Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

3. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 370

1887 - Berlin : Dümmler
370 Der Kongostaat. Wie groß die Ausdehnung Kongos und der verschiedenen be- nachbarten Länder im 15., 16., 17. und 18. Jahrhundert und welcher Art die politische Macht auch gewesen sein mag, welche die von den alten Chronikschreibern in prahlerischer Weise Könige, Poten- taten, Prinzen, Herzöge und Grasen genannten Häuptlinge besaßen: gegenwärtig und bis so weit zurück, wie die ältesten Leute, denen ich begegnet bin, denken konnten, deutet kein Zeichen darauf hin, daß die Verhältnisse früher wesentlich verschieden von den heutigen gewesen seien. Das Kongoland ist ein Binnenland und im Süden von dem oberen Laufe des Ambrisetteflusses begrenzt. Im Westen läuft die Grenze nördlich bis zu einem etwa 45 km von Nokki entfernten Punkte; von da geht dieselbe etwa 96 km weit in östlicher Richtung, dann in gewundener Linie südöstlich, südlich und südwestlich, und am westlichen Abhänge der Maites Quemados oder „Verbrannte Felsen" hin nach dem Ambrisette. Das Gesamtareal des Königreichs beträgt etwa 4000 engl. Quadratmeilen oder 10 340 dkm. Die Stadt des Häuptlings wird von den Eingeborenen Ambassi, von den Portugiesen aber noch immer San Salvador genannt. Herr Comber, welcher den Ort im Jahre 1878 besuchte, schildert den König Totela als eine unbedeutende Persönlichkeit, obgleich derselbe den Titel „Se. Maj. Dom Pedro, König von Kongo" angenommen hatte. Die Nationalflagge war dunkelblau mit goldenem Stern in der Mitte. Alles übrige Land am linken Ufer des Stromes und an der Küste wird von kleineren Königen in Anspruch genommen und steht unter der Herrschaft von ebenso vielen Häuptlingen oder noch ge- wöhnlicher von Gruppen von Ältesten, zu denen, je nach der Größe des Distriktes, 3 bis 10 Personen gehören. Der landesübliche Titel eines Häuptlings oder Ältesten, der 2 oder 3 Sklaven besitzt, ist „Nfumu", was zweifelsohne gleichbedeutend mit „König" gewesen ist. Nachdem aber die Sklavenbesitzer so zahlreich geworden sind, ist der Titel allmählich von demjenigen, welcher in alten Zeiten glücklicher Sieger über Tausende und dadurch der Herr seiner staates. Aus dem Engl, von H. von Wobeser. Mit über 100 Abbildgn. und Karten. Leipzig, Brockhaus, 1885. — Es ist wohl überflüssig, auf die Be- deutung dieses, alle Kolonialfragen des neuen Kongostaates umfassenden Werkes hinzuweisen, wenn auch seine Schilderung des unteren Kongos den oben mitge- teilten Korrekturen der deutschen Forscher unterworfen werden muß.

4. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 8

1887 - Berlin : Dümmler
Uder uns geutsih-Mmli. 1. Die Landschaften Useguha, Nguru und Usagara. Nach der Schilderung Stanleys, Camerons, Prices und des englischen Missionars Last. *) Das Land Useguha ist im allgemeinen flach oder leicht wellig. Es ist mit lichten Waldungen bedeckt, deren Bäume meist klein sind; nur einige sind groß und zu baulichen Zwecken verwendbar. Näher der Küste nimmt das Land ein parkähnliches Aussehen an, mit weitgedehnten Rasenflächen, die hier und da durch Waldung unterbrochen werden; die Waldbäume sind mit zahllosen Schling- pflanzen bedeckt und beschatten dichtes Unterholz. In diesen Wald- flecken bauen die Einwohner ihre Dörfer, indem sie das Herz des Waldes ausroden und die äußeren Teile als natürliche Verteidigung stehen lassen. Das Land Useguha ist, im Vergleich mit anderen Distrikten, nicht sehr fruchtbar, obwohl auch hier in den kleinen Thälern viel Getreide gebaut wird, weit mehr als die Eingeborenen bedürfen. Nguru und Usagara unterscheiden sich von Useguha durch ihren Gebirgscharakter. Die jene beiden Länder durchziehende Gebirgs- kette wird an verschiedenen Stellen durch weite Ebenen unterbrochen, die mit Hügeln übersäet sind. Stanley, der auf seinem kühnen Zuge zur Wiederauffindung Livingstones durch Usagara vordrang, schildert dieses Gebirgsland in einigen höchst charakteristischen Worten: „Vor den Augen des Wanderers, der auf einem der vielen Gipfel steht, entrollt sich im Norden, Süden und Westen ein herrliches Gebirgsbild. Nirgends eine Blöße; denn eine Menge von Kegeln, Spitzen, Kämmen taucht aus dem Mantel grüner Wälder, welche *) Last lebte acht Jahre lang in unseren jetzigen Schutzgebieten, kannte das Land also genauer als irgend ein nur durchreisender Forscher oder Kaufmann es kennen lernen konnte.

5. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 10

1887 - Berlin : Dümmler
10 Deutsch-Ostafrika. Unterholz. Uberall zerstreut liegen die Dörfer der Eingeborenen und dicht neben ihnen schöne Gärten. Beide Länder werden durch den Wami und seine Nebenflüsse bewässert. Die Thäler und Hänge der Berge, diese selbst bis zu den Gipfeln hin, sind sehr fruchtbar. Die Bewohner bauen hier in Überfluß, weit über ihren eigenen Be- darf, Mais, Hirse, Bohnen, Kürbisse, Maniok und Bananen. Die Abhänge der Gebirge sind überreich an Quellen, so daß die Ginge- borenen bei eintretenden Dürren ihre Grundstücke künstlich bewässern; ich habe sie oft bei derartigen Arbeiten beschäftigt gesehen. Euro- päische Gemüse gedeihen schnell und erreichen an den Gebirgs- und Hügelhängen treffliche Güte. Während mehrerer Jahre habe ich dem Anbau derselben besondere Sorgsalt gewidmet. Die Station Mam- boia liegt 400 bis 430 m über dem Meere, und hier zog ich Kar- toffel, Rübe, Mangold, verschiedenerlei Kohl, Möhre, Pastinake, Zwiebel, Rettig, Lattig und manches andere, und alles gedieh gerade so gut wie in England. Beim Kartoffelroden zählte ich eines Tages an einer einzigen Pflanze 62 Kartoffeln; die größte war etwa 5 Zoll lang und so dick wie mein Faustgelenk. Unter ihnen war etwa ein Dutzend zu klein zum Gebrauch. Natürlich war das ein Ausnahme- fall, der aber doch zeigt, was das Land leisten kann. Die meisten in England gewöhnlichen Blumen gedeihen gut. Ich habe einige Fruchtbäume von der Küste gepflanzt, Mango, Guave, Granatapfel, Orange, Limone, Flaschenbaum, Melonenbaum und andere; alle diese sind gut gediehen. Daneben nenne ich die einheimische Banane, von der etwa 18 Varietäten vorkommen, und Zuckerrohr, das sich in drei Sorten findet. An vielen Stellen, namentlich auf höheren Er- Hebungen, würden höchst wahrscheinlich Obstbäume gut gedeihen; auf den Gipfeln der Berge wachsen Brombeeren und Himbeeren wild. Ich riß einige Wurzeln derselben aus und pflanzte sie in meinen Garten in Mamboia ein; sie gingen an und trugen so große und gute Früchte, wie ich nur je in der Heimat gesehen. Nach meiner Überzeugung finden sich viele Plätze, an denen mit großem Vorteil Einchona, Kaffee, Thee und Vanille angebaut werden könnten. In den ausgedehnten niedrigen Thälern zieht man große Mengen von Mais und Reis; ersteren verbrauchen hauptsächlich die Eingeborenen, während letzterer verhandelt wird. Niemals fehlt es irgendwie an Nahrungsmitteln in diesen Bergen, und unter europäischer Leitung könnte die gegenwärtige Produktion in enormem Maße gesteigert

6. Theil 2 - S. 267

1867 - Berlin : Dümmler
Schlacht an der Katzbach. 267 Das furchtbarste Regenwasser, das schon mehrere Tage angehal- ten, hatte den Boden aufgeweicht, erschwerte jede Bewegung und verhinderte namentlich an diesem Tage jede Aussicht. Zu- erst wurde die französische Reiterei geworfen, die ihr eignes Fußvolk in Verwirrung brachte, dann -wurde auch letzteres die steilen Abhänge hinunter getrieben; Geschütz und Munitions- wagen mußten im Stiche gelassen werden, und viele Menschen und Pferde fanden in den beiden furchtbar angeschwollenen Ge- birgsflüssen ihren Untergang. Das hohe Gewässer, die einge- brochene Dunkelheit, der fortwährend herabströmende Regen sowie der Mangel an Lebens Mitteln verhinderten die Verfolgung. War hier mit geringem Verluste ein glänzender Sieg er- rungen, so waren die weiteren Erfolge noch überraschender, un- geachtet erst am 28. die hochgehende Katzbach hatte überschritten werden können. Kaum konnte man sich in den Hohlwegen durch die Trümmer des Heergeräthes, hindurch arbeiten, das der Feind nebst dem größten Theile seines Geschützes zurückgelassen hatte. Die Division des französischen Generals Pnthod mußte sich ergeben, da sie vergeblich versucht hatte, den wasserreichen Bober zu überschreiten. Nur bei Bunzlau leistete der linke französische Flügel, der weniger gelitten, am 30. August lange Widerstand, doch auch er wurde über den Queiß zurückgejagt. Erst dort gönnte Blücher seinem erschöpften Heere einen Ruhe- tag. 150 Kanonen, unzählige Wagen mit Munition und Ge- päck wurden erbeutet, 20,000 Mann gefangen, und der Verlust der Franzosen überhaupt zu mehr als 30,000 Mann veranschlagt; doch auch die Verbündeten hatten schwere Verluste, namentlich die Landwehr; schlecht bekleidet, vielfach barfuß erlagen gar Viele den Strapazen oder kehrten auch wohl in die Heimach. zurück. Nach der kurzen Rast brach Blücher aufs neue auf und trieb Macdonald über die Neiße nach der Spree zurück, da aber setzte Napoleon selber seinem weitern Vordringen ein Ende, und Blücher ging der Verabredung gemäß, welche unter den Ver- bündeten getroffen war, bis znm Queiß zurück. Seitdem hieß der greise unermüdliche Feldherr bei den Seinen der „Mar- schall Vorwärts", noch ehe ihm der König die Feldmarschalls- Würde ertheilte; noch später wurde er wegen seiner ausgezeich- neten Verdienste zum „Fürsten von Wahlstatt" erhoben. Als Napoleon am 20. August von Dresden ausgebrochen war, seinem Heere gegen Blücher Hülfe zu bringen, glaubte Schwarzenberg, daß der Stoß gegen das Nordheer gerichtet wäre, und brach deshalb am 21. mit 200,000 Mann des böh-

7. Theil 2 - S. 270

1867 - Berlin : Dümmler
270 Xiv. Preußen als Großmacht. war schon Willens, die Hauptstadt preis zu geben, und hatte sich nur auf die dringenden Vorstellungen der preußischen Ge- nerale dazu verstanden, auf den Höhen unmittelbar südlich von der Stadt eine Schlacht anzunehmen. Ehe jedoch am 23. der Rückzug dorthin angetreten wurde, griffen bereits die Franzosen auf ihrem rechten Flügel die Preußen bei Blankenfelde an, wo Tauenzien 12,000 Mann, fast nur Landwehr, befehligte und seine Stellung tapfer behauptete. Das französische Centrum, von dem rechten Flügel durch ein großes Elsbruch getrennt, trieb bei Groß-Beeren die Vortruppen des Generals Bülow zurück, der mit etwa 40,000 Mann auf eigne Gefahr hin — er hatte Befehl zum Rückzug erhalten — auf den Feind ein- drang, da dieser erst allmählich aus dem Walde hervortrat und durch das furchtbarste Regenwetter an jeder freien Umsicht be- hindert wurde. Mit dem Bajonet und Gewehrkolben rückten die Preußen von zwei Seiten den Sachsen auf den Leib. welche Groß-Beeren besetzt hielten, und warfen sie in die Sümpfe und Gewässer zurück, wo Viele ihren Tod fanden. Die nachfolgen- den französischen Truppen konnten nur noch den Rückzug we- niger gefährlich machen; die Reiterei des linken Flügels erschien erst da auf dem Schlachtfelde, als die Sache entschieden war, und wurde leicht geworfen. 14 Kanonen. 1500 Gefangene wa- ren in den Händen des Siegers, Berlin war gerettet. Der Kronprinz aber, ungeachtet er gar nichts zu diesem Siege bei- getragen, wußte durch seine entstellenden Berichte den Ruhm desselben auf Kosten Bülow's sich anzueignen. Der Marschall Davoust hatte von Hamburg her die Unternehmung Ondinot's unterstützen sollen, er war aber in Mecklenburg stehen geblieben; dagegen war der General Gi- ra rd mit 12,000 Mann von Magdeburg aufgebrochen und bereits bis Belzig gekommen, als er die Niederlage Ondinot's erfuhr. Er war im Begriff umzukehren, als er am 27. August bei Hagelberg, im Westen der Stadt, von dem General Hirschfeldt angegriffen wurde, der etwa eine gleiche Zahl, doch nur wenig geübte Landwehr, bei sich hatte und von wenigen Hundert Kosaken unter Tschernitschef unterstützt wurde. 4000 Franzosen wurden erschossen oder mit Kolben erschlagen, 5000 gefangen, 7 Kanonen erbeutet; mit kaum 1800 rettete sich Gi- rard nach Magdeburg. Nicht weniger als 6000 Gewehre wur- den auf dem Schlachtfelde aufgelesen, eine willkommene Bente für die Landwehr, welche zum Theil nur mit Piken versehen war, und als deren Ehrentag dies Gefecht angesehen werden muß.

8. Theil 2 - S. 278

1867 - Berlin : Dümmler
278 Xiv. Preußen als Großmacht. Franzosen am 21. October über die Brücken der Unstrut, als Bork heraneilte und den Fliehenden Wagen, Geschütz und Gefangene in nicht geringer Zahl abnahm, doch diesen Sieg nicht wohlfeil erkaufte. Auch hier gingen wieder deutsche Truppen zu den Ver- bündeten über, Napoleon aber gewann einen solchen Vorsprung vor dem langsam folgenden Schwarzenberg, daß er die Zeit er- hielt, sein Heer in Erfurt in zwei Tagen einigermaßen zu ord- nen und ausruhen zu lassen. Nur Blücher erschwerte seinen ferneren Abzug bei Eisenach und fing ein paar Tausend Nach- zügler auf. Nachdem Bayern in dem Vertrage von Ried sich sein Be- sitzthum und 'eine Königskrone gesichert hatte, erklärte es am 14. October Frankreich den Krieg. Zn den 32,000 Bayern stießen die 25,000 Oesterreicher, die ihnen bis dahin am Zun unthätig ge- genüber gestanden hatten, unter dem bayerschen Oberbefehlshaber Wrede zogen beide langsam zum Main und schwächten sich da- durch, daß sie viele kleinere Seitencorps abschickten, bis auf 40,000 Mann. Ueberdies machte Wrede den Fehler, daß er, statt den engen Ausgang des Kinzigthales in die Wetterau bei Gelnhau- sen zu sperren, sich in der Ebene von Hanau ausstellte, wo er der französischen Uebermacht von 60,000 Mann gar nicht gewach- sen war. Deshalb warf Napoleon am 30. October den linken Flügel und das Centrum des bayrisch-österreichischen Heeres zu- rück, schoß am 31. Hanau in Brand, nahm diese Stadt und setzte dann seinen Weg unverfolgt nach Mainz fort, wo er den Rhein überschritt. Schweren Verlust hatten die Verbündeten er- litten — gegen 10,000 Mann werden zugestanden —, weniger die Franzosen, doch wurden später noch viele Nachzügler auf- gefangen. Nur langsam rückte das Hanptheer nach, und erst am 9. No- vember wurden die letzten Franzosen von dem rechten Rheinufer zurückgetrieben, mit Ausnahme derer, die noch in den Festungen zwischen Rhein und Weichsel standen, und deren Zahl auf 190,000 zu veranschlagen war. Von ihnen ergab sich zuerst St. Cyr mit etwa 35,000 Mann am 12. November in Dres- den, vom Hunger überwältigt, Rapp am 1. Januar 1814 in Danzig mit mehr als 25,000 Mann, worunter 10,000 Kranke, und mit 1300 Stück Geschütz. Um dieselbe Zeit sielen die pol- nischen Festungen sowie Stettin und Torgau; Wittenberg wurde am 12. Januar 1814 erstürmt, Cüstrin Anfangs März genommen, dagegen hielten sich andere, z. B. G log au, Mag- deburg, Ha m b urg bis nach geschlossenem Frieden. König

9. Theil 2 - S. 360

1867 - Berlin : Dümmler
360 Xv. Preußen seit 1840. die sich eiligst bei Göttingen sammelte. Der Kurfürst Fried- rich Wilhelm von Hessen hatte es zwar ermöglicht, seine Armee nach dem Main zu den süddeutschen Bundestruppen zu senden, war aber selber in Kassel zurückgeblieben, da die Ver- handlungen mit dem Stände -Ausschuß/auch den bedeutenden Staatsschatz mit sich zu nehmen, erfolglos waren, so daß er in Gefangenheit gerieth und nach Stettin abgeführt wurde. Gleichzeitig hatten sich nämlich (am 16. Juni) von drei Seiten her die Preußen in Bewegung gesetzt, um den Widerstand von Hannover und Kurhessen zu brechen. General v. M an- te usfel setzte nach Harburg über und gelangte, während kleine Kriegsfahrzeuge innerhalb vier Tage acht hannöversche Befesti- gungen an der Elbe, Weser und Ems (darunter Stade) weg- nahmen, am 18. nach der Hauptstadt Hannover, die bereits Tags zuvor von dem General v. Go eben auf kürzerem Wege von Minden her besetzt worden war. Endlich stürmte auch Ge- neral v. Beyer von Wetzlar her mit den Truppen heran, welche Preußen vorher aus Rastatt, Mainz und Frankfurt zurückgezogen hatte, und nachdem er in drei Tagen 17 Meilen zurückgelegt, zog er bereits am 19. in Kassel ein. So hatten sich mit merk- würdiger Schnelligkeit die drei Abtheilungen der preußischen Truppen nahe au einander gezogen, die fortan die „Main- Armee," etwa 50,Ooo Mann stark bilden, und der unter ihrem Oberbefehlshaber Vogel v. Falken stein die Aufgabe zufallen sollte, gegen das südwestliche Deutschland vorzugehen, eine Auf- gabe, welche sie eben so bewundernswerth gelöst hat, wie die öst- liche Haupt-Armee die ihrige. Zunächst mußte es ihr darauf ankommen, die hannöversche Armee, etwa 19,000 Mann stark, au der Vereinigung mit der bayerschen zu hindern, welche zu dem Zwecke von Süden her nach der oberen Werra heranrückte. Wäre von König Georg der ursprüngliche Plan festgehalten worden, ohne Säumen von Göt- tingen nach Eisenach weiter zu gehen und dort den Thüringer Wald zu übersteigen, so hätten die Hannoveraner mit leichter Mühe die wenigen Truppen, welche jene Gegenden besetzt hielten, durchbrechen und sich nach Meiningen mit den Bayern oder nach Fulda mit dem 8. süddeutschen Bundcscorps vereinigen können. Man zog es aber vor, zuerst die Armee zu ordnen und die Bayern herankommen zu lassen, um wohl gar im Verein mit denselben nach Berlin hin vorzudringen. Da diese Hülfe ausblieb, setzte man sich endlich am 21. in Bewegung; aber auch da unterbrach man den Vormarsch nach dem Waldgebirge hin,

10. Theil 2 - S. 89

1867 - Berlin : Dümmler
Die schlesischen Bisthümer. 89 Söhne als Entschädigung für das, was der Vater besessen hatte, Schlesien, das seitdem nicht wieder polnische Provinz gewor- den ist. Schlesien trägt seinen Namen von der Slen za, der heu- tigen Lohe, die von Nimptsch herfließend gleich unterhalb Bres- lau iu die Oder fällt. Ursprünglich bezeichnete dieser Name nur das an diesem Flüßchen • gelegene Gebiet, in welchem auch der Berg Sle sie oder richtiger Zab ot h a (jetzt Z obten) lag, wo sich ein altes Nationalheiligthum befand. Von diesem mittleren Gebiete aus breitete sich der Name Schlesien allmählich die Oder abwärts über das Land der Besuntsch aner, das in der Stadt Businz, dem heutigen Beuthen, seinen Mittelpunkt hatte, ferner über das Land der Bobraner am oberen, und über das der D jed o s ch an er oder den Gau Di ed e s i am unteren Bober aus. Schon in der Mitte des zwölften Jahrhunderts war für diesen ganzen Raum der Eine Name „Schlesien" gebräuch- lich. Ober-Schlesien bewahrte noch längere Zeit seinen Namen als das Land der Opulaner, nach dem Hauptorte Op u l, jetzt Oppeln. Da früher der südliche Theil von Schlesien zum großmährischen Reiche gehört hatte, das 907 seinen Untergang gefunden, so blieb auch später ein Theil von Oder-Schlesien an der oberen Oder und an der Oppa zum Bisthum Olmütz ge- hörig; die Grafschaft Glatz, die ursprünglich zu Böhmen gehörte und nur wiederholentlich an schlesische Fürsten verliehen war, ge- hörte zu dem Sprengel von Prag. Von der Lausitz war ein Theil bei Schlesien geblieben, als letzteres dies Land wieder aus- geben mußte; deshalb reichte auch der Meißner Sprengel bis Queiß und Bober nach Schlesien hinein. Aus der Ostseite besaß Schlesien eine Zeit lang polnische Gebiete, welche in der geist- lichen Jurisdiktion von Krakau und Posen blieben. Der nördliche Theil des Landes, der allein früh an die Deutschen ver- lorenging, bildete den Sprengel von Lebus, dessen oben gedacht ist. Der übrige, ungleich größere Theil des Landes endlich ge- hörte dem Bisthum Breslau an, so daß dies recht eigentlich das schlesische Bisthum war. Als Mieczislaw l. zum Christenthum übergetreten war und dadurch die Bekehrung des Landes angebahnt hatte, kamen zwar italienische Geistliche in das Land, doch ein Bisthum wurde erst im Jahre 1000, bei der erwähnten Anwesenheit Kaiser Otto's Iii. in Gnesen, für Schlesien eingerichtet. Es hatte anfänglich seinen Sitz zu Smoara und später zu Ryczen, beides Orte, die sich nicht mehr bestimmt nachweisen lassen. Erst 1052 wurde es
   bis 10 von 66 weiter»  »»
66 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 66 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 4
1 0
2 0
3 3
4 0
5 1
6 0
7 23
8 1
9 5
10 1
11 2
12 0
13 1
14 0
15 2
16 2
17 11
18 22
19 3
20 0
21 3
22 0
23 0
24 5
25 0
26 1
27 0
28 9
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 3
36 0
37 0
38 31
39 0
40 1
41 13
42 0
43 0
44 3
45 0
46 0
47 0
48 0
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 65
1 3
2 1
3 60
4 13
5 10
6 13
7 3
8 27
9 20
10 6
11 31
12 34
13 21
14 3
15 16
16 102
17 55
18 8
19 27
20 13
21 148
22 1
23 32
24 52
25 5
26 11
27 42
28 48
29 82
30 4
31 0
32 6
33 27
34 6
35 1
36 22
37 8
38 9
39 4
40 5
41 11
42 23
43 8
44 15
45 44
46 5
47 16
48 62
49 60
50 53
51 39
52 8
53 0
54 20
55 3
56 9
57 3
58 3
59 7
60 36
61 20
62 57
63 1
64 87
65 6
66 2
67 8
68 10
69 1
70 57
71 8
72 14
73 6
74 51
75 31
76 99
77 32
78 12
79 18
80 5
81 13
82 14
83 1
84 29
85 6
86 6
87 18
88 0
89 2
90 2
91 40
92 157
93 13
94 16
95 52
96 28
97 8
98 63
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 65
1 1
2 3
3 3
4 0
5 1
6 232
7 0
8 1
9 2
10 0
11 2
12 15
13 3
14 58
15 1
16 0
17 4
18 2
19 1
20 10
21 9
22 0
23 3
24 19
25 78
26 0
27 0
28 6
29 1
30 0
31 2
32 25
33 2
34 31
35 0
36 24
37 0
38 8
39 3
40 1
41 0
42 1
43 4
44 4
45 4
46 1
47 21
48 8
49 0
50 1
51 2
52 1
53 2
54 1
55 3
56 0
57 1
58 0
59 7
60 0
61 1
62 0
63 0
64 2
65 0
66 11
67 0
68 4
69 0
70 15
71 2
72 2
73 0
74 1
75 3
76 14
77 1
78 2
79 0
80 0
81 40
82 1
83 3
84 3
85 0
86 7
87 4
88 1
89 40
90 17
91 0
92 0
93 18
94 8
95 31
96 33
97 3
98 0
99 0
100 4
101 2
102 6
103 1
104 19
105 0
106 3
107 8
108 1
109 5
110 5
111 0
112 1
113 4
114 4
115 4
116 0
117 0
118 0
119 33
120 0
121 10
122 2
123 4
124 6
125 4
126 1
127 5
128 0
129 7
130 24
131 41
132 1
133 17
134 4
135 6
136 8
137 4
138 5
139 21
140 10
141 0
142 29
143 1
144 0
145 0
146 1
147 0
148 0
149 3
150 0
151 0
152 9
153 15
154 0
155 1
156 7
157 1
158 0
159 7
160 7
161 2
162 1
163 0
164 0
165 1
166 3
167 7
168 4
169 0
170 5
171 0
172 0
173 7
174 9
175 36
176 1
177 3
178 20
179 5
180 7
181 0
182 6
183 11
184 17
185 2
186 3
187 2
188 6
189 0
190 0
191 4
192 0
193 45
194 3
195 5
196 0
197 2
198 6
199 7