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1. Das Mittelalter - S. 69

1889 - Gotha : Perthes
69 weltliche Macht verlor das Papsttum damals gnzlich; in Rom herrschte mit festem Arm von 932 954 Alberich unter dem Namen eines princeps et omnium omanorum Senator; die Ppste neben ihm waren seine Ge-schpfe; der Erbe seiner Herrschaft war sein Sohn Dctavian, der 955 als Johann Xii.1) auch die ppstliche Wrde bernahm. Unfhig sich zu behaupten, rief derselbe 960 Otto den Groen zu Hilfe und krnte ihn 962 zum Kaiser, das rmische Imperium abermals erneuernd. 3. Ostsranken (Deutschland). A. Seine Wnmacht und Zerrissenheit. Arnulf. (887-899.) In Ostfranken erkannten die Groen den kriegstchtigen Arnulf als König an, der dann auch durch den entscheidenden Sieg bei Lwen a. d. Dijle2) [deile] Deutschland von den Einfllen der Normannen befreite (891); weniger glcklich war er gegen die sdstl. Feinde des ostfrnkischen Reiches, die Mhren. Schon drngte indes ein neuer, furchtbarer Feind heran, dem bald auch die Mhren erlagen, die Magyaren [ma'djaren], von dem Abendlande Ungarn 3) genannt, ein nomadisierender finnischer Volksstamm; in den zwischen Donau und Karpaten gelegenen, damals ziemlich herrenlosen Ebenen hatten sie sich festgesetzt ^) und unternahmen seit Ende des 9. Jahrh. von der neuen Heimat ans ihre furchtbaren Plnderungszge nach Westen. Mehr als je that unter diesen Umstnden ein krftiger Mann dem ostfrnkischen Reiche not; statt dessen folgte nach Arnulfs Tode (f 899) sein unmndiger Sohn Ludwig, dem die Groen schon bei Lebzeiten des Vaters gehuldigt hatten. Ludwig das Kind. (900911.) Arnulf hatte die bermtigen Groen nur mit Mhe im Gehorsam erhalten ; unter der nun eintretenden Vormundschaftsregierung brach bei der Schwche der kniglichen Gewalt berall innere Zwietracht aus, während zugleich die Ungarn die Lande heimsuchten und ihre Herrschaft westl. bis zur Enns ausdehnten. Unter dem Drange dieser Not schlssen sich die ein-zelnen deutschen Stmme, deren Verschiedenheit durch Belassung ihres Rechts aufrecht erhalten und bei Bildung der Heere und Teilungen anerkannt worden war, hervorragenden Mnnern an, die sich ihnen als Fhrer darboten. So erneuerte sich das Stammesherzogtum, das unter der frnkischen Herrschaft berall aufgelst worden war. In Sachsen bte Otto der Erlauchte die hchste Gewalt, in Baiern Arnulf; in Alamannicn (Schwaben) stritten zunchst mehrere Geschlechter um die Herrschaft, ohne da eines dauernd die Macht erlangte. Der frnkische Stamm fhlte sich nicht mehr als ein einheitliches Ganze; in den stlichen Gebieten am Main, die den Namen Franken festhielten, 1) Von ihm an ward die nderung des Familiennamens bei den Ppsten zur Regel. 2) einer der Flsse, welche die Rpel bilden, r. Nebensl. der Scheide. 3) entstanden aus d. Namen der Ugrer, mit dem die Slaven die Magy. bezeichnen. 4) Unter König Arpad [a tpd] besetzten d. Magy. im 9. Jahrh. d. nordwestl. Gestade des schw. Meeres; seit d, Mitte des Jahrh. erschienen einzelne Reiterscharen im Donaulande.

2. Das Mittelalter - S. 70

1889 - Gotha : Perthes
bettigten die Babenberger ^) und Konradiner einander in der sogen. Babenberger Fehde; begnstigt von König Ludwig gewannen die Konradiner die Macht; in den westl. frankischen Gebieten an der Mosel u. Maas, Lothringen, ri Reginar die hchste Gewalt an sich, sagte sich aber zugleich von dem I deutschen Reiche tos undsm^sich an das westfrukif che Reich an. Allein Frieslan^und Thringen (fbl. von der Unftrut, zwischen Werra und Saale) haben die herzogliche Gewalt nicht ausgebildet. Die Grenzen der 5 deutschen Herzogtmer: 1) Sachsens stl. Grenze (vgl. Karte S. 54) gegen die Wenden bildete Elbe und Saale bis zur Mndung der Unftrut3); die fbl. Grenze gegen Thringen und Franken lief zunchst an der und. Unftrut entlang, wich an den Harz zurck und ging dann fdwestl. bis zur und. Werra und der Mnben (am Zusammenflu v. Werra u. Fulba) bis in die Gegenb der ob. Sieg; die westl. Grenze gegen Lothringen und Friesland zog sich unweit des Rheins der die und. Ruhr und Lippe fast bis zur Jjssel, dann norbstl. nach der Ems zu, berschritt biefe in ihrem und. Laufe und berhrte am Ausflu der Wefer die Nordfee; die nrbl. Grenze gegen die Dnen bitbete die Eiber. der die Bischofssitze vgl. S. 55. 2) Baiern wrbe im O. durch die Enns gegen Ungarn, im W. durch den Lech gegen Schwaben, im S. durch die Alpen begrenzt; nrbl. von der Donau lag der Norbgau (zwisch. b. frnk. Jura u. b. Bhmer Wctlbe). der die Bischofssitze vgl. S. 39. 3) Alaman tuen ober Schwaben wrbe im O> gegen Baiern vom Lech, im S. von bcn Alpen begrenzt; die Grenze gegen Burgunb 4) lief an der Aare hin und wandte sich dann durch den (Schweizer) Jura nach dem Wasgau, der in feiner ganzen Lnge das Elsa von Lothringen schieb. Am Rhein trennten die Lauter und Murg Schwaben von Franken; die nrbl. Grenze lief stl. bis zum (fchwb.) Iura, wo die Wrnitz zur Donau hinburch-biicht Bischofssitze waren Straburg, Augsburg, Konstanz (am l. Rheinufer zwisch. Bobensee u. Untersee), Basel und Chur. 4) Lothringens westl. Grenze gegen Frankreich warb von der Scheibe gebilbet, ging von deren ob. Laufe am Sdrande der Ardennen entlang bis zur Maas und begleitete sie aufwrts, die Argonnett einschlieet^, bis zur Quelle, wo sie auf das Knigreich Burgunb stie, das bis zum Wasgau das fbl. Grenzlanb war. Im O. lief die Grenze am Wasgau entlang, dann in eittem westl. Bogen nach dem Mittelthciit, den sie etwas nrbl. von Bingen (am Einflu der Nahe) erreichte, und berschritt benfelbcn zwischen Koblenz und Bonn; ein schmaler Strich lag auf der r. Seite des Rheins6). 1) Babenberger nach b. Burg Babenberg gen, die spter der Stadt Bamberg den Namen gegeben hat, Konrabiner nach dem im Geschlechte blich. Namen Konrab. 2) Der thring. Stamm trat in nhere Verbindung mit Sachsen; eine wirkl. Vereinigung mit bemselben hat inbes nicht stattgesnnben; im Ans. des 12. Jahrh. ist Thringen (als Lanbgrafsch.) triebet selbstnbiger hervorgetreten. 3) Die Grenze des norbalbingischen Landes gegen die stl. Wenben lies fbl. vom Kieler Busen zur Elbe. 4) Die burgunb. Könige haben ihre Herrschaft der alamaun. Gebiet ausgebest; Ans. des 10. Jahrh. gehrte ihnen Zrich; ebenso war Basel lange Zeit burgunb. und warb erst unter Heinrich Ii. fr Deutschland zurckgewonnen. 5) Die Gebiete nrbl. vom und. Rhein gegen Frielanb stauben nicht mehr im 95er banbe mit Lothringen.

3. Das Mittelalter - S. 51

1889 - Gotha : Perthes
51 und bei den germanischen Stmmen herrschten selbstndige Herzoge. Auch in dem austrasischen Gebiete zwischen Maas und Rhein begrndete Pippin ein selbstndiges Herzogtum. Von den Gegnern des neustrischen Hausmeiers (Berthar) zu Hilfe gerufen, gewann derselbe 687 die Schlacht bei Testri (unweit d. ob. Somme) und dann unter dem Titel eines maiordomus auch die Herrschaft in Neustrien (688) 1). Mit kluger Migung uerlich sich dem merovingischen Knigtum unter-ordnend, ging Pippin nun daran, dem Reiche die ehemalige Kraft und Einheit zurckzugeben. Den Herzog von Aquitanien und die Herzge der germanischen Stmme vermochte er indes nicht wieder zu unterwerfen; dagegen bahnte er die Unterjochung der Friesen an, die von ihren alten Sitzen zwischen Rhein und Ems aus an der Kste sdwestl. bis zur Schelde, nordstl. bis zur Weser sich ausgebreitet hatten. Mit Kraft und Glck ist sein Sohn Karl in die Stellung des Vaters und in die von ihm vorgezeichnete Politik eingetreten. Pippin, f 714 _ Karl Martell, f 741_ Karlmann (747 Mnch). Pippin d. Kleine, f 768, Gem.: Bertrada (Bertha) Karl d. Groe, f 814. Karlmann, f 771. C Aufschwung des Weiches unter den Mppiniden. Nach Pippins Tode bernahm zunchst seine Wilwe Plektrudis fr ihren unmndigen Enkel (Theudoald) die Regierung und hielt Karl, den Sohn Pippins aus einer Nebenehe, zu Kln in strengem Gewahrsam. 715 enfloh derselbe aus dem Gefngnis und erkmpfte sich in den nchsten Jahren die Herrschaft. Karl Martell 2> Nachdem Karl die abgefallenen germanischen Stmme wieder in Abhngigkeit gebracht hatte, wandte er sich gegen die Araber, welche die Pyre-nen berstiegen und den Herzog von Aquitanien geschlagen hatten; er gewann der sie in den weiten Ebenen zwischen Tours und Poitiers einen entscheidenden Sieg (733). Durch das groe Verdienst, dem weiteren Vor-dringen des Islam in Europa ein Ziel gesetzt zu haben, erwarb er sich den Dank der Christenheit und seinem Geschlechte ein Anrecht auf den Thron der Merovinger. An den glcklichen Vorkmpfer der Christenheit wandte sich in dessen letzten Jahren der von den Langobarden bedrngte Bischof von Rom um Hilfe; Karl zgerte mit derselben, weil er in freundschaftlichen Beziehungen zu dem Langobardenknige stand; der fr die Menschheit so folgenreiche Bund der frnkischen Herrscher und der rmischen Kirche vollzog sich erst unter seinem Sohne Pippin. Als Karl starb (-f- 741), war das Frankenreich (bis auf Aquitanien, das erst sein Sohn Pippin unterwarf), in seinem vollen Umfange her-gestellt und die Kraft der Friesen gebrochen; als kirchlichen Mittelpunkt hat er fr dieselben das Bistum Utrecht (am Rhein, wo er die Vecht nach der Zuidersee entsendet), begrndet. 1) Pippin herrschte also als Herzog von Anstrasien (dux) und Hausmeier des brigen Frankenreichs (et princeps Francorum). 2) Der Beiname Martellus (Hammer) findet f. erst im 9. Zahrh.

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 151

1890 - Gotha : Perthes
151 weinend die harte Antwort der Römer heim. Wut ergriff das so schändlich betrogene Volk, alle wollten lieber sterben und unter den Trümmern der Vaterstadt sich begraben lassen, als aus Befehl der Römer die Hand an deren Zerstörung legen. Man schloß die Thore und marterte im ersten Zornausbruche alle Römer und Italiker zu Tode, deren man in der Stadt habhaft wurde. Dies hatten die römischen Konsuln nicht erwartet, auch mochten sie wohl das Ungerechte ihrer Forderung suhlen, daher thaten sie wenig gegen die Stadt, welche sie vielleicht mit leichter Mühe hätten nehmen können. Sie blieben im Lager, ohne etwas zu unternehmen, denn sie erwarteten, daß in kurzer Zeit die reifliche Überlegung der Sachlage unter den Bürgern über den Zornansbruch des Unwillens Raum gewinnen werde. Doch anders dachten die Karthager. Tag und Nacht ward gearbeitet, um die Mauern auszubessern, Waffen und Maschinen anzufertigen, indem man Häuser niederriß, damit man Balken zu deu Kriegsmaschinen und Nägel zu Pfeilspitzen erhalte. Frauen gaben ihre Geschmeide und ihr Haar her, damit man darans Pfeilspitzen und Bogensehnen mache, die Sklaven wurden frei gegeben, die Mauern besetzt und der Krieg erklärt. Jetzt erst unternahmen die Konsuln einen Sturm gegen die Stadt, welcher aber mißglückte, weil sie die vorteilhafte Lage der Stadt unterschätzten. Diese lag nämlich auf einer Landzunge und war von einer dreifachen Mauer umgeben, die eine Stunde weit sich erstreckte, 45 Fuß Höhe und 25 Fuß Dicke hatte und nur an der Seeseite niedriger war. Die Römer stürmten beide Seiten, wurden aber zurückgeschlagen. Die Umgegend verteidigte Hasdrubal mit 20 000 Flüchtlingen, plünderte sie aus, um die Stadt mit Lebensmitteln zu versorgen und dieselben aber zugleich den Römern zu entziehen, und außerdem führte er einen Raubkrieg gegen Masinissa. Zu ihm gesellte

5. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 21

1904 - Gotha : Perthes
2. Ueriobe. Die Bildung des deutschen Kaiserreichs. Unter den fortwhrenden Angriffen uerer Feinde kam das deutsche Knigreich anfangs nicht zu rechter Kraft und lste sich infolge innerer Schwche in fnf fast selbstndige Herzogtmer auf. Endlich begann König Heinrich I. unter Anerkennung des Herzogtums eine Neugrndung des Reichs, ja Otto I. erhob Deutschland durch Siege nach auen und Pflege geistigen und kirchlichen Lebens zur er st en M a ch t des Abendlandes. Er wurde der Grnder des deutschen Kaiserreichs (des sogen, rmischen Reichs deutscher Nation). __ I. Die Schwche des deutschen Knigreichs. Zahlreiche Feinde bedrohten die deutschen Grenzen, im Norden die Normannen (Nordgermanen) *), im Osten die slawischen Wenden (stlich von Elbe und Saale) und die Tschechen (in Bhmen und Mhren). Mit Kraft schtzte Ludwig der Deutsche (843876) das Reich; aber nach seinem Tode geriet es in immer grere Schwche, zumal da es unter die drei Shne Lud-wigs geteilt war. Endlich vereinigte es Kart Iii. wieder (882). Dieser vermochte es aber nicht gegen die ueren Feinde zu schtzen und wurde zuletzt von seinem Neffen Arnulf zur Niederlegung der Herrschaft gezwungen (887). Der kriegstchtige Arnutf (887899) befreite durch den entscheiden-den Sieg bei Lwen (stl. von der unteren Schelde) Deutschland von den Normannen 2). Schon drngte freilich ein neuer, furchtbarer Feind heran, die Magyaren (madjaren), von dem Abendlande Ungarn genannt, ein nomadi-sierender finnischer Volksstamm, der sich in den zwischen Donau und Kar-paten gelegenen Ebenen festsetzte und seit Ende des 9. Jahrhunderts von da aus seine Plnderungszge nach Westen unternahm. An Stelle des kraftvollen Arnulf (f 899) folgte sein unmndiger Sohn, Ludwig das Kind (900911). Unter einer schwachen Vormundschafts-regierung brach berall innere Zwietracht aus, während die Ungarn die Lande heimsuchten und ihre Herrschaft westlich bis zur Enns ausdehnten. Unter dem Drange dieser Not schlssen sich die einzelnen deutschen Stmme hervor-ragenden Fhrern (Herzgen) an. Der frnkische Stamm fhlte sich nicht mehr als ein einheitliches Ganze; die stlichen Gebiete am Main behielten den frnkischen Namen (Herzogtum Franken), die westlichen Gebiete an der Mosel und Maas aber, die einst König Lothar gehrt hatten, bildeten das Herzogtum 1) Die Normannen sind die Skandinavier (Norweger und Schweden) und die Dnen. 2) In Frankreich begrndeten die Normannen 911 an der unteren Seine ein erb-liches Herzogtum, die Normandie.

6. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. VII

1904 - Gotha : Perthes
Vii 778 Arabisch-spanischer Krieg (Roland). Ausdehnung des Reiches sdlich bis zum Ebro (spanische Mark). Aufstand der Sachsen unter Widukind; Strafgericht bei Verden; Feldschlachten bei Detmold und an der jpase. 785 Widukind tritt zum Christentum der. Schsische Bistmer: Osua-brck, Mnster, Paderborn, Minden (links von der Weser); Bremen, Verden, Hildesheim, Halberstadt (rechts von der Weser). Ausd eh-nung des Reiches nrdlich (gegen die Dnen) bis zur Eider (dnische Mark zwischen Eider und Schlei), stlich (gegen die Wenden) bis zur Elbe und Saale. 788 Auflsung des bairischen Herzogtums; Tassilo wird Mnch. Vernichtung der Awaren. 800 Weihtt. Krnung Karls zum Kaiser in St. Peter (auf dem mons Vaticanus) durch Leo Iii. Das Kaisertum bezeichnet die Welt-macht, die der frnkische König gewonnen hat. Einteilung des Reiches in Grafschaften (an den Grenzen Mark-graffchaften) und in Bistmer (mehrere Bistmer stehen unter einem Erzbischose). Grafen wie Bischfe wirken gleichmig mit bei der Gesetzgebung in den Reichsversammlungen (Kapitularien) und bei der Aufsicht der die Staatsordnung (missi dominici, Knigsboten). Wissenschaftliche Ausbildung durch Alkuin (und Paulus Diakonus). Aus der Hofschule gehen hervor Einhard, der Karls Leben beschrieben hat, und Angilbert. Sammlung der deut-scheu Heldenlieder. Karls Hof (Pfalz) in Aachen. 814-840 Ludwig der Fromme. Wegen der Begnstigung ihres Stiefbruders, Karls des Kahlen, em-pren sich die Shne erster Ehe, Lothar und Ludwig. 833 Gefangennahme Ludwigs durch Lothar und Ludwig auf dem Rot-felde bei Kolmar. 843 Teilung des Reiches durch den Vertrag von Verdun. Der romanische Westen kommt an Karl, König von Westfranken (Frankreich), der deutsche Osten an Ludwig, König von Ostfranken (Deutschland). Auerdem bilden sich noch zwei Knig-reiche, Burgund und Italien. Smtliche deutsche Stmme sind zum ersten Male in einem selbstndigen Ganzen (Knig-reiche) vereinigt. 2. Periode: Z)ie Witdung des deutschen Kaiserreiches. I. Die Schwche des deutschen Knigreiches. uere Feinde bedrngen das Reich, im Norden die Nordgermanen (Normannen), im Osten die Slawen (Wenden und Tschechen). 843-876 Ludwig der Deutsche. 882-887 Karl Iii. 887-899 Arnulf. Sieg bei Lwen der die Normannen (891). 900-911 Ludwig das Kind. Einflle der Ungarn. Ausbildung der fnf Stammesherzogtmer; Sachsen(N-), Schwaben und Baiern(S.), Franken (Mitteldeutschland am Main) und Lothringen (W.).

7. Dr. K. von Spruner's historisch-geographischer Schul-Atlas - S. uncounted

1874 - Gotha : Perthes
und Südfrankreich 711 jener der Westgothen ein Ende. Letztere wurden auf den nördlichen schmalen Küstensaum beschränkt. Die östlichen Frisen und Sachsen erhielten sich unter ihren Stammesfürsten völlig unabhängig. Das ganze Tiefland von Ost-Europa hatten, bis hinaus an die Elbe und Saale, nach dem Abzüge der deutschen slavische Völker besetzt^ deren südliche Stämme bald nach 568, in welchem Jahre die türkischen Avaren die verlassenen Sitze der Langobarden in Pannonien besetzten, unter das Joch dieses Volkes geriethen. Ein Carton zeigt die grösste Ausdehnung der Merovinger-Herrschaft auch über Ober-Italien in der Zeit zwischen Besiegung der Ostgothen und Einwanderung der Langobarden, dann die Theilungen im Inneren des Reiches selbst. Nr. Iii. Mittel-Europa in den Zeiten der Oarolinger, 752—911. Das Uebergewicht der Frankenherrscher in Europa ist entschieden, seit mit Pipin 752 die Königskrone im Stamme der Carolinger erblich geworden. Carl, der grösste aus ihnen, erwirbt die Kaiserkrone zu Rom, und das alte Reich der Cäsaren ist, wenn auch in anderen Gränzen, wieder hergestellt. Seine Eroberungen haben das Sachsenland, die demselben östlich liegenden Slavengebiete, das Reich der Langobarden, Pannonien bis zur Theiss, die croatischen Küstenlande und Spanien bis zum Ebro nebst den Balearen und Sardinien dem Frankenreiche vereint, wovon jedoch nach der 843 zu Verdun geschehenen Theilung wieder Vieles verloren ging oder in geringeres Ab-hängigkeitsverhältniss gerieth. Jene Theilung, nach welcher das Blatt illu-minirt, blieb massgebend bis auf den heutigen Tag. Sie schied das Reich der Deutschen und jenes der Franzosen. Das zwischenliegende Gebiet Lothar’s fiel dem bei weitem grössten Theile nach in kurzer Zeit gleichfalls dem deutschen Reiche zu. — Das grossmährische Reich, über Böhmen, Mähren, das heutige Nord-Ungarn und das südliche Galizien verbreitet, hatte unter den späteren Carolingern eine nur kurze Dauer. — Im Südosten waren noch die Araber Herren über den grössten Theil Spaniens, die Magyaren hatten das alte Pannonien und das Land bis nahe herauf an die Enns erobert. Britannien war unter die Herrschaft der Angelsachsen, bis auf Wales, in ein Reich vereinigt worden, auf der Schwesterinsel Irland behauptete über die anderen Könige jener von Meath in dem sagenhaften Teamor oder Tamora die Oberherrlichkeit. Dänische Eroberer besassen gleichfalls auf beiden Inseln eine vorübergehende Herrschaft. Nr. Iy. Mittel-Europa zur Zeit der sächsischen und fränkischen Kaiser, 911—1137. Die grossen Stammherzogthümer in Deutschland treten deutlich hervor. Die ganze Ostgränze vom baltischen Meere bis zur Adria ist durch die wichtigen, zu jenen Gebieten zählenden Marken geschützt, die sich

8. Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit - S. 4

1880 - Gotha : Perthes
Toäbeismkuiöeb Zïï Sprüier-Menke Haid-Atlas: Mittelalter Tod Ieïï1re Zeit Im westlichen Europa stand das fränkische Reich auf seinem Höhepunkte. Wenn von demselben gesagt, wird, es habe bis an die Weichsel gereicht, so ist darunter die obere Weichsel zu verstehen, wo deutscher Einfluss viel älter ist als in Pommerellen (s. das folgende Blatt). Im Norden Europa’» ist Britannien seinem grösseren Theile nach angelsächsisch geworden. Die Dänen sind im Besitz von Jütland und Schonen (nicht von Blekingen, wie aus einer gleichzeitigen Quelle hervorgeht). Bur gen da- land (Bornholm) hatte einen besonderen König. Die Raub- züge der Normannen beginnen. Ihre ersten Landungen sind auf der Karte angegeben. Zum ersten Mal erscheint Island, und zwar unter dem eiassischen Namen Thule (Dicuil 7, 2, 6). Fossaturo ist ein in Einhard’s Annalen gebrauchter Name für Abbäsija. In Bezug auf die Schreibung der arabischen Namen auf dieser Karte, sowie auf den später folgenden, bin ich Herrn Hofrath Pertsch in Gotha für seine bereitwilligst mir ertheilten Aufklärungen dankbarst verpflichtet. (4) Europa Nr. Iv. Europa zur Zeit der Herstel- lung des abendländischen Kaiserthums durch Otto I. (96*2). Von Th. Menke. Kaum anderthalb hundert Jahre waren nöthig ge- wesen, um Europa eine, im Vergleich zu dem vorangehen- den Heber sichtsblatte (Nr. 3), so bedeutend veränderte Gestalt zu. geben. Beginnen wir bei dem Westen. Das Königreich Leon, der Haupt,theil des den Nachkommen der Gothen gebliebenen christlichen Gebietes, ist südlich gegen die Länder der Mauren hin bis an den Duero erweitert. Das Gebiet der Vasconen, in seinen flacheren Gegen- den unter Karl dem Grossen vorübergehend den Franken unterworfen, ward bald unabhängig, und im Anfänge des X. Jahrhunderts erscheint bereits Sancho /. als König von Pampeluna. Der grösste und schönste südliche Theil der Halbinsel war noch in den Händen der Omai.jaden, die beim Ver- falle des Frankenreichs die Balearen gewonnen hatten und sich seit 929 Khalifen nannten. Fraxinetura in Burgund war eine Niederlassung spanischer Mauren. In Frankreich, dem einen Haupttheil des durch den Vertrag zu Verdun 843 getrennten grossen Frankenreichs, herrschte noch die Familie der Karolinger. Das eigentliche Gebiet dieser Könige war aber gegenüber den mächtigen Lehnsträgern, den Herzogen von Aquitanien, Vasconien und Burgund, den Grafen von Toiosa, Champagne und Flandern, den normannischen und bretagni» sehen Herzogen, nur sehr unbedeutend. Das Königreich Burgund, gleichfalls aus dem fränkischen Reiche hervorgegangen, hatte 910 den Matis- oonsis und um 928 Uceticus, Vivarieusis und den westlich von der Rhone gelegenen Theil von Lugdunensis an Frank- reich verloren und 922 den Argowe (darin Basel) von Deutschland abgetreten erhalten. Aus der Östlichen Hälfte des grossen Frankenreichs, mit welcher 925 auch Lothringen*) dauernd vereinigt wurde, war das deutsche Reich entstanden, das seine Herrschaft bereits weit in Sclavanien hinein erstreckte. Selbst ein Tlieii von Polen war ihm tributär. Der böhmische *) Zu Lothringen gehörte auch der Gau Castrensis, was bisher, auch von mir hei der Bearbeitung von Nr. 31 (Deutschland I), über- sehen ist. Die östliche Diöcesengrenze von Körnens» war also nicht die Grense zwischen Lothringen und Frankreich. Gauörter des üastrensis finde ich nur in drei Urkunden und in einer Stelie bei Flodoard (auch hei Eicher). Ausserdem sind Sedcns, Bveveliacus, Amblicimons, Rcmeliacus, ltovericurt» und einige andere auf Nr. 31 (Deutschland I) gelegentlich nachzutragcnde Oorter in dieser Periode nachweislich lothringisch. Herzog war dem deutschen Könige leheuspflichtig, und unter ihm stand seit 955 Mähren, und zwar in den Grenzen, die die in einem Transsumpt erhaltene Stiftungsurkunde des Bisfhums Prag angiebt. Selbst die Chrobaten an der oberen Weichsel erkannten die Oberhoheit des deutschen Königs an. Die Magyaren, seit dem Ende des Ix. Jahr- hunderts in Pannonien ansässig, waren 955 auf dem Lech- felde bezwungen, und die Mark Ostarrichi, bisher ein Tum- melplatz magyarischer Streifzüge, gelangte alimälig wieder in deutschen Besitz. Endlich war auch das Königreich Italien dem deutschen Reiche gewonnen und die römische Kaiserkrone auf Otto’s I. Haupt gesetzt, Im Süden der Halbinsel bestanden noch die langobardischen Fürstenthümer Capua, Beneventum und Sale-rnum und die o s t - römischen Themen Longobardia und Calabria. Sicilien war im Besitze der Fätimiden. England war seit 827 ein einziges Königreich im Stamme des westsäohsischen Hauses. Von der nördlichen Hälfte der Insel, dem nunmehr vereinigten Königreiche Schottland, dem 946 Cumbraiand vom englischen Könige Eadmund abgetreten war, hat die Geschichte uns für diese Zeit kaum mehr als eine Reihe von ungewissen Königs- namen auf bewahrt, in Irland vorwilderte das Volk, das sich nach einheimischen Sagen und mehreren Angaben der ältesten Hagiographen einst nicht unbedeutender Bildung erfreute und unter dem zuerst das Licht des Evangeliums in diesen nördlichen Gegenden geleuchtet hatte, durch die unausgesetzten inneren Kämpfe und die Angriffe der ost- mannisehen Seeräuber immer mehr. Die vielen kleinen Striche in Norwegen waren durch die Siege des Königs Harald Schönhaar, der von 863 bis 933 regierte und seine Residenz zu Lade gründete, ver- einigt worden. Viele von den der Freiheit gewohnten Nor- mannen entflohen aber seiner Botmässigkeit und bevölker- ten das von den Fär-Öer aus entdeckte Island, zuerst Snaeland genannt. Die Angaben über Schwedens innere Geschichte sind um diese Zeit noch sehr unsicher. Von Dänemark war schon mehr Kunde im angren- zenden Deutschland verbreitet. Dort waren bereits in der ersten Hälfte des Ix. Jahrhunderts die Kirchen zu Schles- wig, ßipen und Aarhus gegründet worden, die Könige des Festlands, besonders von Jütland, waren dem Inselkönige auf Seeland um 870 unterworfen; von Kaiser Heinrich I. ward 931 die Mark Schleswig gegründet, und Otto der Grosse war, gereizt durch die steten Angriffe des dänischen Königs Gorm dos Alten, siegreich bis an den nach ihm be- nannten öttensund vorgedrungen. Das Dauewirk blieb Grenze des Reichs, zu dem auch die zwischen 935 und 960 an der poramerschen Küste gegründete Seeräuberrepublik J o m s b u r g gehörte. Die übrigen nordischen Völker, Finnen, Ostsee - slawen und Letten, hatten sich, einzelne Augriffe an den Grenzen abgerechnet, grossentheils unabhängig erhalten. Eine um so grössere Veränderung aber war bei den Binnenslawen und den ihnen benachbarten finnisohen Stäm- men in dem grossen Flachlande an der oberen Wolga, dem Don, Dniepr und der Dwina vorgegangen. Um 862 hatten die in der Gegend des uralten Nowgorod wohnenden Slawen und Finnen sich, von norwegischen Räubern bedrängt, Herrscher aus dem gleichfalls germanischen Volke der Ross erbeten, welche zuerst alles Land von Pskow bis an den Bjelo sero (den weissen See) unter ihre Herrschaft vereinten. Um 863 rissen sic von dem geschwächten Reiche j der einst so gefürchteten Chazaren einen grossen Theil ab und eroberten Kiew, nod schon 866 drangen sie bis Con- stantiuopel vor. Ein slawischer und. nmiiscber Stamm nach dem anderen musste sich den neuen, in der dritten Gene- ration bereits völlig einheimisch gewordenen Herren unter- werfen. Swätoslaw (945—972) drang bereits siegreich bis Verlag Von Justus Perthes In Gotha. 4

9. Dr. K. von Spruner's historisch-geographischer Schul-Atlas von Deutschland - S. 5

1858 - Gotha : Perthes
5 Franken — mit seinen Hauptsitzen am Niederrheine und im nördlichen Gallien — unter den Königen der ersten Dynastie, der Merovinger, bald als das hervorragendste und herrschende. Ihm werden im Laufe des Vii. und Viii. Jahrhunderts alle übrigen deutschen Stammreiche, das der Burgunder, der Thüringer, Friesen und Bojoarier, so wie die der slavischen Karantanen und der Soraben unterthänig oder zinsbar. Nur die Sachsen behaupten ihre Unabhängigkeit. Das Reich der Franken zerfallt nach mannigfachen vorübergehenden Theilungen endlich in die vier Haupttheile von Aquitanien, Burgund, Neustrien und Austrasien; und zu letzterem gehörten jene Gebiete, die innerhalb der heutigen Gränzen Deutschlands dem Scepter ihrer Könige gehorchten. Die in der Geschichte merkwürdigen Orte, ferner die wichtigsten und ältesten Pflanzstätten des Christenthums finden sich auf der Karte. Die Begränzung nach den Hauptabtheilungen. Völkernamen, die um die Mitte des Viii. Jahrhunderts bereits der Geschichte angehörten, ältere Gränzen u. s. w. sind entsprechend in Schrift und Farbe ausgezeichnet. Nr. m. Deutschland unter den Karolingern. Das Reich Karl’s des Grossen und der Vertrag von Verdun 843. Der oben befindliche Holzschnitt zeigt nicht allein die grösste Ausdeh- nung vom Reiche Karl’s des Grossen, nach der Angabe Eginhardts, sondern auch die, durch den Vertrag von Verdun bereits auf nationeller Grund- lage beschlossene Theilung desselben in ihren Hauptzügen.
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