Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 134

1896 - Berlin : Oehmigke
134 Am Abend endlich gelang es ihnen, einen Platz zum Lager zu finden und sich zu verschanzen, sodaß sie doch einige Stunden ausruhen konnten. Am andern Morgen aber mußten sie weiter; ihre einzige Hoffnung war, sich bis zu ihren festen Plätzen, wo noch Besatzung lag, und so weiter bis an den Rhein durchzuschlagen, und wirklich kamen sie auch in eine etwas freiere, ebenere Gegend, wo sie geschlossene Reihen bilden und die Angriffe der Deutschen besser abwehren konnten. Allein das dauerte nicht lange; bald ging ihr Weg wieder in den schrecklichen Wald. Nun griffen die Deutschen mit neuer Wut an, erschlugen eine Menge und jubelten laut, als der Haufen der Römer immer kleiner und kleiner wurde. Noch einmal versuchten diese, ein Lager aufzuschlagen und Wall und Graben auszuwerfen; allein die Deutschen ließen ihnen nicht Zeit dazu. Mit verdoppelter Anstrengung und hellem Schlachtgesange stürmten sie von allen Seiten heran. Der Feldherr Varus verlor gänzlich den Mut und stürzte sich, nachdem er schon mehrere Wunden empfangen hatte, selbst in sein Schwert; viele der An- führer thaten dasselbe; keiner widerstand mehr; die Deutschen hatten nichts weiter zu thun, als die Ermatteten oder Fliehenden nieder- zuhauen oder gefangen zu nehmen. Nur wenigen Römern gelang es, in der Dunkelheit der Nacht zu entkommen und nach den festen Plätzen zu entfliehen, wo sie ihren Landsleuten die traurige Bot- schaft von dem Untergange des Barns mit seinem ganzen Heere verkündigten. Die Deutschen feierten unterdes große Freudenfeste, dankten ihren Göttern und verteilten die reiche Beute und die Gefangenen unter sich. Unter diesen waren viele vornehme junge Römer, die in allem Überfluß und in Weichlichkeit aufgewachsen waren. Nun mußten sie in den rauhen deutschen Wäldern traurig ihr Leben hinbringen, indem sie die niedrigsten Knechtsdienste verrichteten, das Vieh hüteten und vor den Thüren derer standen, die sie früher verächtlich Barbaren genannt hatten. Dieser glückliche und herrliche Sieg, der unserm Vaterlande Freiheit und Selbständigkeit gerettet hat, wurde im Jahre 9 nach Christi Geburt erfochten. Hermann begnügte sich aber nicht damit, nur den Varus geschlagen zu haben, er eroberte und zer- störte auch alle römischen Festen, die diesseits des Rheines waren,

2. Teil 3 - S. 162

1896 - Berlin : Oehmigke
162 sich beständig mehrten; hatte er eine Armee geschlagen, so rückten ihm wieder zwei andere entgegen. Ein Reichsbeschluß hatte ihn aller seiner Länder, ja selbst der Kurwürde verlustig erklärt; der Vorsatz und die Macht, ihn ganz zu Boden zu drücken, waren bei seinen Feinden stärker als jemals. Nie war daher seine Hoffnung schwächer, dennoch aber die Heiterkeit seines Geistes in diesem Zeit- punkte groß genug, daß er sein Testament in Versen machen konnte. So gerecht aber auch seine Besorgnis war, der Menge zu unterliegen, so traf er doch alle Maßregeln, um sie zu über- winden. Seine durch so viele Treffen geschwächte Armee war nur 22 000 Mann, die der Feinde aber 60 000 Mann stark. Sie hatten schon am 19. September eine Probe der preußischen Tapfer- keit erfahren. Der Generalstab der Franzosen, mit ihrem Heer- führer Soubise an der Spitze, hatte mit 8000 Mann Gotha zu seinem Erholungsorte ausersehen. Es war am herzoglichen Hofe große Tafel, und ans dem Schlosse hatte man gewaltige Zurüstun- gen gemacht, die bewaffneten hohen Gäste wohl zu bewirten; die Tische waren gedeckt, und die Franzosen zeigten den besten Appe- tit, als der preußische General Seidlitz mit 1500 Reitern vor den Thoren erschien. Die 8000 Franzosen dachten an keinen Wider- stand; sie verließen die rauchenden Schüsseln und eilten aus der Stadt. Nur wenige ihrer Soldaten wurden zu Gefangenen ge- macht, aber desto mehr Kammerdiener, Lakaien, Köche, Haarkünstler und Schauspieler, die damals von einer französischen Armee unzer- trennlich waren. Das Gepäck vieler Generale fiel den Preußen in die Hände, darunter ganze Kisten voll wohlriechender Wasser und Salben, desgleichen eine Menge Pudermäntel, Haarbeutel, Sonnen- schirme, Schlasröcke und Papageien. Seidlitz ließ sich mit seinen Offizieren den Rest der Speisen wohlschmecken, übergab einen Teil der Beute seinen Husaren, den gefangenen Troß aber schickte er ohne Lösegeld zurück. Die Franzosen waren darüber ebenso ver- gnügt, als ob sie ein Treffen gewonnen hätten; der Mut zu fechten, wuchs ihnen, und ihre einzige Besorgnis war, daß der König ihnen entrinnen möchte. Einige seiner Märsche und Stellungen bestärkten sie in dieser Vermutung. Sie kannten seine schnellen Bewegungen und Wendungen und seine Kriegskunst überhaupt bisher bloß aus Erzählungen, die aber so wenig Eindruck auf sie gemacht hatten,.

3. Teil 3 - S. 164

1896 - Berlin : Oehmigke
164 griffen. Vergebens versuchte Soubife französische Künste; seine Kolonnen wurden mit leichter Mühe auseinandergesprengt, und nichts blieb übrig als eine allgemeine Flucht. Die Franzosen sowohl als die Reichsvölker warfen ihre Gewehre weg, um sich desto geschwinder retten zu können; nur einige Schweizerregimenter fochten noch eine Zeit lang und waren die letzten auf dem Schlacht- felde. Der Sieg war so geschwind entschieden worden, daß selbst die Überwundenen nicht einmal auf die Ehre eines starken Wider- standes Anspruch machten, sondern sich mit ihrem panischen Schrecken entschuldigten; dabei unterließen die Franzosen jedoch nicht, den Reichstruppen alle Schuld beizumessen. Viele einzelne Züge vermehren die Merkwürdigkeit des Tages. Der König fand auf dem Wahlplatze einen französischen Grenadier, der sich gegen drei preußische Reiter wie ein Rasender verteidigte und sich nicht ergeben wollte. Der Befehl Friedrichs machte diesem ungleichen Kampfe ein Ende. Er fragte den Grenadier, ob er sich denn un- überwindlich glaube; dieser antwortete: „Ja, Sire, unter Ihrer Anführung." Der König ging auf dem Schlachtfelde umher und tröstete die verwundeten französischen Offiziere, welche, gerührt über diese Herablassung, ihn als den vollkommensten Überwinder be- grüßten, der, nicht zufrieden, ihre Körper bezwungen zu haben, nun auch ihre Herzen erobert hätte. Alle deutschen Völkerschaften, große und kleine, ohne Rücksicht auf Partei und eigenen Vorteil, freuten sich dieses Sieges über die Franzosen, den man als einen Triumph des Vaterlandes ansah. Diese Stimmung äußerte sich allenthalben, selbst auf dem Schlacht- felde. Ein preußischer Reiter, im Begriff, einen französischen ge- fangen zu nehmen, erblickt in dem Augenblicke, wo er Hand an- legen will, einen österreichischen Kürassier hinter sich mit dem Schwerte über seinem Kopfe. „Bruder Deutscher," ruft ihm der Preuße zu, „laß mir den Franzosen!" — „Nimm ihn!" ant- wortete der Österreicher und eilte davon. In ganz Deutschland blieb die Niederlage der Franzosen lange im frischen Andenken, und das Wort Roßbach tönte vom baltischen Meere bis zu den Alpen ohne Ansehen des Standes allen Franzosen entgegen, die man beschimpfen wollte.

4. Teil 3 - S. 262

1896 - Berlin : Oehmigke
262 blaugrün aussehende Nadeln. An der Spitze haben sie einen Ein- schnitt wodurch jede Nadel zweispitzig endet. Die Nadeln der Fichte (Rottanne) sind fast vierkantig, viel schmaler als jene und enden in eine scharfe, einfache Spitze. Bei beiden Bäumen stehen sie einzeln. Bei der Tanne sind die Nadeln entschieden nach zwei gegenüberliegenden Seiten gerichtet, während sie bei der Fichte an jedem Triebe ringsum verteilt und aufwärts gerichtet stehen. Jedoch reicht die Gestalt der Nadeln vollkommen aus, beide Bäume zu unterscheiden. Noch wesentlicher ist von beiden die Kiefer unter- schieden, indem bei ihr stets zwei Nadeln, am Grunde durch eine häutige Scheide vereinigt, beisammen stehen. Alle Kiefernarten vereinigen stets mehrere Nadeln. Die Weimutskiefer unserer Park- anlagen und die süddeutsche Zirbelkiefer oder Arve haben je fünf Nadeln in einer Scheide beisammen stehen. Den Übergang von den Nadel- zu den Laubhölzern bildet die Lärche. Ihre nadelförmigen Blätter, welche zu 20 bis 40 in Büscheln zusammenstehen, fallen im Herbst ab und erneuern sich im Frühjahre. d. Won der unbelebten Watur. 179. Die Steinkohle. Grube. Wie der Diamant in seinem Grund und Wesen nichts anders ist als Kohle, nur in der geheimnisvollen Werkstatt der Natur zum hellen Krystall gebildet, so ist andererseits die Steinkohle nicht minder ein Edelstein, noch viel kostbarer als der Diamant; denn wenn sie auch nicht die Kronen der Könige schmückt, so ist sie doch der Schatz des arbeitenden Volkes. An ihr hängt Wohl und Wehe ganzer Menschengeschlechter; an sie knüpft sich die Hoffnung der Armen, welche das teure Holz nicht kaufen, aber doch noch an einem Kohlenfeuer sich wärmen können. Das reichste Land der Erde, Großbritannien, ist durch die Steinkohle groß und mächtig geworden; die Steinkohle im Bunde mit dem Eisen ist für das thatkräftige Volk ein gewaltiges Rüstzeug geworden, mit dem es gekämpft hat um die Herrschaft der Welt und diese Herrschaft noch fort und fort

5. Teil 3 - S. 133

1896 - Berlin : Oehmigke
133 Dennoch wurde der Unwille lange Zeit nicht laut, und Varus hielt die Herrschaft der Römer in Deutschland für gegründet. Aber so dachte Armin, ein edler deutscher Mann vom Volke der Cherusker, nicht. Das Joch eines fremden Volkes schien ihm so unerträglich, daß es unter jeder Bedingung abgeschüttelt werden müßte. Armin, auch Hermann genannt, war eines cheruskischen Fürsten Sohn, von fürstlicher Gesinnung und an Gestalt und Tapferkeit ein wahrer Held. Er war als Knabe nach Rom gekommen und hatte die Römer mit ihrer Staats- und Kriegskunst, sowie mit allen ihren Fehlern genau kennen gelernt. Sein Haß gegen das verdorbene Volk, welches sich anmaßen wollte, freie Menschen zu Knechten zu machen, wurde unauslöschlich. Er kehrte zu seinem Volke zurück, begeisterte mit seiner Rede die übrigen Fürsten und Anführer desselben und trat an die Spitze des cheruskischen Bundes, um den verhaßten Feinden den Untergang zu bereiten. Varus merkte in seinem selbst- gefälligen Hochmute nichts. Um ihn von seinem guten Lagerplatze weg in gefährliche Gegenden zu locken, mußte ein entferntes Volk einen Aufstand erregen. Varus brach gegen dasselbe aus. Die verbündeten Fürsten entfernten sich, zogen ihre schon bereit ge- haltenen Haufen zusammen, verabredeten den Angriff, und als die Römer mitten in den Wildnissen des Teutoburger Waldes waren, da brachen die Deutschen von allen Seiten auf sie los. Die Römer dachten an keinen Angriff; ohne Ordnung, mit vielem Gepäck, sogar mit einem Haufen von Frauen und Kindern, zogen sie in dem rauhen Waldgebirge daher; der Sturmwind brauste in den hohen Gipfeln der Eichen, und der Boden war vom vielen Regen ganz durchweicht. Da kamen Plötzlich aus dem Dickicht des Waldes, von allen Höhen und aus allen Schluchten die Scharen der Deutschen, die solche Wege und solches Wetter gewohnt waren, und schleuderten ihre scharfen Wurfspeere gegen die erschrockenen Römer. Diese ordneten sich, so gut sie in den unwegsamen Ge- genden konnten, nahmen das Gepäck und den Troß in die Mitte und verteidigten sich. Aber die Sehnen der Bogen waren vom Regen erschlafft, die übrigen Waffen auch größtenteils verdorben; auf dem schlüpfrigen Boden konnten die Römer in ihren schweren Harnischen keinen festen Fuß fassen und den Deutschen überhaupt wenig Schaden zufügen.
   bis 5 von 5
5 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 5 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 0
5 1
6 0
7 2
8 0
9 0
10 3
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 2
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 2
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 0
47 0
48 2
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 20
2 0
3 0
4 0
5 0
6 2
7 0
8 1
9 1
10 1
11 1
12 4
13 2
14 0
15 1
16 11
17 32
18 0
19 34
20 0
21 13
22 0
23 11
24 14
25 0
26 0
27 1
28 3
29 6
30 0
31 0
32 0
33 0
34 2
35 0
36 0
37 3
38 7
39 6
40 0
41 0
42 2
43 0
44 0
45 2
46 2
47 0
48 0
49 1
50 0
51 3
52 0
53 0
54 4
55 0
56 0
57 0
58 1
59 2
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 0
67 1
68 0
69 0
70 6
71 1
72 0
73 0
74 1
75 4
76 2
77 44
78 0
79 2
80 0
81 1
82 21
83 0
84 9
85 1
86 0
87 3
88 0
89 0
90 1
91 5
92 17
93 0
94 13
95 0
96 1
97 0
98 5
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 3
7 0
8 0
9 0
10 0
11 2
12 2
13 2
14 3
15 0
16 0
17 0
18 1
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 1
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 1
33 5
34 1
35 1
36 4
37 0
38 1
39 1
40 0
41 2
42 2
43 3
44 0
45 0
46 0
47 1
48 0
49 0
50 1
51 4
52 0
53 0
54 1
55 0
56 2
57 0
58 0
59 7
60 0
61 1
62 0
63 0
64 0
65 1
66 0
67 0
68 0
69 0
70 2
71 0
72 0
73 0
74 0
75 1
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 11
82 0
83 0
84 1
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 1
92 0
93 0
94 0
95 0
96 2
97 0
98 0
99 1
100 3
101 0
102 2
103 0
104 0
105 0
106 0
107 2
108 0
109 0
110 1
111 2
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 3
122 0
123 0
124 0
125 1
126 0
127 0
128 0
129 0
130 1
131 3
132 0
133 0
134 0
135 1
136 1
137 0
138 0
139 3
140 1
141 1
142 1
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 2
153 1
154 0
155 0
156 2
157 1
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 1
170 1
171 0
172 0
173 1
174 0
175 6
176 0
177 3
178 0
179 1
180 0
181 0
182 3
183 2
184 0
185 1
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 1
196 5
197 0
198 1
199 1