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1. Slg. 2 - S. 30

1879 - Dresden : Meinhold
30 geschäftige Einmischung der auswärtigen Mächte in das schon durch seine eigenen Angehörigen so grausam zerfleischte Reich." Die evangelische Sache in Deutschland schien verloren; es mangelte ihr jeglicher menschliche Schutz. Dazu war die Macht des Kaiserhauses so gewachsen, daß die deutschen Fürsten in größter Gesahr standen, die mühsam errungene unabhängige Stellung zu verlieren. Die Reichsfürsten waren meist eingeschüchtert, das in alle Verhältnisse tief eingreifende Restitutiousedikt war nicht blos veröffentlicht, sondern auch in den meisten Theilen des Reiches zur Ausführung gekommen-,' die evangelischen Fürsten Voarett uneinig unter einander und steigerten damit nur die Macht des herzlosen Siegers zu einer scheinbar unüberwindlichen. Die Besorguiß, Land und Leute zu verlieren und dann dem gefährlichen Einflüsse der Jesuiten überlassen zu müssen, brachte auch Diejenigen zur Unterwürfigkeit, von denen man eigentlich einen kräftigen Widerstand hätte erwarten müssen. Wie, wenn nun ein auswärtiger Fürst, der die nöthige Macht und persönliches Ansehen besäße, den Versuch machte, die Getrennten zu einen und damit zugleich die scheinbar verlorene evangelische Sache in Deutschland zu retten? Einen solchen Mann aber erweckte Gott gerade zu der Zeit, als die Noth am größten war. Gustav Adolph war es, der geistvolle, fromme und tapfere König von Schweden. Erst 17 Jahre alt, bestieg er (1611) den Thron. In feinen langjährigen Kämpfen mit den Polen bildete er sich ein tüchtiges, vor keiner Entbehrung zurückschreckendes Heer, er selbst aber entwickelte sich zu einem Feldherrn, von dem auch feine gefährlichsten Gegner zu lernen hatten. Sein Heldengeist wohnte in einem sehr kräftigen Körper. So ernst und ehrfurchtgebietend fein ganzes Auftreten war, so herzgewinnend war doch auch feine Freundlichkeit. Für eine tüchtige wissenschaftliche Bildung seiner selbst war er von Jugend an besorgt gewesen. Im Kampfe kannte er keine Furcht; kein Wunder, daß auch seine Mannen ohne Zagen selbst dem stärkeren Feinde entgegen gingen. Er vermochte sich in vier verschiedenen Sprachen fließend zu unterhalten. Die Theologie war fein Lieblingsstudium; sie war ihm nicht reine Verstandesfache, sondern eine Herzenssache. Fände man Ursache, ihm Ehrgeiz zuzuschreiben, so ist derselbe durch seinen frommen Sinn entschieden gemildert und in seinen Schranken gehalten worden. Die wachsende Macht des österreichischen Kaisers, der die Polen, Schwedens Gegner, unterstützt hatte und seine Absichten aus die Ostsee nicht verheimlichte, wäre schon Grund genug gewesen, dem Angriffe zuvorzukommen. Mehr noch aber war es die Unterdrückung der ihm so theuer gewordenen evangelischen Kirche, welche ihn veranlaßte, das Schwert wider den harten Unterdrücker zu ziehen. Gustav Adolph fühlte nur zu gut selbst die Schwierigkeit feines Unternehmens. Mit nur 15,000, allerdings tüchtig geschulten Truppen vermochte er in den Kampf zu ziehen. Daß er wenigstens anfangs wenig oder keine Verbündeten finden werde, konnte er ahnen. Vermochte er nicht bald einen ansehnlichen Erfolg zu erreichen, so war er verloren und der Protestantismus erlag nur noch um so größeren Gefahren. Gleichwohl ließ er in unerschütterlichem Vertrauen aus Gott alle Bedenklichkeiten fahren und fchiffte sich, begleitet von den Segenswünschen feines opferwilligen Volkes, am 23. Juni 1630 mit feinem Heere ein und landete am 4. Juli bei der Insel Rügen an der pommerschert Küste. Mit inbrünstigem Gebet, wie schon oben erwähnt, betrat er bett bentschen Boden. Schnell rückte er gegen Stettin, die Hauptstabt Pommerns, vor. Der alte Herzog kam ihm ängstlich entgegen, höchlichst erschrocken, als der Schwebenkönig

2. Geschichte Sachsens und seiner Fürsten - S. 139

1855 - Dresden : Meinhold
139 gierung die Wiederherstellung des Wohlstandes Unserer Lande und die mit solchem aufs Genaueste verbundene Beförderung Unseres wahren Interesses in allen seinen, selbst den geringsten Zweigen zum alleinigen Grundsätze Unseres Staatssystems angenommen, mit welchen Wir alle und jede von Uns zu erwählenden Maßregeln abgezweckt sein lassen und die dazu führenden Mittel ergreifen, mithin diejenige Zusammen- stimmung in den sammtlichen Theilen Unserer Regierung zu erlangen bemüht sein werden, auf welcher Unser eigener wahrhafter Ruhm, der Flor Unseres Kurhauses und die Glückseligkeit Unserer getreuen Unter- thanen beruht rc. Er begann vor allen Dingen eine weise Sparsamkeit in seinem eigenen Haushalte, wo durch Brühl absichtlich die große Verschwendung, welche unter August dem Starken geherrscht hatte, fortgesetzt worden war, eintreten zu lassen, und es gelang ihm auch durch einen geschickten Entwurf zur Regelung der Abtragung der Staats- schulden den völlig gesunkenen Credit des Landes merkwürdig schnell zu heben. Er entfernte die feilen Creaturen Brühls und die unpassen- den Beamten nach Möglichkeit aus ihren Stellen und verbot ein für allemal, daß künftig Jemanden, wer es auch sei, Anwartschaft auf eine Stelle ertheilt werde, was natürlich bei dem früher geübten Stellenverkaufen geradezu an der Tagesordnung gewesen war. End- lich setzte er auch das sogenannte Geheime Concilium, in welchem seiner Anlage nach gewissermaßen die Fäden der ganzen Landesverwalt- ung zusammenlausen sollten, das von Brühl aber, wie leicht erklärlich, fast gänzlich beseitigt worden war, wieder in seine frühere Wirksamkeit ein, und um in Allem selbst die Oberleitung in der Hand zu behalten, wählte er keinen Premierminister wieder und bestellte für alle Zweige der Regierung nur zwei Minister, die Grafen K. G. Fr. von Flemming (p 1768) und I. G. Fr. von Einsiedel (f 1811). Leider bekam er, nachdem er noch nicht 3 Monate die Negierung geführt hatte, die bösartigen Blattern und sein von jeher contracler Körper vermochte denselben nicht zu widerstehen, er starb daher schon am 17. Decbr. 1763, tief betrauert vom ganzen Lande, welches seinen menschenfreundlichen und leutseligen, die Bedürfnisse seiner Lande wohl erkennenden, von dem Ernste seiner Pflichten als Regent wahrhaft durchdrungenen, streng gewissenhaften Character und seine Sittlichkeit im Privatleben um so böher zu schätzen wußte, als in der fast allzu muntern Lebensweise seines Bruders, des Herzogs von Kurland, dazu eine Art von Gegensatz geboten war. Er hatte sich bereits am 13. (20.) Juni 1747 mit einer Tochter
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