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Aber mit unglaublicher Schnelligkeit eilte der König herbei, erstürmte und zerstörte die Stadt und führte die Bewohner in die Sklaverei.
Jetzt rüstete sich Alexander zum Kriege wider die Perser. Mit 35000 Mann setzte er im Frühjahre 334 über den Helles-pont und drang nach Kleinasien vor. Auf dem jenseitigen Ufer des in das'marmarameer sich ergießenden Granikns stand ein zahlreiches persisches Reiterheer. Seine Feldherren, unter ihnen der erfahrene Parmenio, widerrieten dem Könige den Durchgang durch den Fluß im Angesichte des überlegenen Feindes. Doch Alexander rief: „Der Hellespont müßte sich schämen, wenn wir dieses Flüßchen fürchteten!" Und trotz der feindlichen Uebermacht führte er seine Truppen über den Granikus und errang einen glänzenden Sieg. Er selbst, der stets in den vordersten Reihen stritt, kam dabei in die größte Gefahr, aus der ihn indes der edle Klitns rechtzeitig befreite. Ohne Widerstand zu finden, durchzog er nun wie im Fluge ganz Kleinasien. Zn Gordinm in Phrygien zerhieb er mit dem Schwerte den künstlichen Knoten, an dessen Lösung ein Orakelspruch die Herrschaft über das Morgenland geknüpft. Zu Tarsus in Cilicien befiel ihn eine heftige Krankheit, gegen welche keiner der Ärzte etwas zu verordnen sich getraute. Endlich entschloß sich der Grieche Philippus zu einem gewagten, aber entscheidenden Mittel. Obgleich von Parmenio vor einer möglichen Verräterei gewarnt, nahm der König doch den ihm bereiteten Trank, und nach wenigen Tagen stand er wieder an der Spitze seiner jubelnden Krieger. Bei Iss ns, östlich von Tarsus, trat ihm im Herbst 333 der Perserkönig Darius Kodomannns mit einem zwanzigfach überlegenen Heere entgegen. Aber ohne Zögern schritt Alexander zum Angriff, und nach kurzem Kampfe waren die Feinde in die Flucht getrieben. Reiche Beute siel in die Hände der nachsetzenden Macedonier, darunter des Darins Wagen nebst Mantel, Schild und Bogen. Er selbst hatte sich aus schnellem Rosse gerettet, dagegen wurden seine Gemahlin, seine Mutter und Tochter zu Gefangenen gemacht. Der Sieger behandelte sie mit aller ihrem hohen Range gebührenden Ehrerbietung und Rücksicht und suchte sie in der freundlichsten Weise über ihr Unglück zu trösten. Ein Antrag des Perserkönigs aber, der ihm für die Freilassung der Frauen und für die Einstellung der Feindseligkeiten eine unermeßliche Geldsumme, sowie die Hand der Tochter und den Besitz von ganz Vorderasien bot, lehnte er entschieden ab, trotzdem ihm Parmenio riet, um solchen Preis von ferneren Kriegen abzustehen.
Ohne das geschlagene und zersprengte Heer zu verfolgen, zog Alexander weiter nach Syrien. Da ihm das wichtige Tyrus nicht sreiwillig die Thore öffnete, ließ er über den Meeresarm,
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Alexander Philippus Tarsus Darius_Kodomannns Darius Alexander Alexander Alexander Alexander
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zu thun, nahmen sie die an der spanischen Ostküste gelegene Stadt Sagunt in ihre Bundesgemeinschaft auf. Doch Hannibal ließ sich nicht beirren, sondern rückte ohne Zögern oor Sagunt und eroberte und zerstörte es. Da forderte der römische feenat drohend die Auslieferung des Feldherrn, und als ihm dieselbe verweigert wurde, erklärte er an Karthago den Krieg. Hannibal hatte das nur gewünscht, und anstatt sich ans Maßregeln zur Verteidigung zu beschränken, traf er fofort Anstalten, die Feinde in ihrem eigenen Lande anzugreifen.
Hannibal befaß alle Tugenden und Fertigkeiten eines tapferen Kriegsmaunes. Keiner feiner Waffengefährten übertraf ihn im Saufen, Reiten und Fechten, fein feftgebauter und dabei geschmeidiger Körper trotzte jeder Anstrengung und Ermüdung. Hitze und Kälte ertrug er mit gleicher Ausdauer, das Maß von Speise und Trank wurde durch das natürliche Bedürfnis, nicht durch die Luft bestimmt. Die Zeit des Wachens und Schlafens hing nicht ab vom Unterschiede des Tages und der Nacht, und oft sah man ihn mit einem kurzen Feldmantel bedeckt auf dem harten Boden liegen. Mit der größten Kühnheit suchte er Gefahren auf, mit der größten Befonnenhe t benahm er sich inmitten derselben. Als erster ging er in das Treffen, als letzter verließ er es. Sein freundliches Benehmen und seine ruhige Entschlossenheit erwarben ihm die Zuneigung und das Vertrauen feiner Krieger. Neben einer warmen Liebe zu feinem Vaterlandc, dessen Große und Glück das Ziel aller seiner Unternehmungen war, erfüllte ihn ein glühender Haß gegen die Römer. Am Altare des höchsten Gottes hatte ihn einst, den neunjährigen Knaben, der Vater ewige Feindschaft dem römischen Namen schwören lassen.
Im Frühjahr 218 überstieg Hannibal mit einem Heere die Pyrenäen, zog längs der Meeresküste durch Gallien und erreichte nach einem verlustvollen Marsche über die Alpen die Landschaften Norditaliens. Nachdem er hier die Römer in zwei Treffen geschlagen, drang er in Mittelitalien ein und nahm seine Richtung aus Rom. Da eilte der Conful Flaminius herbei, um ihm eine Schlacht anzubieten. In einer Thalebene am trafime-ttifchert See (See von Perugia), an deren schmalem Eingänge Hannibal einen Teil seiner Truppen in den Hinterhalt gelegt, erwartete dieser den Feind. Kaum war Flaminius mit der Hauptmacht in die Ebene vorgerückt, als die Karthager von allen Seiten auf die überraschten Gegner losbrachen und fast ohne Kampf das ganze römische Heer vernichteten. 15000 Tote tagen auf dem Schlachtfelde, viele hatten ihr Grab in den Fluten des Sees gefunden, und die Überlebenden wurden zu Gefangenen gemacht.
In Rom verbreitete die Nachricht von der erlittenen Nie-
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hersage die größte Bestürzung, und täglich fürchtete man den Schreckensruf zu hören: „Hannibal vor den Thoren!" Doch der panische Feldherr ließ die Hauptstadt zur Seite liegen und zog nach dem Süden, um zunächst die Völker Unteritaliens zum Abfall zu bringen. Hierher folgte ihm an der Spitze eines neuaus-gehobenen Heeres der Diktator Fabius Maxunus, ohne sich indes in ein ernsteres Gefecht einzulassen und lediglich darauf bedacht, aus jeder ungünstigen Stellung des Feindes Vorteil zu ziehen. Einmal brachte er sogar feinen Gegner in eine schlimme Lage, indem er ihm durch Besetzung eines Engpasses den Weg verlegte. Hannibal wußte jedoch durch eine klug ersonnene List
der drohenden Gefahr zu entgehen. Er ließ in der Nacht 2000
Ochsen mit brennenden Reisigbündeln auf die Höhen treiben, und die Römer, in der Meinung, es fei auf einen Überfall abgesehen, zogen sich zurück. Als man in Rom von dem Gange der
Dinge Kunde erhielt, äußerte sich die Unzufriedenheit über die
vorsichtige Kriegführung des Fabius, den man nur den Zauderer (Cunctator) nannte, so laut, daß der Senat den Oberbefehl über die Hälfte der Truppen einem jungen, thatendurftigen Manne übertrug. Doch der alte, bedächtige Diktator sollte bald wieder zu Ehren kommen. Sein Mitfeldherr wurde in einen
Hinterhalt gelockt und wäre verloren gewesen, hätte ihm nicht
Fabius rechtzeitig Hilfe gebracht.
Zu Anfang des Jahres 216 rückten die beiden neugewählten Konsuln mit 90000 Mann nach Apulien, wo Hannibal bei Cannä Stellung genommen. Hier erlitten die Römer eine Niederlage, wie sie eine solche noch kaum erlebt. Durch glückliche Schwenkungen gelang es dem finnischen Feldherrn, die Gegner so einzuschließen, daß sie von ihren Waffen feinen hinlänglichen Gebrauch machen konnten und den Karthagern lediglich die Arbeit des Mordens übrig blieb. 70000 Römer fielen in dem entsetzlichen Gemetzel, 10000 wurden gefangen genommen, und nur einige versprengte Scharen vermochten sich zu retten. Fast keiner Familie fehlte die Totenklage, und damit sich die Erinnerung an das furchtbare Ereignis auf die spätesten Geschlechter forterbe, wurde der Schlachttag von Cannä als Buß- und Bettag im römischen Kalender schwarz gezeichnet.
Nie hat sich Rom größer gezeigt als in dieser Zeit der Not und der schwersten Prüfung. Neue Rüstungen wurden gemacht, alle Mannschaften vom 18. Jahre an unter die Waffen gerufen und selbst Sklaven und Verbrecher ins Heer eingereiht. Und der Erfolg solcher Anstrengungen blieb nicht ans. Marcellus gewann über den gefürchteten Gegner einen ersten glorreichen Sieg und eroberte dann nach zweijähriger Belagerung das abtrünnige und mit Karthago verbündete Syrakus. Auch in
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Cato, der jede seiner Reden mit den Worten schloß: „Übrigens bin ich der Meinung, daß Karthago zerstört werden muß." Ein Vorwand zum Kriege fand sich, als die Karthager ohne Roms Zustimmung gegen den räuberischen Numidierköuig zu den Waffen griffen. Vergebens boten die Puuier Unterwerfung an und lieferten sogar sämtliche Kriegsvorräte aus; die Römer verlangten, die Einwohner sollten unverzüglich die Stadt verlassen, denn Karthago müsse zerstört werden. Da bemächtigte sich der Gemüter des Volkes erst Wut und Verzweiflung, dann aber der einhellige Beschluß, lieber selbst mit dem Vaterlande unterzugehen, als die geliebte Heimat aufzugeben. Mit beispielloser Anstrengung rüstete man sich zum letzten Entscheidungskampfe. Die Tempel und öffentlichen Plätze wurden zu Werkstätten verwandelt, und Tag und Nacht arbeiteten die Schmiede und Zimmerer, um die verlorenen Waffen zu ersetzen. Man riß Gebäude ein, um Balken und Eisen zu bekommen, die Mauern füllte man mit Wurfmaschinen, Steinen und allerhand Geschossen, und die Frauen schnitten ihr Haar ab, um Stricke daraus zu flechten.
Zwei Jahre zog sich der Krieg hin, ohne daß die Römer einen Vorteil zu erringen vermochten. Da erhielt Seipio Amilian ns den Oberbefehl, und seiner Umsicht und Tapferkeit gelang es, eine Wendung der Dinge herbeizuführen. Er vernichtete die in der Nähe stehenden feindlichen Truppen und schloß dann die Stadt vollständig ein, so daß bald Hunger und Seuchen in derselben zu wüten begannen. Hierauf eroberte er in einem vieltägigen mörderischen Kampfe eine Straße nach der andern und zwang endlich auch die Besatzung auf der Burg zur Ergebung. Was von der Stadt nicht schon während der Erstürmung in Trümmer gesunken, wurde den Flammen preisgegeben, welche siebzehn Tage brauchten, um das Zerstörungswerk zu vollenden. Dann führte man zum Zeichen völliger Vertilgung den Pflug über die Stätte, wo Karthago gestanden, und sprach eine feierliche Verwünschung über alle aus, die es wieder aufbauen würden. So ffel einer der blühendsten Wohnplätze der Menschen trauriger Verödung anheim, und wo die fleißigen Phönizier mehr als ein halbes Jahrtausend geschafft und gehandelt hatten, weideten seit dem Jahre 146 römische Sklaven die Herden ihrer fernen Herren. Das neugewonnene Gebiet verwandelte der Senat in eine Provinz „Afrika", dem Sieger aber verlieh derselbe, wie einst dem Überwinder Hannibals, den Ehrennamen „Afrikanus."
j(4- pompqus und (Läsar.
In den sechziger Jahren des ersten Jahrhunderts war Cne-jus Pompe jus der angesehenste Mann in Rom. Er besaß
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Deutschlands Macht und Größe. Sem nächstes Augenmerk richtete er ans die Bekämpfung und Bewältigung der Magyaren, jenes den Hunnen so ähnlichen Reitervolkes, das feine Wohnsitze in Ungarn hatte und fast alljährlich verheerende Einfälle in die benachbarten Länber unternahm. Wieberholt schon waren auch die beutscheu Gaue vou den Milben Horben heimgesucht worben, als es Heinrich glückte, einen ihrer vornehmsten Anführer gefangen zu nehmen. Durch Freigebung besfelbeu erlangte er einen 9jährigen Waffenftillstanb, währenb welcher Zeit er inbes einen ansehnlichen Tribut entrichten mußte.
Die so gewonnene Ruhe benutzte Heinrich, um sein Volk geschickt zu machen, dem Feinde in nachdrücklicher Weise entgegen zu treten. Vor allem schuf er eine tüchtige Reiterei, welche die Deutschen bis bah in fast gar nicht auszuweisen hatten, und die boch zur Bekämpfung der Magyaren durchaus nötig war. Um diesen noch mehr Hinbernisse in den Weg zu legen, umgab er die wenigen vorhandenen Stübte mit Mauern und gründete neue. Unter bcn ersteren werben Merseburg und Nordhausen, unter den letzteren Quebliuburg und Goslar genannt. Da aber die Deutschen, namentlich die Sachsen, nur schwer zu bewegen
waren, in enge Orte sich einzuschließen, ließ Heinrich losen, und
jeder neunte Mann mußte in die Stadt ziehen. Bald fanden indes auch andere Gefallen an dem Leben der Bürger, zumal Diese mancherlei Begünstigungen erfuhren. Keiner von ihnen durfte leibeigen fein, alle größeren Versammlungen wurden in ihrer Mitte abgehalten, und Handel und Gewerbe schlugen hinter bcn schützenden Mauern ihren Sitz auf.
Um fein neugeschaffenes Heer zu prüfen, unternahm Heinrich mehrere Kriegszüge gegen die unruhigen slavischen Nachbarn. Er besiegte die Heveller und eroberte ihre Hauptstadt Bren-uabor (Brandenburg), er machte die Böhmen zinspflichtig, er erstürmte die Hauptstadt der Da lern in zier und erbaute in jenen Gegenden die feste Burg Meißen, er zog wider die Redarier in der Priegnitz zu Felde und überwand sie durch die blutige Schlacht bei Lenzen. Später trieb er auch die D änen bis hinter die Schlei zurück, errichtete die Burg Schleswig und
besetzte sie mit Deutschen.
Mittlerweile war der Waffenstillstand mit den Magyaren abgelaufen, und da ihnen Heinrich die Weiterzahlung des Tributs verweigerte, brachen sie in großen Scharen in das Reich ein. Sie verwüsteten Thüringen mit Feuer und Schwert, töteten die Männer und schleppten die Weiber und Kinder als Gefangene mit sich fort. Da rückte ihnen der König mit feinem Heere entgegen und brachte ihnen am 15. März 933 bei Riade in der Gegend von Merseburg eine völlige Niederlage bei. 3000 Feinde
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Im Frühjahre 1099 setzten die Kreuzfahrer ihren Marsch noch Palästina fort, und am Morgen des 6. Juni erblickten sie von den Höhen von Emmaus aus die Zinnen von Jerusalem. Am liebsten hätten sie wohl sofort die Stadt erstürmt, allein diese war stark befestigt und wurde von 60000 Mann verteidigt, während das Pilgerheer nur noch 20000 Streiter zählte. Eine vierwöchentliche Belagerung begann, und nicht gering waren die Beschwerden, welche die Wallbrüder durch die glühende Sonnenhitze und den Mangel an Wasser und Lebensmitteln zu erdulden hatten. Am 15. Juli endlich schritt man mit Hilfe der inzwischen fertiggestellten beweglichen Türme, Mauerbrecher und Wurfmaschinen zum Sturme. Die Ungläubigen wehrten sich wie Verzweifelte, aber die Christen ließen sich nicht aufhalten, und mit einem siegesfreudigen: „Gott will es!" setzten sie sich in den Besitz von Jerusalem. Den unglücklichen Einwohnern wurde ein schreckliches Los bereitet, und erst am dritten Tage hörte das jchonuugslose Morden auf, an dem allein Herzog Gottfried keinen Teil genommen.
Als die Ruhe und Ordnung zurückgekehrt war, traten die Fürsten zur Wahl eines Königs zusammen. Sie fiel auf Gottfried von Bouillon, der sie auch bereitwillig annahm, sich aber in frommer Demut nur „Beschützer des heiligen Grabes" nannte, weil er da nicht eine Königskrone tragen wollte, wo Christus unter einer Dornenkrone geblutet. Er sollte bald Gelegenheit haben, seiner neuen Würde Ehre zu machen. Ein zahlreiches ägyptisches Heer rückte heran, Gottfried aber zog ihm entgegen und schlug die Feinde trotz ihrer siebenfachen Überlegenheit bei Askalon in die Flucht. Leider war seine Regierung nicht von langer Dauer; er starb bereits im nächsten Jahre und wurde m der Auferstehungskirche feierlich beigesetzt. Sein Bruder Balduin, welcher ihm in der Herrschaft folgte, nahm den Titel „König von Jerusalem" an.
Außer dem hier geschilderten fanden noch sechs größere Kreuzzüge statt, an denen u. a. die deutschen Kaiser Konrad Iii, Friedrich Barbarossa und Friedrich Ii, der König Richard Löwenherz von England und die Könige Ludwig Vii und Ludwig der Heilige von Frankreich teilnahmen. Einmal verließen sogar viele Tausende von Kindern unter Führung eines französischen Hirtenknaben ihre Heimat, um sich nach Palästina einzuschiffen, das sie freilich nicht zu sehen bekamen. Eine große Zahl erlag schon in Italien dem Hunger und den Strapazen, von den übrigen fielen die meisten in die Hände der Seeräuber, und nur wenige kehrten tn ihr elterliches Haus zurück. Allmählich mdes erkaltete der Eifer für die Sache des heiligen Landes, und die dortigen christlichen Fürsten blieben faft ausschließlich ans
Schmelzer, Biographien uno Monographien. 5
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Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Jerusalem Jerusalem England Palästina Italien
dazu bei, den großen Bauernkrieg anzufachen, der im Jahre 1525 über Deutschland hereinbrach. In ganz Schwaben, Franken und Thüringen trat das Landvolk unter die Waffen, plünderte die Kirchen und Klöster, brannte die Burgen und Schlösser nieder und mißhandelte die Geistlichen und Edelleute. Als Luther, der anfangs zur Sühne gesprochen, von diesen Greuelthaten vernahm, forderte er alle Welt auf, die räuberischen und mörderischen Bauern wie „tolle Hunde" totzuschlagen. Den besser geordneten und kampfgeübteren Truppen der Fürsten und Herren vermochten denn auch die Rebellen trotz ihrer größeren Zahl nicht zu widerstehen; sie erlitten mehrere Niederlagen und verloren nun selbst die wenigen Freiheiten, die man ihnen bisher gelassen. Münzer hatte sich nach Mühlhausen in Thüringen begeben, von wo aus er mit seinen Scharen die Kirchen, Klöster und Edelhöfe zwischen Harz und Unstrut mit Raub und Verwüstung heimsuchte. Da wurde er von dem vereinigten sächsisch.hessischen Heere bei Franken hausen angegriffen und nach kurzem Kampfe besiegt und gefangen genommen, um hierauf nach Mühlhausen gebracht und dort nebst vielen anderen Aufständischen hingerichtet zu werden.
Zehn Jahre später setzten sich die Wiedertäufer unter Führung des Schneiders Johann Bockhold aus Leyden, gewöhnlich Johann von Leyden genannt, zu Münster in Westfalen fest. Ihr Anhang mehrte sich schnell, so daß es ihnen binnen kurzem gelang, alle Gewalt an sich zu reißen, die sie mit einer wahrhaft empörenden Willkür auszunutzen wußten. Die Kirchen und Klöster wurden geplündert, die Heiligtümer mit Füßen getreten, die Bilder und Statuen zerschlügen, alle gedruckten Bücher außer der Bibel auf offenem Markte verbrannt und sämtliche Gegner hilflos aus der Stadt getrieben. Dabei durchtobte die wütende Rotte, Männer und Fraueu, wie wahnsinnig die Straßen, unaufhörlich rufend: „Thut Buße und lasset euch (zum zweiten Male) taufen, sonst wird der Zorn Gottes über euch kommen!" Zuletzt erklärte Bockhold, Gott habe ihm befohlen, den „Stuhl Davids" wieder aufzurichten und von Münster, dem „neuen Zion" aus den ganzen Erdenkreis zu beherrschen. Darauf ließ er sich förmlich krönen, umgab sich mit einem glänzenden Hofstaat und ernannte einen gewissen Krechting zum Kanzler und den ehemaligen Ratsherrn Knipperdolling zum Scharfrichter. Zugleich wurden „Apostel" ausgesandt, welche die Bewohner der umliegenden Orte aufforderten, ihre Obrigkeit zu verjagen und sich dem Seepter des „Beherrschers von Israel" zu unterwerfen. Endlich setzten die Truppen des Bischofs von Münster diesem Unwesen durch Eroberung der Stadt ein Ziel. Johann von Leyden, Krechting und Knipperdolling wurden gefangen genommen, in eisernen
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Extrahierte Personennamen: Schneiders_Johann_Bockhold Johann Johann_von_Leyden Johann Knipperdolling Johann_von_Leyden Johann
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schwaben Mühlhausen Thüringen Mühlhausen Westfalen Gottes
Preußen in Hannover und Hessen entwickelt hatten, drangen sie auch in Sachsen bor, und schon nach einer Woche erfolgte ihr Einmarsch in Böhmen. In den glücklichen Gefechten bei Hühnerwasser, Münchengrätz und Gitschin trieben Prinz Friedrich Karl und General Herwart die Feinde vor sich her, während der Kronprinz bei Trantenan, Nachod und Skalitz kämpfte und siegte.
Der österreichische Oberfeldherr Benedek hatte sein Heer in der Nähe von Königgrätz zusammengezogen. Als König Wilhelm, der sich seit einigen Tagen bei der Armee befand, hiervon Gewißheit erhielt, traf er sofort Vorkehrungen zur Schlacht. In der ersten Morgenfrühe des 3. Juli 1866 setzten sich die Truppen des Prinzen Friedrich Karl langsam in Marsch, und gegen 8 Uhr begann der Kampf. Eine furchtbare Reihe von Feuerschlünden starrte den Preußen entgegen, und nur allmählich und unter herben Verlusten vermochten sie Boden zu gewinnen. Am heftigsten entbrannte der Streit um Sadowa und nach dessen Einnahme um den dahinter gelegenen Wald. So wurde es 2 Uhr, den braven Kriegern entschwanden nach den unerhörten Anstrengungen die Kräfte, und manches Auge blickte ängstlich nach Osten, von wo die zweite Armee kommen sollte. Endlich verbreitete sich die heißersehnte Kunde: der Kronprinz ist eingetroffen! Da durchzuckte es aller Herzen, Hunger, Durst und Müdigkeit waren vergessen, und mit frischem Mute ging man auf der ganzen Linie zum Angriff vor. Der Kronprinz nahm Chlnm, den Mittelpunkt der österreichischen Stellung, Herwart von Bittenfeld verdrängte die Sachsen nach hartem Kampfe aus Problus, und in kurzem wandte sich die gesamte feindliche Armee zur regellosen Flucht. Abends 8 Uhr hatten die Gegner mit Zurücklassung von 20000 Toten und Verwundeten, eben so vielen Gefangenen und einer Menge Fahnen und Geschützen das Schlachtfeld völlig geräumt.
Nun brach das siegreiche Heer nach Süden auf und zog durch Böhmen und Mähren auf Wien los, während ein Seitencorps die kleinen Karpathen überstieg und die Feinde bei Blumenau, in der Nähe von Preßlntrg, in die Enge trieb. Da erfolgte der Abschluß eines Waffenstillstandes und vier Wochen später, am 23. August, der Friede von Prag. Österreich mußte aus dem deutschen Bunde ausscheiden, sein Recht auf Schleswig-Holstein aufgeben und 60 Millionen Mark Kriegskosten bezahlen; Italien erhielt die Provinz Venelien, trotzdem es zu Lande und zu Wasser geschlagen worden war.
Den gleichen Erfolg hatte der Feldzug der Mainarmee unter Vogel von Falkenstein, später unter Mattteuf sel. Obwohl die Preußen den gegenüberstehenden süddeutschen Truppen
Schmelzer, Biographien und.monographien. H
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Karl Friedrich Karl Benedek König_Wilhelm Wilhelm Friedrich_Karl Friedrich Karl August Schmelzer
Extrahierte Ortsnamen: Hannover Hessen Sachsen Sachsen Wien Blumenau Prag Schleswig-Holstein Italien
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daß die Niederlage von Marathon den Grimm des Perserkönigs nur steigern würde. Die umfassendsten Rüstungen wurden gemacht, und als Darius starb, setzte sein Sohn Xerxes dieselben fort. Mit einem Heere von 1700000 Mann und einer Flotte von 1200 Kriegsschiffen gedachte er die Hellenen unter seine Herrschaft zu beugen und sie für ihren Trotz zu züchtigen. Damit die Flotte nicht das gefährliche Vorgebirge Athos zu umsegeln brauche, wurde die Landzunge durch einen 25 Meter breiten Kanal durchstochen, zum Übergange des Landheeres über den Hellespont aber ließ Xerxes zwei Schiffbrücken schlagen. Nachdem diese passiert waren — ein Zug, welcher ununterbrochen sieben Tage und sieben Nächte dauerte — hielt der Perserkönig eine große Musterung ab und rückte daun ohne Aufenthalt bis an den Engpaß von Thermopylä. Das spartanische Heldenhäuflein, das sich unter Leonidas dort aufgestellt hatte, wurde bis auf den letzten Mann vernichtet, und verheerend ergossen sich die Scharen der Asiaten über Hellas und wälzten sich auf Athen los. An einen nachhaltigen Widerstand dursten die Athener bei der feindlichen Übermacht nicht denken, und so blieb ihnen kein Ausweg, als dem Rate des Themistokles zu folgen und sich aus ihre Schiffe zu retten, die in der nahen Bucht von Salamis vor Anker lagen. Das Delphische Orakel schien diesen Entschluß gutzuheißen, denn es hatte auf eine Anfrage erklärt, die Athener würden nur hinter hölzernen Mauern sicher sein. Wenige Tage später drangen die Feinde in die verlassene Stadt ein und brannten sie bis auf den Grund nieder.
Jetzt langte auch die persische Flotte an und nahm der griechischen gegenüber Stellung. Die letztere zählte nahe an 380 Fahrzeuge, von denen die Athener allein 180 ausgerüstet hatten. Als aber die Hellenen die mehr als doppelt so große Menge der feindlichen Schiffe erblickten, entsank den meisten von ihnen der Mut, und sie forderten den Abzug. Da ersann Themistokles, um seine Landsleute zum Kampfe zu zwingen, eine List. Er schickte einen Boten an Terxes und ließ ihm sagen, die Hellenen seien uneinig, wenn er sie jetzt angriffe, würde er wenig Widerstand finden. Sofort gab der König Befehl, die Griechen einzuschließen, und so hatten diese keine Wahl, als sich zum Entscheidungskampfe zu bereiten. Es war am 20. September 480, als die denkwürdige Schlacht bei Salamis geschlagen wurde. Ein athenisches Schiff eröffnete den Streit, andere kamen ihm zu Hilfe und bald war das Gefecht allgemein. Anfänglich hielten die Reihen der Perser wacker stand, zumal Terxes von einer vorspringenden Felsenhöhe dem Kampfe zuschaute. Da sich jedoch die Überzahl ihrer Fahrzeuge in der engen Bucht nicht recht entfalten konnte, gerieten sie in Unordnung, und die Schlacht endete
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Extrahierte Personennamen: Darius Darius Xerxes Xerxes Leonidas
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welcher die Jnselstadt vom festen Lande trennte, mit unsäglicher Mühe einen Damm aufführen und alle Mittel der Belagerungskunst in Anwendung bringen. Doch die Eingeschlossenen leisteten verzweifelten Widerstand, und erst nach siebenmonatlichen Anstrengungen, im Jahre 332, gelang es den Maceboniern, die Mauern zu erstürmen. Furchtbar wüteten die über die lange Gegenwehr erbitterten Sieger und füllten Straßen und Plätze mit Blut und Leichen. Mehr als 8000 Bürger fielen im Kampfe, 2000 wurden ans Kreuz geschlagen, und wer dem grausigen Morden entging, mußte sein Leben in ewiger Knechtschaft vertrauern. Hierauf eilte Alexander über Jerusalem, wo er Je-hovah ein feierliches Opfer darbrachte, nach Ägypten, das er ohne Schwertstreich in Besitz nahm. Als bleibendes Denkmal seiner Anwesenheit aber legte er an der westlichen Nilmünbnng den Grund zu der Stadt Alexandria, die in kurzer Zeit der Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Morgen- und Abendland wurde. Von Ägypten aus unternahm der König auch einen Zug nach der Oase Ammonium (Siwah), wo sich ein berühmtes Orakel befand, dessen Priester ihn als den Sohn der Götter begrüßten.
Zu Beginn des Jahres 331 brach Alexander mit seinem durch frische Trnppen verstärkten Heere auf, um die Eroberung des Perserreiches zu vollenden. Jenseit des Tigris, zwischen Gaugamela und Arbela, stieß er auf die neugesammelten Streitkräfte des Darius Kodomannus. Da die Perser weit zahlreicher als die Macedonier waren, machte Parmenio den Vorschlag, die Feinde während der Nacht zu überfallen. Doch der junge Held erwiderte stolz: „Es ziemt dem Alexander nicht, den Sieg zu stehlen." Und mit solcher Ruhe ging er der Entscheidung entgegen, daß er bis tief in den Morgen hinein fest schlief. Dann eröffnete er selbst an der Spitze seiner Ritterschaft den Kampf, um die Gegner abermals nach kurzem Widerstände zu schlagen und völlig zu zersprengen. Verzweiflungsvoll wandte sich Darius inmitten der lärmenden Unordnung zur Flucht, feine Schätze, feinen Wagen, fein Feldgerät und feinen Schild zurücklassend. Alexander aber zog mit seinem sieggekrönten Heere vor die alten Städte Babylon, Susa und Perfepolis, die sich samt ihren kolossalen Reichtümern den Hänbert des Königs überlieferten. In Persepolis erbeutete man so viel Golb und Silber und eine solche Menge von Prachtgeweben und Kostbarkeiten, daß 10000 Paar Maultiere und 3000 Kamele nötig gewesen sein sollen, um all das Gewonnene fortzuschaffen. Nachbem Alexanber die letztgenannte Stadt zur Vergeltung für die Rieberbrennung Athens den Flammen übergeben, eilte er weiter nach Osten, wo der Statthalter Bessus den unglücklichen Darius der Herrscherwürbe ent-
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