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1. Naturkunde, Erdkunde, Geschichte, deutsche Sprachlehre, Münz-, Maß- und Gewichtkunde - S. 299

1852 - Stuttgart : Metzler
der Deutschen. 299 seiner Kaiserkrönung schlug Napoleon die vereinten Russen und Oestreicher2. Dec. in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz, worauf Franz unverzüglich Frie-26. „ den zu Preßburg schloß und darin Venedig, Tyrol, Vorarlberg und An- deres (über 1200 Q. M.) abtrat. Auf einem andern Elemente und gegen ein anderes Volk sollte Napoleon nicht obsiegen. Vier Tage nach dem Fall von Ulm vernichtete der größte Seeheld seines Jahrhunderts, der L-ieger von Abukir, die vereinigte Flotte der Franzosen und Spanier beim Vorge- birg Trafalgar zwischen Gibraltar und Cadir. Nelson, der in früheren^. Oct. Seeschlachten das linke Auge und den rechten Arm verloren hatte, gab den letzten Befehl zum Angriff bei Trafalgar mit den Worten: „England er- wartet, daß Jeder seine Schuldigkeit thue." Lauter Jubel erscholl vom Bord seiner 27 Linienschiffe und mit Todesverachtung erfochten seine Leute in der mörderischen Seeschlacht, in der aus mehr als 6000 Kanonen Tod und Verderben sprühte, den glänzendsten Sieg trotz der Uebermacht der Feinde. Nelson selbst aber sank von einer Musketenkugel aus dem Mastkorb eines französischen Schiffes getroffen und, ein zweiter Epaminondas, nach Sie- gesbotschaft verlangend und von ihr beseligt, hauchte er seine starke Seele mit den Worten aus: „Gott sei Dank, ich habe meine Pflicht gethan!" Rastlos drängte der gewaltige Corse vorwärts. Vor 2o Jahren noch Unterlieutenant bei der Artillerie, begann er nun, in Deutschland Länder und Würden zu vergeben, wie in alten Zeiten Deutschlands Kaiser. Die Kur- fürsten von Bayern und Württemberg, seine Bundesgenossen, erhob er zu Königen, erklärte sie und Baden für souverän, d. h. vom Kaiser und Reich unabhängig, und vergrößerte ihr Gebiet bedeutend; seinen Schwager und Waffengefährten Murai, den Sohn eines französischen Gastwirts, machte er zum Herzog v. Cleve und Berg. Selbst Preußen musste sich bequemen, Einzeles abzutreten und dafür den Kurftaat Hannover zu besetzen. So war nur noch Ein Schritt nötig, um das deutsche Reich gänzlich aufzulösen, und dieser geschah durch die Stiftung des Rheinbundes. 16 deutsche 1806 Fürsten, an ihrer Spitze die Könige von Bayern und Württemberg, ent- banden sich selbst ihrer Pflichten gegen Kaiser und Reich und traten in Pa- ris zu einem Bunde zusammen, von dessen Protector, Napoleon, Krieg und Friede und die Größe der ihm zu jedem Krieg, sei's auch gegen ihre bis- herigen deutschen Bundesglieder, zu leistenden Hilfe abhing. Dafür wur- den den Fürsten von Baden und Hessen-Darmstadt der Titel Großherzog, und allen unumschränkte Regierungsgewalt und größeres Gebiet ertheilt. Dies letztere wurde dadurch leicht, daß man von den 3oo bisher unmittel- baren Ständen nur gegen 3o bestehen ließ und das Gebiet der übrigen, mittelbar gemachten (mediatisirten) den Rheinbundsfürsten überwies. Na- poleon machte dem Reichstag zu Regensburg bekannt, daß er kein deutsches Reich mehr anerkenne, Franz Ii. legte die entwürdigte deutsche Krone nieder, und das 1006jährige Kaiserthum Karl's des Großen erlosch. §.41. Napoleon s Gewaltherrschaft. Der Schutzherr des Rheinbundes verfuhr gegen Fürsten und Bürger nach Willkür. Wie er den Buchhändler Palm in Nürnberg greifen und erschießen ließ, weil er eine Schrift voll Klagen über Deutschlands Erniedrigung, ohne ihren In-

2. Naturkunde, Erdkunde, Geschichte, deutsche Sprachlehre, Münz-, Maß- und Gewichtkunde - S. 301

1852 - Stuttgart : Metzler
bet- Deutschen. 301 . nien, Murat ersetzte ihn in Neapel und diesen der Kronprinz von Holland 1808 in Berg. Aber das spanische Volk widerstrebte der Schmach und gab dem ent- mutigten Europa das erhebende Schauspiel eines Nationalkriegs gegen die furchtbare Solbatenherrschast. Zwar siegte nochmals Napoleon's großer Feldherrngeist über die Spanier, Portugiesen und hilfreichen Engländer, 1809 und überall in Europa herrschte der kaiserliche Adler, außer in dem unan- greifbaren England, in der Türkei und in Schweden. Doch in je- dem einzelen Spanier, in jedem Weib und Kind erstand den Franzosen ein Feind, und das Volk dauerte 5 Jahre aus in seinem Kampf auf Leben und Tod, bis es ihm mit den Portugiesen unter dem Engländer Wellington gelang, die Fremden aus dem Lande zu jagen. Auch Oestreich begann mit neuerrichteter Landwehr von neuem den Kampf, doch wieder vereinzelt. Napoleon siegte besonders mit Rheinbundstruppen in den blutigen Schlach-so. 22. . ten von Abensberg, Eckmühl, Regensburg rc. und besetzte Wien. Erzherzog23.Apr. Karl zog zum Entsatz der Stadt in Eilmärschen herbei; Napoleon ihm ent- gegen; Karl mit Oestreichs Fahne in der Hand greift ihn bei Aspern an, und seine tapfern Krieger überwinden in einer mörderischen zweitägigen^-^ Schlacht zum erstenmal den französischen Kaiser. Dieser aber erhebt sich - von neuem und erkämpft durch den Sieg bei Wagram den Frieden zu ' Wien, der Oestreich über 2000 Q.m. kostete. lo.oct. 8.42. Tyroler-Mut und Treue. Das Land Tyrol hatte unter den Habsburgern seit alter Zeit große, beschworene Freiheiten vor den andern Völkerschaften Oestreichs voraus; Landstände, geringe Auflagen, freie Gemeindeverfassung; es stellte dem Kaiser keine Recruten, sondern nur Schützenregimenter in Tyrolertracht und unter selbstgewählten Führern. Als es aber 1805 nach der Schlacht bei Austerlitz von Napoleon den Bayern, seinen Siegesgefährten, zur Entschädigung für das abgetretene Fürstenthum Würzburg, überlassen und zu den Vasallenländern des französischen Kaisers geschlagen worden war, da sollte Tyrol's altväterlicher Zustand aufhören. Der religiöse Glaube sollte plötzlich aufgeklärt und gewaltsam geläutert werden, das Land nicht mehr Tyrol, sondern Südbayern heißen, seine stän- dische- und Gemeindeverfassung nichts mehr gelten. Neue Auflagen wur- den ausgeschrieben, eine verhasste Conscription eingeführt, tausendfach das alte Recht und die alte Sitte gekränkt. Und doch hatte Bayern bei Besitz- nahme des Landes alle unter Oestreich erworbenen Rechte, Privilegien und Freiheiten mit dem Zusatz verbürgt, daß keinjota davon geändertwerdensolle. Darum erhob sich Tyrol im Jahr 1809 zugleich mit Oestreich und auf Anstiften Oestreichs Mann für Mann. And.reas Hofer, Gastwirt und Pferdehändler auf dem Sand im Passeyrthal war der sichtbare Hebel und Lenker des Aufstandes. Ihn hatten die Oestreicher nach Wien be- rufen, dort für das Haus Habsburg noch mehr begeistert und Alles mit ihm verabredet. 60,000 Bauern wussten den Plan und doch erfuhren die bayerischen Besatzungen Nichts davon. Franzosen waren im Anmarsch, um von Italien aus durch Tyrol nach Augsburg zu ziehen. Da loderten 8 9 plötzlich in der Nacht auf Bergspitzen Flammenzeichen auf, Bretter nch April' %

3. Naturkunde, Erdkunde, Geschichte, deutsche Sprachlehre, Münz-, Maß- und Gewichtkunde - S. 298

1852 - Stuttgart : Metzler
298 Geschichte Jb«?i8. sprengte mit seinen Grenadieren den Rath der 500 auseinander. Er gab Republik 3 Konsuln, deren erster er selbst war. Als solcher wurde er für die damalige Zeit der Wohlthäter Frankreichs, weil er wieder zur ge- setzlichen Ordnung und Sittlichkeit zurückführte. Als man seinen angebote- nen Frieden verschmähte, stellte er sich an die Spitze der italienischen Armee und gab durch den einzigen Sieg bei Marengo über die Oestreicher unter 1800 dem alten Melas den Franzosen ganz Italien wieder. In Bayern stritt aber Moreau mit Erzherzog Johann bei Hohenlinden so heftig, daß 7000 Todte das beschneite Schlachtfeld bedeckten, der französische Sieger 11,000 Gefangene mit wegführte und 3 Wochen nach der Schlacht nur noch 20 Stunden von Wien entfernt stand. Kaiser Franz musste den Frieden 1801 annehmen, wie ihn der Cónsul zu Lüneville dictirte. Der Rhein ward darin als Gränze für Frankreich und Deutschland erklärt und das ganze schöne linke Rheinufer dem Sieger als Beute preisgegeben. Um die ver- kürzten Reichsfürsten dafür zu entschädigen, wurden alle geistlichen Herr- schaften und Kurfürstenthümer, außer Kurmainz, weltlich gemacht und nebst 45 Reichsstädten und den schwäbischen Reichsdörfern jenen zugetheilt. Reichsstädte blieben nur Augsburg, Nürnberg und die 4 jetzigen. Weltliche Kurfürstenthümer wurden Württemberg, Baden, Hessen-Kassel und Salz- burg, mit welchem letzteren Oestreich den bisherigen Großherzog von Tos- kana entschädigen musste. Die Waffen Frankreichs und Englands ruhten 1802 nur 1 Jahr gegen einander. Bonaparte, der sein lojähriges Consulat in ein lebenslängliches ohne Amtsgenossen hatte verwandeln lassen, besetzte Hannover und ließ sich bald, um auch zu heißen, was er war, im Ilten Jahr der Republik als Napoleon I. durch Gottes Gnade und den Willen 1803 der Nation zum erblichen Kaiser der Franzosen ernennen und vom 1804 Papste krönen, worauf Kaiser Franz ll., weil er das nahe Ende des deut- schen Reiches voraussah, sich als erbl. Kaiser von Oestreich Franz I. nannte. 8. 40. Kaiser Napoleon. Auflösung des deutschen Reichs. Schon als Cónsul hatte Bonaparte das deutsche Reich und alles Recht verhöhnt, da er den ihm verdächtigen französischen Herzog von Enghien mitten im Frieden durch 400 Reiter aus feinem Zufluchtsort in Baden entführen und bei Paris erschießen ließ. Als Kaiser bot er nun Alles auf, um seine unbegränzte Ehrsucht zu befriedigen. Dem Lüneviller 1805 Frieden zuwider setzte er sich in Mailand die eiserne Krone des neugestifte- ten Königreichs Italien aus, vereinte andere italienische Länder gänzlich mit Frankreich und rief so durch viele Gewaltthat zum drittenmal einen Waf- fenbund zwischen England, Russland, Oestreich und Schweden gegen sich hervor. Aber Preußen und Norddeutschland blieben neutral, Bayern, Württemberg und Baden reihten sich dem fremden Eroberer an, und nur den Landgrafen von Hessen vermochten auch die glänzendsten Versprechun- gen nicht zum Abfall von seinem Kaiser zu bewegen. Ehe man ihn ahme, war Napoleon durch die 2 preisgegebenen Thore zu Deutschland, Straß- burg und Mainz, mit seinen sieggewohnten Scharen ausgezogen. Der östreichische Heerführer Mack ließ sich von allen Seiten einschließen und ir.oct.ergab sich endlich mit 24,000 Mann in Ulm, und am ersten Jahrestag
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