicht er, sondern dessen
Stief-Bruder, Tiberius, nachher Kayser wur-
de. Dieser ließ sich dann nicht damit begnü-
gen,'sondern auch den guten Agrippam nvch
darzu durch einen Hauptmann a.c. 14. um-
bringen, unter dem Vorwände, als ob solches
Auguftus selbst noch befohlen. Zwey Jahr
nach seinem Tode gab sich einer von seinen
ehmahligen Knechten, so Clemens hieß, für
ihn aus, weil er ihm gar gleich sähe, und zöge
viel Leute in Gallien und anderweits an sich;
allein als er auch die Kühnheit hatte, selbst
nach Rom zu gehen, bekam ihn Tiberius ge-
fangen , und schickte ihn denn seinem Herrn
auch nach. Sonst war dieses Genealogie mit
Idem Tiberio folgende;
E 5
Sei
1731 -
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(Si Adonis Adopk
Adopk
Adrast 62
-essen Thi-enis dergleichen mit gebrauchet wer- i
den, und alleine nicht leichtlich vvrkömmt,
wohl aber ingemein nachj.verfibus Sapphicis,
oder auch unter den Anaparftis Ariftophanicis
in den fragoedien gebrauchet wird. Sein
Schema ist dieses:
—— V V I — V
Statt der Ewmpel aber können folgende aus
vorhin angeführtem noethio dienen ;
Gau dia feile,
Pelle timor ent,
Spemque fugato,
Nec dolor ad fit,
Nubili mens eß,
Vinfiaque frenis.
Ute vbt regnant.
Adonis, Theiantis, jt'ontgé in Aßyrl'en, oder
nach anderen aber, des Cinyr*, Königs in Cy-
xern, Sohn, welchen er unwissend mit feiner
eigenen Tochter, der My rrha, oder, welches ei-
nerley ist, der Smyrna, gezenget, wurde, als sei-
ne Mutter in einen Baum verwandelt wor-
den, dennoch von der i-ucina aus solchem her-
aus genommen, lind von den Naiadibus auser-
zogen. Als er erwachsen, und von einer unge-
gemeinen Schönheit war, verliebte sich selbst
die Venus in ihn, und suchte denselben stets
um sich zu haben. Wie aber solches den. Mar-
tem, als der Venetis alten Courtifan höchlich
verdroß; verstellete er sich entweder selbst in
ein wildes Schwein, oder verschaffte doch der-
gleichen, welches den Adonidem, als er sich an
dasselbe auf der Jagd machte, übermeisterte,
und durch einen Hieb in die Hüften erlegcte.
Aus seinem Blute brachte die Venus sodann
die Anemonen herfür, und weil die Proserpi-
na, als an einemlvdten, auch ihr Antheil an
ihm haben wolte, verglich sie sich mit ihr der-
gestalt, daß ihn iede ein halb Jahr behalten,
das andere halbe Jahr aber der andern über-
lassen folte. Es scheinet aber denn unter ihm
nichts, als die Sonne verborgen zu liegen, in
weiche sich Venus, das ist, der Sommer, und
Proferpina, oder der Winter, theilen, daher
auch, weil der Svnnen-Dienst ehedesseu bey
vielen Vvlckern gemein gewesen, man auch
von dieses Adonidis Verehrung hier und da
viele Nachrichten, ob wohl immer unter an-
deren und anderen Nahmen findet.
Adoprio war bcy den allen Römern, wenn sie ei-
nen, so nicht ihr Kind war, an Kindes statt an-
nahmen. Es geschähe solches entweder vor
dem Pr*mre, und hieß eigentlich Adoptio, oder
vor dein Vvlcke, und wurde so dann Arrogatio
genannt. Die Formula Adoptionis war:
Hunc hominem filium meum ejjeaio, isque mihi
emtusefi hoc are! Hingegen bey der Al roga-
tione wurde ausgcruffen: Vehtis, tu beatis, vti
L. Valerius, ¿. Titio tarn iure legeque filius fi bi
fiet, quam fi ex eo patre, matreque familias eius
natus ejfet utique ei vita necisque in eum po ■
te') as fiet, vti patri endo (al. partendo) filio eß.
Hoc ita, vtdixi, ita vos, Quirites, rogo. Es
kunnle aber dergleichen Adoption nicht gesche-
hen/ lyv nicht zuvor das Làbium der Ponti-
6cum die Ursachen derselben untersuchet und
approbiret,anbey der adoptans wenigstens i8.
Jahr alter, als der adoptandus, war, und was
dergleichen Umstande nrehr waren. Hinge-
gen genösse sodann ein adoptatus auch alle die
Rechte, die ein natürlicher Sohn in einer Fa-
milie hatte, muste aber auch seinen Nahmen
so fern andern, daß er des Adoptantis Prsno-
men, Nomen Unö Cognomen gniiahm, seinen
vorigen Geschlechts Nahmen aber nur statt ei-
nes Agnomims brauchete, iedoch aber solchen
ingemein auch erst noch etwas änderte. Also
da Auguttus vorher c. otfauius hieß, hieß er,
nachdem ihn c. Iulius Cæfar an Sohns statt
angenommen, C. Iulus Ca/ar Oßauianus, und
also aufrhre Art auch andere.
Adoptiuus war einer, der bey den Römern auf
nur bemeldete Art von einem andern war an
Kindes statt angenommen worden.
Adores wird von dem Tuftino lib. Xxxvi. c, 2.
für einen König zu vamascus angegeben, auf
welchen Abraham in der Regierung gefolget;
allein so wenig es wahr ist, daß Abraham ie-
mahls ein König zu vamascus gewesen, so we-
nig ist auch dieser Adores in der wahren Histo-
rie dasiger Zeiten bekannt.
Adt-amltisch Schiff, Gr. »Asqetuvjvviv irmtov,
hat Abi. xxvii, 2. den Nahmen von der
Stadt Andramyttnim, oder, wie sie auch ge-
nannt wird, Adramytteum, Gr. ’Aîf*faûtr<ov»
f. A5f«mftt*.ov, welche noch bis itzo unter den
Nahmen Adramitti, Landrimitti, f. Dimitti,
Sandrimitria, u. f. f. bekannt ist. (Sie lieget
in Klein-Asien, oder N,toiien, der Insul Me-
tellino, oder wie sie vormahls hieß, Lesbus, ge-
gen über, an dem von ihr benamten Goi5o di
Àndraraitti,Oî>er aliensinu Adramyteno, und
hat zwar einen ziemlichen Hafen, ist aber doch
itziger Zeit in einem gar geringe» Ansehen und
Flore. Zu den ältesten Zeiten hieß sie Peda-
ls, nachher wurde sie mit einer Colonie von
Athen besetzet, wobey sie vermuthlich auch den
Nahmen mit bekommen, und
gehörete übrigens mit zu dem grosser» Mysien
oder Mytia maiore.
Adranum, Gr. ’Aîgavà», Ctttß Stadt ln Sieiliên,
an einem kleinenflusse gleiches Rahmens, wel-
che vermuthlich das itzige uemo in dem Val di
Demona zwischen dem Berge Aetna und dem
Flusse ianetta ist. Der Erbauer solches Orts
war der Tyranne vionylius, doch stunde be-
reits daselbst der Tempel des Adram, odeptta-
drani, welches einer der vornehmsten Götter
der Sieilianer war, deme sodann auch selbst
diese Stadt gewidmet wurde.
Adraftéa, Gr. ‘asqisuet, des Oceani, oder viel-
mehr, nach anderen, des Meiifli, Königs in
Creta, Tochter, welche den louem mit auferzie-
hen helfen, und sonst auch Adrafta, Gr. ’a
genannt wird.
Adrafléa Certamina, Gr. *a5f *?«« äiesa«, wa-
ren eine Art der Pythischen Spiele, welche
Adraftus, Ko.'Üg Ju Argis A. M. 2700. dêm
Appoiiini zu Ehren, zu Licyon anstellete, wel-
che dann mit den Ludis Pythicis zu Delphis
nicht ru^nakunmll/ weil sie auch dann
und
/