Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
94
Die Nachricht vorn Anrücken eines kaiserlichen
Hilfskorps für Polen schien die Stande des Herzog-
tbums aus ihrer Schlafsucht zu wecken. Sie bewil-
ligten alles, was der Kurfürst für die Landesverther-
digung begehrte, riethen ihm sogar dieselbe in alle
Wege zu fördern und verstiegen sich in Anpreisung
der hiezu tauglichen Mittel bis zu Vertagen. Als
Ursach der Rüstung ward den beiden kriegführenden
Machten die Furckt des Landesherrn und seiner Stande
vor einer Erneuerung der Ansprüche des deutschen
Ordens an Preußen unter dem Schirme kaiserlicher
Waffen angegeben. Keine von beiden indeß achtete -
der Rüstungen und Beschwerden, Bitten und Ver-
mittlungsantrage des Kurfürsten. Einerseits rückte
Gustav Adolph über Marien werder tiefer in
1623 das Oberland nach Bartenstein, warf allenthalben
die kurfürstlichen Besatzungen heraus und legte Kriegs-
volk ein, wahrend die Polen Rastenburg einnah-
men und den Kurfürsten zur Verpflegung von 10,000
Mann zwangen. Vergebens beschwor der hilflose
Fürst seine Stände um Beistand an Geld und
Mannschaft, damit mindestens der noch unbesetzte
Theil des Landes gerettet werden möchte; denn seine
unbezahlten Söldner gingen zum Feinde über, und
keiner war, der ihm dienen wollte. Uebrigens schienen
Schweden und Polen des Krieges müde; im verheer-
ten Lande fehlte es an Unterhalt; Mißwachs und
schlechte Witterung hatten pestartige Krankheiten er-
zeugt. die weit mehr an Mannschaft tödteten, als
das Schwert, mit dem die Entscheidung kaum ver-
sucht, nie herbeigeführt wurde.
Jan. 1629 In solcher Bedrangniß verordnete der Kurfürst
einen neuen Landtag zu Königsberg, um, — da doch
einmal alles Versuchen, eine Landesvertheidigung inö
Werk zu richten, vergeblich, ja eine allgemeine Mu-
sterung des Aufgebots schon darum nicht thunlich
war, weil dadurch den Feinden der unbeschreiblich
rathlose Zustand der Bewaffnung, Schlagfcrtigkeit
und Zucht desselben kund geworden wäre, — wenig-
stens über die Mittel zur Herbeifchaffung des den
Soldtruppen schuldigen Gehaltes und der Lieferung an
hie Schweden und Polen zu berathen. Die Stande
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolph_über Gustav
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
96
ein Vertheidigungsbund zwischen Schweden, Po-
len, dem Kurfürsten und der Stadt Danzig ge-
schloffen. Das von zween Feinden befreite Herzog-
thum genoß der Ruhe — eines Kirchhofs. —
25. Jun. Am Tage der Sakularfcier des Erscheinens der
1030 augsburgischen Konfession stand König Gustav Adolph
als Schirmherr des evangelischen Glaubens mit einem
Heere von 15,000 frommen und versuchten Streitern
vor Stettin. Herzog Bogislavxiv. übergab ihm
die Stadt sammt deren Besatzung, und schloß einen
Vertrag, zufolge dessen alle feste Platze, die nicht in
den Händen der Kaiserlichen waren, den Schweden
übergeben, die Leitung der Kriegsangelegenhe'l.n und
das Recht der Besatzung des Landes dem Könige zu-
gestanden, auch in Bezug auf letztere die unerläßlichen
Bedingungen festgestellt wurden: daß solche so lange
dauern solle, bis entweder der Kurfürst von Branden,
bürg, als muthmaßlicher Erbfolger, zur Befreiung
Pommerns thatigen Beistand geleistet, oder dem
Schwedenkönige die Krkegskosten aus eigenem Seckel
erstattet und damit jedem Anspruch Gnüge geleistet
haben würde: ein Punkt, der des Kurfürsten Wider-
willen gegen seinen Schwager eben so sehr erhöhete,
als diesem eine Gelegenheit zur Erwerbung von Pom-
mern gab. Ritterschaft und Städte kauften sich
von der Heercsfolge mit 200,000 Thalevn los. Der
Herzog ließ sich bei dem Kaiser durch eine Gesand-
schaft entschuldigen.
Vergebens suchte der Kurfürst diese neuen
Gaste durch einen Neutralitatsvertrag von seinen
Granzen abzubalten; denn Theil zu nehmen gestaltete
die Lage der Finanzen und seiner Marker Widerwil-
len gegen den Kriegsdienst ihm nicht. Um des Kai-
sers Parthei ergreifen zu können, war ihm überdieß
sein Glaube zu lieb und der gefürchtete Sckweden-
könig zu nah; die heilige Scheu vor des Reichsober-
hauptes Zorn und sein Widerwillen gegen den König
würden ihn abgehalten haben, sich den Protestanten mit
Heeresmacht anzuschließen, wenn auch Mittel dazu in
seiner Hand gewesen waren. Die traurigen in Preu-
ßen gemachten Erfahrungen waren eben so wenig a!S
das Andenken an Mansfeld, Tilly's und Wal-
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolph Gustav Bogislavxiv
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
oder wehrlos erduldeter Umerziehung von Freund und
Feind befinden. Geldmangel, mißvergnügte und un-
patriotische Stande, endlich eine streitsüchtige Geist,
lichkeit, waren die Feinde, mit denen der Kurfürst
zu kämpfen hatte. Jede seiner Maßregeln, die dem
Eigennutz irgend eines Standes entgegentra!, erregte
Klagen und Beschwerden bei dem Oberlehnsherrn, und
dieser ermangelte nicht, das Feuer der Zwietracht zwi-
schen dem Fürsten und seinen Unterthanen nach Mog,
lichkeit zu unterhalten. Zum Glück für den Kurfürsten
6zr starb König Sigismund Iii.; denn, ob auch dieser To-
desfall das Zeichen zum Beginnen einer vollständigen
Zuchtlosigkeit in Polen wurde, deren Wirkungen sich
bis in das Herzogthum hin ausdehnten, und auf den
deshalb ausgeschriebenen Landtage zu Königsberg der
gewöhnliche Zank um Einnahme und Ausgabe sich
ärger als jemals erhob, ja so weit ging, daß die
Stände ihres Gehorsams gegen den Landesfürsten ganz i
vergaßen, — so war doch mit jenem Könige zugleich
die Ursache zur Fortsetzung des Krieges mit Schwe- >
den todt und ab, und von dieser Seite um so weni- !
ger zu fürchten, als Gustav Adolph selbst um die -
polnische Krone sich bewarb, und deshalb den Kur-.,;
fürsten zu Ortelsburg durch eine Gesandtschaft t
freundlich beschicken ließ. Jndeß siel die Wahl, nach <
einigem Gezänk, auf den polnischen Prinzen Wla--
dislaw, der, nach dem alsbald darauf erfolgten j
Tode des Schwedenkönigs, in Erwägung des zwischen';
ihm und den Schweden elntretenden Verhältnisses, ,
635 dem Kurfürsten den Lehns-Empfang durch Abgeord. »
nete und ganz in der Art bewilligte, wie Johann j
Sigismunds Verhaltniß zur Krone Polen vor dem«
Eintritt der kommissarischen Verfügungen gewesen war. .
Diesen Umstand benutzte der Kurfürst, um, da es i
ihm an Macht und Mitteln fehlte, den Ständen die $
Spitze bieten zu können, durch Unterhaltung ihres 3
immer schärfer hecvortrctcndcn Zwiespalts mit einan- -
der, seiner Regierung einige Festigkeit zu verschaffen,' ,
was ihm mindestens in gewisser Weise gelungen zu fein t
G55 scheint; denn auf dem Landtage zu Hei lig enbeil 1
setzten seine Oberräthe, in Verbindung mit dem Adel,,!
manches gegen die Städte durch, deren Ueberniutf) (]
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden]]
Extrahierte Personennamen: Sigismund_Iii Gustav_Adolph Gustav Johann_j
Sigismunds Johann
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
iiö
durch dle Stimmenmehrheit, sondern durch freund-
schaftliche Übereinkunft der Partheien erledigt werden
sollten, jeden festen Beschluß hindern und Uebelgesinnten
Raum geben, um alles, was sie nur immer wollten,
in das schrankenlose Feld des Meinungsstreites hin-
über zu ziehen. Hieraus wird es zugleich erklärlich,
warum in dem Maße, wie deren eigne Macht zunahm,
die Kurfürsten von Brandenburg sich immer mehr von
dem Reichsverbande frei zu machen suchten.
Kaum war durch den genannten Frieden dem
Krkegselend in den Marken ein Ende gemacht, als
zween neue Ereignisse des Kurfürsten Aufmerksamkeit
in Anspruch nahmen. König Vlad.islav von Po- >6-43
len war gestorben; zu den Unruhen der Wahlangele-
genhekt hatte sich für das Reich die Gefahr eines Ein-
bruchs der siegreichen Kosaken und Tartaren gesellt.
Eine solche Lage der Dinge mußte benutzt werden,
um einen Theil des stehenden Heeres, dessen Errich-
tung seither mit großem Eifer betrieben war, auf
Kosten Preußens dort zu unterhalten und mit Hilfe
dieser neuen und wohlgewahlten Stütze seiner Herr-
schaft sowohl von dem Nachfolger des Polenkönkgs
das Lehn unter möglichst guten Bedingungen gewin-
nen, als auch die Wiederherstellung der inneren An-
gelegenheiten des Herzogthums mit mehr Kraft und
Erfolg als bisher fördern zu können. Beives gelang
dem Kurfürsten, der mit weiser Festigkeit den acht
fürstlichen Plan zur Gründung eines unabhängigen
und selbstständigen Reichs ohne Unterlaß verfolgte,
während die geringe Bevölkerung seiner verarmten
und vielfach zerstückelten Lande, in religiöser und po-
litischer Hinsicht getrennt und alles Sinnes für Ein-
heit baar, nur säumig und eigennützig zu Zahlung
und Waffendienst sich bequemte. Geschirmt von der
ihm zugethanen Kriegsmacht und deren Führern,
von da an die eigentlichen Träger des Vaterlandes
wurden, gebot er in Preußen als Kurfürst von Bran.
denburg, in den Marken als Herzog von Preußen,
keine Gegenrede duldend, das Wohl des Ganzen ver-
fechtend gegen die Anmaßungen der Ritter wie gegen
den Eigennutz der Bürger. Dem strengen Befehle
gegenüber galt kein Säumen mehr; wo Thaten ge-
8 *
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
fordert wurden mußte das Wort schweigen wie
billig.
1649 Die Belehnung über Preußen ward demnach
mit Vortheil, jedoch nicht ohne bedeutende Geldspen-
den gewonnen. Die Bestätigung der früheren Frei-
heiten des Herzogthums, die freie Haltung des refoc-
mirten Gottesdienstes und einige Annehmlichkeiten beim
Belehnungsakte waren das Ecgebniß, gewonnen durch
des Kurfürsten Mitwirkung zur Wahl des Prinzen
Johann Kasimir und durch eine Spende von
200,000 Gulden.
Schwieriger und weitlauftiger zeigten sich die
Umstande bei der immer noch streitigen Erbschaftssache
von Jülich-Kleve, deren Erledigung, ihres frühe-
ren Ursprungs wegen, der Friedens-Kongreß adge.
lehnt hatte. Durch mehrere Vergleiche war Einzel-
nes im Besitzstände verändert worden, die Hauptsache
jedoch unentschieden geblieben. Jndeß gab der blinde
Verfolgungseifer des katholischen Herzogs von Pfalz-
Neu bürg, bald nach dem Schluffe der Verhandlun-
gen zu Münster und Osnabrück, dem Kurfürsten
einen erwünschten Anlaß, auch hier einen Theil sei-
ner Truppen zur Verpflegung wie zur Aufrechthal-
tung des landesherrlichen Ansehens unterzubringen.
Er erklärte sich nämlich in einem sehr nachdrücklichen
1651 Manifeste zum Beschützer der dortigen Protestanten,
und rückte, mit einer Macht von Schwadronen
und 86 Fußkompagnien unter Anführung des Gene-
rals Spar re, in die Rheinlands, wo zwar des Kai-
sers Bemühung den Ausbruch offener Feindseligkeit
verhinderte, die gegenseitige Erbitterung aber, vor-,,
züglick durch die Schuld der Umtriebe des Herzogs ,
von Neuburg, stets höher stieg, wie eifrig auch die j
vom Reichsoberhaupt ernannte Kommission von Für- :
sten und Bischöfen einen festen Vergleich zu bewirken 1
strebte.
- Aug. Jndeß hatte Schwedens durch den Frieden zu ,
l645 Bromsebrö und den westpha lisch en Frieden ,
entscheidend gewordene Ucbermacht im Norden einen ,
neuen Zuwachs erhalten. Der Königin Christine, ,
die in einem Anfalle von weiblicher Sonderbarkeitj
die Krone 'niedcrgelegt hatte, war Karl Gustav,.,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Kasimir Johann Christine Karl_Gustav,. Karl Gustav
Extrahierte Ortsnamen: Pfalz-
Neu Rheinlands Neuburg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
117
Pfalzgraf von Zweibrücken (Karl X.) auf den Thron »054
gefolgt : ein Fürst voll unruhiger Thätigkeit, kriegs-
lustig und ehrgeizig, befangen in der damals nicht
unausführbaren Idee einer großen nordischen Univer-
salherrschaft. Polen, von aller Haltung im Inne-
ren entblößt, in einen nachtheiligen Krieg mit Ruß-
land verwickelt, schien dem Pyrrhus des Norden die
leichteste und zugleich belohnendfte Beute. Ungeachtet
am Ablaufe des 26jährigen Waffenstillstandes, dessen
oben gedacht ist, noch 7 Jahre fehlten, trat er mit
der Forderung gegen Johann Kasimir hervor,
daß er seinen Ansprüchen auf Schweden förmlich ent-
sagen und dieser Krone Livland vollständig abtreten
solle. Den Kurfürsten, dessen Absichten ihm nicht
unbekannt sein mochten, glaubte er leicht und sicher
gewinnen zu können.
Dieser aber erwog, wie viel schwerer das Her-
beiführen eines günstigen Augenblicks zur Befreiung
von der verhaßten Oberherrschaft sein dürfte, wenn
statt des falsch-monarchischen Unwesens in Polen die
feste Hand eines gleich kühnen und umsichtigen Kö-
nigs dort eine wirkliche Monarchie gründen würde;
er bemühte sich durch einen Hilfsvertrag mit den
Niederlanden und Verbindungsversuche mit England,
Frankreich und dem Kaiser, einem Bunde mit Schwe-
den austuweichen. Den Polen, die, nach Art solcher
zwitterhaft regierter Völker, eben so sorglos als
übermüthig waren, versagte er geradezu seinen Bei-
stand, und erklärte: sich innerhalb der Granzen einer
bewaffneten Neutralität halten zu wollen. Demgemäß
schlug er das Begehren des Schwedenkönigs, ihm die
Hafenplätze Pillan und Memel einzuräumen, in
bestimmten Ausdrücken ab, rüstete mit Eifer und An-
strengung sein Heer, in dessen stiller Vorbereitung
Karl Gustavs Ungestüm ihn unterbrochen hatte,
und begegnete dem wiederholten Andringen des Kö-
nigs ausweichend und zögernd.
Der indeß ließ ohne weitere Anfrage und Crklä- i6s¿
rung ein Truppenkorps unter dem General Wittem-
berg -durch die Neumark nach Polen vorrücken,
das nirgends aus Widerstand stieß. Warschau und
Krakau öffneten dem Feind in der ersten Ueberra-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Karl_X. Karl_X. Johann_Kasimir Johann Karl_Gustavs_Ungestüm Karl Gustavs
Extrahierte Ortsnamen: Livland Polen England Frankreich Polen Warschau Krakau
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
»‘9
im Herzogthum, endlich zur Anerkennung des Erbrechts
der Krone Schweden, im Fall der Erlöschung des bran-
denburgischen Mannsstammes bereit erklären mußte, da-
gegen da-Bisthum Ermeland als weltliches Mann-
lehn, die Befreiung von der Last des Küstenschutzes
mit vier Kriegsschiffen, auch die höchste Gerichtsbar-
keit im Land erhielt.
Als Johann Kasimir, mit Hilfe des Magna-
ten - Bundes von Tyskiewicz, zu Zamosc ein
Neues Heer gesammelt hatte und mit demselben auf
Warschau vorrückte, ward jener Vertrag zu Ma-
rienburg in ein förmliches Hilfsbündniß verwan-
delt; der Kurfürst versprach, gegen lockende Ver-
heißungen, 4000 Mann, zur Halste Reiterei, zum »5- Juni
schwedischen Heere stoßen zu lassen. Dieser Schritt l656
erregte das Aufsehn der fremden Mächte; der Kur-
fürst schien ihnen Bedeutung zu gewinnen; wozu das
nicht unwahrscheinliche Gerücht einer verabredeten Thek-
lung Polens zwischen den Bundesgenossen günstig mit-
wr'rkte. -Der Kaiser und die Niederlande, jener
von Eifersucht, diese vom Handelsgeiste geleitet, zeig-
ten sich unwillig, Cromwell, aus Glaubensgrün-
den, billigte das Geschehene, und Frankreich schloß
mit dem Kurfürsten ein Bündniß, dessen Hauptinhalt
auf wechselseitige Bürgschaft für die deutschen Staaten
beider Mächte, Beistand im Fall von Angriffen und
Theilung der dann gewonnenen Eroberungen sich be-
schränkte. So war in kurzer Zeit das Ansehn Branden-
burg-Preußens gewachsen. Dem Oberhaupte dieses Staa-
tes stand in dessen verschiedenen Ländertheilen eine Macht
von 26,000 Mann zu Gebot und mehr als Ein Mittel,
um stets fester und für das Wohl seiner Lande wirksamer
aufzutreten gegen innere wie gegen äußere Feinde.
Jndeß war Warschau neuerdings von den Po-
len eingenommen, die schwedische Besatzung daraus
verdrängt und auf die bei Novodwor am Zusam-
menflüsse des Bug mit dem Weichselstrom ste-
hende Hauptmacht zurückgeworfen worden. Der Kur-
fürst eilte mit seiner Hilfsschaar durch Masovien
herbei und die Vereinigung beider Corps wurde von
den auf ihre Uebermacht trotzenden und daher nach-
lässigen Polen keineswegs gehindert, was leicht zu be-
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Kasimir Johann Cromwell
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Zamosc Warschau Niederlande Frankreich Warschau
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
12 l
6000 Mann Hr'lfstruppen gegen Schweden zu stellen
versprach, dagegen die Bestätigung der Souve-
rainetät Preußens für sich und seine Erben mit
der Bedingung empfing, daß nach dem Aussterben
seines Mannsstammes das Herzogthum als polnisches
Lehn an die brandenburg-fränkische Linie fallen, das
Heimfallsrecht Polens aber erst nach dem Erlöschen
dieser in Kraft treten solle. Als Entschädigung für
Ermeland erhielt er die Herrschaften Lauenburg
und Bütow, die, nach Herzog B ogislav's Xiv. l657
Lode, König W lad islav Iv. als cröffnete pol-
nische Lehne von Pommern eingezogen hatte; für die
Kriegskosten wurden von Polen die Kastellanei D ra-
tz eim und die Stadt Elbing verpfändet; aus letz-
terer mußten kndeß die Schweden erst verjagt werden.
Die veränderte Stellung des Kurfürsten, (als
fouverainer Herzog) zu seinen preußischen Unter-
ttzanen, machte allerdings den einberufenen Landtag
wichtig; auch war es eine schwierige Aufgabe, die
nöthigen Steuern von dem neuerdings erschöpften und
theilweise verheerten Lande aufzubringen. Allein dem
Kurfürsten lag jetzt, da sein eigentliches Ziel in der
Hauptsache erreicht war, di? Demüthigung der Schwe-
den und deren mögliche Vertreibung aus Pommern
am nächsten. Er suchte daher die Landstände in un-
bestimmten Ausdrücken über die Souverainetät und
deren Folgen zu beruhigen, ernannte den polnischen »5. Oct.
Fürsten Bogislav Rad zivil!, einen mildgesinn- »657
ten und beliebten Herrn, zum Statthalter in Preußen
und widmete seine ganze Aufmerksamkeit der Kriegs-
angelegenheit.
Es wurden die Truvpen neuerdings auf den Punk-
ten vermehrt, wo ein Angriff des Schwedenkönigs zu
fürchten oder der glückliche Erfolg eines Einbruchs in
dessen Lande zu hoffen war (in Brandenburg, Pom-
mern und Preußen); auch schloß der Kurfürst Bünd-
nisse mit Fremdmächten. Wohl empfand dieser Fürst
das Gefahrvoll? seiner eignen Lage wie der Absichren
Karl Gustavs zu gut, um nicht des Königs thä-
tigster Gegner zu sein. Anders aber betrachteten der
Kaiser und die Seemächte diese Angelegenheit; ihnen
besonders ersterem, war des Kurfürsten sichtliches Stre-
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Extrahierte Personennamen: Bogislav Karl_Gustavs Karl Gustavs
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
123
lind Polen, Oesterreich und Brandenburg andrerseits,
ein Friede zu Stande, laut welchem der Kurfürst t
seine in Pommern und Holstein gemachten Erobe-
rungen, (erftere ungern, doch von Frankreich als
Bürgen des westfälischen Friedens gezwungen,) zu-
rückgab, dagegen von allen in den früheren Verträ-
gen übernommenen Verbindlichkeiten gegen Schweden
sreigesprochen und von sämmtlichen Mächten, Frank-
reich eingeschlossen, durch Anerkennung des Vertrags
zu Weh lau in der Souverainetat über Preußen be-
stätigt wurde. Elbing jedoch blieb in den Händen
der Polen, die den Widerwillen der dortigen Patri-
cier gegen den Kurfürsten zu Weigerungen und Aus-
flüchten benutzten. Uebrkgens ward es im Norden
allenthalben Friede; — der Eintritt allgemeiner Ruhe
deutete auch diesmal auf das nahe Erscheinen einer
neuen Zeitgestaltung. Wie und in welcher Art dev
Uebergang vom Alten zum Neuen sich diesmal bildete,
bedarf einer kurzen Andeutung, bevor es möglich ist,
die Anstrengungen des großen Kurfürsten zur Befesti-
gung seiner Souverainetat in Bezug auf das Aus-
land wie zur Ausdehnung derselben im Inneren, wür-
digen zu können. Denn, nur was mit sorgfältiger
Beachtung der Zeit und ihrer Zeichen, nach klarer
und unzweifelhafter Erkenntniß derselben, begonnen
wird, führt zum Ziele; nur wo eine gründliche und
regelrechte Ursache vorhanden ist, kann von erfreuli-
cher und tüchtiger Wirkung die Rede sein.
Seit dem Anfänge der Reformation bestimmte
das Bündniß der Religion mit der Politik
den Charakter der Zeit. Alle Reibungen, welche aus
den verschiedenartigen Grundsätzen in Bezug auf beide
hervorgingen, fanden ihren Ausbruch und zugleich auch
ihr Aufhören in dem dreißigjährigen Kriege.
Der westphälische Friede, mehr wohl die allgemeine
Erschöpfung, hatte mit dem'streite selbst auch dem
Zwecke des Streites ein Ende gemacht. Die Völker
beschäftigten sich mit der Wiederherstellung ihrer leibli-
chen Güter; die Fürsten erkannten den durch die Be-
gebenheiten jener dreißig Jahre herbeigeführten An-
wachs ihrer Macht und die Mittel diese zu bewahren,
wo möglich noch zu steigern. Geld und Kriegs-
April
1660
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
88
v. 1615
bis 1616
1622
1620
1621
lang wirkte, als die Ereignisse kein Heer der krieg-
führenden Machte nach Brandenburg führten, spater
aber das Unheil verdoppelte, weil beide Theile das
neutrale Gebiet nach damaliger Kriegssitte als feind-
lich zu verwüsten, mindestens zu benutzen, sich berech-
tigt glaubten.
Die Rheinlands, deren Statthalter der Kur-
fürst früher gewesen war, bewahrte der vielgewandte
Graf Adam von Schwarzenberg, kurfürstlicher
Gesandter bei den vereinigten Niederlanden, einstwei-
len durch einen Vertrag mit den Generalstaaten, in
welchem diese sich verpflichteten, des Kurfürsten Rechte
auf Jülich, Cleve und Berg unter der Bedingung zu
schützen, daß jener ein Regiment zu Fuß von 1000 Mann
dort halten und ein Drittheil der Kosten zur Erobe-
rung einiger Platze in Jülich tragen solle.
In Preußen, wohin der Kurfürst abging um
die Belehnungs-Angelegenheit zu fördern, störte die
Pest, welche dort furchtbare Verheerungen anrichtete,
den deßfalls verordneten Landtag dergestalt, daß er
von einem Orte zum andern verlegt werden mußte.
Ueberdieß weigerten sich die querulirenden Stände, dem
Kurfürsten vor Abstellung ihrer Beschwerden über
die Besetzung der Stetten und den Calvinismus zu
huldigen; wobei sie von Seiten der Polen thatigst un-
terstützt wurden. Nach langem Streite, (den die Stande
durch ihre Abneigung gegen jeden Beitrag zur Küsten-
vertheidigung mehrten, welche der von Schweden be-
drohte König . Sigismund vom Kurfürsten forderte)
glaubte dieser, den die von seiner Mutter erzwungne
Vermählung seiner Schwester, Marie Eleonore,
mit dem Könige Gustav Adolph von Schweden
in neue Verlegenheit setzte, durch reichliches Bewilli-
gen sein Ziel endlich erreicht zu haben, als der Kö-
nig von Polen ihn schriftlich benachrichtigte, daß eine
königliche Kommission über den Zustand des Herzog-
thums entscheiden und nach ihrem Gutachten auf ei-
nem Landtage die Belehnungs-Angelegenheit ordnen
solle. Diese Kommission trat von vorn herein
mit Anmaßungen aller Art hervor, verlangte vom
Kurfürsten außer den vertragsmäßigen 100 Reitern
ein Hilfskorps von Fußvolk und Ältillerie für den
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Adam_von_Schwarzenberg Sigismund Marie_Eleonore Gustav_Adolph_von_Schweden Gustav