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1. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 47

1877 - Altenburg : Pierer
Die Bewohner des alten Italiens. 47 Die Geschichte der Rmer wird in 5 Perioden eingeteilt: 1) Von der Grndung Roms bis zur Vertreibung der Könige. 753509 v. Chr. 2) Von der Vertreibung der Könige bis zum Anfange der puni-schen Kriege. 509264 v. Chr. 3) Vom Ansang der punischen Kriege bis zu den Gracchischen ' Unruhen. 264133 v. Chr. 4) Von den Gracchischen Unruhen bis Augustus. 13330 v. Chr. 5) Von Augustus bis zum Untergang des westrmischen Reichs. 30 v. Chr. 476 n. Chr. Erste Periode der rmischen Geschichte. Von der Grndun groms bis zur Vertreibung der Könige. 753509 v. Chr. . 23. Die Bewohner des alten Italiens. In dem alten Italien finden wir verschiedene Vlkerschaften: Jtaliker, Etrusker, Japyger, Keltert, Griechen, Ligurer, Venetei* und Jstrcr. Die Jtaliker bilden den wichtigsten Volksstamm in der Mitte und dem Sden der Halbinsel. Sie gehrten zum indoger-manischen Sprachstamme (s. Einleit. p. 1) und trennten sich von ihm zugleich mit den ihnen nahe verwandten Griechen. Sie theilten sich in zwei Hauptzweige, den latinischen und den urnbrisch-sa-bellischen. Die Latiner bewohnten Latium und wurden die Herren der Halbinsel. Zu den umbrisch- sab ellischen Stmmen ge= hrten die Umbrer, Volsker, Rutuler, Sabiner u. a. Von den Sa-binern, die ihren Sitz um Amiternum hatten, gingen die Vlkerschaften aus, die man Sabeller nennt, namentlich die Picenter, Marruciner, Peligner, Marser mit den Hernikern, endlich die Sam-niter. Von den Samnitern stammten wieder die Campaner, Lukaner und die nrdlichen Apuler. Die Etrusker sind der zweite Ur-stamm, auch Tyrrhener oder Rasener genannt. Sie scheinen sich in Krperbau, Sitten und Religion von den Jtalikern unterschieden zu haben.*) Die Japyger wichen in Sprache und Sitte wesentlich von den anderen Vlkern Italiens ab und bewahrten ihre Eigentmlich-feit noch bis in's vierte Jahrhundert v. Chr., so da sie als Barbaren bezeichnet werden. Spter wurden sie schnell hellenisirt. Die ziemlich zahlreichen Ueberreste ihrer Sprache sind noch nicht entrtselt. Die Kelten oder Gallier im Norden von Italien wider-setzten sich hartnckig der Verschmelzung mit den Jtalikern. Ihre *) Corssen erklrt in seinem Werke: liebet die Sprache der Etrusker" die-selben fr Jtaliker.

2. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 64

1877 - Altenburg : Pierer
64 Alte Geschichte. Vierter Abschnitt. wandten sie sich getrennt gegen Italien, so da die Teutonen der die Westalpen, die Cimbern der die Centralalpen in Italien ein-dringen sollten. Gegen sie wurde Marius fnf Jahre nach einander zum Confnl erwhlt (104100). Er vernichtete 102 die Teutonen bei Aqua Sexti in der heutigen Provence und 101 mit Catulus die aus Spanien zurckkehrenden Cimbern auf den Raudifchen Feldern bei Vercell. Nach feiner Rckkehr mute Marius gegen seine eigenen Anhnger Satnr-ninus und Glaucia kmpfen, welche die Aristokratie zu strzen versuchten, aber in einem Straenkampf umkamen. Hierauf sank sein Ansehen, während der gebildete und listige Suna als Haupt der Optimaten immer mchtiger wurde. 3. Der Buudesgenossenkrieg 90 88. Die italischen Städte verlangten schon seit langer Zeit rmisches Brgerrecht und beschlossen, da ihnen dies beharrlich verweigert wurde, die Errichtung eines von Rom unabhngigen Bundesstaates mit der Hauptstadt Corfinium (Jtalicum). Nach einem blutigen Kriege, in dem die besten rmischen Feldherren nichts ausrichteten und 300,000 Menschen umkamen, erhielten alle Italiener das Brgerrecht, sobald sie die Waffen niederlegten. . 34. Erster Brgerkrieg. 8882. Mithridates von Pontus hatte, nachdem er sich alle Völker stlich und nrdlich vom Schwarzen Meere unterworfen, während des Bundesgenossenkriegs die Könige von Cappadoeien und Bithtynien vertrieben, Klein-Asien mit Leichtigkeit erobert und daselbst 80,000 rmische Brger an einem Tage umbringen lassen. Gegen ihn ber-trug der Senat dem Consul Sulla, das Volk dem Marius den Oberbesehl. Sulla ging mit seinem Heere nach Rom, verjagte Marius und seine Anhnger und zog, nachdem er Octavius und Cinna zu Consuln eingesetzt hatte, gegen Mithridates. Im ersten Mithridatischenkriege (8884) eroberte Sulla das mit dem politischen Könige verbndete Athen, besetzte nach meh-reren glcklichen Schlachten Klein-Asien (das 20,000 Talente zahlen mute) und machte Paphlagonien und Galatien zu rmischen Provinzen. Unterde war Marius, der unter vielen Gefahren nach Afrika entkommen war, durch Cinna im Jahre 87 zurckgerufen worden. Er lie viele tausend Sullaner ermorden oder proscribiren (jeder, aus den er zeigte, wurde durch seine Leibwache niedergehauen), starb aber schon 86, siebzig Jahre alt, in den ersten Tagen seines siebenten Konsulats. Cinna wurde, nachdem er sich vier Jahre nacheinander selbst zum Consul ernannt hatte, 84 von seinen Soldaten ermordet, als er dem siegreichen Sulla nach Griechenland entgegenziehen wollte. Sulla landete 83 in Italien, besetzte 82 Rom, nachdem er die Anhnger des Marius in 15 Schlachten besiegt hatte, und ver-

3. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 66

1877 - Altenburg : Pierer
66 Alte Geschichte. Vierter Abschnitt. Crassus und der aufstrebende Pontifex maximus C. Julius Csar der schon von Sulla verfolgt worden war und sich dann als Aedil durch prchtige Spiele beim Volke beliebt gemacht hatte) den An-Ordnungen des Pomp ejus die Besttigung verweigern wollte, so verband sich dieser im Jahre 60 mit Csar und Crassus zum sog. Triumvirat. Csar lie sich nach seinem Konsulat (59) die beiden gallischen Provinzen aus fnf Jahre zuertheilen; Cicero wurde (58) durch den verworfenen Volkstribunen Clodius verbannt und Cato zur Besitznahme Cyperns entfernt. 4. In acht Feldzgen (5851) eroberte darauf Csar von der (seit 122 rmischen) Provincia Narbonensis aus das brige Gallien. Er vernichtete zuerst die der den Jura vordringenden Helvetier, schlug 58 Ariovist, den Anfhrer suevischer Stmme, der den Rhein zurck, unterjochte (57) die Belgier und Aquitanien drang zweimal in Germanien und Britannien ein, unterdrckte (52) einen gefhrlichen Aufstand aller gallischen Völker unter Vercingetorix, und bildete sich ein vortreffliches, ihm ganz ergebenes Heer. 5. Unterde war Cicero (57) zurckberufen und Pompejus und Crassus im Jahre 55 zu Konsuln ernannt worden. Whrend daraus Csars Statthalterschaften auf fnf Jahre verlngert wurden, erhielt Crassus Syrien zur Provinz und fiel hier (53) im Kampfe gegen die Parther. Pompejus lie seine Provinz Spanien durch Le-gaten verwalten, und blieb in Rom, wo er nach langen Unruhen, in welchen Clodius durch Milo ermordet wurde, im Jahre 52 allein Consul war. . 36. Zweiter Brgerkrieg. 4944. Csar, der nach der Eroberung Galliens sein Heer nicht ent-lassen wollte, wurde 49 vorn Senat fr einen Feind des Vaterlandes erklrt, und Pompejus erhielt gegen ihn den Oberbefehl. Csar ging darauf der den Rubicon, eroberte in zwei Monaten Italien, und besiegte das (von Afranius und Petrejus befehligte) Heer des Pompejus bei Jlerda in Spanien, während dieser mit dem Senat (Cicero und Cato) nach Griechenland entfloh. 48. In der Schlacht bei Pharslus in Thessalien wurde Pompejus gnzlich geschlagen; er floh nach Aegypten und wurde beim Landen auf Befehl des Knigs ermordet. Csar, der ihm folgte, setzte 47, nachdem er zum Consul auf fnf Jahre und zum Dictator auf ein Jahr ernannt worden, die vertriebene Cleopatra als Knigin ein, besiegte den Pharnaces, des Mithridates Sohn, der das Reich seines Vaters wiedererobert hatte, durch einen fnftgigen Feldzug und ging dann, mit Schtzen beladen, nach Rom zurck. 46. In der Schlacht bei Thapsus in Afrika vernichtete Csar ein groes pompejanisches Heer unter Metellus Scipio, dem jngeren Cato (der sich darauf zu Utica tdtete) und Juba von Numidien

4. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 70

1877 - Altenburg : Pierer
70 Alte Geschichte. Vierter Abschnitt. C. Sallustius Crispus (8634) (de coniuratione Catilinae und de hello Jugurthino); Titus Livius (59 v. Chr. 17 n. Chr.); Velleius Pa-terculus (30 n. Chr.); vor Allen aber Com. Tacitus (am Ende des ersten Jahrh.) (vita Agricolae, Germania, Historiae, Annales). Mit C. Sue-tonius Tranquillus schliet die Reihe der groen Historiker. Die fchwin-benbe Kunst zeigt schon Annans Florus (epitome) und Ammianus Marcellinus (4. Jahrh. n. Chr.). In der Sberebtsamfeit glnzten M. Tnllins Cicero, der etwas ltere O. Hortensias (11450) und C. Julius Csar. Die Theorie der Berebtsamkeit lehrte Quinctilianus. Als philosophische Schriftsteller sinb zu merken Cicero und Seneca, der Lehrer und Rathgeber des Nero. Ein groes encyklopbisches Werk auf dem Gebiete der Naturforschung schrieb der ltere Plinius, das er historia naturalis nannte. Durch Augustus' Stiefshne Drusus und Tiberius wurden die Sddonaulnder Rhtien, Vindelicien, Noricum, Pannonien und Mfien zu rmischen Provinzen gemacht. Die Einflle in Deutschland seit dem Jahre 12 v. Chr. unter Drusus unv Tiberius blieben ohne Erfolg, und im Jahre 9 n. Chr. erlitten die Rmer unter Varus im Teutoburger Wald durch Arminius (Hermann), den Fürsten der Cherusker, eine groe Niederlage. Nach den Kriegszgen des Germa-ntcus (1416) beschrnkten sich die Rmer auf die Verteidigung der Grenzen durch Kastelle am Rhein und an der Donau (castra stativa). Augustus vermhlte seine Tochter Julia nach dem Tode ihres Gemahls Marcellus an Agrippa. Als auch dieser 12 v. Chr., und die Shne desselben, C. und L. Csar, im Jahre 3 n. Chr. starben, adoptirte er den Sohn seiner herrschschtigen Gemahlin Livia, Tibe-rius Nero. Augustus starb zu Nota 14 n. Chr., und wurde als Gott verehrt. Das rmische Kaiserreich. Whrend die keltischen Völker West-Europas nach ihrer Unterwerfung unter die rmische Herrschaft die Sprache und Guitut der Sieger angenommen hatten, waren die Rmer in den stlichen Provinzen ihres Reichs ganz in das Leben und die Sitten der von ihnen besiegten Nationen eingegangen. Jnmauritanien und Numibien, ergiebigen Kornlnbern, waren viele durch Handel und Kunstflei blhenbe Stbte entstauben, und in Aegyptens Hauptftabt Alexanbria, nahmen bte Reich-thmer und der Luxus unter der rmischen Herrschaft noch zu. Syrien war daslanb der Schwelgerei und des Sinnengenusses; Mesopotamien blhte durch den Handel mit inbischen und arabischen Probucten, und in Klein-Afien blieben Rhobus und bte Westkste durch Ueberflu an allen Probucten, groe Bevlkerung und unzhlige Kunstwerke ausgezeichnet. Griechenlanb verlor am meisten von allen Provinzen unter der rmischen Herrschaft, obgleich Athen noch immer der Hauptsitz der Wissenschaften war. Italien, mitten in der gesitteten Welt gelegen, brachte die verschiebensten zur Veran-nehmlichung des Lebens bienenben Probucte hervor; der Ackerbau hatte hier aufgehrt, ba die ganze Halbinsel mit Lanbhusern und Grten bebeckt war. In den Lanbfitzen befaubcn sich die prchtigsten Gemcher fr jebe Jahres-

5. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 73

1877 - Altenburg : Pierer
Tie guten Kaiser. Verfall des Reichs unter schlechten Kaisern. 73 glcklichen Feldzgen Dacien, Armenien und Mesopotamien zu rmi-schen Provinzen. (Trajans Sule in Rom.) Plinius der Jngere. Tacitus. Plutarch. Aelius Hadrianus (117138), Trajans Vetter, gab, um den Frieden zu erhalten, den Parthern die Lnder jenfeit des Euphrat zurck, durchreiste alle Provinzen des Reichs, und sorgte fr die Gesetzgebung. (Engelsburg in Rom, moles Hadriani). Die Regierung seines Adoptivsohnes T. Aurelius Antonius Pius (138161) war die glcklichste fr das Reich. Die Provinzen blhten bei dem fast ununterbrochenen Frieden durch Handel und Gewerbe schnell auf. M. Aurelius Antonius Philosophus (161180) eben so edel und weise wie sein Adoptivvater, kmpfte gegen Markomannen und Quaden, während sein Mitkaiser, der schwelgerische L. Berus, die Parther zurckdrngte. Das Beispiel der sieben guten Kaiser wirkte wenig zur Verbesserung des sittlichen Zustandes. Unmiger Sinnengenu, Schlemmerei und Wollste herrschten in allen Theilen des Reichs, namentlich in den stlichen Provinzen und in Italien. Seit Trajan schneller Verfall der Literatur. . 41. Verfall des Reichs unter schlechten Kaisern. 180270. Mit Commodns, dem tyrannischen Sohne Marc Aurels, beginnt eine Reihe von rohen und grausamen Kaisern, die unter bestndigen Brgerkriegen und Greueln der das entartete Geschlecht herrschten. Fast alle wurden durch die Prtorianer gehoben und wieder gestrzt; nur wenige starben eines natrlichen Todes. Auch Barbaren bestiegen den Thron, da in den Legionen an den Grenzen fast allein Barbaren kmpften. Whrend der inneren Unruhen mute ununterbrochen gegen die deutschen Völker an der Donau und gegen die Parther am Euphrat gestritten werden. Reihe der Kaiser. 180 Commodus. 192 Pertinax. 193 Didius Julianus (erkaufte von den Prtorianern die Kaiserwrdev 193 Septimius Severus (grausamer, doch tapferer Krieger). 211 Caracalla (lie 20,000 Rmer ermorden, und ertheilte allen Provinzialen das Brgerrecht). 217 Macri-nus. 217 Heliogabalus (der elendeste von allen, obgleich erst vierzehn Jahre alt). 222 Alexander Severus. (Whrend seiner krftigen Regierung stiftete Artaxerxes 226 das neupersische Reich; die Nachkommen desselben, Sassa-niden, kmpften mit Glck gegen die Rmer.) 235 Maximus Thrax. 238 Pupienus. Balbinus. Gordianus. 244 Philippus Arabs, (Tausendjhrige Jubelfeier des Reichs.) 249 Decius. 251 Gallus. 253 Valerianus. 259 Gallienns. 268 Claudius. Von 250270 war das Reich in gnzlicher Auflsung. Wh-rend sast alle Befehlshaber in den Provinzen sich unabhngig erklrten

6. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 76

1877 - Altenburg : Pierer
76 Alte Geschichte. Vierter Abschnitt. Whrend im Morgenlande bestndige Kmpfe und Verfolgungen stattfanden (die Nestorianer 431 auf der Kirchenverfammlung zu Ephesus, die Monophysiten 451 zu Chalcedon verdammt), befestigte sich die rmisch-katholische Kirche in grerer Kraft und Einheit, ob-gleich auch sie gegen Ketzer (wie die durch Augustinus Verfolgten Pelagianer) zu kmpfen hatte. . 44. Die Theilung des rmischen Reichs durch Theodosius den Groen- 395. Die Shne Konstantins des Groen, Konstantin Ii., Konstantins und Constaus, fhrten (337350) blutige Kriege um die Herrschaft, worauf der grausame Constantius, nachdem er neun seiner Verwandten ermordet, allein herrschte. Julianus Apostata, Constantius' Vetter (361363). ein weiser und tapserer Kaifer (der als Csar 357 die Alemannen bei Straburg besiegt hatte), setzte wieder heidnische Priester ein und fiel im Kriege gegen die Perser. Nach der kurzen Regierung des Jovian (eines eifrigen Christen) wurde Valentinian I. Kaiser (364375), der seinen Bruder Valens zum Augustus des Orients einsetzte. Whrend ihrer Regie-rung nahm die Vlkerwanderung ihren Anfang, indem die von den Hunnen gedrngten Westgothen 376 in das ostrmische Reich anfge-nommen wurden. Valentinians Shne, Gratian (f 383) und Valentinian Ii. (f 392), machten, nachdem Valens 378 gegen die Westgothen gefallen war, den Spanier Theodosius zum Augustus des Orients. Theodosius der Groe, seit 394 auch Beherrscher des Occidents, der letzte Kaiser des vereinten Reichs, schtzte krftig die Grenzen gegen die andringenden germanischen Völker. Er verbot die heidnischen Opfer, verfolgte die Heiden (pagani) und unterdrckte die Ketzer. Vor seinem Tode theilte er das Reich unter feine beiden Shne Are ad i us und Honorius. So entstand ein morgenlndi-sches (griechisches, byzantinisches) und ein abendlndisches (westrmisches) Kaiserthum, von denen das erstere unter mannigfachen Vernderungen noch der tausend Jahre (bis 1453) bestand. . 45. Untergang des westrmischen Reichs. 476. Whrend die Vlkerstrme des fnften Jahrhunderts an dem ostrmischen Reich vorberzogen, wurden die meisten Provinzen des westrmischen Reichs schon unter Honorius, der sich selbst 408 durch die Ermordung seines Ministers Stilicho seiner krftigsten Sttze beraubte, eine Beute der germanischen Völker, indem Spanien von den Vandalen, Sueven und Westgothen, Gallien aber von den Burgundern und Frauken besetzt wurde. Unter dem Sohn und

7. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 77

1877 - Altenburg : Pierer
Untergang des westrmischen Reichs. 77 Nachfolger des Honorius, Valentinian Iii. (423 455), ging noch Afrika an die Vandalen, Britannien an die Angeln und Sachsen verloren. Zwar vertheidigte der tapfere Astius 451 das Reich gegen die vordringenden Hunnen; er fiel aber bald darauf durch des Kaisers eigene Hand. Nach Valentinians Ermordung wurde Rom 455 von den Van-dalen unter Geiserich geplndert, und darauf rissen die Fhrer der deutschen Miethstrnppen in Italien die Herrschaft an sich. Sechzehn Jahre hindurch fhrte der Sueve Ricimer die Regierung, eine Zeit lang sogar ohne einen Angustns zu ernennen; Odoaker aber setzte 476 den letzten Kaiser Romulus Augustulus ab, und nannte sich König. So endete das westrmische Reich nach einer Dauer von 1230 Jahren. Der letzte Abschnitt der alten Geschichte zeigt ein trauriges Bild des sitt-lichen Zustandes, der auch durch das Christentum nur wenig verbessert wurde. Denn obgleich das Heidenthum zur Zeit der Vlkerwanderung fast berall im rmischen Reich verschwunden war, so waren doch die ffentlichen Zu-stnde noch so wenig vom Geist des Christenthums durchdrungen, da vielmehr die Parteiungen und Brgerkriege, welche die neue Religion hervorrief, die Verwirrung noch vermehrten und die rgsten Greuelthaten herbeifhrten. Wie geringen moralischen Einflu die christliche Lehre auf das entartete Ge-fchlecht ausbte, beweist eine lange Reihe von christlichen Kaisern, welche mit derselben Grausamkeit wtheten, wie ihre heidnischen Vorgnger. Erst in der germanischen Welt kam das christliche Princip zur vollen Anwendung, aber auch hier bedurfte es noch eines Jahrtausends, ehe der Staat und seine Gesetze nach dem Geist des Christenthums geordnet wurden. %

8. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 81

1877 - Altenburg : Pierer
Die Deutschen im Kampfe mit den Rmern. 81 siegreichen Fürsten immer neue Schaaren, so da die Gefolgschaften oft zu ganzen Volksstmmen anwuchsen. Alle diese suevischen Vlkerheere hatten dieselbe Verfassung; der je zehn oder zwlf Krieger wurde der Zehngraf <Decanus), der hundert oder hundertundzwanzig der Hundertgraf scentena-rius, Sculdahis), der tausend oder zwlfhundert der Graf (Gomeb, Duz) gesetzt; die Grafen standen unmittelbar unter dem Heerknig. Die Götter der Germanen (Sonne, Mond, Erde, Donner zc.) erscheinen in der Zeit, von welcher wir Kunde haben, bereits vllig anthropomorphosirt {Wuotan ic.); sie wurden in alten Hainen, selten in Tempeln verehrt, und Menschen-, Thier- und Trankopfer ihnen dargebracht. 48. Die Deutschen im Kampfe mit den Rmern. Nachdem die Deutschen schon durch die Zge der Cimbern und Teutonen (f. . 33) mit den Rmern in Berhrung gekommen waren, wurde 50 v. Chr. Gallien durch Csar und im Jahre 15 b. Chr. die Sddonaulnder durch Drusus und Tiberius zu rmischen Pro-vinzen gemacht, so da seitdem der Rhein und die Donau die Grenze zwischen den Germanen und Rmern bildeten. Die Feldherren des Augustus versuchten daraus auch in Deutschland einzudringen, und es gelang ihnen mit einigen Stmmen Bndnisse zu schlieen und andere durch Waffengewalt zu unterwerfen; doch schon im Jahre 9 it. Chr. machte der Sieg des Cherusker-Frsten Armiuius der feie Legionen des Varus der rmischen Herrschaft in Deutschland ein Ende. Die Zwietracht der deutschen Stmme (Segeftes der Gegner seines Schwiegersohns Arminius) veranlat: die vier Kriegszge des Germanikus 1417 n. Chr. Thusnelda, die Gattin des Armi-uius, wurde gefangen nach Italien gefhrt. Auf dem vierten Zuge die groe Doppelschlacht am rechten Weserufer (campus Idistaviso), wo die Rmer der Arminius gesiegt zu haben behaupteten, aber sich zurckzogen. In dem nun ausbrechenden Kampfe zwischen Arminius und Marb od, dem Könige des Markomannenreichs in Bhmen, fand eine unentschiedene Schlacht in der Gegend der Saale statt (17 n. Chr.). Marbod, vom Gothenfrsten Catualda gestrzt, floh nach Italien. Arminius fiel durch Meuchelmord. Die Rmer aber beschrnkten sich seitdem darauf, die Grenze ihres Reichs durch eine Reihe von Kastellen am Rhein und an der Donau und durch einen die beiden Strme verbindenden Grenzwall zu schtzen. Im Jahre 160 begannen die Angriffe der Deutschen auf die rmischen Grenzlnder, indem die Chatten in Gallien, die Marko-mannen in Pannonien einbrachen. Sie wurden durch Marc Aurel, zum Theil durch angeworbene deutsche Truppen zurckgeschlagen. Aber schon ums Jahr 200 vereinigten sich die meisten deutschen Stmme zu vier groen Vlkerbndnissen, welche verheerende Streifzge in die ^mischen Provinzen unternahmen und endlich die Grenzlinie des Reichs durchbrachen. Diel.jtz. Grundr.

9. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 83

1877 - Altenburg : Pierer
Die Vlkerwanderung. 83 unterwarfen die Alanen und die Ostgothen und breiteten ihre Herrschaft im Norden der Donau bis an die Grenzen von Pannonien aus. Die Westgothen baten, durch die Hunnen gedrngt, den Kaiser Valens um Aufnahme ins rmische Reich, und wurden gegen Zusage des Heerdienstes im Sden der Donau angesiedelt. Durch unmenschliche Behandlung gereizt, emprten sie sich, schlugen 378 bei Adrianopel den Kaiser Valens und durchzogen plndernd die ganze Hmus-Halbinsel. Theodosius der Groe gab ihnen darauf zusammenhngende Wohnsitze in Thracieu, wo sie nach eigenen Ge-setzen lebten. 2. Arcadins, seit 395 Kaiser des ostrmischen Reichs, bewog, durch seinen Minister Rufinus geleitet, die Westgothen unter Alarich (401) nach Italien zu ziehen. Hier wurden sie jedoch durch den tcchfern Stilicho, den Minister des Honorius, (403) zurckgeschlagen. Nachdem Stilicho, der 406 auch einen heidnischen deutschen Schwrm unter Rhadagaisus bei Florenz vernichtet und dadurch Italien gerettet hatte, durch Honorius getdtet worden war, kehrte Alarich 408 zurck, eroberte Italien und plnderte 410 nach dreimaliger Belagerung Rom. 3. Da Stilicho zur Verteidigung Italiens gegen Alarich die rmischen Legionen aus Britannien und Gallien zurckgezogen hatte, so drangen Vandalen, Alanen und Sueveu (zum Theil die Ueberreste der Rhadagaisischen Schaaren) der den Rhein und lieen sich 409 in Spanien nieder. Die Vandalen nahmen den sdlichen Theil der Halbinsel (Andalusien), die Alanen das heutige Portu-gal, die Sueven Galicien in Besitz. Gleichzeitig breiteten sich die Burgunder in den Rhonegegenden und die Franken im nrdlichen Gallien aus. 4. Nach Alarichs Tode, welcher im Bette des Flusses Busento begraben wurde, verlieen die Westgothen (412) Italien, zogen unter Athaulf nach Gallien und grndeten unter dessen Nachfolger Wallia 415 an beiden Seiten der Pyrenen ein mchtiges Reich mit der Hauptstadt Toulouse, das sich von hier der den grten Theil Spaniens ausdehnte. 5. Die von den Westgothen gedrngten Vandalen zogen, nachdem sie sich die Alanen unterworfen, durch einen rmischen Statt-Halter (Bonifatius) gerufen, 429 unter Geiserich nach Afrika, unter-warfen die Nordkste, eroberten 430 Carthago und plnderten von hier aus Sicilien, Sardinien, Italien und 455 Rom. (D. Augustinus, Bischof von Hippo, stirbt bei der Belagerung seiner Stadt.) 6. Die Briten, welche sich seit dem Abzge der rmischen Legio-nen gegen die nrdlich wohnenden Picten und Scoten nicht verteidigen konnten, riefen Angeln und Sachsen aus Deutmand zu Hlfe. Diese unterwarfen 449 das sdliche England und grndeten daselbst sieben Knigreiche (Heptarchie). 6*

10. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 85

1877 - Altenburg : Pierer
Europa nach der Vlkerwanderung. 85 der Burgunder (Nibelungen), welche 534 den Franken unter-warfen wurden. 4) Die in Britannien 449 gestiftete angelschsische Heptarchie wurde 827 zu einem Knigreiche vereinigt. 5) Die Alemannen im sdwestlichen Deutschland wurden 496, die Thringer 530, die Bojoaren oder Baiern 788 und die Sachsen 803 von den Franken unterworfen. 6) Die Ostgothen wohnten bis 489 in Ungarn und zogen dann nach Italien, wo sie das Reich Odoakers zerstrten und bis 554 herrschten. 7) Die Langobarden zogen, nachdem sie die Gepiden in Ungarn unterworfen, 568 nach Italien und wurden 774 von den Franken besiegt. 8) In das stliche Europa bis zur Elbe, Saale, dem Bhmerwald und den Alpen drangen flavische, in Dacien finnische und tartarische Völker (Awaren und Bulgaren) ein. 9) Das o str misch e oder griechische Kaiserthum umfate auer der Hmus-Halbiusel ganz Klein-Afien, Syrien, Palstina, Aegypten und die stlichen Inseln des Mittelmeeres, unter Justinian auch Nord-Afrika und Italien. . 51. Die Germauen auf rmischem Boden. Obgleich die Deutschen in den eroberten Lndern nur langsam in die rmische Kultur eingingen, indem sie die Geschfte des Frie-dens verachteten und der greren Unabhngigkeit wegen gewhnlich auf einzelnen Hfen lebten, so wurden sie doch schnell mit den sinn-lichen Genssen der von ihnen besiegten Völker bekannt und hatten bald die alte sittliche Einfachheit verloren. Erst als das Christenthum einen greren Einflu auf sie gewann, wurden sie fr hhere Bil-dung empfnglich. Whrend bei den germanischen Vlkern, welche auf deutschem Boden blieben bis zu ihrer Vereinigung mit dem Frankenreiche, die alte Verfassung fort-bestand, entwickelte sich bei den in die rmischen Provinzen eingewanderten Germanen durch Verschmelzung der deutschen und der rmischen Verfassung ein neues Staatsleben, dessen Grundlage die Ausbildung einer (spter erb-lichen) Knigsmacht und des Lehnswesens war. Bei der Eroberung der meisten rmischen Provinzen waren die Einwohner nicht verjagt, ihr Land nicht verwstet worden; die Ostgothen und Lango-barden hatten nur den dritten Theil, die Burgunder die Hlfte, die West-gothen zwei Drittheile der Lnder fr sich genommen. Hrter verfuhren die Angelsachsen und Vandalen, welche die Besiegten grtenteils zu Leibeigenen machten. Bei den Gothen, Burgundern, Longobarden und Franken dagegen trat die Masse des unterworfenen Volks in das Verhltnis} der Unfreien, indem sie einem freien Manne zinspflichtig und von der Landgemeinde aus^
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