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1. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 7

1843 - Altona : Schlüter
7 Er Hlr-t, und Wunder, er vernimmt, Was tief in meinem Innern glimmt! Er spricht in meine Seele. Wir wechseln Trost und Unterricht; Das Herz wird froh, der Geist wird licht, Und steigt durch dieser Töne Kraft Bis zu den Höh'n der Wissenschaft. Ein weises Wort fließt fort und fort; Wirkt hier und dort Uneingeschränkt von Zeit und Ort. W. Harnisch. 5. Sprache und Schrift. Des Gedankens Zwilling, das Wort, scheint Hall nur. Der in die Luft hinfließt: heiliges Band Des Sterblichen ist es, erhebt Die Vernunft ihm, und das Herz ihm! Und er weiß es, denn er erfand, durch Zeichen Fest, wie ein Fels, hinzuzaubern den Hall! Da ruht er; doch kaum, daß der Blick Sich ihm senket, so erwacht er. Klopsteck. 6. P i e S ch r i f t. Es war ein Morgenländer, von dem der Indier im An- fange seines Buches sagt: „Gesegnet sei, wer die Schrift er- fand", ein Phönizier, der mit bewundernswürdigem Scharfsinne den Schall des Mundes in seine einfachsten Bestandtheile zer- gliederte, so das Herz und die Zunge fesselte und uns dadurch die Schrift, die Buchstabenschrift, gab. Die Schrift ist durch ihr dauerndes Firiren der vergänglichen Laute und durch ihr Fest- halten des flüchtigen Wortes ein bleibendes Erinnerungszeichen der Gedanken und Gefühle, des sinnlichen und geistigen Lebens der Menschen. „Die Schrift macht den unsichtbaren Gedanken sichtbar, daß er wie ein Blitz leuchtet, und befestigt das flüch- tige Wort zum Stehen, wie ein Denkstein." Die Schrift führt zu uns die Geister aus verschiedenen Ländern und Zeiten, auö

2. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 42

1843 - Altona : Schlüter
42 grüne Linden. Längs des hohen Ufers liegen die Wohnungen der Fischer. Längs der Mauern wächst der Weinstock. — Zu- folge deines Auftrages habe ich alles besorgt — deinem Auf- träge zufolge. — Zufolge der Erfahrung zeigt das Barometer den bevorstehenden Wechsel der Witterung an. Zufolge seines Geständnisses hat er die That begangen — seinem Geständnisse zufolge. — Zufolge seiner Zeugnisse ist er ein sehr brauchbarer Mensch — seinen Zeugnissen zufolge. — Man hat ihn trotz seiner Vorsicht betrogen. Trotz des anhaltenden Frostes will die Elbe doch nicht stehen. Trotz des harten Unglücks sei Mann und trag' mit Würde. Trotz der vielen Leiden verlor ich nie mein Gottvertrau'n. 18. Schreib mit, nach, nächst, nebst, sammt, bei, seit, von, zu, zuwider, Entgegen, außer, aus stets mit dem Dativ nieder! Mit ernstem Fleiße benutze die Schulzeit. Mit dem Al- ter nimm auch zu an Weisheit. Der bessere Mensch tritt in die Welt mit fröhlichem Vertrauen. Schiller. — Man muß mit der Zeit fortschreiten. Du sprichst mit deinen Mienen; ich höre dir mit Blicken zu. — Nach dem Schlafe folgt die Arbeit. Nach der Arbeit schmeckt das Mahl. Nach dem Essen danke Gott. Trachte nicht nach hohen Dingen. — Nächst dem Sonnenscheine bedarf die Pflanze auch des befruchtenden Regens. Nächst der Luft ist Speis und Trank dem Menschen am un- entbehrlichsten. Nächst dem Golde ist das Silber das allgemein kostbarste Metall. Nächst den Säugethieren gewähren die Vö- gel dem Menschen den meisten Nutzen. — Nebst dem Acker- bau wird in unserm Lande auch Viehzucht getrieben. Am Him- mel leuchten nebst der Sonne Millionen Sterne. Die Wälder nebst den See'n erfreuen unser Auge. — Der Fürst ist sammt dem Prinzen dem Heere nachgereist. Die Kette sammt der Uhr ist fort. Das Haus wird sammt dem Grundstücke verkauft. Die Alten haben sammt den Jungen das Nest verlassen. — Der Reiche kehrt selten bei einem Armen ein. Bei einer mä- ßigen Lebensweise wird der Mensch alt. Bei allem Mißgel chick verlier' nur nicht den Muth. Freundschaft wohnt selten bei den Mächtigen. — Seit dem Tage sahen wir uns nicht,

3. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 94

1843 - Altona : Schlüter
M ungut nehmen. Als zum Exempel: Da waren zwei Berge, und auf jedem Berge stand ein Schloß, und ein Hund durchlief das Thal und schnüffelte vor sich hin, als suche er Repphühner oder Mäuse, um seinen Hunger zu stillen. Da erklingt auf einmal die Trompete auf dem einen Schloß, wie dieß in derselbigen Zeit zu geschehen pflegte, wenn zum Essen gerufen wurde, und der Hund läuft sogleich den Berg hinauf, um hier Etwas zu erschnappen. Wie er aber auf der Mitte des Berges ist, da hört der Trompeter auf zu blasen, und es fängt der Trom- peter auf dem andern Schlosse an. Da denkt der Hund: hier hat man schon gegessen, und dort wird man essen, und springt wieder herab und den andern Berg hinauf. Jetzt aber fängt der erste wieder zu trompeten an, und der andere hört auf; und der Hund läuft nun wieder herab und wieder hinauf, und macht so fort, bis endlich alle beide Trompeter still schwei- gen, und die Mahlzeit da und dort vorüber ist. — Nun rathe einmal, günstiger Leser, was der Weise mit diesem vorstellen will, und wer der Narr sei, der sich müde läuft hin und her, und Nichts erhascht, weder hier noch dort? 52. Selbstlob und Bescheidenheit. Der Löwe ließ einst alle größeren Thiere zu einem Reichs- tage zusammenberufen, und ihnen anzeigen, daß er ihnen etwas sehr Wichtiges vorzutragen habe. Die Neugier der meisten war dadurch auf das Höchste gespannt, und vornehmlich konnten Affe und Esel kaum die Zeit abwarten, wo sie erfahren sollten, was der König von ihnen begehre. „Gib Acht," sagte der erstere zum Hunde, „es gibt einen Krieg mit den Vögeln; denn das Schaf hat mir gesagt, daß es von der Katze gehört habe, es sei ein Zeisig so unverschämt gewesen, sich dem schlafenden Lö- wen auf den Kopf zu setzen, und ein Rohrsperling soll ihn sogar geschimpft haben." — „Albernes Geschwätz," erwiderte der Hund, „unser König ist viel zu edel und erhaben, als daß er dergleichen Armseligkeiten einer Beachtung würdigen sollte." — „Nein, nein," entgegnete der Esel, „so ist es auch nicht, der Ochse hat mir vielmehr gesagt, daß er aus sicherer Quelle wisse, der Tiger werde seine Feldherrnstelle verlieren, weil er sich ein- mal sehr tadelnd über den König geäußert, und die Katze, welche ihn behorchte, das Seiner Majestät hinterbracht haben

4. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 159

1843 - Altona : Schlüter
159 sind Thränen eine große Erquickung, denn sie lindern sein Leid und mäßigen den Ubermuth seiner Freude. Jetzt standen sie auf der Höhe, und der Knabe sah die Landschaft, die er so oft im Schimmer des Tages gesehen hatte, nun in dem Dämmerlichte des Morgens und in Nebelschleier gehüllt. „Was ist das?" rief er, „hat eine Wasserfluth die Thäler überschwemmt?" — „Fürchte nicht," antwortete der Vater; „das sind die Thauwölkchen, die auch um uns schweben, nur weniger dicht, weil wir höher stehen. Auch würden sie uns minder dicht erscheinen, wenn wir mitten darin ständen; in der Ferne scheint unsern kurzsichtigen Augen Alles weit düsterer, als es ist, denn wir sehen dann die Massen; in der Nähe aber verschwindet uns das Meiste, denn wir können die Theilchen nicht sehen, woraus sie gebildet sind, wie du an den Thauwölk- chen siehst, die auch uns umgeben, die du doch aber' nur in ihren Wirkungen wahrnimmst. Dein Leben wird dir noch oft andere Belege dazu geben. Bald vergoldeten die ersten Strahlen der Sonne die Spitzen der Berge. Der Knabe versank sprachlos in dem Anblick der himmlischen Erscheinung, als sie hervorging über den Bergen, wie der Bräutigam aus seiner Kammer, und erst des Vaters Harfe und lauter Gesang: „Lobe den Herrn, meine Seele! Herr, mein Gott, du bist sehr groß; du bist schön und prächtig geschmückt. Licht ist dein Kleid, das du anhast; du breitest den Himmel aus wie einen Teppich!" — weckte ihn aus seinen Betrachtungen und gab seinen unaussprechlichen Gefühlen Bewußtsein und Worte. Der Psalm war verklungen, aber seine Gedanken und seine Töne füllten und bewegten noch lange die Seele des Knaben. Schweigend ruhte er an der Brust des Vaters. Die Sonne war indeß höher am Himmel heraufgetreten und füllte nun auch mit Licht und Wärme die Thäler. Da hob sich die Nebeldecke und regte sich, wie das Meer, wenn ein Morgenlüftchen es kräu- selt. Theils zerfloß sie in Thau, theils schwebte sie auf unsicht- baren Flügeln an den Rändern der Berge hin, lösete sich in der klaren Luft und verschwand, als wäre sie nicht da gewesen. „Siehe, mein Sohn," sprach der Vater endlich, „hier ein Bild des menschlichen Lebens, seiner Leiden und Freuden. So ruht auch auf uns die Wolke des Kummers und der Trübsal.

5. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 314

1843 - Altona : Schlüter
314 samen Lufträume hängt und an das Gewölke die Welt anknüpft; er ist erhaben über das zerstreuende, wirre Gewühl des wechselnden Lebens, in der Region reinerer Lüfte, von allem verlassen außer von Gott und der Natur. Nach Kriegs. 162. Bergfreude. Berge seh ich wieder, Berge riesig ragen in die Luft, Und des Flachlands Hügclzwerge schwinden mehr und mehr in Dust. O wie freudig würd' ich wohnen dort auf jenen freien Höh'n, Wv die grünen Waldcskroncn mclodiecnrauschcnd weh'n. Wo wie Harfcuklang ein Tönen säuselnd um die Wipfel zieht, Und der Reiz des Ewigschönen mit Begeistrung mich durchglüht. Freier fühl' ich's in mir quellen, stolzer rauscht der Li'cderstrom Mit des Rhythmus Zauberwellen, und mir wird der Wald zum Dom. Berg und Wald in frommer Feier stehn im Morgcnglanz verklärt, Und es wallen Wolkcnschleicr aufwärts wie vom Opferhcerd. Opfer Gottes, Bergaltärc, seid gegrüßt mit Herz und Mund! Hoch in eurer Athcrsphäre thut der Weltengeist sich kund. L. Bechstein. 163. Der Alpenjäger. Es donnern die Höhen , cs zittert der Steg, Nicht grauet dem Schützen auf schwindelndem Weg; Er schreitet verwegen auf Feldern von Eis, Da pranget kein Frühling, da grünet kein Reis. Und unter den Füßen ein nebliges Meer, Erkennt er die Städte, die Menschen nicht mehr: Durch den Riß nur der Wolken erblickt er die Welt, Tief unter dem Wasser das grünende Feld. Schiller. 164. Sand, Ebene und Berge. Wer sich recht satt am Sande sehen will, der braucht nur die Reise von Leipzig bis Danzig, oder hinauf nach Pommern und Mecklenburg oder auch von Leipzig nach Hamburg und Bremen zu machen, wobei er auch den Weg über die Lüne- burger Haide mitnehmen kann. Doch kann man dort überall sehen, daß die Leute da eben so vergnügt und glücklich sind, als die auf den Bergen und Gebirgen: denn der Boden macht darin wol keinen Unterschied, sondern Gottesfurcht und Fleiß; und frommen Menschen schmecken die Kartoffeln auf ihrem rauhen Gebirge eben so gut, wie denen in den Ebenen ihr

6. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 321

1843 - Altona : Schlüter
321 Seit der Schöpfung; trieft aus seinen silberbcressten . Haaren geschmolzenes @ié in großen Tropfen, die schlupfen Durch der Berge Geklüft in die Wasserbehälter der Erde. Fern am luftigen Haupte der dunkelblauen Gebirge Siehst du ruhige Wolken herunterwallen und langsam Über den Dannenforst hinziehn. Oft lagert ein kaltes Ncbelgewölk wie ein Kranz sich dort um die Nicscnschultern Unseres Brocken. Dem Schooß der thauenden Wolken cntträuselt Unablässig ein zarter, befeuchtender Regen, und diesen Saugt mit tausendmal tausend offenen Adern der Berg ein. Lauter und rein, wie der Thau vom jungen Blatte der Birke Zitternd herabhängt, sinkt und im Sande leise versieget Trieft die Feuchte herab zu den Quellcngcbirgen der Erde. Neubccks Gesundbrunnen. 167. Die Quellen der Erde. Aus dem Schooße der Erde dringt das leicht bewegliche, blinkende Wasser als Quelle empor zur Oberfläche der Erde; der Herr läßt quellen Brunnen und Bäche, er macht, daß sie an den Ort, wo sie herfließen, auch wieder hinfließen. Die Wolken tränken die Berghäupter, der Thau benetzt sie. Beides befördern Pflanzen, Bäume, Kräuter und Moose; das gebildete Wasser dringt in die Erde, sickert hinunter, bricht aus der Erde hervor, wenn es weiter hinunter zu dringen verhindert wird: dieß sind die Quellen aus meteorischem Wasser. Viele Quellen verdanken ihr Wasser h'öherliegenden Wasser- behältern, aus denen es durch den nach allen Seiten wirkenden Druck des Wassers sich seitlich verbreitet und an geeigneten Stellen durchsickert; sie werden Seiher quellen genannt. Manche Quellen fließen zu jeder Zeit gleichmäßig, die lebendi- gen Wasser, die stetigen Quellen; andere sind bald wasserreicher, bald wasserärmer, zuweilen fließen sie gar nicht — die veränderlichen oder Hungerquellen und die aus- setzenden Quellen. Sie sind schwach oder stark, kommen meist munter, zuweilen wallend, sprudelnd hervor, einige, z. B. die Geyserquelle auf der Insel Island, springen wie Spring- brunnen in die Höhe; einige sind heiß, andere warm oder lau, die meisten kalt oder kühl, im Sommer und Winter fast immer von gleichem Wärmegrad. Die meisten dienen nur zur Er- frischung und Labung der Menschen, zur Erquickung für Pflan- zen und Thiere; einigen aber hat Gott durch besondere Stoffe besondere Kräfte zur Herstellung der Gesundheit verliehn, den Gesundbrunnen oder Heilquellen, welche entweder 21

7. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 322

1843 - Altona : Schlüter
322 getrunken oder zum Baden benutzt werden. In einigen Quellen läßt Gott das zur Würze der Speisen nothwendige Kochsalz aus dem Schooße der Erde herausführen, die Salzsoolen. Gar lieblich beschreibet die Bibel die Quellen und deutet auf höhere Verhältnisse der Menschen hin, auf die unser inneres Leben erfrischende, belebende, ernährende, nie versiegende Quelle des göttlichen Wortes, welches Wasser die Fülle hat. — Gehe zu dieser lautern Quelle, nicht zu den löcherigen Brunnen blo- ßer menschlicher Weisheit, die erst aus dem ewigen Brunnen göttlicher Weisheit ihr Wasser erhalten. K. Schneider (kleine Weltkunde). 168. Die Salzquelle. Gedrückt von Durst und Hitze hatte ein Wanderer die Wüstenei zurückgelegt. Erquicklich erschienen ihm des Landes Bäume. Nur noch ein Quell! so seufzt' er. Nicht vergebens: aus Hügeln quoll ein Bächlein. O gesegnet sei mir die lang ersehnte, süße Labung! Er sprach's und legte sich auf's Knie und schlürfte aus hohler Hand des Baches milde Gabe. Doch schneller noch entströmte seinen Lippen der bittere Trank. Er rief mit wildem Zürnen: „Verwünschte Fluth! mich lockte deine Täuschung und jetzt erfüllst du mir den Mund mit Ekel! auf immer möge dir dein Born versiegen!" — „Verwünsche," sagte eine Stimme, „deinen Unmuth, nicht die Quelle. Des Salzes Born ist dieses Landes Segen." K r ii in mache r. 169. Das fließende Wasser. Aus den Quellen fließt das Wasser ab als Fließ oder Riesel; jenes still und ruhig und geräuschlos mit leisem Lauf, dieses schneller mit rieselndem Geräusch. Riesel und Fließe ver- einigen sich zu Bächlein und Bächen, diese zu Flüßlein, Flüssen und Strömen, welche mehr oder minder schnell, rieselnd, von Stein zu Stein plätschernd, rauschend, brausend, tosend dahin fließen, jenachdem sie mehr oder weniger Wasser enthalten, oder ihr Flußbette mehr oder weniger geneigt, das ist, ihr Gefälle größer oder geringer ist. Leicht hältst du mit dem Finger ein Fließ oder Riesel in seinem Laufe auf, leicht kannst du das Bächlein überspringen, den Bach

8. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 330

1843 - Altona : Schlüter
330 alten Festlande zunächst liegenden Gegenden eingedeicht, und zwar nur mit Deichen, die wol die Fluthen des Sommers, aber keineswegs die Sturmfluthen des Herbstes und Winters auszuhalten vermochten —• mit sogenannten Sommerd eichen. Man fuhr aber von Jahrhundert zu Jahrhundert fort mit dieser Bedeichung, und setzte dann die neuen Deiche weiter nach außen, dein Meere näher, wcßhalb diese äußersten Deiche auch Sec; oder Haffdcich e genannt werden. An manchen Stcl. len wurden dann die älteren Deiche abgetragen, an vielen blieben sie aber auch stehen. So sucht mau dem Meere immer mehr Land abzugewinnen. So muffen die Bewohner der West- und zum Theil der Südseite stets Krieg führen mit der Fluth des Meeres. Vor 1825 glaubte man die Secdeiche imincrhin hoch genug! aber in diesein Jahre forderten die thürmendcit Wogen der zerstörenden Fluth erhöhte Wachtsamkcit und Anstrengung. Die Deiche wurden erhöht, so daß sie 20 Fuß und darüber sich über die gewöhnliche Fluthhöhe erheben. Hinter diesen äußersten Deichen mehrerer Marschdistricte liegen nun wieder sogenannte Vorlandc oder Außendeiche, die am Fuße der Sccdcichc anfangen und mehr oder weniger breit bis zum Watt sich hinaus strecken. Auch dieses Vorland gehörte zum Theil noch vor wenigen Jah- ren zum Watt, und verdankt seine Entstehung dem Schlick, den das Meer theils von den Halligen, theils von den Schlickbctten bei stürmi- schen Winden ab- und anspülte. Doch findet diese Landbildung an den Seeküstcn nur da statt, wo die Küste vor den heftigen Wellen der Nordsee Schutz hat, und an den Flüssen nur da, wo das User dein Strome nicht ausgesetzt ist. So au der Westseite Süder - Dithmar- schens, das sich gegen Südosten krümmt und durch die vorliegenden Inseln und von Norden her gegen die thiirmcnden Wellen der westlichen Stürme geschützt ist. Hier also dauert die Landbildung fort; die flachen Gründe und Sandbänke erhöhen sich allmälig, und nach und nach er- hält der schlammige Thon so viel Festigkeit, daß der Pflanzenwuchs beginnt, wenn auch noch die tägliche Fluth darüber hingeht. Nachdem nämlich einige Meer- und Uscrpflanzcn und mehrere Grasartcn in be- stimmter Reihenfolge entstanden sind, kommt zuletzt der weiße Klee, der die völlige Ausbildung des Bodens und seine Eindcichungsfähigkeit an- zeigt. So sind nach und nach entstanden an der Westseite Norder-Dith- marschensder Carolin en Koog, 1800 und 180! mit 102,000«P Kosten eingedeicht, derhed ewigen Koog, 1606, derfricdrichsgabcr Koog, 1701-1713 eingedeicht, und an der Westseite Süder-Dithmarschens: der Kronprinzen Koog, 1785—87 mit 250,000 Kosten, und der Sophien Koog, 1717 eingedeicht. Jetzt soll wieder ein großes Vor- land im W- von Mcldorf eingedeicht werden. Da die Außendciche sich I—2 Fuß über die gewöhnliche Fluthhöhe erhe- den und nur bei außerordentlicher Fluth vom Wasser überlaufen werden, so benutzt man selbige meistens den Sommer über als Weide. Den Boden des mittleren und ö stlich en Lan d strichs benennt man auch wol im Gegensatze zur Marsch mit dem Namen Geest; im engern Sinne versteht man aber unter Geest den an die Marsch angränzenden mittleren und weniger

9. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 358

1843 - Altona : Schlüter
358 kantonirenden Regimenter leiden an sehr bösartigen Fiebern und häufig an der Ruhr. Die Soldaten, welche auf den hoch- liegenden Quartieren bleiben, sind gesund und jenseits der Hü- gel ist ein vortreffliches Klima. Man hat hier an den Abhän- gen des Himalaya, im mittlern Theil der Gebirgsreihe, in den herrlichen Alpenthälern von Caschmir, wo ein gemäßigtes, reiches und glückliches Klima ist, frei von dem tödtlichen Ein- fluß der Sumpfluft in den heißen Ebenen, Genesungshäuser gebaut. Soldaten, welche an hartnäckigen Leber- oder Milz- übeln litten, wurden in 6 bis 8 Monaten zu Lendaur oder zu Massurih bei 6000 bis 8000 Fuß über der Meeresfläche oft gänzlich wieder hergestellt oder sichtlich gebessert. Der Genuß einer reinen, frischen Luft erquickt und erhei- tert jeden Menschen. Man sollte sich deren Genuß so oft als möglich zu verschaffen suchen. Im Frühjahre muß man die Morgen, im Sommer die Abende benutzen und besonders in Laub- und Nadelhölzern spatzieren gehen. Im Herbst und Winter soll man gleich nach Tische ins Freie eilen. Steinmetzen, Weber und Strumpfwirker, so wie überhaupt Wollarbeiter, Bergleute, Fabrikarbeiter, besonders solche in Ar- senik-, Schwefel- und Bleihütten, athmen eine mit Staub und mechanischen Stoffen, oder gar wie letztere, eine mit giftigen, metallischen Dünsten angefüllte Atmosphäre ein und sterben frühe an Lungensucht oder Brustwassersucht. Leute in Arsenik- bergwerken sterben gewöhnlich schon in den Dreißigern. vr. Rud. Wagner (Naturgcsch. des Menschen.) 185. Dünste und Niederschläge der Luft. 1. Dünste steigen auf und werden in den Wolken Blitz und Donner oder Regentropfen. 2. Wie Feld und Au so blinkend im Thau! Wie perlenschwer die Pflanzen umher! Göthe. 3. Wiellegt so farbcnlosund grau 4. Aus den Lüften lind und lau Im Dämmerschcin auf Feld und Au Fiel der Maien-Morgenthau Der vielgepriesne Maicnthau!" Auf die Blättchen nieder; Du blödes Mcnschenangesicht! Die da sanken durstcsmatt, Die Himmelspcrlcn glänzen nicht Trinken sich nun alle satt. Eh' sie bestrahlt das Himmelslicht. Und ergrünen wieder. Ad. Sckultö. Ad. Schults. 5. Der Thau, der früh im Grase lag, verschwunden ist er all' am Tag. — Wo ist er hingekommen? Die Blümlein

10. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 332

1843 - Altona : Schlüter
332 einigen Stellen aber hat der Thon so sehr das Übergewicht, daß die Beimischung des Sandes unbedeutend ist, wie z. B. im Lande Oldenburg und in einem großen Theile der Probstei. Überhaupt aber kann als Regel angenommen werden, daß der Boden dieser Landstrecke um so schwerer, thonhaltiger sei, je näher er dem Meere, hingegen um so weniger schwer, je naher er der mittleren Landstrecke liegt. — Doch bleibt sich der Boden nicht lange gleich. Die Tiefe der Ackererde ist sehr verschieden, \—I| Fuß. Als Unterboden findet sich häufig Sand, wie in der Probstei; anderswo liegt zwischen der Ackererde und dein Sande entweder eine Schichte Lehm, wie z. B. auf der Insel Fehmern. oder Mergel, wie im Lande Angeln, in Schleswig oder Kalkerde, wie hin und wieder im Amte Cis- mar. Auf die oberen Erdschichten, die den Boden und Unterboden Holsteins ausmachen, folgt bis zu einer noch nicht ergründete» Tiefe Sand. Bei Gelegenheit einiger Versuche zur Verbesserung der Oldes- loer Saline ist 129 Fuß tief gegraben, ohne durch den Sand gekom- men zu sein. 5. Ein Boden von so verschiedener Beschaffenheit muß natürlich auch in Ansehung dessen, was er hervorbringt oder hervorzubringen vermag, sehr verschieden sein. Diese Verschie- denheit offenbart sich zuerst in der verschiedenen Bekleidung, womit der Boden in seinem natürlichen Zustande überzogen ist, und die theils aus Haidekraut, theils aus Gras- besteht. Auf einem großen Theile der mittleren Landstrecke ist der Boden mit Haidekraut wie mit einem dichten Teppich über- zogen. Dieser Theil macht die verrufenen Haid strecken aus, deren Flächeninhalt gegen 14 O-Meilen beträgt. Die Ämter Rendsburg, Segeberg, Neumünster und die Herrschaft Pinne- berg haben am meisten Haide, doch sind diese Haidstrecken sehr häufig durch Acker-, Gras- und Wiesenland von bald größerem, bald geringerem Umfange unterbrochen. Sind diese Haidegegen- den auch schon jetzt nicht ohne Nutzen, so zeigt doch die Erfah- rung, daß sie größtenteils zu etwas Besserem fähig gemacht werden können, indem man durch die fortschreitende Cultur von Jahr zu Jahr diesen öden Strecken immer mehr Weide- und Getreideland abzugewinnen sucht. Am culturfähigsten sind die sogenannten Lehmhaiden. Die nicht culturfähigen Sandhaiden könnten aber sehr gut zur Nadelholzzucht benutzt werden; denn daß Birken, Eschen, Tannen, Fichten und besonders Kie- fern hier sehr gut fortkommen, lehrt der Anblick so mancher
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