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1. Theil 2 - S. 89

1867 - Breslau : Max
Heinrich Iv. im Bann. 87 alten Freunde, die oft an seiner Tafel geschwelgt hatten, um einigen Vorschuß; aber er erhielt nichts und mußte ärmlicher abreisen, als mancher gemeine Edelmann. Einige Tage vor Weih- nachten (1076) — es war obendrein ein recht strenger Winter — reiste er von Speier ab. Er hatte Niemand bei sich als seine Frau, Bertha, die, was er an ihr nicht verdieilt hatte, die Noth treu mit ihm theilte, sein kleines Söhnchen und einen Mann von unbedeutender Herkunft. So reiste eine Kaiserfamilie. Als er an die Alpen kam, fand er, daß seine Feinde ihm die Pässe durch Tirol und die Schweiz verlegt hatten, um ihm die Aus- söhnung mit Gregor zu erschweren. Er mußte also einen sehr großen Umweg durch Burgund (jetzt ein Theil von Frankreich) machen und über die See-Alpen nach Italien sich einen Weg bahnen. Hierbei hatte der arme Mann mit den größten Be- schwerden und Gefahren zu kämpfen. Selbst jetzt, wo doch fahr- bare Straßen über dies Gebirge führen, reist man im Wiliter hier nicht ohne Gefahr; geschweige damals, wo es noch ganz an einem gebahllten Wege fehlte. Er mußte über hohe Bergrücken, die mit ungeheuern Schneemassen bedeckt waren und wo ein eis- kalter Wind ihnen die Haut an Gesicht und Händen abriß. Der Schnee war so hart gefroren wie Eis, und so glatt, daß Men- schen und Pferde jeden Angenblick in die Abgründe zu fahren im Begriff waren. Und doch war die größte Eile nöthig; denn bald war schon das Jahr verflossen, welches ihm die Fürsten ge- setzt hatten. Wegweiser hatten ihm eine Bahn über den tiefen Schnee brechen müssen. Nun hatte man endlich den Gipfel glück- lich erreicht. Aber hier schien es unmöglich, weiter zu kommen; denn die Seite nach Italien zu war so abschüssig und gatteisig, daß man keinen Fuß fest hinsetzen konnte. Doch was half es? Man mußte hinunter, auf Leben oder Tod. Die Männer kro- chen aus Händen und Füßen, in beständiger Angst, in den gäh- nenden Abgrund hinabzurollen; die Königin aber und ihre Kammer- frau wurden in Rinderhäute eingenäht und so von den Führern hinabgezogen. Den Pferden band man die Füße zusammen und ließ sie so hinab; die meisten aber kamen dabei um. Endlich — endlich kam man in der Ebene an. Glücklich war die Angst überstanden, aber eine neue begann für den unglücklichen Heinrich. Gregor war bei Heinrichs Ankunft gerade auf der Reise durch Ober-Italien, um aus den Reichstag nach Augsburg zu

2. Theil 1 - S. 61

1827 - Breslau : Max
61 hinein, daß das Blut zischend umhcrquoll. Da brüllte das Un- gethüm laut auf, daß die Höhle erbebte, riß sich den Pfahl aus der Wunde, schleuderte ihn weit hin, und rief die umher- wohnenden Cyklopcn um Hülfe herbei. Diese kamen geschwind, und fragten draußen: ,,was fehlt dir denn, liebes Brüderchen? Thut dir denn Jemand etwas zu Leide? oder bist du etwa krank?" „Ach!" schrie Polyphem, „Niemand tödtet mich!" — „Nie- mand?" antworteten die draußen, „Niemand thut dir etwas zu Leide? Nun was brüllst du denn so? Du bist also wohl krank? Nun da können wir dir nicht helfen, da mußt du die Götter um Linderung anflehen." — Und lachend gingen sie fort. Wie freute sich Odysseus, daß sein erdichteter Name sie ge- tauscht hatte! Polyphem aber sprang auf vom Lager, walzte den Stein von der- Oeffnung ein wenig weg, und setzte sich da- hin, indem er mit den Händen fühlte, ob etwa einer der Grie- chen entwischen wollte. Davor hütete sich aber Odysseus; da- gegen band er je drei und drei Widder zusammen, und unter den mittelsten einen der Gefährten. Für sich selber aber wählte er den größten Bock der ganzen Heerde, und klammerte sich in die dicke Wolle des Thicrcs unter dem Bauche recht fest. Als sich nun die Thiere durch die Oeffnung drängten, bei dem Cy- klvpen vorbei, betastete dieser sorgfältig die Rücken derselben, und ahnte nicht, daß die Griechen unter dem Bauche steckten. Schon waren sie Alle glücklich außer der Höhle, nur Odysseus noch darin; da wandelte endlich auch der große Bock zur Fel- senpforte, aber unter ihm hing Odysseus mit Herzklopfen; und wie erschrak dieser, als Polyphem das Thier in der Thüre auf- hielt. „Mein liebes Böckchen," redete ihn der erblindete Riese an, „wie kommt cs denn, daß du heute der Letzte bist? Sonst eilst du ja immer zuerst hinaus! Bist wohl gar betrübt über das Schicksal deines Herrn, dem der tückische Niemand das Auge geblendet, nachdem er ihn mit Weine betäubt? Könntest du nlir nur sagen, wo der Taugenichts sich versteckt hat; dann wollte ich ihn doch auf den Boden schleudern, den Niemand, daß sein Gehirn aus dem zerschmetterten Kopfe dahin spritzte." — Wie dem Odysseus bei dem Allen zu Muthe war, läßt sich leicht denken. Ihm wurde bald kalt, bald heiß, und wie leicht war ihm, als der Bock endlich entlassen wurde! Schnell ließ er
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