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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

3. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 108

1874 - Mainz : Kunze
— 108 — 1000'). Letztere durchfließen den mit dem Obtschej Syrt (kirgis. — allgemeines Plateau) vom südlichen Ural ausgehen- den, wie im deutschen Tieflande unzusammenhängenden nralisch- karpathischen Höhenzugs), der erst in Polen im obern Weich- selgebiet (Höhen von Sandomir) Gebirgscharakter hat; zwi- schen Wolga und Dniepr eine breite, unebene, zum Theil sehr fruchtbare Platte, die sich nördlich bis gegen die Waldaihöhe ausdehnt. Von dort zwischen beiden Landrücken in östlicher Rich- tnng unabsehbare, zum Theil äußerst fette Tiefebenen (das obere und mittlere Wolgagebiet), in westlicher Richtung bis tief in Littauen und Polen hinein ein ungeheueres Sumpfland. Gegen die Ostsee welliges Land, das jenseits der großen See- becken in die finnische Seenplatte und nach dem Eismeere zu durch die Nadelwälder in eisige Moossteppen (Tundra) übergeht. Den in Folge des ausgeprägtesten Continentalklimas in Steppe übergehenden südlichen Landrücken begleitet gegen die Küsten hin ein ähnlicher Tieflandsstreifen. Daher im allge- meinen vier Vegetationsgürtel: 1) die Tundraflächen, 2) Wald- region der Nadelhölzer und Birken, 3) Region des Getrei- des und Laubwaldes (Eiche, Linde), 4) baumlose Salz - und Grassteppe, am Kaukasus und auf der Krim von malerischen Berglandschaften begrenzt. Ueber diesen Boden höchst ungleich, am dichtesten im Ge- treideland, vertheilt die 56 Millionen Slaven (Groß- und Kleinrussen oder Rnthenen nebst Kosaken, 4 Millionen Polen, 72 Mill. slavische Walachen n. s. w.), außerdem 1x/2 Mill. Let- ten, 3 Mill. Finnen (d. i. die Bewohner Finnlands nebst Esthen, Lappen, Mordwinen u. a.) und ebensoviele tatarische und mongolische Nomaden (Baschkiren, Kirgisen, Kalmücken). Daneben Deutsche 1/2 Million, Juden über 1 Million. Hauptsächlichste Nahrungszweige Ackerbau und Viehzucht; im Ural Berg- bau**) und damit zusammenhängende Industrie; im Norden Jagd und Fischerei, letztere auch im kaspischen Meere. Bedeuten- der Handel mit Rohprodneten nach dem Auslande. Der Ver- *) Genau genommen gibt es keinen umlisch- karpathischen Höhenzug. Obtschei Syrt, ein niedriges Sandplateau, erreicht das Ufer der Wolga zwi- schen dessen großem Überschwemmungsgebiete nicht; erst am rechten Ufer des Stroms beginnt mit zu Tage tretenden Felsen der Höhenzug und setzt sich mit seiner steinigen Unterlage nach Westen fort. **) Rivalen der uralischen Bergwerke sind jetzt die Sibiriens, besonders im Altai und den bäurischen Alpen.

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 44

1874 - Mainz : Kunze
— 44 - Dronth eim die höchsten und ausgedehntesten Theile des Gebir- ges, den Alpen vergleichbar wegen der gewaltigen Schneefelder und Gletschermassen, der Wasserfälle (Foß), der den Alpenseen ähnlichen Fjords, der Pflanzenzonen, der Sennereien: von den Alpen verschieden durch die polare Lage, den Mangel an Gebirgs- kämmen*), Pässen und großen zur Kultur ^geeigneten Längen- thälern, durch die geringere Höhe der fast unvermittelt heraus- wachsenden Gipfel (Amesfjell 7900') und durch die Oede auf den breiten Flächen. Ihre tiefen unregelmäßigen Furchen ent- halten zahllose Seen und Flüsse mit oft kaum bemerkbarer Was- serscheide. Ueber den Polarkreis hinaus niedrigere Flächen, aber auch niedrigere Schneegrenze, schmalere Vegetationsgürtel. Doch fällt unter der Gunst des Seeklimas und des Golfstromes die Schneegrenze selbst am Nordcap nicht unter 2000'. Die ganze atlantische Küste Norwegens bleibt eisfrei, während der bottnische Busen und selbst die dänischen Wasserstraßen zufrieren. Daher dort uoch Obstkulmr bis nach Drontheim hinauf und die Winter-Fischerei, der hauptsächlichste Nahrungszweig **), an den Fischbänken der Lofoten und den Triften vom Varanger- bis zum Stavauger Fjord.. Die bedeutendsten Handelsplätze: das infnlare Bergen, das Comptoir der Hansa, und Drontheim (Trondhjem), die alte Königsstadt, am Mittelpunkte der Küste, begünstigt durch breitere Uferränder am gleichnamigen Fjord, durch die Nähe des hohen Kupferreviers von Röraas und durch verhältnißmäßig leichte Verbindung mit Schweden und vermittelst der einzigen großen Landstraße***) mit der neueren Hauptstadt Christiania. An dieses langgestreckte Hochland schließt sich im S. ein selbständiges niedriges Tafelland, mit Granit- und Sandstein- unterläge, umgeben von welligem, meist thonigem Tieflande. Dies Dreieck zwischen dem Kattegat und der Ostsee, Götha- land, nebst dem nördlich daran stoßenden Svealand der Schauplatz der schwedischen Geschichte. *) Ein Kjölen- (Kiel -) Gebirge gibt es nicht. **) Der nächstwichtige Handelsartikel: das Bauholz, dessen Transport aus dem Gebirge die Gewässer übernehmen. ***) Ueber das hier 3700' hohe Dovrefjell vor dem Sneehättan (7000') vorbei zum Thal des Lougen und durch fruchtbares Kulturland der südlichen Gebirgshänge zur malerisch im Innern des Fjord gelegenen Hauptstadt Christiania. Moderne Stadt mit Steinbauten; die nördlichen Städte, auch die Kirchen: Holzbauten.

5. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 15

1883 - Wiesbaden : Kunze
15 Tirol, Salzburg bis gegen Wien hin, im Rheingau bis zum Niederrhein und nach Westfalen. Die ziemlich gemäfsigten 12 Artikel (zuerst im Schwarzwalde auftauchend) sind zum gröfseren Teil politisch-sozialen Inhalts, doch mit Berufung auf das Evangelium. Viele aus dem Adel, ja einzelne Reichsfürsten wurden zur Unterschrift genötigt. Unter den Hauptführern, an der Spitze der Odenwälder Bauern, stand auf kurze Zeit Götz von Berlichingen. Luther nahm anfangs eine vermittelnde Stellung ein, erklärte sich dann aber auf das heftigste gegen die Bauernrevolution. Den Niederlagen der Bauern, namentlich des Odenwälder Haufens bei Königshofen a. d. Tauber durch die Truppen des Schwäbischen 1525 Bundes, des Bischofs von Würzburg und der Kurfürsten von Trier und der Pfalz, folgte zum Teil grausame Unterdrückung und Züchtigung. ß. Der thüringische, wo die religiöse Schwärmerei sich mit sozialen Umsturzplänen verband. Thomas Münzer führte von Mühlhausen aus ein theokratisches Regiment und stürmte die umliegenden Klöster. Der Landgraf von Hessen, der Kurfürst Johann von Sachsen, die Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel und Sachsen siegen bei Franlcenhausen; Münzer wird hingerichtet. 1525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. von Frankreich. 1521 1526 Karl schlofs bei seiner Thronbesteigung in Spanien 1516 mit Franz den Vertrag zu Noyon, aber die Rivalität beider Könige bei der Bewerbung um die deutsche Krone, Franzens Ansprüche auf Neapel und Mailand sowie auf die Lehnsherrschaft über Flandern und Artois, Karls auf das Herzogtum Burgund veranlassen vier Kriege, deren Wechselfälle auch in den Gang der Reformation eingreifen. Karl, mit Leo X. und dessen Nachfolgern Hadrian Vi. (1522—1523) und Klemens Vii. (—1534), mit Heinrich Viii. von England und seit 1523 auch mit Venedig im Bunde, erobert Mailand für Franz Sforza und behauptet es durch 1522 den Sieg bei Bicocca. Der Connetable Karl von Bourbon tritt in Karls V. Dienste 1523. Englisch-niederländische Einfälle in die Picardie, Karls Feldzug gegen die Provence bleiben ohne Erfolg, aber die Wiedereroberung Mailands

6. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 39

1874 - Mainz : Kunze
Vorbegriffe und Planzeichnen. 39 Abhang richtet sich die größere oder geringere Geschwindigkeit eines Flusses, mit anderm Worte: sein Gefäll. Gefäll ist demnach der Höhenunterschied zwischen zwei gewissen Punkten der Oberfläche eines Flusses in seiner Länge. Man sagt z. B. der Fluß hat an jener Stelle auf eine gewisse Länge so und so viel Meter oder Deeimeter Gefäll. Je nachdem nun der Fluß eine stärkere oder sanftere Abdachung, ein abhängiges Bergthal oder eine fast wagrechte Ebene durchläuft, wird sein Gefäll größer oder kleiner sein. Das Gefäll der Gebirgswasser ist so, daß sie stürzen. Ein Strom, der in einer Seeunde 2 m. fließt, ist sehr reißend; und wenn er auf 200 Schritt nur 3 -im. Gefäll hat, kann er doch aufwärts kaum beschifft werden. Die Elbe zwischen Wittenberg und Magde- bürg füllt auf 400 m. Lauf nur etwas über 1 dm. Am stärksten ist das Gefäll eiues Flusses iu der Regel in seinem obersten, am geringsten in seinem unteren Laufe. Man hat das Gefäll vieler Ströme von ihrem Ursprünge bis ans Meer gemessen. Um dies zu können, mußte man ausmitteln, wie viel Meter mehrere Ortschaften am Ufer höher liegen als der Meerspiegel; denn dieser Spiegel ist ja die tiefste Fläche, die wir uns horizontal unter dem Lande durch bis senkrecht unter den Quell des Flusses fortgesetzt denken. Die Meeresfläche bildet somit eine Ebene, welche in allen Punkten gleich weit vom Erdmittelpunkte entfernt ist und als Grnndfläche oder Basis sür Höhenbestimmungen betrachtet wird. Ist vermittels mathematischer und physikalischer Instrumente die Höhe vieler Punkte des Stromspiegels über jener wagrecht gedachten Fortsetzung der Meeresfläche bestimmt, so sagt man: der Strom hat da und da so viel Meter Seehöhe. Der Rhein hat z.b. in Mainz 79 m. Seehöhe, bei Basel 248, noch weiter stromauf bei Reichenau in Graubündten 599, und bei feiner Quelle 2388. Statt Seehöhe sagt man auch absolute Höhe. Wenn ich einen Thurm messe, so sag ich: er erhebt sich so und so viel Meter über den Platz, worauf er steht. Ebenso kann ich von einem Berggipfel sagen: Er ist so und so viel hundert oder tausend Meter über das nächste Thal oder den nächsten Flußspiegel erhaben. Dies nennt man nicht absolute, sondern nur rela- tiv e (bezugsweise) Höhe; denn über einem andern Nachbarthale oder Flusse würde seine Höhe auch anders sein, weil hier eine andere Grnndfläche an- genommen wird. — lieber Barometermessungen siehe Abschnitt Iii. §. 35. §. 14. Wasserscheiden. Da alle Wasser von höherer Gegend der niederen zufließen, so ist jedes Flußgebiet von Gebirgen oder Landrücken oder doch von einer sanft er- höhten Gegend umgeben, die alle auf ihrer einen Seite entspringenden

7. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 41

1874 - Mainz : Kunze
Vorbegriffe und Planzeichnen. 41 Zur Versinnlichnng von Gefäll und Seehöhe läßt sich von einem Ende der Tafel zum andern eine Horizontallinie ziehen, in so viel Meilen (von 10 zu 10) abgetheilt, als mau bedarf. Auf das eine Ende der Linie setzt man eine senkrechte Linie, in Meter von 10 zu 10 oder von 50 zu 50 abgetheilt. Kennt man nun die Angaben von der Seehöhe verschiedener Orte am Strome und ihre grade Entfernung vom Meere, so schreibt man die letztere seitwärts an die untere Linie, welche zugleich die gedachte Fort- setzuug des Meerspiegels bedeutet. Die Seehöhe aber nimmt man mit dem Zirkel von der perpendienlären Meterscala ab und setzt sie mit einem Punkte grade über jeden Ort. Nun zieht man von der Grenze des Meers (oder Mündung des Flusses) zum nächsten Punkte, von diesem wieder zum nächsten und so fort bis zur Flußquelle eine Linie. Auf solche Weise ist ungefähr die Abdachung des Landes den Strom entlang zu versinnlichen. Doch be- hält die Zeichnung immer den sehr groben Fehler, daß die Seala der See- höhe nach Metern in gar keinem Verhältnisse steht mit der Seala der Orts- entfernnngen in Meilen. Ueberdies macht der Fluß viele Krümmungen nach verschiedenen Richtungen, und hier erscheint er in grader Richtung, wenn auch bergab. Nicht unpassend mag es sein, sich anch im Erfinden von Gegenden zu üben. Man kann Aufgaben daraus macheu, z. B.: Zeichnet einen Bergstock oder vielmehr eine Berg- gabel, wovon sich 2 oder 3 Arme ausstrecken. Aus 2 Thälern kommen Flüsse und vereinigen sich zu eiuem größern. Der eine von ihnen fließt zuvor durch einen Berg- see. Oder: Zeichnet ein Gebirg, das sich am untern Rande des Papiers erhebt und in Krümmungen fortstreicht. Ein Seitenast bildet ein Längenthal mit Seuenschlnchten, das in eiu Querthal ausläuft. Dieses mündet in ein Hauptthal, das durch einen großen Arm des Gebirgs gebildet wird. Die Schluchten und Thäler sind mit Wasser- fäden auszufüllen, die ein Hauptfluß vereint. Auf der andern Seite des Gebirgs ist Abdachung zu einem andern Flußgebiete, oder auch zum Meere hin. Zeichnet die Küste mit Buchten, einer Halbinsel, einem Vorgebirge. Ins Meer zeichnet Inseln n. s. w. §. 17. Die vier Hauptgegenden. Die Schüler sind jetzt ziemlich vorbereitet, den gewonnenen Ausdrücken und Begriffen gemäß die Umgegend ihres Ortes beschreiben zu können. Doch fehlt es noch an der näheren Bezeichnung der Lage der Oerter nach den Himmels- oder Weltgegenden. Die Ausdrücke vor, hinter, rechts und links, wodurch man sich zu helfen sucht, zeigen sich als unsicher. Man leite sie also dahin, seste Punkte zu suchen, wonach die Richtung und Lage der Gegenstände im Verhältnis unter einander zu bestimmen sei. Daß solche Punkte außerhalb der Erde liegen müssen, wenn man überall auf der Erde sich danach richten soll, wird bald klar sein. Es sind die Himmels-

8. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 45

1874 - Mainz : Kunze
Planz eichnen und Messen. 45 zimmer zu bestimmen, wohin N. S. O. W. und die Zwischenpunkte No nud Nw, So und Sw liegen. Das gleiche in Bezug auf den Umfang des Dorfs oder der Stadt und auf Richtung von Häusern und Straßen. Nach welcher Himmelsgegend liegt diekirche vom Lehrzimmer aus? Wohin das Nachbardorf x? Wohin der Ort y? Wohin fließt dieser Bach, jener Fluß, soweit ihr seinen Lauf kennt? — Wohin streicht dies oder jenes Thal abwärts von seinem Anfang an? oder jener Weg, jene Heer- straße? Denkt euch an den und den Ort, in welcher Weltgegend würdet ihr dann unfern Ort erblicken? Was liegt von dem und dem Orte südlich, nördlich? n. f. w. §. 31. Längenmaße. Man mißt die größere Linie durch irgend eine kleinere; man sieht nämlich, wie vielmal diese in jener enthalten ist. Meß ich mit meinem Schuh die Läuge und Breite des Schulzimmers, so erfahr ich, wie viele meiner Schuhe das Zimmer lang und breit ist. Thut dies ein andrer, so erfährt er, wie viele seiner Schuhe das Zimmer lang und breit ist. Es wird aber vielleicht nicht grade fo und so viel gauzer Schuhe lang sein, sondern noch ein wenig länger: ich müßte also die Länge des Schuhes in Hälften, Viertel, Achtel und Sechszehntel oder in andre kleine Theile ab- theilen, um die Zimmerlänge genau damit auzugebeu. Und doch wäre dies nur eine Angabe, die der Besitzer des Schuhes allein verstünde; für jeden andern wäre sie kein verständliches oder giltiges Maß. Man hat daher bestimmte Längenmaße gemacht, z. B. einen Fuß, den man in 12 oder auch in 10 gleiche Theile (Zolle) und den Zoll wieder in 12 oder 10 gleiche Theilchen (Linien) getheilt hat. Das Maß, wo jeder größere Theil in 10 kleinere zerfällt, ist das geometrische oder Decimalmaß; das andere, wo jeder größere in 12 kleinere Theile zer- fällt, das Duodeeimal- oder Werkmaß. Der rheinische Werk- schuh, wonach bisher in mehreren Gegenden Deutschlands gemessen wurde, ist etwas über 4 Linien (genau 4^ Linie) kleiner als der pariser Fuß, der auch pied du roi heißt. Ein gewöhnlicher (einfacher) Schritt enthält zwischen 2 und 272 Fuß; 12 (rheinische, preußische, bairifche u. f. w.) Fuß, jeder zu 12 Zoll, machen eine (rheinische, preußische, bairische) Ruthe. In Rechnungen bezeichnet man Ruthe mit ", Fuß mit ', Zoll mit Linie mit Die Franzosen maßen sonst, ehe das Metermaß, das vom 1. Januar 1872 an auch im deutschen Reiche das gesetzliche Maß ist, eingeführt wurde, nach Toifen. Eine Toife oder Klafter — 6' pariser oder 6' 2" 1/2/" rheinisch. 1 Meter (m.) enthält 10 Deeimeter (dm) = 100 (Zentimeter (cm.) — 1000 Millimeter (mm.); 10 Meter machen 1 Dekameter (metrische Ruthe), 10 Dekameter (Dm.) = 1 Hektometer (Hm.), 10 Hektometer (1000 Meter) = 1 Kilometer

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 20

1874 - Mainz : Kunze
20 Vorbegriffe und Planzeichnen. den, wie sie auf Plänen vorkommen. Hat man sie mehrmals groß und grob gemacht,, so wird man schon das feinere lernen. Unter den Bäumen sind die des Laubwalds, worin übrigens Buchen, Eichen u. a. nicht unterschieden werden, am höchsten. Pappeln, zunächst, Obstbäume nur halb so groß, Weideu kleiner und Hecken noch kleiner. Auch im Nadelhol; wird Kiefer, Fichte u. a. nicht unterschieden. — Hat man sich im Zeich- nen einzelner Bäume und Hecken geübt, so bildet man durch Zusammenstellung ver- schiedener Bäume und Hecken die Waldpartieen, und durch unregelmäßige Verbindung solcher Partieen die Waldung selbst, indem man die Lücken dazwischen mit einzelnen Bänmen und Punkten ausfüllt. — Ferner ist nöthig, die Bäume in Alleen zu zeich- nen, in schräger, horizontaler und krummer Linie, wo aber stets die Bäume perpendi- kulär bleiben müssen. Aecker oder Felder werden dnrch parallele Reihen feiner läng- lichter Punkte in derselben Richtung angedeutet, nach welcher der Pflug bei ihrer Be- arbeitung geführt wird. Um Wiesen und Weiden darzustellen, setzt man die Gras- büschel und Graspartieen unregelmäßig zusammen und Punkte dazwischen. Da man stehende Wasser durch parallele horizontale Linien andeutet, so wird eine nasse Wiese daraus, wenn man Graspartieen Hineinstrent; und eiu Sumpf, wenn man statt des Grases höheres Rohr nimmt und Pünktchen dazwischen setzt. Daß man Weinberge dnrch kleine Rebstöckchen andeutet, den Sand dnrch bloße pnnktirte Stellen :c., sieht man auf der Zeichnung. §♦ 4. Bon den Erhöhungen des Bodens» Daß die Oberfläche der Erde nicht glatt und eben ist, weiß jeder. Doch nennt man die Gegenden, deren Unebenheit gering ist, Flächen, Pläne^ Ebenen, und nur die bedeutenderen Erhöhungen Hügel und Berge. Es gibt wenig Striche Deutschlands, wo man nicht die Anschauung eines Hügels haben kann. Wo aber ringsum, so weit das Auge reicht, alles flach ist, da muß freilich der Lehrer von Anhöhen erzählen, und zwar von mäßigen, sanften, höheren und steileren. Beträchtliche Hügel erhalten den Namen Berge, wiewohl fast jedermann die hervorragendsten Höhen seiner Umgegend fchon Berge zu nennen pflegt, würden sie auch in einem gebirgigen Lande nur für kleine Hügel gelten. Manche wollen fo unterscheiden: An- höhen sind Erhebungen des Bodens unter 50 Meter, Hügel bis zu 200, und Berge über 200 m-, d. h. in senkrechter Höhe. — Gibt es viele Hügel und Anhöhen in einer Gegend, so heißt sie eiu wellenförmiges Land. Man vergleicht durch diese Bezeichnung das Land mit einem großen Ge- Wässer oder mit dem Meere, welches der Sturm bewegt. — Geht man aus der niederen Gegend auf eine Anhöhe, die sich fast eben und in be- trächtlicher Weite fortzieht, ehe sie wieder sich absenkt, so nennt man den oberen Boden eine Land höhe oder Hochebene. Es gibt deren auf der Erde, die so viele Meilen in die Länge und Breite sich ausstrecken, daß 'der Reisende gar nicht mher auf einer Anhöhe oder in einem oft sehr hoch ge- legenen Lande zu sein glaubt. Eine Landhöhe, die wenig in die Breite,.

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 22

1874 - Mainz : Kunze
22 Vorbegriffe und Planzeichnen. kann man nur mühsam hinauf reiten. Eine Böschung von 45° läßt sich nur mit den Händen erklettern und gehört schon zu den schroffen. Der Name Gebirg bedeutet eine Masse von Bergen und Bergrücken mit Vertiefungen dazwischen. Der Theil eines Gebirgs, von welchem sich nach verschiedener Richtung Bergreiheu oder Züge erstrecken, heißt der G e - birg sstock oder Knoten; gehen drei Züge von ihm aus, so unterscheiden ihn manche mit dem Worte Gebirgsg abel. Der höchste Rücken eines Ge- birgs wird zuweileu Kamm oder First genannt, auch wohl Grat, wenn er sehr selsig und scharfkantig erscheint. Aus dem Rücken erheben sich ge- wöhnlich Gipfel, Kuppen, Hörner u. f. w. Bergzüge, die nach verschiedenen Seiten im Gebirge auseinander ziehen, heißen Arme, Zweige oder Aeste des Gebirgs. Um die höheren Berge eines großen Gebirgs liegen niedere her, die Vorberge. Liegen vor diesen andere noch niedrigere, so nennt man diese die Vorberge und jene Mittelgebirg. Das Gebirg kann sich demnach entweder in kleineren Bergen, Hochthäleru und Hochflächen allmählich ab- stufen; oder, wenn es gleich zur unteren Tiefe des Landes sich senkt, ab- fallen. Man hat deshalb die Ausdrücke: Es stuft sich schnell oder lang- sam ab; es fällt schnell (kurz, steil) oder mäßig ab. Zur deutlicheren Erklärung der einzelnen Bergtheile stellt Fig. 4 einen einfachen perspectivisch gezeichneten Berg vor. Es ist hier A der höchste Punkt oder der Scheitel. Die krummen Linien Aomkf und Apnlh sind die Seiten oder Hänge, und die Linie Fm Hn, welche die Grenze auf der horizontalen Gebirgsohle Bcde darstellt, ist der Fuß des Berges. Die aus der Kuppe A senkrecht zur Horizoutalebeue gezogene Linie Aq ist die Höhe oder Axe des Berges. Wud der Fußpunkt b der senkrechten Linie Kb durch eine Horizontale mit dem Punkte F verbunden, so entsteht das recht- winklige Dreieck Fbk, dessen spitzer Winkel x den Böschungswinkel an der Stelle F der Bergoberfläche andeutet. Dieses Dreieck heißt das Bö schungsdreieck. §♦ 5. Von den Vertiefungen. Wo es Erhebungen des Bodens gibt, sind natürlich auch Vertiefungen da, sanfter und unmerklicher in den scheinbar flachen Gegenden, bedeutender im wellenförmigen Hügellande, und am stärksten in den Gebirgen; doch kommen auch in Flachgegenden oft scharfe Einschnitte des Bodens vor, und an der Seite von Hochebenen senkt sich zuweilen das Land schnell zu tiefen Thaluugen und niedrigen Ebenen herab. Die Vertiefungen in und an Ge- birgen verdienen nähere Betrachtung. — Wo sich aus einem Bergrücken oder Gebirgskamm mehrere Kuppen erheben, heißt die Vertiefung dazwischen ein Sattel und, geht ein Weg hinüber, ein Paß. Von solchen Sätteln hinunter laufen gewöhnlich Schluchten (Dellen), d.i. Einschnitte zwischen
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