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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 189

1906 - München : Oldenbourg
1 34. Herzog Wilhelm V. von Bayern als Kunstfreund. 189 Da müßte es seltsam zugegangen sein, wenn von unseren Wittelsbachern nicht Ähnliches zu berichten wäre. Vielleicht gleichzeitig mit der durch den Turmeinsturz veranlaßten Erweiterung des Chores der Michaelskirche im Jahre 1590 faßt Herzog Wilhelm den Gedanken, zunächst für sich und seine Gemahlin Renata dortselbst ein Grabmonument ins Werk zu setzen. Im Lause der Planungen scheint die Idee dann ins Großartige gesteigert worden zu sein, zu einem Gesamtdenkmale der Häuser Wittelsbach und Lothringen, das mit der Menge seiner erzgegossenen Statuen das Monument Kaiser Maximilians in der Franziskanerkirche zu Innsbruck an Umfang weit übertroffen hätte. Die Entwürfe dazu, die natürlich von Sustris stammten und deren Ausführung in erster Linie dem Meister des Augsburger Augustusbrunnens Hubert Gerhard anvertraut war, sind leider verloren gegangen, aber noch erhaltene Aktenstücke und Rechnungen setzen uns in den Stand die Idee wenigstens in ihren Hauptzügen festzulegen. Den Mittelpunkt des Monumentes, den wir uns etwa so zu deukeu haben wie den Hauptbau des Kaisermausoleums in der Münchener Frauenkirche, bildet ein hochragendes, gegen den Hauptaltar schauendes Kruzifix. Zu beiden Seiten in zwei knienden Gruppen Herzog Wilhelm mit seinen Söhnen und die Töchter mit Renata von Lothringen an der Spitze, ein Motiv, dessen feierliche Würde die Betergruppen des Familiengrabes im Eskorial ahnen lassen, die an hoheitsvoller Würde kaum ihresgleichen finden dürften. Im Unterbau sind vier Bronzereliefs eingelassen, an den Langseiten die Erwecknng des Lazarus und der Tochter des 'Jairus, an den Schmalseiten Christi Auferstehung und die Vision des Propheten Ezechiel. Um das Mausoleum reihen sich in drei Ordnungen die Fürsten des Hauses Wittelsbach, ob als Statuen oder nur in Wappenreihen, läßt sich mit Sicherheit nicht bestimmen. An den Ecken knien, wie in der Frauenkirche, vier Standarten haltende Wächter. Das ganze Monument ist von Schranken umschlossen, auf denen 16 Vorfahren der Herzogin Renata stehen. Ihre Reihenfolge wird in den Mitten der Langseiten durch zwei überhöhte Postamente unterbrochen, welche die Statuen Albrechts V. und des Herzogs Franz von Lothringen, Renatas Vater, tragen. Zwei weitere Figuren befinden sich außerhalb der Schranken, der Stammvater des Geschlechts, Otto von Wittelsbach, und ein dem Langhaus der Kirche zugewendeter Engel mit dem Weihbruunbecken. Als Ganzes ist das Werk niemals ins Leben getreten und wir haben damit den Verlust eines Kunstwerkes zu beklagen, in dem Sustris gewiß sein reifstes Können niedergelegt hatte. Besonders wenn wir aus die Bruchstücke blicken, die bei Wilhelms Thronentsagung im Jahre 1597 bereits fertig gestellt waren und die überallhin zerstreut heute noch erhalten sind. Vor allem der herrliche, meist fälschlich als Cacilia angesprochene Weihbrimtiengel im Quer-ichiffe der Michaelskirche, wo an den Wänden die allerdings weniger gelungenen

2. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 33

1912 - München : Oldenbourg
Bayern im Zeitalter der religiösen Bewegung. 33 Wilhelms Iv. Sohn Albrecht V. (1550—1579), vermählt mit Anna, einer Tochter Kaiser Ferdinands I., teilte anfangs die versöhnliche Gesinnung seines Schwiegervaters und trat der neuen Lehre, die besonders in den oberen Kreisen noch zahlreiche Anhänger besaß, nicht schroff entgegen. Als aber ein protestantisch gesinnter Teil des Adels, gestützt auf das Beispiel der niederbayerischen Grafen von Ottenburg1), volle Religionsfreiheit verlangte und dabei die ständischen Rechte auf Kosten der landes-fürsllichen Macht erweitern wollte, änderte Albrecht seine kirchliche Politik und begründete mit Hilfe des Kanzlers Simon Eck die ausschließliche Herrschaft des Katholizismus in Bayern. Die Beschlüsse des Tridentiner Konzils kamen zur Durchführung; die Leitung des Kirchen- und Schulwesens wurde den Jesuiten übertragen, das katholische Bekenntnis zur Bedingung der Thronfolge gemacht und die Ausübung jedes anderen Bekenntnisses den Untertanen verboten. Auch außerhalb seines Landes wirkte der Herzog für die Interessen des Katholizismus, so z. B. in Steiermark, dessen Fürstenhaus mit dem bayerischen nahe verwandt war. Kunst und Wissenschaft fanden bei Albrecht V. feines Verständnis und liebevolle Pflege. So berief er den niederländischen Tonkünstler Orlando d i L a s s o an den Münchener Hof und förderte u. a. den Maler Hans M i e l i ch, der Orlandos „Bußpsalmen" mit herrlichen Illustrationen schmückte. Ferner legte er den Grund zu den Kunstsammlungen Münchens (Alte Pinakothek, Antiquarium, Münzkabinett, Schatzkammer) sowie zur Hof- und Staatsbibliothek und ließ durch Philipp A p i a n eine Karte Bayerns anfertigen. Damals erlebte Bayern sein erstes „mediceisches Zeitalter"'. Albrechts Sohn Wilhelm V. (1579—1598) erhielt wegen feiner streng kirchlichen Gesinnung den Beinamen „der Fromme". Er förderte als Vorkämpfer des Katholizismus allenthalben die Gegenreformation und stärkte durch die Erhebung seines Bruders Ernst auf den Kölner Erzstuhl den Einsluß der Wittelsbacher im Reiche (vgl. S. 30). Für Bayern selbst brachte das sog. Konkordat auf Jahrhunderte hinaus die vertragsmäßige Regelung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche. Die unter Leitung der Jesuiten stehende Universität Ingolstadt blühte empor und wurde eine hervorragende Pflegestätte der Wissenschaften. Auch war Bayern das erste deutsche Fürstentum, das den von Papst Gregor Xiii. verbesserten Kalender einführte. Zu den Künstlern, die schon unter Albrecht V. 1582 gewirkt hatten, gesellten sich der niederländische Maler und Bildhauer Peter G. a u t> i b (de Witte) und der bayerische Erzgießer Hans Krümper. Außerdem entfaltete Wilhelm V. eine großartige Bautätigkeit. Zu nennen sind u. a. das Jesuitenkollegium mit der prächtigen Michaelskirche und die Wilhelminische Beste (Maxburg) in München sowie das alte Schloß in Schleißheim. — Allerdings verschlangen diese und weitere Bauten derartige Summen, daß die Finanzlage des Staates sich immer schwieriger gestaltete. Deshalb legte der Herzog 1) Die Grafen von Ortenburg führten in ihrem reichsunmittelbaren Gebiete das Luthertum ein. Lorenz, Geschichte für Gymnasien Iii. 3

3. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 55

1912 - München : Oldenbourg
Der Aufschwung Hollands. 55 (Hugenotten--)kriege ein, um vielleicht die französische Krone an sich oder feine Tochter (aus dritter Ehe) zu bringen. Indes mißlangen beide Pläne: das Unternehmen gegen England endete mit dem Untergang der Armada; 1588 der französische Thron kam an das Haus Navarra-Bourbon (Heinrich Iv.). Doch war die Macht Spaniens nunmehr derart erschöpft, daß Philipps Ii. Sohn und Nachfolger Philipp Iii. mit den Nordprovinzen (nach der Hauptprovinz auch kurzweg Holland genannt) einen Waffenstillstand auf zwölf 1609 Jahre schloß. Der 1621 wiederausgebrochene Krieg verlief in den Dreißigjährigen. Durch den Westfälischen Frieden wurde schließlich die Unabhängigkeit der nordniederländischen Republik (Holland) anerkannt, 1648 während die südlichen Niederlande (Belgien) bei Spanien blieben. 3. Der Aufschwung Hollands. Unter dem Hause O r a n i e n, das die erbliche Statthalterwürde bekleidete, entwickelte sich die holländische Republik zur ersten Handels- und Seemacht; Amsterdam wurde geradezu der kaufmännische Mittelpunkt Europas. Nach der Verschließung der spanisch-portugiesischen Häsen (S. 7) fuhren die Holländer selber nach Indien, errichteten das indische Kolonialreich (Gründung von B a-t a v i a 1619) und entdeckten Australien nebst Neuseeland. In Südafrika siedelten sich holländische Bauern (Buren) an. Der wirtschaftliche Aufschwung zeitigte ferner eine Blüte des geistigen Lebens, besonders der Künste, an deren Pflege auch der spanisch-katholisch gebliebene Süden Anteil hatte. Wissenschaft und Kunst. Für die Wissenschaft war die 1575 gestiftete Universität Leyden der Mittelpunkt. Der Philolog und Rechtsgelehrte Hugo G r o t i u s begründete das Völkerrecht. Dem scholastischen Grundsatz „credo, t 1645 ut intelligam“ (Zweit. Hauptt. S. 134) stellte der Vater der modernen Philosophie, Descartes (C a r t e \ i u §), ein meist in Holland lebender Franzose, den unbedingt t 1650 gebotenen Zweifel gegenüber (de omnibus dubitandum est); feststehe nur die Gewißheit des eigenen Seins, da sie von unserem Denken verbürgt werde (cogito, ergo sum). In Amsterdam lebte auch der aus Portugal vertriebene israelitische Philosoph Spinoza, der Begründer des Monismus oder Pantheismus, nach t 1677 dem Geist und Stoss, Gott und das All eins sind. — Die Malerei (Barock) erreichte in Rembranbt, dem Meister der Lichtbehandlung, ihren Höhe-1 1669 punkt. Sein Auszug der Schützcngilde (auch „Nachtwache" genannt), im Dämmerlicht gemalt, verrät unübertreffliche Naturwahrheit; feine Kreuzabnahme atmet düsteren Ernst und Herzensbekümmernis; von geschickter Verwertung des Helldunkels (S. 10) zeugm auch verschiedene Porträte (z. B. des Anatomen Dr. Tulp). Ruysdael schuf Landschaftsbilder voll ernster, ja düsterer t 1682 Stimmung. Als zeitgenössischer Maler wirkte in Belgien Rub e ns durch Farbenprachtf 164u und Lebensfreudigkeit. Unter feinen zahlreichen Werken (über 3000) ragen besonders die Gemälde religiösen Inhalts hervor, z. B. die Kreuzabnahme, die im Gegensatze zu derjenigen Rembrandts blühende Formen, Pracht und Lebenssülle selbst im Bilde des Todes zeigt, ferner ein Jüngstes Gericht und der Höllen-

4. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 78

1912 - München : Oldenbourg
78 Die Zeit Ludwigs Xiv. verdankte man ihr aber auch manche künstlerische Anregung: für sie entstanden die Schlösser Berg (am Würmsee) und Nymphenburg; infolge eines Gelöbnisses baute Ferdinand außerdem noch die Theatinerkirche (im Barockstil), deren Gruft dann dem Herrscherpaare die letzte Ruhestätte bot. Im Gegensatze zu seinem Vater war Max Ii. Emanuel (1679—1726), der mit 17 Jahren zur Regierung gelangte, ehrgeizig und glanzliebend; außerdem bewies er hervorragende Tatkraft und militärische Begabung; doch nahm er zu wenig Rücksicht auf die Leistungsfähigkeit und die Wohlfahrt seines Landes. In dem großen Widerstreit zwischen Frankreich (Ludwig Xiv.) und Österreich (Leopold!.) trat der junge Kurfürst zunächst auf die Seite des Kaisers, der ihm die Hand seiner Tochter M a r i a A n -t o n i a (s. Stammtafel) zusagte. So tat sich der „blaue König" bei dem Entsätze Wiens (1683), bei der Einnahme Ofens (1686) und in der Schlacht bei Mohacz (1687) hervor; ferner war die Erstürmung Belgrads (1688) hauptsächlich sein Werk. Als Schwiegersohn Leopolds I. (seit 1685) kehrte Max Emanuel aus dem Türkenkriege zurück, um dann während des Pfälzischen Erbschaftskrieges mit der gleichen Tapferkeit am Rhein, in Italien und in den Niederlanden zu kämpfen. Dafür übertrug ihm König Karl Ii. von Spanien (1691) die Statthalterschaft der spanischen Niederlande, worauf der Kurfürst seinen Wohnsitz in Brüssel nahm. Als nun sein ältester Sohn Joseph Ferdinand zum Thronfolger von Spanien ernannt wurde (1698), schien sich dem Hause Wittelsbach eine glänzende Weltstellung zu eröffnen. Die Kurpfalz unter dem Hause Neuburg. Kurfürst Philipp Wilhelm (1685 bis 1690) hatte die Verwüstung seines Landes (1689) nicht lange überlebt. Seine beiden Söhne und Nachfolger Johann Wilhelm (—1716) und Karl Philipp (—1742) setzten auf Grund der Ryswyker Klausel die von den Franzosen begonnene Ausbreitung des Katholizismus in der Pfalz fort und gerieten dadurch in Widerstreit mit der protestantischen Bevölkerung, besonders zu Heidelberg. Deshalb verlegte Karl Philipp den Regierungssitz nach dem wiederaufgebauten Mannheim, während sein Bruder und Vorgänger D ü s s e l d o r f als Residenz bevorzugt hatte. Unter Joh. Wilhelm war auch die Düsseldorfer Gemäldegalerie entstanden, die dann (1806) bei der Abtretung des Herzogtums Berg (an Napoleon) nach München kam und jetzt einen Teil der Alten Pinakothek bildet. Das geistige Leben in Deutschland. Die Dichtkunst hob sich (vgl. S. 50). t 1716 Der Philosoph, Theolog, Mathematiker, Geschichtsforscher und Jurist L e i b n i z (geb. zu Leipzig, f in Hannover) war einer der vielseitigsten und scharssinnigsten Denker aller Zeiten. Nach ihm besteht das Seiende (All) aus „Monaden, d. h. aus kleinsten, unteilbaren, aber veränderlichen Einheiten, die von Gott zu einer ur-ansänglich festgesetzten Übereinstimmung („prästabilierten Harmonie") zusammengefügt sind. Als Theolog wirkte Leibniz für die Wiedervereinigung der christlichen t 1728 Konfessionen; als Mathematiker ersand er die Differentialrechnung. Thomasius, in Leipzig und Halle wirkend, hielt zuerst deutsche Vorlesungen und bekämpfte die Hexenprozesse (S. 49) sowie die Anwendung der Folter. Der Staatsrechtslehrer f 1740 Pusendors legte in seiner Schrift „De statu imperii Germanici“ die Gebrechen der deutschen Reichsverfassung bloß.

5. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum - S. 151

1911 - München : Oldenbourg
Ludwig der Bayer. 151 ab. Endlich kam auch Holland wieder in Wegfall; es war zunchst an die jngeren 1433 Shne Kaiser Ludwigs, Wilhelm und echt, bergegangen; Albrechts Enkelin Jakoba berlie dann die Niederlande ihrem Vetter, dem Herzog Philipp dem Guten von Burgund. 5. Ludwigs Ausgang. Die bedeutende Vermehrung der wittelsbachischen Hausmacht, besonders die anfechtbare Erwerbung Tirols erregte schlie-lich den Unwillen der Kurfrsten in dem Grade, da die Mehrzahl der-selben auf Wunsch des Papstes Clemens Vi. den ltesten Sohn Johanns ft 1342 von Bhmen, Karl, zum Gegenknig whlte. Doch fand dieser zu-nchst keine allgemeine Anerkennung. Denn die Städte hielten treu zu Ludwig und Karl sowohl wie sein Vater Johann wurden als Bundes-genossen Frankreichs in die schwere Niederlage verwickelt, welche die Fran-zosen bei Crecy (nordwestlich von Amiens) durch die Englnder erlitten; 1346 Johann fiel, Karl mute verwundet nach Deutschland zurckkehren. So behielt Ludwig bis zu seinem Tode die Oberhand. Auf der Brenjagd bei Frstenfeld-Bruck erlitt der 65 jhrige Kaiser pltzlich einen Schlaganfall und starb in den Armen eines Landmannes. Seine Leiche wurde nach Mnchen berfhrt und spter in der Frauenkirche daselbst bestattet. Eine von Herzog Albrecht Iii. gesetzte Marmorplatte, die den Kaiser im Krnungs-ornat darstellt, deckt sein Grab. der dieser lie Kurfürst Max I. ein prachtvolles Erzdenkmal errichten. Seit 1905 schmckt den Kaiser-Ludwigsplatz in Mnchen ein ehernes Reitermonument Ludwigs. Ii. Deutschland unter der Vorherrschaft der Luxemburgers (1347-1437). Karl Iv. (13471378). Karl Iv. besa eine umfassende allgemeine Bildung und zeichnete sich besonders durch Sprachenkenntnisse aus (Deutsch, Lateinisch, Franz-fisch, Italienisch, Tschechisch); ferner war er ein eifriger Freund der Knste und Wissenschaften. Als Herrscher und Staatsmann suchte er seine Ziele lieber durch nchterne Berechnung und geschickte Unterhandlungen als mit Waffengewalt zu erreichen. !) Heinrich Vii. v. Luxemburg, Dtsch. König 1308, f 1313 Johann K. v. Bhmen f 1346 G. Elisabeth v. Bhmen-Mhren Karl Iv. 1 1378 Joh. Heinrich 11375 Wenzel Uhmen Mhren Luxemburg ___J___I_ f 1383 Wenzel (1400) Sigismund 1 1437 Johann Jobst Prokop f 1419 G. Maria v. Ungarn f 1396 f 1411 f 1405 Elisabeth v. Bhmen-Ungarn Elisabeth (erbt Luxemburg, verkauft G. Albrecht Ii. v. Osterreich es an Philipp d. G. v. Burgund) vgl. Stammtafel Habsb. I

6. Mittelalter und neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 112

1897 - München [u.a.] : Oldenbourg
-^2 40. Ludwig der Bayer (13141347). der deutschen Fürsten. Am heftigsten widerstrebte das Haus Bhmen-Luxemburg, das von Frankreich und dem Papste untersttzt wurde und es zuletzt dahinbrachte, da Karl, der lteste Sohn des Knigs Johann, von mehreren Kurfrsten als Gegenknig aufgestellt wurde (1346). Aus Dankbarkeit gegen Frankreich hielt sich Karl fr verpflichtet, dem Franzosen-knig (Philipp Vi.) Beistand gegen die Englnder zu leisten, und erlitt an dessen Seite bei Crecy in der Picardie 1346 eine empfindliche Niederlage (mit seinem Vater Johann, der in der Schlacht starb). Fig. 9. Grabstein Kaiser Ludwigs des Bayern in der Frauenkirche zu Mnchen. 11. fubroius So 1347. Bei den anfnglichen Mierfolgen seines Gegners htte Ludwig wohl unschwer die Oberhand der denselben behauptet. Da ereilte ihn ein pltzlicher Tod. Er starb f -mer^ag bei dem Dorfe Puch (unfern des Klosters Frstenseld) am Schlagflu. 65 ^Ludwigs ichnam wurde ach Mnchen gebracht und ungeachtet d-s>Kt-chn-bannes. in dem der Kaiser gelegen, in der (alten) Frauenk.che be^l Dar.. I-lblt bat ihm Inn Urenkel Albrecht Iii -in schnes Denlmal von Marmor g-setzl (um 1438). D-sselbe. im Lauft der Zeit etwas beschsdigt, stellt den Ahnherrn

7. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 367

1895 - München : Oldenbourg
2. Der Kaiserdom in Speyer. 367 „Ein Wunder, dem in hundert Jahren Nie eins war gleich, Daß man sah mit einem Mal Römischer Könige drei. Mit einander sah man die Zu Speyer im Münster hie. Den Einen sah man gehen, Zwei aufgebahret stehen." Aber auch die fromme Kaiserin Gisela, die Gemahlin Konrads Ii., Bertha, die Gemahlin Heinrichs Iv., und des Barbarossa Gemahlin Beatrix nebst ihrer Tochter Agnes liegen hier begraben. In diesem Dome wurde auch am dritten Weihnachts- tage 1146 Kaiser Konrad Iii. durch die begeisternde Rede Bernhards von Clairvaux veranlaßt, den zweiten Kreuzzug zu unternehmen. Nachdem schon im Jahre 1450 der Dom durch einen Brand schwer gelitten hatte, verheerten ihn 1689 französische Soldaten aufs abscheulichste. Um Schätze zu finden, schonten sie selbst nicht der Ruhe der Toten. Sie rissen die marmornen Grabmäler nieder, öffneten die Gräber, zerstreuten die Ge- beine und steckten schließlich den Dom in Brand. Zugleich wurde aber auch die ganze Stadt Speyer ein Raub der Flammen. Noch einmal, im Jahre 1693, wiederholte sich die Zer- störung der Kaisergräber, und im Jahre 1794 unterlag das Gotteshaus einer neuen Verwüstung. Seitdem wurde es als Magazin verwendet und sollte sogar auf den Abriß ver- steigert werden. Napoleon I. bestimmte zwar im Jahre 1806 den Dom wieder zum gottesdienstlichen Gebrauche; allein derselbe war so zerfallen, daß er nicht benützt werden konnte. Erst nachdem Speyer im Jahre 1816 bayerisch geworden war, erstand der Dom durch die Hilfe des Königs Maxi- milian Joseph von neuem und konnte 1822 wieder dem Gottesdienste zurückgegeben werden. Unter den beiden fol- genden Königen, Ludwig I. und Maximilian Ii., erhielt

8. Neuere Zeit vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 42

1899 - München [u.a.] : Oldenbourg
42 84. Das Deutsche Reich unter Karl Vi. 17111740. 4. Karl Atberts Wegierungsantritt in Wayern 1726. Mit lblichen Vorstzen trat Karl Albert die Regierung an. Allein die Aus-sichten auf die Erbschaft sterreichs und andere ehrgeizige Plne, welche Frankreich in dem jungen Fürsten nhrte, verwickelten ihn bald in eine verderbliche Politik. Auch erwiesen sich die frstlichen Gepflogenheiten der Zeit mchtig genug, um ihn zu einer kostspieligen Prachtliebe zu verleiten, wie er sie am franzsischen Hofe gesehen (als er 1725 mit seinen Brdern der Vermhlungsfeier Ludwigs Xv. mit Maria Leszczynski, der Tochter des vormaligen Polenknigs, beiwohnte). In Nymphenburg wurden wieder glnzende Feste gefeiert und ein reiches Hofleben entfaltet. Zu solchen Zwecken wurde auch das dortige Schlo vergrert, der Park verschnert und innerhalb desselben zierliche Luxusbauten hergestellt, wie die Amalienburg. Der Schpfer dieser Rokokoperle" war der Franzose Francois Cuvillier, der 17271768 in Mnchen die Stellung eines Hofarchitekten innehatte und die namhaftesten Hof- und Privatbauten jener Zeit persnlich entworfen und geleitet hat (vgl. . 67, Abs. d und S. 82). 5. Kurfürst Kart Philipp von der Z'fatz (17161742). Karl Philipp, der letzte der drei Kurfrsten aus der Linie Pfalz-Neuburg (vgl. S. 69), hatte gegen Ende seiner Regierung groe Mhe, die Erbansprche zu berwinden, welche fr den Fall seines Ablebens von feiten Brandenburgs auf Jlich-Berg erhoben wurden. Durch Vertrge mit sterreich, Frankreich und seinen Wittelsbachischen Verwandten sehte er die volle Erbfolge seines nchstverwandten Vetters Karl Theodor von Sulzbach durch, der zudem (seit 1734) mit seiner ltesten Enkelin und Erbin verlobt war. Karl Philipp starb 1742 (am 31. Dezember) zu Mannheim, das er an Stelle Heidelbergs zu seiner Residenz erhoben hatte. Am 1. Januar 1743 folgte ihm Karl Theodor (als Herr von Sulzbach, Neuburg, Jlich-Berg, Ravenstein, Heidelberg und Simmern). 6. Die pragmatische Sanktion Karts Vi. Das in Deutschland geltende Salische Gesetz schliet die weibliche Thronfolge aus. Da Karl Vi. weder Shne noch andere mnnliche Erben hatte2), errichtete *) Leopold I. 16571705 Maria Antonie, Joseph I. Karl Vi. Gemahl Max Emanuel. 17051711 17111740 Maria Jofepha, Amalia Maria, Maria Theresia, Maria Anna, Gem. August Hi. Gem. Kar! Vii. Alb. Gem. frum I. Gem. Karl von Sachsen. von Bayern v. Lothringen v. Lothringen. 17421745. 17451765 *) Leopold I. 16571705 Joseph Ii. Leopold Ii. 1765-1790. 1790-1792 Amalie, Karoline, Gem. Gem. Fer-Ferdi- dinand nand von von Parma. teilten. Ferdinand, Marie Maximi-Gemahlin Antoinette, lian, Maria Gem. Lud- Kurfürst v. Modena. wig Xvi. v. Kln. Joseph Ii. Leopold Ii. 1765-1790. 1790-1792 Franz Ii. 17921806. Amalie, Karoline, Gem. Gem. Fer-Ferdi- dinand nand von von Parma. teilten. Ferdinand, Marie Maximi-Gemahlin Antoinette, lian, Maria Gem. Lud- Kurfürst v. Modena. wig Xvi. v. Kln.

9. Neuere Zeit vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 197

1899 - München [u.a.] : Oldenbourg
137. Der Deutsche Krieg 1866. 197 Hauptstaaten sterreich und Preußen eine engere Vereinigung der Mittelstaaten unter Bayerns Fhrung treten. Doch waren diese Bemhungen erfolglos. In der schleswig-holsteinischen Angelegenheit war Bayern fr die Dolle Freiheit und Unabhngigkeit der Holsteiner eingetreten und hatte im Bundes-tage fr die Erbfolge des herzoglichen Hauses Holstein-Augustenburg gestimmt. Daher rief die preuisch-sterreichische Okkupation Holsteins in Bayern wie in allen andern Mittelstaaten Unwillen und Widerspruch hervor. Doch erlebte Maximilian den Ausgang des Streites nicht mehr. 7. Jes Knigs Kod 1864. Von einer Erholungsreise, die Maxi-miliau zur Herstellung seiner angegriffenen Gesundheit nach Italien unter-nommen hatte, eilte er nach Mnchen zurck, als sterreich und Preußen den gemeinsamen Krieg in Schleswig-Holstein erffneten. Vergeblich bemhte er sich nochmals, das Recht des Herzogs von Holstein-Augusten-brg zur Geltung zu bringen. Da befiel ihn aqua unerwartet eine schwere Krankheit, die ihn schon nach wenigen Leidenstagen am 10. Mrz 1864 dahinraffte. Tiefe Trauer erfllte das Land der den Verlust dieses gtigen, edlen Fürsten. Sein gesegnetes Andenken ehrt ein prchtiges, nach dem Plane des Bildhauers Kaspar Zumbusch durch Ferdinand Miller gegossenes Standbild in der Maxi-milianstrae, welches 1875 von seinem treuen Volke" errichtet wurde. 8. Thronbesteigung Ludwigs Ii. 1864. Dem vielbetrauerten Vater folgte fein lterer Sohn Ludwig Ii. auf dem Thron, ein Jngling von 18 Jahren, schn von Gestalt und hochsinnig von Art. Seiner aber warteten schwere Ausgaben und harte Prfungen. B. Die Wiederbegrndung der Deutschen Einheit 18661871 Vgl. Karte Xi. I. bergangszeit von 18661870. 137. Der Deutsche Krieg 1866. 1. Erneute Wwemgkeiten wegen Schteswig-Kotsteins. Der Gasteiner Konvention zufolge hatte sterreich das weitabgelegeneholstein zu verwalten; Preuens neue Erwerbungen aber, Schleswig und Lauen-brg, waren durch das dazwischen liegende Holstein unvorteilhaft zerrissen. Zudem sah Preußen seine Stellung in diesen Lndern bald wieder dadurch gefhrdet, da sich sterreich geneigt zeigte, fr Holstein die Erbfolge des Augustenburgers anzuerkennen.

10. Neuere Zeit vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 13

1899 - München [u.a.] : Oldenbourg
78. Kaiser Leopold 1.16581705 und die Zeit der groen Trkenkriege. 13 2. Wayern unter Jerdinand Maria 16511679. Getreu den Ermahnungen" seines Vaters Maximilian, war Ferdinand seit seinem Regierungsantritte darauf bedacht gewesen, seinem erschpften Lande den Frieden zu erhalten. Er hatte daher den Aufreizungen Frankreichs widerstanden und 1658 auf die ihm nahegelegte Bewerbung um die kaiserliche Krone verzichtet. Aber auch am Reichskrieg gegen Frankreich (vgl. S. 9, Abs. b) nahm er aus Nachgiebigkeit gegen den franzsischen Einflu keinen Anteil. Des Kurfrsten freundschaftliches Verhltnis zu Frankreich wurde besonders gesttzt durch die persnlichen Neigungen seiner Gemahlin Adelheid von Savoyen und durch die frhzeitig in Aussicht genommene Verehelichung seiner Tochter Maria Anna mit Ludwig, dem einzigen Sohne Ludwigs Xiv. Adelheid hatte bei ihrer Vermhlung mit dem bayerischen Kurfrsten (1652) einen reichen Hofstaat von franzsischen und italienischen Familien mit nach Mnchen gebracht und liebte, im Gegensatz zur Schlichtheit ihres Gatten, ein vor-nehmes Hofleben. .Fr sie wurde (seit 1663) das Schlo Nymphenburg zu bauen begonnen. Ein jher Schrecken, der groe Brand der Mnchener Residenz von 1674, erschtterte ihre schwchliche Gesundheit. Sie starb 1676. Schon nach drei Jahren folgte ihr auch der Gatte in die Gruft der Theatinerkirche. Dieses in reichem Barockstil aufgefhrte Gotteshaus (aus dem Jahre 1675) und das anstoende Kloster der Theatiner verdankten ihre Entstehung einem Gelbnis des Kurfrstenpaares; auch an andere Stiftungen ist beider Namen geknpft. Als Kursrst folgte ihr lterer, ganz nach franzsischer Art erzogener Sohn. Maximilian Ii. Emanuel, damals erst 17 Jahre alt, 3. Wax Emanuel' von Wayern (16791726), ein hochstrebender und rubmliebender Mr. suckte sicki der Freundsckaft Frankreichs zu entwinden, obwohl seine Schwester Maria Anna seit 1680 mit dem dortigen Dauphin so hie der jeweilige franzsische Kronprinz vermhlt war. In den bald nach seinem Regierungsantritt ausbrechenden Trkenkriegen war er ein thatkrftiger Bundesgenosse des Kaisers und bewhrte sich an der Spitze seiner 30000 Bayern als schlachtenmutiger Feldherr. Seit 1685 war er mit des Kaisers Tochter Maria Antonia verehelicht, die eine Nichte des (kinderlosen) spanischen Knigs Karl Il war. Von diesem wurde er 1691 zum Statthalter der spanischen Niederlande ernannt. Als solcher residierte er in den folgenden Jahren Zumeist in Brssel. 4. Pie Krkenkriege 16831699. Znr selben Zeit, als das Deutsche Reich durch die Reunionen Ludwigs Xiv. und durch den Raub Straburgs entehrt wurde, trugen auch die Trken, von den aufstndischen Ungarn gerufen, nochmal den Halbmond bis an die Mauern von Wien, um mit dem Kaiser einen letzten Entscheidungskampf zu wagen. z . - " *y-, ' jj , / fr r ' Z ' />' "7 ' z; 7 '
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