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1. Zweiter oder höherer Kursus - S. 883

1850 - Weilburg : Lanz
Iv. N u b i e 1k. 883 Theilen die Namen Lamnle, Shigre, Gaza! und Duab führt. Berggipfel von bedeutender Hohe erblickt man nirgends in demselben. Gebüsch bedeckt nur im Süden die Höhenzüge; im Norden ist kahles, felsiges Bergland, das wasserlose, unfruchtbare Strecken (die nubischen Wüsten) umschließt. Längs Abyssiuiens Grenze breiten sich waldige Sumpfgegenden aus; in den Berggegcnden und Wüsten aber gebricht es dem Boden an Feuchtigkeit und daher an Vegetation; nur in dem Schlammboden des Nilthals prangt das Pflanzenreich in üppigem Wüchse. — Der Bahr el Azrek (blaue Fluß), an den Alpen von Abyssinien entspringend, und der Bahr el Abiad (weiße Fluß), von dem Mondsgebirge kommend, vereinigen sich in Nubien bei Kartum und bilden den Nil, dessen Lauf, nach einer ansehnlichen Krümmung gegen Abend, wieder nach Norden geht. Ans Habesch nimmt er auch den Takazze oder Atbara auf. Der Nil strömt in einem von felsigen Höhen eingeschlossenen und zuweilen zwei Stunden breiten, fruchtbaren Thale, in welchem allein Städte und Dörfer sich finden. Zahlreiche Inseln theilen seinen Lauf; in zehn e6en nicht hohen Wasserfällen und andern Stromschnellen, welche die Schifffahrt theils erschweren, theils gänzlich hindern, eilt er hinab zur Grenze Aegyptens und spendet, so wie in diesem Lande, auch in Nubien durch seine Ueberschwemmung Segen I §.’ iöogj. Auch hier bezeichnet das Nilthal den Weg, welchen im grauesten Alterthume die Kultur von Merob (§, 1051) aus dem Strome entlang genommen hat. Prachtvolle Tempel von ungeheuerm Unrfange sind in den Felsen ansgehauen; Pyramiden und andere Denkmäler erheben sich; überall trauern Ruinen, größtentheils schon begraben unter dem Sande der Wüste, als späte Zeugen von . einer längst vergangenen Zeit höherer Gesittung und Bildung. §. 1040. Das Land liegt in der heißen Zone; das Klima ist daher sehr warm, in den Wüsten heiß; im Sommer steigt die Hitze biü- zu 37/.° R- Da im Süden der Boden sich allmählich zum Hochlande erhebt, und kühle Lüfte von den mittägigen Gebirgen her wehen; so ist in diesen Gegenden, wo

2. Zweiter oder höherer Kursus - S. 964

1850 - Weilburg : Lanz
061 Die einzelnen Länder Amerika'-. tz. 1136. Zwei bedeutende Gebirgszüge verbreiten sich über das Land lind theilen dasselbe in drei große Striche, von denen ein jeder sein - eigenes Flnßsystem hat. Diese Gebirge sind das Apalachische und das Felsengebirge; zwischen beiden breitet sich - das weite Gebiet des Missisippi ans. 1) Das Apalachische Gebirge (die Apalachen), welches auch seinem größten Theile nach das Alleghani-Gebirge genannt wird,- läuft parallel mit der Küste des amerikanischen Oceans durch die östlichen Staaten. Cs beginnt unter dem 34.0 fccr Breite in Georgien -und erstreckt sich in einer Lange von- 330 Meilen bis znm Lorenz-Strome. Dasselbe besteht aus mehrern, unter sich gleichlaufenden Ketten und erreicht eine Höhe von 2000 — 2400 Fuß. Der südliche Theil ist unter dem Namen der blauen Berge bekannt; der nordöst- liche aber,'die weißen Berge, erhebt sich in seinen höchsten Gipfeln zu mehr, als 6000 Fuß über die Meeresflache. Der Washington — 6240'. Jrn Westen der blauen Berge ist das eben nicht hohe Cumberlaub s-Gebir ge, das, merkwürdige 'Höhlen .enthaltend, mit, seinen Vorbergen sich bis in die Nahe der Missisippi zieht. Größtentheils stark bewaldet, bilden die Apalachen viele schöne Thäler; doch gibt's auch manche morastige Strecken. Zwischen dem Missuri und dem Austral-Ocean. ragt als 'eine Fortsetzung'der mexikanischen Andenkette'2) das steinige oder Felsengebirge (§. 1112) empor. Seine Richtung geht nach - Nordwesten; steil und schroff erheben sich seine. Berge; viele haben eine Höhe, von 7 — 14,000 Fuß und sind bedeckt mit ewigem Schnee.. Frucht- bare Thaler trennen die stark bewaldeten Berge; Spuren von ehemaligen Vulkanen sind vorhanden. Ein niedriger Höhenzug oder-vielmehr ein Landrücken von höchstens 1300 Fuß Höhe geht vom Felsengebirge nach Osten zu den großen. Kanadischen Seen. — Der Boden der vereinten Staaten ■ ist längs des atlantischen. Meeres sandig und voll von Lagunen, Landzungen und Strandseen. Obgleich meist eben und flach, erhebt sich derselbe doch nach-Westen allmählich zu einem fruchtbaren Hügellande, das dann endlich in das eigentliche Gebirge übergeht. Hügelland,

3. Zweiter oder höherer Kursus - S. 952

1850 - Weilburg : Lanz
052 Die einzelnen Länder Amerika's. Der Flnß wird hier von sehr hohen Felsenwänden umschlossen; in seiner Mitte liegt die Iris-Insel, und so entstehen zwei Wasserfälle, deren westlicher fast 2000 Fuß breit und 144 hoch ist, während der östliche bei einer Breite von 1050 eine Hohe von 164 Fuß hat. Ungeheure Wassermasscn stürzen hinab mit entsetzlichem Toben; über 4 Meilen weit hört man das Brausen; ein dichter Nebel ruht stets über dieser erhabenen Scene. Unter den zahlreichen Nebenflüssen, die der Lorenz- Strom aufnimmt, sind der Ottawas und Saguenai die ansehnlichsten; sie kommen von der linken Seite. — Viele Seen breiten sich ans in diesem wasserreichen Lande; nur vier von sehr beträchtlicher Ausdehnung, die alle mit einander in Verbindung stehen, deren südliche Küsten aber, zu den vereinigten Staaten gehören, seien hier aufgezählt. Der westlichste ist 1) der Ober-See; er hat einen Flächeninhalt von 1980 O.meil., und ist also weit größer, als das ganze Königreich Baiern. Eine 7 — 800 Fuß hohe Felscnkette begrenzt denselben im Norden; gegen 40 Flüsse vereinigen sich mit seinem Gewässer. Durch die Straße St. Marie wird er mit 2) dem Huronen-See verbunden, dessen Oberfläche sich zu 700 Meilen ausdehnt. Der Flnß und kleine See St. Elair, so wie die Straße Detroit verbinden den Huronen-See mit 3) dem 507 Qmeilen großen Erie- See, der 555 Fuß über dem Meeresspiegel liegt und durch den Niagara-Fluß mit -1) dem Ontario-See (582 Qmeil.) in Verbindung steht. — Ein Kanal, 9 Meilen lang, führt zur Umgehung des Niagara-Falles aus diesem zu jenem See. Noch einige andere Kanäle sind vorhanden. §. 1124. Große Waldungen und Sumpfe (§. 118 d. Einl.) und Mangel an Bodenkultur, besonders im Innern, bewirken, daß das übrigens gesunde Klima weit kälter ist, als in den europäischen Ländern unter gleicher Breite. Der Winter, sehr strenge und anhaltend, bringt zuweilen eine Kälte von 30o r.. der Frühling und Herbst sind von kurzer Dauer; die Hitze des Sommers' steigt bisweilen zu 30". Ungemein schnell entwickelt sich die Vegetation; Wiesen lind

4. Zweiter oder höherer Kursus - S. 987

1850 - Weilburg : Lanz
V. Die vereinigten Staaten. 987 Goldminen. — Raleigh, die kleine, aber regelmäßig gebaute Hauptstadt im Sudwesten von Norfolk, hat 2000 Einw. — Reu-Bern, eine Stadt im Südosten der vorigen und an der Reuse, besitzt eine höhere Lehranstalt mit einer Bibliothek und zahlt 4500 Einwohner, unter denen sich viele Schweizer befinden. Handel und Schifffahrt sind ansehnlich. — 22. Süd- Karokina liegt im Süden der vorigen Landschaft am Meere und wird durch den Savannah von Georgien geschieden. Gebirge, zu dru Apalachen gehörig, ragen im westlichen Theile bis zu 4000 Fuß empor; das übrige Land ist flach; sandige und morastige Strecken dehnen sich weithin aus; doch gibt's auch fruchtbare Gegenden, welche besonders Reiß und Baumwolle in Fülle liefern. Schnee ist an der Küste eine seltene Erscheinung; allein im Innern bringt der Winter noch strengen Frost. — Kol umbia, die Hauptstadt im Südwesten von Raleigh und am Flusse Kongaree, hat ein . großes Kollegium und 4000 Einwohner. Der Gewerbfleiß ist blühend; die Umgegend treibt Weinbau. — Charles ton, eine regelmäßig gebaute Stadt im Südosten der vorigen und am Meere, zählt 36,000 Einwohner. Die graden Straßen durchschneiden einander in rechten Winkeln; man findet viele ansehnliche Gebäude, mehrere höhere Unterrichtsanstalten und wissenschaftliche Vereine; der Hafen ist groß und schön und der Verkehr von Wichtigkeit. — 23. Tenessee. Dieser Staat breitet sich au der Westgrenze Nord-Karoliua's bis zum Missisippi aus. Der östliche Theil ist bergig; denn hier erhebt sich das Cumbcrlands-Gebirge — der westliche aber eben. Dort trennen anmuthige Thaler die Berge; hier weilet das Auge auf unabsehbaren fruchtbaren Strecken. Die Flüsse Cu mb erlaub und Tenessee eilen dem Ohio zu; es wehet eine milde und gesunde Luft. Ein Theil des südöstlichen Landes ist im Besitze von Indianern. — Rashville, die Hauptstadt im Südwesten von Frankfurt und am schiffbaren Cumberland, besitzt eine höhere Lehranstalt, viel Gewerbfleiß und zählt 6600 Einwohner. In der Umgebung wird viel Baumwolle gebaut. — Knorville, eine Stadt im Osten 64*

5. Zweiter oder höherer Kursus - S. 993

1850 - Weilburg : Lanz
V. Die vereinigten Staaten. 993 Deutschland, breitet sich im Norden und Westen des vorigen weithin aus bis zum Lande der Indianer und dem Felsen- gebirge (§. 1136) An der östlichen Grenze strömt der Missisippi, welcher ans dieser weiten Landstrecke den St. Peter, den Mönchsflnß, den Missuri mit dem Gelb- stein-Flusse, dem Platte und Kanzas, so wie den Arkansas mit seinen Gewässern vereinigt. Bei Weitem der größte Theil des Landes ist eine fruchtbare Ebene, reich an Waldungen und wilden Thieren, so wie an Blei- und Salzlagcrn. Indianer bilden die Hauptmasse der Bevölkerung; besonders zahlreich sind die Man bauen, O sagen und Siour. Die weiße Bevölkerung ist in stetem und starkem Zunehmen begriffen; mehrere Forts sind angelegt; wichtig ist der Pelzhandel. — 33. Oregon (Orcgan) oder Kolumbia wird durch das Felsengebirge von dem Gebiete Missuri geschieden, und im Westen durch den Austral-Ocean begrenzt. Ein herrliches Land, von dem Kolnmbia und seinen Neben- flüssen , dem Clarke, Lewis und Mnltnomah, bewässert, und theils aus Gebirgen mit reizenden Thälern, theils ans fruchtbaren Ebenen bestehend! Von europäischer Kultur finden sich erst wenige Spuren; mehrere Indianer Stämme, zu denen die Plattköpfe, Schlangcn-Indianer u. a. gehören, Hansen in diesen Gegenden, wo in dem Fort und Hafenorte Astoria, am Kolnmbia-Flusse, ein nordamerikanischcr Gou- verneur seinen Sitz hat. Vi. Mexiko. §. 1156. Mexiko oder der mexikanische Bundes- staat breitet sich im Südwesten der vereinigten Staaten aus, sich erstreckend vom 253. — 231.° der Länge und vom I5/3. — 42.° der Breite. Im Norden bilden die vereinigten Staaten, im Osten ebendieselben, der mexikanische Bustn und das karaibische Meer, im Süden Central-Amerika (Guatemala) und der Austral- oder große Ocean und ebenderselbe im Westen die Grenze, wo der Busen von

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

7. Bd. 3 - S. 272

1838 - Eisleben : Reichardt
272 Amerika. Hemden und baumwollene Hosen; gehen sie aber zur Stadt, so tragen sie Tuchhosen und Jacken. Das Tuch auf dem Kopfe vermißt man bei keinem Stande; und mögen auch übrigens ihre Kleider seyn, wie sie wollen, so sind sie doch im Allgemeinen stets sehr reinlich. — Auch verwendet die Negierung alle Sorgfalt auf die Beförderung des Unterrichts, und es giebt nicht allein Elementar- sondern auch höhere Schulen, worin Wissenschaften gelehrt werden. Es fehlt daher nicht unter den Haytiern an Männern, welche ausgebreitete Kenntnisse be- sitzen und in ihrer Unterhaltung ein gesundes Urtheil und die schönen Früchte einer guten Erziehung an den Tag legen. Hayti giebt einen Beweis, daß Farbige und Schwarze, wenn sie von der Sklaverei be- freit sind, nach und nach zu einer Europäischen Civilisation gelangen können. Die dritte unter den großen Antillen ist Jamaica, eine Insel ohngefahr von der Größe des Königreichs Sachsen, aber mit einer weit geringern Bevölkerung, die sich jetzt auf 415,000 Seelen belauft. Das Innere derselben ist ein Gebirgsland, welches aus ungeheuern Gebirgsmassen von verschiedenen Höhen, Richtungen und Formen be- steht, die von reichlich bewässerten Thalern und von finstern, tiefen Schluchten, Cockpits genannt, durchschnitten werden. Undurchdring- liche Waldungen bedecken diese Gebirge, deren Hauptrichtung von O. nach W. geht. Sie bilden gleichsam eine Scheidewand, welche die Nord- seite der Insel von der Südseite trennt, und mit Ausnahme zweier hindurch führenden Wegen, alle Kommunikation zwischen diesen beiden Seiten der Insel abschneiden. Bon dem Mittelpunkte dieser Gebirge, die beson- ders nach der Südseite stark zerrissen sind und mit ihren jähen Ab- gründen und unersteiglichen Klippen ein verworrenes Chaos bilden, ziehen sich nach der Nord- und Südseite Anhöhen und Hügel hinab, die mit majestätischen Waldungen prangen, und davon die untersten Hügel mit Kaffeebaumen geschmückt sind. Gegen die Küsten verlieren sich die Höhen in Ebenen, welche sich an der Südseite der Insel 3 bis 4 Stunden weit von dem Fuße der Gebirge bis an das Meer er- strecken, wahrend sie an der Nordseite eine geringere Breite haben» Auf diesen Ebenen verbreiten sich unübersehbar die reichsten Zucker- pflanzungen, und hier liegen auch, so wie an dem Fuße der Gebirge, die Städte und Dörfer. Das vornehmste Gebirge, das sich auf der Ostseite der Insel be- findet, führt den Namen der Blauen Berge. Der untere Theil ist mit Waldungen bedeckt; weiter hinauf werden die Baume kleiner und arten zuletzt in Gesträuche und Büsche aus, indem sich dieses Gebirge mit seinem höchsten Punkte bis zu 8000 F. erhebt, und auf seinem Gipfel selten frei von Nebeldünsten ist. An die Blauen Berge schließen sich die Ligany-Berge an, die sich nördlich von Kingston gleichfalls zu einer beträchtlichen Höhe mit senkrechten Klippen erheben, und an ihrem Fuße mit Zuckerplantagen bedeckt sind, die mit den

8. Bd. 3 - S. 628

1838 - Eisleben : Reichardt
628 Australien. schreiblichen Szene versunken. Am folgenden Morgen konnte ich, vom heitersten Wetter begünstigt, den Vulkan und seine Umgebung aufs Genaueste aufnehmen. In Begleitung dreier Eingcbornen unternahm ich das Hinabsteigen in den großen Krater. Die Lehnen und Spal- ten der ersten Terrasse des Abhanges waren mit beträchtlich hohem Pflanzenwuchse bekleidet. Vorzüglich scheint der kleine Krater, der von dem großen durch eine Art von Platform getrennt ist, schon seit sehr geraumer Zeit gefeiert zu haben, denn er ist bis dicht an den Saum der Lavarinde mit stattlichen Baumen bewachsen. Auf dem Grunde floß ein Lavastrom, dessen Breite zwischen 120 bis 210 F. betragen mochte, und welcher die einzige da vorhandene flüssige Lava ist. Bei der Ankunft am Rande des schwarzen Lavakranzes eröffnet sich den Blicken des Reisenden eine Szene, die alles Grauen Erweckende in sich vereinigt. Er sieht ein ungeheures Becken vor sich, das sich noch kürzlich in glühender Bewegung befunden haben muß, nun aber in der Verkalkung begriffen, einen Anblick darbietet, der sich etwa mit dem- jenigen vergleichen laßt, wie ihn die großen Nordamerikanischen Seen, wenn das Eis aufbricht, gewahren. Stellenweise ist die Oberstache spiegeleben, hier und da aber stehen gewaltige vielgestaltige Massen emporgethürmt und in tausenderlei Windungen verschränkt, ja stellen- weise ist die Lava gleich feinem Haare ausgefasert und ausgestanzt. Der große Krater auf dem Gipfel des Mauna Roa ist einer der größ- ten. Der Umfang desselben betragt jetzt ohngefähr 3 Stunden, und die Linie der alten jetzt erloschenen Öffnung hat nicht weniger denn 5 M. in der Runde. Vom Gipfel bis zum schwarzen Lavakranze im gegenwärtigen Krater mißt man 1270 F., und er scheint bedeutend aufgefüllt zu seyn." Der sanft ansteigende grasbewachsene Abhang des Mauna Roa enthalt viele zum Theil sehr hohe und breite Höhlen, wovon einige außerordentlich lang und uneben sind. Diese streichen sämmtlich in rechten Winkeln mit dem Dom des Mauna Roa und mit dem Meere. Einige dieser Höhlen haben eine Lange von einer Stunde und darüber und ihre Wölbungen sind hier und da zerklüftet, die Spalten aber durch große Bäume und Farrnkrauter verdeckt; diese Stellen sind daher sehr gefährlich. Stellenweise sind die Höhlen- gewölbe durch Erdbeben ganz eingestürzt und auf solche Weise 600 bis 1800 F. große Vertiefungen entstanden. Das Innere dieser Höh- len, deren Bau und Wölbung vollkommen regelmäßig ist, und die überdies mir mannigfaltigen Farrnkräutern, Moosen und Jngerman- nien aufs Reizendste geschmückt sind, nimmt sich überaus herrlich aus. Über die Höhe der beiden Berge Mauna Roa und Mauna Koa sind die Angaben sehr verschieden. Gewöhnlich hält man den erstern für den höchsten, und Kotzebue giebt ihm 14,900 F>, letzterm aber nur 13,080 F. Höhe. Ja man hat ihnen zuweilen 16,000 bis 18,000 F. Höhe geben wollen. Hingegen nach den von Douglas

9. Bd. 3 - S. 112

1838 - Eisleben : Reichardt
m Amerika. geben kann, woraus man durch Einkochen einen Zucker von einem süßen angenehmen Geschmack gewinnt, der Anfangs bräunlich ist, aber durch gehörige Bereitung und durchs Naffiniren dem Rohrzucker an Harte und Weiße sehr nahe gebracht wird. Zoo Pfund Saft geben etwa 15 Pfund Zucker. In Untercanada producirt man jährlich ge- gen 25,000 Ctr. dergleichen Zuckers. Ein lojahriger Baum kann mehrere Jahre (jährlich 6 Wochen hindurch) hinter einander gezapft werden, wenn er mit gehöriger Vorsicht behandelt wird. Quebec ist die Hauptstadt des Bcittifchen Nordamerikas, eine Stadt jetzt mit 30,000 Einwohnern, am linken Ufer des breiten, ansehnlichen St. Lorenz, der an der südlichen Seite der Stadt stießt, den Fuß des steilen Vorgebjrgs Diamond (Diamant) bespült und den kleinen Fluß St. Charles mit sich vereiningt, der an der Nord- seite der Stadt sich befindet und sich zu einem beträchtlichen Becken erweitert, der den Hafen von Quebec bildet. Wenn man von der Mündung des St. Lorenz her nach Quebec hinauffegelt, so erblickt man erst dann die Stadt, wenn man beinahe in einer Linie zwischen der Westfpitze der Orleans-Jnfel und Point-Levi sich befindet, wo sich dann Quebec und seine prächtigen Umgebungen auf die großartigste Weise plötzlich dem Auge darstellen. Quebec liegt'an dem nordöstli- chen Ende eines Felsenrückens oder Vorgebirges, Kap Diamond *) genannt und 350 F. über dem Wasser erhaben, das sich 3 Stunden lang westlich erstreckt und mit dem Cap Rouge, welches das hohe Ufer des St. Lorenz bildet, zusammenhangt, welches nur eine kleine Strecke lang durch ein niedriges, flaches, nordöstlich an die Ebene, in welcher der St. Charles nördlich von der Stadt sein Flußbette hat, angranzendes Thal unterbrochen wird. Die Aussicht, die man auf der Höhe von Quebec hat, ist einzig. Die Stadt, das herrliche Thal, welches der St. Charles durchfließt, die Falle des Montmorenci, die große, trefflich angebaute Insel Orleans, die wohlgebauten Ansiedelun- gen aller Art, die weißen Kirchen, Weiler, Dörfer, Landhäuser und Meiereien, gehoben durch den Kontrast der Nachbarschaft undurchdring- licher, finsterer Wälder — den Hintergrund scharf begranzt von hohen sgergen — dies alles übersieht man mit einem Blicke. Die Stadt hat viele bequem eingerichtete und elegante öffentliche Gebäude und gleicht ziemlich einer Englischen oder Französischen Stadt, mit dem Unterschiede jedoch, daß die Hauser größtentheils mit Schin- deln gedeckt sind; doch haben viele der größten Hauser, der öffentlichen Gebäude und der Waarenlager Zinn- oder Eifenplatten als Dachbede- ckung, die in Folge der Trockenheit des Klimas, viele Jahre hindurch *) Dies Vorgebirge besteht aus einem mit Quarzkrystallcn gemengten Granit, woher es seinen Namen hat, und aus einer Art von dunkelm Schieferstein. An einigen Stellen ist es durchaus senkrecht abgeschnit- ten und kahl.

10. Bd. 3 - S. 137

1838 - Eisleben : Reichardt
137 Vereinigte Staaten von Nordamerika. den neuesten Zeiten von Schaaren Trappers *) und Handelsleuten der Jagd wegen durchzogen wird, so daß kaum ein Bergpaß, kaum ein irgend bedeutender Fluß von diesen rastlosen Wanderern und Aben- teurern unbesucht geblieben ist. Außer diesen haben nur wenige Rei- sende es gewagt, diese von wilden Jndianerstammen durchstreiften Re- gionen zu betreten. Wir nennen unter diesen Reisenden die Nord- amerikaner Long und James, welche nebst andern Reisegefährten 1819 und 1820 auf Befehl der Nordamerikanischen Regierung eine Neste von Pittsburgh nach dem Felsengebirge unternahmen und deren Neisebeschreibung 1823 zu London in Druck erschienen ist. Sie befuh- ren den Missouri in einem Dampfschiffe bis zur Einmündung des Platte, worauf sie ihre Reise zu Lande fortsetzten und nach vielen Beschwerden und Entbehrungen diejenige Felsenschlucht des Gebirges erreichten, aus welcher der südliche Quellenfluß des Platte hervorbricht, unter 38o N. Br. Sie fanden den Hauptrücken des Gebirges aus Granit bestehend, auf welchem der Sandstein ausgelagert ist. Einige von der Reisegesellschaft beschlossen den höchsten Punkt des Gebirgs zu besteigen. Die rothe Cedec und die biegsame Fichte fand man hier noch in einer Höhe, wo kein anderes baumartiges Gewächs mehr anzutreffen war. Doch waren sie niedrig und verkrüppelt. James spricht übrigens mit Entzücken von der Schönheit der Alpen- pflanzen in diesem Gebirge. Die Blume ist bei den meisten der an- sehnlichste Theil ihres Gewächses und der Glanz ihrer Farben reißt zur Bewunderung hin. Vorherrschend ist das Dunkelblaue. Auch andere Pflanzen, die man sonst wohl in tiefern Gegenden antrifft, hatten hier eine weit dunüere Blüthe. Man schreibt dies der Kraft des Lichts in dieser'reinen, wolkenlosen Atmosphäre zu, dessen Strah- len durch das Zurückprallen von den unermeßlichen Schneemassen zurückgeworfen werden. Je mehr sich die Reisenden dem Gipfel nä- herten, desto seltener wurden die Alpenpflanzen und endlich hörten sie ganz auf. Der Gipfel war fast 'ganz eben und etwa 13 bis 18 Acker groß; nur einiges Moos war hier und da zu sehen. Die Aussicht war der Höhe des Standpunktes angemessen. Nach *) Trapper bedeutet eigentlich einen Biberfänger, dann auch denjeni- gen, der in der Absicht des Biberfangs und der Jagd anderer Thiere die Reisen in und jenseits des Felsengebirges mitmacht und mit den Indianern in genauen Verkehr tritt. Vorzüglich berühmt unter die- sen Trappers hat sich ein gewisser Bonneville gemacht, der 1832 mit 110 Mann aufbrach, um in diese wüsten Gebenden einzudringen und nach einer dreijährigen Wanderung in diesen Wildnissen 1835 in die civilisirten Gegenden der vereinigten Staaten zurückkehrte. Aus seinen Erzählungen hat Washington Irving den größten Theil seines neuen Werks entnommen, das den Titel Asto ria oder Geschichte einer Expedition jenseits des Felsengebirges führt, und wovon jetzt Deutsche Übersetzungen zu Stuttgart und Frankfurt a. M. erschienen sind.
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