Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 30

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 30 — haben die Kriegervereine des Deutschen Reiches Kaiser Wilhelm I. ein Denkmal errichtet. 2. Der Hauptfluß des Thüringer Beckens ist die Saale, welche auf dem Fichtelgebirge entspringt. Ihr Oberlauf ist reich an land- schaftlichen Schönheiten. In einem engen, vielfach gewundenen Tale fließt sie zwischen steilen Höhen hin, deren Gipfel mit Burgen und Schlössern gekrönt sind. In dem unteren Lause wird das Tal breiter und bietet Raum für saftige Wiesen und fruchtbare Felder. Zwischen Naumburg und Halle sind die nach Süden geneigten Berg- abhänge mit Reben bepflanzt. An Nebenflüssen nimmt die Saale links die Unstrut, die Ilm und die Bode, rechts die Weiße Elster mit der Pleiße auf. Sie fließt an einer Reihe größerer Städte vor- bei; die wichtigsten sind Hof, Jena, Naumburg, Weißeufels, Merseburg und Halle; oberhalb Magdeburg mündet sie in die Elbe. 3. Fruchtbarkeit und Erzeugnisse. Ju den Flußtälern des Thüringer Hügellandes haben die Flüsse einen fruchtbaren Schlamm abgelagert. Infolgedessen ist hier vorzügliches Acker- und Gartenland zu finden. Gegenden von großer Fruchtbarkeit sind die Helmeniederung, Goldene Aue genannt, ferner das Unstrnt- und das Saaletal, wo besonders der Anbau vou Weizen und Zuckerrüben betrieben wird. Ferner ist der Gartenbau hoch entwickelt; in dem warmen Talkessel von Erfurt steht die Samen- und Blumenzucht in hoher Blüte. Die Dichtig- keit der Bevölkerung hat auch gewerbliche Tätigkeit hervorgerufen. Groß ist die Zahl der Branntweinbrennereien und Zuckerfabriken. Außerdem ° beschäftigen Spinnerei und Weberei viele Bewohner. Für den Handel ist Thüringen vorwiegend Durchgangsland. Es schneiden sich hier wichtige Verkehrslinien, die von Nordosten nach Südwesten und von Norden nach Süden gerichtet sind. § 37. Der Harz ist das nördlichste Raudgebirge Thüringens. Er ist ein Massengebirge, das nach allen Seiten steil abfällt, am steilsten nach der Norddeutschen Tiefebene. Von hier aus erscheint er wie eine mächtige Berginsel; der nordwestliche, höhere Teil des Harzes, welcher Oberharz heißt, erreicht eine durchschnittliche Höhe von 600 m, der südöstliche, niedrigere Teil, Unterharz genannt, ist nur 300 m hoch. Die höchste Erhebung des Harzes ist der Brocken (1140 in). -- Die nördliche freie Lage, sowie die bedeutende Erhebung des Harzes bedingen ein kaltes Klima. Die Nordwestwinde bringen viel Nebel, Regen und Schnee. Deshalb ist der Brockeu auch im Sommer oft in Nebel ge- hüllt und bietet felteu eine klare, schöne Fernsicht. Die jährliche Regen- menge beträgt auf seinem Gipfel 170 ein. Wegen seines rauhen Klimas ist der Oberharz vorherrschend mit Fichtenwäldern bedeckt, die bis zu 900 m Höhe hinaufreichen. Darüber hinaus finden wir nur noch niedriges Gesträuch, Heidekraut und Moos. An geschützten Stellen bringen die ( Hochflächen reichlichen Graswuchs hervor, wodurch eine lohnende Vieh- zucht möglich ist (Harzer Käse). Aus dem Unterharz kommen wegen des milderen Klimas auch schattige Laubwälder und fruchtbare Getreide-

2. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 39

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 39 — arbeitet werden. Wegen der lebhaften Industrie gehört Oberschlesien zu den am dichtesten bevölkerten Bezirken Deutschlands. In einzelnen Teilen kommen auf 1 qkm mehr als 500 Menschen. Eine ganze Reihe von Orten, die früher unbedeutende Dörfer waren, sind infolgedessen rasch zu volkreichen Städten emporgewachsen. Die bedeutendsten sind Tarnowitz, Gleiwitz, Königshütte und Beuthen. § 52. Die Schlesische Tieflandsbucht. Zwischen den Sudeten einerseits und dem Karpatischen Landrücken anderseits breitet sich eine flache Mulde aus, die in der Mitte von der Oder durchflössen wird. Die ganze Niederung besteht aus fruchtbarem Schlammboden, den die Flüsse angeschwemmt haben. Dazu kommt eine reiche Bewässerung und eine geschützte Lage. Infolge dieser günstigen Umstände herrscht in dem Odertal eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Der Ackerbau liefert reichen Ertrag. Außer Weizen und Korn baut man Zuckerrüben und bei Lieg- nitz auch Gemüse und Blumen. Bei Grünberg sind die nach Süden geneigten Abhänge sogar noch mit Wein bepflanzt. § 53. Die Provinz Schlesien umfaßt den deutschen Anteil der Sudeten- kette, die Oderniederung und einen Teil des Karpatischen Landrückens. Bewässert wird die Provinz von der Oder und ihren Nebenflüssen. Die Erwerbszweige der Bevölkerung sind Landwirtschaft, Viehzucht, Berg- bau und Industrie. Ackerbau wird besonders in der Ebene, Viehzucht vorzugsweise im Riesengebirge getrieben. Am Fuß der Sudeten blüht die Weberei, im Riesengebirge die Porzellan- und Glasfabrikation; Oberschlesien endlich ist durch seinen Reichtum an Kohlen und Erzen der zweitgrößte Jndustriebezirk unseres Vaterlandes. Schlesien zerfällt in die Regierungsbezirke Breslau, Lieg nitz und Oppeln. Die Hauptstadt Breslau, -445 000 ©turo., an der Oder, ist die zweitgrößte Stadt Preußens und die wichtigste Handelsstadt Ostdeutschlands. Diese Bedeutung ver- dankt es seiner günstigen Lage inmitten einer gewerblichen Landschaft, an einem schiffbaren Strom und im Äreuzungspunkte von acht Eisenbahnlinien. In der Nähe ist der Schlachtort Lenthe« Andere Städte an der Oder sind Ratibor, Oppeln. lövicg, Glogan und Grimberg Im oberschlesischen Jndustriebezirk sind die bedeutendsten Städte Königshntte, Gleiwitz, Tarnowitz und Beuthen. Am Fuß der Sudeten liegt die Festung Neifze, im Gebirge die Festung Glatz An der Katzbach Liegnitz, in dessen fruchtbarer Umgebung viel Gemüse gebaut wird; in der Nähe das Schlachtfeld von Wahlstatr (1241 und 1813). An der Görlitzer . > Neiße Görlitz, Mittelpunkt der niederschlesischen Tuchindustrie. D. Das Norddeutsche Tiefland. § 54. Lage und Entstehung. Das Norddeutsche Tiefland breitet sich zwischen der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle einerseits und der Nord- und Ostsee anderseits aus. Es geht im Westen in das niederländische, im Osten in das russische Flachland über. Der Boden besteht nur aus lockerern Ablagerungen von Sand, Kies. Ton und Lehm. Auffallend sind die gewaltigen Felsblöcke, die man in manchen Gegenden findet. Man nennt sie erratische Blöcke oder Findlinge. Eine genaue Untersuchung des Gesteins hat ergeben, daß sie aus Skandinavien stammen. Wahrscheinlich wurden

3. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 51

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 51 — Mecklenburg-Schwerin. Die Hauptstadt Schwerin liegt an dem prachtvollen Schweriner See. Lndwigslnst ist die zweite Residenz des Großherzogs. Wismar und Rostock sind Seehan'delsstädte; in Rostock wurde Blücher geboren. In Mecklcnburg-Streliiz ist die Hauptstadt Nenstrelitz. Lübeck, 60000 Einw., die dritte Freie Stadt des Deutschen Reiches, an der Lübecker Bucht, war einst das Haupt des mächtigen Hansabundes. Damals l?atte es sogar 100000 Einw. Als jedoch nach der Entdeckung Amerikas der Handel andere Wege einschlug, verlor es seine Bedeutung. Heute beschränkt sich sem Handel sast nur auf die Küstenländer der Ostsee. § 76. Der Südliche Landrücken bildet keinen zusammenhängenden Höhenzug, sondern besteht aus einzelnen Erhebungen. Diese sind die Höhen von Tarnowitz (f. § 52), der Fläming (f. § 45) und die Lüne- burger Heide ss. § 58). § 77. Die Östliche Tieflandsmulde breitet sich zwischen beiden Land- rücken aus und reicht im Westen bis zur Elbe, im Osten bis zur Weichsel. In ihr führen drei große, breite Längstäler von Osten nach Westen ss. Fig. 9) Das südliche zieht sich am Nordfuß des Südlichen Landrückens hin und wird durch die Richtung der Bartsch, eines rechten Nebenflusses der Oder, Fig. 9. Die Talzüge des Ostdeutschen Tieflandes. (Nach Harms.) und den Spreewald angedeutet. _ Das _ mittlere folgt dem Obrabruch, der westlichen Laufstrecke der Oder, dem Friedrich-Wilhelmskanal und dein Unterlauf der Spree und der Havel. Das nördliche läßt sich im Lauf der Netze, der unteren Warthe und des Rhin erkennen. Diese Talfurchen verdanken ihre Entstehung den Gletschern, die einst ganz Norddeutschland bedeckten. Am Südrande taute das Eis ab, und gewaltige Schmelzwasser rauschten zu Tal. _ Im Süden versperrte ihnen das Gebirge den Weg, im Norden das Gletschereis. Sie bahnten sich deshalb einen Weg nach Westen zur Nordsee und bildeten einen Strom von gewaltiger Wasserfülle. Als die Gletscher sich mehr nach^ Norden zurückzogen, mußte der Strom mehrmals sein Bett verlegen. Wahrscheinlich sind die erwähnten drei Talfnrchen die Flußrinnen lenes gewaltigen Gletscherstromes gewesen. Später durchbrachen die Wassermassen den Baltischen Landrücken und verschafften sich einen Abfluß nack der Ostsee. Aus dte^e Weise entstanden die unteren Flußläufe der Weichsel und der Oder. *4

4. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 20

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 20 — Koblenz liegt an der Mündung der Mosel; es ist eine starke Festung und sperrt mit dem gegenüberliegenden Ehrenbreitstein das Rhein-, Mosel- und Lahntal. Bonn, schöne Universitätsstadt, dem Siebengebirge gegenüber. Abwärts am Rhein solgt (5öln (400 Mo Einw.). An einem großen, schiffbaren Strome, mitten in einer dichtbevölkerten, industriereichen Umgebung, am Kreuzungspunkte der Weltverkehrslinien London—genua, Paris—berlin gelegen, ist es hente der wichtigste Handelsplatz Westdeutschlands. Bis hierher können selbst große See- schiffe den Rhein befahren; durch die Cölner Schiffbrücke fahren jährlich mehr als 30000 Schiffe. Ein bedeutender Handelsartikel ist das Kölnische Wasser, das in vielen Fabriken hergestellt wird. Cöln ist auch stark befestigt und bildet mit Deutz einen Waffenplatz ersten Ranges. Der Cölner Dom ist das herrlichste Denkmal deutscher Kunst. Seine beiden Türme sind 156 m hoch und werden in Deutschland nur noch vom Münster in Ulm (161 m) an Höhe übertroffen. An Flächeninhalt und Schönheit dagegen überragt er alle anderen großen Dome (zu Ulm, Straßburg und Speyer). Das stolze Bauwerk ist fchon 1248 begonnen worden; doch konnte es, da die Arbeiten zuweilen jahrhundertelang gänzlich ruhten, erst 1880 vollendet werden. Stromabwärts liegt Düsseldorf, 233000 Einw., berühmt durch seine Maler- schule und seinen Hafen, der für das Wuppertal wichtig ist. An der Lippemündung liegt die Festung Wesel. Im rechtsrheinischen Jndnstriebezirk sind die größten Städte Elberfeld und Barmen (316000 Einw.), die sich zwei Stunden lang im Wnppertale hinziehen und durch ihre Webereien in Seide und Baumwolle berühmt sind. Auswärts an der Wupper liegen Solingen und Remscheid, beide bedeutend durch ihre Stahl- waren. Solingen liefert besonders Schwertklingen, Messer und Scheren., Rem- scheid Werkzeuge, Sensen. Feilen, Beile u. s. w. Die bedeutendste Fabrikstadt des Rheinlandes ist Essen an der Ruhr, 206000 Einw. Hier befindet sich die Gnß- stahlfabrik von Krupp, die an Ansdehnung einer mittelgroßen Stadt gleichkommt. 26000 Arbeiter sind darin beschäftigt. Zur Heizung der Dampfkessel werden täg- lich 40000 Ztr. Kohlen verbraucht, mehr 'als 100 große Dampfhämmer sind in Betrieb; der größte uuter ihnen ist 1000 Ztr. schwer. Wenn er auf die glühenden Eisenblöcke niedersaust, so glaubt man, den. Donner einer Kanone zu hören, und Türen und Fenster erbeben in weitem Umkreise. In den Kruppschen Werken werden vor allem Kanonen fabriziert, die zu den besten der Welt zählen; auch Eiieichahnschienen, Wagenräder, Panzerplatten werden in Menge hergestellt. Andere bedeutende Fabrikstädte sind Mülheim, Duisburg und Nnhrort; letzteres hat den größten deutschen Rheinhafen und ist eiu Hauptversandplatz für Ruhrkohlen. An der Mosel Trier, sehr alte Stadt, von den Römern gegründet, mit vielen Baudenkmälern aus dieser Zeit. An der Saar Saarbrücken, St. Johann, Haupt- orte des Saarkohlenbezirks. An der Nahe Kreuznach, Saline mit Solbad. Im Tiesland Aachen, 140000 Einw., Lieblingssitz Karls des Großen, ehemalige Krönungs- stadt der deutschen Kaiser, Badeort und bedeutende Fabrikstadt für Tnchwaren. Krefeld, Mittelpunkt der deutschen Seidenindustrie. Zur Rheinprovinz gehören anch die Hohenzollcruschett Lande, die sich vom Neckartal über das Donautal bis ins Gebiet der schwäbischen Hochfläche hinziehen. Sie sind das Stammland der preußischen Könige. Die Hauptstadt ist Sigmaringen im oberen Donautal. In der Nähe vou Hechingen erhebt sich auf dem Hohen- zollern das Stammschloß der Hohenzollern. Ii. Das Hessische und Weser-Bergland. j , § 25. 1. Das Hessische Bergland breitet sich zwischen dem Rheini- / schen Schiefergebirge und dem Thüringer Berglande aus. Es ist eine von vielen Tälern und Einsenkungen durchfurchte Hochfläche, der viele einzelne Bergmasfeu aufgelagert sind. Das vorherrschende Gestein ist Buntsand- stein mit Durchbrüchen von Basalt und anderen vulkanischen Felsge- steinen. Die höchsten Bodenerhebungen sind: Vogelsberg, Spessart, Rhön, Meißner und Habichtswald mit Wilhelmshöhe.

5. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 37

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 37 — Staates. Sie ist ein unfruchtbarer, dünnbevölkerter Landstrick, der keine größeren Städte aufzuweisen hat. Im Saaletal ist eine Reihe volkreicher Städte emporgeblüht: Naumburg, Wemcnsels, Merseburg (933) und Halle. Letzleres, 160000 Einw., im Kreuzungspunkt vieler Eisenbahnen gelegen, ist wichtig durch seinen Handel. Es hat sehr ergiebige Salzquellen, die so stark sind, daß sie das Gradieren über- flüssig machen. Die Braunkohlenlager in der Nähe der Stadt haben eine lebhafte Fabriktätigkeit hervorgerufen (Paraffin und Solaröl). Berühmt sind die Francke- schen Stiftungen. Bei Statzwrt ist das größte Steinsaubergwerk des Staates. Am Fnß des Harzes: Eislcben, Luthers Geburtsstadt, und Aliausfcld, beide Städte mit bedeutendem Bergbau, ferner Nordhauscu, bekannt durch seine Branntroeinbren- uereien. Erfurt genießt den Ruf, die erste Gartenstadt Deutschlands zu seinviele Hektar Land dienen der Samen- und Blumenzucht. Am Südabhang des Thüringer- waldes Suhl mit Gewehrfabriken. Iv. Die Sudeten und die Schlesische Tieflandsbucht. § 49. Die Sudeten beginnen an dem Elbsandsteingebirge und ziehen auf der Grenze zwischen Böhmen und Schlesien bis zum Mährischen Gesenke hin. Sie bestehen aus einzelnen Gruppen von verschiedener Höhe und Beschaffenheit, die durch Einsenkuugen von- einander getrennt sind. Tie einzelnen Teile sind: 1. Das Lausitzer Gebirge. Es ist eine breite Hochebene von 300—500 m Höhe, über die sich der Verkehr von Sachsen und Schlesien nach Böhmen bewegt. 2. Das Riesengebirge bildet den höchsten Teil der Sudeten und ist zugleich das höchste deutsche Mittelgebirge. Sein gewaltiger Kamm erhebt sich 1300 — 1400 m hoch, und die höchsten Gipfel ragen noch etwa 200 m darüber hinaus, z. B. die Schneekoppe, welche 1600 m hoch ist. In seiner Natur erinnert das Gebirge etwas an die Alpen; denn steile Felswände, tief eingerissene Spalten und Schluchten, scharfe Felsgrate und riesige Feletrümmer zeichnen es aus. Am Nordabhang sind zwei schlundartige Vertiefungen von 300 m Tiefe, in denen der Schnee den ganzen Sommer hindurch liegen bleibt. — Auf dem Kamme und den Gipfeln des Gebirges herrscht ein rauhes Klima. Deshalb reicht der Baumwuchs nur bis zu 1300 m Höhe hinaus. Auf den kahlen Bergrücken gedeihen noch nahrhafte Kräuter und Gräser, die von zahl- reichen Rinder und Ziegenheiden abgeweidet werden. Die Viehzüchter * wohnen in einzelstehenden, sennhüttenartigen Häusern, den Bauden, deren man etwa 3000 im Riesengebirge zählt. Sie sind aus rohen Balken gezimmert und mit Holzschindeln bedeckt. Außer der Wohnuug für die Menschen enthalten sie auch Stallung für das Vieh. In der geräumigen Wohnstube steht ein großer Kachelofen, der das ganze Jahr hindurch geheizt wird. Im Winter sind die Bauden oft so hoch ein-' geschneit, daß die Bewohner uicht durch die Türe, sondern nur durch den Schornstein ins Freie gelangen können. Die Richtung der Wege^ wird dann durch Stangen bezeichnet. Stirbt jemand von den Bewohnern in dieser Zeit, so muß die Leiche solange im Schnee aufbewahrt werden, bis der Weg wieder frei ist. — In den Tälern des Riesengebirges finden sich zahlreiche Mineralquellen, welche die Entstehung be- rühmter Badeorte, wie Warmbrunn u. a., veranlaßt haben.

6. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 31

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 31 - haben die Kriegervereine des Deutschen Reiches Kaiser Wilhelm I. ein Denkmal errichtet. , f 2. Der Hauptfluß des Thüringer Beckens ist die Saale, die auf dem Fichtelgebirge entspringt. Ihr Oberlauf ist reich an landschaft- lichen Schönheiten. In einem engen, vielfach gewundenen Tale fließt sie zwischen steilen Höhen hin, deren Gipfel mit Burgen und Schlössern gekrönt sind. In dem unteren Laufe wird das Tal breiter und bietet Raum für saftige Wiesen und fruchtbare Felder. Zwischen Naumburg und Halle sind die nach Süden geneigten Bergabhänge mit Reben bepflanzt. An Nebenflüssen nimmt die Saale links die Unstrut, die Ilm und die Bode, rechts die Weiße Elster mit der Pleiße auf. Sie fließt an einer Reihe größerer Städte vor- bei; die wichtigsten sind Hof, Jena, Naumburg, Weißenfels, Merseburg und Halle; oberhalb Magdeburg mündet sie in die Elbe. 3. Fruchtbarkeit und Erzeugnisse. In den Flnßtälern des Thüringer Beckens haben die Flüsse einen fruchtbaren Schlamm ab- gelagert. Infolgedessen ist hier vorzügliches Acker- und Gartenland zu finden. Gegenden von großer Fruchtbarkeit sind die Helmeniederung, Goldene Aue genannt, ferner das Unstrut- und das Saaletal, wo be- sonders der Anbau von Weizen und Zuckerrüben betrieben wird. Ferner ist der Gartenbau hoch entwickelt; in dem warmen Talkessel von Erfurt steht die Samen- und Blumenzucht in hoher Blüte. Die Dichtigkeit der Bevölkerung hat auch gewerbliche Tätigkeit hervorgerufen. Groß ist die Zahl der Branntweinbrennereien und Zuckerfabriken. Außerdem beschäftigen Spinnerei und Weberei viele Bewohner. Für den Handel ist Thüringen vorwiegend Durchgaugslaud. Es schneiden sich hier wichtige Verkehrslinien, die von Nordosten nach Südwesten und von Norden nach Süden gerichtet sind. § 37. Der Harz ist das nördlichste Randgebirge Thüringens. Er ist ein Massengebirge, das nach allen Seiten steil abfällt, am steilsten nach der Norddeutschen Tiefebene. Von hier aus erscheint er wie eine mächtige Berginsel; der nordwestliche, höhere Teil des Harzes, der Ober harz heißt, erreicht eine durchschnittliche Höhe von 600 in, der südöstliche, niedrigere Teil, Unterharz genannt, ist nur 300 m hoch. Die höchste Erhebung des Harzes ist der Brocken (1140 m). — Die nördliche freie Lage, sowie die bedeutende Erhebuug des Harzes bedingen ein kaltes Klima. Die Nordwestwinde bringen viel Nebel, Regen und Schnee. Deshalb ist der Brocken auch im Sommer oft in Nebel ge- hüllt und bietet selten eine klare, schöne Fernsicht. Die jährliche Regen- menge beträgt auf seinem Gipfel 170 cm. Wegen des rauhen Klimas findet man auf dem Oberharz nur Fichtenwälder, die bis zu 900 m Höhe hinaufreichen. Darüber hinaus wächst nur noch niedriges Ge- sträuch, Heidekraut und Moos. An geschützten Stellen bringen die Hochflächen reichlichen Graswuchs hervor, wodurch eine lohnende Vieh- zucht möglich ist (Harzer Käse). Auf dem Unterharz kommen wegen des milderen Klimas auch schattige Laubwälder und fruchtbare Getreide-

7. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 36

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 36 — Platte Gipfel und schroffe, fast senkrecht abfallende Abhänge. Oft bieten sich dem Blick ganz wunderliche Felsenformen dar; bald gleichen sie Säulen, Pyramiden und Kegeln, bald steigen sie wie gewaltige Türme und Festungen empor. An manchen Stellen hat das Wasser die Felswände ganz durchwaschen, so daß riesige Gewölbe und Felsenbogen entstanden sind (Kuhstall, Prebischtor). Diese eigenartige, durch seltene Schön- Helten ausgezeichnete Landschaft heißt die Sächsische Schweiz. Der Sandstein des Gebirges liefert ein vorzügliches Baumaterial, das namentlich nach den großen Städten an der Elbe geht. Das Sächsische Bergland hat wegen seiner nördlichen Abdachung ein rauhes Klima. Nur das Elbetal erfreut sich eines milden Klimas, weil es durch hohe Bergwände gegen kalte Winde geschützt ist. Bei Dresden kann sogar noch Wein gebaut werden. Der fruchtbare Boden des Tales dient hauptsächlich dem Obst- und Gemüsebau. § 45. Das Sächsische Flachland an der Elbe breitet sich auf der Nordseite des Sächsischen Erzgebirges zwischen Harz und Fläming aus. Es wird von der unteren Saale, Mulde und Elbe durchflössen. Der von den Flüssen angeschwemmte fette Lehmboden ist sehr ergiebig. Weizen, Zuckerrüben und Cichorien gedeihen hier vorzüglich. Als der fruchtbarste Landstrich gilt die Magdeburger Börde*). Unfrucht- bare sandige Strecken gibt es nur zwischen Mulde und Elbe und östlich der letzteren. Zur Gewinnung des Zuckers aus den Rüben sind zahl- reiche Zuckerfabriken angelegt worden. § 46. Staatliche Einteilung. Das Sächsische Berg- und Flach- land gehört fast ganz dem Königreich Sachsen und der Provinz Sachsen an; nur im Norden hat das Herzogtum Anhalt Anteil daran. § 47. Das Königreich Sachsen breitet sich zu beiden Seiten der Elbe aus und nimmt den größten Teil des Sächsischen Berglandes nebst einem geringen Teil des Flachlandes ein. Infolge der reichen mineralischen Schätze zählt Sachsen zu den ersten Jndustrieläuderu der Erde. Die Hauptstadt des Landes, Dresden, an der Elbe, 514 00t) Einw., ist nach Lage und Bauart eine der schönsten Städte Deutschlauds. Wegen seiner Pracht- bauten und seiner reichen Kunstschätze wird es auch Elbslorenz genannt. Seine Gemäldesammlung ist die reichste in ganz Deutschland und enthält einige Bilder (Sixtinische Madonna), deren Wert nach Millionen geschätzt wird. Stromabwärts an der Elbe Meißen mit der ältesten Porzellanfabrik Deutschlauds. An der Pleiße liegt Leipzig. 503000 Einw,, die zweitgrößte Stadt Sachsens. Durch seine Lage in dem Mittelpunkte Deutschlands, wo sich die Handelswege, die von Osten zum Rhein und zur Donau führen, kreuzen, hat es sich zur größten Handelsstadt Mitteldeutschlands entwickelt. Auch die Nähe des sächsischen Jndnstnebezirkes ist wichtig für seinen Handel; denn die Erzeugnisse desselben haben hierher ihren Abfluß. Alljährlich finden in Leipzig drei Messen statt, wozu sich Kaufleute aus allen Ländern einfinden (Pelze und Leder). Es ist ferner der Mittelpunkt des deutschen Buchhandels und Siy des Reichsgerichts; seine Universität ist die zweitgrößte Deutschlands. Die Leipziger Ebene ist Deutschlands größtes Schlachtfeld: 1813 die große Völkerschlacht und Großgörschen, 1757 Roßbach. 1632 Lützen, 1631 Breitenfeld. Industriestädte des Erzgebirges sind Chemniiz. 24400.) Einw., Zwickau. Glaucha!«, Anunberg. Planen; Freibeig besitzt eine Bergakademie. Ostlrch der Elbe dehnt sich die Lausitz aus. Hier hat sich noch ein Rest der Wenden erhalten. Außer Ackerbau treibt die Bevölkerung auch Weberei. Mittelpunkte dieser Industrie sind die Städte Bautzen und Zittau. i) Börde — Rand, Flußrand.

8. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 37

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 37 — § 48. Die Provinz Sachsen dehnt sich zu beiden Seiten der mittleren Elbe und Saale aus. Sie ist unter allen preußischen Provinzen am wenigsten abgerundet. Durch das Herzogtum Anhalt wird sie in eine nördliche und südliche Hälfte geschieden; im südlichen Teile umschließt sie mehrere thüringische Kleinstaaten, und einige zu ihr gehörige kleine Ge- biete liegen, getrennt vom Hauptlande, auf dem Thüringerwalde. — Der nördliche und östliche Teil der Provinz ist eben, der westliche und südliche wird vom Harz, Thüringer Bergland und Eichsfeld durchzogen. In den Flußtälern ist die Fruchtbarkeit bedeutend (Goldene Aue, Magdeburger Börde). Unfruchtbar sind das Eichsfeld, das Flachland zwischen Mulde und Elbe und einige Striche des Nordens. An Mineralschätzen liefert der Harz Silber und Eisen, das Vorland desselben Braunkohlen und Salz. Neben der Landwirtschaft (Zuckerrübenbau und Gartenbau) sind Bergbau und Industrie wichtige Erwerbszweige. Die Provinz hat drei Regierungsbezirke: Magdeburg, Merseburg und Erfurt. Magdeburg, 241000 Einw., die Hauptstadt der Provinz, hat sich durch seine Lage an der Elöe, der wichtigsten natürlichen Verkehrsstraße des Landes, inmitten einer fruchtbaren Ebene zu einer großen Handelsstadt entwickelt. Auch die vielen Eisenbahnen, die sich hier kreuzen, begünstigen den Verkehr. Daneben blüht die Industrie, namentlich der Maschinenbau. Auch für Zuckersiederei und Zuckerhandel ist Magdeburg ein Hauptort. Als Festung hat es die Ausgabe, den wichtigen Elbübergang zu verteidigen (1631). An der Elbe aufwärts: Torgatt und Witten- berg, letzteres Lutherstadt und Ausgangspunkt der Reformation in Deutschland. Den Norden der Provinz bildet die Altmark, die Wiege des brandenburgisch-preußischen Staates. Sie ist ein unfruchtbarer, dünnbevölkerter Landstrich, der keine größeren Städte aufzuweisen hat. Im Saaletal ist eine Reihe volkreicher Städte emporgeblüht: Naumburg, Weißcufels, Merseburg (933) und Halle. Letzteres, 170000 Einw., im Kreuzungspunkt vieler Eisenbahnen gelegen, ist wichtig durch seinen Handel. Es hat sehr ergiebige Salzquellen, die so stark sind, daß sie das Gradieren über- flüssig machen. Die Brauukohlenlager in der Nähe der Stadt haben eine lebhafte Fabnktätigkeit hervorgerufen (Paraffin und Solaröl). Berühmt find die Francke- schen Stiftungen. Bei Stauurt ist das größte Steinsalzbergwerk Preußens. Am Fuß des Harzes: Eislebeu, Luthers Geburtsstadl, und Mausfeld, beide Städte mit bedeutendem Bergbau, ferner Nordhausen, bekannt durch seine Branntweinbren« nereien, und Quedlinburg. Erfurt genießt den Ruf, die erste Gartenstadt Deutsch- lands zu sein; viele Hektar Land dienen der Samen- und Blumenzucht. Am Süd- abhang des Thüringerwaldes Suhl mit Gewehrfabriken. Iv. Die Sudeten und die Schlesische Tieflandsbucht. § 49. Die Sudeten beginnen an dem Elbsandsteingebirge und ziehen auf der Grenze zwischen Böhmen und Schlesien bis zum Mährischen Gesenke hin. Sie bestehen aus einzelnen Gruppen von verschiedener Höhe und Beschaffenheit, die durch Einsenkuugen von- einander getrennt sind. Die einzelnen Teile sind: 1. Das Lausitzer Gebirge. Es ist eine breite Hochebene von 300—500 m Höhe, über die sich der Verkehr von Sachsen und Schlesien nach Böhmen bewegt. 2. Das Riesengebirge bildet deu höchsten Teil der Sudeten und ist zugleich das höchste deutsche Mittelgebirge. Sein gewaltiger Kamm erhebt sich 1300—1400 m hoch, und die höchsten Gipfel ragen noch etwa 200m darüber hinaus, z. B. die Schneekoppe, die 1600m

9. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 40

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 40 — arbeitet werden. Wegen der lebhaften Industrie gehört Oberschlesien zu den am dichtesten bevölkerten Bezirken Deutschlands. In einzelnen Teilen kommen auf 1 qkm mehr als 500 Menschen. Eine ganze Reihe von Orten, die früher unbedeutende Dörfer waren, sind infolgedessen rasch zu volkreichen Städten emporgewachsen. Die bedeutendsten sind Tarnowitz, Gleiwitz, Königshütte und Benthen. § 52. Die Schlesische Tieflandsbncht. Zwischen den Sudeten einerseits und dem Karpatischen Landrücken anderseits breitet sich eine flache Mulde aus, die in der Mitte von der Oder durchflössen wird. Die ganze Niederung besteht aus fruchtbarem Schlammboden, den die Flüsse augeschwemmt haben. Dazu kommt eine reiche Bewässerung und eiue geschützte Lage. Jusolge dieser günstigen Umstände herrscht in dem Odertal eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Der Ackerbau liefert reichen Ertrag. Außer Weizeu u.ud Korn baut man Zuckerrüben und bei Lieg- nitz auch Gemüse und Blumen. Bei Grünberg sind die nach Süden geneigten Abhänge sogar noch mit Wein bepflanzt. § 53. Die Provinz Schlesien umfaßt den deutschen Anteil der Sudeten- kette, die Oderniederung und einen Teil des Karpatischen Landrückens. Bewässert wird die Provinz von der Oder und ihren Nebenflüssen. Die Erwerbszweige der Bevölkerung sind Landwirtschaft, Viehzucht, Berg- bau und Industrie. Ackerbau wird besonders in der Ebene, Viehzucht vorzugsweise im Riesengebirge getrieben. Am Fnß der Sudeten blüht die Weberei, im Riesengebirge die Porzellan- und Glasfabrikation; Oberschlesien endlich ist durch seinen Reichtum an Kohlen und Erzen der zweitgrößte Jndustriebezirk unseres Vaterlandes. Schlesien zerfällt in die Regierungsbezirke Breslau, Lieg nitz und Oppeln. Die Hauptstadt Breslau, 4/71000 Einro., an der Oder, ist die zweitgrößte Stadt Preußens und die wichtigste Handelsstadt Ostdeutschlands. Diese Bedeutung ver- dankt es seiner günstigen Lage inniitten einer gewerbreichen Landschaft, an einem schiffbaren Strom und im Krenzuugspunkte von acht Eisenbahnlinien. In der Nähe ist der Schlachtort Leuthen. Andere Städte an der Oder sind Natilwr, Oppeln, Brieg, Gloqau und Grünberq Im oberschlesischen Jndnstriebezirk sind die bedeutendsten Städte Königshntte, Gleiwitz, Tarnowiiz und Bentlicn. Am Fuß der Sudeteu liegt die Festung Neiße, im Gebirge die Festung Glaiz An der Katzbach Liegnitz, in dessen fruchtbarer Umgebung viel Gemüse gebaut wird; in der Nähe das Schlachtfeld von Wahlstatt (1241 und 1813). An der Görlitzer Neiße Görlitz, Mittelpunkt der niederschlesischen Tuchindustrie. D. Das Norddeutsche Tiefland. § 54. Lage und Entstehung. Das Norddeutsche Tiefland breitet sich zwischen der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle einerseits und der Nord- und Ostsee anderseits aus. Es geht im Westen in das niederländische, im Osten in das russische Flachland über. Der Boden besteht nur aus lockerern Ablagerungen von Sand, Kies. Ton und Lehm. Auffallend sind die gewaltigen Felsblöcke, die man in manchen Gegenden findet. Man nennt sie erratische Blöcke oder Findlinge. Eine genaue Untersuchung des Gesteins hat ergeben, daß sie aus Skaudiuavien stammen. Wahrscheinlich wurden

10. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 51

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— öl — Mecklenburg-Schwerin. Die Hauptstadt Schwerin liegt an dem prachtvollen Schweriner See. Ludwigslttst ist die zweite Residenz des Großherzogs. Wismar und Rostock sind Seehandelsstädte; in Rostock wurde Blücher geboren. In Mecklenlmrg-Streliiz ist die Hauptstadt Nenstreliiz. Lübeck 92,000 Einw., die dritte Freie Stadt des Deutschen Reiches, an der Lübecker Bucht, war einst das Hanpt des mächtigen Hansabundes. Damals hatte es sogar 100000 Einw. Als jedoch nach der Entdeckung Amerikas der Handel andere Wege einschlug, verlor es seiue Bedeutung. Heute beschränkt sich sein Handel fast nur auf die Küstenländer der Ostsee. § 76. Der Südliche Landrücken bildet keinen zusammenhängenden Höhenzug, sondern besteht aus einzelnen Erhebungen. Diese sind die Höhen von Tarnowitz ss. § 52), der Flämings (f. § 45) und die Lüne- burger Heide (f. § 58). ' § 77. Die Östliche Tieflandsmnlde breitet sich zwischen beiden Land- rücken aus und reicht im Westen bis zur Elbe, im Osten bis zur Weichsel. In ihr führen drei große, breite Längstäler von Osten nach Westen (s. Fig. 13). Das südliche zieht sich am Nordfuß des Südlichen Landrückens hin und wird durch die Richtung der Bartsch, eines rechten Nebenflusses der Oder, und den Spreewald Fig. 13. Die Talzüge des Ostdeutschen Tieflandes. (Nach Harms.) angedeutet. _ Das mittlere folgt dem Obrabrnch, der westlichen Laufstrecke der Oder, dem Friednch-Wilhelmskanal und dem Unterlauf der Spree und der Havel. Das nördliche läßt sich im Lauf der Netze, der unteren Warthe und des Rhin erkennen. Diese Talfurchen verdanken ihre Entstehung den Gletschern, die einst ganz Norddeutschland bedeckten. Am Südrande der Gletscher taute das Eis ab, und gewaltige Schmelzwasser rauschten zu Tal. Im Süden verspertte ihnen das Gebirge den Weg, im Norden das Gletschereis. Sie bahnten sich deshalb einen Weg nach Westen zur Nordsee und bildeten einen Strom von gewaltiger Wasserfülle. Als die Gletscher sich mehr nach Norden zurückzogen, mußte der Strom mehrmals sein Bett verlegen. Wahrscheinlich sind die erwähnten drei Talsurcheu die Flußrinnen jenes gewaltigen Gletscherstromes gewesen. Später durchbrachen die Wassermassen den Baltischen Landrücken und verschafften sich einen Abfluß nach der Ostsee. Auf diese Weise entstanden die unteren Flußläufe der Weichsel und der Oder. i) Fläming — von Vlämen, die Albrecht der Bär im 12. Jahrhundert aus dm Niederlanden hierher rief. 4*
   bis 10 von 20 weiter»  »»
20 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 20 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 5
4 0
5 0
6 0
7 0
8 11
9 0
10 1
11 0
12 0
13 49
14 0
15 1
16 0
17 0
18 20
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 17
25 0
26 3
27 0
28 0
29 28
30 0
31 0
32 1
33 0
34 0
35 1
36 0
37 0
38 17
39 3
40 8
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 1
47 0
48 1
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 0
3 23
4 32
5 169
6 35
7 0
8 0
9 1
10 20
11 34
12 14
13 7
14 0
15 0
16 11
17 2
18 28
19 1
20 0
21 41
22 0
23 5
24 2
25 0
26 0
27 8
28 6
29 1
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 2
36 1
37 1
38 3
39 0
40 41
41 0
42 4
43 5
44 16
45 1
46 1
47 0
48 53
49 75
50 14
51 2
52 0
53 0
54 9
55 0
56 0
57 24
58 3
59 2
60 0
61 15
62 3
63 0
64 0
65 2
66 0
67 0
68 0
69 0
70 165
71 4
72 0
73 14
74 0
75 3
76 18
77 21
78 1
79 3
80 25
81 1
82 1
83 0
84 1
85 0
86 0
87 3
88 0
89 0
90 0
91 10
92 6
93 24
94 5
95 5
96 0
97 1
98 1
99 5

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 2
2 0
3 0
4 0
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 13
15 0
16 0
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 3
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 1
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 2
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 1
79 0
80 0
81 1
82 0
83 1
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 2
95 5
96 3
97 0
98 0
99 0
100 0
101 0
102 0
103 0
104 0
105 1
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 3
120 0
121 0
122 4
123 0
124 0
125 1
126 0
127 0
128 0
129 0
130 14
131 0
132 0
133 10
134 0
135 2
136 0
137 0
138 0
139 5
140 0
141 0
142 1
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 0
176 0
177 0
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 0
184 0
185 0
186 0
187 0
188 8
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0