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1. Kleines Realienbuch - S. 8

1895 - Gera : Hofmann
8 Solche Schmach durfte sich Deutschland nicht gefallen lassen. Im Winter 1864 rückten Österreicher und Preußen über die Eider und besiegten die Dänen in mehreren Schlachten. Da retteten sich diese in die festen D ü p p e l e r S ch a n z e n. Das waren hohe Erdmauern und tiefe Gräben mit allerlei Hindernissen. In den Grüben waren spitze Pfähle, Fallgruben, Eggen u. dgl., auf den Erdwällen standen viele Kanonen. Vom Meere beschossen dänische Schiffe die Belagerer. Doch die Preußen erstürmten am 18. April 1864 unter dem Prinzen Friedrich Karl die zehn Schanzen, machten viele Gefangene und große Kriegsbeute und nahmen im Sturme auch die befestigte Insel Alfen ein. Da trat Dänemark im Frieden von Wien Schleswig-Holstein an Österreich und Preußen ab. So war die lange Schmach gesühnt und das „Schmerzenskind" wiedergewonnen. 5. Der tapfere Held im österreichischen Kriege 1866. Zwischen Österreich und Preußen bestand eine alte Eifersucht. Preußen war ein deutscher Staat und zum Führer Deutschlands berufen; allein Österreich gönnte ihm diesen Platz nicht und wollte selbst an der Spitze stehen. Schleswig-Holstein ver- anlaßte den Ausbruch des alten Streites. Österreich wollte daraus einen neuen Kleinstaat machen; denn es konnte seine Oberherrschaft nur behaupten, wenn Deutschland zersplittert und uneinig blieb. Preußen aber forderte zum besten der deutschen Wehrkraft die Hoheit über Land- und Seemacht, die Festung Rendsburg und den Kieler Hafen. Diese Forderungen wurden verweigert, ja der „deutsche Bundestag" in Frankfurt a. M. beschloß, Preußen durch Waffen- gewalt zum Gehorsam zu zwingen. Da löste Preußen den „deutschen Bund" auf und erklärte Österreich und seinen Bundesgenossen den Krieg. Mit Blitzesschnelle brach es in Hessen, Sachsen und Hannover ein und be- setzte diese Länder ohne Blutvergießen. König Johann von Sachsen rettete sich mit seinem Heere nach Böhmen. Der blinde König Georg von Hannover siegte zwar bei Langensalza überein kleines preußisches Heer, wurde aber zur Waffenstreckung gezwungen. — Nach dem Kriegsplane des schweigsamen Schlachtendenkers Moltke brach die preußische Armee mit drei Heersäulen in Böhmen ein. Die Elb arm ee führte Herwarth v. Bittenfeld, die 1. Armee Prinz Friedrich Karl, die 2. Armee der Kronprinz Friedrich Wilhelm. Mit „affenähnlicher Geschwindigkeit" erschienen sie an den Aus- gängen der Gebirgspässe, siegten vom 27.—30. Juni in vielen Gefechten (bei Podol, Nachod, Münchengrätz, Trautenau, Skalitz, Gitschin re.) und drangen in den böhmischen Elbkessel ein. Die preußische Tapferkeit und das Schnellfeuer der Zündnadelgewehre waren unwiderstehlich. Da zog sich der österreichische Oberfeldherr Benedek auf die Höhen bei der Festung Königgrätz zurück. Die Entscheidung erfolgte am 3. Juli 1866 bei Königgrätz. Der greise Preußen- könig führte selbst den Oberbefehl. Früh rückte die 1. Armee durch Wald und Feld den Anhöhen entgegen, aber ein entsetzlicher Eisenhagel begrüßte sie aus den österreichischen Kanonen. Schaurig war der Sturmlauf durch den Wald von Sadowa. Auf einer Anhöhe überwachte der König den Gang der Schlacht. Wer ihn auf seinem Schimmel sah, der mußte denken: „So sieht ein König aus, der siegen will!" In seiner Nähe platzten mehrere Granaten, da wollte ihn Bismarck von der gefährlichen Stelle wegführen. Er aber sprach: „Ich kann doch nicht davon reiten, wenn meine brave Armee im Feuer steht!" Am Mittag stand die Schlacht nicht hoffnungsreich, und alle Augen sahen nach Osten, woher der Kronprinz kommen sollte. Plötzlich ging es von Mund zu Munde: „Der Kronprinz ist da!" Mit neuer Kraft ging es nun unwiderstehlich vorwärts. Als der Kronprinz den Schlüssel der serndlichen Stellung, das Dorf Chlum, nahm, da sah Benedek, daß die Schlacht verloren war, und gab Befehl zum Rück-

2. Illustriertes Realienbuch - S. 60

1902 - Leipzig : Hofmann
60 I Unter Elisabeths Regierung brachte der Weltumsegler Franz Drake (spr. Drehk) die Kartoffeln nach Europa. Der Kriegsheld Raleigh (spr. Rahli) machte England zur See mächtig. Der große Dichter Shakespeare (spr. Schehkspier) dichtete seine berühmten Dramen. Die unüberwindliche Armada Philipps Ii. von Spanien, bestehend aus 130 großen Schiffen, wurde teils von Stürmen vernichtet, teils von den begeisterten Engländern besiegt und ver- jagt. Ein Schatten auf dem hellen Bilde^ der Königin Elisabeth ist die Hin- richtung der schottischen Königin Maria Stuart. Letztere war in Frankreich katholisch und in leichten Sitten erzogen, ihr Volk aber durch den unbeug- samen Reformator John Knox für die Presbyterialkirche, die ihre Angelegenheiten durch Älteste ordnet, gewonnen worden. Die schöne, lebens- frohe Königin erbitterte ihre Unterthanen durch die Anstrengungen, der katholischen Kirche wieder zum Siege zu verhelfen, und durch ihre freien Sitten. Allerlei Übles sagte man ihr nach. Man gab ihr schuld, sie habe ihren verhaßten Gatten ermorden lassen und den Mörder Both well ge- heiratet. Es brach ein allgemeiner Aufstand der Schotten aus; Maria floh und suchte Schutz in England. Die Königin Elisabeth aber nahm sie in Haft, weil sie Ansprüche auf den englischen Thron erhob, Titel wie Wappen einer englischen Königin führte und des Gattenmordes verdächtig war. Als mehrere Verschwörungen zu Gunsten der gefangenen Maria entdeckt wurden, glaubte sich Elisabeth ihres Lebens nicht mehr sicher. Ein englischer Gerichtshof verurteilte Maria Stuart zum Tode. Nach langem Schwanken und Zögern unterschrieb Elisabeth das Todesurteil. Als sie es kurz daraus be- reute und das Blatt wieder haben wollte, war es zu spät. Ihre Räte hatten das Urteil vollstrecken und die unglückliche Maria im Kerker hinrichten lassen. Gefaßt und gottergeben war diese gestorben. Elisabeth aber brach in Thränen aus und entließ ihren übereifrigen Geheimschreiber in Ungnaden. — Die letzten Jahre ihres Lebens waren freudlos. Sie erklärte den Sohn der un- glücklichen Maria, Jakob I., zu ihrem Nachfolger und starb unter den Ge- beten und Thränen ihrer Umgebung 1603. 15. Frankreich vor und nach der Reformation. Nach dem Aus- sterben der Karolinger kamen in Frankreich die Kapetinger zur Re- gierung (987). Ein König aus diesem Hause war Philipp August, der mit dem englischen Könige Richard Löwen herz den dritten Kreuzzug unter- nahm. Ludwig der Heilige, ein edler und gewissenhafter Fürst, unter- nahm den letzten unglücklichen Kreuzzug gegen Ägypten und starb auf einem Zuge gegen Tunis an der Pest 1270. Um 1300 regierte Philipp der Schöne, ein schlauer und gewaltthätiger Fürst. Den Ritterorden der Templer rottete er aus und eignete sich seine Güter an. Den Papst nötigte er, in Avignon (spr. Awinjong) seine Residenz zu nehmen. Hier sind die Päpste 70 Jahre lang, „während der babylonischen Gefangenschaft der Kirche", Spielbälle in den Händen französischer Machthaber gewesen. Unter der Regierung der Könige aus dem Hause Valois (Waloa) ent- brannten lange und blutige Kämpfe zwischen den französischen und englischen Königen. Letztere besaßen einen großen Teil Frankreichs. Durch die sieg- reiche Schlacht bei Azin court (Asängkuhr) gewann der englische König alles Land bis an die Loire und belagerte Orleans. Der mut- und mittellose König Karl Vi. schien verloren. Da kam plötzlich wunderbare Hilfe. Das stille, fromme Hirtenmädchen Johanna d'arc glaubte sich von Gott berufen, dem Könige und dem Lande aus feiner Not zu helfen. Alle Einwände der Zweisier widerlegte sie siegreich. Zu Roß und in Männerrüstung erschien

3. Illustriertes Realienbuch - S. 79

1902 - Leipzig : Hofmann
I 79 9. Der Befreiungskampf in Nordamerika (1775—1783). In das letzte Jahrzehnt von Friedrichs Leben fällt der heldenmütige Befreiungskampf der nordamerikanischen Freistaaten. Zur Zeit der religiösen Kämpfe in Eng- land wanderten viele Verfolgte nach Nordamerika aus und gründeten dort Kolonien, die bald einen hohen Aufschwung nahmen, so Virginien, nach der jungfräulichen Königin Elisabeth, und Pennsylvanien, nach dem edlen Quäker Penn genannt. Flüchtlinge aus ganz Europa fanden in Phila- delphia, der Stadt der Bruderliebe, eine neue Heimat. Um seinen leeren Staatssäckel zu füllen, legte das englische Mutterland den Kolonien hohe Steuern und Zölle auf. Überall erregte diese Willkür Unzufriedenheit. Der Herd des Widerstandes war die Stadt Boston. Hier versagte man sich lieber den Genuß von Thee, als daß man besteuerte Waren kaufte, ja eine ganze Schiffsladung warf man ins Meer. Damit begann der Aufstand der 13 vereinigten Staaten von Nordamerika. In einem langen, wechselvollen Kriege erkämpften sie ihre Unabhängigkeit. An die Spitze berief das allgemeine Vertrauen den edlen, großen General Georg Washington (spr. Uoschingtn) und den schlichten, trefflichen Buchdrucker Benjamin Franklin, „der dem Himmel den Blitz und den Tyrannen das Zepter entriß". Verbündet mit den Amerikanern waren die Franzosen, welche das verlorene Kanada von England wiedergewinnen wollten. Im Jahre 1783 erkannte England im Frieden von Versailles die Unab- hängigkeit der Vereinigten Staaten an. Washington wurde der erste Präsident der jungen Republik. 25. Friedrich Wilhelm Ii. (1786-1797) und die französische Revolution. 1. Sein Wesen und seine Regierung. Friedrich Wilhelm Ii. war ein Neffe Friedrichs des Großen, aber er hatte weder den Geist noch die Kraft, den Staat seines großen Oheims auf der Nuhmeshöhe zu erhalten. Er war zwar mild und gütig, aber auch schwach und genußliebend. Sein Wahlspruch hieß: „Aufrichtig und standhaft!" Durch seine Freundlichkeit und mancher- lei Erleichterungen gewann er rasch das Vertrauen des Volkes. Er beförderte viele Bürgerliche zu höheren Stellen, hob einige drückende Steuern auf, setzte deutsche Steuerbeamte statt der fran- zösischen ein und verwandte viel Sorg- falt auf das Schulwesen. Den äußeren Umfang des Landes erweiterte er un- gemein durch die zweite und dritte Teilung Polens (1793 und 95), wo- durch er das Land bis an die Weichsel mit Posen und Warschau erhielt. Aber die Größe des Landes macht nicht das Glück des Volkes aus. Der Hof liebte das Vergnügen mehr als die Arbeit und gab dem Volke kein gutes Beispiel. Die Schuldenlast, die Unsittlichkeit und Ünzufriedenheit wuchsen. 2. Ausbruch der französischen Revolution (1789). In Frankreich hatten die Könige durch Sittenlosigkeit, Verschwendung und ungerechte Kriege 41. Friedrich Wilhelm Ii.

4. Illustriertes Realienbuch - S. 82

1902 - Leipzig : Hofmann
82 I und scheute den Krieg. Redlich bemühte er sich, alle eiugerissenen Mißstände zu beseitigen. Den Glaubenszwang hob er auf. Günstlinge und gewissen- lose Beamte entfernte er. Ordnung und Gewissenhaftigkeit brachte er wieder in die Verwaltung. Das Muster einer Fürstin, Gattin und Mutter war seine edle Gemahlin Luise. Sie war der freundliche Leitstern ihres Gatten, die Vorsehung ihrer Kinder, der Engel der Notleidenden und der gute Geist ihres Volkes. Das schöne Familienleben des königlichen Paares war ein Muster für das ganze Land. 2. Napoleon Vonaparte war ein Advokatensohn von der Insel Korsika. Bald drängte er durch seine Thaten alle in Schatten, die sich in Frankreich von unten auf bis zu den höchsten Stellen emporgearbeitet hatten. Durch scharfen Blick und Verstand, Entschlossenheit und Schnelligkeit, wie durch die Begeisterung seiner Soldaten war er unwiderstehlich. Sieg auf Sieg erfocht er über die Österreicher in Italien und entriß ihnen viele Besitzungen. Um die verhaßten Engländer in ihrem Handel zu vernichten, wollte er über Ägypten nach Ostindien vordringen. Bei den Pyramiden von Kairo siegte er überme Türken, nachdem er seinen Soldaten zugerufen: „Von der Höhe dieser Pyramiden schauen 40 Jahrhunderte auf euch herab." Die Siege des Russen Suworow in Italien riefen ihn nach Europa zurück. In Paris machte er sich zum ersten Konsul, erfocht in Italien den glänzenden Sieg bei Ma- rengo„(1800) über die Österreicher und zwang Österreich zum Frieden von Lüne- ville (1801), der das linke Rheinufer an Frankreich brachte. Nachdem er sich mit Kriegsruhm bedeckt und weise Gesetze gegeben hatte, setzte er sich 1804 die Kaiser- krone der Franzosen auf. 3. Deutschlands Erniedrigung. Na- poleon strebte nach der Weltherrschaft. In seinem Übermute verletzte er vielfach die Friedensbedingungen. Da schlossen England, Rußland und Österreich ein großes Bündnis gegen ihn. Wie der Blitz brach er in Deutsch- land ein, nahm den österreichischen General Mack bei Ulm gefangen und besiegte, Rußland und Österreich in der Drei- kaiserschlacht bei Austerlitz (1805). Österreich verlor im Frieden von Preß- burg Venedig und Tirol. Napoleon vereinigte 16 deutsche Fürsten zu dem schimpflichen „Rheinbünde" und nannte sich ihren „Beschützer". Willen- los thaten sie, was der Gewaltige wünschte. Kaiser Franz legte die deutsche Krone 1806 nieder und nannte sich Kaiser von Österreich. So rühmlos endete das deutsche Reich nach tausendjährigem Bestände. Napoleon verschenkte nun Länder und Kronen an seine Brüder und Verwandten, und niemand konnte ihm wehren. 4. Preußens Demütigung. Der friedliebende König von Preußen hatte sich dem Bunde gegen Napoleon nicht angeschlossen, obwohl ihn die besten Männer an seinem Hofe und die Königin Luise dazu drängten. Er wollte seinem Lande die Leiden des Krieges ersparen. Nach dem Siege von Auster- litz warf Napoleon die freundliche Maske gegen Preußen ab und verletzte es in beleidigender Weise. Da erklärte ihm Friedrich Wilhelm Iii. mit schwerem Herzen, aber unter dem Jubel des Volkes den Krieg. Bei Jena und 44. Napoleon.

5. Illustriertes Realienbuch - S. 45

1883 - Berlin : Hofmann
45 führte Maximilian den ewigen Landfrieden ein. Wer ihn brach, wurde in die Acht gethan und an Leib und Gut gestraft. Der Landfrieden vervollständigte den früheren Gottesfrieden, eine völlige Waffenruhe von Mittwoch abends bis Montag früh. Streitigkeiten wurden von dem Reichs kämme rge richte in Frankfurt, später in Wetzlar, geschlichtet. Um rascher Ruhe und Ord- nung herzustellen, wurde Deutschland in 10 Kreise eingeteilt. Mar verbesserte das G e s ch ü tz w e s e n und führte durch den Fürsten Taxis d i e P o st im Reiche ein. 5. Sein Ende. Der alternde Kaiser sah eine neue Zeit anbrechen, ohne för- dernd oder hindernd einzugreifen. Auf dem letzten Reichstage zu Augsburg schlug die Wahl seines Enkels Karl fehl, und 100 Beschwerden gegen das Kirchen- regiment blieben unerledigt. Kränkelnd zog Mar nach Innsbruck, aber die Bürger verweigerten das Gastrecht, weil eine alte Schuld unbezahlt sei. Tief gekränkt zog Mar weiter, starb aber auf dein Wege in W e l s. Als er den Tod nahen fühlte, kleidete er sich in sein Totenhemd, empfing das Abendmahl, tröstete die weinenden Seinen und starb gottergeben. Seinen Sarg hatte er schon 4 Jahre mit sich herumgeführt. 18. Das Morgenrot der Neuzeit in den Erfindungen und Entdeckungen. 1. Der Kompaß (1300). Die Alten mußten bei ihren Seefahrten nahe an der Küste bleiben, weil sie sonst die Richtung verloren hätten. Da machte der Italiener Gioja von Amalfi den Kompaß, dessen freischwebende Magnet- nadel stets nach Norden zeigt, zum Führer der Schiffe in der psadlosen Wasser- wüste. Die Chinesen hatten schon frühzeitig die Magnetnadel als Wegweiser für ihre Karawanenzüge durch die weite Wüste benutzt. Die Erfindung des Kompasses gab der Schiffahrt einen ungeheuren Aufschwung. 2. Das Schießpulver (1320). Der Mönch Bertholdschwa r rin Frei- bnrg fand bei seinen Schmelzversuchen zufällig, daß eine Mischung von Schwefel, Salpeter und Kohle, entzündet, eine furchtbare Kraft habe; er erfaud so das Schießpulver. Die ersten Donnerbüchsen waren unförmliche Mörser mit einem Zündloche. Später fertigte man kleinere Wallbüchsen und tragbare Hakenbüchsen. Nicht durch glimmende Lunten, sondern durch Stahl und Feuerstein (Flins) wurde bei den Flinten das Pulver entzündet; auch wurde eine Lanze, das Bajonett, aufgeschraubt. An die Stelle der unsichern Feuerschlösser trat später das Zündhütchen, bis zuletzt Dreyse in Sömmerda die Hinter- lader mit Zündnadeln erfand. Das Schießpulver war der Tod des Rittertums. Keine Burg, kein Harnisch schützte, keine Tapferkeit entschied mehr den Kampf, sondern die Zahl und Güte der Donnerbüchsen, eine gute Stellung und ein ge- schickter Scklachtplan. Die Ritter zogen sich grollend auf ihre Burgen, und da ihnen dort das Leben zu einsam und beschwerlich wurde, in den Schoß der Städte zurück. Die Burgen zerfielen zu Ruinen, und an Stelle der Ritter und Mannen traten stehende Söldnerheere. 3. Die Buchdruckerkunst (1440) gab den Geistern eine laute und rasche Stimme. Früher wurden die Bücher mühselig von Mönchen auf Pergament abgeschrieben; eine Bibel kostete wohl 1200 Mark. Später schnitt man Bilder in Holz und druckte sie mit roter Farbe ab. Lorenz Koster in Harlem druckte sogar kleine Bücher, aber nach dem Druck waren die Holztafcln aus einem Stück untauglich. Da kam Johann Gutenberg aus Mainz auf den Gedanken, die einzelnen Schriftzeichen auf einzelne Buchenstäbchen zu schnitzen und diese zu Wörtern zusammenzusetzen. Statt des Holzes nahm man später Metall, statt

6. Illustriertes Realienbuch - S. 76

1883 - Berlin : Hofmann
76 4. Der französische Krieg (1870—71). a. Veranlassung. Der fran- zösische Kriegsruhm war vor dem preußischen erbleicht, und das ließ die eiteln Franzosen nicht zur Ruhe kommen. Der gefährliche Nachbar sollte gcdemütigt werden. Die Gelegenheit dazu wurde vom Zaune gebrochen. Die Spanier hatten ihre sittenlose Königin verjagt und den Prinzen Leopold von Hohen- zollern-Sigmaringen einen entfernten Verwandten unseres Königshauses, zum Throne berufen. Da tobten die Franzosen: „Auch in Spanien ein Hohenzoller? Nimmermehr!" und verlangten, König Wilhelm solle dem Prinzen die Annahme der Krone untersagen. Der König erwiderte, er habe dazu kein Reicht; Leopold aber verzichtete selbst auf die Krone. Trotzdem forderte Napoleon durch seinen Gesandten Bcnedetti, der König solle in einem Briefe versprechen, nie einen Hohenzoller auf den spanischen Thron zu lassen. Da der Gesandte in zudringlicher Weise den König in Bad Ems belästigte, so ließ ihn dieser mit den Worten abweisen: „Er habe ihm nichts mehr zu sagen!" Da hallte ein Wnt- und Nacheschrei durch ganz Frankreich, und „Krieg!" „Krieg!" lärmte es in den Straßen und Palästen. Man träumte von Sieg und Ruhm und prahlte von dem „Spazier- gange nach Berlin;" hatte doch der Kriegsminister „Le Boeuf“ (spr. lö Böf) versichert, daß die Rüstungen bis auf den letzten Knopf vollendet seien. Der greise König aber zog heim nach Berlin, umrauscht von dem. Beifall und der Liebe seines Volkes in den alten und neuen Provinzen. Überall schlug die Begeisterung in hellen Flammen ans, erklang die „Wacht am Rhein," eilten die Männer aus Palästen und aus Hütten, aus der Nähe und der weitesten Ferne zu den Fahnen und arbeitete Jung und Alt wie 1813 für die Pflege der Verwundeten. Begeistert reichte Süddeutschland dem Norden die Bruderhand. Tag und Nacht arbeitete der König mit Bismarck, dem ehernen Manne von Rat und That, mit Moltke, dem kundigen Schlachten- denker, mit Noon, dem Kriegsminister und des Königs „treuem Korporal." In 14 Tagen standen 400000 Mann an der französischen Grenze. b. Der Einmarsch in Feindesland. Die I. Armee führte der alte Steinmetz durch die Rheinprovinz, die Ii. Friedrich Karl durch die Pfalz, und die Iii. mit den süddeutschen Truppen der Kronprinz Friedrich Wilhelm durch Baden und Elsaß dem Feinde entgegen. Oberfcldherr war der König selbst. Der Kronprinz eröffnete den Siegesreigen ohne gleichen durch den Sieg bei Weißenburg am 4. August. Die Stadt wurde er- stürmt, der dahinter liegende Geisberg mit Todesverachtung erstiegen und der Feind in die Flucht geschlagen. Am 6. erfocht die Armee des Kronprinzen den glänzenden Sieg bei Wörth über den Marschall Mac Mahon. Es war ein furchtbarer Kampf, in dein von allen Seiten mit der größten Tapferkeit gestritten wurde, am hartnäckigsten in den Weinbergen, die Schritt vor Schritt mit Blut erkauft werden mußten. Brennende Dörfer, zersplitterte Bäume, Tote und Verwundete, Tornister und Gewehre, umgestürzte Wagen und Ka- ,tonen wie gesäet auf den Feldern, fliehende Nothosen von "^deutschen Reitern gejagt, das war das Bild am Abend des heißen Tages! Unter den 6000 Gefangenen waren auch viele schwarze Turkos aus Afrika und unter der Beute 6 Kugelspritzen. An demselben Tage erkletterten die Tapfern der Steinmetz'schen Armee mit Todesverachtung die für uneinnehmbar gehaltenen Spichercr Höhen und zwangen die Franzosen zum Rückzüge. c. Die Kämpfe um Metz (14., 16. und 18. August). Napoleon übergab Bazaine (spr. Vasähn) den Oberbefehl. Dieser zog sich auf die ge- waltige Festung Metz zurück und wollte sich mit Mac Mahon im Westen

7. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 28

1900 - Osnabrück : Rackhorst
28 22. Erfindung des Schießpulvers; 1350. Während des Mittelalters haben sich viele Menschen bemüht, Gold herzustellen. Einst, so erzählt die ^age, zerstampfte zu diesem Zwecke der Mönch Berthold Schwarz in einem eisernen Mörser Schwefel, Salpeter und Holzkohle und bedeckte das Gefäsi mit einem Stein. Zu- fällig flog ein Funke in dies Pulver, sofort entzündete es sich und schleuderte den Stein mit furchtbarer Gewalt gegen die Decke. Er wiederholte den Versuch, immer mit demselben Erfolge. Zuerst benutzte man es nur zum Sprengen, dann auch zum Fortschleudern schwerer Steine aus Mörsern. Allmählich verlängerte man die Mörser zu Ka- nonen, d. i. Röhren, aus denen man steinerne oder eiserne Kugeln schoß. Die Kanonen waren anfänglich sehr schwer und ruhten nicht ans Rädern, so daß zu ihrer Fortschaffung wohl 60 Ochsen erforderlich waren und sie nur als Belagerungsgeschütz verwendet wurden; um 1350 benutzte >nan auch leichtere, fahrbare Feldgeschütze, Feldschlangen genannt. Sie trugen, wie noch heute die Schiffe, eigene Namen, z. B. Schnurrhindurch, Nachtigall, Lukas, und wurden mit Inschriften versehen wie: „Schärpe Orete bin ick gheheten, Wan ick lache, dat wert den viend ver- dreten.“ Später verfertigte man auch Hakenbüchsen oder Musketen, die der einzelne Mann tragen konnte, aber beim Abfeuern aus eine Gabel legen mußte. Sie wurden mittels einer Lunte entzündet; um diese ent- behrlich zu machen, brachte man an der Muskete Schlösser mit einem Feuerstein oder Flint an, der beim Niederschlagen Funken hervorbrachte und dadurch das Pulver entzündete. Bon dem Flint nannte man die Gewehre Flinten; von der Muskete haben die Musketiere ihren Namen. Die Benutzung der Feuerwaffen veränderte das ganze Kriegs- wesen. Schild und Panzer hielten ihnen gegenüber nicht mehr stand; deshalb verlor das Ritterheer seine bisherige Bedeutung, lind das mit Musketen versehene Fußvolk wurde die wichtigste Truppe. Es kam jetzt weniger auf die Tapferkeit des Einzelnen an, als vielmehr auf die geschickte Führung großer Massen. Die Mauern der Burgen und Städte boten jetzt nicht mehr genügenden Schutz, sondern mußten durch Wälle und starke Türme verstärkt werden; manche Burg wurde damals ganz aufgegeben. Auch Osnabrück wurde jetzt mit Wällen und Türmen befestigt; die Stadt errichtete eine Pnlvermühle, stellte Wallmeister und Büchsenmeister an. 23. Johann Huß; 1415. 1. Kirchliche Mitzstiinde. Um 1400 waren in die christliche Kirche mancherlei Mißbräuche eingedrungen. Drei Päpste stritten sich um den päpstlichen Stuhl und thaten einander in den Bann. Die hohen Geist- lichen besaßen oft mehrere Bistümer, kümmerten sich aber um das kirch- liche Leben wenig; die niederen Geistlichen waren meistens unwissend und lebten sittenlos, alle aber trachteten danach, die Kirche zu bereichern. 1350 wurde ganz Deutschland von einer furchtbaren Pest, Schwarzer Tod genannt, heimgesucht; in Osnabrück sollen nur sieben ungetrennte Ehepaare übrig geblieben sein: auch dieses Unglück benutzten die Geist- lichen, herrenloses Gut an die Kirche zu bringen. Der Besitz und die

8. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 123

1900 - Osnabrück : Rackhorst
123 Rhein der sagenhafte Mäuseturm erhebt. — Mainz (80 T.) ist eine starke Festung, der Mündung des Mains gegenüber. Die Stadt ist der Geburtsort Gutenbergs. — In Worms erinnert uns ein herrliches Llltherdenkmal an den ewig denkwürdigen Reichstag i. I. 1521. — Speier, die „Totenstadt der deutschen Kaiser", ist der Hauptort der bayrischen Rheinpfalz, in der außer Wein, Obst und Getreide auch viel Tabak gebaut wird. — Straßburg (140 T.), an der Jll gelegen, ist eine Festung ersten Ranges, die Hauptstadt des körn- und wein- reichen Elsaß und der Wohnsitz des kaiserlichen Statthalters von Elsaß- Lothringen. Die Stadt wurde uns durch Ludwig Xiv. mitten im Frieden geraubt, ist aber seit 1870 wieder mit dem Deutschen Reiche vereinigt. Berühmt ist das Straßburger Münster, welches von ähnlicher Schönheit ist wie der Kölner Dom. — Bon Straßburg führt ein Kanal (der Rhein - Rhone - Kanal) längs des Rheins an Mül- hausen i. E. (85 T.) vorbei, einer Fabrikstadt mit großartigen Webereien. 3. Der Schwarzwald erstreckt sich von Basel bis zum Unterlauf des Neckars. Der südliche Teil ist rauh und wild und von tiefen Schluchten zerrissen, der nördliche dagegen ist ein niedriges Hügelland. Das Gebirge fällt nach W. hin ziemlich steil in die Rheinebene ab, während es sich nach O., zum Neckar hin, allmählich senkt. Es ist ans seinen Höhen mit dunklen Tannenwäldern bedeckt. Die Borberge in dem milden Rheinthale aber tragen auch prächtige Laubwälder und zahlreiche Obst- und Weingärten. — Der Schwarzwald ist stark be- völkert. Die Bewohner sind zum großen Teil in den Wäldern des Gebirges thätig. Sie fällen dort die riesigen Tannen und lassen sie ans den starken Gebirgsbächen zum Neckar oder Rhein hinabtreiben. Hier werden sie zu Flößen miteinander verbunden, die bisweilen so groß sind, daß 30—40 Personen nötig sind, sie zu lenken. Die Fahrt geht den Neckar und Rhein hinab, nicht selten bis nach dem fernen, 'holzarmen Holland. — Sehr viele Schwarzwälder beschäftigen sich auch mit der Herstellung der berühmten Schwarzwälder Uhren. Andere sind als Köhler thätig, noch andere fertigen Holzwaren und Strohgeflechte an oder treiben Viehzucht. — In einem schönen Thale des Schwarz- waldes liegt der berühmte Badeort Baden-Baden. 4. Die Vogesen bilden einen großen Grenzwall zwischen Deutsch- land (Elsaß) und Frankreich. Sie fallen nach dem Rheine zu ziemlich steil ab. Steigt man aus der Tiefebene in das Gebirge hinauf, so durchwandert man, wie beim Schwarzwald, in den Vorbergen zunächst sonnige Weingärten, freundliche Obsthaine und üppige Saatfelder. Dann' folgen Laubwälder und endlich dunkle Tannenforsten. Am Fuße des Gebirges liegen die Schlachtorte Weißenbnrg und Wörth. 5. Der Neckar durchfließt ein liebliches und fruchtbares Thal mit mildem Klima. Sein ganzes Gebiet ist eine wohlangebaute, freundliche Landschaft, in welcher viel Wein-, Obst- und Getreidebau getrieben wird. Das Neckarthal ist dicht bevölkert. Die Bewohner gehören dem deutschen Bolksstamme der Schwaben an. Sie sind ein kräftiger, fleißiger und gutmütiger Menschenschlag. Die merkenswertesten Orte am Neckar (außer den badischen Städten Mannheim und Heidelberg) sind: Mar- bach, der Geburtsort Schillers, Stuttgart (160 T.), die Hauptstadt

9. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 207

1900 - Osnabrück : Rackhorst
207 der hohen Krone, welche Blüten tragen. Wie die Weide, so hat auch die Buche Frucht- und Staubblüten. Die Frucht ist ein dreikantiges Nüßchen. Gewöhnlich stehen zwei davon in einem harten und meist vierteiligen Gehäuse oder Becher. Die Frucht besteht aus den beiden zusammengefalteten Samenblättern, zwischen denen der Keim ruht. Die Nüsse werden gesammelt, um Öl daraus zu gewinnen. Die meisten aber dienen den Tieren des Waldes zur Nahrung. Asche. Brennt man ein Stück Holz an und löscht die Flamme, so erscheint das Holz ganz schwarz. Es ist verkohlt, d. h. die leicht brennbaren Stoffe sind durch das Feuer verzehrt worden, lind es ist Kohle oder Kohlenstoff zurückgeblieben. Verzehrt das Feuer auch diesen, so behält man Asche, d. i. Erde. Alle Pflanzen nehmen Erde aus, die sie zu ihrem Aufbau nötig haben, um diesen zu befestigen, oder um sich zu schützen. Die Buche liebt den kalkhaltigen Boden. Darum besteht die Buchenasche ans Kalkerde. Pflanzensiiure. Ein anderer Stoff im Buchenholze ist eine Flüssig- keit. Das ist der Holzessig, der auch in anderen Holzarten vorkommt. Der eigentümliche Geruch, den der Rauch besitzt, rührt vom Holzessig her. Fleischwaren räuchert man. Dadurch wird die äußere Schicht trocken und fest, und zugleich dringt der Holzessig des Rauches in die Rinde. Da er die schädlichen Stoffe abhält, so schützt er das Fleisch gegen Fäulnis. Um auch Holz vor dem Verderben zu bewahren, durch- tränkt man es mit Holzessig, wie es mit den Eisenbahnschwellen und Telegraphenstangen geschieht. 10. Die Eiche. Lebensdauer. Die Eiche ist die Königin unter den Bäumen, nicht deshalb, weil sie am höchsten wächst, sondern weil sie ein langes Leben hat und einen ungeheuren Umfang an Stamm und Krone erlangt. Sie liebt lehmigen, mergelhaltigen Boden; daher findet man sie oft in Gemeinschaft mit Buchen. Aus den Höfen im Lande der alten Sachsen ist die Eiche der Stolz der Bewohner. Von einem ehrwürdigen Baume kann der Besitzer sich nur schwer trennen. Das Wachstum der Eiche ist langsam. Mehr als ein Jahrhundert kommt auf ihre Jugend, zwei bis drei Jahrhunderte und mehr gebraucht sie, um ihre Kraft und Größe zu entfalten, und das Alter umfaßt wieder einige Jahrhunderte. Eichen von achthundert Jahren und mehr sind früher nicht selten ge- wesen. Freilich hatte solch ein alter Baum kaum noch Wert. Der größte Teil des gewaltigen Stammes war inwendig verfault und die Höhlung groß genug, daß mehrere Menschen darin Platz finden konnten. Holz. Das Holz der Eiche ist dicht und fest. "Der Baum setzt nicht dicke Jahresringe an, sondern verwendet die Nahrung auf die Ver- dickung der Zellwände. Die Zellen und Gefäße sind zuletzt so ausgefüllt, daß keine Saftbewegung darin mehr möglich ist. Die Lebensthätigkeit hört auf, und das abgestorbene Holz dient dem Baume nur noch zur Festigkeit. Man kennt das Kernholz an seiner bräunlichen Färbung, während das lebendige Holz, das Splint genannt wird, weiß aussieht. Bei einem gewaltigen Baume kommt nach den Stellen zwischen den großen Wurzeln nicht genug oder kein Säst hin. Da vertrocknen Rinde und Holz und sterben ab. Die Fäulnis vernichtet zuletzt das

10. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 209

1900 - Osnabrück : Rackhorst
209 Aber auch zur Bildung der Frucht ist er nötig, da er sich als Pflanzen- eiweiß in den Keimblättern findet. Der Stickstoff wird aus mineralischen Stoffen oder aus Salzen erlangt, die durch die Wurzeln mit dem Saft aufsteigen. Die Getreidearten bedürfen einer geringen Menge Phosphor, den sie ebenfalls aus Salzen im Erdreich nehmen. Blute und Frucht. Die stolze Eiche kann wegen ihres späten Er- wachens keine großen Früchte zur Reife bringen. Die unansehnlichen Blüten erscheinen gleich nach dem Blattausbrnch. Die dünnen, langen Kätzchen tragen die Staubgefäße. Die Samenblüten stehen zu zweien oder zu mehreren beisammen. Aber selten wird von einem Stiele mehr als eine Blüte getragen. Die Früchte sitzen mit dem unteren Teil in einem Becher. Außerdem sind sie von einer lederharten Schale um- schlossen. Der größte Teil der beiden Keimblätter ist Mehl und Eiweiß. Die Eicheln fins deshalb sehr nahrhaft. Alan versteht wohl, weshalb manche Tiere sie so gern verzehren. Pflanzt man die Eicheln, so dringt die Feuchtigkeit durch die Schale und bringt das Stärkemehl zum Auf- quellen. Die Hülle zerreißt, und der Keim senkt seine Wurzel ins Erd- reich, während seine Blätter sich dem Lichte zuwenden. Bauholz. Die Eiche hat in unseren Gegenden seit Jahrtausenden dem Menschen das Bauholz geliefert. Aus Eichenholz waren ehemals die Häuser erbaut, die Schränke und Tische, die Bänke und Stühle, Pflug und Egge, Wagen, Karren und Harke hergestellt, und die letzte Ruhestätte wurde dem Menschen in einem Eichensarge gegeben. Tiere und Pflanzen im Eichwalde: Gattwespe, Hirschkäfer. — Flechte, Moos. Andere Kätzchenblüter: Walnuß, Pappel, Pfeffer, eßbare Kastanie, Korkeiche, Haselnuß, Birke, Erle, lllme, Maulbeerbaum, Feige. 11. Buchweizen, Runkelrübe und Spörgcl. Der Buchweizen wird in den moorigen und sandigen Gegenden des nördlichen Europas und Asiens gebaut. Von dem nördlichen China aus scheint er verbreitet zu sein. Die Türken haben ihn nach dem Mittel- meer gebracht, und durch Frankreich, Belgien und Holland kam er dann in unsere Gegend. Den Namen Buchweizen hat er von den Früchten, die wie die Nüsse der Buchen geformt sind. Man baut zwei Arten an, wovon die eine auf dem Moore und die andere ans dem Sande wächst. Die kleinen, weißroten Blüten enthalten viel Honig. In den Gegenden mit Bnchweizenbau wird deshalb auch viel Bienenzucht getrieben. Die Frucht des Buchweizens wird geschält und liefert die Buchweizengrütze. Auch läßt sich ans den geschälten Körnern Mehl herstellen. Die Runkelrübe wird wegen ihrer fleischigen Wurzel angebaut. Sie dient als Viehsutter. Aber die rote Beete, die zu den Runkel- rüben gehört, wird gekocht und als Salat zubereitet. Die wertvollste Runkelrübe ist die Zuckerrübe, die in Europa und in Amerika in großen Mengen gezogen wird. Die Wurzel derselben hat zu ihrem Wachstum sehr viel Saft mit Nährsalzen nötig. Die Rüben werden in Fabriken zerkleinert und ausgepreßt. Durch Eindampfen des Saftes wird dann der Zucker gewonnen. Im Deutschen Reich sind es jährlich mehr als eine Milliarde Kilogramm, die in den Zuckerfabriken hergestellt werden. Der Spörgcl oder Spark ist eine Futterpflanze, die in sandigen 14
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