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Erster Theil.
empor; doch ist er auf der See häufiger, als zu Lande. Nach Lucretius
dagegen entsteht er, wenn der in eine Wolke eingeschlossene Wind diese
nicht durchbrechen kann, sondern sie in wirbelnder Bewegung herabdrückt,
und diese sich dann unten öffnet. Die verschiedene Richtung der Winde
erklärt Aristoteles aus dem Laufe und der jedesmaligen Stellung der Sonne,
der überhaupt ein grosser Einfluss auf die Winde zugeschrieben wurde.
Am einfachsten ist die schon bei Homer vorkommende Eintheilung in 4
Hauptwinde (ytvixwxaxol, cardinäles), nämlich 1) Notus (Noxog) oder
Auster, der stürmische, bald Trockenheit, bald Nässe und Nebel bringende
und der Gesundheit nachtheilige, gewöhnlich zu Anfang des Sommers und
vom Ende der Hundstage bis gegen den Herbst hin herrschende Südwind ;
2) Boreas (Boqf'ag, bisweilen auch 5anuqkxiuq) oder Septemtno, der
heitre, kalte und heftige, aber gesunde Nordwind; 3) Zephjjrus [Ziqjvqoq)
oder Favontus, der mit dem Frühjahr beginnende, besonders zur Zeit der
Sommersonnenwende herrschende, den Griechen gewöhnlich Sturm und
Regen, den Römern und den Westländern überhaupt aber mildes Wetter
und den Anfang der Schifffahrt bringende Westwind; 4) Eurus (Evqoq)
oder Vulturnus, ursprünglich der gewöhnlich trockne und zur Zeit
des Wintersolstitiums wehende reine Ostwind, später aber hei genauerer
Unterscheidung mehrerer Winde der Südostwind, und nun auch Evpovoxoq
genannt. Zu diesen 4 Hauptwinden nämlich kamen schon vor Herodot’s
Zeiten noch 4 andere : 5) der ’Anrjhoixrjg, bei den Römern Solänus oder
Subsolämus, ein regnerischer, der Gesundheit nachtheiliger Wind, der als
reiner Ostwind an die Stelle des alten Eurus (des nunmehrigen Südost-
windes) trat, und mit dem Aufhören des Favonius mit Aufgang des Sieben-
gestirns im Mai begann; 6) der Aquilo oder Kcaxlag, der gewöhnlich hei-
tre und kalte, gesunde und in Griechenland und Italien unter allen Winden
am häufigsten wehende, besonders zurzeit des Frühlingsäquinoctiuins, aber
auch in den Hundstagen und zu Anfang des Winters herrschende Nordost;
7) der Africus oder Alxf), der feuchte, ungestüme, besonders zur Zeit des
Herbstäquinoctiums wehende Südwest, und 8) der Cörus oder Caurus, hei
den Griechen Agytoxriq, auch Exigcov, ’Olvprdaq und Janv's, genannt, der
kühle, trockne, mit der Herbstnachtgleiche beginnende Nordwest. Ausser
diesen 8, auf dem Tempel der Winde zu Athen abgebildetcn und genannten
alten Hauptwinden finden sich später auch noch folgende genannt: 9) der
Mtor]q, zwischen dem Boreas und Käkias, also der Nno. ; 10) der (Boivi-
xiag, zwischen dem Notus und Eurus, also der Sso.; 11) der Oguoxiag
oder Gpaxiag, auch Kiguiog, zwischen dem Boreas undargestes, also der
Nnw., einer der heitersten Winde; und 12) der Aißovoxog oder Aißo-
(fiolri'q (wahrscheinlich auch identisch mit dem Afvxovoxog oder albus Ao-
tus), zwischen dem Notus und Lips, also der Ssw. So hatte man denn
nun 12 Vvinde, aber noch nicht gleichmässig vertheilt, indem der südliche
und nördliche Quadrant der Windrose in je 4, die andern beiden aber nur
in je 2 Theile zerlegt waren. Damit nun aber jeder der 4 Hauptwinde seine
2 Nebenwinde bekomme, vertheilte man später diese 12 Winde nach ganz
gleichen Abschnitten der Windrose, indem man den Horizont durch den
Gleicher, die Wende- und Bärenkreise und den Meridian in 12 gleiche
Theile zerlegt werden liess, wodurch denn alle Winde, die 4 Hauptwinde
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