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1. Charaktere aus der neuen deutschen Geschichte vornehmlich in zeitgenössischer Schilderung - S. 8

1891 - Berlin : Mittler
— 8 - legen, alles das zeigt, daß er ein Befehlshaber von hohem Werte besonders für die Ausführung sei. Aber er wußte nicht die nötige Klugheit zu gebrauchen, um sich feine Freunde zu erhalten, sich neue zu erwerben und zu verhindern, daß sie sich von ihm wandten. Er begnügte sich damit, denen feine Zuneigung im geheimen zu zeigen, die ein öffentliches Zeugnis verdient hatten: es genügte ihm, denjenigen, die er schonen mußte, damit sie nicht feine Feinde wurden, oder deren Wohlwollen er sich hätte erwerben können, keinen Grund zur Klage zu geben, oder sie durch Furcht zu beherrschen; vielmehr hat er die vernachlässigt und sogar umkommen lassen, die ihm ergeben waren und die sich immer, wenn es nötig war, als seine Anhänger erklärt hatten; er hat sie in der Lage, in der sie sich befanden, nicht unterstützt und sie überhaupt nicht erhöht, wie es in seiner Macht stand. Vor sechs Jahren genoß er unter den Fürsten der Welt und gegenüber seinen versteckten und erklärten Feinden, seien es Christen oder Ungläubige, den größten Ruhm, den ein Kaiser nicht allein unseres Zeitalters, sondern seit so und so vielen Jahrhunderten jemals gehabt hat, durch seine vielen und ruhmreichen Siege, welche er davon getragen hatte: In Afrika über den König von Tunis, in Deutschland über den Kurfürsten von Sachsen, den Landgrafen von Hessen, die freien Städte und den Herzog von Cleve; durch feine Kriege gegen den König von Frankreich, der fein Gefangener wurde, gegen den Papst Clemens, gegen Genna, Florenz und Mailand. Aber die Flucht von Innsbruck und der unglückliche Ausgang der Unternehmung gegen Metz haben die Bahn seines Ruhmes durchkreuzt. Der Eindruck, welcher danach blieb, und die Erinnerung an anderes Unglück, wie dasjenige in der Provence, Algier und bei Castelnuovo, welche dadurch neu belebt wurde, der unvorteilhafte Waffenstillstand, der vom Kaiser mit dem Allerchristlichsten König geschlossen wurde, seine Abdankung, seine Abreise nach Spanien und sein Eintritt ins Kloster vernichteten fast seinen ganzen Ruf. Ich sage, säst seinen ganzen Ruf, denn es bleibt ihm immer noch soviel, wie einer Galeere noch Treibkrast bleibt, welche durch die Ruder und den Wind bewegt noch ein kleines Stück Wegs durchmißt, nachdem die Ruder anhalten, und der Wind sich legt. Alle schließen daraus, daß der günstige Wind des Glückes das ungeheuere Schiss des Staates, der Königreiche und des Kaiserreiches Seiner Majestät geführt hat. 3. Ferdinand I. Ritter, Deutsche Geschichte im Zeitalter der Gegenreformation und des dreißigjährigen Krieges. Stuttgart 1889. Bd. I, S. 256 ff. Die zeitweilige Verbindung und die feindliche Auseinandersetzung deutschen und spanischen Wesens, die sich unter den Nachfolgern des spanischen Ferdinand und des deutschen Maximilian vollzog, hat auch ans die Geschicke des Kaisers eingewirkt. In Spanien geboren und erzogen, mußte er aus der spanisch-deutschen Erbschaft feiner Großväter

2. Charaktere aus der neuen deutschen Geschichte vornehmlich in zeitgenössischer Schilderung - S. 142

1891 - Berlin : Mittler
Lage, in die er sich gebracht, erlegt ihm nicht die Pflicht auf, Rücksichten zu nehmen. „Ein Staatsmann", sagt er, „ist nicht geschaffen, um empfindsam zu sein; er ist eine auf der einen Seite gänzlich alleinstehende Persönlichkeit, welcher auf der anderen die ganze Welt gegenüber steht." In diesem Zweikampf ohne Unterlaß und Erbarmen interessieren die Leute ihn nur insofern, als er aus ihnen Nutzen ziehen kann. Ihr ganzer Wert für ihn besteht in dem Gebrauch, den er von ihnen machen kann. Welchen Gewinn haben die ebenso begeisterten wie leichtgläubigen Gallier davon, daß sie ihm ihre öffentlichen Angelegenheiten zweimal anvertrauten? Einen zweimaligen seindlichen Einfall. Was hinterläßt er ihnen zum Lohne für ihre Aufopferung von so viel Gut und Blut? Ein verstümmeltes Land. Frankreich verliert die von der Republik erworbenen fünfzehn Departements, ferner Savoyen, Belgien, das linke Rheinufer und den großen nordöstlichen Winkel, der es abgeschlossen und seinen wundesten Punkt geschützt hat. Es muß sich von den vier Millionen neuer Franzosen trennen, die es sich in zwanzigjähriger Gemeinschaft fast angeglichen hat. Es wird wieder in die alten Grenzen von 1789 zurückverwiesen, ist inmitten angewachsener Nachbarn das einzige kleiner gewordene Land, hat sich in ganz Europa verdächtig gemacht und bleibt dauernd von bedrohlichem Groll und Mißtrauen umgeben. So ist das Ergebnis der politischen Thätigkeit Napoleons beschaffen, dieser vom Genie getragenen selbstsüchtigen Thätigkeit. Seine allgewaltige Selbstsucht hat zur Folge gehabt, daß sich in sein europäisches wie in sein französisches Gebäude ein Baufehler einschlich. Dieser tritt in in dem ersteren schon sehr bald zu Tage und zieht nach fünfzehn Jahren den jähen Einsturz nach sich. In dem zweiten ist er zwar ebenso bedeutend, aber minder sichtbar, so daß man ihn erst nach Ablauf eines halben oder ganzen Jahrhunderts erkennen wird; allein feine Wirkungen werden trotz ihrer Allmählichkeit und Langsamkeit ebenso verderblich sein und ebenso sicher in die Erscheinung treten wie die des anderen Fehlers. 5* Königin Luise von Preußen. Erinnerungen aus dem Leben des Generalfeldmarschalls Hermann v. Boyen. Bd. Ii. Leipzig 1889.' S. 22 ff. Die Königin war, bloß nach den Regeln der Kunst beurteilt, vielleicht keine regelrechte Schönheit, aber nach dem Eindruck, den ihre Erscheinung ausübte, gewiß eine schöne Frau. Selbst schon als die Jugenb-jahre vorüber waren, gab die nun sich ausbilbenbe Fülle ihrer Umrisse ihr einen seltenen Reiz, den selbst die älteren Männeraugen bewunberten. Der Geist der Königin war viel lebhafter als der des Königs, sie sprach sehr gut, hatte eine außerordentlich verbindliche Art, sich auszudrücken, durchblickte die Menschen und wußte sie dann, insofern sie sie brauchte,

3. Lehr- und Lesebuch der Geschichte von der Gegenwart bis auf Kaiser Karl den Großen - S. 145

1892 - Berlin : Mittler
41. Leopolds Trkenkriege. 145 Er erfocht glnzende Siege bei Peterwardein und Belgrad. (Lied: Prinz Eugen, der edle Ritter.) Die Trken muten sogar Belgrad abtreten. Aber diese Stadt ging bald wieder verloren, und erst Joseph Ii., der Sohn der Maria Theresia, suchte mit den Russen vereint den Kampf gegen die Trkei zu erneuern. Doch sein frher Tod, sowie die bald darauf durch die franzsische Revolution hervorgerufenen Unruhen in Ungarn verhinderten die Verfolgung der errungenen Siege. Erst in der Gegenwart ward sterreich, nachdem es durch Preußen die Vor-Herrschaft in Deutschland eingebt hatte, wieder auf die Eroberungen in der Trkei hingewiesen. Der Berliner Kongre (1878) sprach ihm Bosnien und die Herzegowina zu. ( 70.) Ix. Kuhlands Eintritt in das europische Staatensystem. 42. Peters des Groen Jugend. Bis in die Mitte des sieb-zehnten Jahrhunderts hatte das russische Reich keine Beziehungen zu den europischen Staaten gehabt. Ungefhr siebenhundert Jahre herrschte das Haus Rurik der Rußland. Als es ausgestorben war, folgte zu Beginn des siebzehnten Jahrhunderts das Haus Romanow. Rußland war bis dahin ein wesentlich asiatischer Staat. Erst durch Peter den Groen, der dem Hause Romanow entstammte und von 1689 ab allein regierte, wurden europische Sitten und Gebruche eingefhrt. Peter war als dritter Sohn des Zaren geboren. (Denkmnze: spes magna futuri.) Der lteste Bruder starb bald, und da der im Alter zunchst folgende Iwan schwachsinnig war, whlten die russischen Groen den jngeren Peter zum Zaren. Als darber jedoch Streitig-ketten entstanden, wurde Iwan neben Peter zum Zaren ernannt. Fr beide fhrte ihre Schwester Sophie bis zur Volljhrigkeit die Regierung. Sophie war ein Weib von seltener Schnheit und hohem Verstnde, aber der alle Maen herrschschtig, so da sie gar bald nach der Alleinherrschaft trachtete. Peter verlebte seine Jugend in Preobraschensk, einem nahe bei Moskau gelegenen Landsitze. Hier lie er sich namentlich von Hollndern in der Mathematik und dem Seewesen unterrichten. Schon in dieser Zeit zeigte er groes Interesse und Geschick fr alle Handwerke. So baute er mit dem Hollnder Karsten Brant ein Boot, und laut jubelte er auf, als er mit dem selbstgezimmerten Fahrzeuge die erste Wasserfahrt machte. 10*
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