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1. Das sechste Schuljahr - S. 302

1902 - Langensalza : Schulbuchh.
302 fein Vertrauen auf Gott. Im Angesicht des ganzen Heeres ließ er sich das heilige Abendmahl reichen und flehte den Herrn um Beistand und Sieg zu dem bevorstehenden Kampfe an. Das ganze Heer betete mit ihm. Alle deutschen Krieger gelobten, treu zusammenzuhalten bis in den Tod. Nach dieser würdigen Vorbereitung schritten die Deutschen zum Angriff. Mit acht Schlachthaufen brachen sie in die Ungarn ein. Die feindlichen Schlachtreihen waren bald durchbrochen. In wilder Unordnung flohen die Ungarn vom Schlachtfelde. Die meisten wurden aber von den nachsprengenden Deutschen eingeholt und ohne Gnade niedergehauen. Nur 7 sollen von den 100 000 Ungarn, die nach Deutschland gekommen waren, in die Heimat zurückgekehrt fein und die Botschaft von der Niederlage auf dem Lechfelde nach Hause gebracht haben. Seit dieser Zeit sind die Ungarn nicht wieder nach Deutschland gekommen. Sie nahmen bald darauf das Christentum an und wurden nun friedliche Nachbarn der Deutschen. 6) (Otto Kriegszüge nach Italien.) Otto I. sah sich zweimal veranlaßt, mit einem Kriegsheere nach Italien zu ziehen. Den ersten Kriegszug nach Italien führte er im Jahre 951 aus. Die Veranlassung dazu war folgende: Der König Lothar von Italien war gestorben. Seine hinterlassene Witwe hieß Adelheid. Der Markgraf Berniger von Jvrea hatte vor, diese an feinen Sohn zu verheiraten. Da sich Adelheid aber nicht entschließen konnte, diesem ihre Hand zu geben, ließ sie Berniger in einen Kerker werfen. Doch gelang es einem Mönch (Martin), sie wieder zu befreien. Nach ihrer Befreiung rief sie Otto I. um Hilfe an. Dieser eilte sofort mit einem Heere nach Italien und unterwarf den Unterdrücker. Da seine Gemahlin gestorben war, so vermählte er sich mit der Adelheid und wurde auf diese Weise König von Italien. Das glänzende Hochzeits- fest wurde in Pavia gefeiert. — Nachdem Otto Ruhe und Ord- nung in Italien hergestellt hatte, kehrte er wieder nach Deutsch- land zurück. Seine Abwesenheit benutzte Berniger später, um sich gegen die deutsche Oberherrschaft aufzulehnen und alle Ge- walt an sich zu reißen. Da rief der Papst Otto I. um Schutz an. Dieser zog mit großer Heeresmacht nach Italien und dämpfte kurzer Zeit die Unruhen. Auf diesem Kriegszuge kam Otto l. auch nach Rom. Er ließ sich hier im Jahre 962 vom Papste zum rö- mischen Kaiser krönen. Seit jenem Jahre hat man Deutschland das

2. Das sechste Schuljahr - S. 353

1902 - Langensalza : Schulbuchh.
353 Jahr hindurch wehen feuchtkalte Winde über die Berge, und diese lassen das Getreide hier nicht so gedeihen, wie bei uns. Am besten gedeiht noch der Flachs. Auf welche Beschäftigung der Gebirgsbewohner weist uns der Flachsbau hin? (Spinnerei und Weberei.) Gieb an, woher das Fichtelgebirge seinen Na- men erhalten hat! Sprich von der Beschäftigung seiner Bewohner! Welche Erhebungen des Fichtelgebirges nennt euch die Karte! (Ochsenkopf, Schneekops.) Anschreiben! b) Der Spessart. Spessart bedeutet Spechtswald. Bezeichne seine Lgae nach einem Teile des Main! (Liegt im Main-Viereck.) Der Spessart ist ein sehr waldreiches Gebirge; besonders mit Eichen sind seine Gipfel bewachsen. Dieser deutsche Baum wird in keinem andern deutschen Gebirge in gleicher Weise angetroffen: denn Stämme von 40 m Länge gehören nicht zu den Seltenheiten. Sie werden meist zum Schiffbau verwandt und viel nach Holland verkauft. Auf welchem Wege schafft man diese Stämme wohl fort? (Main, Rhein.) Ein großer Teil des Holzes wird auch an Ort und Stelle verarbeitet. Worin wiro die Beschäftigung der Bewohner des Spessart- gebirges bestehen? (Holzarbeit.) Der Ackerbau ist wenig ertrag- reich. Die Bewohner sind meist arm. In früherer Zeit hielten sich in den dichten Wäldern des Spessart öfters Räuberbanden aus, welche die ganze Gegend in Verruf brachten. Gieb das Wichtig st e über den Spessart an! c) Der Odenwald. Der Name Odenwald bedeutet Oder Wald; doch trifft diese Bezeichnung im allgemeinen nicht zu. Von der Rheinseite her steigt er stufen- (terrassen-) förmig an, reich mit Obst- und Weinanlagen be-eckt. Die höheren Berge bedecken dichte Wäl- der, Ruinen alter Rittersitze ragen auö ihnen hervor. Den schön- sten Teile des Gebirges bildet der Westabhang mit dem W a l- ch e n, an welchem die sogenannte Bergstraße entlang führt. Die höchste Erhebung des östlichen Odenwaldes ist der Katzen- buckel. In den Thälern und freien Bergabhängen wird Acker- bau und Viehzucht gepflegt. Abfragen! Seidel. Das sechste Schuljahr. 28

3. Das sechste Schuljahr - S. 339

1902 - Langensalza : Schulbuchh.
339 Wiederhole. Anschreiben! Sprich über die Ge st alt der oberdeutschen Hoch- ebene! Gieb an, was du von ihrer Bewässerung ge- lernt h a st! Nenne und zeige die Randgebirge! Welches sind dieselben? (Böhmer- und Bayer-Wald und Jura.) Wir wollen dieselben nun genauer kennen lernen. a) Der Böhmer- und Bayer-U)ald. An welches Gebirge schließen sich der Böhmer- und Bayer- Wald an? Zwischen welchen Ländern bildet er die Grenze? Was sür Gebirge sind es dem Namen nach? (Waldgebirge.) Der Böhmerwald ist sehr reich an prächtigen Waldungen. Von den Gipfeln seiner Berge bietet sich dem Beschauer eine herr- liche Fernsicht. Wohin nach Süden? (Auf die Alpen.) Schneeig glänzen ihre in die Wolken ragenden Gipfel herüber. Wohin nach Osten? (Über Böhmen, zum Erzgebirge.) Nach Westen? (Über Bayern und den Jura.) Wohin nach Norden? (Über Thüringen.) Wohin auch der Wanderer den Fuß lenkt, auf den Berg oder in das Thal, an den Bach oder zum See: überall findet er herrlichen Wald. Hier giebt es Waldungen, darinnen noch keine Axt erklungen ist, kein Mensch etwas gepflanzt oder gerodet hat. Welcher Baum wird wohl am meisten vertreten sein? (Die Tanne.) Wie die Säulen einer gewaltigen Kirche streben die mächtigen Tannen und Fichten von 1 bis anderthalb Meter im Durchmesser (Veranschaulichen!) zum Himmel. Da- zwischen ist dichtes Gestrüpp von modernden Zweigen, Ästen und Stöcken, von Himbeeren, Heidelbeeren und Weidenröschen. Hier steht vielleicht ein Riesenstamm, dem der brausende Sturm die Krone abgerissen hat und von dessen übrig gebliebenen Ästen und Zweigen das Bartmoos wie meterlanges graues Haar herabhängt. Daneben ruht eine vermodernde und ver- faulende Tanne, auf deren Rücken Hunderte von jungen Fichten und Tannen emporwachsen. Und zwischen all' dem Gewirr von Baumleichen, von üppig wucherndem Strauchwerk und Farrenkraut liegen gewaltige Granitblöcke, über die sich Moos wie grünes Polster hinzieht."*) Abfragen! *) Nach Tischendorf. 22*

4. Das sechste Schuljahr - S. 441

1902 - Langensalza : Schulbuchh.
441 2. Nahrung: Mäuse, Ratten, Hamster, Heuschrecken, Kreuz- ottern, selten auch Hasen und Rebhühner. Was die Katze dem Hause ist, das ist der Mäusebussard dem Felde. 3. Einrichtung, besonders als Raubvogel: a) Scharfes Auge, b) Große Flügel und schneller Flug, c) Lange starke Zehen mit scharfen und spitzen Krallen, ä) Starker gebogener Schnabel mit scharfen Rändern. 4. Schutz des Vogels: a) Steht im Wald auf hohen Bäumen, b) Stärker als zu erbeutende Tiere, e) Füße und Zehen sind mit Schildern versehen. 5. Verwandte: Hühnerhabicht, Sperber, Turmfalke, Adler, Geier. G- harze. Aus den Stämmen der Tannen und Kiefern sehen wir oft eine Masse herausquellen, welche klebrig ist und im Feuer leicht brennt. Daher kommt auch der eigentümliche Geruch der Nadel- hölzer und ihre leichte Brennbarkeit. Im Holz der Nadelbäume sitzt nämlich Harz. Das .Harz ist ein Produkt der Pflanzen. Wo nun aber in der Erde seit Jahr- tausenden solche Nadelhölzer lagern und zu Kohlen geworden sind, haben sich auch die .Harze zu mineralischen Massen ge- bildet, welche wir in den verschiedensten Gestalten vorfinden. Zu diesen Harzen gehört das Petroleum, der Asphalt, der Bernstein, auch das Paraffin und das Kolophonium. a) Das Petroleum. Wie wir das Petroleum zum Brennen in unseren Lampen gebrauchen, kommt es aus der Erde hervorgequollen. Solcher Quellen finden wir besonders in Nordamerika und Südamerika, in China, auch in unserer Provinz Hannover. Entstehung: Durch das Zusammendrücken der Stämme in der Erde ist Hitze entstanden, infolgedessen sich Dünste aus den Holzmassen bildeten und an kalten Stellen niederschlugen. Das kann man nachsehen, wenn man aus Holz Theer kochen will. Diese flüssigen Massen haben sich in Hohlräumen der Erde gesammelt. Gewinnung: Wenn man Löcher in die Erde bohrt, lvie es ja bei Bergwerken immer geschehen muß, so kommt man auf

5. Das sechste Schuljahr - S. 268

1902 - Langensalza : Schulbuchh.
268 der Weser einen Aufstand mache. Die deutschen Stammes- häupter — die Varus auf seiner Seite wähnte, im geheimen aber mit Hermann im Bunde waren — rieten ihm, hinzuziehen, um die Empörung zu unterdrücken und um wieder Ruhe und Ordnung herzustellen. Varus bot seine ganze Macht dazu aus. Bei einem Gastmahl, das Varus gab, hatten die cheruskischen Häuptlinge ihm das Versprechen des Zuzugs wiederholt. Als sich das römische Heer dem Teutoburger Walde näherte, nah- men Hermann und die übrigen deutschen Fürsten Urlaub unter dem Vorwände, ihm ihre Scharen zuzuführen. Statt dessen riefen sie aber jetzt ihre Landsleute zum Freiheitskamps aus. Hermann lagerte sich mit den Seinen im Teutoburger Walde, nicht weit von der heutigen Stadt Detmold, in einem Versteck und beobachtete die Römer. Nichts Böses ahnend zog das Römerheer unter Varus ohne strenge Ordnung, mit großem Troß und vielem Gepäck, in langem Zuge durch den undurch- dringlichen Wald, in dem erst Wege gebahnt und Bäche und Flüsse überbriickt werden mußten. Der Himmel selbst schien mit den Deutschen im Bunde zu sein. Ungewitter brachen los, unend- licher Regen stürzte nieder, und die Gebirgsgewässer schwollen zu Strömen an. Plötzlich erscholl neben dem Brausen des Waldes der fürchterliche Kriegsgesang der Deutschen, die nun die von dem schlechten Wege und Wetter erschöpften Römer überfielen. Von allen Seiten wurden die Römer von einem Hagel von Steinen, Pfeilen und Wurfftangen überschüttet. Dann stürzten sich die Deutschen von den Höhen hernieder zum Handgemenge. Grauen und Entsetzen ergriff die Römer. In einer dreitägigen Schlacht wurden sie von den Deutschen geschlagen und fast gänz- lich vernichtet, so daß nur wenige entkamen. Als Varus keinen Ausweg zur Rettung mehr sah, stürzte er sich in sein eigenes Schwert. a) (Die Folgen der Schlacht im Teutoburger Walde.) Hermanu feierte seinen Göttern zu Ehren große Opferseste und weihte ihnen alle Toten und alle Beute. Viele Gefangene wurden geschlachtet; andere, denen man das Leben schenkte, wurden zu Sklaven gemacht und mußten die niedrigsten Dienste verrichten. Am schlimmsten verfuhr man gegen die römischen Advokaten. Einem riß man sogar die Zunge aus dem Munde und schrie; „Nun höre auf zu zischen, du Natter!" — Als die Nachricht von dieser Niederlage nach Rom kam, geriet

6. Das sechste Schuljahr - S. 355

1902 - Langensalza : Schulbuchh.
355 Wiederhole, was bu von den Heilquellen des Schwa rzwaldes kennen gelernt ha st! 2. Das judwrstdrutsche Bergland. Hier zeige ich euch dasselbe. Welche Namen nennt die Karte? (Wasgenwald, Haardt.) Zeige diese Gebirge! Bezeichne ihre Lage zum Oberrhein! Welches Flüßchen trennt hier die Haardt? (Lauter.) Seinen südlichsten Punkt bezeichnet eine Stadt. Nennt sie! (Bel fort.) B e st i m m e die Lage des Wasgenwaldes! (Der Wasgenwald liegt westlich vom Oberrhein, zwischen Belfort und der Lauter.) Was sagt euch die Karte über die Höhenverhältnisse des Wasgenwaldes? (Im Süden am höchsten, nach Norden hin immer niedriger.) Woran erkennst du dieses ans der Zeichnung? Welchen Berg nennt euch die Karte? (Sulz er Belchen.) In welchem Teile des Wasgenwaldes ist derselbe? (Im Süden.) Nach Osten hin ist das Gebirge steil, nach Westen hin fällt es allmählich ab. Abfragen! Sprich über die Höhenverhältnisse des Was- genwaldes! Während die niedriger gelegenen Teile des Wasgenwaldes mit Laubwald bewachsen sind, bedecken seine Höhe dichte Tan- nenwälder. Mehrere seiner Bergkuppen schmücken Ruinen und Ritterburgen. Dem Wasgenwalde ist ein fruchtbares Hügelland vorgelagert, das meist mit Weinreben bepflanzt ist. Der Haupt- übergang durch den Wasgenwald ist der Paß von Zabern. Durch diese Gebirgseinsenkung führt die Hauptverkehrsstraße von Süddeutschland nach Frankreich. Abfragen! Sprich über den Waldbestand des Wasgenwal- des! E r z ä h l e v o n d e m H ü g e l l a n d e ö st l i ch v o m W a s- g e n w a l d e! Östlich vom Oberrhein findet ihr bei der Breisach (Hier!) eine einzeln stehende Gebirgsgruppe, den K a i s e r st u h l. Welches Gebirge schließt sich im Norden an den Wasgenwald an? (Haardt.) Man bezeichnet auch dieses Gebirge mit dem Namen Pfälzer Bergland. Ter westliche Teil dieses Ge- birgslandes ist wenig fruchtbar, dagegen bietet sein Inneres Viel Steinkohlen. Im östlichen Teile des Pfälzer Berglandes ist sehr fruchtbares Land. Hier gedeiht vorzüglicher Wein, auch gelangt 23 *

7. Das sechste Schuljahr - S. 475

1902 - Langensalza : Schulbuchh.
475 viii. Nadelwald. 4?. Der puppenräuber. Wenn wir durch den Nadelwald hinschlendern, sehen wir häufig über den mit Nadeln bestreuten glatten Waldboden einen grünlichen großen Käfer hinlaufen, der viel Ähnlichkeit mit dem bekannten Goldlaufkäser oder Goldschmied hat. Ist doch die Farbe seiner Flügeldecken dieselbe. Dabei ist er etwas länger und breiter als der Goldschmied. Wir haben den Puppenräuber vor uns, der uns durch seine Größe und Schönheit auffüllt. Selten erblicken wir ihn stille sitzen, immer ist er in Thätigkeit, welche sich ans den Fang von Raupen und Puppen erstreckt. Dadurch wird er besonders dem Forstmann sehr nützlich und man sollte ihn nirgends ver- folgen. Wenn schädliche Schmetterlinge und Raupen im Walde in großer Menge auftreten, kann man sicher sein, daß auch der Puppenräuber in reichlicher Anzahl vorhanden ist. Er bildet die Polizei des Waldes. Mit großer Schnelligkeit läuft er au den Stämmen der Bäume empor und sucht sich oben seine Beute. Seine scharfen Endglieder der Beine wie seine starken Kiefer ermöglichen es ihm, auch größere Tiere als er selbst ist, zu erjagen. Aus solche stürzt er sich ohne Furcht, ergreift sie und läßt sich dann mit seiner Beute oben aus der Krone der Bäume auf die Erde herabfallen. Fast alle Käfer, die wir so gebaut finden wie den Puppeu- räuber und den Goldschmied, die also recht lauge Beine und stark entwickelte Freßwerkzuge haben, die Laufkäfer, gehen aus Jagd nach schädlichen Tieren aus und nützen den Menschen daher ganz bedeutend. 48. Blei. Wenn der Jäger durch den Wald zieht und seine Büchse spannt, so bedarf er vor allen Dingen eines Mittels, welches er als tödliches Geschoß dem Wild zusendet. Hierzu benutzt man meistens das Blei. a) Aussehen: Grau, weißlich, N'ird in der Luft dunkler bis schwarz, ganz frisch hat es einen silberartigen Glanz. b) Schwere: Im Vergleich mit anderen Metallen ist das Blei ziemlich schwer, es ist seiner Schwere wegen sprichwörtlich.

8. Das siebente Schuljahr - S. 479

1903 - Langensalza : Schulbuchh.
479 nach vorn und läßt den Unterkiefer zurück, wodurch ihm das -Erfassen von Nahrung zwar etwas erschwert wird. Die Schuppen des Haifisches sind mit kleinen Zähnen versehen, so daß sie ganz rauh sind. 42. Isländisches Moos. Wie der Walfisch kein Fisch ist, so ist das isländische Moos auch kein Moos. Der Name rührt aber daher, daß die Pflanze in ihrer Heimat Island den Boden bedeckt, wie es bei uns das Moos macht, und dichte Wiesenslächen bildet. Die Pflanze gehört vielmehr zu den Flechten, über deren Bedeutung wir schon gesprochen haben. Überall, wo sie irgend ankommen kann iin Norden, siedelt sie sich an, um den Boden urbar zu machen, zwischen Moos und Gras, zwischen Heidekraut, dort, wo nur irgend die Sonne hinkommen kann, an lichten Stellen finden wir sie. Sie wächst strauchartig und hat lappige Äste von grau-grüner oder kastanienbrauner Farbe. Das isländische Moos ist auch bei uns gesucht, da es als Arzneimittel gegen Lungenleiden zu Tee gebraucht wird. Der Isländer verwertet es als Nahrungsmittel, indem er es nicht nur kocht, sondern auch zu Brot verbackt. Ähnlich dieser Flechte ist die Renntierslechte, welche wir als Nahrungsmittel der Renntiere genannt haben. Auch diese Flechte hat einen großen Nährwert (1 Zentner — 3 Zentner Kartoffeln). In neuester Zeit wird sogar Alkohol aus ihr bereitet. V. V. Wirrertclldeich. 43. Kiesel. Unter den Erden, welche am meisten verbreitet sind, kennen wir den sogenannten Sand oder die Kieselerde. Vergleichen wir dieselbe mit anderen Erden, so finden wir, daß sie nicht zusammenhängt, daß sie das Wasser nicht festhält, daß sie leicht zu erwärmen ist, und daß sie die Wärme auch festhält. Der Sandboden, soweit er als Acker benutzt wird, ist darum sehr leicht zu bearbeiten, da er leicht austrocknet, aber sich schnell erwärmt.

9. Das fünfte Schuljahr - S. 327

1901 - Langensalza : Schulbuchh.
327 e) Erzählt, wie der König die gesamte Staatsverwaltung neu ge- ordnet hat! f) Was hat der König zur Verbesserung seines Heerwesens gethan? g) Erzählt von dem Tode der Königin Luise! Iii. Der erste Befreiungskrieg (1813—1814). Vorbereitung. Wie hieß der Kaiser, der zu Anfang des vorigen Jahrhunderts über Frankreich regierte? Worauf war das Streben dieses Mannes gerichtet? Welches Mittel benutzte er dazu? Wann hatte er Preußen besiegt und ihm einen großen Teil seiner Länder genommen? Auch Österreich und andere Völker hatte er bezwungen. Die besiegten Völker seufzten schwer unter seinen harten Bedrückungen. Seine Länder- gier war immer noch nicht befriedigt. Zuletzt wollte er auch Rußland seiner Herrschaft unterwerfen. Ein Sprichwort sagt aber: „Es ist da- für gesorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen." Das er- füllte sich auch hier. Ter Schlag, der Rußland vernichten sollte, ge- reichte Napoleon selbst zum Verderben. Somit war die Zeit der Be- freiung von dem französischen Joche näher, als man glaubte. Ziel. Mit den Befreiungskriegen wollen wir uns jetzt beschäftigen. Darbietung des Stoffes durch Vorerzählen des Lehrers. a) Napoleons Zug nach Rußland. Im Sommer 1812 brach Napoleon mit einem ungeheuren Heere aus, um Rußland zu unterwerfen. Auch 20000 Preußen unter dem General von Pork mußten ihm folgen. Die preußischen Provinzen, durch welche das Heer kam, litten furchtbar durch die Einquartierung. Die Russen vermochten nicht, den gewaltigen Scharen Napoleons zu widerstehen, und wichen in das Innere ihres weiten Reiches zurück. Sie zerstörten selbst die Städte und Dörfer, damit die Franzosen nicht Obdach und Nahrung finden sollten. Nachdem Napoleon die Russen in zwei blutigen Schlachten (bei Smolensk und Borodino) besiegt hatte, zog er in Moskau, der Hauptstadt des russischen Reiches, ein und gedachte hier Winterquartier

10. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 28

1900 - Osnabrück : Rackhorst
28 22. Erfindung des Schießpulvers; 1350. Während des Mittelalters haben sich viele Menschen bemüht, Gold herzustellen. Einst, so erzählt die ^age, zerstampfte zu diesem Zwecke der Mönch Berthold Schwarz in einem eisernen Mörser Schwefel, Salpeter und Holzkohle und bedeckte das Gefäsi mit einem Stein. Zu- fällig flog ein Funke in dies Pulver, sofort entzündete es sich und schleuderte den Stein mit furchtbarer Gewalt gegen die Decke. Er wiederholte den Versuch, immer mit demselben Erfolge. Zuerst benutzte man es nur zum Sprengen, dann auch zum Fortschleudern schwerer Steine aus Mörsern. Allmählich verlängerte man die Mörser zu Ka- nonen, d. i. Röhren, aus denen man steinerne oder eiserne Kugeln schoß. Die Kanonen waren anfänglich sehr schwer und ruhten nicht ans Rädern, so daß zu ihrer Fortschaffung wohl 60 Ochsen erforderlich waren und sie nur als Belagerungsgeschütz verwendet wurden; um 1350 benutzte >nan auch leichtere, fahrbare Feldgeschütze, Feldschlangen genannt. Sie trugen, wie noch heute die Schiffe, eigene Namen, z. B. Schnurrhindurch, Nachtigall, Lukas, und wurden mit Inschriften versehen wie: „Schärpe Orete bin ick gheheten, Wan ick lache, dat wert den viend ver- dreten.“ Später verfertigte man auch Hakenbüchsen oder Musketen, die der einzelne Mann tragen konnte, aber beim Abfeuern aus eine Gabel legen mußte. Sie wurden mittels einer Lunte entzündet; um diese ent- behrlich zu machen, brachte man an der Muskete Schlösser mit einem Feuerstein oder Flint an, der beim Niederschlagen Funken hervorbrachte und dadurch das Pulver entzündete. Bon dem Flint nannte man die Gewehre Flinten; von der Muskete haben die Musketiere ihren Namen. Die Benutzung der Feuerwaffen veränderte das ganze Kriegs- wesen. Schild und Panzer hielten ihnen gegenüber nicht mehr stand; deshalb verlor das Ritterheer seine bisherige Bedeutung, lind das mit Musketen versehene Fußvolk wurde die wichtigste Truppe. Es kam jetzt weniger auf die Tapferkeit des Einzelnen an, als vielmehr auf die geschickte Führung großer Massen. Die Mauern der Burgen und Städte boten jetzt nicht mehr genügenden Schutz, sondern mußten durch Wälle und starke Türme verstärkt werden; manche Burg wurde damals ganz aufgegeben. Auch Osnabrück wurde jetzt mit Wällen und Türmen befestigt; die Stadt errichtete eine Pnlvermühle, stellte Wallmeister und Büchsenmeister an. 23. Johann Huß; 1415. 1. Kirchliche Mitzstiinde. Um 1400 waren in die christliche Kirche mancherlei Mißbräuche eingedrungen. Drei Päpste stritten sich um den päpstlichen Stuhl und thaten einander in den Bann. Die hohen Geist- lichen besaßen oft mehrere Bistümer, kümmerten sich aber um das kirch- liche Leben wenig; die niederen Geistlichen waren meistens unwissend und lebten sittenlos, alle aber trachteten danach, die Kirche zu bereichern. 1350 wurde ganz Deutschland von einer furchtbaren Pest, Schwarzer Tod genannt, heimgesucht; in Osnabrück sollen nur sieben ungetrennte Ehepaare übrig geblieben sein: auch dieses Unglück benutzten die Geist- lichen, herrenloses Gut an die Kirche zu bringen. Der Besitz und die
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