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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

3. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 59

1861 - Berlin : Charisius
Süd-Afrika. 59 Afrika. § 185. Es mißt über 1000 Meilen von N. nach S. und von W. nach O. — Man theilt es in I. Süd-Afrika, das über doppelt so groß wie Europa und fast so groß wie Nord-Amerika ist; denn es macht Z von ganz Afrika aus. Vom Cap der guten Hoffnung bis einige Grade nördlich vom Aequator scheint ein ein- ziges Hochland zu reichen, nach W. und O. gegen das Meer, nach N. zum Tief- lande abfallend, von manchem Strome durchschnitten und große Seen umschließend, aber dem größeren Theile nach noch ganz unbekannt. § 186. Im Süden steigt man von der schmalen, an der Gariep-Mündung 15 M. breiten Küstenebene des Caplandes, an deren S.w.-Ecke ein kleines, 9 M. langes, isolirtes Gebirge mit dem 3600 F. hohen Tafelberge liegt, zu der etwa 3000 F. höher erhobenen ersten Stufe hinauf, welche im S. durch die hohen kleinen und großen Schwarzen-Berge, im S.o. durch die Winter- berge und deren Fortsetzung nach N., im W. durch das Cedar- und Zure-Gebirge begränzt wird, und in steilen Wänden zur Küstenebene ab- fällt. Ungeheuer tiefe, fpaltenähnliche Querthäler (Kloofs genannt) durchbre- chen diese Gebirge. Die erste hohe Stufe ist eine bis 20 M. breite und gegen 80 M. lange, aus hartem Thon gebildete Ebene, Karr6 genannt, d. h. hart. In der warmen Jahreszeit versiegen hier alle Quellen und Flüsse, jede Vegetation erstirbt, bis auf einige Akazien am Rande der Flußbetten; aber in der Regenzeit ist die Ebene ein lachendes Blumen- und Grasmeer, namentlich von Salz- und Alkali-Pflanzen, besonders Mesembryanthemen, Lilien, Amaryllis, Iris, und ein treffliches Weideland, zu welchem die angrenzenden Gebirgsbewohner herabsteigen. Nur wenige Oasen und Quellen bleiben stets grün und erlauben Bodencultur; daher fehlen Dörfer hier gänzlich. — Die nächste, 500 bis 2500 F. höher gelegene Stufe, wahrscheinlich die Scheitelfläche des hohen Afrika, ist im Westen durch das Roggeveld-Gebirge, im S. durch das Nienwevelds-, Winter-, Schnee- und Witte-Gebirge von der Karró getrennt, welche mit den vorigen parallel gehen und eben so steil zur Karró abfallen. Im Schnee-Geb., wo viele Männer nie in ihrem Leben einen Baum gesehen haben, erhebt sich der Com paßberg zu 9600 F. — Die Scheitelsläche zeigt unermeßliche Ebenen, nur hie und da mit Tafelbergen, wie die Karriberge, besetzt, zwischen den beiden Quellströmen des Gariep baum- lose Savannen; aber nach deni unteren Gariep hin ist der Boden sandig und das Land eins der ödesten, verlassensten der Erde; der Regen bleibt hier 4 bis 5 Jahre völlig aus. In der Mitte seines Laufes wird der Fluß in der Regenzeit eine Stunde breit. Der große Visch-Flnß selbst trocknet auch periodisch zu einer Reihe von Lachen aus, hat aber zu andrer Zeit eine Breite von 70 F. — Dem größten Theile des Caplandes, mit Ausnahme des äußersten Ostens und einiger Theile der Südküste, fehlen Wälder ganz. § 187. Der Ostrand ist wahrscheinlich ähnlich gebildet. Die Gebirge gehen parallel der Küste, entfernen sich aber nach N. immer mehr von derselben; die Kenntnisse davon sind noch unbestimmt und unzureichend. Zu merken sind die Namen Fura-Gebirge, am Oberlauf des Zambesi; Dschesfa-Gebirge; am Ost- Ende des Njassa-Sees; Kilimandscharo, westlich von Zanzibar. Letzteres und seine nördlichen Fortsetzungen unter dem Aequator sind mit ewigem Schnee bedeckt, mögen also etwa 20.000 F. Höhe haben. Der Paß, durch welchen der Zambesi in die Ebene tritt, heißt Lupaia. Westlich von diesem Gebirge dehnt sich die Fläche^ von Hoch-Afrika aus, mit den großen Binnenseen Njassa und Ngami. Nordöstlich vom Njassa-See liegt das Land Mucaranga, und westlich vom See das Reich des Cazembe (Hauptstadt Lun da oder Luce n da); westlich von diesem endlich, in der Mitte des Hochlandes, das große Reich Muropoa.

4. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 61

1861 - Berlin : Charisius
Senegambien. Abessinien und Maurilanien. 61 der langen Dauer der tropischen Regen und der hohen Temperatur sehr kräftig. Namentlich tragen die Deltas der Flüsse die dichtesten Urwälder mit den prächtige sten Waldbäumen, mit Orchideen und Schlingpflanzen bedeckt. Hier erreicht der Stamm des Affenbrodbanmes einen Durchmesser von 30 F., und die Früchte der Afrika eigenthümlichen Oelpalme bedecken fußhoch den Boden: Indigo, Zuckerrohr und Kasfeebaum wachsen überall wild, und die Körner des Schihbaumes ( Bassia Parkii) geben eine treffliche Butter. Nach den Körnern des Paradies-Ingwer (Amomum Grammi Paradisü) hat die Pfeffer- oder Körn er küste ihren Namen. Die Früchte des Gurunußbaumes (Sterculia acuminata) werden überall hoch geschätzt. — Die Mündungen und Ränder der Flüsse sind mit undurchdringlichen Mangrove-Wal- dungen bedeckt, und auf den Savannen Sierra Leones und der Aschantis, aus de- nen Schafe mit Haaren statt der Wolle weiden, sind die Gräser 20 F. hoch. Bei den nicht sehr ergiebigen Savannen, dichten Urwäldern und ausgedehnten Felswüsten kann die Bevölkerung nicht sehr dicht sein. § 193. Westlicher liegt Senegambien; zwischen den Quellen des Senegal und dem oberen Dscholiba ist es eine der wildesten, erhabensten, unwegsamsten und menschenleersten Gegenden; an den Ufern der Flüsse, die jährlich befruchtend übertreten, ein herrliches, fruchtbares, zum Theil auch mit dichten Wäldern bedeck- tes Land. Der Küstenstrich bietet niedrige Sanddünen, und der Boden hat hier eine so hohe Wärme, daß Eier in dem Sande nach Verlauf von drei Stunden von der Sonne gekocht sind. Senegainbien ist überhaupt eines der heißesten Län- der der Erde. Die Küstenebenen werden nach dem Regen zu weiten Gras-Sa- vannen; aber wenn dieselben zur Vertilgung der Raubthiere und Schlangen ab- gebrannt sind, bietet der kahle, rothe Boden ein nacktes, trauriges Bild. Die be- deutenden Mimosen-Wälder geben den Haupt-Ausfuhr-Artikel, das Gummi. Ungeheure Affeubrodbäume finden sich überall, und Hirse, mit 15 bis 18 F. hohen Aehren, Baumwolle und Indigo werden sehr viel gebaut. § 194. Nördlich vom Nordrande, vor seiner Osthälfte, liegen unbekannte Bergländer. Auf der rechten Seite des Bahr-el-Asrek dehnt sich im Alpenlande Habesch das grasreiche, meist aber baumlose, 6 bis 8000 F. hohe Plateau von A mh ara und Gondar mit dem Tzana-See aus. Auf der Hochfläche selbst er- heben sich zahlreiche Tafelberge (Ambas), und den Ostraud bildet das riesige, bis über 14.000 F. hohe Simen-Gebirge. Südlich und südwestlich liegt die Berg- landschaft Godjam, durch welche der Nil hindurchbricht. — Nordöstlich vom Tzana- See breitet sich ein anderes Hochland aus, das von Tigre, welches mit langen, parallelen Ketten gegen das Meer und zwar zunächst zum sandigen Küstensaume Samhara abfällt. — Nördlich und westlich senkt sich dieses abessinische Alpen- land, eine natürliche Felseuburg, steil zu einem sumpfigen, üppigen, sechs bis sie- den Tagereisen breiten, mit dem dichtesten Urwalde bedeckten und mit Elephanten, Raubthieren und Schlangen erfüllten Hügellande, Kolla genannt. Die übrigen angrenzenden Tiefebenen sind ein schrecklich heißes, ödes, Wasser- und pflanzenloses Gebiet, theils nackter Fels, theils mit Sand bedeckt; so namentlich der Küstenstrich am rothen Meere. § 195. Ii. Von dem hohen Afrika ganz getrennt liegen: A. Das Hochland der Berberei oder Mauritanien. Es besteht aus einer Menge von Vergebenen von verschiedenen Richtungen und aus Gebirgsketten. Am Nordrande liegen mehrere Ketten, die zum Theil bis ans Meer gehen, felsige, öde Ge- genden, Rif, d. h. Küstenland genannt, nur hie und da schmale Küstenstriche frei- lassen^ und mit Spitzen, bis 5700 F. hoch. Es ist dies ein 10 M. breiter Ge- birgsgürtel, hie und da von fruchtbaren Ebenen unterbrochen, z. B. von der 3 bis 5 M. breiten, 15 M. langen, völlig ebenen Metidscha, im S.o. von Algier; oder von tiefen, schluchtenartigen Querthälern, mit Granaten, Orangen, Feigen, Lorbeern und Cactus erfüllt. — Südlich davon ist ein ebener Strich Landes vom atlantischen Meere an bis Tunis zu verfolgen, im östlichen Theile felsig, häufig

5. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 62

1861 - Berlin : Charisius
62 Afrika. mit gelbrothem Sande bedeckt, eine Reihe von Salzseen enthaltend und kümmer- liche Vegetation tragend; und südlich von diesem erhebt sich ein zweiter Gebirgs- strich. Dieser bildet vom Westrande an den 120 M. langen hohen Atlas, des- sen südlicher Theil Nderen oder Teltsch d. i. Schneeberg heißt, 3 oder 40oo F., ja bis 10.700 F. hoch. Die niedrigen Felszüge des Südrandes sind zum Theil unbekannt. Das südlich daran grenzende Land heißt schon Sahara, ist aber ein bewässerter, fruchtbarer, rasenreicher Gürtel, der im Westen am breitesten ist. Dort an der tunesischen Grenze heißt das Land Biled-ul-Dscherid d. h. Dattel- land, und danach ist der ganze Saum Biledulgerid genannt. In diesem Land- striche versiegen alle die Strome, welche vom Gebirge nach Süden hin stießen und sich im Sande verlieren oder sich in die besonders im südöstlichen Algier so zahlreichen Salzseen oder Schatts ergießen. Diese Salzseen und die reichen, fruchtbaren Oasen liegen in einer großen Längsfurche von W. nach O. — Im ganzen Flach- lande der Berberei unterscheidet man drei Bodenarten: Tell, wo Ackerbau möglich ist, Weide- und Dattelland, und Sahara. § 196. Gleichlaufend niit der Küste zwischen den Syrten gehen felsige parallele Abfälle bis zu der Sultin-Ebene, in welcher ein Theil der Sandwüste bis zum Mittelmeere reicht, wie das Gh ari an-Gebirge und der Hamada oder der weiße und schwarze Harudsch. Südlich davon ziehen eben solche Kämme durch die Wüste. Die Oberfläche dieses Felsenplateaus ist hie und da fruchtbar und cnltivirt, auf der Hamada aber wasserlos und öde; nur die Thäler sind grün von Dattelpalmen, Feigen und Oelbäumen. B. Das Plateau von Barka erhebt sich steil aus dem Meere bis 1500 F. hoch, ist aber ohne Kettenbildung, und senkt sich nach Osten ganz allmählig; es ist nackt, felsig, waldlos, nur am Nordrande wald- und quellenreich. § 197. Iii. Zwischen den hohen Theilen Afrikas breitet sich die Sahara (richtiger das Sahara), die größte Wüste der Erde aus, bis über 180 M. breit und 650 M. lang, i von ganz Afrika, fast 3mal so groß als das Mittelmeer, fast 10 mal so groß als Deutschland. Die Sahara ist eine Hochebene von 12 — 1500 F. H., in ziemlich gleichmäßiger Erhebung. Sie hat am Westrande in dem seichten Meeresboden noch eine meilenweite Fortsetzung, obwohl hier ein Dünen- rand, bis 400 F. hoch, aufgehäuft ist, — die höchsten Dünen, welche es gibt. Der westliche Theil, Sahel genannt d. h. Ebene, so wie der östliche, die eigentliche Sahara, welcher gegen Aegypten hin libysche Wüste heißt, hat breite Sand- strecken, 8 bis 10 Tagereisen weit, die eine ununterbrochene Sandwüste sind, im We- sten roth oder gelb, im Osten gewöhnlich weiß gebleicht, ohne Hügel, Steine, Pflanzen und Wasser, in welchen die Wirbelwinde (Tornados) endlose Staubwol- ken aufwühlen, wahre Sandgebirge aufhäufen und wieder an andre Stellen hin- versetzen; obwohl die Kamele zuweilen bis an die Brust in den Sand einsinken, führen dennoch Karawanenstraßen hindurch. § 198. An sehr vielen Stellen der Sahara ist der Boden nackter, dürrer Fels, an einigen wird er von zahllosen kleinen Steinen gebildet oder besteht aus hart gedörrtem Salzthon, ähnlich dem der Karrö, und endlich finden sich häufig weite, geschlossene Becken, deren Boden Sand bildet und unter welchem sich salzi- ges Wasser findet. Randstein-Gebirge von mehr als 3000 F. Höhe und einzelne Berge (selbst bis 6000 F. Höhe) finden sich in mehreren Gegenden der Wüste. So liegt z. B. westlich von Fezzan der mächtige Dschebl Haggär, ein mit Mi- mosen- und Akazien-Wäldern bedecktes Gebirgsdreieck, mit Seiten von 125 d. M. Länge und so hoch, daß dessen Bewohner sich in Wollenkleider und Pelze hüllen; und südwestlich von Fezzan liegt der Berg Dogem, mit Wäldern an seinem Fuße, vielleicht über 5000 F. hoch. Auch südöstlich von Fezzan ist das Land ganz mit hohen und steilen Gebirgen erfüllt, zu welchen eine sieben Tagereisen breite,

6. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 179

1861 - Berlin : Charisius
Das nord-östliche Flachland. 179 Sein östlichster Theil, im Norden des kaspischen Meeres, ist der Obschtschji- Ssyrt, d.' h. das Allgemeine Gebirge (s. Z 204). Von ihm aus, zwischen Ssa- repta und Ssaratow, zieht sich eine breite Höhe von N. nach S. am rechten Ufer der Wolga, die Wolga-Hügel, weit nach Westen, lehnt sich dann an die Karpaten, und geht zum Oderthal, 'bis zur Katzbach- und Bartsch-Mündung fort. Ihre Erhebung nach W. nimmt zu, und beträgt bei Tarnowitz über 1070 Fuß. Man sieht in der über 400 M. langen Höhe nur Hügel; aber die Flüsse sind lies eingeschnitten, als Beweis, daß sie eine Höhe durchbrechen. Nur im N.w. der San-Mündnng liegt eine Berg-Gruppe, die von Sandomierz, deren höch- ster Punkt, der St. Catharinenberg in dem Gebirge Lysa Gora, fast 2000 F. hoch ist. Dieser Landrücken führt von O. nach W. die Namen d onische, ukrainische, podolische, wolynische (im Plateau von Avratyne 1280 F. h.), galizische, polnische, Tarnowitzer Höhe. Die niedrigere Fortsetzung machen die 900 F. hohen Trebnitz er Höhen, nördlich von Breslau, sandige Höhen bei Sorau und Grüneberg, und der bis 090 F. hohe Fläming (im 9t. von Wittenberg), mit wenig Nadelgebölz, und endlich die Lüneburger Haide, bis 330 F. hoch. 2) Der uralisch-baltische Landrücken geht von der Petschora-Quelle am Ural ans, führt im nördlichen Rußland den Namen Uw all i oder Gürtel, und zieht nach Westen bis zur Elbe, an deren rechtem User er sich unterhalb Ham- burgs verläuft. Die nach 9t. fließenden großen Ströme Deutschlands durchbrechen ihn und scheinen daher an diesen Dnrchbruchstellen wie mit Hügelzügen eingefaßt. Bei den Quellen der Twerza, Mologa, Düna, des Dnjepr wird er ein waldiges Berg- land, bei Waldal 1080 F. hoch, die Waldai-Höhe, am Westrande Wol- chonski-W ald genannt. Im 9t. von Thorn nach N.o., dann von Küstrin nach 9t.o. bis gegen Danzig, und von Schwedt nach 9t.w. bis über Kiel hinaus zieht er weiter, durch die Ostseile der dänischen Halbinsel bis zum Kattegat, und ist bezeichnet durch die litauischen, preußischen, pommerschen, mecklenburgischen und holsteinischen Seen-Gruppen auf seinem Rücken. Sein höchster Punkt ist der 1020 Par. F. hohe Thurmberg in der Schönberger-Berggruppe im S.w. von Dan- zig, wo die nur aus Sand bestehenden Höhen fast Gebirgs-Charakter tragen. Zwischen beiden Landrücken liegt um den Przypiec ein 1500 lh99t. großes Sumpfland (einen Theil bilden die Rokitno-9noräste), auf das nach W. hin andere sumpfige Gegenden folgen: die sübprenßischen Sümpfe im 9t. der Warte- Mündung und die der oberen Weichsel, die an der Bzura, der 9tetze, Warte, Bartsch, Obra, das Oderbrnch, der Spreewald, das Havelland, der Drömliug, das Sater- land, das Hochmoor, das Bourtanger Moor, das Grenzmoor oder der Twist, der Peel rc. — Im O. hat der mittlere Theil zwischen beiden Landrücken herrliche Wälder und weite, fruchtbare Culturlandschaften; namentlich ist der südliche Strich vom Dnjepr nach 9t.o. bis gegen den Ural hin die schönste, überaus frucht- bare Ackergegend Rußlands, die sogenannte Schwarze Erde. Am Südrande wird gegen das kaspische 99teer zu der Boden salzig, eine Salzsteppe, reich an Salz- Seen und Salz-Flüssen. Im 9t. des Schwarzen 9neeres dagegen findet sich herrliches Weideland; weiter nach W. bedecken den Landrücken Waldungen und Weiden bis zur Tarnowitzer Höhe, die aber nur Nadelholz trägt. — Das West- Ende des uralisch-baltischen Zuges hat zum Theil dichte Laubwälder, zum Theil gesegnetes Ackerland, besonders um die niecklenburgischen und holsteinischen Seen; von diesen nach O. beginnen Kieferwälder und in Litauen wieder Laubholz; östlicher herrschen nur 9tadelhölzer und Birken. Die vorherrschenden Bäume sind überhaupt Kiefern, Tannen, Birken, Eichen, Ulmen und Linden, welche letzteren im nördlichen West-Rußland und in den Gouvernements Kostroma, Perm und Wjatka häufiger als anderwärts sind. Die Lärche kommt besonders im 9t.o. vor. — Im Allgemeinen ist die Ebene für Ackerbau sehr geeignet; man baut Roggen, Weizen, Hafer, Gerste, namentlich Flachs und Hanf; im mittleren Theile Hirse und im südlichen Mais. Der Wein geht bis Ssarepta an der Wolga nach 9t. 12 *

7. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 135

1861 - Berlin : Charisius
Gebirge. 135 von der Breite der Mississippi-Mündung. Hier legt sich östlich die schon genannte lange und wüste Hochebene an, der breite, wellenförmige Rücken der mejicanischen Andes, der in Stufen zum unteren Rio del Norte und zur Küste abfällt. Die Fortsetzung der Ketten nach N.w. bildet ein aus parallelen Ketten zusammen- gesetztes Gebirge. Mit dem 32. Grade beginnt ein breites, mächtiges Tafelland, das des Großen Salz-Sees, etwa 200 M. von N. nach S., und 150 M. von W. nach O. ausgedehnt, 6—7000 F. hoch. Auf derselben stehen zahlreiche Bergrücken, welche dieselbe in verschiedene Becken theilen. Den Westrand bildet die Sierra Nevada, in deren W. das californische Längenthal liegt, das die eigentliche Küstenkette von ihr trennt; und nördlicher das der Küste näher gerückte Cascade-Gebirge. Der Ostrand hat vom Rio del Norte bis zu den Gabeln des Platte-Flusses die Richtung von S. nach N. und wird aus zahlreichen, ver- schieden streichenden Ketten gebildet; er führt von hier bis zu seinem Verlaufe im N.w. den Gesammtnamen Felsengebirge oder Rocky Mountains. In ihm erheben sich südlich vom oberen Arkansas die Spanischen Piks, nördlich vom Flusse der 7100 F. hohe Pikes-Pik, bei der südlichen Gabel des Platte- Flusses der vielleicht 11.600 F. hohe Longs-Pik. Vom 7028 F. hohen Süd- Passe bei der Quelle des Nord-Platte nimmt das Gebirge, zunächst als Wind- River-Gebirge, mit dem 18.162 P. F. hohen Främonts-Pik, in 3 bis 5 parallelen Ketten, die Richtung nach N.w. Aus dieser Gegend ziehen nach N.o. zum Missouri die schwarzen Hügel. Nördlicher setzt die einfache Kette bis über die Athabasca-Quelle fort, wo die Gipfel, Berg Hooker, über 15.000 F. erreichen, bis zum Quell-Flusse des Mackenzie-Flusses. Hier, nahe dem ewigen Schnee, führt ein Paß über das Ge- birge, die Athabasca-Portage, umgeben von ungeheuren Gletschern, an einem klei- nen See entlang, der sein Wasser nach beiden Seiten des Gebirges sendet. Die Fortsetzung jenseit dieses Flusses ist die 180 M. lange Kette des Chippeway- Gebirges. Die ganze Kette, vom Longs-Pik an nach N.w. fortsetzend, hat somit eine Länge von 500 g. M. Von der Columbia-Mündung an zieht parallel mit der Haupikette eine Küstenkette hin, welche auch die in zahlreiche Inseln zertheilte N.w.-Küste erfüllt; und in dem langgestreckten Raum zwischen beiden dehnen sich zahlreiche Parallelketten hin. § 359. Zwischen der Küstenkette und dem Felsengebirge liegt die schon ge- nannte, 8000 lim. umfassende, viele waldige und quellenreiche Berge tragende, sonst aber dürre, menschenleere und an Salzseen reiche Hochebene, das Große Bassin genannt, mit dem Großen Salzsee. Das Cascade-Gebirge erhebt sich zu einem schneebedeckten, an Vulkanen reichen Alpen-Gebirge; schon südlich von der Missouri- Quelle, bei der Quelle des Sacramento, soll der Shasta-Berg über 17.000 F. hoch sein; in der Kette selbst hat der Pic Iefserson nahe an 15.000 F.; ebenso der erloschene Vulkan Mt. Hood, südlich vom Columbiastrom, und der noch rauchende Mt. St. Helen's, nördlich von dem Strome. Hier sindel sich der kräftigste Baumwuchs; denn die großartigen Wälder sind hier von verschiedenen Fichten-Arten gebildet, welche eine Höhe von 200 F. erreichen, ja an der Columbia- Mündung von 300 F., mit Stämmen von 50 bis 80 F. im Umfange. Dies sind die höchsten Bäume der Erde. — In der weiteren Fortsetzung der Kette nach N. liegt der Schönwetterberg (13.800 F.) und der Vulkan Eliasberg (16.749 F.). Aus den Aleuten erheben sich Vulkane zu 8000 F. Höhe. § 360. Getrennt liegen die Kettengebirge der Apalachen (spr. Apalatschen), ein 2.700 sum. bedeckendes Plateau mit Randgebirgen und zahlreichen Haupt- ketten, deren Kammhöhe 2500 F. beträgt und in welchen sich die Kammhöhe zur Gipfelhöhe verhält wie 1 :1,8. Die westlichen Ketten heißen Alleghanys (spr. Allegenis) und Cumberland-Gebirge, die östlichen dieblauen Berge, mit dem höchstem Gipfel, dem Schwarzen Dome, 5506 F. hoch, im W. von Cap Hatteras. Diese von W. nach N-O. streichenden Parallelketten, zum Theil von

8. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 200

1861 - Berlin : Charisius
200 Europa. deren Mitte sich, neben Clermont, der 4520 F. hohe, glockenförmige Puy de Dome erhebt. Meilenweit zu verfolgende Lavaströme haben sich aus diesen Kra- tern in die Ebene ergossen. Vom Mt. Dore nach Nw. läuft bis zu den Eher-Qnellen ein schmaler, etwa 3000 F. hoher Zug, der sich als Berge der Marche bis in Berry hineinzieht; und von den Cher-Quellen nach S.w. ein zum Theil unfruchtbarer Höhenzug, der sich bei den Quellen der Creuse, Vienne und Vezöre zum Plateau der tausend Kühe ausdehnt, mit dem 4200 F. hohen Mt. Odouze: ein ödes, wildes Land, das 8 Monate im Jahre der Schnee bedeckt. Von ihm nach S.w. ziehen die Berge von Limousin, von denen aus die bis 600 F. hohen Hügel von Peri- gord und Saintonge zwischen Gironde und Charente, und die bis 800 F. hohen Berge von Poitou zwischen Charente und Vienne hinziehen. Im 90 des Plateau von Langres erstrecken sich zwischen Marne und Maas die Maas berge, bis 1550 F. hoch; zwischen Maas und Aisne heißen sie westliche Argonnen (900 F. hoch), und diese trennen die fruchtbaren Ebenen der Bisthümer von den traurigen Kreidesteppen der Champagne, die voll tiefer und steiler Thäler, Schluchten, jäher Abhänge, Teiche und Wälder sind. Par- allel gehen an der Maas die bis 900 F. hohen östlichen Argonnen. Nördlich von ihnen ziehen zu den Oisequellen die westlichen Ardennen. § 458. Die Halbinsel der Bretagne. Die Berge, welche diese 28 M. lange Halbinsel erfüllen, stehen in keiner Ver- bindung mit den übrigen Mittelgebirgen Frankreichs; aber ihre Felsmassen erfül- len auch die Normandie und die Vendöe. Die Loire tritt bei Angers in dieselben ein und durchbricht die im W. von Poitiers beginnende Granithöhe Gatine und das Vendee-Bocage, das schöne Wälder trägt; ihre Fortsetzung längs der Küste im Nw. der Loire-Mündung, der Morbihan-Rücken, dagegen ist unfrucht- bar. Oestlich von diesem liegt die Ebene von Rennes. Nördlich von letzterer zieht der Hauptrücken, im W. Kein-Breis genannt (Rückgrat der Bretagne), das aus zwei parallelen Ketten besteht, den nördlicher ziehenden Mts. Arrös und den südlicher liegenden Montagnes Noires (1180 F. hoch); beider Fortsetzung sind die Menezberge. Im O. der Ebene von Rennes liegt das normannische Bocage, bis 1130 F. hoch in den Gipfeln, und im Nw. von Alenpon die Avalloirs, bis 1300 F. hoch; von ersteren! geht der Cotentin-Rücken nach N. bis Cherbourg; und nördlich davon deutet eine nordsüdliche Untiefe im Canale auf den ehemaligen Zusammenhang mit England. — Die 600 F. hohen Maine- Hügel ziehen sich zwischen der Vilaine und Loire bis zur Mündung der letzteren. § 459. Die britischen Inseln. Großbritannien hat von N. nach S. etwa eine Länge von 130 M. und dabei eine Breite von 15 bis 65 M. Der nördliche Theil, Schottland, zeigt meist weite, kahle Haiden ohne Baum und Strauch, und von Steiublöcken übersaete Moore auf deu Bergeu, wo die düstere Gegend nur von kleinen grünen Sumpfstellen unterbrochen wird. Es hat ferner kühne Berge, weite, klare Seen mit Inseln, schroffe Pässe und tiefe Buch- ten des Meeres; der Ton der Luft ist duftig, bläulich, halb neblig, halb klar. Die Felsen, die dunkle Landschaft, die grauen Steine, das Schwarz des Mooses und Torfes, das braune Wasser, die buschigen Felsen-Inseln im See, die engen Pässe, durch welche die Seen abfließen, die öden Berge, die Adler hat es niit Irland gemein. — Es wird durch zwei natürliche Theilungsliuien in drei Theile gesondert. Diese Grenzen sind theils tief ins Land eingreifende Busen, theils Kanäle, wie der durch das Thal von Glenmore (mit dem Neß-See) ziehende caledonische, die gleichsam eine enge Kluft von N.o. nach S.w. bilden. In

9. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 205

1861 - Berlin : Charisius
Die Pirenäen-Halbinsel. 205 Die südlichen Vor-Terrafsen der Pirenäen sind die Berg-Terrassen von Na- varra, Cataloni.en und Hoch-Aragonien; ersteres mit meist nicht hohen Bergzügen erfüllt, zwischen denen kleine Ebenen liegen. Nieder-Aragon hat meist öde, dürre Salzflächen, die schrecklichsten Einöden, von spaltenartigen Schluchten- Abgründen durchfurcht, ohne Baum und Strauch, mit Salzquellen, Salzseen und Steiusalzlagern; nur im Ebro-Thale, zu welchem das Land sich in treppenförmi- gen Absätzen abdacht, findet sich eine reichere Natur, so daß es wie eine Oase in einer Wüste erscheint, ähnlich wie die überaus fruchtbare Rio ja im oberen kleinen Ebrobecken. — Der untere Ebro fließt zwischen steilen Felswänden eines engen Durchbruchthales. § 464. Das Hochland von Leon und Alt-Caftilien ist das höchste Tafel- land der Halbinsel, im Mittel 2560 F. hoch; es ist kahl, in den altcastilischen Steppen dürr, arm au Vegetation, mit Salzpflanzen bestreut und mit Steinen besäet, aber im größeren Theile, den Tierras de campos, völlig eben, fruchtbar, mit endlosen, reichen Getreidefeldern und erdfahlen Ortschaften und nicht ohne Feuchtigkeit. Der Oelbaum fehlt diesem Hochlande. Auf allen Seiten ist es mit Randgebirgen um- geben, durch die es terrassenmäßig abgestuft wird. Im O., im Plateau von Soria, ist es am höchsten, bis 4500 F. hoch; diese kahlen, vom Duero durchflosfe- uen Weidestrecken, Parameras genannt, sind das höchste Plateau Europas. — Im N. liegt die 63 M. lauge afturisch-cantabrische Kette. Sie beginnt am Bidassoa mit 1500 F. hohen Bergen, hat aber im N. von Vitoria schon 6000 F. hohe Gipfel und im Burgos-Gebirge, im N.w. von Reynosa, 7—8000 F. hohe, im Sommer mit Schnee bedeckte Spitzen; und auf der Grenze von Asturien die 8000 Fuß hohen Penas de Europa. — Westlicher folgt nun die asturisch-leonestsche Kette, 7—8000 F. hoch, mit zahlreichen Schneegipfeln, darunter die Peöa de Peiiaranda 10320 F. hoch, an der galizischen Grenze die 8900 F. hohe Pekia- Marela. Noch westlicher bis zum Meere breitet sich das galizische Bergland aus, ein wahres Labyrinth von mehr als 75 verschieden benannten Gebirgen; sie treten nach W. bis an die Küsten, welche steiler Fels sind; im Osten schließt das Gebirge von Leon, mit einem 9000 F. hohen Gipfel, das großartige und reizende Sil-Thal auf der Ostseite ab. — Im O. der Hochebene von Leon füllt den Raum bis zum Meere, südlich vom Sil und Minho, die Bergterrasse von Nord-Portugal, welche der untere Duero halbirt; es wird ebenfalls aus zahlreichen Sierren gebildet, die auf der galicisch-leonesischen Grenze am höchsten und wildesten sind, wo die Invernadero-S. 8000 und die Montezinho-S. (nördlich von Bragan^a) 7000 F. Höhe haben. Diese westlichen Terrassen der Halbinsel sind grauitisch, haben Eichen- und Kastanienwaldung und Thalwiesen, im westl. Theile das frischeste südliche Gepräge der Landschaft, mit Orangenhainen, Oliven-, Mandel- und Feigen-Plantagen neben Aepfel-, Birnen- und Pflaumen- zucht, üppige Mais- und Weizenflureu neben Kleefeldern und Wiesen. Die Pro- vinz Minho gilt für ein Paradies. — Die Ostseite Alt-Castilieus bildet das dem oberen Ebro parallel gehende Jdubeda-Gebirge, vom schroffen Pancorvo-Ge- birge am oberen Ebro, das die wilde Schlucht des Felsenpasses von Garganta (von Burgos nach Vitoria) zerschneidet, bis in den W. von Zaragoza. Dazu ge- hört im W. von Burgos das 9 Monate nüt Schneebedeckte, 3000 F. hohe Oca- Gebirge, das Urbion-Gebirge im N.w. von Soria, und das bis 5000 F. hohe Mon cayo-Gebirge im O. von Soria. Nach W. sind diese Gebirge sanft, kahl, dürr und haben kalte Parameras, nach O. aber einen langen Abhang zum Ebro, wo im N. der reich bevölkerte, schön bebaute und quellenreiche Bezirk Rioja liegt. § 465. Den Südrand von Alt-Castilien bildet das caftilische Scheide- gebirge, an 100 M. lang und nach W. immer breiter werdend, wo es die mäch- tige Bergterrasse zwischen Dnero und Tajo bildet. Es beginnt bei Medinaceli

10. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 206

1861 - Berlin : Charisius
206 Europa. am Ialon mit der S. de Aylon (5000 F. hohe Gipfel), der über 5000 F. hohen Somosierra, der aus 2 Ketten bestehenden S. de Guadarrama (Pico de Peüalara 7716 F. hoch), einem 6 Monate mit Schnee bedeckten, dicht mit Kiefern bewaldeten, großartig schönen Gebirgszuge. Im S.w. folgen die Plateaus von Avila und Bejar, die über 7000 F. hohen Peüa de Francia, S. de Gala, S. de Ialama, und am^ande der Hochebenen der ungeheure, zerklüftete Felswall der über 8000 F. h. S. de Gredos. In Portugal folgt dann ein etwa 200of.h., terrassenförmig abfallendes Plateau, auf welchem sich die S. Estrella (Eftrelja) erhebt mit dem 7200 F. h. Malhao de Serra (Maljaung), im Ostendes weiten, reich bevölkerten und bebauten Mondegothales. Das S.w.-Ende des gan- zen Zuges bildet die granitische, bis 1800 F. hohe Sierra de Cintra, welche bis zuni 80 F. hohen Plateau des Cap Roca reicht, und deren Abhänge im N.w. von Lissabon reich bewässert und mit Landhäusern und einem immergrünen Walde von Eichen, Pinien, Orangen und Obstbäumen bedeckt sind. § 466. Das im Mittel 2480 F. hoch, also um Weniges niedriger als das nördlichere, gelegene Plateau von Neu-Castilien und Estremadura, durch Tajo und Guadiana zwiefach muldenförmig ausgehöhlt, ist ebenfalls im O. am höchsten zwischen Siguenza und Molina. Im S.w. dieses Theiles liegt die ziemlich un- fruchtbare Hochebene von Madrid, und im S.o. von dieser die 25 M. lange und 12 M. breite baumlose Neucastilische Steppe, auch den größten Theil der niederen Manch« umfassend, meist unfruchtbar und ganz öde, im S. etwa 2000 F. hoch. Neu-Castilien ist im Ganzen weniger fruchtbar als Alt-Castilien. Der höchste Theil der während langer Zeit im Jahre mit rothbraunem Staube belegten Manch« liegt im S.o. von Ciudad Rodrigo und im O. des Weinlandes von Valdepeüas; er ist mit Cistushaiden, Getreidefeldern und fetten Weiden bedeckt. Die Ebene des Guadiana, wo er seine Strecke unterirdischen Laufes hat, ist fast ganz mit Oelbäumen bedeckt; westlicher durchfließt er die Gegend erloschener Vul- kane von Calatrava, mit Kratern und Lavaströmen. — Im O. geht Neu-Castilien über in das breite Gebirgsland, welches vom Querthale des Ialon sich bis in den W. von Barcelona und bis südlich von der Segura-Mündung ausdehnt: das Iberische G e b i r g s s^st e m, meist mit steilen, schluchtenartigen Thälern. Es zerfällt in: 1) die Hochebenen/llnd Ketten um Molina (im N. von Molina die S. de Molina), welche sich in breiten Stufen bis zur Ebro-Ebene senken, alle am Rande mit Ketten b^etzt, ^die von W. her sehr unbedeutend, von O. aber als Ge- birge erscheinen. -»[%) Südlicher liegt das weite Bergland der Serrania de Cuenca, fast 15l/ttim, das sich nach O. ansehnlich erhebt, mit wenig über das Hochland aufsteigest^"Ketten, wie z. B. die S. de Albaracin. Der östliche Theil ist weithin W^Mosmarin- und Wachholderhaiden bedeckt, der südwestliche (60 Cim.) mit ipvchstämmiger Nadelwaldung, dem bedeutendsten Walde der Pirenäeu-Halbinsesj Bei Requena, zwischen Cuenca und Valencia, liegt eine herrliche Ebene, üperall mit Wein- und Obstgärten und Laubgehölzen geschmückt. Einer der höchsten Gipfel der Serrania hat nahe an 5000 F. Höhe. Die mit steilen Wänden versehenen Thäler des Gebirges bilden nach N., W. und S. einen Fächer, und zwischen den Sierren breiten sich Ebenen aus, so daß an vielen Stellen die Gegend, gar nicht wie ein Gebirge erscheint. — 3) Die n ordva len- cianische Terrasse ist ein hohes, schmales Plateau, auf welchem Gebirge stehen: eins der wildesten Bergländer Spaniens, mit dürren, zerklüfteten Felsmassen. Bei der Guadalopequelle steht der fast immer mit Schnee bedeckte, 7000 F. hohe Nie- senkegel der Penagolosa, und südlicher erhebt sich, im O. des in paradiesischem Thäte gelegenen Segorbe, der 3133 F. hohe majestätische Pico de Espadan. Die nordöstlichen Ausläufer des Gebirgssystems ziehen sich bis gegen Barcelona. — 4) Die südvalencianischen Gebirge, vom mittleren Guadalaviar bis zum Segura. Darin der Monte Caroche, nächst der Peüagolosa der höchste Berg des ganzen Systems. Die westlichsten Ausläufer reichen an die Mancha. J
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