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1. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 208

1909 - Regensburg : Manz
208 Alexanders Aberglaube. Sein Tod. Auf der Weiterreise nach Babylon sagte ihm Nearchos, der vom Meere in den Enphrat eingelaufen war, es seien einige Chalder zu ihm gekommen mit der Warnung, Alexander mge von Babylon fern bleiben. Ohne darauf zu achten, setzte er den Marsch fort; als er jedoch in die Nhe der Mauer gekommen war, sah er viele Raben im Kampfe miteinander, von denen einige neben ihm tot niederfielen. Als man. ihm anzeigte, Apollodoros, der Befehlshaber von Babylon, habe, um Zeichen von feinem Lebenslose zu erhalten, ein Opfertier schlachten lassen, lie er den Seher Pythagoras kommen. Da dieser die Sache nicht leugnete, fragte er nach der Beschaffenheit der Eingeweide des Opfertieres. Auf die Antwort, die Leber fei ohne Lappen gewesen, rief er: O, ein starkes Vorzeichen!" Er bestrafte zwar den Pythagoras nicht, bedauerte aber, dem Nearchos nicht Folge geleistet zu haben. Sobald einmal Alexander sich der Unruhe und Besorgnis infolge der gttlichen Zeichen hingegeben hatte, war nichts Ungewhnliches und Auffallendes so geringfgig, da er darin nicht ein bedeutungsvolles Wunderzeichen erblickt htte. Bald war der knigliche Palast mit Opfernden, Shnenden und Weissagern angefllt. Ebenso schlimm wie Unglaube und Ver-achtung der gttlichen Dinge, ist auch die aberglubische Furcht; sie nimmt wie das Wasser stets ihren Lauf nach dem Niedern. Alexander wurde von einfltiger Sorge niedergedrckt. Doch legte er, als die Aussprche des Gottes Ammon der die Verehrung Hephaistions kamen, die Trauer ab und hielt feierliche Opfer und Festgelage. Nach einem kostbaren Mahle zu Ehren des Nearchos hatte er seiner Gewohnheit nach ein Bad genommen und wollte sich gerade zur Ruhe legen, als er sich noch durch die Bitte des Medios bewegen lie, zu einem heitern Gelage in dessen Haus zu gehen. Am folgenden Tage fing er an zu fiebern. Nach Aristobulos trank er im heftigen Fieber, um den Durst zu stillen, Wein; darauf habe er irre geredet und sei am 30. Daifios (13. Juni) verschieden. In den Tagebchern wird aber der Verlauf der Krankheit in folgender Weise erzhlt. Am 18. Daisios (1. Juni) schlief er infolge des Fiebers im Badgemach. Tags darauf ward er nach dem Bade in sein Schlafzimmer gebracht und vertrieb sich die Zeit mit Wrfelspiel in Gesellschaft des Medios. Darauf nahm er spt ein Bad, opferte den Gttern, a schnell etwas und fieberte die ganze Nacht hindurch. Am 20. brachte er nach dem Bade wieder sein gewhnliches Opfer dar und hrte im Badezimmer liegend Nearchs Schilderung seiner Fahrt und des groen Meeres an. Am 21. tat er das Gleiche; die Hitze nahm zu und am sol-genden Tage fieberte er sehr heftig. Er lie sich in die Nhe des groen Badebassins tragen, besprach sich liegend mit den Generlen der die erledigten Offiziersstellen und trug ihnen auf, nach strenger Prfung fr die Ernennung zu sorgen. Am 24. lie er sich im heftigen Fieber zum Altar bringen.und opferte. Den Generlen befahl er, in den Vor-zimmern zu verweilen, den Obersten und Hauptleuteu, im Schlohofe die Nacht zuzubringen. In den Palast jenseits des Flusses gebracht, schlief er am 25. ein wenig, das Fieber lie aber nicht nach. Als die Anfhrer eintraten, lag er sprachlos da; ebenso ar.l 26.; die Ma-kedonier glaubten deswegen, er sei schon tot. Sie drngten sich mit Geschrei um den Palast und drohten heftig der Garde, bis sie den Eintritt erzwangen. Nachdem ihnen die Tre geffnet worden, gingen sie alle irrt Leibrock, ohne die Chlamys, einer nach dem andern an dem Lager ihres Knigs vorber. An diesem Tage wurden Python und Seleukos in das Serapeion gesandt und fragten, ob man Alexander dorthin bringen solle; der Gott befahl aber, ihn an Ort und Stelle zu lassen. Am 28. (11. Juni) gegen Nachmittag verschied er.

2. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 357

1909 - Regensburg : Manz
Unsterblichkeitsglaube. Druckgeister. 357 Nordosten der skandinavischen Halbinsel. Sonst hausen sie in den Elementen, in und auf Bergen, im Meere, in der Luft usw. Besonders hufig erscheint der Riese in Hunds- oder Wolfsgestalt, so im Norden der Fenrirwols, aus dessen Geschlecht die Dmonen in Wolfs-gestellt stammen, welche die Sonne verschlingen, ein Bild, das offenbar die im Meere untersinkende Sonne wachgerufen. Die Winddmonen sah man die Gipfel der Bume bewegen, das Na der Erde trocknen, Stmme entwurzeln. Von den Bergriesen haust im Pilatus der Riese Pilatus, im Watzmann der König Watzmann, ein gewaltiger Steinriese, der nach spterer Sage hier sein Grab gefunden. Berge sind in Steine verwandelte Riesen. Wo kleine Hgel sich befinden, da hat ein Riese seinen Schuh ausgeschttelt, in dem ihn ein kleines Steinchen drckte. Zu dem Riesengeschlechte gehren auch die Ungetme, welche Sonne und Mond verfolgen. Gegen sie erhob das Volk, wenn ^onne oder Mond sich verfinsterten, gewaltigen Lrm, um sie zu vertreiben. 3. Wie fast alle Völker glaubten auch die Germauen an ein Fortleben der Seele nach dem Tode. Nach ihrer Anschauung lebt neben dem Krper noch ein zweites Ich, das den Krper verlassen kann, persnlich gedacht wird, sich im Tode als Hauch vom Leibe trennt, aber dann auch wieder eine dem Menschen bekannte Gestalt annehmen kann. Nach dem Tode setzt sie ihr irdisches Leben fort oder kommt in die groen Scharen der Geister, die unsichtbar die Luft durchziehen. Als persnliches Wesen hat sie auch nach dem Tode menschliche Bedrfnisse; sie verlangt Speise und Trank und erhlt sie von den berlebenden; sie nimmt teil am Leichenschmause, der ihr zu Ehren gehalten wird, sie erhlt Opfer auf Bergen, an Quellen, im Walde. Eine der ltesten Sitten aller Germanen ist es, dem Toten in seinen Hgel das mitzugeben, was im Leben ihm teuer und wert war, was die Grberfunde besttigen. Die Seele kann erscheinen, sprechen und handeln. Totenbeschwrung ist der ganz Deutschland verbreitet. Wenn Windstille herrscht, weilen die Seelen in Gewssern, Brunnen, Wolken, Bergen. So schlft Kaiser Friedrich Barbarossa mit seinen Helden im Berge, der groe Karl im Untersberg. Wenn sie aber durch die Lust fahren, schlagen sie einen bestimmten Weg ein. Am sichersten trifft man sie an den Kreuzwegen; da kann man mit ihnen verkehren, da offenbart der Verstorbene die Zukunft. Die Zeit, in der sie erscheinen, ist die Nacht. Sobald der Tag graut oder die Kirchenglocke 1 Uhr schlgt, ist ihre Macht zu Ende. Erscheinungen von Toten wurden als Gespenster bezeichnet, ein Wort, das schon im Althochdeutschen in der Bedeutung von .Trugbild' bekannt ist. Meist sind es beltter, Grenzsteinverrcker, Geizhlse, Mrder, die umherwandeln mssen. Auch Verunglckte finden im Grabe keine Ruhe. Ermordete klagen, ja deuten sogar auf ihren Mrder hin. 4. Sehr verbreitet im Seelenglauben waren die Druckgeister. Am urspruglichsten tritt hier die Mare auf, sie ist eine Totenerscheinung, die einen Lebenden qult oder ihn selbst mit sich fhrt. Sie setzt sich auf den Menschen, während dieser schlft und tritt ihn zu tot. Wie die Mare eine Mdchenseele, so ist die Trude eine Frauenseele, die Hexe die Seele einer alten Frau. In Mittel- und einem groen Teile Oberdeutschlands kannte man den Druckgeist unter dem Namen Alp; Mich drckt der Alp", ist allgemein bekannt. Er deckt sich mit dem norddeutschen Mich reitet die Mare". Mittelhochdeutsch bedeutet der Alp sowohl Gespenst" schlechthin als auch den Qulgeist insbesondere Auf alemannischem Gebiete herrscht fr das drckende gespensterhafte Wesen der Name Trude". Der Ursprung der Hexen als mythischer Wesen lt sich sehr schwer klarlegen. Be-kanntlich lag bei den alten Germanen der Zauber in erster Linie in den Hnden der Frauen.

3. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 358

1909 - Regensburg : Manz
\ 358 Nornen. Elfen. Wichte und Zwerge. Auch diese lebten nach dem Tode fort und trieben ihr Handwerk nach irdischer Weise. Wie die Seelen der Zauberinnen uach dem Tode in die Scharen der Geister kamen, so besaen gewisse Frauen auch die Macht, da sich ihre Seele vom Krper trennte und an dem Treiben der Geister mit teilnahm. Von diesen hatten sie ihre Knste, durch die sie den Menschen Schaden zufgten. Sie verstanden mit den Geistern zu verkehren; vor allem wuten sie das Wetter zu machen. So ist der Glaube an die Hexen entstanden, der durch die zahl-losen Hexenprozesse eine kulturhistorische Bedeutung erlangt hat. Gro ist die Macht der Hexen; sie knnen aus allen mglichen Gegenstnden Milch melken, aus Ngeln, Besen, Brettern usw. Gern entwenden sie den Khen während der Nacht die Milch. Sie knnen den Menschen auf eiue Stelle bannen, da er sich nicht rhren kann; daher unser Hexen-schu. Sie bewirken Viehseuchen, behexen die Kinder, da diese nicht gedeihen, bringen Muse, Raupen und anderes Ungeziefer der die Lnder, vor allem aber erzeugen sie Un-Wetter, Sturm, Hagel, Nebel. Die Hauptbelustigung der Hexen ist der Tanz; ihre Haupt-speise das Pferdefleisch. Zu frhlichem Tanze und Schmause kommen sie an bestimmten Tagen im Jahre an gewissen Orten zusammen, in der Regel auf Bergen, wo dann der auf-gerichtete Pferdeschdel ihre Malsttte bezeichnet. Bloxberge hieen in Norddeutschland jene Anhhen, wo diese Versammlungen stattfanden. Am berhmtesten unter ihnen ist der Brocken im Harz. Dorthin reiten die Hexen, nachdem sie sich mit Hexensalbe bestrichen, nach moderner Auffassung durch den Schornstein der Huser auf Stecken, Heugabeln oder andern Werkzeugen, oft auch auf Bcken, Katzen, Ebern u. dgl. Die Hauptnacht ist die Walburgis-nacht, die Nacht auf den 1. Mai. 5. Vielfach mit den seelischen Geistern berhren sich die alten nordischen Schicksals-gttinnen, die Nornen, in deren Hnden nach der Vorstellung unserer Vorfahren die Ge-schicke der Menschen liegen. Sie geben ihnen das Leben, von ihnen gehen bse und gute Tage aus, sie schneiden endlich den Lebensfaden ab. Mehr in den Hintergrund tritt das Ein-greifen in das Schicksal der Menschen bei den elfischen Geistern, die ebenfalls im Glauben an das eigenartige Fortleben der Seelen ihren Ursprung haben. Sie sind die Vertreter der in der Stille wirkenden elementaren Krfte der Natur. Hier berhren sie sich mit den Riesen und treten zugleich in Gegensatz zu denselben. Deshalb hat ihnen die Volksphantasie eine kleine Gestalt gegeben; oft sind sie nicht hher als drei Finger. Zuweilen sind sie schn zuweilen hlich gestaltet, je nachdem ihr Wohnort der oder in der Erde ist. Je kleiner aber ihr Krper, desto schrfer ist ihr Geist; sie sind verschmitzt, klug, schnell, kunstfertig. Dem Menschen gegenber sind sie im allgemeinen hilfreich, untersttzen ihn bei der Arbeit, stehen ihm oft mit Rat und Tat zur Seite und bringen ihm wertvolle Geschenke. Darum werden ihnen auch Opfer gebracht. hnlich wie die Elfen sind auch die Wichte kleine seelische Wesen, die erst spter in einzelnen Gegenden durch die Volksdichtung eine bestimmte Gestalt, hnlich der unserer Zwerge, angenommen haben. Zur Sippe der Elfen gehrt auch der Zwerg. Winzig an Gestalt, oft kaum einen Daumen groß, erscheint er meist als bejahrter Mann mit langem, weiem Bart, zuweilen schmutzig grau, mit unschn gebautem Leibe, nicht selten ausgewachsen, angetan mit grulicher Sackleinwand, woher er auch den Namen graues Mnnchen" hat. Sein Kopf, den eine Zipfelmtze bedeckt, ist besonders groß und dick; daher heit er oft Dickkopf". Stets sind die Zwerge sehr schnell; sie sind pltzlich da und ebenso schnell wieder verschwunden. Durch eine Tarn- oder Nebelkappe knnen sie sich unsichtbar machen. Da der Nebel, der an Bergen und auf Fluren lagert, ebenso schnell verschwindet, wie er erscheint, mag er zu diesem mythischen Bilde Veranlassung gegeben haben. Immer wohnen die Zwerge in den Bergen und in der Erde. Hier haben sie ein
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