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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

3. Das illustrirte Lesebuch für Schule und Haus - S. 67

1846 - Leipzig : Baumgärtner
Iii. -Die Oberfläche der Erde. 67 Hodens. Nirgends zeigt sich in Europa, sagt Ebel, die Natur unter so mannigfaltigen Gestalten des Erhabenen, Großen und Feierlichen und doch wieder aufs innigste verschlungen mit reizen- den idyllenartigen Landschaften, wie im Schoße der Alpen. Der Anblick dieses Gebirges von Norden und von Westen, bei Morgen- und Abendbeleuchtung, gehört zu den außeror- dentlichsten und prachtvollsten Schauspielen der Natur. Auf dem Dome zu Mailand zeigt sich dem Auge das Alpengebirge von der spitzigen Pyramide des Monte Viso bis zum Ber- nina in Graubünden in einer Ausdehnung von 2 bis 3 Längengraden, und an der Nord- seite auf dem Weißenstein im Jura, 3 Stunden von Solothurn, sieht man sich die Alpen vom Dauphin« bis ins nördliche Tyrol in einer Ausdehnung von 130 — 135 Stunden erstrecken. Es würde schwer zu bestimmen sein, von welcher Seite die Alpen den außer- ordentlichsten Anblick gewähren. An der Südseite ziehen sich die Ebenen Oberitaliens fast bis an den Fuß der steilen Felsen hin, welche hintereinandergedrängt in ungeheuren Massen erscheinen; an der Nordseite hingegen stufen vom Jura Hügel hinter Hügel, Berge hinter Berge immer höher und höher nach den Hochalpen, deren zahllose Hörner und Felsenfirsten von allen Gestalten, mit ihren langen glänzenden Schnee- und Gletschermänteln neben und hintereinander sich deutlich darstellen. Der Eindruck auf Sinne und Einbildungskraft ist gleich unbeschreiblich, sei es, daß bei Morgen- und Abendbeleuchtung die Alpen in einem feurigen Purpurstrahle und durch die zartesten ätherischen Farbenhauche bezaubern, sei es, daß sie nach Untergang der Sonne wie eine Welt von höhern Wassergeistern stumm und still vom Himmel herabschauen. Von der Südspitze ist der Anblick des Alpengebirges mehr furchtbar, auf der Nordseite mehr prachtvoll erhaben; hier bezaubert und entzückt es, dort schreckt es zurück. leb el, über den Bau der Erde in vem Alpengebirge. Zürich, 1808.) Ein reizendes Alpenthal, das Chamounithal, wird-vorzüglich häufig von Reisenden besucht, vielleicht deshalb, weil der Mont-blane dasselbe auf der einen Seite begrenzt, da derselbe bekanntlich die höchste Bergspitze von Europa ist. Das Thal liegt in Savoyen und seine Länge beträgt 2% Meile, bei einer zwischen 1 und 2 Meilen wechselnden Breite. Es ist mehr als 3000 Fuß über dem Meeresspiegel erhaben und auf allen Seiten von hohen Bergen eingeschlossen, durch welche blos eine Oeffnung führt, um den Fluß Arve, welcher es bewässert, hindurch zu lassen. Die Richtung des Thales ist von Nordost nach Südwest; das nördliche Ende ist von dem Berge Col de Balme eingeschlossen, das südliche hat den Mont Vaudagne zur Grenze, auf dessen einer Seite der vom Col de Balme ent- springende und das Thal durchströmende Fluß Arve seinen Ausweg nimmt. Die Berge, welche das Thal auf den beiden Seiten umgeben, sind weit beträchtlicher, als die an den Enden. Auf der West«, d. i. der Schweiz zugekehrten Seite ist ein langer ununterbroche- ner Wall, wovon sich ein Theil in einem abgerundeten Gipfel — Mont Breven, und ein anderer in einer Reihe scharfer Spitzen, die sogenannten „Rothen Nadeln" (Aiguilles Rouges) endigt. Auf der Ostseite steigt jene gewaltige Masse empor, welcher man — und namentlich ihrem höchsten Gipfel — den Namen Mont-blanc gegeben hat. (S. die Abbild. S. 68.) 5*

4. Das illustrirte Lesebuch für Schule und Haus - S. 96

1846 - Leipzig : Baumgärtner
96 Iii. Die Oberfläche der Erde. Die Insel Teneriffa zeigt, was die Vegetation betrifft, fünf Zonen, die sich stufen« weise eine über die andere erheben und eine senkrechte Höhe von 3739 Aards einnehmen. Die krste Zone nennt man die des Weinftocks; sie erstreckt sich von den Ufern zu einer Höhe von 439 bis 649 Uards und ist der einzige gut angebaute Theil. Es gedeihen hier der Dattelbaum, der Pisan, das Zuckerrohr, der indianische Feigenbaum (Cactus Ficus indica), die Olive, die europäischen Fruchtbäume, der Weinstock und der Weizen. Nach dieser Zone folgt die des Lorbeerbaums; sie bildet den waldigen Theil Mn Teneriffa und ihre Oberfläche bleibt stets grün, indem sie reichlich durch Quellen bewässert wird. Vier Lorbeerarten, eine Eichenart, eine wilde Olive, zwei Eisenbaumarten, die Sandbeere

5. Das illustrirte Lesebuch für Schule und Haus - S. 175

1846 - Leipzig : Baumgärtner
Viii. Die Eisenbahnen und Dampfmaschinen. 175 backfteinerne Mauer, über der sich ein Kranz von Quadern erhebt. Gegen Norden und Süden ist derselbe mit einem Pallisadenzaune, und gegen Osten mit einem ausgezackten Steingeländer versehen. An den beiden östlichen Ecken stehen Gebäude, in denen sich die beweglichen Dampfmaschinen befinden, welche die Wagen, mit Hülfe von Tauen, welche nach der ganzen Länge des Stollens über eine'doppelte Reihe von Rollen hinlaufen, bis auf die Höhe der geneigten Ebene ziehen. Diese Gebäude nehmen sich wie zwei Thürme aus und zwischen ihnen ist eine grandiose Brücke aufgeführt, so daß das Ganze das Ein- gangsthor zu der Station von Liverpool bildet. Mitten in'dem natürlichen Felsen auf der Westseite des Plateaus öffnet sich der Haupttunnel, aus welchem der Reisende auf das Plateau gelangt. Gegen Norden erblickt man dann einen kleinen Nebenstollen, welcher durch den Hügel nach dem Packhof der Gesellschaft in Crown Street führt. Auf der an- deren Seite des Haupttunnels befindet sich ebenfalls einer, der jedoch nicht tief in den Berg geht und hinten geschlossen ist. Er ist eigentlich blos der Symmetrie wegen ange- bracht, so daß das Ganze sich ausnimmt wie eine Brücke mit drei Bogen, und es befinden sich in demselben allerlei Werkstätten. Wenn man von dem Plateau gegen Westen sieht, so bemerkt man in den beiden Winkeln der Mauern und darüber zwei griechische Säulen von Backsteinen, deren Psedestale und Hauptverzierungen ans Stein bestehen. Sie erheben sich 100 Fuß hoch und dienen theils zur Verzierung, theils bezeichnen sie den Anfang des offenen Theils der Eisenbahn. Uebrigenö ist hier das Nützliche mit dem Schönen verbun- den, indem sie die Schlöte der beiden feststehenden Dampfmaschinen bilden. Die Kessel befinden sich in kleinen, in die Nord- itnt> Südwand des Plateaus eingehauenen Tunnels. Dieses Plateau kann als die eigentliche Abfahrtsstcllc der beweglichen Dampfmaschinen betrachtet werden. Der kleine Tunnel ist zum Herbeiführen der Waaren und Reisenden, vom oberen Theile der Stadt her, bestimmt, welcher vom Eingänge des großen Tunnels zu weit ent- fernt liegt. Er durchschneidet den Hügel von Osten nach Westen, besitzt eine einfache Eisenbahn und führt in die geräumigen Packhöfe der Gesellschaft, welche sich in Crown Street befinden. Er ist im Kleinen das, was der Haupttunncl im Großen ist, und hat 291 Fuß Länge, 15 Fuß Breite und 12 Fuß Höhe. In gerader Linie von dem eben beschriebenen großen Plateau auslaufend, erhebt er sich ganz allmälig mit nur ya Zoll Steigung auf 3 Fuß. Man hat von einem Ende.bis zum andern Tageslicht und brauchte daher das letztere nur in der Mitte des Stollens durch ein Paar Gaslampen zu unter- stützen. Der Eingang auf der Oftseite führt unter einer Brücke weg, über welcher die Hauptstraße hinläuft. Hier tritt man unmittelbar aus demselben in den geräumigen Hos der Gesellschaft, bis an dessen Ende die Eisenbahn reicht. Auf der einen Seite der letzte- ren befinden sich die Steinkohlenmagazine zur Versorgung der oberen Stadt; auf einer anderen eine Reihe von Wagenrcmisen, und diesen gegenüber ein schönes Gebäude, worin sich die Verwaltungsbureaus, Eilwagenerpedition und die Säle zur Ausnahme der Reisen- den befinden. Von hier rollen die Wagen von selbst bis auf das Plateau von Cdge Hill

6. Das illustrirte Lesebuch für Schule und Haus - S. 177

1846 - Leipzig : Baumgärtner
Yin. Die Eisenbahner: und Dampfmaschinen. 177 dehnung interessanten Ansicht. Erst läßt man in geringer Entfernung zur Rechten das Dorf Broadgreen liegen, welches beinahe ganz hinter Bäumen versteckt ist. Hierauf erblickt man zur Linken auf einer bewaldeten Anhöhe Summer Hill, den Wohnsitz des Hrn. Tho- mas Cafe; weiterhin das Gehölz von Knowsley und den sich über die Bäume erhebenden Kirchthurm von Huyton, etwas rechts Roby; gegen Süden das fruchtbare waldige Thal, welches sich nach Runcave zu zieht, und auf der Höhe Woolton und seine Windmühle, Nether Woolton und Childwall, während man nach hinten zu die Glashütte von Mount Olive erblickt. Nachdem man das Gut und den Weiler Roby im Rücken gelassen, gelangt man an eine Nebenbahn, welche nach einer nicht weit rechts abliegenden Kohlenmine führt, deren Dampfmaschinenschlöte man bemerkt. Nachdem man die Straße von Huyton durchschnitten, gelangt man durch eine un- merkliche Krümmung an das 7% Meilen von Liverpool entfernte Dorf Whifton; dort kommt man über zwei Brücken aus einem einzigen Bogen von 47 Fuß Spannung. Hier beginnt die geneigte Ebene von Whifton. Die Länge derselben beträgt 1% Meile, die Böschung y96 (1 Zoll aus 8 Fuß), und die senkrechte Erhöhung 82 Fuß. Unterwegs fährt man unter mehreren über den Durchstich gebauten Brücken durch. Hat man die Hoch- ebene von Rain Hill erreicht, so passirt man die gleichnamige Brücke, welche die gewöhn- liche Straße von Liverpool und Warrington über die Eisenbahn führt. Sie ist eine der schönsten auf der ganzen Bahnstrecke und hat einen einzigen Bogen von 54 Fuß Spannung. Ist man zwei Meilen weit auf der Hochebene gereist, so beginnt die geneigte Ebene von Sutton, deren Höhe, Länge und Böschung dieselben sind, wie bei der von Whifton. Auch über diese sind mehrere Brücken geschlagen. Die Aussicht ist zwar beschränkt, aber nicht einförmig. Am Fuße dieser geneigten Ebene bietet das Land bis zum Moraste von Parr, durch den die Eisenbahn führt, nichts Merkwürdiges dar. Dort spürt man eine Empfindung, welche deutlich anzeigt, daß man sich auf einem elastischen Boden fortbewegt, und das Geräusch der Wagen wird weniger laut. Der Morast hat an manchen Orten 20 Fuß Tiefe und eine Breite von % Meile. Der Bauschutt der Straße ist beim Graben des Durchschnittes der geneigten Ebene von Sutton gewonnen; sie erhebt sich 4 bis 5 Fuß über die Oberfläche des Morastes, dessen Cultur, zumal auf der rechten Seite der Straße, schon in gutem Zuge ist. Nachdem man auf derselben Seite das Gehölz von Barton passirt ist, gelangt man 14*4 Meile von Liverpool an die Straße und Brücke von Sankey. Das Thal Sankey, welches eine sehr bedeutende Breite besitzt und in welchem sich ein Canal befindet, wird an dieser Stelle von einem Hochwege durchschnitten, welcher bis zu 70 Fuß hoch aus verschiedenen mit Buschwerk und Faschinen vermischten Materialien aufgeschüttet ist. Er führt zu einer über den Canal gebauten Brücke von 9 Bogen, deren jeder 50 Fuß Span- nung hat. Die Höhe der Brücke beträgt, vom Geländer an gerechnet, 60 bis 70 Fuß. Der Weg auf der Brücke ist 25 Fuß breit. Der Rost des Grundwerks machte, da er 30 Fuß tief gelegt werden mußte, sehr viel zu schaffen und kostete nicht weniger als 12

7. Das illustrirte Lesebuch für Schule und Haus - S. 50

1846 - Leipzig : Baumgärtner
50 Iii. Die Oberfläche der Erde. Lauf wird, obgleich immer noch schnell, doch regelmäßiger; auch stellt sich seine Oberfläche wellenlos dar. Jedoch bei dem Fort Chippeway, das eine Stunde oberhalb von dem Wasserfalle gelegen ist, wird der Fluß wieder so stürmisch, daß die Böte unvermeidlich zer- trümmert werden würden, wenn es erlaubt wäre, vor dem am Ufer liegenden Fort Nia- gara vorbei noch weiter hin abwärts zu fahren. Mit Furcht und Grauen wird man erfüllt, wenn man sieht, wie heftig der Strom dqhinbraust und mit-welcher Gewalt die Wellen sich an den Felsen brechen. Und dies wird, wenn man tiefer hinab am Strome hingeht, noch vielfach gesteigert; denn je mehr sich der Strom dem Falle nähert, desto mehr steigt die Wuth desselben, bis er endlich den Rand des furchtbaren Abhanges erreicht, wo er sich plötzlich herabstürzt und nicht mehr einem Flusse gleicht, sondern einem ungestümen Meere, dessen Tausende von Wogen sich zu der gähnenden Oeffnung eines ungeheuren Schlundes drängen. Doch stürzt das Wasser nicht in einer zusammenhängenden Masse hinab, sondern es bildet mehrere solcher Wasserfälle, die durch kleine Inseln getrennt sind. Drei große bemerkt man neben einander und der größte derselben ist nordwestlich gelegen und wird Hufeisenfall genannt, weil er einigermaßen die Form eines Hufeisens hat. Die Höhe dieses Falles ist nicht so bedeutend, wie bei den andern beiden; denn jene sind 160, dieser ist nur 142 Fuß hoch, seine Breite soll aber in der Rundung nicht weniger als 600 Ruthen betragen. Die Wassermasse, welche sich herabstürzt, wölbt und rundet sich wie eine unge- heure Walze in dem Augenblicke, wo sie über den Rand braust, und rollt dann, einer Schneewand gleich/herab, in den Strahlen der Sonne mit allen Farben des Regenbogens prangend. Nach der neben ihm liegenden, etwa 350 Ruthen breiten Insel folgt der zweite Wasserfall, der nur etwa 15 Fuß breit ist, und nach einer zweiten Insel endlich der viel größere Scloperfall. Die Breite dieses letzten Falles ist etwa der der letzteren, 90 Fuß breiten Insel gleich, so daß die ganze Breite des Absturzes, mit Einschluß der Zwischen- inseln, 4005 Fuß beträgt, und nach einer neueren Schätzung in einer Minute 670,250 Tonnen Wasser herabstürzen. In der Nähe dieses majestätischen Wasserfalles befindet sich ein Felsen, welcher der Tafelfelsen genannt wird, und von dem aus man die schönste Aus- sicht auf dieses großartige Schauspiel und auf die mit hohem Walde geschmückten Ufer hat. Den nahe liegenden Hufeisenfall sieht man chier im schönsten Lichte, und senkrecht kann man vom Rande des Felsens in den furchtbaren Abgrund schauen, in welchen sich das Wasier mit wildem Brausen hinabstürzt. Wie sich hier der Hufeisenfall dem Auge zeigt, so giebt ihn unsere Abbildung wieder. Die Abbildung mittlerer Größe (S. 51) giebt uns ein Bild des Scloperfalls, der sich wie eine ungeheure Wassersäule in den furchtbaren, umschatteten Grund hinabstürzt; zahllose Regenbogen wölben und kreuzen sich über dem Abgrunde, das furchtbare Tosen ist einige Meilen weit hin hörbar und die Woge, welche den erschütterten Felsen Peitscht, prallt in Schaumwirbeln ab, welche, über die Wälder sich erhebend, dem dicken Dampfe eines ungeheuren Brandes gleichen. Will man alle drei Wasserfälle, wie sie auf unserer kleinsten Abbildung (S. 52) dargestellt sind, auf einmal sehen, so erhält man zwar ein weniger erhabenes Bild, das aber namentlich von einer Klippe dem Sclopcr-

8. Das illustrirte Lesebuch für Schule und Haus - S. 81

1846 - Leipzig : Baumgärtner
Iii. Die Oberfläche der Erde. 81 dessen Höhe man zu 28,500 Fuß angiebt. In den noch von keinem menschlichen Fuße betretenen Einöden und Wildnissen dieser Berge sind das laute Gekreisch der Adler, das Tosen und Brüllen von Stürmen und Springfluthen und das donnerähnliche Krachen stür- zender Lawinen die einzigen Laute, welche jemals vernommen werden; hier ist es, wo der abergläubische Hindu auf den Gipfel des Berges Meru seinen Himmel versetzt hat. Unsere hier folgende Abbildung stellt einen Theil des Himalaya-Gebirges, Bheem ka Udar genannt, vor. Die Ghauts (Durchgänge oder Thore), von denen wir ebenfalls (S. 82) einen Theil im Bilde geben, beginnen in den Ebenen um Coimbatore herum, in dem südlichen Abschnitte veö Dekkan, und bilden, indem sie in westlicher und östlicher Richtung von einander abweichen, gleich Ufern, die beiden Seiten eines Dreiecks, dessen Spitze nach dem Vorgebirge Comorin sieht. Zwischen den beiden Ketten der Ghauts liegt das Plateau oder Tafelland des Dekkan, welches in Westen plötzlich abbricht und auf der andern Seite allmälig abwärts in die östlichen Ghauts verläuft; nördlich dehnt sich dasselbe über den Nerbudda hinaus, wo die Vindhya-Berge seinen entferntesten Vorsprung gegen die Ebenen von Hindostan bezeichnen. 45) Schließlich betrachten wir nun noch einige ungewöhnliche Felsenfor- men, sowie die Höhlen und Grotten, welche letztere meistens darin einander gleichen, daß sie in mehreren Abtheilungen oder Gängen von verschiedener Weite, Höhe und Rich- tung sich unter den Gebirgen hinziehen und auf dem Boden Wasser, ja oft ganze Backe und Seen enthalten. Die natürlichen, also nicht durch Menschen hervorgebrachten Höhlen findet man vorzüglich in Kalkgebirgen, und häufig findet sich hier namentlich der Tropf- stein, der oft in den sonderbasten, abenteuerlichsten Gestalten erscheint. Dies ist z. B. der k; 6 • - - ■ ' .ju.;

9. Das illustrirte Lesebuch für Schule und Haus - S. 63

1846 - Leipzig : Baumgärtner
in. Die Oberfläche der Erde. 63 wärmeren Jahreszeiten erhalten, gebildet, so heißt fle Gletscher. Zuweilen liegen um und zwischen letzteren oder noch tiefer mehr oder weniger ebene, gleichfalls von Schnee und Eis gebildete Thäler, welche man dann Eisfelder nennt. Sie erheben sich all- mälig. Außerdem haben wir noch die kleinen, vom Wasser zwischen Felsenwänden entstan- denen engen Vertiefungen zu unterscheiden, welche, wenn sie unten scharf zusammenlaufen, Felsenklüfte heißen, wenn sie beträchtlich lang und breit: Senkungen und wenn sie tief sind und aus Erd-, Thon- oder Felsenwänden bestehende Seiten haben, Schluchten genannt werden. Abgründe sind Vertiefungen, welche weniger Breite, als Tiefe haben, Gründe dagegen die, von bedeutender Breite und mit ungleicher Steilheit der Ränder. Alle diese hier entwickelten Begriffe werden dem Leser deutlicher werden, wenn wir einzelne Gebirge oder Theile derselben näher betrachten. Wir wählen dazu die Pyrenäen von den europäischen Gebirgen, sowie einzelne Theile aus den Schweizer Alpen und andern europäischen Gebirgen, aus Asien aber das Himelaya-Gebirge. 37) Nächst den Alpen sind die Pyrenäen, jene majestätische Bergkette, welche eine natürliche Grenze zwischen Frankreich und Spanien bildet, das merkwürdigste Gebirge von Europa. Sie liegen ungefähr zwischen dem 16. —21. Grade der Länge und dem 42.— 43.ya Grade der Breite. Ihre Hauptrichtung geht vom mitelländischen Meere bis zum biseayschen Busen, und so rollen also die Wogen des atlantischen Meeres von der Bay von Biscaya gegen ihre nordwestlichen Abdachungen, die über 8 Meilen weit die Küste ans eine höchst malerische Weise umsäumen, und von da aus nehmen die Hügelgruppen eine südwestliche Richtung, im Durchmesser bis zu 25 Meilen zunehmend, und endigen, nachdem sie das ganze Land über mehr als 50 Meilen durchstrichen, an den Ufern des mittelländischen Meeres. Zahllose Gipfel von ungleicher Erhebung bieten uns die Pyrenäen dar; hier und da tragen sie gleichsam auf ihren Schultern umfangsreiche Ebenen und manche Gruppen schließen Seen von großem Umfange und vorzüglicher Schönheit ein. In der Ferne zeigen sie einen Umriß von scharfen Ecken und Zacken, und dabei erscheinen sie mit einer gleichförmigen bläulichen Farbe in verschiedenen dunkeln Nüancen, wodurch sie dem Auge viel näher gerückt werden, als sie wirklich sind. Die Haupthöhen sind die von Canigon, welche sich 8544 Fuß über den Seespiegel erhebt, der 9300 Fuß hohe Pic du Midi, der Pic de los Reyes, der 7620 Fuß hoch ist, der Pic d'ossano von 11,700 Fuß Höhe und der Mont Perdu, welcher der höchste unter allen ist, denn seine Höhe soll 12,000 Fuß und noch darüber betragen. Wie in den Alpen, so sind auch hier die höch- sten Punkte mit ewigem Schnee bedeckt, doch mangeln die zahlreichen und ungeheuren Gletscher, wie man sie in der Schweiz findet. Aus der französischen Seite zeigen die An- höhen in ihren vereinigten Umrissen eine gewissermaßen kreisförmige Anordnung, und zwar so, daß die höchsten Gipfel die Spitze des Bogens bilden, während die kleineren zu beiden Seiten allmälig an Höhe abnehmen, bis sie dem Auge entschwinden. Die Felsen in den höheren Reihen sind im Allgemeinen Granit, Ur- und Flötzkalkstein, und letzterer enthält eine große Menge von versteinerten Conchilien und anderen organischen Ueberreften;

10. Das illustrirte Lesebuch für Schule und Haus - S. 174

1846 - Leipzig : Baumgärtner
174 Vin. Die Eisenbahnen und Dampfmaschinen. Sowie der Reisende aus dem Tunnel kommt, langt er auf dem großen Plateau bei Edge Hill an. Diese Ausgrabung, welche an der östlichen Seite des Hügels sich befindet, bildet einen großen viereckigen Raum von etwa 150 Fuß Länge und hat, nach Abrechnung einer in den natürlichen Fels gehauenen oberen Schicht, die sich unter die benachbarten Ländereien versenkt, auf drei Seiten fast senkrechte Felsenwände. Wiewohl er nur mit der Haue abgeglichen ist, so erscheint doch die Oberfläche wegen ihrer Höhe vollkommen glatt. Ueber der Fclsenschicht beginnt, bei etwa % der Höhe von der Sohle an gerechnet • eine
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