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1. Geschichtstabellen - S. 50

1885 - Holzminden : Müller
50 1519. 1541. 1540. 1545- 1567. 1568. 1579. 1609. 1648. 1572. lipp Ii. erhält Spanien mit den Kolonieen, die Niederlande, Mailand und Neapel; sein Bruder Ferdinand I., Herr der österreichischen Länder und König von Ungarn und Böhmen, folgt als Kaiser. Die Reformation in der Schweiz. Ulrich Zwingli Reformator in Zürich (Religionsgespräch mit Luther zu Marburg 1529; Zwingli fällt bei Kappel 1531). Johann Calvin Reformator in Genf (f 1564). Die Gegenreformation. Bestätigung des von Ignatius von Loyola gestifteten Jesuitenordens. 1563. Konzil von Trient. Die Reformation im übrigen Europa. A. Abfall der Niederlande von Spanien. Herzog Alba Statthalter Philipps Ii. in den Niederlanden. Egmont und Hoorn in Brüssel hingerichtet. Wilhelm von Oranien beginnt den Freiheitskampf. Utrechter Union der sieben nördlichen protestantischen Provinzen. Zwölfjähriger Waffenstillstand. Im westfälischen Frieden wird die Unabhängigkeit der nördlichen Niederlande anerkannt. B. Frankreich: Die Hugenottenkriege. Die katholischen Guisen und die protestantischen Bourbons an der Spitze der Parteien. Die Pariser Bluthochzeit (Bartholomäusnacht): Der Admiral Coligny mit Tausenden von Hugenotten auf Veranstaltung Katharinas von Medici, der Mutter Karls Ix., ermordet.

2. Lehrbuch der Geschichte des preußischen Staates für Schulen und den Selbstunterricht - S. 108

1826 - Erfurt : Müller
I io8 Urenkel des Ahnherrn Zustand in den ^Denkwürdig- keiten zur brandenbucgischen Geschichte^ schildert. In Trümmern lag der Staat, ohne Kraft, Rich- tung und Haltung im Innern, von Außen her be, dräut durch übermüthige Nachbarn; nirgends war eine hemmende Grenze gegen plündernde Feinde und zehrende Freunde. Wohl mag ein Fürst sein Volk erlösen, wenn es vereint mit ihm zum Stehen oder Fallen in den Kampf tritt; wo aber der Fürst allein sieht, sich erst ein Volk schaffen und zugleich dem äußeren Feinde wehren soll, da bedarf es wahrlich der seltensten Kraft wie der höchsten Weisheit. Als in grauer Vorzeit Judas Maccabäus, des Volkes Israels größter Held, von Jerusalem Be- sitz nahm, fand er die Mauern nredergeriffcn, die Hauser verbrannt, alles zerstört und durch einander geworfen. Ec sollte von neuem bauen, und vor Len Thoren stand der Feind; die Stadt mußte herge- stellt zugleich und vertheidigt werden; Fürst und Volk mußten die Mühsal des Kriegs und des Friedens gleichzeitig tragen, mit der einen Hand das Schwert, mit der andern das Baugerache führen. Dem ähn- lich war des Kurfürsten Aufgabe; darum, daß er sie rühmlich gelößt hat, gebührt ihm vor vielen andern der Ehrenname des Großen. Drei treue Diener ries er beim Antritte seiner Regierung als Beistände mit Rath und That zu sich, den Kanzler von Görz, feinen alten>Lehrer von Kalkun, und Werner von Schulenburg. Zu mächtig, (obgleich übclbe- rüchtigt als Söldling Oesterreichs) war der märkische Statthalter Graf Adam von Schwarzenberg, um augenblicklich entfernt zu werden; der Kurfürst begnügte sich, ihm bei Bestätigung seiner Würde in die Schranken zurückzuweisen, welche dem Unlerthan, und sei er der Erste im Lande, allzeit gebühren. Was spater geschehen sein würde, verhüllte der bald darauf 1 r. Marz zu Spandau erfolgte Tod des Grafen. *6$* Man hat diesen Minister, der unter dem Kur- fürsten Georg Wilhelm in seiner Person alle Hauptwürden des Staates vereinigte, mannrchfach ' und schwer beschuldigt; er ist von mehrern Geschicht- schreibern der beabsichtigten Vergiftung des Kurfür-

3. Lehrbuch der Geschichte des preußischen Staates für Schulen und den Selbstunterricht - S. 147

1826 - Erfurt : Müller
»47 ständrgkert um nicht mehr dem Rcichskammergericht un- »705^64 tergeordnet^zu sein) und die verschiedenen Verordnun- gen zur Feststellung der Form und Förderung des Pro- -705 bis 7 cesses in allen Landen des Königs: endlich die Scher- düng der Negi'eruygßzwekge und das Ordnen des Ge- schäftsganges im Staatsrathe. Daß unter der schirm- »71« men Leitung des verrufenen Grasen Wartenberg die Finanzen übel berathm waren, kann nicht geleug- net werden. Jndeß auch hier stellt sich das Urtheit über des Königs Derhältniß zu diesem Günstlinge mil- der, wenn man erwägt, daß Wartenberg in den ent- scheidenden Augenblicken des Ringens nach der wich- tigen Königskrone, als keiner der Minister die-Plane des Gebieters fördern konnte oder wollte, mit Il- gens Hilfe den Kaufpreis für künftige Herrlichkeit vom Lande zu erzwingen wußte, daß später der Kö- nig ihn, als ein nicht unbedeutendes Werkzeug des Gelingens dessen was sein Beruf ihm gebot, mit Eh- ren und Würden überhäufte, ihm zwar blindlings vertraute, doch auch dann ihn rettungslos fallen ließ sammt seiner ganzen Parthei, als der Kronprinz und der getreue Jlg-en ihm bewiesen, wie sehr Wartenberg zum Nachtheil des Landes seine Voll- ur0«i machten überschreite. Eben so laßt sich aus der schwie- rigen Aufgabe für den König: mit geringen Kräften Vieles leisten zu müssen, das oftmalige Fehlgreifen in der Wahl der Mittel, das Projektmachen und Haschen nach außergewöhnlichen Finanzkünsten so wie all' das Gaukelspiel erklären, das Glücksritter und Schelme mit dem in seinem Hauptplane rein mensch- lich befangenen Fürsten sich erlaubten. Vielfältig ist in den vorhandenen Geschicht- büchern über diesen Gegenstand Halbwahres mit Fal- schem untermischt aus dem einseitigen Urtheile der selten unpartheiischen Zeitgenossen entnommen, hin und wieder einiges durch Parthei-Ansicht entstellt worden; gewiß aber bleibt es, daß ungeachtet des groß- ßen Aufwandes am Hofe, der bedeutenden Spenden im Auslande, der Menge fehlgeschlagner kostspieliger Projekte, nicht nur das Land nicht zu Grunde gegan- gen ist, sondern auf nützliche Anstalten und zum An- kauf von Staatsländcreren sogar beträchtliche Summen ■ 10 *

4. Lehrbuch der Geschichte des preußischen Staates für Schulen und den Selbstunterricht - S. 206

1826 - Erfurt : Müller
20ö 5. Jan. Da starb seine erbittertste Feindin die Kaiserin Eli- x'62 fafcetf) von Rußland. Ihr Nachfolger Peter Iii., Friedrichs Verehrer, bisher ihm mehrmals unter 16. Marz der Hand hilfreich, schloß sofort einen Waffenstillstand, 5. Mai dann einen Frieden zu Petersburg, dem zufolge Preußen geräumt und zurückgegeben wurde, endlich ein Bündniß Europa staunte mit Recht, als ein russi- sches Korps vorr 20,000 Mann unter Czernitschef von den Oesterreichern ab und in des Königs Lager zog. Auch Schweden trat vom Kampfplätze; der Friede zu Hamburg stellte zwischen dieser Macht 22. Mai und Preußen alles wieder auf den alten Fuß. Neue Mittel, mit ihnen neuer Muth und neue Siegeshoffnung, erhoben die Herzen Friedrichs und seines Volks, das mit ihm und für ihn, den Helden und Wohlthater des Vaterlandes, treulich gekämpft und gelitten hatte. Der Feldzug wurde vertrauens- voll eröffnet; die Wiedereroberung von Schweidnitz war der Unternehmungen in Schlesien erstes Ziel. Jndeß aber König Friedrich sich mühte, seinen Geg- ner, den Zauderer Daun, aus seiner Stellung von Burkersdorf und Leutersdorf weg zu manö- vriren, traf die Nachricht von dem Sturze Peters Iii. 0. Jul. und Katharinens Erhebung auf den Kaiferthron Rußlands ein. Der Krieg gegen Preußen war schon von der neuen Czarin beschlossen, als sie unter ihres Gemahls Papieren Friedrichs väterliche mit allem Zarlsinn eines eben so schönen als großen Geistes ab- gefaßte Warnungen vorfand. Ihrem hohen Gemüthe konnte der Eindruck gleicher Seelengröße nicht fremd bleiben; sie bestätigte den Petersburger Frieden; doch . ward Czernitschef abberufen mit seinem Korps: ein Beispiel von Mäßigung und Besonnenheit, das wahrscheinlicher gewinnreicher für den König war als das frühere Bündniß. Auf des Königs Ansuchen blieb der russische Feldherr noch drei Tage lang ihm zur Seite, ward Zeuge des kühnen und erfolgereichen 21. Jul. Sturmes auf die Stellung der Oesterreichcr, und kehrte dann, mit unverkennbarer Hochachtung für Friedrich im Herzen, sammt seiner Schaar in die Heimath zurück. ' Folge des Sieges bei Burkersdorf war die

5. Lehrbuch der Geschichte des preußischen Staates für Schulen und den Selbstunterricht - S. 5

1826 - Erfurt : Müller
\ s der Mittelpunkt, in dem alle Linken des Kreises zusammen» treffen: ein wiederum untheilbares Wesen mit dreifacher Funk- tion : herrschend, gesetzgebend, richtend. Der Kreis, dessen äußerste Linke sein ihm von Gott verliehenes Scepter zieht, ist das Vaterland; alles, was innerhalb dieses Krei- ses liegt, gehört demselben an: also Fürst, Nation, Bo- den. Darum, ob auch mannichsaches Stammes, Sprach - Idioms und geschichtlichen Wandels wir immer seyn mögen, so führen wir, wie viel unserer unter dem Scepter des Kö- nigs von Preußen leben und walten, doch keinen andern Namen mit Recht als den seines Reichs, haben für unsere Wünsche und Hoffnungen, für unsere Rechte und Pflichten, keinen andern Vereinigungspunkt als das Wohl des ge- meinschaftlichen .Vaterlandes, d. h. unseres Fürsten, unseres Volkes und des Bodens, den des königlichen Adlers Fittiche beschatten. Diese Ansicht liegt der hier vorzutragenden Geschickte ,des preußischen Staates zum Grunde, deren Darstel- lung vielleicht der Neuheit und Originalität entbehrt, in der man dagegen ein ernstes Streben nach Wahrheit, Treue, Er- hebung über jeden Pactheigeist, über Vorliebe für sogenannte politische Meinungen und einzelne Personen sicker nickt ver- missen wird. Jedoch muß in Nücksickt auf die Reizbarkeit unserer Zeit, der Verfasser den Lesern das Urtheil darüber an heimstellen, ob er, trotz des besten Willens, nickt unvermu- thet hie und da den Gesinnungen irgend einer Parthei mehr huldige, als die kalte Betrachtung des historischen Zergliede- rers es erlaubt. Es ist so schwer, sich im Forschen über den Schicksalsgang und die Begebenheiten des eignen Vaterlandes von dem Einfluß unwillkührlicher An- oder Abneigung durch- aus rein zu erhalten. Gesetzt auch, dieß wäre gelungen, — wer kennt nicht die Seltenheit unpartheiischer Leser, besonders

6. Lehrbuch der Geschichte des preußischen Staates für Schulen und den Selbstunterricht - S. 158

1826 - Erfurt : Müller
r53 war, gewann er späterhin den Grundsatz: daß Preu- ßens Heit auf einem in strenger Zucht gebildeten Heer allein beruhe. Sein Aufenthalt in den Nie- derlanden endlich lehrte ihn den Werth der Nütz- lichkeit in .allem Handeln und Wirren so über- zeugend kennen, daß er Don da an fest entschlossen blieb, dem Geld und Gut versplitternden Aufwand im Vaterland ein Ziel zu setzen, durch Wort und Bei- spiel der Such: der Zeit cntgegenzuwkrkenund der- einst sein Reich auf den Gewerbfleiß, die Sparsam- > keit und den kriegerischen Charakter der Bevölkerung desselben zu gründen. Wie richtig er die Zeit und seines Volkes Bedürfniß und Bildungszustand erkannt hatte, geht daraus hervor, daß er seine in Holland gewonnene Neigung zu einem freien politischen Leben so wie seine Liebe für den Krieg als König sorgfältig unterdrückte, um die tief schlummernden Tugenden sei- ner Unterthanen auf die einzig anwendbare Weise zu wecken durch unerbittliche Strenge im Sinne der voll- endetsten Eigenherrschaft. Der Beurtheiler Friedrrch Wilhelms I., welchen Standpunkt er auch nehmen möge, darf nie vergessen, daß dieser König immer nur das that, was er nach seiner festesten Uederzeu- gung mußte, selten was er wünschte; daß er sich selbst, sein eignes Glück, großmüthig dem aufopserte, was er als wohlthatig für sein Reich, als reine Be- rufspflicht anerkannt hatte, Umbiloer eines Geschlechts, wie es damals in Preußen lebte, mußte der König mehr sich außerhalb des Kreises der Grundsätze des- selben, als über diese stellen. Ern Monarch mit niederländischen S ta at s g ru nd satz en würde damals von dem preußischen Volke weder begriffen worden sein noch Gehorsam gesunden haben. 25. Febr. Kaum hatte der König den Thron bestiegen, die 1713 eine Halste der Hofstetten gestrichen, der andern den Gehalt verkürzt und sich im Allgemeinen über seine Negierungsgrundsatze ausgesprochen, so rief der Kon- greß zu Utrecht ihn, als durch die Königin Anna von England vorgeschlagenen Theilnehmer am allge- meinen Frieden, von den inneren Angelegenheiten sei- 1,. 7xprit nes Reiches ab. In dem bald darauf erfolgten Frie- 1715 den mit Frankreich erkannte diese Macht den Königs-

7. Lehrbuch der Geschichte des preußischen Staates für Schulen und den Selbstunterricht - S. 175

1826 - Erfurt : Müller
*75 schien unvermeidlich, und wer bürgte dafür, daß nicht ein andrer Sieger des Königs Rechte noch minder an- erkennen möchte, falls sie jetzt nicht geltend gemacht würden. Außer dieser Ansicht und dem bei einem jun- gen, geistvollen und kühnen Herrscher höchst natürlichen Verlangen sich einen Namen zu machen, bestimmten den König folgende Umstände zu dem Versuchs die genannten Länder von Oesterreich zu gewinnen. Der Wiener Hof befand sich bei dem Tode des Kaisers in einer betrübten Lage. Die Finanzen wa- ren zerrüttet; ern unglücklicher Krieg mit den Osma- nen hatte das Heer muthlos gemacht; die Minister lebten in augenscheinlichem Zwiste, und der jungen Königin Maria Theresia fehlte die feste Hand zum Lenken des Staatsruders wie zur Abwehr der Erbschafts-Ansprechrr. Die Eifersucht zwischen Eng- land und Frankreich ließ hoffen, daß eine dieser Mächte auf des Königs Seite treten würde; Sach- sen und Bar'ern, deren Fürsten, Schwiegersohns Josephs 1°, die Erbschaft des Oheims in Anspruch nahmen, waren ihm ohnehin verbündet. Von Selten Rußlands, dem leider bereits ein Wort in den euro- päischen Angelegenheiten mrtzureden erlaubt war, blieb nach dem Tode der Kaiserin Anna nichts zu fürchten; i der minderjährige E^.r Iwan hatte keine Stimme, und der eifersüchtige Adel buhlte viel zu eifrig um die-Regentschaft, als daß ihm Zeit geblieben wäre die pragmatische Sanktion zu verteidigen. Der König rüstete in der Stille; nür zween um- sichtige und kriegsersahrne Männer, der Feldmarschall Graf Schwerin und der Staatsminister von Po- dewils, waren im Gehcimniß. Zum Scheine, gleich- sam als gelt' es Jülich und Berg, wurden die Straßen dorthin ausgebessert. Jndeß erregten die un- vermeidlichen Truppenbewegungen, Magazinanstalten und Munrrionstranspvrte dennoch die Aufmerksamkeit des Wiener Hofes. Der schlaue Marquis Botin erschien von dort..her, angeblich um dem Könige zur Thronbesteigung Glück zu wünschen , eigentlich aber um auszuspuren wach vorgehe. Friedrich durch- schaute.'.ihn und schickte sofort den Grafen Götter nach Wien, mit dem Aufträge: der Königin Maria Lz.oct 1740

8. Lehrbuch der Geschichte des preußischen Staates für Schulen und den Selbstunterricht - S. 181

1826 - Erfurt : Müller
18 * einer Scheinbelagerung Neiße ekngevaumt, Schlesien in ungestörtem Besitze gelassen und sein Heer in den Winterquartieren nicht beunruhigt werden, er dage- gen die Feindseligkeiten einstellen und den Verbünde- ten keinen Vorschub leisten solle. Neiße siel nach der ' Verabredung; die Grafschaft Gl atz ward besetzt, die Festung gleiches Namens berennt und das Heer aus- einandergelegt. König Friedrich begab sich nach Breslau zur Huldigung der schlesischen Stande, und 7 von da nach Berlin. Der Wiener Hof aber brachte sich durch Schwatzhaftigkeit um allen Gewinn des ge- heimen Vertrags. Schon auf seiner Heimkehr nach Ber- lin erfuhr der König in Dresden den Bruch der von ihm ausdrücklich gemachten Bedingung, hielt jedoch den Unwillen Frankreichs durch die Kundgabe seiner Wis- senschaft von dessen heimlichem Verkehr mit Oester- reich nieder, und bewog die Sachsen, den begonnenen Marsch nach Böhmen fortzusetzen, wohin bereits das französisch - baierischs Heer vorzedrungen war. Seiner Verbindlichkeiten gegen Oesterreich ledig, faßte er den Entschluß, fortan das Schwert walten zu lassem Mittlerweile war Prag von den Franzosen ge- - nommen worden, der Kurfürst von Baiern hatte sich als König von Böhmen huldigen lassen. In Sa- > voyen standen 20,000 Spanier zum Einfall in die Lombardei bereit: kurz, ringsum loderte das Feuer eines Kriegs, der Europa's Staatenspstem umzustür- zen drohte. Auch im Norden herrschte der Streit. Wahrend in Schweden sich Staatspartheien bekämpf- ten, focht das Heer unglücklich gegen Rußland, wo eine Palastrevolution die Prinzessin Elisabeth, Preußens wie Oesterreichs Feindin, auf den Thron des entsetzten Kaisers Iwan Iii. erhob. In Berlin wurde den Winter hindurch vielfach unterhandelt. Frankreich heischte Thatigkeit; Eng- land wollte vermitteln, Spanien Bundsgenossenschaft; Schweden bat um Hilfe gegen Rußland, dieses suchte um Vermittelung des Streites mit jenem nach, und das deutsche Reich begehrte Frieden. Der König hatte jedoch seine Parthei genommen. Mit »06 Bataillo- nen und 19, Schwadronen wollte er den Feldzug er- öffnen und den Streit um Schlesien zur Entscheidung 1, Oct. 1741 Nov. 1741 6. Nov. 1741 9. Der. 1741 G. Dec *741

9. Die Weltgeschichte nebst einem Abrisse der Geschichte der Erfindungen - S. 87

1845 - Carlsruhe : Müller
87 mußte endlich fast in allen Cantons freigegeben werden, daß ein jeder sich zu der Religion bekenne, die er für wahr halte. Von Luther wich Zwingli hauptsächlich in der Lehre vom Abendmahle ab und sie konnten nicht einig werden, obgleich der Landgraf von Hessen 1529 eine Zusammenkunft der bei- den Männer zu Marburg veranstaltete. So trennten sich die Anhänger Zwingli's von den Lutheranern, und hießen nun Reformirte und erst in der neuesten Zeit haben sich die beiden Religionsgesellschaften in einigen Ländern (in Baden 1821) vereinigt. Als 1531 zwischen den katholischen und reformirten Cantons ein Krieg ausbrach, begleitete Zwingli das Heer und fiel in der Schlacht bei Cappel. Zwinglis Lehre fand nicht nur in der Schweiz, sondern auch im südlichen Deutschland, in den Niederlanden und in Frankreich vielen Beifall. Zu ihrer Verbreitung trug Jo- hann Calvin am meisten bei. Er war 1509 in Frankreich geboren, wurde 1536 Prediger in Genf und das Haupt der Schweizer Reformirten. Aber wegen seiner Strenge verjagten ihn die Genfer und er hielt sich einige Jahre in Straßburg auf, worauf ihn die Genfer zurückriefen. Er lehrte nun mit großem Eifer und seltener Uneigennützigkeit, und führte eine strenge Kirchenzucht ein; dabei bewies er sich aber auch sehr hart und verfolgungssüchtig, besonders gegen den spanischen Arzt Servet, den er zum Feuertode verurtheilte. Calvin starb 1564. §. 46. Die Reformation in England. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts regierte in England Heinrich Viii., ein grausamer und eigenwilliger Fürst. Nachdem er 18 Jahre lang mit Katharina von Ara- gonien, welche ihm eine Tochter, Maria, geboren hatte, ver- heirathet gewesen war, verstieß er sie, um Anna Boleyn zu heirathen, und da der Pabst die Scheidung von seiner ersten Gemahlin verweigerte, sagte er sich von diesem und der

10. Die Weltgeschichte nebst einem Abrisse der Geschichte der Erfindungen - S. 92

1845 - Carlsruhe : Müller
92 Philipp freundlich aufnahm, schärfte er doch die Gesetze gegen die Ketzer. Da begann die niederländische Revolution (1565). Einige hundert Edelleute verbanden sich und setzten eine Schrift, den Compromiß, auf, durch welche sie sich zu gegen- seitigem Schutze verpflichteten. Sie begaben sich in feierlichem Zuge in den Palast der Statthalterin und überreichten ihr eine Bittschrift. Bei dieser Gelegenheit entstand der Parthei- namen Geusen (gueux, Bettler). Die erschrockene Frau ver- sprach den Beschwerden abzuhelfen und ermahnte zur Ruhe. Aber das Volk blieb nicht in den Schranken der Ordnung, besonders da in Folge des Schrittes, den die Edelleute ge- than hatten, die Wirksamkeit der Inquisition beschränkt wurde; es siel über die katholischen Kirchen her und zerstörte sie, besonders in Antwerpen, was die Edelleute vergebens zu ver- hindern suchten. Nun gebrauchte Margaretha Gewalt, um den Unruhen Einhalt zu thun und verlangte von den Häuptern des Adels einen Eid, daß sie der katholischen Kirche treu bleiben und die Ketzer verfolgen wollten. Nur Egmont, ver- gebens gewarnt, schwur; Oranien und nach ihm viele Gleich- gesinnte verließen das Land; die Kirchen der Reformirten wurden geschlossen, ihre Prediger verjagt und die Inquisition wüthete. Als so die Ordnung wiederhergestellt war, erschien wider den Willen der Statthalterin der blutdürstige Herzog von Alba, von Philipp mit 10000 Spaniern nach den Nieder- landen gesandt (1567). Egmont und Hoorne wurden gefangen genommen und als Margaretha ihren Abschied genommen hatte, hingerichtet (1568). 20000 Niederländer verließen nun das Land; aber Alba verbot die Auswanderung und setzte die In- quisition in volle Thätigkeit. Während seiner sechsjährigen Statthalterschaft soll er wenigstens 18000 Menschen haben hinrichten lassen. Aber die Ausgewanderten bewaffneten sich zur Befreiung ihres Vaterlandes und es entstand ein lang- wieriger Krieg, in welchem die Geusen von England unterstützt wurden. Mehrere nördliche Provinzen beriefen Wilhelm von Oranien zum Statthalter, und nach seiner Ermordung (1584) seinen Sohn Moritz. 1609 wurde ein zwölfjähriger Waffen-
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