17
Vorbegrtffe.
Ebenen und Flächen des Landes.
§. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev
Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt
sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und
steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er,
Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln.
Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die
Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute
ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und
mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt
ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord»
afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere
oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die
man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe-
nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam-
pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die
vorzüglich zu Viehweiden dienen.
Erhöhungen des Landes.
§. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche
wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt
sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein
Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln,
sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin,
düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen
entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie-
denen Richtungen an einander schließen und immer hö-
her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein
Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man
den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und
den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der-
selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen
oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges
läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam-
menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch-
schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch-
sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das
Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt,
sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des-
selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge
des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu-
2
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Ortsnamen: Nord»
afrika Südamerika Nordamerika
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
272
Amerika.
Hemden und baumwollene Hosen; gehen sie aber zur Stadt, so tragen
sie Tuchhosen und Jacken. Das Tuch auf dem Kopfe vermißt man
bei keinem Stande; und mögen auch übrigens ihre Kleider seyn, wie
sie wollen, so sind sie doch im Allgemeinen stets sehr reinlich. —
Auch verwendet die Negierung alle Sorgfalt auf die Beförderung des
Unterrichts, und es giebt nicht allein Elementar- sondern auch höhere
Schulen, worin Wissenschaften gelehrt werden. Es fehlt daher nicht
unter den Haytiern an Männern, welche ausgebreitete Kenntnisse be-
sitzen und in ihrer Unterhaltung ein gesundes Urtheil und die schönen
Früchte einer guten Erziehung an den Tag legen. Hayti giebt einen
Beweis, daß Farbige und Schwarze, wenn sie von der Sklaverei be-
freit sind, nach und nach zu einer Europäischen Civilisation gelangen
können.
Die dritte unter den großen Antillen ist Jamaica, eine Insel
ohngefahr von der Größe des Königreichs Sachsen, aber mit einer weit
geringern Bevölkerung, die sich jetzt auf 415,000 Seelen belauft.
Das Innere derselben ist ein Gebirgsland, welches aus ungeheuern
Gebirgsmassen von verschiedenen Höhen, Richtungen und Formen be-
steht, die von reichlich bewässerten Thalern und von finstern, tiefen
Schluchten, Cockpits genannt, durchschnitten werden. Undurchdring-
liche Waldungen bedecken diese Gebirge, deren Hauptrichtung von O.
nach W. geht. Sie bilden gleichsam eine Scheidewand, welche die Nord-
seite der Insel von der Südseite trennt, und mit Ausnahme zweier hindurch
führenden Wegen, alle Kommunikation zwischen diesen beiden Seiten der
Insel abschneiden. Bon dem Mittelpunkte dieser Gebirge, die beson-
ders nach der Südseite stark zerrissen sind und mit ihren jähen Ab-
gründen und unersteiglichen Klippen ein verworrenes Chaos bilden,
ziehen sich nach der Nord- und Südseite Anhöhen und Hügel hinab,
die mit majestätischen Waldungen prangen, und davon die untersten
Hügel mit Kaffeebaumen geschmückt sind. Gegen die Küsten verlieren
sich die Höhen in Ebenen, welche sich an der Südseite der Insel 3
bis 4 Stunden weit von dem Fuße der Gebirge bis an das Meer er-
strecken, wahrend sie an der Nordseite eine geringere Breite haben»
Auf diesen Ebenen verbreiten sich unübersehbar die reichsten Zucker-
pflanzungen, und hier liegen auch, so wie an dem Fuße der Gebirge,
die Städte und Dörfer.
Das vornehmste Gebirge, das sich auf der Ostseite der Insel be-
findet, führt den Namen der Blauen Berge. Der untere Theil
ist mit Waldungen bedeckt; weiter hinauf werden die Baume kleiner
und arten zuletzt in Gesträuche und Büsche aus, indem sich dieses
Gebirge mit seinem höchsten Punkte bis zu 8000 F. erhebt, und auf
seinem Gipfel selten frei von Nebeldünsten ist. An die Blauen Berge
schließen sich die Ligany-Berge an, die sich nördlich von Kingston
gleichfalls zu einer beträchtlichen Höhe mit senkrechten Klippen erheben,
und an ihrem Fuße mit Zuckerplantagen bedeckt sind, die mit den
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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Extrahierte Personennamen: Hayti
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Jamaica Sachsen Kingston
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
628
Australien.
schreiblichen Szene versunken. Am folgenden Morgen konnte ich, vom
heitersten Wetter begünstigt, den Vulkan und seine Umgebung aufs
Genaueste aufnehmen. In Begleitung dreier Eingcbornen unternahm
ich das Hinabsteigen in den großen Krater. Die Lehnen und Spal-
ten der ersten Terrasse des Abhanges waren mit beträchtlich hohem
Pflanzenwuchse bekleidet. Vorzüglich scheint der kleine Krater, der von
dem großen durch eine Art von Platform getrennt ist, schon seit sehr
geraumer Zeit gefeiert zu haben, denn er ist bis dicht an den Saum
der Lavarinde mit stattlichen Baumen bewachsen. Auf dem Grunde
floß ein Lavastrom, dessen Breite zwischen 120 bis 210 F. betragen
mochte, und welcher die einzige da vorhandene flüssige Lava ist. Bei
der Ankunft am Rande des schwarzen Lavakranzes eröffnet sich den
Blicken des Reisenden eine Szene, die alles Grauen Erweckende in
sich vereinigt. Er sieht ein ungeheures Becken vor sich, das sich noch
kürzlich in glühender Bewegung befunden haben muß, nun aber in
der Verkalkung begriffen, einen Anblick darbietet, der sich etwa mit dem-
jenigen vergleichen laßt, wie ihn die großen Nordamerikanischen Seen,
wenn das Eis aufbricht, gewahren. Stellenweise ist die Oberstache
spiegeleben, hier und da aber stehen gewaltige vielgestaltige Massen
emporgethürmt und in tausenderlei Windungen verschränkt, ja stellen-
weise ist die Lava gleich feinem Haare ausgefasert und ausgestanzt.
Der große Krater auf dem Gipfel des Mauna Roa ist einer der größ-
ten. Der Umfang desselben betragt jetzt ohngefähr 3 Stunden, und
die Linie der alten jetzt erloschenen Öffnung hat nicht weniger denn
5 M. in der Runde. Vom Gipfel bis zum schwarzen Lavakranze
im gegenwärtigen Krater mißt man 1270 F., und er scheint bedeutend
aufgefüllt zu seyn."
Der sanft ansteigende grasbewachsene Abhang des Mauna Roa
enthalt viele zum Theil sehr hohe und breite Höhlen, wovon einige
außerordentlich lang und uneben sind. Diese streichen sämmtlich in
rechten Winkeln mit dem Dom des Mauna Roa und mit dem
Meere. Einige dieser Höhlen haben eine Lange von einer Stunde
und darüber und ihre Wölbungen sind hier und da zerklüftet, die
Spalten aber durch große Bäume und Farrnkrauter verdeckt; diese
Stellen sind daher sehr gefährlich. Stellenweise sind die Höhlen-
gewölbe durch Erdbeben ganz eingestürzt und auf solche Weise 600
bis 1800 F. große Vertiefungen entstanden. Das Innere dieser Höh-
len, deren Bau und Wölbung vollkommen regelmäßig ist, und die
überdies mir mannigfaltigen Farrnkräutern, Moosen und Jngerman-
nien aufs Reizendste geschmückt sind, nimmt sich überaus herrlich aus.
Über die Höhe der beiden Berge Mauna Roa und Mauna Koa
sind die Angaben sehr verschieden. Gewöhnlich hält man den erstern
für den höchsten, und Kotzebue giebt ihm 14,900 F>, letzterm aber
nur 13,080 F. Höhe. Ja man hat ihnen zuweilen 16,000 bis
18,000 F. Höhe geben wollen. Hingegen nach den von Douglas
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
m
Amerika.
geben kann, woraus man durch Einkochen einen Zucker von einem
süßen angenehmen Geschmack gewinnt, der Anfangs bräunlich ist, aber
durch gehörige Bereitung und durchs Naffiniren dem Rohrzucker an
Harte und Weiße sehr nahe gebracht wird. Zoo Pfund Saft geben
etwa 15 Pfund Zucker. In Untercanada producirt man jährlich ge-
gen 25,000 Ctr. dergleichen Zuckers. Ein lojahriger Baum kann
mehrere Jahre (jährlich 6 Wochen hindurch) hinter einander gezapft
werden, wenn er mit gehöriger Vorsicht behandelt wird.
Quebec ist die Hauptstadt des Bcittifchen Nordamerikas, eine
Stadt jetzt mit 30,000 Einwohnern, am linken Ufer des breiten,
ansehnlichen St. Lorenz, der an der südlichen Seite der Stadt stießt,
den Fuß des steilen Vorgebjrgs Diamond (Diamant) bespült und
den kleinen Fluß St. Charles mit sich vereiningt, der an der Nord-
seite der Stadt sich befindet und sich zu einem beträchtlichen Becken
erweitert, der den Hafen von Quebec bildet. Wenn man von der
Mündung des St. Lorenz her nach Quebec hinauffegelt, so erblickt
man erst dann die Stadt, wenn man beinahe in einer Linie zwischen
der Westfpitze der Orleans-Jnfel und Point-Levi sich befindet, wo sich
dann Quebec und seine prächtigen Umgebungen auf die großartigste
Weise plötzlich dem Auge darstellen. Quebec liegt'an dem nordöstli-
chen Ende eines Felsenrückens oder Vorgebirges, Kap Diamond *)
genannt und 350 F. über dem Wasser erhaben, das sich 3 Stunden
lang westlich erstreckt und mit dem Cap Rouge, welches das hohe
Ufer des St. Lorenz bildet, zusammenhangt, welches nur eine kleine
Strecke lang durch ein niedriges, flaches, nordöstlich an die Ebene, in
welcher der St. Charles nördlich von der Stadt sein Flußbette hat,
angranzendes Thal unterbrochen wird. Die Aussicht, die man auf
der Höhe von Quebec hat, ist einzig. Die Stadt, das herrliche Thal,
welches der St. Charles durchfließt, die Falle des Montmorenci, die
große, trefflich angebaute Insel Orleans, die wohlgebauten Ansiedelun-
gen aller Art, die weißen Kirchen, Weiler, Dörfer, Landhäuser und
Meiereien, gehoben durch den Kontrast der Nachbarschaft undurchdring-
licher, finsterer Wälder — den Hintergrund scharf begranzt von hohen
sgergen — dies alles übersieht man mit einem Blicke.
Die Stadt hat viele bequem eingerichtete und elegante öffentliche
Gebäude und gleicht ziemlich einer Englischen oder Französischen Stadt,
mit dem Unterschiede jedoch, daß die Hauser größtentheils mit Schin-
deln gedeckt sind; doch haben viele der größten Hauser, der öffentlichen
Gebäude und der Waarenlager Zinn- oder Eifenplatten als Dachbede-
ckung, die in Folge der Trockenheit des Klimas, viele Jahre hindurch
*) Dies Vorgebirge besteht aus einem mit Quarzkrystallcn gemengten
Granit, woher es seinen Namen hat, und aus einer Art von dunkelm
Schieferstein. An einigen Stellen ist es durchaus senkrecht abgeschnit-
ten und kahl.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Extrahierte Personennamen: Lorenz Charles Lorenz Lorenz Charles Charles Hauser
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
137
Vereinigte Staaten von Nordamerika.
den neuesten Zeiten von Schaaren Trappers *) und Handelsleuten
der Jagd wegen durchzogen wird, so daß kaum ein Bergpaß, kaum
ein irgend bedeutender Fluß von diesen rastlosen Wanderern und Aben-
teurern unbesucht geblieben ist. Außer diesen haben nur wenige Rei-
sende es gewagt, diese von wilden Jndianerstammen durchstreiften Re-
gionen zu betreten. Wir nennen unter diesen Reisenden die Nord-
amerikaner Long und James, welche nebst andern Reisegefährten
1819 und 1820 auf Befehl der Nordamerikanischen Regierung eine
Neste von Pittsburgh nach dem Felsengebirge unternahmen und deren
Neisebeschreibung 1823 zu London in Druck erschienen ist. Sie befuh-
ren den Missouri in einem Dampfschiffe bis zur Einmündung des
Platte, worauf sie ihre Reise zu Lande fortsetzten und nach vielen
Beschwerden und Entbehrungen diejenige Felsenschlucht des Gebirges
erreichten, aus welcher der südliche Quellenfluß des Platte hervorbricht,
unter 38o N. Br. Sie fanden den Hauptrücken des Gebirges
aus Granit bestehend, auf welchem der Sandstein ausgelagert ist.
Einige von der Reisegesellschaft beschlossen den höchsten Punkt des
Gebirgs zu besteigen. Die rothe Cedec und die biegsame Fichte fand
man hier noch in einer Höhe, wo kein anderes baumartiges Gewächs
mehr anzutreffen war. Doch waren sie niedrig und verkrüppelt.
James spricht übrigens mit Entzücken von der Schönheit der Alpen-
pflanzen in diesem Gebirge. Die Blume ist bei den meisten der an-
sehnlichste Theil ihres Gewächses und der Glanz ihrer Farben reißt
zur Bewunderung hin. Vorherrschend ist das Dunkelblaue. Auch
andere Pflanzen, die man sonst wohl in tiefern Gegenden antrifft,
hatten hier eine weit dunüere Blüthe. Man schreibt dies der Kraft
des Lichts in dieser'reinen, wolkenlosen Atmosphäre zu, dessen Strah-
len durch das Zurückprallen von den unermeßlichen Schneemassen
zurückgeworfen werden. Je mehr sich die Reisenden dem Gipfel nä-
herten, desto seltener wurden die Alpenpflanzen und endlich hörten
sie ganz auf. Der Gipfel war fast 'ganz eben und etwa 13 bis
18 Acker groß; nur einiges Moos war hier und da zu sehen.
Die Aussicht war der Höhe des Standpunktes angemessen. Nach
*) Trapper bedeutet eigentlich einen Biberfänger, dann auch denjeni-
gen, der in der Absicht des Biberfangs und der Jagd anderer Thiere
die Reisen in und jenseits des Felsengebirges mitmacht und mit den
Indianern in genauen Verkehr tritt. Vorzüglich berühmt unter die-
sen Trappers hat sich ein gewisser Bonneville gemacht, der 1832
mit 110 Mann aufbrach, um in diese wüsten Gebenden einzudringen
und nach einer dreijährigen Wanderung in diesen Wildnissen 1835 in
die civilisirten Gegenden der vereinigten Staaten zurückkehrte. Aus
seinen Erzählungen hat Washington Irving den größten Theil seines
neuen Werks entnommen, das den Titel Asto ria oder Geschichte einer
Expedition jenseits des Felsengebirges führt, und wovon jetzt Deutsche
Übersetzungen zu Stuttgart und Frankfurt a. M. erschienen sind.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
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Extrahierte Personennamen: Washington_Irving
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Pittsburgh London Stuttgart Frankfurt_a._M.
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
139
Vereinigte Staaten von Nordamerika.
dilleren) — so zeichnen sich insbesondere die Windfluß-Berge,
die zu den merkwürdigsten und höchsten dieser ganzen Gebirgskette gehö-
ren, durch ihre zerrissenen, mit Schnee bedeckten Zacken, ihre tiefen und
schmalen Thaler, mit einer Fülle von Quellen, Bachen und Felsen-
seen aus. Bonneville, der sie bestieg, erzählt uns hiervon Folgendes."
Aus diesen Bergen strömen kleine Flüsse, die im Laufe wachsend, die
Hanptzuflüsse des Missouri auf der einen, des Columbia auf der an-
dern werden, und den Seeds-ke-dee Agie (Agie heißt Fluß) oder
grünen Fluß, den großen Colorado bilden, der sich in den Golf
von Californien mündet. Die Windfluß-Berge sind berüchtigt in den
Erzählungen der Jäger und Trapper, ihre wilden Schluchten dienten
schon oft den räuberischen Jndianerhorden des Gebirgs zum Versteck.
Indem Bonneville tiefer ins Innere dieser Berge eindrang, stieß er
bei jedem Schritte auf größere Schwierigkeiten, die ihnen die furchtba-
ren Steilabstürze und tiefen Schluchten darboten. Endlich erreichte er
eins der hohen Thäler, wo zwei kleine spiegelhelle Seen, umgeben von
grünenden Wiesen mitten unter den finstern Felsenhöhen das Auge
erquickten. Die Reisenden waren nun bis zu einer bedeutenden Höhe
über die Ebenen empor gestiegen, aber immer noch erblickten sie über
sich ungeheure Granitmassen über einander gethürmt. In der Hoff-
nung von einer benachbarten Höhe herab einen Überblick zu gewinnen,
und einen Ausweg aus diefeni furchtbaren Labyrinth zu finden, erstieg
Bonneville in Begleitung eines seiner Leute mit nicht geringer Mühe
eine Felsenhöhe, sah aber rund um sich her nur riesenhafte Piks bis
in die Schneeregion sich erheben. Er wählte denjenigen aus, der ihm
der höchste zu seyn schien, und begann ihn zu ersteigen, fand aber
bald, daß er keine Kleinigkeit unternommen hatte. Der Berg war
so steil und uneben, daß sie oft auf-Händen und Füßen aufwärts
klimmen mußten, oft erschöpft und athemlos sich auf den Schnee
niederwarfen und von diesem aßen, um ihren brennenden Durst ' zu
stillen. In dem Maße aber, als sie höher stiegen, wehten kühlere
Lüfte sie an; mit neuem Muthe stiegen sie aufwärts und erreichten
endlich den Gipfel. Hier breitete sich vor Bonnevilles Augen ein An-
blick aus, dessen Unermeßlichkeit ihn überwältigte. Er stand hier auf
dem die Wasserscheide bildenden Gebirge, das die Indianer als den
Rücken der Welt betrachten. Gerade unter ihm lagen die Felfenge-
birge mit ihren tiefen, feierlichen Thälern, ihren klaren Seen, öden Eng-
pässen und schäumenden Wildbächen; weiterhin verlor sich das Auge
in eine unermeßliche Landschaft, deren gränzenlose Ebenen im Schim-
mer der zurückgeworfenen Sonnenstrahlen erglänzten. Lange stand
Bonneville im Anschauen dieser majestätischen Szene verloren. Der
Tag war heiter und wolkenlos und die Atmosphäre so rein, daß man
die Gegenstände bis .auf eine erstaunliche Ferne unterschied. Endlich
aber mahnte ihn der scharfe Wind, der um die schneebedeckten Höhen
pfiff, an die Rückkehr, und bald stieß er wieder zu seinen Gefährten.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Columbia Californien
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Peru.
325
nach der Beschreibung der Reisenden die Chirimoya oben an, welche
zu der Pflanzengattung der Annonen oder Flaschcnbäume gehört.
Man nennt sie die Königin aller Obstarten, und sie verdient ohne
Zweifel diesen Namen. Der Baum, der diese Frucht liefert, ist nie-
drig und buschig, 12—15 F. hoch; seine Äste hangen bis an den
Boden und haben lange, breite Blatter. Die Blume ist klein, nelken-
braun und besteht aus drei dreieckigen fleischigen Blattern und ver-
spricht ihrem Äußern nach wenig, duftet aber äußerst angenehm, so
daß ihr Wohlgeruch den aller andern Blumen übertrifft und daß eine
einzige, besonders wenn man sie in der Hand erwärmt, ein sehr groß-
ßes Zimmer mit ihrem Wohlgeruch erfüllt. Die Frucht, beinahe herz-
förmig, wechselt von der Größe einer Orange bis zu der einer Me-
lone und ist mit einer weichen grünen Haut überzogen, die von
ihren bräunlichen Streifen das Ansehn eines Netzes hat. Das Fleisch
der Frucht ist weiß, fast flüssig oder doch leicht mit einem Löffel zu
zerschneiden, und enthalt eine Anzahl schwärzlicher Kerne von der Größe
einer Mandel, die der Luft ausgesetzt, hellbraun werden. Je größer
die Frucht wird, desto weniger sind dergleichen Kerne darin. Der Ge-
schmack derselben ist unbeschreiblich, eine liebliche Mischung des Süßen
und Sauren, wie sie sich vielleicht in keiner andern findet, zugleich
von einer ungemein duftenden Würzigkeit und einer erquickenden Kühle.
Sie gleicht in ihrer Substanz dem Eiercahm und wird gewöhnlich mit
einem Löffel genossen. Ein Vorzug derselben ist noch, daß man sie
in Menge essen kann, ohne daß sie schadet, Nur sehr schwachen
Magen kann sie nachtheilig werden. In Lima ist das Gewicht die-
ser Frucht 1—3 Pfund, aber in den Wäldern von Huanuco und
Loxa wird sie oft 15—20 Pf. schwer und oft noch darüber gefunden.
Die Hauptstadt von Peru ist die von Pizarro 1533 gegründete
Stadt Lima, eine der größten und ansehnlichsten Städte Südameri-
kas. Sie wird von 70,000 Menschen bewohnt und liegt \\ M.
von der Küste entfernt, in einer fruchtbaren Ebene, die fast 600 F.
über der Meeresfläche erhaben ist, sich sanft nach der Südsee zu senkt,
und halbkreisförmig von 1300 bis 2600 F. hohen Bergen umfaßt
wird, die von den 10—15 M. östlich entfernten Anden als niedere
Zweige derselben bis auf eine Stunde weit von den Thoren der Stadt
sich herabsenken und sie vor den Nord- und Ostwinden schützen. Im
N.w. erhebt sich in der Form eines abgestumpften Kegels der San
Christobal oder Cerro partido (getrennter Berg), wahrscheinlich
deswegen so genannt, weil er ganz getrennt von den übrigen Bergen
liegt. Auf seiner Spitze trägt er ein kolossales hölzernes Kreuz. Die
nördlichern Berge, die zu dem die Stadt umgebenden Gebirgshalbzirkel
gehören sind diececros de los Amancaes (Narzissenberge),
von der Menge dieser Blumen so genannt, die auf jenen Höhen so
wie in den dazwischen gelegenen Thalern wachsen. Ein anderer naher
Berg ist der San Geronimo, von dem südlich sich das liebliche
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Neuholland.
497
und Straßen auflöset, worin die Eigenthümlichkeit der Polarländer
besteht, und demgemäß auch durchaus die arktische Natur annimmt,
die für die Bedürsnisse des Menschengeschlechtes und für alle Kultur-
verhältnisse sehr unvortheilhaft ist. Diese ganze Bildung Südamerikas
wirkt nachtheilig auf die Verbindung der Ozeane, und. die Straßen
um das Kap Horn und die Magellanstraße sind weit mehr hemmend
als fördernd. Dagegen ist nun Neuholland an seiner Südostspitze
auf das Vortheilhafteste gebildet. Es reicht weit genug nach S. in
den Ozean, um Einfluß auf ihn zu üben, und doch ohne Nachtheil
für die Landesnatur. An seiner Spitze liegt eine große, schöne In-
sel, in der sich der kontinentale Charakter Neuhollands insularisch ab-
spiegelt, reich an natürlichen Hülfsquellen, durch eine breite, inselreiche
Straße vom Kontinent getrennt.
Mit dem Namen der blauen Berge bezeichnet man das Ge-
birge, das von N. gegen S. Neusüdwales (den östlichen Theil Neu-
hollands) durchzieht, und im Anfange die Brittische Kolonie im W.
begränzte, jetzt aber die Mitte derselben, da sie sich jenseits der blauen
Berge erweitert hat, durchläuft. Unter allen Gebirgen Neuhollands
sind sie den Europäern am bekanntesten, wiewohl man auch nur erst
einen kleinen Theil davon kennen gelernt hat. Sie sind keine Berg-
kette, ob sie gleich allerdings von O. oder W. gesehen, als eine solche
erscheinen, sondern bilden vielmehr ein 30 M. breites Gebirgsland,
das auf seinen Höhen ebene Flächen ohne bedeutende Bergspitzen hat,
die gegen die allenthalben schroff abfallenden Steilwände sehr abste-
chen. Man kann es, wenn man auffallende Zerklüftung durch die
Thalschluchten nicht in Anschlag bringt, ein Plateau nennen, das eine
Gesammterhebung von 2— 3000 F. hat. Es besteht aus Sand-
stein, welcher schmale Bergrücken und zwischen denselben tiefe, von
unzugänglichen Felswänden eingeschlossene Schluchten und Engthäler
bildet, die im Sommer trocken, im Winter voll brausender, sehens-
werthec Wasserfälle sind; der Boden ist theils nackter Fels, theils
arme, sandige Erde mit einer kümmerlichen, auf den höhern Flächen
meist strauchartigen Vegetation, arm an Gras und Wasser. Rauh-
heit und Wildheit, doch nicht ohne Großartigkeit ist der Charakter
dieser Vergebenen, wo keine Menschen wohnen, außer den Bewoh-
nern der Wirthshäusern, die man für die auf den hindurchführenden
Straßen Reisenden errichtet hat. Dieser Charakter des Gebirges,
eine Folge der Sandsteinbildung, hört erst mit dieser selbst am Steil-
abfall des Berges Pork auf, wo das Urgestein beginnt. Doch giebt
es auch weniger unwirthbare Stellen des Gebirges, wo man feuchten
weichen Boden mit üppiger Vegetation antrifft. Als eine beson-
dere Eigenthümlichkeit tritt in diesen Vergebenen die Bildung groß-
ßer Querspalten auf, indem man in den uns bekannten Theilen der-
selben mehrere Flüßchen findet, welche in tiefen, von senkrechten Fels-
wänden gebildeten Schluchten, das Gebirgsland in seiner ganzen
Cannabich's Hülssbuch. Iii. Band. 32
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
626 Australi en.
daß es theils mit Waldungen, theils mit unfruchtbaren Lavaschichten
bedeckt ist.
Auf der Insel Owaihi befinden sich die höchsten Berge des gan-
zen Archipels, nämlich der Mauna Koa (Kea oder Kaah von
Andern geschrieben) und der Mauna Roa. Beide Vulkane wurden
von Douglas, einem Reisenden im I. 1834 erstiegen, der darüber
folgende Nachrichten mittheilt. Der Mauna Koa oder der weiße
Berg steigt Anfangs sanft in die Höhe, ist auf den zwei ersten
Stunden fast überall trefflich angebaut, und bringt Brodfrucht, Bana-
nen, Zuckerrohr, Taro und andere Nahrungspflanzen in großer Men-
ge und Üppigkeit hervor. Diese Region endet mit 1500 F. Höhe
über dem Meere; dann beginnt ein dichtbewaldcter Strich, der haupt-
sächlich mit verschiedenen Akazienarten bedeckt ist, die eine bedeutende
Höhe erreichen und aus welchen die Eingebornen ihre Kanots verfer-
tigen. Das Unter- oder Buschholz besteht aus Baumsarrnkräutern,
die eine Höhe von 4 bis 40 F. erreichen. Diese Waldregion erstreckt
sich bis zu 8700 F. über dem Meere, und man kann nur mit groß-
ßer Mühe und Beschwerde auf dem ganz verwachsenen Pfade hinauf-
gelangen, der noch dazu häufig von tiefen Schluchten oder wilden Ge-
birgsbächen durchschnitten wird. Diese Waldregion endigt ganz plötz-
lich, ohne daß man eine allmahlige Abnahme der Dichtigkeit oder
der Größe der Baume bemerkt, und nun beginnt die Region der
Graser, die sich bis auf ohngefahr 12,000 F. Höhe erstreckt. Tiefe
Spalten, Schluchten und eine große Menge erloschener Krater unter-
brechen die Abhänge des Berges auf dieser Region. Hat man eine
Höhe von 12,700 F. erstiegen, so erreicht man, auf einem Wege
über mächtige Lavablöcke und Schlacken von der mannigfaltigsten Grö-
ße, Form und Farbe ein Plateau oder Tafelland, das mit Sand,
Kies und Steinen, mit Schlacken und Asche in einer Mächtigkeit
von mehreren F. bedeckt ist. Auf diesem Plateau erheben sich von
einem entsetzlich rauhen Lavakamme eilf Piks, deren höchsten Dou-
glas erstieg und daselbst eine unaussprechlich erhabene Aussicht hatte.
Mit Ausnahme des Nordabhanges oder einiger durch große Lavablöcke
geschützter Stellen, war auf dem Mauna Koa nirgends Schnee zu
sehen. Am folgenden Morgen jedoch, nach einer stürmischen Regen-
nacht, war der Berg bis tief zur Waldregion hinab in Schnee gehüllt.
Etwas spater erstieg Douglas auch den Mauna Roa, den
andern höchsten Berg und Vulkan der Insel Owaihi. Am 29. Ja-
nuar 1834 gelang es ihm den Gipfel desselben zu erreichen. Der
Mauna Roa, sagt Douglas, scheint eigentlich mehr ein Hochplateau,
als ein Berg zu seyn. Er stellt sich als ein hoher gewaltiger Dom
dar, welcher aus einer zahllosen Menge von Schichten vulkanilcher
Auswürfe der vielen Krater entstanden zu seyn scheint. Mit 1 1,000
F. hört die Vegetation auf, und die Lava ist so porös, daß der
Schnee, wenn er zu schmelzen beginnt, alsbald wie von einem
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Extrahierte Personennamen: Douglas Douglas Douglas
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Vereinigte S taaten von Nordamerika. 133
entspringen, sondern von einem ausgedehnten Hochlande kommen (s.
oben), welches sich von dem Felsengebirgs in südöstlicher Richtung, zu
den Zweigen der Alleghanys südlich von den großen Eanadischen Seen
zieht. Eben durch dieses Hochland wird das Flußgebiet des Mississippi
völlig geschieden von den Gewässern, welche sich zum Eismeere und
zum Hudsonsmeere wenden, so wie von den Zuflüssen der großen
Seen, welche den St. Lorenzstrom bilden. Nicht fern von dieser Was-
serscheidung ist auch die nördliche Gränze der vereinigtes Staaten.
Die von O. zum Mississippi fließenden Gewässer kommen nun theils
von jenem Hochlande südlich der großen Seen, theils von den Alleg-
hanys selbst. Die meisten sammeln sich in den Ohio und strömen
vereint dem Mississippi zu. Andere gehen unmittelbar in diesen, wor-
unter nördlich des Ohio der bedeutende Illinois ist. Die von W. zum
Mississippi fließenden Gewässer kommen gleichfalls zum Theil von
dem nördlichen Hochlande, weit größere Massen aber vom Felsenge-
birge, z. B. der Missouri, der Arkansas und der rothe Fluß. Die
Flüsse, welche nördlich des erwähnten Hochlandes zu den großen Seen
fließen, sind, mit jenen verglichen, zwar klein, allein überaus wichtig
für die Wasserverbindung zwischen dem Gebiete des St. Lorenzstroms
und dem des Mississippi.
Der Gebirgszug der Alleghanys hat etwa eine Breite von
30 bis 40 und eine Länge von 400 Stunden, hingegen nur eine mittlere
Höhe von 2000—2400 F., wiewohl sich einzelne Berge darin finden,
die weit höher sind. Für den höchsten Punkt hält man den Was-
hington-Berg, der sich in Newhamshire in dem Theile der Alleg-
hanys, welcher mit dem Namen der weißen Berge bezeichnet wird,
bis zu 6240 F. erhebt, so daß also dies ganze Gebirge noch weit von
der Linie des ewigen Schnees entfernt bleibt. Es zieht sich von den
nördlichen Theilen der Unionsstaaten Georgien und Alabama an bis
fast zu dem St. Lorenzstrom, in nordöstlicher Richtung und nähert
sich, je mehr nach N., immer mehr der Küste des Atlantischen Ozeans,
und besteht aus zwei Haupt- und mehreren Nebenketten, die verschie-
dene Namen führen und bis zu ihren Gipfeln mit dichten Wäldern
bedeckt sind. Diese Ketten bilden Reihen von stufenartigen Erhöhun-
gen, die durch mehr oder weniger tiefe Thäler von einander geschieden,
ihre Gewässer fast durchgängig in der Richtung von N. W. nach S.
O. ausgießen. Die zwischen diesen Reihen liegenden Thalgegenden
sind zum Theil eben, zum Theil wellenförmig, enthalten hin und wie-
der ansehnliche Hügel, und sind sehr gut angebaut und mit Ackerhöfen
übersäet, welche eine Menge blühender Städtchen, in malerischer Ab-
wechselung mit kleinen Wäldern und einzelnen Baumgruppen lieblich
umkränzen. Auf den Gebirgshöhen sind die Pflanzungen seltener.
Der Kern dieses Gebirgs besteht aus Granit, häufiger noch aus
Gneis und andern Gliedern des Urgebirges. Im S. und N. des
Gebirgs sind diese Formationen am mächtigsten, so wie die Höhen
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