Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 508

1910 - Regensburg : Manz
508 Tie Sachsenklemme. Aus einer Schlucht des Schneeberges im Passeier erließ Hofer, der sich einige Zeit verborgen hielt, feine Mahnrufe zur Bewaffnung. „Nur g'schwind und nichts versäumt, es gehet leicht!" schlossen seine Laufzettel. Das Volk zog ihm in Massen zu; mit Hilfe seiner treuen Uuterbesehlshaber sah er sich bald in den Stand gesetzt, dem schon weit vorgedrungenen Feinde auf allen Punkten Halt zu gebieten. Der Marschall hatte die Division Rouyer über den verlassenen Brenner-geschickt und Sterzing besetzen lassen. Sie sollte über Vrixen und Bozen nach Italien vordringen und sich mit Geueral Rusca vereinigen, der von dorther eindrang. Aber Hofer hatte die Berge besetzt und an den engsten Stellen des Weges oben ans den Felsen dicke §?■ Episode aus der Schlacht bei Wagram am 6. Juli 1809. Fürst Johannes von Liechtenstein reitet über die Köpfe der in einem Graben stehenden Infanterie hinweg. Nach einem Gemälde im Besitze Sr. k. k. Hoheit des Erzherzogs Friedrich. Lärchenstämme floßartig verbanden und mit Steinen beschwert bereit legen lassen, um sie durch Weiber und Kinder auf den Feind herabwälzen zu lassen, während die Männer aus ihren Stutzen ein tödliches Feuer eröffnen sollten. Am 4. August betraten die Sachsen ahnungslos als Avantgarde in der Schwüle des Mittags das im tiefsten Schweigen ruhende Tal des Eisack, als plötzlich die Steinlawine herabbrauste unter ungeheurem Krachen, das ringsum von den Bergen widerhallte, Mann und Noß und Kanonen begrub und zum Teil in den Fluß schleuderte. Die Soldaten meinten, die Berge stürzten auf sie herab. General Rouyer mit dem Hinterteile der Kolonne floh augenblicklich nach Sterzing zurück, zwei sächsische Bataillone aber, welche die Spitze gebildet hatten, blieben abgeschnitten in Oberau und mußten sich, 683 Mann stark, gefangen geben.

2. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 534

1910 - Regensburg : Manz
534 Den Soldaten Napoleons „fallen die Waffen aus der Hand." der Feinde, die sie von allen Seiten beunruhigen. Als man am 11. in Smolensk anlangte, hatte man 18 Grad R. Kälte. In diesem Augenblick erließ Kutusow einen begeisterten Aufruf an seine Armee und befahl den Korps von Wittgenstein und Tschitschagow, die bis jetzt zurückgehalten waren, so zu manövrieren, daß sie Borisow an der Beresina gewännen. Zu Smolensk bestand die französische Armee, Dank der Trägheit Kutusows, noch aus 60 bis 70,000 Mann, von denen jedoch nur 40,000 ihre Organisation behielten. Man konnte sich hier nicht aufhalten, wenn man sich nicht von dem Übergange bei Krasnoi abgeschnitten sehen wollte; nach einigen Rasttagen setzte man daher den Rückzug auf Borisow fort. Dessenungeachtet war Miloradowitsch bereits hier angelangt, um den Flüchtigen den Weg zu verlegen; es war kein Rückzug mehr auf dem man sich befand, man war in völliger Napoleon an der Beresina. Auflösung und es hing nur von Kutusow ab, hier den letzten Rest der Franzosen zu vernichten. Sie verloren noch viele Leute in den Gefechten bei Krasnoi (15, 16. und 17. November). Napoleon schwebte von neuem in Lebensgefahr. Eugen, Ney, Sebastiani, Exelman vollbrachten Wunder der Tapferkeit. Man konnte den Marsch fortsetzen; allein der Frost trat wieder ein und lähmte alle Arme und alle Willenskraft. Schwärme von Kosaken griffen unablässig die unglücklichen Franzosen an und die bewaffneten ergrimmten Bauern vollendeten, was so viele Plagen übrig gelassen hatten. Im Augenblicke, als man das alte Rußland verließ, um in Litauen einzuziehen, wurde die Witterung gelinder und Tauwetter trat ein. „Es ist zu spät!" ruft Segur schmerzlich; ja, es war ein Übel mehr, denn man rechnete aus das Eis für den Übergang über die Beresina. Man kam hier unweit Borisow, neun Meilen diesseits Minsk ein und vereinigte die Korps von Victor und Oudiuot, die noch in guter Ordnung marschierten. Die mehr als 192 m lange Brücke, auf welcher man hier diesen Nebenfluß des Dnjepr mit einer Tiefe

3. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 376

1910 - Regensburg : Manz
376 Goofs Reise in die Südsee. Rückreise. Fahrt ins Eis des Südens. Aber ein schönerer Stern ging ihm auf und bestimmte ihn, die Bahnen der Forschung und Entbeckung zu betreten und ein ehrenvolles Anbeuten bei der Nachwelt sich zu verdienen. Der für das Jahr 1769 berechnete Durchgang der Venus durch die Sonne lenkte die Aufmerksamkeit nach der Sübsee, wo die seltene Himmelserscheinung beobachtet werden konnte. Der Präsibent der Lonboner Gesellschaft der Wissenschaften bestimmte beit König, dazu ein Schiff abzusenben, und Cook erhielt den Auftrag, basselbe zu führen. Banks und Solanber, zwei berühmte Naturforscher, schifften sich mit ihm ein. Die Reise ging von Eng-lanb nach Brasilien, von ba die Küste Sübamerikas entlang und um bessen Spitze herum in die Sübsee. ^ Cook fuhr aber nicht durch die Magelhaens-Straße, sonbern durch die Strafe Le Maire. Er lanbete an der süblichsten Seite, den kalten Feuerlandinseln, wo Banks und Solander beinahe das Opfer ihres Eifers für die Botanik geworben wären. Darauf segelte er um das seit Anson gefürchtete Kap Hoorn dem Sübpol zu. Auf der Rückkehr nahm das kurz vorher vom Kapitän Wallis entbeckte Tahiti (auch Georgsinsel genannt) die Seefahrer auf. Als Cook hier den Durchgang der Venus beobachtet und so den astronomischen Zweck der Fahrt erreicht hatte, umschiffte er die Insel und eilte abermals nach ©üben, um ein von andern Seefahrern und Erbkunbigen vermutetes Süblanb auszusuchen. Er segelte bis zum 40. Grabe, ohne etwas zu finden, und lenkte barauf den Kiel nach der Küste vou Neuseeland Seit Tasmans Zeit (1642) war biefe nicht wieber besucht und bis jetzt für einen Teil des festen Süblandes gehalten worden; Cook aber fand, daß Neuseeland aus zwei getrennten Inseln von bebeuteubem Umfange bestehe. Mit Sorgfalt untersuchte er die Küsten nnb umliegenden Inseln. Die herrliche Lage des Landes, in der Mitte zwischen Afrika, Ostindien und Amerika, das gute Klima, seine Erzeugnisse, beson-bers die neuseelänbische Flachspflanze, schienen basselbe für eine künftige Verbinbung mit Europa bebeutfam zu machen. Weil aber der Winter mit seinen Stürmen herannahte und das Schiff die Rückreise durch die Sübsee nicht bestehen konnte, nahm Cook den Weg nach Ostinbien und langte an ^et ^euhollanbs in der von ihm benannten Botanybay an. Er war der erste, der diese ^eite von Neuhollanb berührte. Obgleich die Küste sehr gefahrvoll war, beschiffte er sie boch vom 38. bis zum 10. Grabe füblicher Breite, bis zu der nach seinem Schiffe benannten Eubeavourstraße zwischen Neuhollanb und Guinea. Drei Monate lang mußte er sich durch eine Reihe von Klippen hinburchwinben, die dem Schiffe jebcn Augenblick den Untergang drohten. Aber mit unermüblicher Umsicht und ungestörter Besonnenheit leitete Cook sein Fahrzeug. Keine Gefahr, die er überftanben, Hinberte ihn, einer neuen entgegenzugehen auf Gewässern, die noch kein europäisches Schiff befahren hatte. So überzeugte er sich von der Wasserscheide, welche sich zwischen Guinea und Neusüdwales hinzieht. Neusüdwales nahm er für König Georg Iii. in Besitz und trat dann die Rückreise an. Glücklich erreichte er England am 12. August 1771 nach einer Seereise von drei Jahren. _ Doch nicht lange danach wurde er von dem Präsidenten des Admiralitätsgerichts, Lord Sandwich, zu einer neuen Reise aufgefordert. Er sollte ein Festlanb finben, das man aus astronomischen Grünben am Sübpol vermutete. Auf der Fahrt, wozu zwei Schiffe ausgerüstet würden, begleiteten ihn die beiben Naturforscher Förster, Vater und Sohn, bereu Namen durch ihre Werfe über diese Reise berühmt geworben sinb, ein britter, Sparmann, würde auf dem Vorgebirge der Guten Hoffnung aufgenommen. Im Juli 1772 schiffte man sich ein. Cook segelte gerabe nach ©üben unter heftigen Stürmen und schreibender Kälte; er war noch nicht bis zum 50. Grabe der Breite gekommen, als ihm schon große Eismaffen entgegentrieben. Nachbem er den 65. Grab erreicht hatte, wohin vor ihm noch kein Seefahrer gelangt war, gab

4. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 377

1910 - Regensburg : Manz
Rückfahrt nach Neuseeland. Er bringt bis zum 71. Grad südlicher Breite vor, wird Kapitän. 377 er endlich die Hoffnung auf, das ersehnte Festland in dieser Richtung zu finden und steuerte wieder aus dem Eise des Südens heraus. Nach einer Fahrt von vier Monaten landete er an der Küste von Neuseeland. Cook ließ europäische Sämereien aussäen; die Tiere, die er für die Insel mitgebracht hatte, waren unterwegs gestorben. Er versuchte so wenigstens die heimatlichen Naturerzeugnisse dahin zu verpflanzen, da für die Mitteilung menschlicher Gesittung die Wildheit der Einwohner wenig Aussicht gewährte. Hierauf schiffte er zu dem friedlichen Völkchen auf Tahiti und nach den übrigen Gesellschaftsinseln. Cook verließ sie am 17. September 1773, um die Gruppe der Freuudschaftsiuselu zu untersuchen. Als der Sommer nahte, wandte er sich wieder nach Neuseeland. Ein heftiger Sturm trennte die beiden Schiffe. Mit der Resolution steuerte nun Cook allein dem Südpol entgegen, dem er sich bis zum 71. Grade näherte. Allein ein Eisfeld von unabsehbarer Ausdehnung steckte seiner kühnen Fahrt das Ziel (30. Januar 1774). Cook bebte nicht vor den mit Stürmen wechselnden Nebeln, die oft wochenlang die Sonne verhüllten, nicht vor den Eismassen, deren Frost das Tau- und Takelwerk des Schiffes mit Eisrinden bedeckte, nicht vor der einförmigen, lautlosen Stille, die von keinem lebenden Wesen unterbrochen wurde als durch die ernsten Abenteurer, welche die Natur in ihrer tiefsten Zurückgezogenheit aufsuchten. Wohl aber bangten feine Begleiter vor einer heftigen Krankheit, die der Entschluß des Helden, niemals besser zu essen als der letzte seines Schiffsvolkes, ihm zugezogen hatte. Ohne frische Nahrungsmittel schien seine Genesung unmöglich. Da ließ Förster seinen treuen Hund von Tahiti, das einzige Tier, das auf dem Schiffe war, schlachten und stellte durch die von dem fleische gekochte Brühe den Kapitän wieder her. Auf dem Rückweg berührte das Schiff die Osterinsel und die Marquesas. Über die niedrigen Inseln kehrte er nach Tahiti zurück. Auf diesen Fahrten entdeckte er viele kleinere Inseln oder durchforschte die schon bekannten genauer trotz aller Gefahren, die er zu bestehen hatte, da er sich immer zwischen Klippen durchwinden oder mit den Wilden fertig werden mußte. Die Neuhebriden wurden von ihm benannt und durchforscht, Neukaledouien zum erstenmal betreten, da Bougainville nur in der ?ycrne vorbeigesegelt war. Von da ging es abermals nach dem nun schon bekannteren Neuseeland und von da nach der Spitze von Südamerika, dem unfruchtbaren, felsigen Feuerlande. Da schiffte Cook noch einmal gegen Süden, um ein Land aufzusuchen, das er schon früher entdeckt hatte und feinem Monarchen zu Ehren Südgeorgien nannte. Es bestand aber nur aus schroffen Felsen und hatte keine Bewohner als Seehunde. Abermals näherte er sich dem Südpol bis zum 59. Grade und fand unter ungeheuren Eismaffen eine Insel, die er e>andwichinfel nannte. Unter dem 58. Breitegrade steuerte er nach Osten. Es war klar, daß in dem südlichen gemäßigten Erdgürtel kein großes festes Land liege und dadurch, daß er innerhalb der südlich kalten Zone bis zum 71. Grade vorgedrungen, war es wenigstens höchst wahrscheinlich geworden, daß der jenseits des antarktischen Polarkreises gelegene Meeres teil nicht mit Land ausgefüllt fei. Cook hatte also den Hauptzweck feiner Reife glücklich erreicht und nahm feinen Lauf nordwärts nach dem Kap und kehrte von da in die Heimat zurück nach einer Abwesenheit von drei Jahren, mährend deren er die Südfee nach allen Richtungen durchkreuzt hatte und dem Südpol näher als vor ihm irgend ein anderer Seefahrer gekommen war. Cook wurde Kapitän und erhielt eine ehrenvolle Stelle im Hospital zu Greenwich, wo er im Besitze eines bedeutenden Einkommens der Ruhe und des Ruhmes genießen konnte; allein die Wißbegierde der Nation und die eigene Rastlosigkeit trieben ihn auf neue Bahnen. Nachdem der Glaube au ein festes Südland zerstört war, sollte er auf einer dritten Reife

5. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 355

1909 - Regensburg : Manz
Gottheit des Windes und der Fruchtbarkeit. Thor. 355 hat, worauf er sie in ihr Heiligtum zurckbringt, nachdem zuvor noch Gttin, Gewand und Wagen in geheimem See gebadet und ihr die bei der Feierlichkeit beteiligten Sklaven zum Opfer gebracht sind. Eine Nerthus kennt der Norden nicht, wohl aber einen Njordr, der sich sprachlich mit dieser deckt. Derselbe stand aber nach islndischen Quellen im engsten Zusammeuhaug mit Freyr; dieser ist sein Sohn, beide spenden Reichtum und Glck, Frieden und Fruchtbarkeit. In allen germanischen Sprachen findet sich das Appellativum, mit dem Freyr identisch ist, in der Bedeutung Herr" (althochd. fr). Die ltesten christlichen Dichter gebrauchen dieses Wort als stndige Anrede an Gott. Auch Freyr fhrt wieder auf Tiwaz zurck; denn er ist nur eine lokale Bezeichnung fr den Ingvi (Tiwaz). Ein Beiwort des alten Himmelsgottes entstand durch die Weiterbildung des germanischen Wortes votha, der Wind", und wurde als losgetrenntes Nomen zur selbstndigen Gott-heit des Windes. Dieser alte Windgott war allen germanischen Stmmen gemeinsam; allein er geno weder bei den ingwonischen noch bei den hermionischen Stmmen besondere Verehrung; ja er scheint in manchen Gegenden schon in alter Zeit mit den Dmonen des Windes zusammengefallen zu sein. Da nach der Vorstellung unserer Vorfahren die Seelen der Verstorbenen, die dem Lufthauche glichen und sich im Winde offenbarten, bald in Bergen bald in Smpfen und Teichen lebten und auch Wodan, wenn Windstille war, im Berge weilend gedacht wurde, brachte man die Toten mit ihm in engen Zusammenhang; in der strmischen Luft glaubte man ihn mit der Schar der Gestorbenen daherfahren zu sehen. Sein Heer saust in der Luft, macht oft wunderbare Musik und wird begleitet vom heftigsten Sturme. Ein Mann reitet voraus und ruft den Leuten zu: Auem Weg! auem Weg!" In Bayern erscheint es als wtendes Heer". Aus dem Mythos vom Verweilen Wodans im Berge entwickelt sich die Vorstellung, von Valholl und seinen Bewohnern, die nichts an-deres als ein nordisches Gegenstck der vielen Sagen vom bergentrckten Kaiser ist. Valholl ist ursprnglich das Totenreich. Als aber in der Wikingerzeit der Krieger sein Leben nach dem Tode in hnlicher Weise wie auf Erden fortsetzen wollte, wurde Valholl zu einem Herr-lichen Kriegerparadiese, in dem gekmpft und gezecht wurde und Kampfesjungfraueu, die Valkyren, den Becher und das Horn reichten, wohin allein die in der Schlacht gefallenen Kmpen gelangen konnten. Ob hnliche Vorstellungen von einem Wodansreiche nach dem Tode auch auerhalb des skandinavischen Nordens verbreitet waren, lt sich nicht erweisen, ist jedoch wahrscheinlich. Der Wind gilt auch als Spender der Fruchtbarkeit. Viel Wind, viel Obst," sagt eine alte Bauernregel. Mit dieser Auffassung hngt es zusammen, da Wodan Fruchtbarkeit bringe. Vielfach lt man noch in germanischen Gauen auf dem Felde ein hrenbschel stehen; es gehrt dem Waudlhuude, wie der Bayer zu sagen Pflegt. Natrlich mute der im Sturm dahiubrausende Gott Schlachtengott sein. Nicht als die verheerende Seite des Gewitters ist jedoch Thor aufzufassen, sondern als die wohlttige, luftreinigende und die Erde befruchtende. Daher erscheint er berall als eine gern gesehene Gottheit, als Freund der Menschen und Götter, vor allem aber als unerschrockener und unerschtterlicher Kmpfer gegen die Riesen und Trolle. In diesen Kmpfen ist er so recht das Vorbild des norwegischen Bauern geworden, der mit Mhe dem Boden den Ertrag ab-gewinnen mu. Bei dieser sauern Arbeit steht ihm die Gottheit zur Seite und hilft ihm, die widerwrtigen Mchte der Natur zu besiegen. hnlich wie sich der germanische Himmelsgott infolge seines mannigfachen Auftretens in verschiedene Gottheiten spaltete, scheint es auch mit der Gttin der Fall gewesen zu sein, die an seiner Seite erscheint. Dies war die mtterliche Erde, die Frau schlechthin. Als 23*

6. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 412

1909 - Regensburg : Manz
412 Klster in gypten, Palstina. alle Huser, alle alten Gtzentempel waren Mnchswohnungen und ohne diese Klster, die alle ihre Bethuser hatten, waren in der zahlreich bevlkerten Stadt zwls Pfarrkirchen fr den Gottesdienst des Volkes. Alle Ecken und Winkel, sogar die Trme und Tore der Stadt , waren voller Mnche und der Psalmen wurden so viele gesungen, da der ganze Ort einer Kirche gleichsah und dem Bischof wenig daran gelegen war, ob er sein Gebet auf der Gasse oder in einem Gotteshause verrichtete. Brger und Beamte lieen unter den Stadttoren wachen, ob etwa ein Armer, ein Pilgrim oder sonst ein Fremdling daherkomme. Solche wollte dann jeder in sein Haus aufnehmen und ihnen alle Gastfreundschaft und Liebe er-zeigen; dem Rufiuus und seinen Reisegefhrten zerrissen sie aus lauterer guter Meinung bei-nahe ihre Mntel. Noch hher aufwrts bei Hermopolis traf er den Apollonias, Borsteher von fnfhundert Mnchen, weiter unterhalb aber in der Landschaft Arsinoe Serapion, Vor-steher vieler Klster, die bei zehntausend Mnche faten. Das berhmteste Kloster in gypten war aber das bei Nitria an den bekannten Natronseen, vierzig Meilen von Alexandria. Dort auf dem Berge wohnten fnftausend Mnche und Einsiedler zu zweien, dreien nach Belieben; sechshundert aber ganz einsam. Eine einzige sehr groe Kirche, von acht Priestern besorgt, wovon nur der lteste in Ttigkeit, stand in der Mitte und wurde nur Samstags und Sonntags von den Einsiedlern besucht. Bei der Kirche grnten drei Palmbume; an jedem hing eine eigene Geiel, die erste fr strafbare Mnche, die andere fr ertappte Straen-ruber, die dritte fr Fremde, die sich verfehlten. Sieben Backfen sorgten sr den Unter-halt der Angehrigen, ein Gasthaus aber nahm die Fremden auf und verpflegte sie zwei, drei Jahre, solange es ihnen beliebte; aber nur die erste Woche durften sie mig bleiben, hernach muten sie im Garten, in der Bckerei oder Kche arbeiten. Gelehrte erhielten Bcher zum Lesen, durften aber bis zur Sext mit niemand reden; um die Non begann dann berall ein Beten und Singen wie im Paradiese. Zehn Meilen von da, in der innern Wste, lag der Ort Kellia, von den vielen Zellen, die dort standen und etwa zweitausend Mnche bargen, also genannt. Eine Tag- und Nachtreise von Nitria entfernt, gegen Memphis hin, dehnte sich eine sehr groe, furchtbare Wildnis, Skythe. Kein Weg, ja kein Zeichen eines Weges war sichtbar auf der ganzen Tagfahrt, die sich nur nach den Gestirnen rich-tele, so da, wer nur ein wenig abwegs sich verirrte, in groe Gefahr geriet. Selten oder niemals wurde Wasser in dieser Wildnis gefunden, und wenn irgendwo solches sich zeigte, hatte es einen scharfen und blen Geruch und schmeckte wie Pech, war jedoch nicht schdlich. Da wohnte Makarius. Als erster Grnder aller Klster in Nitria gilt aber Anemon. In einer Gegend, wo auf achtzehn Meilen Weges keine Wafserquelle sich zeigte, vermochte sich der Einsiedler Ptolemus fnfzehn Jahre lang zu halten, indem er den in den Monaten Dezember und Januar hufig fallenden Tan in irdenen Gefen und auerdem mit Schwmmen die Feuchtigkeit vou den Felsen sammelte. brigens war diese Lebensweise keineswegs ausschlielich auf das Niltal beschrnkt. In der lybischeu Kyrene wohnten viele Einsiedler zerstreut. In Palstina hatten sie zahlreich am lberge ihre Zellen erbaut; andere wohnten zu Bethlehem in Hhlen, bei Jericho am Jordan und in der Gegend des Toten Meeres, andere in der Wildnis bei Cyrrus, zwei Tagreisen von Antiochia, gegen Bera hin auf dem Berge bei Teleda an der kilikischen Grenze, bei Nisibis, endlich in Aucyra, wo unter zehntausend Jungfrauen zweitausend sich im geistlichen Leben bten, und an vielen andern Orten. Wollen wir das Gesetz erforschen, unter dem diese Verbindungen sich zusammengetan, so drfen wir nur das Leben des heiligen Pachomius, der unter Conftantius Ii. gestorben und ein Schler des Einsiedlers Palmon war, berblicken, das Dionysius Exiguus um 540

7. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 53

1909 - Regensburg : Manz
Die Pa-kwa- und Ku-wenschrift. 53 Hauptreligion geduldet zu werden, welche zwar bei dem Volke viel Anklang fand, aber keine ausschlieliche Herrschaft erlangte, von den Gelehrten mehr oder weniger mignstig und verchtlich betrachtet, von den Herrschern bald offen verfolgt bald lstig eingeschrnkt bald freigebig gefrdert und ausgezeichnet, immer aber der alten Reichsinstitution untergeordnet wurde. Schrift und Sprache der Chinesen. 1. Die Erfindung der Schrift wird Pao oder Fohi zugeschrieben, dem mythischen Stifter des chinesischen Reiches, welches in der heimischen Sprache Reich der Mitte" tsun kwo heit, weil die Chinesen auer den 4 Himmelsrichtungen noch als 5. Punkt das vsn ihnen bewohnte Land annehmen. Es ist die Pa-kwaschrist. Der Name Pa-kwa oder 8 Teilungen erinnert an die 8 Formen der Luft, wie sie die alten Chinesen aufgezhlt haben, Himmel, Erde, Donner, Wind, Wasser, Feuer, Berg, Tau. Himmel und Erde," sagten sie, sind Grovater und Gromutter, die andern sind 6 Kinder, von denen 3 mnnlich und 3 weiblich sind. Mnnlich sind die Verdreifachungen des Himmels: Feuchte, Feuer und Donner, weiblich die Verdreifachungen der Erde: Berg, Wasser und Wind. So bildete sich die chinesische Windrose: Norden, Winter slll H ||| Westen, Herbst "/ Sden, Sommer Durch verschiedene Zusammenstellung dieser 8 Elemente entstanden in 2 Gliedern 64 Zeichen, der deren Bedeutung jedoch die Meinungen auseinandergehen. 2. brigens ist diese Schrift schon in grauer Vorzeit durch die Schrift Ku-wen ver-drngt worden. Auf dieser alten Bilderschrift beruht die gegenwrtige Schrift der Chinesen. Als Erfinder derselben wird Thsan-ke genannt, der um das Jahr 2650 v. Chr. ein Minister oder Historiograph des gelben Kaisers gewesen sein soll. Aber bei Erwgung aller Umstnde kann man sich kaum der berzeugung verschlieen, da die chinesische Bilderschrift nicht er-funden, sondern vom Auslande durch eine fremde Dynastie und ein fremdes Priestergeschlecht eingefhrt wurde. Es ist merkwrdig, wie viele Zeichen der Ku-wen, soweit sie auf Vasen und in alten Bchern erhalten sind, eine groe hnlichkeit aufweisen mit denjenigen, welche auf die Wnde der gyptischen Pyramiden gemalt wurden; sie stimmen sogar mitunter im Lautwert mit den gyptischen Hieroglyphen berein. 3. Die chinesische Schrift besteht aus etwa 450 einfachen Lautverbindungen, denen bei-lufig 200 einfache Begriffszeichen gegenberstehen; die Tradition schreibt dem Thsan-ke die Erfindung von 540 Zeichen zu, also eine Zahl, welche ungefhr den Wortlauten entspricht. Es scheint somit das Absterben der Sprachausbildung mit der Einfhrung der Bilderschrift Osten, Frhling // Himmel

8. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 67

1909 - Regensburg : Manz
Iran. Das Avesta. 67 Zendvolk und Zendreligion. 1. Die Hochebene zwischen Euphrat und Tigris im Westen und dem Sind im Osten bildeten das alte Iran, das groe persische Reich, während man heute unter Persien nur die westliche Hlfte vom Meridian des Ararat bis zu dem des Hamunsees versteht. Dieses Hochland von Iran erhebt sich bis zu Plateaustufen von 15001800 m, zu Gipfelhhen der Randgebirge von 45000, ja bis 6000 m. Die Erhebung des Bodens mildert die Hitze. Nach heftigen Strmen im Frhjahre wird die Atmosphre von Mai bis September durch kein Wlklein getrbt; die Lust ist ausnehmend trocken und klar, der dunstlose Himmel lt die Umrisse der Berge und die ganze Landschaft in scharfen Zgen und frischem Glnze er-scheinen und der helle Sternenschimmer der Nchte ersetzt fast das Licht des Tages. Die Gegenstze der Temperatur sind rasch und stark; gewaltige Hitze von 50 C. wechselt im Nordosten mit einer von Schneestrmen begleiteten Winterklte bis zu 30 und 40. Im Sden ist die Luft mit dem hier besonders feinen Staub der Wste erfllt. Die Glutwinde geben den Sandhgeln die Gestalt wogender Meerfluten und treiben mchtige Sandhosen zum Himmel auf. Der grte Teil der Ebene gehrt dem salzigen Lehmboden an, welchem die Bewsserung und darum die Vegetation fehlt. der weite Flchen zieht sich eine de Decke von Salzpflanzen oder effloresziertem Salz hin; das im Winter angesammelte Wasser lt nach der Sonnenhitze eine dicke Salzschicht auf dem Schlamm zurck. Im eigentlichen Persien sind mindestens zwei Drittel des Bodens braune oder graue baumlose Wsten. Die fast berall steil aus der Ebene aufsteigenden Gebirge bieten einen abschreckenden Anblick; nur Fels auf Fels getrmt, kein Baum, kein Strauch, der Schmuck oder Schatten gewhrte. Zu den ungeheuren Strecken der Salzwste stehen anmutige Landschaften, wie der sanft sich senkende Sdabhang des Elburs, dessen Tler und Schluchten von zahlreichen Gebirgsbchen bewssert und gut bebaut sind, Fars mit einer Vegetationskraft, die zu den reichsten der Erde gehrt, Schiras mit seinem wundervollen Klima, seiner Rosenpracht, seinem kostbaren Weine in einem schroffen Gegensatze. Die Existenz grerer zusammenhngender, fr Ackerbau geeigneter Ebenen am obern Oxus (Baktrien) und an der Nordwestgrenze (Medien) und die dadurch bedingte strkere Be-vlkerung erklrt das wiederholt hervortretende politische bergewicht dieser Landschaften, wogegen der in allen brigen Landesteilen herrschende Wechsel hchst fruchtbarer, aber be-schrnktet Talebenen mit weit ausgedehnten, nur als Weideland nutzbaren Berg' und Steppen-landschaften und vllig unbewohnbaren Wsten jederzeit die Fortdauer nomadischer Lebens-weise neben den Landbebaueru bedingt hat. Nur die ansssige Bevlkerung des Altertums darf mit Sicherheit dem herrschenden arischen Stamme zugerechnet werden, die an Zahl viel schwchere, auch durch ihre Zerstreuung machtlose nomadische scheint von jeher grtenteils turanischen Ursprungs gewesen zu sein. 2. Die Religion der alten Jranier ist dargestellt in dem Avesta" oder, wie man es frher nannte, im Zendavesta", welches Anquetil Duperrou erst nm die Mitte des 18. Jahrhunderts aus Indien nach Europa brachte. Doch umfat dasselbe nicht die smtlichen Religionsbcher, sondern nur einen Teil, nach Angaben der Parsi 348 von den 815 Kapiteln, in welche die ursprnglich 21 Bcher geteilt waren. Der Name Avesta" bezeichnet das Gesetz", das Wort Zend" den das Gesetz erluternden Kommentar". Der Name Zend" wurde auch auf die Sprache bertragen, in welcher das Avesta" geschrieben ist und 5*

9. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 69

1909 - Regensburg : Manz
Amesha-^pentas. Ferwers. Feuerverehrung. 69 schlechten Geschpfe", giftige Schlangen, Raubtiere, kriechende Tiere und Ungeziefer hat Ahriman geschaffen. Er war von Anbeginn bse; aber ist er von Ewigkeit? Die parsische Lehre kennt keinen abstrakten und schlechthinigen Dualismus; nach einer Stelle wre sogar der gute wie der schlechte Geist von Ormuzd geschaffen" und immer wird Ahriman tief unter Ormuzd gesetzt. Es war eine Zeit, da Ahriman nicht war, es wird eine Zeit sein, da er nicht sein wird in den Geschpfen Ormuzds und am Ende wird er verschwinden." Da Zaruaua akarana oder in der Pehliform Zervane akerene, d. h. das ungeschaffene All oder der Inbegriff des Ursprungs, das Eine Urwesen sei, von welchem Ormuzd und Ahriman erst hervorgebracht worden, ist bekanntlich eine durch ein grammatisches' Miverstndnis An-quetils in die Zeitschriften hineingetragene Meinung. Wohl aber ist in diesen Schriften von einem Elemente die Rede, welches Ormuzd nicht geschaffen hat, das vielmehr durch sich selbst existiert. Zoroaster preist auf das Gehei Ormuzds das durch sich selbst gesetzte Fir-mament, Zervane akerene, die unendliche Zeit und den in der Hhe wirksamen uranfnglichen Hauch (Luft). Zugleich werden auch Sonne, Mond und Gestirne als anfangslose, uner-schaffene Lichter bezeichnet. Es gab also nach der lteren parsischen Vorstellung eiue ganze, nicht von Ormuzd geschaffene, sondern unabhngig von ihm ewig existierende Welt, einen mit Astralkrpern erfllten Himmel, zu welcher dann die zweite von Ormuzd fr Geister und Menschen geschaffene Welt, d. h. die Erde, hinzukam; die Wesen jener Welt waren neben Ormuzd und den andern Mchten Gegenstnde der Verehrung und Anrufung. Die sechs Am es ha- ^pentas oder unsterblichen Heiligen, deren siebenter Ormuzd, zu-gleich aber auch ihr Lenker und Schirmherr ist, sind personifizierte Krfte und Eigenschaften und ihre Namen sind daher aus Abstraktionen gebildet; sie heien: der Wohlwollende", der ausgezeichnet Reine" usf. Aber sie treten weder als Einzelwesen handelnd auf noch nehmen sie als solche eine besondere Verehrung in Anspruch, führen jedoch mit Ormuzd im Paradiese ein seliges Leben. Spter trat indes der Welteinflu einzelner Amesha-^pentas weit mehr hervor. Den sechs hchsten Geistern stehen am Throne Ahrimans sechs Erzdmonen gegen-ber und führen einen ununterbrochenen Kampf mit jenen. Unter ihnen reihen sich in vielfacher Abstufung zahllose andere Dmonen aneinander. In den Ferwers (Fravaschis) vereinigen sich die Begriffe von Schutzengeln, gttlichen Seelenbestandteilen und himmlischen Urbildern der geschaffenen Wesen. Der Ferwer ist der vollkommenste Ausdruck, in welchem sich der auf Einzelwesen gerichtete Gedanke des Schpfers verwirklicht hat; zuerst existiert der Ferwer allein, vereinigt sich aber auch als Seele oder Seelenteil mit dem Wesen, das er darstellt, und ist fr den Menschen [zugleich der Genius, der ihn erleuchtend und schirmend berwacht. In letzterem Sinne gibt es selbst Ferwer der Welt, des Wassers, der Bume, der Berge, der Herden, aber auch der Götter; sogar Ormuzd hat seinen Ferwer. Sie bilden zusammen eine starke himmlische Heerschar, welche die Schpfungen des guten Gottes gegen das Bse verteidigt: sie steigen herab auf die Erde, hren die Gebete der reinen Menschen und tragen sie zu den Fen Ormuzds. 3. Der wesentlichste und hervorstechendste Zug des persischen Religionswesens ist die dem Feuer erwiesene Verehrung. Welchem Gott die Perser auch opfern," erzhlt Strabo, immer beten sie zuerst zum Feuer, welches sie auf ihren Opfersttten unauslschlich unterhalten." Feuer," sagten die Perser, ist das reinste, glnzendste, das mit dem Gttlichsten in der Natur, dem Lichte, geschwngerte Element; es ist viel erhabener als Luft, Wasser und Erde. Feuer ist der Lebensfunke im Menschen, der Trger der Lichter, die alles reinigende Naturkraft." Im Zendavesta heit das Feuer der Sohn Ormuzds, der schnellste der heiligen Unsterblichen. Der Dienst des Feuers war der Dienst des Lebens, der Reinheit, des Lichts;

10. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 358

1909 - Regensburg : Manz
\ 358 Nornen. Elfen. Wichte und Zwerge. Auch diese lebten nach dem Tode fort und trieben ihr Handwerk nach irdischer Weise. Wie die Seelen der Zauberinnen uach dem Tode in die Scharen der Geister kamen, so besaen gewisse Frauen auch die Macht, da sich ihre Seele vom Krper trennte und an dem Treiben der Geister mit teilnahm. Von diesen hatten sie ihre Knste, durch die sie den Menschen Schaden zufgten. Sie verstanden mit den Geistern zu verkehren; vor allem wuten sie das Wetter zu machen. So ist der Glaube an die Hexen entstanden, der durch die zahl-losen Hexenprozesse eine kulturhistorische Bedeutung erlangt hat. Gro ist die Macht der Hexen; sie knnen aus allen mglichen Gegenstnden Milch melken, aus Ngeln, Besen, Brettern usw. Gern entwenden sie den Khen während der Nacht die Milch. Sie knnen den Menschen auf eiue Stelle bannen, da er sich nicht rhren kann; daher unser Hexen-schu. Sie bewirken Viehseuchen, behexen die Kinder, da diese nicht gedeihen, bringen Muse, Raupen und anderes Ungeziefer der die Lnder, vor allem aber erzeugen sie Un-Wetter, Sturm, Hagel, Nebel. Die Hauptbelustigung der Hexen ist der Tanz; ihre Haupt-speise das Pferdefleisch. Zu frhlichem Tanze und Schmause kommen sie an bestimmten Tagen im Jahre an gewissen Orten zusammen, in der Regel auf Bergen, wo dann der auf-gerichtete Pferdeschdel ihre Malsttte bezeichnet. Bloxberge hieen in Norddeutschland jene Anhhen, wo diese Versammlungen stattfanden. Am berhmtesten unter ihnen ist der Brocken im Harz. Dorthin reiten die Hexen, nachdem sie sich mit Hexensalbe bestrichen, nach moderner Auffassung durch den Schornstein der Huser auf Stecken, Heugabeln oder andern Werkzeugen, oft auch auf Bcken, Katzen, Ebern u. dgl. Die Hauptnacht ist die Walburgis-nacht, die Nacht auf den 1. Mai. 5. Vielfach mit den seelischen Geistern berhren sich die alten nordischen Schicksals-gttinnen, die Nornen, in deren Hnden nach der Vorstellung unserer Vorfahren die Ge-schicke der Menschen liegen. Sie geben ihnen das Leben, von ihnen gehen bse und gute Tage aus, sie schneiden endlich den Lebensfaden ab. Mehr in den Hintergrund tritt das Ein-greifen in das Schicksal der Menschen bei den elfischen Geistern, die ebenfalls im Glauben an das eigenartige Fortleben der Seelen ihren Ursprung haben. Sie sind die Vertreter der in der Stille wirkenden elementaren Krfte der Natur. Hier berhren sie sich mit den Riesen und treten zugleich in Gegensatz zu denselben. Deshalb hat ihnen die Volksphantasie eine kleine Gestalt gegeben; oft sind sie nicht hher als drei Finger. Zuweilen sind sie schn zuweilen hlich gestaltet, je nachdem ihr Wohnort der oder in der Erde ist. Je kleiner aber ihr Krper, desto schrfer ist ihr Geist; sie sind verschmitzt, klug, schnell, kunstfertig. Dem Menschen gegenber sind sie im allgemeinen hilfreich, untersttzen ihn bei der Arbeit, stehen ihm oft mit Rat und Tat zur Seite und bringen ihm wertvolle Geschenke. Darum werden ihnen auch Opfer gebracht. hnlich wie die Elfen sind auch die Wichte kleine seelische Wesen, die erst spter in einzelnen Gegenden durch die Volksdichtung eine bestimmte Gestalt, hnlich der unserer Zwerge, angenommen haben. Zur Sippe der Elfen gehrt auch der Zwerg. Winzig an Gestalt, oft kaum einen Daumen groß, erscheint er meist als bejahrter Mann mit langem, weiem Bart, zuweilen schmutzig grau, mit unschn gebautem Leibe, nicht selten ausgewachsen, angetan mit grulicher Sackleinwand, woher er auch den Namen graues Mnnchen" hat. Sein Kopf, den eine Zipfelmtze bedeckt, ist besonders groß und dick; daher heit er oft Dickkopf". Stets sind die Zwerge sehr schnell; sie sind pltzlich da und ebenso schnell wieder verschwunden. Durch eine Tarn- oder Nebelkappe knnen sie sich unsichtbar machen. Da der Nebel, der an Bergen und auf Fluren lagert, ebenso schnell verschwindet, wie er erscheint, mag er zu diesem mythischen Bilde Veranlassung gegeben haben. Immer wohnen die Zwerge in den Bergen und in der Erde. Hier haben sie ein
   bis 10 von 25 weiter»  »»
25 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 25 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 3
6 0
7 12
8 0
9 1
10 1
11 3
12 0
13 0
14 0
15 0
16 2
17 1
18 0
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 3
25 1
26 0
27 4
28 2
29 0
30 0
31 1
32 0
33 1
34 2
35 1
36 0
37 11
38 3
39 0
40 0
41 2
42 0
43 2
44 0
45 7
46 3
47 0
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 139
2 46
3 43
4 35
5 1
6 6
7 61
8 149
9 177
10 2
11 5
12 10
13 80
14 51
15 49
16 167
17 874
18 7
19 89
20 97
21 25
22 69
23 206
24 4
25 141
26 146
27 3
28 21
29 57
30 8
31 57
32 26
33 15
34 31
35 65
36 46
37 27
38 16
39 89
40 11
41 162
42 33
43 234
44 5
45 186
46 47
47 10
48 2
49 0
50 3
51 26
52 317
53 10
54 33
55 94
56 246
57 0
58 89
59 59
60 35
61 7
62 0
63 73
64 33
65 65
66 13
67 82
68 243
69 167
70 9
71 297
72 77
73 26
74 41
75 60
76 46
77 101
78 41
79 7
80 9
81 8
82 97
83 78
84 5
85 45
86 103
87 109
88 51
89 51
90 106
91 39
92 681
93 11
94 66
95 11
96 64
97 22
98 366
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 0
4 0
5 0
6 2
7 0
8 0
9 0
10 2
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 0
17 2
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 2
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 1
33 1
34 0
35 0
36 1
37 0
38 0
39 0
40 2
41 2
42 0
43 1
44 0
45 0
46 0
47 0
48 2
49 1
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 5
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 1
68 0
69 0
70 0
71 1
72 2
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 5
82 0
83 2
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 1
90 1
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 3
101 0
102 2
103 1
104 0
105 0
106 3
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 1
113 0
114 0
115 1
116 0
117 1
118 1
119 1
120 4
121 2
122 0
123 1
124 1
125 1
126 0
127 2
128 0
129 3
130 0
131 4
132 1
133 1
134 2
135 0
136 5
137 0
138 0
139 0
140 1
141 0
142 1
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 1
149 1
150 0
151 0
152 5
153 0
154 0
155 1
156 1
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 1
167 1
168 0
169 0
170 0
171 1
172 0
173 2
174 0
175 4
176 0
177 0
178 0
179 3
180 2
181 0
182 2
183 1
184 3
185 0
186 0
187 2
188 0
189 1
190 0
191 1
192 1
193 0
194 2
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0