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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

3. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 55

1815 - Leipzig : Fleischer
und sehr oft beschriebene Wasserfalle, die wir eben sowohl übergehen, als die wilde Neuß, die am Furka ihrehaupt- quelle hat und gleich nach ihrem Entstehen mehrere Was- serfalle macht, unter welchen 7 sehr ansehnliche sind. — Höchst schön und verdient berühmt ist der herrliche Staubbach im Thal Lauterbrunnen in der Schweitz, der stch mehr als 800 Fuß über die Wand des Pletsch- bcrges zuerst in ein Felsenbecken hinabstürzt, aus wel- chem er in zwei Strahlen in ein anderes Becken fallt; dann schwingt er sich weit über die Felsen hinaus auf eine schiefe Felsenwand und löset sich hier in so feinen Staub auf, daß man 100 Fuß weit davon noch durchnäßt wird. Im Winter, wo die feinen Wasserstrahlen zu Eis gefrie- ren, und durch hinzu gekommenes Wasser immer dicker und dicker werden, gibt es eine gewaltige Eissaule. Ein gewaltiger Wasserfall ist der des mächtigen Flus- ses Bogota, unweit Saute Fe' inneugranada in Süd- amerika. Der Fluß wird durch zwei Berge eingeengt, wozwischen er reißend hindurch strömt, und nun in die Tiefen von Tequendama in 5 Abstürzen herabschießt. Die ganze Höhe des Falles will man an rovo Fuß oder gar drüber berechnet haben '). Man hört schon in der Weite das Rauschen der Abstürze, welche ganz in der Nähe zu betrachten wenige Menschen den Muth haben dürften. Von Fels auf Felsen wirft sich der prachtvolle Strom; Wolken von Schaum steigen empor, große dichte *) *) Nach andern Angaben nur 700 Fuß.

4. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 299

1815 - Leipzig : Fleischer
299 funden worden, muß mit zwei Worten erwähnt wer- den — nämlich der eisernen Brücken, einer Erfindung Englands. Sie werden aus Gußeisen verfertigt, aus welchem man auch vor wenigen Jahren mit so großem Vortheil Eisenbahnen, oder eiserne Gleise gegossen hat, daß jetzt auf diesen Gleisen ein starkes Pferd 70, ja an 80 und mehr Zentner zieht, wo es sonst kaum 16 Zentner ziehen konnte *). Brücken von Gußeisen hat man zur Zeit auch in England selbst nur einige wenige, und diese nur von kleinerer Art; aber wenn es auch nur eine ein- zige gäbe, die aber dem Zwecke entspräche, so wäre die Erfindung sehr beachtenswürdig. — Eine derselben haben wir selbst in Deutschland, in Schlesien nämlich, bei dem Dorfe Laasen, unweit Strigau, welche über das Strigauer Wasser führt, und in Schlesien selbst verfertigt ist. Sie hat 4o Fuß Spannung mit 9 Fuß Höhe, 62 Fuß Länge bei 18 Fuß Breite. Das Gewicht des dazu gebrauchten Eisens beträgt nur 929 Zentner, und sie hat nicht mehr als 5709 Thaler gekostet. 49) Zu den nutzbarsten Erfindungen des menschlichen Geistes, und zu den kunstreichsten Bauwerken gehören die Kanäle. Holland besteht fast zur Hälfte aus lauter Ka- nälen (man darf nur jede gute Karte dieses Landes an- sehen), und würde ohne dieselben schwerlich bestehen kön- nen. Mehrere Flüsse sind durch Kanäle verbunden, und *) Diese Eisenbahnen setzen freilich einen sehr ebenen Beden voraus.

5. Neueste Geschichte - S. 128

1859 - Leipzig : Fleischer
128 ihnen, „heute gilt's; zeigt euch als brave Preußen." Der russische General Sacken warf sich mit Ungestüm und lautem Hurrah mit seiner Reiterei ans den Feind, und trieb ihn in entsetzlicher Verwirrung in die Flucht, während die Preußen unaufhaltsam aus des Feindes Mittelpunkt eindrangen. Drei preußische Bataillons rückten in geschlossener Linie gegen eine französische Batterie los, die sie mit Kartätschen beschoß, und ganze Reihen niederriß. Dennoch ging es vorwärts, bis wenige Schritte vor den feindlichen Vierecken. Einen Augenblick maßen sich beide Theile mit den Augen. „Drauf! drauf!" riefen die preußischen Offiziere; sogleich nahmen die Soldaten das Gewehr verkehrt, stürzten auf die Franzosen, schlugen augenblicklich mit den Kolben auf sie ein, und in einer Viertelstunde war das ganze Viereck in einen großen Haufen von Leichen und Schwerverwundeten verwandelt. Als endlich das ganze französische Heer über den Haufen geworfen war, stürzten sich die Fliehenden die steilen Hohlwege hinab nach der wüthenden Neiße; aber die Wege waren schlüpfrig und vom Regen grundlos geworden, die Kanonen und Wagen warfen um, es entstand eine greuliche Verwirrung, und Unzählige sielen in die Hände der verfolgenden Sieger. Um das Unglück voll zu machen, war indessen vom Gußregen der sonst so kleine Fluß so fürchterlich ange- schwollen, daß die Brücke zerriß, und Pferde und Menschen in den Fluthen umkamen. Die, welche sich retteten, flohen in Bestürzung nach dem Bober zu, um sich über Bunzlau zu retten; aber ehe sie den Bober erreichen konn- ten, wurden 18,000 Gefangene, und 103 Kanonen nebst 250 Wagen erbeutet. Welcher Sieg*)! An demselben Tage war auch eine Schlacht bei Dresden geschlagen worden, aber freilich mit ganz anderem Erfolge. Die drei Monarchen waren mit dem Hauptheere auf der großen Straße, die von Prag nach Dresden führt, über das Erzgebirge gegangen, um Dresden, den Mittelpunkt von Na- poleons Stellung, anzugreifen. Auch hier regnete es unaufhörlich, und die Gebirgswege waren grundlos. Am 25. langten sie vor der in der Eile be- festigten Stadt an, und am 26. beschossen sie dieselbe mit Macht. Aber leider hatten sie, durch die schlechten Wege aufgehalten, den günstigen Zeit- punkt versäumt; denn eben langte Napoleon, der aus Schlesien mit den Garden in Gewaltmärschen herbeigeeilt war, in Dresden an, und führte sie sogleich gegen die Verbündeten. Es entstand ein wüthender Kampf; aber die Verbündeten, die zugleich gegen einen tapfern Feind, gegen ein feindliches Ele- ment und gegen die Festungswerke kämpfen mußten, konnten die Stadt nicht gewinnen, und die Nacht trennte endlich die Kämpfenden. Am 27. August erneuerte sich die Schlacht mit verstärkter Wuth. Napoleon führte seine ganze hier versammelte Macht auf die durch Entbehrung aller Art, Nässe und Müdigkeit erschöpften Verbündeten los, schnitt den linken Flügel — es waren Obstreicher — von den Uebrigen ab, und nahm ihn gefangen. Jetzt sahen die Monarchen wohl ein, daß Dresden nicht zu nehmen sei, und befahlen den Rückzug. Wie empfindlich auch der hier erlittene Verlust war, so war doch *) Die Katzbach, von welcher die Schlacht mit Unrecht den Namen führt, fließt wohl 1 Meile davon entfernt. Es war das Wasser der wüthenden Neiße.

6. Neueste Geschichte - S. 127

1859 - Leipzig : Fleischer
127 einigen wenigen russischen Truppen zusammengesetzt. Bülow, Tauentzien und Winzin gerade führten sie an. Das war das Bewunderungswürdigste, daß die verschiedenen Nationen, die für eine Sache fochten, mit der größten Einigkeit zusammenhielten, und der Russe und Preuße dem östreichischen Feldherrn, so wie der Oestreicher dem russischen und preußischen willig folgte. Solche Einigkeit war bisher unter Verbündeten noch nie gesehen worden; recht sichtlich bewahrte die Vor- sehung das vereinigte Heer vor jener Zwietracht und Eifersüchtelei, durch welche sonst alle ähnliche Verbindungen getrennt wurden, und die Monarchen gingen mit dem schönsten Beispiele des gegenseitigen Vertrauens und der Freundschaft ihren Untergebenen voran. In die Beschreibung aller einzelnen Gefechte können wir hier nicht ein- gehen. Es sei genug, sich nur die größeren zu merken. Zuerst wandte sich Napoleon mit seinen Garden nach dem schlesischen Heere, welches er, ehe die andern herankämen, als das kleinste, zu zerschmettern hoffte. Er traf es an dem Bober bei Löwenberg; aber Blücher wich, wie ihm sehr weise vorge- schrieben war, dem Stoße aus, und zog sich bis Jauer zurück. Dahin folgte ihm Napoleon nicht, weil Couriere ihn eiligst nach Dresden zurückriefen, gegen welches das böhmische Heer sich in Bewegung gesetzt hatte. Aber noch ehe er hier mit diesem zusammentraf, war bei der Nordarmee Blut vergossen worden. Napoleon hatte den Marschall Oudinot und die Generäle Regnier und Bertrand mit Franzosen und Sachsen abgeschickt, Berlin zu überfallen. Bei Groß-Beeren, südlich von Berlin, trafen sie am 23. August auf die Nordarmee; Regnier nahm das Dorf mit großer Uebermacht ein, der Sieg schien gewonnen, und schon wollten sich die Franzosen Quartiere suchen, um es sich bequem zu machen; der Himmel war mit dicken Wolken bedeckt, und cs regnete schon seit mehreren Tagen, ein dichter Nebel lag auf der ganzen Ebene — da erscholl plötzlich bei den Preußen ein lautes Hurrah' Hurrah! Bülow rückte mit seiner Heldenschaar gegen das Dorf an, unter ihm die Generäle Thümen, Borstell und Kraft, ließ 50 Kanonen auffahren, schmetterte die Feinde nieder, die Preußen drangen in das Dorf stürmend ein, und da kein Gewehr vor Nässe mehr losging, so wurde der Kamps durch Kolbenschläge und Bajonettstöße entschieden. In wilder Verwirrung stürzten sich die Feinde in die Flucht, die Schlacht war gewonnen, und um so herr- licher, da nur Preußen, ohne die Hülfe der Schweden und Russen, der weit überlegenen Feinde Herr geworden waren. Oudinot eilte nach Torgau zurück. Schon drei Tage darauf, 26. August, wurde wieder eine Hauptschlacht geliefert, an der Katzbach. Als Napoleon aus Schlesien nach Dresden zurückgerufen wurde, ließ er den Marschall Macdonald, und unter diesem Ney und Lauristo n, bei Goldberg zurück, um das schlesische Heer vollends zurückzuwerfen. Es war ein fürchterliches Wetter. Schon seit drei Tagen und Nächten goß unaufhörlich ein heftiger Landregen vom Himmel herab; den Soldaten faulten die Schuhe, den Pferden die Hufe ab. Dennoch befahl Blücher, als er des Kaisers Abmarsch erfuhr, vorzurücken. Als er am 26. August Nachmittags eben auf einer Hochebene zwischen Jauer und Gold- berg hinzog, kamen die Franzosen eilig aus dem Thale der wüthenden Neiße herauf. Schnell ordnete Blücher seine Schaar. „Kinder!" sprach er zu

7. Neueste Geschichte - S. 129

1859 - Leipzig : Fleischer
129 der schmerzhafteste der des eiben Moreau. Dieser Mann hatte, von seinem alten Freunde Bernadette gerufen, seinen stillen Landsitz in Nordamerika, seine Gattin und seine zärtlich geliebte Tochter verlassen, um die Verbündeten bei der Bezwingung seines Feindes mit seinem Rathe zu unterstützen Am 27. befand er sich auf einer Anhöhe beim Dorfe Necknitz unweit Dresden neben dem russischen Kaiser, der sich eben mit ihm unterhielt, als eine Kanonen- kugel seinem Pferde durch den Leib fuhr, und ihm beide Beine zerschmetterte. Stöhnend sank er zu Boden, wurde in ein nahes Bauernhaus getragen, ließ sich mit großer Standhaftigkeit, eine Cigarre rauchend, die Beine vollends abnehmen, und starb sechs Tage darauf am Wundfieber. Während nun die Verbündeten, vom Regen durchnäßt und bis zur Er- schöpfung ermüdet, sich nach dem Gebirge zurückzogen, hatte ihnen Napoleon, wie er hoffte, eine noch größere Niederlage bereitet. Er hatte den General Vandamme, einen Mann von wilder Kühnheit, mit 30,000 Mann in ihren Rücken geschickt Er sollte ihnen zuvorkommen, das Gebirge besetzen, und sie von Böhmen abschneiden. Wirklich gelang es ihm, am 29. August die Höhe des Gebirges zu erreichen. Aber anstatt hier die Verbündeten zu erwarten, zog er sich auf der andern Seite in das Land hinein, um nach Töplitz, wo des Königs von Preußen Hauptquartier war, vorzudringen, und hier Alles in Verwirrung zu setzen. Fast wäre es ihm gelungen; denn auf solchen Ueberfall war Niemand vorbereitet, und nur 8000 Mann russische Garden waren zur Hand, mit denen sich General Ostermann bei Culm den Franzosen entgegenwarf, und sie für diesen Tag mit ausgezeichneter Tapferkeit aufhielt. Am 30. August begann ein noch hartnäckigeres Treffen bei Culm. Dies Dorf liegt hart unter dem Gebirgszug, der Böhmen von Sachsen trennt. Während die Russen die Franzosen von vorn angriffen, gingen die Obstreicher von der Seite auf sie los, und indem von beiden Seiten mit großer Tapferkeit gefochten wurde, erschien plötzlich eben auf dem Gebirge, bei Nollendors, der General Kleist mit den Preußen, die er von Dresden eben zurücksührte. Sobald ihm der Kanonendonner, der unten im Thale fürchterlich hallte, anzeigte, was vorginge, stellte er schnell sein Corps in Ordnung, und rückte hinab, um dem Feinde in den Rücken zu fallen. Da kam plötzlich der Schrecken über Vandamme und seine Schaar; jetzt galt es nur noch, zu entkommen. Die französische Reiterei jagte mit verhängtem Zügel die Chaussee hinan, hieb viele eben herabkommende preußische Artille- risten nieder, brach durch das kleistische Corps, und entkam zum Theil. Ein dichter Haufen Fußvolks drängte nach, und stieg schon bergan, als ein öst- reichisches Reiterregiment sich auf ihn warf, und ein entsetzliches Blutbad anrichtete. Binnen einer Viertelstunde waren Alle entweder todt,'oder ent- kommen, oder gefangen. Der Gefangenen zählte man 8000; 81 Kanonen wurden erbeutet, und die Kosacken hatten glücklich auch den General Van- damme gefaßt, als er sich eben über eine morastige Wiese hatte retten wollen. Von jeher hatte sich dieser Mensch durch Gefühllosigkeit, Bedrückungen und selbst Erschießungen friedlicher Bürger ausgezeichnet; darum ließ ihn Alexan- der nach Moskau abführen, wo ihm Rostopschin im Kreml ein Gefängniß anwies. Kleist aber erhielt nun vom Könige von Preußen den Namen Kleist von Nollendors, so wie der alte Blücher seines Siegs an der Katzbach Nöff. Weltgesch. 4. Th. n

8. Neueste Geschichte - S. 272

1859 - Leipzig : Fleischer
272 ringen. Gut und Blut des Volkes wurde gemißbraucht.#) Zu spät sah, wen überspannte Freiheitsträume in diese Reihen geführt hatten, die Schmach der Genossenschaft ein. Unterdeß hatten die Aufständischen in der Pfalz den Versuch gemacht, sich der Reichsfestung Landau zu bemächtigen. Allein er verunglückte, und der tapfre Oberst Burckhard schwor, sich mit der Festung eher in die Luft zu sprengen, ehe er sie an die Insurgenten verlöre. Der Oberbefehl über die badische Macht wurde dem bekannten Polenführer Mieroslawski über- geben. Der erste Zusammenstoß mit hessischem Militair erfolgte bei Lauter- bach am 24. Mai; am 30. war ein Gefecht bei Heppenheim. Es zogen sich nun auch bedeutende Truppenmassen zusammen, doch würde die Bekämpfung des Aufstandes sehr schwierig, vielleicht unmöglich gewesen sein, wenn nicht Preußen seine Macht gesendet hätte. Der König ließ einige Armeecorps mobil machen; 23 Bataillone unter General Hirschfeld rückten in die Pfalz; 30 Bataillone, geführt vom General Graf Gröben, zogen am rechten Rhein- ufer nach Baden. Der Prinz von Preußen selbst, auf den bald bei seiner Ankunft in diesen Gegenden in Ingelheim am Rhein ein glücklicherweise ver- fehltes Attentat versucht wurde, übernahm den Oberbefehl. Ein drittes Eorps unter General Peucker bestand aus Reichstrnppen. Mitte Juni begannen die Operationen. Zwar errang Mieroslawski bei Weinheim und Ladenburg den 15. und 16. Juni einen vorübergehenden Erfolg, allein Hirschseld drängte die Pfälzer vor sich her, ging am 20. bei Germersheim über den Rhein und vereinigte sich mit Gröben. Nun wurden die Aufständischen rasch zurückge- worsen. Am 21. siegten die Preußen bei Waghäusel und nahmen dann Mannheim und Heidelberg; am 22. empfing das Peucker'sche Corps, nach einem angestrengten Seitenmarsche, die Flüchtigen bei Sinsheim; am 23. Gefecht bei Ubstadt, am 24. bei Bruchsal. Den 25. wurde bei Durlach noch heftig gekämpft, aber am Nachmittage zog der Prinz von Preußen in Karlsruhe ein. Brentano war in's Oberland geflüchtet; er war nicht radical genug, wurde abgesetzt und ein ehemaliger Offizier, Kiefer, zum Dictator ernannt. Mieroslawski hatte bei Rastatt fein Heer gemustert; es waren gegen 40,000 Mann, welche den anrückenden Preußen, 29. Juni, bei Muggensturm ein zwölfstündiges, blutiges Gefecht lieferten, aber geschlagen wurden. Nun flüch- teten treulos die Führer des Aufstandes, zum Theil mit Kassengeldern oder gewinnsüchtiger Beute bereichert, in die Schweiz und ließen das verleitete Volk den Rest des Unglücks allein tragen. Am 7. Juli zog der Prinz von Preußen in Freiburg ein und am 11. Juli gingen die letzten Aufständischen von Constanz aus über die Gränze der Schweiz. Die Festung Rastatt mußte sich am 23. Juli ergeben. Der Aufstand war überwunden; Ordnung und die Geltung des Gesetzes kehrten wieder. Ein Theil der preußischen Truppen blieb bis zur neuen Formation des badischen Militairs in Baden stehen. Aber der Großherzog Leopold, erschüttert durch diese schrecklichen Er- lebnisse, erkrankte nach seiner Rückkehr und starb nach einigen Jahren, 1852. *) Ms in dem revolutionairen Landesausschuß in Karlsruhe ein Abgeordneter die offene Erklärung forderte, daß nicht die Reichsverfaffung, sondern die social-demokratische Republik das Ziel des Aufstandes sei, wurde der Antrag deshalb verworfen, weil man dadurch bei dem Volke Verdacht erregen könne.

9. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 4

1872 - Leipzig : Fleischer
4 Erster Kursus. Dritter Abschnitt. Das Land. 1. Aus dem Theile der Erdoberfläche, welchen wir von unserm Wohnorte aus übersehen können, befindet sich Land und Wasser. Das Land ist der starre und feste Theil der Erdoberfläche, das Wasser der flüssige und bewegliche. Das Land liegt gewöhnlich höher als das Wasser. 2. Das Land bietet mit Rücksicht auf seine äußere Ge- stalt eine dreifache Verschiedenheit dar. Es bildet nämlich ent- weder eine Ebene, d. h. einen Landstrich, dessen einzelne Theile zienckich gleich hoch liegen, oder es stellt sich als eine E r h ö h u n g, oder als eine Vertiefung dar. Erhöhung wird Alles genannt, was über den Boden des Landes hervorragt, Vertiefung, was niedriger als derselbe liegt. 5. Unter den Ebenen giebt es tief und hoch liegende. Erstere heißen Tiefebenen, letztere Hochebenen. 4. An jeder Erhöhung unterscheidet man drei Theile, nämlich: den Fuß, d. h. den untersten Theil oder den Um- kreis; den Scheitel oder den obersten Punkt, und den Ab- hang oder die Seiten (Böschungen). 5. Die Erhöhungen zeigen sich sehr verschieden in Rück- sicht auf die Größe ihrer senkrechten Erhebung. Beträgt diese weniger als 50 Fuß, so heißt sie Anhöhe; ist sie 50 bis 500 Fuß hoch, so nennt man sie Hügel; mißt sie über 500 Fuß, so erhält sie den Namen Berg. 6. Liegen mehrere Anhöhen zerstreut aus einer Ebene, so geben sie ihr ein wellenförmiges Ansehen und man nennt sie deshalb wellige Ebene. Sind die zerstreut liegenden Erhöhungen Hügel oder Berge, so bekommt die Ebene den Namen Hügel- oder Bergland. Sehr oft sind Erhö- hungen so neben einander gestellt, daß sie die Form eines Haufens annehmen; in diesem Falle nennt man sie, je nach- dem es Hügel oder Berge sind, Hügelgruppen, oder Berggruppen. Laufen dagegen Hügel oder Berge in einer Richtung fort, so bilden sie einen Höhenzug; sind sie mit einander verschmolzen, 'einen Landrücken. Eine Vereinigung von* bedeutend hohen und weit ausgedehnten Bergmasfen be- legt man mit dem Namen Gebirge. Erstreckt ein Gebirge sich in die Länge, so bildet es eine Gebirgskette, deren fortlaufender Scheitel Kamm heißt (der nordwestliche Theil des Thüringer Waldes); nähert es sich dagegen in seiner

10. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 5

1872 - Leipzig : Fleischer
Da« Land. 5 wagerechten Verbreitung mehr der Kreisform, so nennt man es Massengebirge (der Harz mit dein Brocken). 7. An den Vertiefung en unterscheidet man, wie an den Erhöhungen, drei Theile, nämlich: die Sohle oder den Boden, die Seiten und den Saum oder die obere Grenze der Vertiefung. 8. Befindet sich eine Vertiefung zwischen Bergelt und Gebirgen, und ist sie von beträchtlicher Länge und Breite, so nennt man sie ein Thal. Man unterscheidet Haupt- und Nebenthäler; letztere münden in erstere. 9. In Gebirgen sieht man oft Vertiefungen, deren Seiten- wände sehr nahe beisammen liegen und aus hohen Erd- und Felswänden bestehen. Solche Vertiefungen führen den Namen Schlucht. Aufgaben, l. Was für eine Gestalt hat der Boden, auf welchem unser Wohnort liegt? Ist er eine Ebene oder eine wellige Ebene? Eine Tiefebene oder eine Hochebene? Ein Thal? - 2. Wie ist der Boden der nächsten Umgebung unseres Wohnortes gestaltet? Hat er Anhöhen, Hügel, Berge, Hügelland, Bergland, Hügelgruppen, Berggruppen, Höhen- züge, Landrücken oder gar Gebirge? — 3. Bestimme die Himmelsgegend, nach welcher hin eine Ebene, eine Anhöhe, ein Hügel, ein Berg u. s. w. von deinem Wohnorte aus liegt! — 4. Wo in der Umgegend befinden sich Thäler? Sind es Haupt- oder Nebenthäler? Beschreibe die Richtung jedes einzelnen Thales genauer, so weit sie dir aus eigner Anschauung bekannt ist! — 5. Giebt es eine Schlucht in der Nähe? Wo liegt sie? Wie lang und breit ist sie? Wie hoch sind ihre Seitenwände ungefähr? Woraus bestehen sie? 10. Welche Gegenden unseres Weichbildes enthalten er- digen Boden? Welche sandigen? — Welche steinigen? — Welcher Boden ist am fruchtbarsten? Welcher am unfrucht- barsten ? Der erdige Boden ist ein Gemisch von verschiedenen Erdarten, namentlich von Kiesel-, Kalk-, Thon-, Talk- und Dammerde. Er erhält verschiedene Namen, je nachdem die eine oder die andere Erdart vorherrscht. Liegt der erdige Boden niedrig, und ist er dabei sehr fett, so nennt man ihn Marsch oder Marschland. Das höher gelegene, meistens sandige, magere und trockene Land irt der Nähe der Marschen heißt Geest. Marsch und Geest sind früher Meeresboden gewesen; die Marsch ist das jüngere, die Geest das ältere Land. (Oldenburg.) Der Sandboden besteht entweder aus grobem Kies, oder leichterem Sande, der Flugsand genannt wird, wenn ihn der Wind hin und her wehen kann. Der steinige Boden besteht entweder ans wirklichem Fels oder doch aus Steingerölle, Geschiebe und Blöcken.
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