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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

51. Bd. 1 - S. 671

1835 - Eisleben : Reichardt
071 Großherzog!, und Herzog!. Sächsische Lander. kenwald genannt, der von Lehesten bis Llchtenberg und Loben« stein lauft. In dieser Ausdehnung, wonach wir den Frankenwald dazu rechnen ist der Thüringerwald 15 bis 18 M. laug und hat an den meisten Orten 2 M. Breite, die an einigen Orten auch auf 3 bis 4 Meilen und darüber steigt. Kein Fluß durchschneidet diesen Gebirgszug von N. nach S., sondern alle feine Gewässer fließen nach zwei Richtungen, entweder nach N. O. oder nach S. W.; jene ge- hören zu den Flußgebieten der Elbe und Weser, diese zum Flußgebie» te des Mains. An der nordwestlichen Spitze des Thüringerwaldes steht derselbe durch einen Hochraum und durch den Hainich mit dem hohen Eichsfelde in Verbindung, welches letztere sich dem Harze nähert. Im N. O. findet man, sobald man den Thüringerwald von S. her überstiegen hat, kein Gebirge mehr, das eine bedeutende Er- höhung hätte, sondern niedrige Berg - und Hügelreihen verlaufen sich hier zuletzt in die große, bis an die Ostsee reichende Flache. Der Thüringerwald ist ein langer Gebirgszugs mit einem schmalen Kam- me, von welchem die Hauptthäler im Allgemeinen nach zwei Rich- tungen, nach N. O. oder nach S. W. abfallen. An manchen Stel- len ist der Kamm so schmal, daß man in die nächsten Thäler beider Abhänge hinabsehen kann. Nach der Nordostseite hat das Gebirge den steilsten Abfall, nach der Südwestseite hingegen eine sanfte Ver- flächung. Im N. O. steigt es überall schnell aus dem Lande hervor und gewährt daher auch hier den malerischsten Anblick. Die Thäler sind auf dieser Seite kurz; in zwei Stunden kann man an vielen Stellen vom Fuße bis auf den höchsten Rücken gelangen. Diese Thäler sind eng und wild, zum Theil voll von den schönsten Felsengruppen; die Waldbäche stürzen sich schnell und schäumend herab und bilden an einigen Orten Wasserfälle *) **); dagegen sind die Thäler an der südwestlichen Seite länger und stärker gekrümmt, und enthalten oft große Weitungen; auch sind aus der Südseite die Felsenmassen sel- tener. Von beiden Seiten stellt übrigens die Ansicht des Gebirges fast lauter Wellenlinien dar: Spitzen und Zacken wird man nirgends *) Einige beschränken den Thüringerwald auf den Gebirgszug vom rechten Ufer der Werra westlich von Eisenach bis zum Saar- berg, wo nördlich die Schwarza und südlich die Werra entspringt, und nennen den von da östlichen Gebirgszug bis zum linken User der Saale, der ein Plateau von 2000 F. mirlerer Höhe bildet, Frankenwal d. **) Der schönste unter allen Wasserfallen des Thüringerwaldes ist das sogenannte Ge springe oder der Spitrerfall, welchen die Sp itter, ein südwestlich von dem Gothaischen Dorfe Tambach, unter den Hühnbergen an der Hessischen Gränze entspringender L>ach macht. Der Vach stürzt sich hier von einem 60 F. hohen $c[|eii ui 2 Abhitzen, mit Schäumen und Brausen senkrecht herab. Das Tbal aber ist daselbst zum Theil von schönen malerischen Föt- en umgeben und so enge zusammengedrängt, so dicht mit Wald bewachsen und so gekrümmt, daß man den Fall nur ganz in der Rahe beobachten kann.

52. Bd. 1 - S. 704

1835 - Eisleben : Reichardt
764 Deutschland. Onyr (Art Edelstein) von 6 Zoll Höhe und 2z Zoll Durchschnitt, der ein Opfergefäß bildet, das durch die Anfügung eines goldenen Hen- kels und Ausgusses, eines Fußgestelles von demselben Metall, so wie durch mehrere daran angebrachten Eioldverzierungen eine sehr zierliche Gestalt erhalten hat. Die Arbeit gehört zu dem Vollendet- sten, was man sehen kann und der Stein laßt sich den schönsten Onyxcameen in den reichen Kabineten zu Wien und Paris an die Seite stellen. Der Gegenstand der Darstellung ist das berühmte von den Atheniensern zu Ehren der Ceres (Göttin des Getreidebaues oder der Fruchtbarkeit) begangene Fest, auf welches sich auch die an dem untern Theile des Gesäßes angebrachten Verzierungen (z. 33. Körbe mit Früchten,) beziehen. Der Figuren sind'12, die in zwei Hauptgruppen zerfallen, wovon die größere aus einer Prozession besteht, bei welcher man die Göttin selbst auf ihrem, von Drachen gezogenen Wagen sieht, über dem ein Genius schwebt. Der Göt- tin entgegen kommen opfernde Frauen. Hinter ihnen sieht man noch zwei Frauen, von denen die eine, am Fuße eines Baumes, auf einem Steine sitzend, einen Korb mit Früchten und eine Korn- ähre in der Hand halt, die andere aber einen ähnlichen Korb mit Früchten auf dem Kopfe tragt. Die Stadt W o lfen b ütte l, von 8000 Menschen bewohnt, in einer weiten Ebene, an der hindurchsiießenden Ocker. 1 Meile von Braunfchweig gelegen, ist durch ihre Bibliothek berühmt, wel- che in einem schönen, nach der Form des Pantheon in Rom auf- geführten Gebäude aufgestellt ist und 200,000 Bande, 10,000 Handschriften und Dissertationen und fast 1400 Bibeln enthalt. Auch sieht man ein marmornes Denkmal des berühmten Gelehrten und Bibliothekars Le sfi n g, 1729 zu Kamen; in der Lausitz ge- boren und 1781 zu Wolfenbüttel gestorben. Desgleichen verwahrt diese Bibliothek Luthers Dintensaß, seine beiden Ringe und sein Wild von Lukas Kranach. Blankenburg ist eine kleine Stadt von 3000 E. in einer reizenden Lage am nördlichen Fuße des Unterharzes, bei welcher sich die sogenannte Teufelsmauer befindet. Es ist dies eine auf dem Rücken des H e i d e l b e r g e s in grotesken Gestalten fast unun- terbrochen zusammenhangende Kette von wild geordneten Steinklip- pen, die sich von N. W. nach S. O. bis zu dem £ Stunde entfern- ten Dorfe Tim menrode zieht; allein auch noch weiter bei Nein- stedt, Nieder und Ballenstedt kommt sie in demselben Fort- streichen wieder vor. Die sonderbare Gestalt dieser Kette von Qua- decfandsteinfelsen, welche den Rücken des Heidelberges bildet, die wie Kegel, Säulen, und Mauern senkrecht in die Höhe stehen, hat ihnen wahrscheinlich die Benennung einer Mauer gegeben. Und weil das Volk alles Ungewöhnliche und Unerklärliche dem Teufel zuschreibt, so war es natürlich, daß auch diese Felsenwand zu einem Werke des Teufels gemacht wurde. Unstreitig ist sie aber ein Werk der ewig

53. Bd. 1 - S. 708

1835 - Eisleben : Reichardt
763 Deutschland. Nette, Innerste. Ocker, Radau, Ecker und Ilse zum Weserge- biete. Der Unterharz hat eine durchschnittliche Höhe von 1500, der Oberharz von 2000 F. mit aufgesetzten Berggipfeln, die bis zu 5160 und in dem höchsten, dem eigentlichen oder sogenannten großen Brocken bis zu 5500 F. aufsteigen. Beide Gebirgs- theile, der Ober- und Unterharz, sind wesentlich von einan- der verschieden. Der Oberharz, oder der westlich vom Brocken gelegene Theil, mit Einschluß des Brockens selbst, ist von weit geringerer Ausdehnung, enthalt in seiner größten Lange 5 und in seiner größten Breite 5 M., und bildet vom Brocken an eine ab- hängige, nur allmählig südwestlich fallende, mit sanften Anhöhen bedeckte Hochflache von 15 Quadratmeilen. Der Unterharz hingegen hat 9 M. in der Lange und in seiner größten Breite fast 5 M., welche sich aber zugleich mit seiner Höhe nach O. zu immer mehr vermindert, so daß seine Grundfläche nur 25 Qua- dratmeilen beträgt. Der Oberharz, höher als der Unterharz, hat im Ganzen genommen ein weit rauheres Klima als der Unter- harz, ist fast nirgends zum Ackerbau geschickt und trägt auf seiner Höhe nur Fichtenwaldungen voller Brüche und Moore; der Un- terharz hat nur auf feiner größten Höhe eine so rauhe Witterung als der Oberharz, und treibt hin und wieder Feldbau und besitzt meistens ansehnliche Laubwaldungen. Dem ohngeachtet ist der Oberharz stärker bevölkert als der Unterharz. Auf ihm liegen 7 Bergstädte (Clausthal, Cellerfeld, Andreasberg, Wildemann, Grund, Lautenthal und Altenau) und 15 andere Ortschaften zu- sammen mit 25,000 C'., der Unterharz enthält 7 St., 2 Flecken, über 60 Dörfer und Hüttenörtec und gegen 51,000 Menschen. Obexr-und Unterharz zusammen haben also auf 56 Quadratmei- len Flächenraum 56,000 Menschen. Mit dem Vorharze aber, worunter man die Harzberge versteht, welche ihren Fuß ins flache Land erstrecken, und mit den unmittelbar am Harze liegenden Ortschaften, kann man die Bevölkerung auf 100,000 Menschen rechnen. An Wichtigkeit und Ergiebigkeit des Bergbaues hat der Oberharz bei Weitem den Vorzug vor dem Unterharze, dieser aber übertrifft wieder den Oberharz an schönen und merkwürdigen Par- tien der Natur. Während daher jener das größte Interesse dem Bergbaukundigen und Mineralogen darbietet, fesselt dagegen der Unterharz mehr den Naturfreund. Einen Hauptreichthum des Harzes machen seine vortrefflichen Waldungen und seine Minera- lien aus; daher die meisten Menschen von Holzhauen, Kohlen- brennen, Verfertigung von Holzwaaren und besonders von Berg- bau und Hüttenbetriebe leben; die Wiesen in den Thalern und die schönen Bergweiden veranlassen aber auch eine beträchtliche Vieh- vorzüglich Rindviehzucht, und das Harzer Rindvieh zeich- net sich durch G^öße eben so sehr, als dessen Milch, Butter und Käse durch Wohlgeschmack aus. In Hinsicht des Bergbaues hat

54. Bd. 1 - S. 971

1835 - Eisleben : Reichardt
Preußischer Staat. 971 er am linken Fuße 6 Zehen hatte. Auf dem Orte, wo der Leichnam gefunden wurde, ließ die heilige Hedwig eine Kapelle erbauen, wozu sich nach und nach mehrere Hauser fanden und das jetzige Dorf Wahlstatt entstand, auch wurde spater die Kapelle in eine Kirche umgeschaffen. — In den neuesten Zeiten ist in der Gegend dieses Dorfes, zwischen Iauer und der Katzbach eine wichtige Schlacht vorgefallen. Nämlich 80,000 Russen und Preußen unter Blücher schlugen am 26. August 1813 75,000 Franzosen unter Macdonald. Man nennt diese Schlacht die Schlacht an der Katzbach, weil sie vorzüglich an den Ufern dieses Flusses geliefert wurde. Blücher hatte die Absicht, seinen Geg- ner Macdonald anzugreifen als dieser ihm zuvorkam, am 26. August bei dem heftigsten Regen über die Katzbach ging und zwei Korps der Alliirten zurückdrängte. Sogleich erhielten diese Befehl sich zu halten und Blücher griff nun seinerseits den Feind zwischen E i ch h o lz und Weinberg an. Nach heftigem Kampfe mit dem Bajonett und Flin- tenkolbe, da keine Flinte des heftigen Regenwetters wegen losging, ward das Französische Centrum durchbrochen und ihr rechter weit vorgedrun- gener Flügel nun in die linke Flanke und in den Rücken gefaßt. So war die Schlacht entschieden und jetzt wurden die Fliehenden gegen die durch den Regen sehr angeschwollenen Flüsse Katzbach und wüthende Neiße geworfen, wo sehr viele, die sich nicht gefangen gaben, ertranken. Eine Französische Division, gegen 8000 Mann stark, die den Verbündeten in den Rücken hatte kommen sollen, war nun abgeschnitten, und wurde theils' getödtet, theils gefangen genommen. Blücher trieb das fliehende Heer, das sich wieder setzte, aber stets geworfen wurde, an den Bober, griff es den 29. August dort an und mit Noth entkam Macdonald in der Nacht vom 29. auf den 30. August über den Bober nach Gör- litz, mit etwa 12,000 Mann. Der ausgetretene Pober hinderte die weitere Verfolgung. 103 Kanonen, 250 Munitionswagen, 13,000 Gefangene rc. waren die Frucht des Sieges, nach welchem, da das Dorf Wahlstatt in der Nahe lag, Blücher den Ehrennamen Fürst Blü- cher von Wahlstatt bekam. Unweit des Dorfes Eichholz ist auch ein Denkmal dieser glorreichen Schlacht errichtet, welches aus einem 22 F. hohen Obelisk von Gußeisen, mit dem eisernen Kreuze auf der Spitze besteht. Hirschberg, die vorzüglichste Handelsstadt des Schlesischen Rie- sengebirges, mit 6700 E., liegt in dem reizenden Hirfchberger Thals, auf einem Hügel, zwischen dem linken Ufer des Bober und dem rechten des hier sich einmündenden Zacken, und besteht aus der innern Stadt und den Vorstädten, welche den größern Theil von Hirschberg ausmachen. Die meisten Häuser sind massiv und wohl gebaut. Unter den öffent- lichen Gebäuden zeichnen sich aus; die katholische Pfarrkirche St. Erasmi, ein schönes Gothisches Gebäude zu Anfang des 14ten Jahrhunderts errichtet, 85 Ellen lang, 76 breit und 42 hoch, mit einem aus Qua- dern aufgeführten, 150 Ellen hohen Thurm, einer vortrefflichen Orgel
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