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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

3. Stufe 4 = Schulj. 5 u. 6 - S. 258

1908 - Altenburg : Bonde
258 175. Die Hörnerschlittenfahrten im Riesengebirge. Ein Vergnügen eigner Art gewähren im Riesengebirge die Hörnerschlittenfahrten, die besonders an zwei Stellen, im Westen des Gebirges von den Bibersteinen und am Ostende von den Grenzbanden herab, ziemlich häufig unter- nommen werden. Schliessen wir uns einmal in Gedanken einem Schlittenzuge nach den Grenzbauden an, der seinen Ausgang von Hirschberg nach Schmiedeberg hin nimmt. Hier müssen wir unsere Schlitten verlassen und uns eines von den hier bereit gehaltenen Fahrzeugen mieten. Dies sind gewöhnliche Schlitten, wie man sie zum Anfahren des Holzes gebraucht; die Kufen biegen sich aber am Vorderteile wie Hörner aufwärts, daher der Name Hörnerschlitten. Notdürftig zur Beförderung von reiselustigen Personen hergerichtet, ent- behren sie natürlich aller Bequemlichkeit der Schlitten , deren man sich sonst zu Lustfährten bedient. Vor jedem dieser Hörner- schlitten ist ein Pferd gespannt, auf dem Fahrzeuge selbst aber nehmen zwei Personen Platz. Das gibt dann einen sehr langen Zug, wenn eine zahlreiche Gesellschaft diese Vergnügungsfahrt unternimmt. Langsam, Schritt vor Schritt, geht es nun hinter Schmiedeberg den steilen Gebirgshang hinan; die Reisenden sitzen mit dem Rücken dem Kutscher und dem Pferde, mit dem Antlitze aber dem Hirschberger Tale zugewandt. Der Genuss steigert sich mit jedem Schritte vorwärts. Je höher wir hinauf- gezogen werden, um so mehr erweitert sich der Blick in das Tal, bis wir es endlich in seiner ganzen Ausdehnung mit seinen zahlreichen Höhen und Ortschaften, eingehüllt in das reine Ge- wand des Schnees, vor uns ausgebreitet sehen. Nach einiger Zeit nimmt uns ein Gebirgswald auf. Wer ihn nur im Sommer gesehen hat, kennt ihn nicht wieder. In schmaler, tiefer Furche schleicht unser Fahrzeug den sich schlängelnden Weg hinauf, zu beiden Seiten an den seltsamsten Schneegestalten vorüber. Da steht ein steifer Herr mit einer Riesenperücke, dort ein riesiger Eisbär und daneben ein gewaltiger weifser Adler, lauter verzauberte Baumgestalten. Die feinen Eisnadeln, die sich bei feuchten Winden an die kalten Zweige anhängen, schmücken als Fransen aus Tausenden von kleinen Brillanten die Baum- kronen, von denen ein unbeschreiblicher Glanz ausstrahlt. Unter solchen Reizen wird uns die Bergfahrt bis hinauf zu den Grenz-

4. Landeskunde von Thüringen - S. 2

1909 - Altenburg : Bonde
und Norden von der Saale, im Süden vom Main und im Westen von der Haslach und Loquitz eingeschlossen wird. Zu Thüringen gehört nur der nordwestliche Teil. b) Bodenbeschaffenheit und Bodenfruchtbarkeit: Der thüringische Frankenwald bildet eine breite Hochfläche, welche durch tiefe Täler in kleinere Platten zerschnitten wird. Die Ränder dieser Platten sind nach den Flüssen hin zumeist hoch und schroff; besonders steil und hoch sind die Talränder der Saale, welche den Wasser- spiegel des Flusses an einzelnen Stellen noch um 250 m überragen. (Vergl. das Bild auf Seite 1.) Aus ihrem Rücken tragen die Platten einzelne Gipfel, die weithin sichtbar sind. Die höchsten derselben sind der Döbra (800 in), der Kulm bei Lobenstein (720 in) und der Wetzstein bei Lehesten (815 in). Das ganze Gebirge baut sich aus harten Schiefersteinen auf, welche nur langsam verwittern. Der Frankenwald ist daher meist nur mit einer flachgründigen Ackerkrume Schieferbrüche bei Lehesten. bedeckt. Diese ist zwar fruchtbar, eignet sich aber nicht überall für den Ackerbau. In- folge der hohen Lage ist das Klima ziemlich rauh und der Anbau von Getreide wenig lohnend. Nur in den geschützten Anfangsmulden der Täler ist ein ergiebiger Ackerbau möglich. Deshalb ist auch der Frankenwald zum größten Teile mit dichten Wäldern bedeckt, die zumeist aus Fichten und Edeltannen bestehen. Besonders sind die höher ge- legenen Teile des Gebirges mit ausgedehnten Nadelwaldungen bestanden. Auf den Höhen wie in den Talgründen finden sich auch ausgedehnte Wiesen mit saftigen Gräsern und Kräutern, die der Viehzucht sehr förderlich sind. o) Schiefergewinnung und Schieferverarbeitung. Der Franken- wald besteht zum größten Teile aus dunkelfarbigen Schiefersteinen, die mächtige Felsen bilden. Deshalb ist der Frankenwald die Heimat unserer Schiefertafeln und Schieferstifte geworden. In zahlreichen Schieferbrüchen — in der Umgegend von Lehesten gibt es allein gegen 25 Schieferwerke — werden die Schiefersteine gebrochen und dann zu Tafeln und Stiften verarbeitet. Ebenso fertigt man Dachschiefer und Wetzsteine aus den

5. Landeskunde von Thüringen - S. 13

1909 - Altenburg : Bonde
13 gleich hoch. Es lassen sich vielmehr drei Abschnitte unterscheiden, die sich wie Stufen aneinander lehnen. Die höchste Stufe liegt im Nordwesten; sie wird der Oberharz genannt; die niedrigste Stufe ist der südöstliche Teil; es ist der V o r h a r z; die mittlere Platte wird als U n t e r h a r z bezeichnet. b) Waldreichtum des Harzes. Der Harz ist ein W a l d g e b i r g e. Dunkle Nadelwälder, in denen mächtige Tannen himmelhoch emporstreben, bedecken den größten Teil des Oberharzes und bekleiden die Berge fast bis zum Gipfel hinauf. Auch der Unterharz weist einen reichen Waldschmuck auf; in seinen großen, schönen Waldungen herrscht jedoch das Laubholz vor. e) Die Schönheiten des Harzes- Gleich dem Thüringerwald ist auch der Harz reich an Naturschönheiten. Aus seinem Rücken trägt er eine Reihe aussichts- reicher Berge. Unter ihnen ist der Brocken der höchste und der besuchteste. Er erhebt sich auf einer Hochebene im Norden des Gebirges (Brockenfeld). An seinem Fuße ziehen sich ausgedehnte Moore hin, und zahlreiche mächtige Felsblöcke liegen zerstreut umher. Gewaltige Baumriesen, die mit ihren Wurzeln die Felsblöcke umklammert halten, schmücken seine Abhänge. In der Nähe des Gipfels jedoch verschwinden die Riesenbäume und Zwergtannen und Zwergfichten nehmen ihre Stelle ein; oben auf seinem Gipfel aber ist er kahl und kurzes Gestrüpp nur wuchert zwischen den Felsblöcken. Von der Höhe des Brockens hat der Wanderer eine großartige Rundsicht; er schaut hinein in das thüringische Tief- und Hügelland und sein Auge erfreut sich an den gesegneten Fluren, die sich meilenweit vor ihm ausbreiten, an den zahlreichen Hügeln und Bergen, an den Dörfern und Städten und an den Gewässern, die sich zwischen den Hügeln und Bergen hindurchschlängeln. Oft ist freilich der Berg in dichten Nebel gehüllt, so daß man kaum die Hand vor dem Auge sehen kann. Die Sage berichtet, daß auf dem Brocken alljährlich in der Walpurgisnacht die Hexen sich versammeln und ihren Tanz ausführen. Daher haben auch einzelne Felsblöcke ihren Namen. (Hexenaltar, Hexenwaschbecken, Teufels- kanzel.) Reich ist das Gebirge auch an schönen Tälern; denn ringsum wird es von Flüssen durchbrochen. Nach Norden eilt die Ilse und bildet die berühmten Jlsefälle. Nach Nordosten entflieht dem Brocken die H o l t e m m e, die in engem Tale über Granit- felsen und Granitblöcke schießt („Steinerne Renne"). Das schönste der Harztäler ist das B o d e t a l. In zahlreichen Schlangenwindungen durchbricht die Bode die Granitmassen des Gebirges und tritt in enger Pforte aus demselben heraus. Steil wie die Mauern steigen die Pfeiler des Felsentores empor und zeigen wunderliche Formen. Zur Linken erhebt sich der Felsen der Roßtrappe, zur Rechten dagegen der Hexentanzplatz; beide schließen den tiefen Bodekessel ein. Auch die übrigen Teile des Harzes weisen schöne Täler auf. Im Unterharze ist besonders das Tal der Selke (Mägdesprung) reich an Naturschönheiten. Zu den Naturschönheiten des Harzes gehören auch die Tropfst ein- höhlen, die sich im Bodetale finden. Die schönste ist die H e r m a n n s h ö h l e bei Rübeland. Wände, Decken und Fußboden der Höhle sind mit wunderlich geformten Tropfsteinen bedeckt und am Boden liegen Knochen, die von vorzeitlichen Höhlenbären herstammen. d) Die Schätze des Harzes. Der Harz zeichnet sich durch großen Metall- re ich tum aus. In seinem Innern birgt er Silber-, Kupfer-, Blei- und Eisenerze in großer Menge. In zahlreichen Bergwerken werden diese wertvollen Schätze von den Bergleuten gewonnen. Besonders reich an Silbererzen ist der Oberharz. Mittelpunkte des Silberbergbaues sind Klausthal, Zellerfeld, Andreas berg und Goslar. Im Unterharz werden besonders Eisenerze gegraben (Elbingerode), während der Vorharz (E i s l e b e n, Mansfeld) reiche Ausbeute an Silber und Kupfer liefert. Der Ertrag des Bergbaues im Harz ist ein sehr großer. Es werden ungefähr 300 000 Ztr. Kupfer, 2800 Ztr. Silber, 200 000 Ztr. Blei und 10 000 Ztr. Zink gewonnen. Außer dem

6. Landeskunde von Thüringen - S. 5

1909 - Altenburg : Bonde
5 stein und Grauwacke und auch Kalkstein und Porphyr treten an verschiedenen Stellen auf. Die Oberfläche des Gebirges zeigt die Form einer breiten Platte. Von der Mitte her dacht sich die Gebirgsplatte allmählich nach Süden und Norden ab, doch tritt der Rücken nirgends stark hervor. Einzelne abgerundete Kuppen steigen hier und da aus der Oberfläche empor. Auf dem Meininger Oberland sind Kieferle und Bleß die bedeutsamsten Bergkuppen, die eine Höhe von 868 in erreichen. Dem Schwarz- bnrger Oberland sind auf der Nordseite Wurzel- und Burzelberg als höchste Kuppen aufgesetzt. Die Hochflächen und Berge des Oberlandes sind zumeist mit dichten Nadelwäldern bestanden, deren Boden oft weithin mit H e i d e l - und P r e i ß e l - beerbüschen bedeckt ist. Das Waldesgrün wird hier und da von grünen Wiesen- t e p p i ch e n unterbrochen, die sich an den Abhängen und auf den Höhen hinziehen; doch haben diese meist nur ein kurzes und hartes Gras, das nur einmal im Jahre ge- mäht werden kann. Schwarzburg. Das Meininger und Schwarzburger Oberland wird von zahlreichen Gewässern durchfurcht und dadurch in viele kleinere Platten zerschnitten. Die meisten Gewässer des Nordabhangs sammeln sich in der S ch w a r z a. Hoch oben im Gebirge in der Nähe des Kieferle ist ihre Quelle. In einer breiten Talmulde fließt sie zwischen saftigen Wiesengründen und dichtbewaldeten Berghängen dahin. Auf ihrem unteren Laufe hat sie sich tief in das Gestein des Gebirges eingegraben und fließt in vielfachen Windungen zwischen steilen Talwänden hindurch. Über Felsblöcke und Riste eilt das silberhelle Bächlein durch das schluchtenähnliche Tal, das hier und da kaum Platz läßt für Wiesenstreifen und Wege. Die Abhänge der Berge sind mit Buschwerk und Tannen dicht bewachsen; wo aber der steile Abfall dem Waldwuchs hinderlich ist, da ragen die nackten Schieferfelsen senkrecht aus dem Talgrunde empor oder begleiten als überhängende Wände den Fluß. Von allen Seiten eilen der Schwarza kleine, aber wasserreiche Bäche zu, deren Talgründe gleichfalls mit landschaftlichen Reizen ausgestattet sind.

7. Landeskunde von Thüringen - S. 8

1909 - Altenburg : Bonde
8 der ausgedehnte Gebirgskessel von Zella-Mehlis. Weiter nach Nordwesten hin verzweigt sich der Kamm abermals und bildet den Kessel von Brotterode, der sich im Süden des Jnselsbergs ausbreitet. Auch im Norden des Hauptkamms sind durch Gabelungen solche Gebirgskessel entstanden, z. B. die Kessel von Stützerbach, Oberhof und Tambach. Aus den Seitenkämmen ragen einzelne Gipfel höher heraus. So trägt der nördliche Seitenkamm den Kickelhahn bei Ilmenau, während aus dem südlichen Ausläufer der Adlersb erg bei Suhl emporsteigt. Die Seiten- kämme, welche den Hauptkamm aus beiden Seiten begleiten, sind keine geschlossenen Rücken, sondern vielfach in kleine Längsrücken gegliedert. Die Hauptmasse des mittleren Thüringerwalds besteht aus altem Durchbruchs- gestein, und zwar aus Porphyr. Aus diesem sind besonders die höchsten Kuppen des Gebirges aufgebaut, z. B. Beerberg, Schneekopf und Jnselsberg. Umsäumt werden die Porphyrmassen von anderen Durchbruchsgesteinen, und zwar von dem Rotliegenden, an das sich nach Süden, Südosten und Nordwesten Granit und M e l a p h y r an- schließen. Zahlreiche Gewässer entspringen diesem Teil des Gebirges. Die Bergriesen bilden die Quellmittelpunkte und Wasserscheiden vieler Gebirgsbäche, die in lieblichen Talgründen die Abhänge durchfurchen. Nach Norden hin entsendet das Gebirge zunächst die Ilm. Sie entsteht aus mehreren Quellbächen, welche sich im Kessel von Stützerbach vereinigen. Etwas südöstlich von den Jlmquellen entspringen S ch o r t e und W o h l r o s e, welche sich unterhalb Ilmenau mit der Ilm vereinigen. Am Schneekopf haben die beiden Ouell- flüsse der Gera (die wilde und die zahme Gera) ihren Ursprung. Nordwestlich davon quellen A p f e l st e d t und Ohre, die ebenfalls durch zahlreiche Bäche verstärkt werden. In der Gegend des Jnselsberges endlich finden sich die Quellen der L e i n a, des Schilf Wassers, der Laucha und des Emsenbaches. Auch nach Süden hin eilen viele Gebirgsbäche vom Kamme hinab zur Werra. Am Südosthange des Adlerberg rückens hat die Schleuse mit ihren vielen Zuflüssen ihre Quelle, während am Süd- abhange des Beerbergrückens die Hasel mit ihren Zuflüssen entspringt. An der Südseite des Jnselsbergs entspringen Schmalkalde und Truse. Die meisten der Gebirgs- wässer gehen strahlenförmig von dem Quellmittelpunkte aus, vereinigen sich in dem vor- liegenden Kessel zu einem Flusse und durchbrechen dann die Seitenkämme des Gebirges. Der Quellenreichtum des mittleren Thüringerwalds ist begründet in der Höhe, in dem Gesteinsbau und in dem Waldreichtum des Gebirges. Infolge der bedeutenden Höhe des Gebirges fallen reiche Niederschläge (Steigungsregen); die ausgedehnten Wälder halten in ihrem moosigen Boden viel Wasser fest; die Torfmoore in der Nähe der Gebirgs- stöcke bilden natürliche Wasserbehälter; der felsige Untergrund läßt nur geringe Mengen des Wassers in die Tiefe sickern und befördert so die Bildung von Quellen. Infolge des Reichtums an fließenden Gewässern ist der Thüringerwald mit einem ganzen Netze freundlicher Täler durchzogen. Diese verleihen dem Gebirge nicht nur landschaftliche Schönheit, sondern erhöhen auch die Wegsamkeit desselben und erleichtern somit den Verkehr. Infolge der felsigen Beschaffenheit des Gebirges bedeckt nur eine dünneackerkrume die Oberfläche der Felsen. Da wegen der hohen Lage das Klima ziemlich rauh ist und viele Teile des Gebirges infolge ihrer Steilheit für Pflug und Zugtier schwer zugänglich sind, so kann Ackerbau nur in geringem Maße betrieben werden. Das Gebirge ist darum vorwiegend mit Wald bedeckt. Der Baum des mittleren Thüringerwalds ist die Fichte; Kiefern finden sich nur selten, meist nur auf den sonnigen Abhängen; auch die Tanne kommt nur in kleineren Beständen vor. Der Laubwald tritt auf den höher gelegenen Teilen fast ganz zurück; in den tiefer gelegenen Hängen mischt sich unter das Nadelholz die Rotbuche, zu der sich hier und da auch Ahorn, Eiche, Birke und Esche gesellen.

8. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 7

1910 - Altenburg : Bonde
in eine Eisbahn umgewandelt werden? Wovon wird die Wiese im Süden und Norden eingeschlossen? Was stellt das Tal dar? Breite Mulde. Wie mag es entstanden sein? Vom Wasser ausgewaschen. (Verdeutlichen an den Regenrinnen der bergigen Straße!) Wie muß der Bach also damals gewesen sein? Viel größer und wasserreicher. Wer hat dem Bach das Bett gegraben? Er selbst. Wie? Wie kommt es, daß er sich gabelt? Warum wird das Gras auf der Hellwiese so groß und fett? Wie ist der gute Boden hierher gekommen? (Angeschwemmt! Schwemmland!) Warum liegen die Gärtnereien zerstreut? Warum liegen die Güter nahe bei- einander? Warum besteht das Bauerngut aus mehreren Gebäuden? Warum haben die Bauern so viel Vieh? Warum nennen wir Altendorf ein Dorf. Warum ist Altendorf so klein. Bauen der Landschaft mit Plastilina. Nun wollen wir die Hellwiese auch bauen. Hier auf das Brett! Geht das? Nein, das Brett ist ja viel kleiner! Wie müssen wir da die Hellwiese bauen? Viel kleiner. Nun, wie lang war sie? Wie breit? Wieviel Schritte lang ist unser Brett? Da müssen wir die Schritte ganz klein machen. Wir müssen einen Schritt 100 mal so klein machen, also bloß so groß (1 ein). Nun können wir anfangen. Was bauen wir zunächst? (Die Abhänge der Berge.) Können wir die so hoch bauen? Nein. Sind sie gleich hoch? Welcher ist höher? Wo sind sie am höchsten? usw. Zeichnung der Hellwiese. Nun wollen wir die Hellwiese auch malen! Auf diese Tafel hier! Das geht ja gar nicht, die ist ja viel zu klein. Nun, dann malen wir sie nur so groß, wie wir sie gebaut haben! Ausmessen des Reliefs! Aber so, wie wir sie gebaut, können wir sie nicht malen. Wie werden wir das machen? Den Bach malen wir als einen blauen Strich, die Wiese malen wir grün usw. Wie nun aber die Berge? Da malen wir nur die Abhänge, die machen wir braun. Wo der Abhang steil ist, da malen wir ihn dunkler; wo er sanft ist, malen wir ihn heller. Wie die Straßen, Alleen und Häuser? Nun will ich's malen. Ja, da weiß ich ja nicht, wo ich anfangen soll. Da müssen wir erst fehen, wo auf der Tafel die Himmelsgegenden sind. Ich nehme die Tafel herab und lege sie auf das Pult. Welche Himmelsgegend ist dort? W. Welche dort? usw. So, nun hänge ich die Tafel wieder auf. Wo ist also 0 ? Osten ist auf der Tafel rechts ufw. Einüben! Nun kann's losgehen! Nein, wir müssen erst Südwesten aufsuchen. Wo ist diese Richtung in der Stube? Wo auf der Tafel? So! Ihr sollt's nun auf eure Tafel malen! Vorher wollen wir das Gemalte erst lesen. Sagt, was ist das? Das? usw. Nun malt es! Einen Schritt so groß wie ein Kästchen! Wie lang? Wie breit? Zählt ab! Macht Linien darum! So, da hinein malen wir erst den Stadtbach. Wo anfangen? Wückbkick. Die Hellwiese. 1. Die Talebene. (Lage, Ausdehnung, Bodenform.) 2. Der Bach. (Richtung, Lauf, Gefälle, Gabelung, Bett, Ufer.) 3. Die Ränder. (Höhe, Richtung, Abfall.) 4. Die Bodenerzeugniffe. (Gras, Getreide, Gemüse, Obst.) 5. Die Leute. (Gärtner, Bauern — Landwirtschaft, Vieh- zucht, Gartenbau, usw.) 6. Die Siedelungen.

9. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 27

1910 - Altenburg : Bonde
— 27 — 2. Welchen Weg nimmt der Stadtbach durch den Kessel und was erlebt er dort? a) Feststellung d e s Laufes: Nach Norden bis zum alten Damm, dann nordwestlich, in der Nähe der Schule wendet er sich wieder und fließt nach Nordosten, fein Lauf ist also im Kessel 8-förmig. Warum ändert er seinen Lanf? b) Zuflüsse: Was erlebt er im Kessel? Er wird wasserreicher, aber auch schmutziger. Wie kommt das? An zwei Stellen fließt ihm Waffer zu. Unter- halb des Plateaus wird ihm das Stadtwaffer zugeführt. Mündung des Hauptkanals. Farbe des Wassers. Folge davon? Ehe er nach Rasephas kommt, erhält er noch mehr Wasser. Er nimmt den Deutschen Bach auf. (Begriff Mündung erklären.) c) Eingraben des Bachlaufes in die gebaute Landschaft. 3. Wie sieht es im Rasephaser Kessel aus? a) Die Talebene nicht überall gleich breit, manchmal schmal. b) Wiesen rechts und links. Warum nicht Felder? c) Der Bahndamm. (Alter und neuer!) ä) Die Orte im Kessel. e) Einbauen in die Landschaft. (Vervollständigung des Reliefs.) 4. Was treiben die Bewohner des Kessels? a) Rasephas, ein Bauerndorf. Die Anlage des Dorfes: zerstreut liegende Häuser und Gehöfte, Dorf- straße. Der Bauernhof: Zahl der Häuser, Lage derselben, Name, Beschaffenheit. Die Arbeit der Bauern: Feld bebauen (Ackerbau), Kühe, Pferde, Schweine, Hühner halten (Viehzucht), Gemüsebau, Obstbau. Die Felder der Bauern: Lage der Felder, Fruchtbarkeit des Bodens (Grund!). Bearbeitung des Bodens. Wozu notwendig? b) Kauerndorf, ein Bauern- und Jndnstriedorf. Lage des Dorfes. Teile: altes Dorf, neues Dorf, getrennt durch den Deutschen Bach. Verschiedenheit in der Anlage: Die neuen Teile stadtähnlich. Ursachen der verschiedenen Anlage: Beschäftigung der Bewohner (Landwirt- fchaft — Industrie). Die Werkstätten. Folgen der Industrie: Zunahme des Ortes. Wückölick und Zeichnung. 1. Lage und Ausdehnung des Kessels. 2. Die Ränder des Kessels. 3. Der Bach im Keffel. 4. Die Zuflüsse des Baches. 5. Die Talaue. 6. Die Orte im Keffel. 7. Die Bewohner und ihre Beschäftigung. 8. Zeichnung der Skizze.

10. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 35

1910 - Altenburg : Bonde
— 35 — 2. Stücf: Der Rammerforst und die L^aselbacher Teiche. Ziel: Wir lernen noch ein zweites Teich- und Waldgebiet im Ostkreise kennen. I. Wo haben wir das erste Teich- und Waldgebiet des Ostkreises zu suchen? Was wißt ihr darüber zu erzählen? Jetzt wollen wir ein neues Teich- und Wald- gebiet kenneu lernen; welche Fragen werden wir da zu beantworten haben? 1. Wo liegt das neue Teich- und Waldgebiet? 2. Wie sieht es dort* ans? Wer von euch kennt das neue Teich- und Waldgebiet schon? — Was kannst du darüber erzählen? — Unsere Wanderung soll uns Antwort geben! (Wanderung nach dem Kammerforst!) Ii. A. per Kammerforst. 1. Wo liegt der Kammerforst und woher hat er seinen Namen? Der Kammerforst liegt im Norden unseres Ostkreises und bedeckt fast den ganzen Nordabhang des Höhenrückens, der sich zwischen Schnauder, Erlenbach und Gerstenbach ausbreitet. Dieser Wald (Forst) gehörte vor alters zu der kaiserlichen Kammer und ist daher Kammersorst genannt worden. 2. Wie ist der Kammerforst beschaffen? a) Größe: Er ist ungefähr halb so groß wie die Leina (1934 Acker — 1200 ha. Länge und Breite nach der Karte!) b) Beschaffenheit: Boden fast eben, nach Norden und Osten sanst geneigt, an verschiedenen Stellen finden sich Mulden, deren Boden versumpft ist. — Laub- und Nadelwald; Buche und Fichte am meisten vertreten; der Wald- boden mit Gräsern und Beerensträuchern bedeckt; Heidelbeergestrüpp ist häufiger anzutreffen als in der Leina. e) Wege im Walde: Wirtschaftsstreifen, Schneisen, Fußwege, Beschaffenheit. d) Bewohner: Hirsche, Rehe, Eichhörnchen, Marder, Wiesel usw. 3. Welchen Wert hat der ausgedehnte Wald? a) Verweuduug des Holzes: Brennholz (Holzhaufen, Klaftern! Holzfammler!) — Nutzholz (Baumstämme: Eichen, Buchen, Fichten.) b) Laub: Streu für das Vieh. c) Gras: Heu, Streu. ä) Kammerforst als Jagdgebiet. e) Wert der würzigen Waldluft: Ausflüge (Besuch der Buchen). — Walderholungsstätte für Genesende. — Altersheim am Rande des Kammer- sorstes. Sachliche Vertiefung: Wie ist dieser Höhenzug beschaffen? Er wird nach Norden zu niedriger und geht allmählich in das Tiefland über; denn die Straße, die vom Bahnhof Trebanz nach Hafelbach führt, geht immer bergab. Und auch von Westen nach Osten zu wird der Höhenzug allmählich niedriger. Wie ist dies auf der Karte bezeichnet? Die braune Farbe geht nach und nach in die grüne über. Woher rühren die sumpfigen Stellen im Kammerforst? Der Waldboden saugt viel Wasser auf; an manchen Stellen kommt das Waffer wieder aus der Erde hervor. (Quellen.) Da es nicht abfließen kann *), so verteilt es sich auf dem Erdboden, macht ihn weich und sumpfig. Wie kommt es, daß wir keine Bäche im Kainmersorste finden? Das Waffer kann nicht gut abfließen, es sammelt sich an manchen Stellen z. B. in den Gräben, bildet Tümpel oder Sümpfe. Ob es gar keine Bäche gibt? — Ergänzung. ) Bei der Wanderung müssen die Schüler natürlich darauf aufmerksam gemacht worden sein. 3*
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