W o rn.
Italien. Die mittlere der drei südeuropäischen Halbinseln, Italien, trennt sich vom Rumpfe Europas im Süden der Alpen und schiebt sich in südöstlicher Richtung in das Mittelmeer, das es so in ein westliches und ein östliches scheidet. Im Süden dringt der Tarentinische Meerbusen ein und macht durch die Spaltung das Land der Gestalt eines Stiefels noch ähnlicher. Von der Fußspitze westlich, nur durch die schmale Straße von Messana (Messina) getrennt, liegt die dreieckige, schöne und fruchtbare Insel Sicilien mit dem Ätna. Andere große Inseln sind Sardinien, Corsika. Den Rücken der schmalen Halbinsel bildet der Apenninns. Er trennt sich im Norden des Meerbusens von Genua (sinus Ligusticus) vom Stocke der Alpen und zieht zunächst in östlicher Richtung bis gegen Rimini (Ariminnm) am Adriatischen Meere. Zwischen diesem Zuge und den Alpen liegt die vom Po (Padus) durchströmte Tiefebene; das Gebirge streicht nun in der Richtung der Halbinsel weiter, kommt dem Adriatischen Meere näher wie dem Tyrrhenischen, weshalb hier die breiten Küstenebenen und die wasserreicheren Ströme sich befinden. (Arnus, Tiber, Liris, Vol-turnus). Die westlichen Landschaften sind: Etrurien (Arnus), Latium (Tiber und Liris), Campania (Volturnns), Lucania und im Fuße des Stiefels Bruttium. In: Osten: Umbria, Picennm, Samnium, Apulien und im Absätze Calabrien. —
Die Bewohner. Der Norden der Halbinsel, die Poebene, wurde von Menschen keltischer Zunge eingenommen, von den Römern Galler genannt. Diese rechneten dieses Gebiet auch nicht zu Italien, sondern nannten es Gallia und teilten es ein in Gallien jenseits des Po (trans-padana) und Gallien diesseits des Po (eispadana). Im Gegensatze zu dem Gallien jenseits der Alpen (transalpina) nannten sie dieses das diesseitige (cisalpina). Der Süden der Halbinsel wurde von einem Volksftamme bewohnt, der den Griechen nahe verwandt war; man nannte das Volk Japygen. Daher war es leicht, als später zahlreiche griechische Kolonieen sich hier ansiedelten, das Land so in ein griechisches zu verwandeln, daß man es „Groß-Griecheuland" (magna Graecia) nennen konnte. Die Mitte Italiens war von einem ebenfalls indogermanischen Volke besetzt, das später eingewandert war. Man faßt die einzelnen Stämme, die zu ihm gehörten, wohl als latinisch-sabinische, zusammen. Östlich vom Apennin und auf demselben wohnten die Samniten, und westlich davon am Tiber
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ein, besetzten sie, gaben sie den Karthagern nicht nur nicht zurück, sondern erklärten ihnen den Krieg und gaben sich erst zufrieden, als ihnen die Kriegskosten ersetzt waren. Mit Sardinien wurde Korsika verbunden.
Jllyrifcher Krieg. Jllyrische Seeräuber (Dalmatier, Montenegriner, Nordalbaner) trieben aus der Hadria einen so stechen Raub, daß das Meer ganz unsicher wurde. Die griechischen Niederlassungen litten schwer, konnten aber der Piraten nicht Herr werden. Da griffen die Römer ein, säuberten das Meer und machten die Königin Teuta tributpflichtig-
Unterwerfung der Polandschaften. Eine große Gefahr drohte Rom von Norden her. Es besaß nördlich vom Appeninns nur den schmalen Küstenstrich zwischen Ancona und Ariminum, die übrigen gallischen Völker nm den Po waren noch unabhängig. Sie gerieten nun in eine lebhafte Bewegung, überschritten den Appennin und drangen in Etrurien ein. In Rom entstand große Austeguug, man sah die Galler schon wieder vor der Stadt und opferte einen gallischen Mann und eine gallische Frau, indem man sie ans dem Markte lebendig begrub. Aber man rüstete auch und entsandte starke Heere gegen den Feind. Die Galler wurden denn auch geschlagen, die Polinie gewonnen, ja das Alpengebirge erreicht. Gallia wurde Provinz, und zur Verbindung mit Rom die Flaminische Straße angelegt. Die Festungen Placeutia, Verona, Mutina sicherten den Besitz.
Hamilkar und Hannibal. Alle Karthager, welche die Wiederherstellung ihrer Macht erhofften, blickten mit Vertrauen auf Hamilkar Barkas. Denn er hatte die Ehre der karthagischen Waffen auf Sicilien aufrecht erhalten und den großen Söldneraufstand in Afrika überwältigt. Der karthagische Senat suchte für den Verlust Siciliens Ersatz in einem anderen Lande. Er gab daher dem Hamilkar unbeschränkte Vollmacht und stellte ihm ein Heer zur Verfügung. Ehe dieser aufbrach, führte er seinen neunjährigen Sohn Hannibal in einen Tempel und ließ ihn schwören, daß er sein Leben hindurch den Römern feind fein wolle. Dann rückte er längs der Küste westwärts, überschritt die Straße an den Säulen des Herkules (Gibraltar), setzte sich in Spanien fest und gründete hier längs der Küste des Mittelmeeres ein Reich, welches Sicilien voll ersetzte. Er eröffnete neue Handelswege, füllte aus dem Tribute der abhängig gewordenen Völker und aus der Ausbeute der Silberminen den Schatz und bildete sich aus Eingeborenen und Karthagern ein treues und tüchtiges Heer. Nachdem er in einer Schlacht gefallen war, folgte ihm im Oberbefehl sein Schwiegersohn Hasdrubal, und nach dessen Ermordung sein Sohn Hannibal, der im Lager herangewachsen war. Eingedenk seines Eides, von grimmem Hasse gegen die Römer erfüllt, in die Pläne des Vaters eingeweiht, rüstete er den Rachekrieg gegen Rom. Das Lager-
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B. Die Römer.
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Grenzen des Reiches erweitert haben. Bewilligt wurde der Triumph auf Antrag des Siegers durch den Senat.
154. Die wichtigsten Geschichtsschreiber bei den Römern.
Caesar (de bello Galileo); Cornelius Nepos (vitae); Livius, der wichtigste (römische Geschichte bis 9 v. Chr.); Sallust (jugurthiuischer Krieg, Verschwörung des Katilina); Tacitns, der ernsteste (Annalen, von Angustus bis Neros Tod, Germania).
Griechisch schrieben: Polybius (Zeitalter der puu. Kriege), Plutarch (ßioc).
155. Einteilung der untergebenen Gemeinden.
1. Coloniae römischer Vollbürger: die alten Einwohner ohne politische Rechte; 2. Municipia mit Selbstverwaltung oder unter römischen Präfekten; 3. die Socii: freie Bundesstädte, Freistädte oder steuerzahlende, sonst freie Städte.
156. Welcher Art waren die Kolonien?
1. Seit den Samniterkriegen aus römischen Bürgern bestehend, zur Sicherung eroberter Gebiete (vgl. fränkische Kolonien Karls d. Gr. in Sachsen); seit der Eroberung Latiums auch aus latinischen Bürgern. 2. Seit den Gracchen aus agrarischen Gründen angelegt, um verarmten Bürgern aufzuhelfen (Karthago). 3. Sulla begann die Gründung von Militärkolonien in Italien zur Ausstattung von Veteranen.
157. Wie unterscheiden sich die römischen Kolonien von den griechischen (und phönizischen)?
Bei den römischen lag die Veranlassung in äußeren Kriegen, bei den phönizisch- griechischen in inneren Verhältnissen und deu Bedürfnissen des Handels, bei jenen war der Zweck die Unterdrückung der besiegten Völker (Militärkolonien), bei diesen die friedliche Pflege von Handel und nationaler Kultur; endlich blieben die römischen in bürgerlicher Abhängigkeit von Rom, während diese eine selbständige Entwickelung genommen haben.
158. Die wichtigsten römischen Kolonien in Italien.
Ariminnm (Rimini), Beneventnm, Bruudisium (Brindisi) nach dem tarentinischen Kriege, Placentia, Cremona, Parma, Mutina, Bononia (Bologna), Aqnileja nach dem zweiten pun. Kriege.
159. Welches ist die höchsteleistnng römischervaterlandsliebe?
Der Zug des Konsuls Claudius Nero vom Aufidus zum Metaurus (Schlacht gegen Hasdrubal) und zurück, 207: in etwa 12 Tagen schwierigster
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Extrahierte Personennamen: Cornelius_Nepos Livius Karls Sulla Sulla Claudius_Nero
Extrahierte Ortsnamen: Neros Karls Sachsen Karthago Italien Rom Italien Rimini Beneventnm Brindisi Cremona Parma Bononia Bologna